(19)
(11) EP 1 075 828 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.02.2001  Patentblatt  2001/07

(21) Anmeldenummer: 00116235.3

(22) Anmeldetag:  07.08.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7A61G 15/00, A47C 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 12.08.1999 DE 19938033

(71) Anmelder: Gharieni GmbH
47057 Duisburg (DE)

(72) Erfinder:
  • Gharieni, Sammy
    47057 Duisburg (DE)

(74) Vertreter: Kahlhöfer, Hermann, Dipl.-Phys. et al
Patent- und Rechtsanwälte Bardehle,Pagenberg,Dost,Altenburg, Geissler,Isenbruck Uerdinger Str. 5
40474 Düsseldorf
40474 Düsseldorf (DE)

   


(54) Variabler Kosmetik- und/oder Massagestuhl


(57) Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) mit einer in etwa ebenen Liegefläche, der zumindest eine Sitzfläche (3), eine Rückenlehne (4), eine Beinfläche (5) und eine bewegbare Armlehne (6) hat, die in eine Stuhlform bewegbar sind. Eine Fläche (26) der Rückenlehne (4) ist erweiterbar. Vorzugsweise wird eine Erweiterung der Fläche (26) der Rückenlehne (4) mittels eines Zusatzelementes (9) ermöglicht, das auch als Nachrüstung an einem bestehenden Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) anordbar ist.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl mit einer in etwa ebenen Liegefläche. Die Liegefläche hat zumindest eine Sitzfläche, eine Rückenlehne, eine Beinfläche und eine bewegbare Armlehne, wobei diese in eine Stuhlform bewegbar sind. Vorzugsweise sind die Sitzfläche, die Rückenlehne und die Beinfläche miteinander gekoppelt, um eine Ebene bilden zu können. Der Kosmetik- und/oder Massagestuhl, im folgenden vereinfacht mit Stuhl abgekürzt, ist beispielsweise mit einem Fußteil, Manikürschalen, Rollenhaltern und ähnlichem erweiterbar. Insbesondere eignet sich dieser Kosmetik- und/oder Massagestuhl auch als Fußpflegestuhl, auch für den medizinischen Bereich. Dieser hat vorzugsweise ein geteiltes Beinteil, so daß die Beine einer zu behandelnden Person unabhängig voneinander einstellbar in eine jeweils gewünschte Position gebracht werden können.

[0002] Bekannt sind Stühle, die bezüglich der Höhe variabel gestaltet sind. Dazu weisen diese ein Kopfteil aus, welches ausfahr-, entnehm- und/oder kippbar ist. Über eine Verstellung des Kopfteiles mittels einer Halterung in der Rückenlehne ist die Höhe des Stuhles an die jeweilige Körpergröße der zu behandelnden Person einstellbar.

[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl zu schaffen, der eine Position der zu behandelnden Person auf dem Stuhl unterstützt und insbesondere dem Behandelnden wie auch der zu behandelnden Person eine optimierte Position ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird mit einem Kosmetik- und/oder Massagestuhl mit den Merkmalen des Anspruches 1 sowie mit einem Zusatzelement für einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl mit den Merkmalen des Anspruches 12 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

[0005] Ein Kosmetik- und/oder Massagestuhl, im folgenden der Einfachheit halber mit Stuhl abgekürzt, mit einer Liegefläche, hat zumindest eine Sitzfläche, eine Rückenlehne, eine Beinfläche und eine bewegbare Armlehne, die in eine Stuhlform bewegbar sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Fläche der Rückenlehne des Stuhles erweiterbar. Die Erweiterung der Rückenlehne ermöglicht, daß nicht nur die unterschiedliche Größe von Personen berücksichtigt wird. Vielmehr ist auch entscheidend, daß die jeweilige, sehr verschieden ausgeprägte Breite von Personen durch die Konstruktion des Stuhles unterstützt wird. Die Erweiterung der Fläche der Rückenlehne im Bereich desjenigen Abschnittes, der den Schulterbereich bis zu den Schulterblättern aufnimmt, bietet einen besonderen Halt bei einer Behandlung. Die zu behandelnde Person kann so während der Behandlung unverkrampft sich entspannen, ohne darauf Acht geben zu müssen, daß außen liegende Partien seines Körpers nur ungenügenden Halt im Stuhl finden. Auch der Behandelnde selbst profitiert von dieser Erweiterung, da diese ihm erlaubt, die zu behandelnde Person in eine für die Behandlung zweckmäßige Position zu dirigieren.

[0006] Die Erweiterung der Fläche der Rückenlehne geht vorzugsweise mit einer ergonomischen Anpassung an die jeweilige Figur der zu behandelnden Person einher. Dazu ist beispielsweise nicht nur das Polstermaterial entsprechend anpaßbar. Vielmehr kann der Stuhl eine derartige Konstruktion aufweisen, daß Verstellelemente, die beispielsweise unter Spannung stehen, bei Aufliegen einer Person sich an dessen Körpergeometrie anpassen. Vorzugsweise erfolgt eine derartige Anpassung nicht nur im Bereich des Oberkörpers, sondern auch im Bereich des übrigen Körpers. Dabei kann vorgesehen werden, daß entsprechende Stützmittel einstellbar sind, die eine medizinisch korrekte Körperhaltung während der Behandlung unterstützen. Beispielsweise sind damit Wirbelsäulenverschiebungen oder ein Hohlkreuz für die Behandlung ausgleichbar.

[0007] Gemäß einer Weiterbildung ist eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne für den Stuhl auf die jeweilige Person, die zu behandeln ist, definiert einstellbar. Eine Einstellung ist beispielsweise mittels einer Mechanik, mittels pneumatischer Mittel oder aber mittels elektrischer Motoren möglich, die so gesteuert werden, daß die gewünschte Erweiterung der Fläche der Rückenlehne erzielt wird. Dazu kann diese Einstellmöglichkeit mit schon bekannten Verstellmöglichkeiten von derartigen Stühlen gekoppelt sein, beispielsweise über eine entsprechend gemeinsame Steuerung oder aber über ein gemeinsames Zusammenwirken von Stellelementen.

[0008] Vorzugsweise wird die Fläche der Rückenlehne mit einem Zusatzelement erweitert. Ein derartiges Zusatzelement ist auch bei schon bekannten Stühlen nachrüstbar. Beispielsweise ist das Zusatzelement auf eine herkömmliche Rückenlehne aufsteckbar oder in sonstiger Weise zu befestigen. Dabei ist es möglich, daß das Zusatzelement ein Kopfteil aufsteckbar hat, was insbesondere zur Rückenlehne hin durchsteckbar ist. Dieses vermittelt nicht nur dem Kopfteil selbst den notwendigen Halt am Stuhl. Vielmehr sorgt diese Form der Befestigung dafür, daß das Zusatzelement ebenfalls in seiner Position am Stuhl gehalten wird. Zusatzelement wie Kopfteil können dabei miteinander wirken, indem sie eine einstellbare Variation der Höhe des Stuhles erlauben. Gemäß einer Weiterbildung weist das Zusatzelement selbst ein integriertes Kopfteil auf. Dieses ermöglicht insbesondere einen Übergang von der Rückenlehne über eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne hin zum Kopf, ohne daß eine für die zu behandelnde Person merkliche Unterbrechung der Liegefläche als Ganzes wahrnehmbar ist.

[0009] Das Zusatzelement kann weiterhin mehrteilig sein. Dazu bietet das Zusatzelement die Möglichkeit, daß eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne nicht nur in die Höhe im Schulterbereich erfolgt, sondern daß auch im Bereich der am Körper anliegenden Arme eine ausreichende Unterstützung über entsprechende Seitenelemente gewährleistet werden kann. Diese Seitenelemente sind vorzugsweise austauschbar oder aber an die jeweilige Breite der zu behandelnden Person anpaßbar.

[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung einer Erweiterung der Fläche der Rückenlehne weist die Rückenlehne zumindest eine Fläche auf, die zuklappbar ist. Dieses kann durch eine einzelne Fläche an einer Seite des Stuhles erfolgen oder aber an den beiden jeweils entgegengesetzten Seiten des Stuhles. Unter Zuklappbarkeit ist dabei eine derartige Erweiterung der Fläche der Rückenlehne zu verstehen, bei der eine Zusatzfläche nicht in Form eines Zusatzelementes, das wiederabnehmbar ist, zur Verfügung gestellt wird, sondern am Stuhl selbst fest angeordnet und nur bei Bedarf eingesetzt wird.

[0011] Um eine möglichst stabile Position wie auch insbesondere für die zu behandelnde Person angenehme Unterstützung durch die Liegefläche des Stuhles zu ermöglichen, ist zumindest ein Kopfteil des Stuhles kippbar. Das bedeutet, daß das Kopfteil vorzugsweise so anpaßbar ist, daß verschiedene Kopfhaltungen wie ein Dehnen der Halsmuskulatur nach hinten oder aber seitlich ebenso wie nach vorn unterstützt werden kann. Zusätzlich ist es vorteilhaft, daß auch zumindest ein Teil der Rückenlehne, insbesondere im Bereich der erweiterten Fläche der Rückenlehne, eine derartige Beweglichkeit aufweist, so daß insbesondere im Bereich der Schulterpartie letztere für verschiedene Behandlungsmethoden entsprechende Unterstützung findet. Eine weitere, vorteilhafte Unterstützung insbesondere des Oberkörpers der zu behandelnden Person wird dadurch erreicht, daß eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne mit einer Verschiebung einer anderen Fläche des Stuhles gekoppelt ist. Dieses ermöglicht eine Anpassung des Stuhles nicht nur an die Breite der Person, sondern gegebenenfalls auch an dessen Länge. So ist beispielsweise nicht nur möglich, eine Beinfläche und gegebenenfalls ein Fußteil zu verlängern bzw. zu vergrößern. Insbesondere besteht auch über eine entsprechende Kopplung die Einstellmöglichkeit, eine Beinfläche bzw. ein Fußteil zu verkürzen oder zu verkleinern. Dieses erlaubt, den Stuhl an die zu behandelnde Position in einer behandlungsgerechten Haltung anzupassen, was im Zusammenspiel mit weiteren Versteilmöglichkeiten des Stuhles, beispielsweise in seiner Behandlungshöhe, auch zu einer medizinisch günstigeren Körperhaltung des Behandelnden, beispielsweise eines Masseurs oder eines Kosmetikers oder Kosmetikerin, führt.

[0012] Neben einer Erweiterung der Fläche der Rückenlehne ist es auch vorteilhaft, wenn ein entsprechend am Stuhl angeordneter Träger, wie beispielsweise eine Armlehne, an eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne anpaßbar ist. Dazu kann der Träger höhen- wie auch seitlich verstellbar sein, so daß beispielsweise ein entsprechendes Zusatzelement zur Erweiterung der Fläche der Rückenlehne ohne weiteres auf den Stuhl aufsetzbar ist. Weiterhin kann die Armlehne beispielsweise ebenfalls an die Breite der Person angepaßt werden, so daß bei einer ebenen Liegefläche die Arme auch wirklich auf den Armflächen zur Ruhe kommen können. Die gegebenenfalls notwendigen Träger für beispielsweise Schalen, Rollen oder anderes Equipment sind insbesondere so verstellbar, daß eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne und damit eine Veränderung der Arbeitsposition des Behandelnden optimal gestaltbar ist. Dabei kann eine Grifflänge des Behandelnden wie auch eine Körperhöhe des Behandelnden selbst auf die gewünschte Variabilität Einfluß nehmen. Auch besteht die Möglichkeit, einen Träger umzusetzen. Dazu kann er beispielsweise aus einer Halterung am Stuhl entnommen werden und anschließend, nach Erweiterung der Fläche der Rückenlehne, entweder wieder am Stuhl selbst oder aber an der erweiterten Fläche befestigt werden.

[0013] Gemäß eines eigenständigen, vorteilhaften Gedankens der Erfindung wird ein Zusatzelement für einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl zur Verfügung gestellt, wobei das Zusatzelement eine Fläche einer Rückenlehne des Kosmetik- und/oder Massagestuhls erweitert. Bevorzugt ist es, wenn das Zusatzelement wieder abnehmbar auf dem Kosmetik- und/oder Massagestuhl befestigbar ist. Dazu ist es, wie weiter oben schon ausgeführt, insbesondere an eine abnehmbare Kopfstütze angepaßt. Weiterhin kann das Zusatzelement modular aufgebaut sein, so daß insbesondere nicht nur der Bereich der Schulter, sondern zumindest auch der Bereich der Schulterblätter bei der Erweiterung der Fläche der Rückenlehne abgestützt wird. Die Modularität erlaubt dabei eine Anpassung an unterschiedliche Körpergeometrien, wobei die verschiedenen Elemente des Zusatzelementes austauschbar über geeignete Aufnahmen sind. Ein weiterer Vorteil, insbesondere bei einem Nachrüsten eines Stuhles mit einem derartigen Zusatzelement, ist es, daß das Zusatzelement eine Ausnehmung für einen am Stuhl angebrachten Träger und/oder eine Aufnahme für einen Träger hat. Der Träger kann dabei eine Armstütze ebenso wie auch ein Schalenhalter oder ähnliches sein. Insbesondere ist die Aufnahme so gestaltet, daß übliche, bisher schon verwendete Träger nun auch in Verbindung mit dem Zusatzelement einsetzbar bleiben.

[0014] Weitere vorteilhafte Merkmale sowie Weiterbildungen sind in der folgenden Zeichnung näher beschrieben, die jeweils zu zusätzlichen zweckmäßigen Ausgestaltungen miteinander kombiniert werden können. Es zeigen:
Fig. 1
einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl mit einer Liegefläche in einer Ansicht,
Fig. 2
ein erstes Zusatzelement, das modulartig aufgebaut ist,
Fig. 3
ein zweites Zusatzelement mit integrierter Kopfstütze,
Fig. 4
ein Seitenelement zur Erweiterung der Fläche einer Rückenlehne,
Fig. 5
eine Rückenlehne, deren Fläche mittels zuklappbarer Elemente erweiterbar ist,
Fig. 6
eine Prinzipskizze einer integrierten Erweiterung einer Fläche einer Rückenlehne,
Fig. 7
einen weiteren Klappmechanismus zur Erweiterung einer Fläche der Rückenlehne und
Fig. 8
ein drittes Zusatzelement mit durchsteckbarer Kopfstütze, welche auf den in Stuhlform gebrachten Kosmetik- und/oder Massagestuhl aufgesetzt wird.


[0015] Fig. 1 zeigt einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl 1, im folgenden mit Stuhl abgekürzt. Der Stuhl hat eine Liegefläche 2, die vorzugsweise veränderbar bezüglich ihrer Geometrie ist. Diese ist insbesondere zwischen einer Ebene und einer aufrechten Sitzposition für eine zu behandelnde Position veränderbar. Die Liegefläche 2 wird vorzugsweise aus einer Sitzfläche 3, einer Rückenlehne 4 und einer Beinfläche 5 gebildet. Ebenfalls Bestandteil der Liegefläche 2 können Armlehnen 6 wie auch beispielsweise ein Fußteil 7 sein, die jeweils gestrichelt eingezeichnet sind. Der Stuhl 1 weist weiterhin eine Kopfstütze 8 auf. Diese kann ebenfalls Bestandteil der Liegefläche sein. Weiterhin weist der Stuhl 1 ein Zusatzelement 9 auf. Das Zusatzelement 9 erweitert die Fläche der Rückenlehne 4 in der Breite wie auch in der Höhe, so daß ein Oberkörper mit einer Übergröße beispielsweise in den Schultern wie aber auch im Bauchbereich ebenfalls einen ausreichenden Halt auf dem Stuhl findet. Vorzugsweise hat das Zusatzelement 9 in einem Schulterbereich eine Weite W von mindestens 60, bevorzugt 75 bis 80, gegebenfalls 100 Zentimeter und mehr. Je nach dem, wie die zu behandelnde Person geformt ist, kann die Weite W in Richtung des Oberkörpers sich noch erheblich vergrößern, insbesondere auch in Bereiche von 120, 140 Zentimeter und mehr. Vorzugsweise weist eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne 4 wie beispielsweise das dargestellte Zusatzelement 9 insgesamt eine trapezähnliche Form auf. Das Zusatzelement 9 selbst ist dabei vorzugsweise U-förmig, wobei die beiden Schenkel des U eine Verbreiterung für insbesondere den Schulterblattbereich bilden, während der Querschenkel des U den oberen Schulterbereich abdeckt. Dabei können die beiden Schenkel jeweils auch eine unterschiedliche Breite aufweisen, die zu einer Erweiterung auf die Weite W führen. Insbesondere bei Personen, die beispielsweise krankheitsbedingt über einen großen Umfang verfügen, bietet eine Erweiterung der Fläche der Rückenlehne 4 auch in diesen Bereichen eine ausreichende Halte- wie Stützfunktion. Neben der Weite W im Schulterbereich führt das Zusatzelement 9 vorzugsweise auch zu einer Verlängerung der Rückenlehne 4. Dabei ermöglicht das Zusatzelement 9, daß eine Höhe H, die definiert ist als der Abstand von der Sitzfläche 3 zu einer oberen Schulterposition, von mindestens 60, vorzugsweise 70, insbesondere über 80 Zentimeter und mehr erreicht wird. Dadurch wird verhindert, daß die zu behandelnde Person insbesondere bei ergonomisch geformten Stühlen mit dem Schulterbereich außerhalb einer Formschale zu liegen kommt, was Verspannungen in der Muskulatur auslösen könnte.

[0016] Fig. 2 zeigt ein erstes Zusatzelement 10, das mit demjenigen aus Fig. 1 übereinstimmt. Das erste Zusatzelement 10 ist modulartig aufgebaut. Ein Quersteg 11 weist Öffnungen 12 auf. Durch die Öffnungen 12 ist eine Kopfstütze 8 mit entsprechenden Befestigungsvorrichtungen 13 für den nicht näher dargestellten Stuhl durchsteckbar. Auf diese Weise wird einerseits die Kopfstütze 8 am Stuhl befestigt. Zum anderen kann damit über den Quersteg 11 das erste Zusatzelement 10 am Stuhl fixiert werden. Vorzugsweise weist das erste Zusatzelement 10 eine entsprechend an die Stuhlgeometrie geformte Innengeometrie 14 auf. Diese kann zusätzliche Haltemittel aufweisen, beispielsweise in Form von Schnappverbindungen oder ähnlichem, die in entsprechende Gegenstücke am Stuhl beispielsweise wiederlösbar einrasten. Weiterhin weist das erste Zusatzelement 10 einen ersten Längssteg 15 und einen zweiten Längssteg 16 auf. Der erste 15 wie auch der zweite 16 Längssteg sind nochmals unterteilt, wobei ein unteres Längsstegelement 17 abnehmbar ist. Auf diese Weise ist das erste Zusatzelement 10 an schon vorhandene Stühle mit entsprechenden Armlehnen oder Trägern anpaßbar. Dadurch ist das erste Zusatzelement 10 beispielsweise auch als Nachrüstsatz einsetzbar. Das untere Längsstegelement 17 ist zum Beispiel mittels einer Steckverbindung mit dem jeweiligen Längssteg 15, 16 verbindbar. Die Geometrie des unteren Längsstegelementes 17 ist dabei insbesondere auch an derartige Stühle angepaßt, bei denen Armlehnen in Abhängigkeit vom Neigungswinkel der Liegefläche mitbewegt werden. Die Längsstege 15, 16 weisen daher Einbuchtungen 18 auf, die einen entsprechenden Verlauf einer Armlehne oder gegebenenfalls eines Trägers ermöglichen. Eine Verbindung zwischen den Längsstegen 15, 16 und dem Quersteg 11 ist insbesondere lösbar, so daß Quersteg 11 sowie Längsstege 15, 16 jeweils Einzelmodule bilden. Die Stege sind vorzugsweise so miteinander koppelbar, daß ihre Verbindung eine Verschwenkung der Module zueinander ermöglicht. Beispielsweise ist dieses in Form eines ineinander steckbaren Gelenkes möglich. Dadurch kann ein Neigungswinkel zwischen einerseits dem Quersteg 11 und den Längsstegen 15, 16 verändert werden. Zum anderen ermöglicht dieses auch eine Änderung der Winkligkeit zwischen der Fläche der nicht mehr dargestellten Rückenlehne und dem ersten Zusatzelement 10 in Abhängigkeit von der Ausgestaltung der Verschwenkmöglichkeit.

[0017] Fig. 3 zeigt ein zweites Zusatzelement 19. Das zweite Zusatzelement 19 weist eine integrierte Kopfstütze 20 auf. Die integrierte Kopfstütze 20 ist innerhalb des zweiten Zusatzelementes 19 verschwenkbar. Dadurch gelingt es nicht nur, daß eine breitere Fläche im Bereich der Schultern bzw. Schulterblätter zur Verfügung gestellt wird, sondern daß ebenfalls im Bereich der Halswirbel eine große Lagefläche zur Verfügung gestellt wird. Damit wird ermöglicht, daß auch dieser Bereich entsprechend der gewünschten Behandlung gut abgestützt wird. Weiterhin weist das zweite Zusatzelement 19 Befestigungsmittel 21 auf. Das Befestigungsmittel 21, beispielsweise in Form eines Steges, wird in eine entsprechende Aufnahme am Stuhl eingepaßt. Vorzugsweise ist das Befestigungsmittel 21 so ausgeformt, daß nicht nur eine Fixierung gewährleistet ist, sondern gleichzeitig auch eine Höhenverstellbarkeit ermöglicht wird. Dieses ist beispielsweise durch eine entsprechend längliche Ausgestaltung des Befestigungsmittels 21 mit entsprechenden, beispielsweise in vorgebbaren Abständen angeordneten Fixierungsmitteln 22 möglich. Die Fixierungsmittel 22 sowie eine entsprechende Verlängerung des Befestigungsmittels 21 sind gestrichelt angedeutet. Das Fixierungsmittel 22 kann eine Einkerbung, eine Bohrung, eine Erhebung oder eine sonstige Ausgestaltung sein, die mit einer entsprechend angepaßten entgegengesetzten Geometrie im Stuhl zusammenwirkt. Vorzugsweise ist auch am zweiten Zusatzelement 19 eine Versteilmöglichkeit der Längsstege 15, 16 gegeben, so daß diese an die jeweilige, eingestellte Höhe des zweiten Zusatzelementes 19 an die entsprechende Fläche der Rückenlehne angepaßt sind. Dadurch wird ermöglicht, daß zwischen der Erweiterung und der eigentlichen Fläche der Rückenlehne ein nur möglichst geringer Zwischenraum verbleibt.

[0018] Fig. 4 zeigt ein Seitenelement 23. Das Seitenelement 23 hat Stecker 24, die in entsprechende Aufnahmen am Stuhl einführbar sind. Weiterhin sind am Stecker 24 vorgegebene Distanzmittel 25 in Form von um den Stecker 24 umlaufende Wulste angebracht. Die Distanzmittel 25 erlauben, das Seitenelement 23 einerseits zu fixieren, andererseits in genau definierten Abständen am Stuhl anzubringen. Neben dieser Art von Distanzmittel 25 sind auch weitere Arten möglich, wie beispielsweise mittels Kerben oder ähnlichem ausgestattete Führungen. Daneben besteht ebenfalls die Möglichkeit, über eine geeignete Klemmeinrichtung das Seitenelement 23 am Stuhl im gewünschten Abstand zu fixieren. Eine derartige Klemmeinrichtung ist ebenfalls für ein Zusatzelement als solches einsetzbar.

[0019] Fig. 5 zeigt einen Ausschnitt eines Stuhles 1. Im Bereich einer Fläche 26 der Rückenlehne 4 ist exemplarisch auf einer Seite ein zuklappbares Flächenelement 27 angeordnet, das mit einem ebenfalls zuklappbaren Element 28 zusammenwirkt, wobei letzteres insbesondere den obersten Schulter-, Hals- und Kopfbereich aufnimmt. Eine Aufklappmöglichkeit wird mittels Schiebebänder 29 ermöglicht. Die Schiebebänder 29 sind in entsprechende Ausnehmungen 30 in der Rückenlehne 4 versenkbar. Die Schiebebänder 29 weisen bei der dargestellten Ausgestaltung eine Rastmöglichkeit auf, beispielsweise über eine entsprechende Verzahnung 31. In diese Verzahnung 31 kann ein entsprechender Gegenpart am Stuhl 1 eingreifen. Vorzugsweise ist auf diese Weise eine Verrastung möglich, die beispielsweise federgespannt ist. Das bedeutet, gegen einen Federdruck wird das Flächenelement 27 nach unten gedrückt, wodurch die Verzahnung 31 aus dem Gegenpart am Stuhl 1 herausgeführt wird, so daß das Flächenelement 27 in eine andere Position durch Verschiebung des Schiebebandes 29 führbar ist. Eine entsprechende Einstellmöglichkeit weist ebenfalls das Element 28 auf, wobei hier anstatt einer Verzahnung eine entsprechende Klemmeinrichtung 32 vorgesehen ist. Die Klemmeinrichtung 32, gestrichelt eingezeichnet, wird beispielsweise durch Handbetätigung einer Stellschraube wirksam. Durch die Stellschraube wird eine Reibkraft auf das Schiebeband 29 übertragen, so daß dieses schließlich in einer Position festklemmbar ist.

[0020] Fig. 6 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer Rückenlehne 4. In diese ist eine Erweiterungsfläche 33 der Rückenlehne 4 eingebracht, die insbesondere stufenlos verstellbar ist. Dazu weist die Erweiterungsfläche 33 eine Führung 34 auf, die neben der Funktion der Führung auch in der Lage ist, eine Kraft zu übertragen, die durch die auf der Liegefläche aufliegende Person aufgebracht wird. Die Erweiterungsfläche 33 besteht vorzugsweise aus vielen aneinandergefügten Einzelsegmenten, die mechanisch miteinander verbunden sind. Diese sind über eine entsprechende Polsterung beispielsweise zu einem einzigen Bauteil zusammengefaßt, was in sich selbst jedoch beweglich ist. Diese Einzelsegmente 35 sind so miteinander gekoppelt, daß sie einem vorgegebenen Weg in der Rückenlehne 4 folgen. Dazu weist beispielsweise jedes Einzelsegment eine Einzelführung 36 auf, die in eine entsprechende Wegführung in der Rückenlehne 4 eingreift. Vorzugsweise ist im Bereich der Führung 34 eine starre Verbindung der Einzelsegmente 35 möglich, die insbesondere jedoch auch veränderbar ist, um verschiedene Winkel der Einzelsegmente zueinander einstellen zu können. Die Einzelsegmente 35 werden mit ihren Einzelführungen 36 nun so geführt, daß sie quasi von innen und unten nach oben an die Außenfläche der Rückenlehne 4 geführt werden, wenn die Fläche der Rückenlehne 4 erweitert wird. Die in Fig. 6 dargestellte schematische Ansicht verdeutlicht diesen Verstellmechanismus, ohne jedoch eine genaue Aussagekraft bezüglich der Weite der Erweiterungsfläche 33 zuzulassen. Diese ist so weit einzurichten, daß insbesondere hoch gewachsene Personen in ihrem Schulterbereich durch die Erweiterungsfläche 33 abgestützt werden. Dazu kann die Erweiterungsfläche 33 insbesondere trapezförmig geformt sein, insbesondere im Bereich der Führung 34.

[0021] Fig. 7 zeigt eine weitere Ausgestaltung einer möglichen Erweiterung einer Fläche der Rückenlehne 4. Eine linke Seitenpartie 37 sowie eine rechte Seitenpartie 38 rahmen einen Mittelsteg 39 ein. Die Seitenpartien 37, 38 bestehen wiederum aus gekoppelten Segmenten 40. Die Segmente 40 sind insbesondere so gekoppelt, daß sie eine Führung um einen Winkel zwischen vorzugsweise 60° und 120° ermöglichen. Durch Verschieben der Seitenpartien 37, 38 wird die Fläche der Rückenlehne 4 erweiterbar. Damit die Segmente 40 eine gewisse Steifheit untereinander aufweisen, können diese im Bereich derjenigen Fläche, die die Person abzustützen hat, mittels eines Versteifungsmittels abgestützt werden. Dieses kann beispielsweise ein Stangenmechanismus sein, der ineinander rastet, wenn die Segmente 40 in einer in etwa geraden Ebene aneinander geordnet werden. Weiterhin weisen die Seitenpartien 37, 38 Armlehnen 6 auf. Die Armlehnen 6 sind nicht nur in ihrer Höhe, sondern ebenfalls in ihrer seitlichen Position veränderbar an eine zu behandelnde Person anpaßbar. Ebenfalls sind die Armlehnen 6 auch hoch- bzw. herunterklappbar und/oder auch seitlich verschwenkbar. Dieses wird durch die eingezeichneten Pfeile angedeutet.

[0022] Fig. 8 zeigt ein drittes Zusatzelement 41, das auf den Stuhl 1 aufsteckbar ist. Dazu weist das dritte Zusatzelement 41 Paßelemente auf, hier dargestellt in Form von Paßstiften 42. Die Paßstifte 42 greifen in Aufnahmen 43 ein, die in der Rückenlehne 4 angeordnet sind. Die Paßelemente können jedoch auch in entsprechende Aufnahmen eingreifen, die an der Rückenlehne 4 angeordnet sind, beispielsweise als Zusatzteil. Weiterhin weist das dritte Zusatzelement 41 Durchgänge 44 auf. Durch die Durchgänge 44 werden entsprechende Befestigungselemente 45 des Kopfteils 20 durchgesteckt, die in weitere, angepaßte Aufnahmen 43 des Rückenteiles eingreifen. Die Befestigungselemente sind beispielsweise wie dargestellt Stifte, die in entsprechende Buchsen eingeführt werden, wobei zwischen den Stiften und den Buchsen vorzugsweise ein Verstellmechanismus wirksam ist, insbesondere in Form einer Verrastung.

[0023] Der Stuhl mit einer Erweiterung der Rückenlehne ermöglicht die körpergerechte Behandlung auch von sehr groß gewachsenen Personen sowie von Personen mit einem erheblichen Umfang, ohne daß ein etwaiger zusätzlicher Stuhl für diese Personen zur Verfügung gestellt werden braucht.

Bezugszeichenliste



[0024] 
1
Kosmetik- und/oder Massagestuhl, abgekürzt Stuhl
2
Liegefläche
3
Sitzfläche
4
Rückenlehne
5
Beinfläche
6
Armlehne
7
Fußteil
8
Kopfstütze
9
Zusatzelement
10
erstes Zusatzelement
11
Quersteg
12
Öffnungen
13
Befestigungsvorrichtung
14
Innengeometrie
15
erster Längssteg
16
zweiter Längssteg
17
unteres Längsstegelement
18
Einbuchtung
19
zweites Zusatzelement
20
integrierte Kopfstütze
21
Befestigungsmittel
22
Fixierungsmittel
23
Seitenelement
24
Stecker
25
Distanzmittel
26
Fläche der Rückenlehne
27
Flächenelement
28
Element
29
Schiebeband
30
Ausnehmung
31
Verzahnung
32
Klemmeinrichtung
33
Erweiterungsfläche
34
Führung
35
Einzelsegment
36
Einzelführung
37
linke Seitenpartie
38
rechte Seitenpartie
39
Mittelsteg
40
Segment
41
drittes Zusatzelement
42
Paßstift
43
Aufnahme
44
Durchgang
45
Befestigungselement
H
Höhe
W
Weite



Ansprüche

1. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) mit einer in etwa ebenen Liegefläche (2), die zumindest eine Sitzfläche (3), eine Rückenlehne (4), eine Beinfläche (5) und eine bewegbare Armlehne (6) hat, die in eine Stuhlform bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß eine Fläche (26) der Rückenlehne (4) erweiterbar ist.
 
2. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Erweiterung definiert einstellbar ist.
 
3. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fläche (26) der Rückenlehne (4) mit einem Zusatzelement (9; 10; 19) erweiterbar ist.
 
4. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (9; 10; 19) ein integriertes Kopfteil (20) hat.
 
5. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (9; 10; 19) ein Kopfteil (8) aufsteckbar, insbesondere zur Rückenlehne (4) hin durchsteckbar hat.
 
6. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach Anspruch 3, 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (9; 10; 19) mehrteilig ist.
 
7. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (9; 10; 19) zumindest eine Höhe und/oder eine Breite der Rückenlehne (4) verändert.
 
8. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückenlehne (4) zumindest eine Fläche hat, die zuklappbar ist.
 
9. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest das Kopfteil (8; 10) kippbar ist.
 
10. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Erweiterung der Fläche (26) der Rückenlehne (4) mit einer Verschiebung einer anderen Fläche des Stuhles gekoppelt ist.
 
11. Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein am Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) angeordneter Träger, insbesondere eine Armlehne (6), an eine Erweiterung der Fläche (26) der Rückenlehne (4) anpaßbar ist.
 
12. Zusatzelement (9; 10; 19) für einen Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Zusatzelement (9; 10; 19) eine Fläche (26) einer Rückenlehne (4) des Kosmetik- und/oder Massagestuhls (1) erweitert.
 
13. Zusatzelement (9; 10; 19) nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß es wiederabnehmbar auf dem Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) befestigbar ist.
 
14. Zusatzelement (9; 10; 19) nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß es modular aufgebaut ist.
 
15. Zusatzelement (9; 10; 19) nach Anspruch 12, 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß es eine Ausnehmung (18) für einen am Kosmetik- und/oder Massagestuhl (1) angebrachten Träger und/oder eine Aufnahme für einen Träger hat.
 




Zeichnung