[0001] Die Erfindung betrifft ein Trainingsgerät mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1
angegebenen Merkmalen.
[0002] Es ist eine Vielzahl von Kraft- oder Ausdauertrainingsgeräten bekannt, die als Hometrainer
oder in Fitness-Studios zum Trainieren verschiedener Muskelpartien oder zum Herz/Kreislauftraining
Verwendung finden. So ist in der US-PS 5 342 269 ein Armtrainingsgerät gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 beschrieben, bei welchem ein zweiarmiger Hebel an einer Stütze eines
Grundrahmens gelagert ist. Am oberen Hebelarm befinden sich Handgriffe, während der
untere Hebelarm über eine Verbindungsstange an einer Parallelogrammstrebe einer Parallelogrammführung
des Sitzes angelenkt ist. Zieht man die Griffe auf sich zu, so wird der Sitz nach
vorn gezogen, wobei er unter Überwindung des Körpergewichts des Trainierenden angehoben
wird. Bei einem weiteren aus der US-PS 5 507 709 bekannten Trainingsgerät ist der
Sitz ebenfalls über eine Parallelogrammführung an einem als Grundrahmen fungierenden
Träger gelagert, und ein Lagerarm dieses Parallelogramms ist über einen Hebelmechanismus
mit um einen Lagerpunkt im Grundrahmen schwenkbaren Stützen verbunden; an einer hierzu
gehörigen Längsstrebe greifen auch zwei schwenkbar gelagerte Handgriffe an, so daß
man eine kombinierte Bewegung von Sitz, Handgriffen und Fußstützen erhält, wobei ebenfalls
die Belastung durch das Körpergewicht des Trainierenden gebildet wird. Schließlich
ist aus der US-PS 5 733 227 ein Arm- und Bein-Trainingsgerät bekannt, welches über
einen Kurbeltrieb auf ein Bremsrad mit einstellbarer Bremskraft arbeitet. Der Trainierende
steht auf zwei Fußplatten, die er zum Beintraining auf- und abwärtsbewegt, während
er gleichzeitig die Handgriffe vor- und zurückbewegt.
[0003] Das Training mit solchen Geräten ist meist recht mühselig und langweilig und daher
nicht jedermanns Sache, so daß ein begonnenes Trainingsprogramm häufig abgebrochen
wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Trainingsgerät so auszubilden,
daß bei einem harmonischen und angenehm empfundenen Bewegungsablauf gleichzeitig ein
Training für Arm-, Bein- und Bauchmuskulatur möglich ist.
[0005] Die Erfindung wird durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Durch die Parallelogrammführung des Sitzes und die Anlenkung des Kraftübertragungsrahmens
einerseits an dem Sitzparallelogramm und andererseits an einem Kurbeltrieb ergibt
sich ein Bewegungsablauf, bei welchem die Arm-, Bein-, Bauch- und Ruckenmuskulatur
gleichmäßig trainierbar ist, ohne daß dies vom Trainierenden als lästiges Programm
empfunden wird, welches ihn zum vorzeitigen Abbrechen des Trainings veranlassen würde.
Der Trainingseffekt ist daher besser als bei den üblichen Ausdauer- bzw. Kardiogeräten,
da sich der Trainierende wegen des harmonischen Bewegungsablaufs der Anstrengung des
Trainingsprogramms gar nicht eigentlich bewußt wird, sondern ausgesprochen Spaß an
der Trainingsbewegung hat.
[0007] Der Kurbeltrieb kann in zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung mit einstellbarem
Hub ausgebildet werden und erlaubt somit eine Anpassung des Ausmaßes der Trainingsbewegungen
an die Person und den Trainingsfortschritt des Benutzers. Die Hubeinstellung kann
z.B. durch Umstecken oder Verschieben von Anlenkpunkten des Übertragungsrahmens, welcher
die vom Trainierenden aufgebrachtein Kräfte auf ein die Totpunkte des Bewegungsablaufs
überwindendes Schwungrad überträgt, an den Kurbelarmen erreicht werden. Diese sitzen
z.B. auf einer Welle, mit der eine Riemenscheibe verbunden ist, deren Riemen das Schwungrad
antreibt. Am Schwungrad greift zweckmäßigerweise eine vorzugsweise ebenfalls einstellbare
Bremse in Form beispielsweise einer Wirbelstrombremse, einer Reibungsbremse, einer
Hydraulikbremse etc. an, welche eine Einstellung der Trainingskraft erlaubt. Weiterhin
können zur Anpassung an die Körpermaße des Trainierenden die Fußrasten einstellbar
sein. Werden sie mit Schlaufen versehen, so kann der Trainingseffekt über ein Abstoßen
mit den Füßen hinaus auch auf eine Anziehbewegung erweitert werden. Eine bevorzugte
Ausbildung des Übertragungsrahmens besteht in Form von zwei längs verlaufenden Hebeln,
die am Ende an den Kurbelarmen des Kurbeitriebes angelenkt sind und mit einem mittigen
Lager am Sitzparallelogramm gelagert sind. Diese Hebel können zweckmäßigerweise beiderseits
des Sitzes nach außen abgewinkelt sein und nach oben auslaufen, um mit ihren Enden
die Griffe zu bilden.
[0008] Zur Vermeidung einer falschen Belastung der Wirbelsäule ist der Sitz vorzugsweise
mit einer Lehne versehen, an welche sich der Trainierende anlehnt und welche eine
orthopädisch richtige Abstützung der Wirbelsäule beim Training gewährleistet.
[0009] Durch die Anlenkung des Übertragungsrahmens an einer - vorzugsweise einstellbaren
- Zwischenposition eines der Parallelogrammarme, über welche der Sitz gelenkig mit
dem Grundrahmen verbunden ist, wird eine Relativbewegung zwischen Sitz und Handgriffen
möglich, welche eine Bewegung des Trainingsmechanismus auch allein mit Armkräften
erlaubt, so daß mit dem erfindungsgemäßen Trainingsgerät allein die Armmuskulatur,
allein die Beinmuskulatur oder ein kombiniertes Training absolviert werden kann, welches
auch die Bauchmuskulatur einschließt.
[0010] Die Erfindung sei nun anhand eines in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulichten
Ausführungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht zur Veranschaulichung des Konstruktionsprinzips eines
Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Trainingsgeräts;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht von vorn; und
- Fig. 3
- eine schematische Detailansicht des Kurbeitriebes.
[0011] Die Seitenansicht gemäß Fig. 1 laßt einen Grundrahmen 2 mit unteren Anlenkpunkten
4a und 4b für zwei Parallelogrammarme 6a und 6b erkennen, deren andere Enden obere
Anlenkpunkte 8a und 8b für einen Sitz 10 bilden. Der Sitz ist mit einer Lehne 12 ausgerüstet,
die mit einer Wirbelsäulenstütze 14 versehen ist, welche für die richtige Sitzhaltung
beim Training sorgt. Der Grundrahmen 2 ist ferner am vorderen Ende mit an einer Halterung
16 verstellbar angebrachten Fußstützen 18 versehen, die mit einer hier nicht veranschaulichten
Halteschlaufe für die Füße ausgerüstet werden können.
[0012] An anderen Ende des Grundrahmens 2 befindet sich eine Lagerung 20 für einen Kurbeltrieb
22, an dessen Kurbelarmen 23 Lagerpunkte für einen Übertragungsrahmen 26 vorgesehen
sind, der durch zwei längs verlaufende Hebel gebildet wird, die über gewünschtenfalls
einstellbare Anlenkpunkte 28 mit den Parallelogramm-armen 6b verbunden sind und an
ihren vorderen Enden im Griffhalter 30 mit Handgriffen 32 auslaufen. Infolge der Lage
der Anlenkpunkte 28 dieser Hebel des Übertragungsrahmens 26 zwischen dem oberen und
unteren Anlenkpunkt 8b bzw. 4b des Parallelogrammarms 6b ist eine Relativbewegung
zwischen Sitz 10 und Übertragungsrahmen 26 möglich, so daß ein Anziehen oder Wegdrücken
der Handgriffe 32 mit den Armen des Trainierenden zu einer Bewegung des Übertragungsrahmens
26 gegenüber dem Grundrahmen 2 führt und ein Bewegungszyklus allein mittels Armtraining
ohne Benutzung der Füße möglich ist. Durch Beinbewegungen läßt sich der Sitz 10 mit
dem Trainierenden gleichfalls gegenüber dem Grundrahmen 2 hin- und herbewegen, wie
aus Fig. 1 unmittelbar einleuchtet.
[0013] Während der Sitz 10 sich längs eines Kreissegmentes bewegt, führt der Übertragungsrahmen
26 eine kombinierte Längs- und Schwenkbewegung aus, welche durch den Parallelogrammarm
4b und die Kreisbewegung des Kurbeitriebes 22 bestimmt wird. Diese Bewegungen des
Übertragungsrahmens 26 setzen über den Kurbeltrieb 22 eine Riemenscheibe 24 in Drehung.
Die Rotation der Riemenscheibe 24 wird über einen zweckmäßigerweise als Riemen 34
ausgebildeten Antrieb, der beispielsweise auch durch eine Kette gebildet werden kann
und im dargestellten Beispiel mit einer Spannrolle 36 unter Spannung gehalten werden
kann, auf ein Schwungrad 38 ubertragen, an dem eine Bremse 40 mit vorzugsweise einstellbarer
Bremskraft wirkt, so daß sich der Bewegungswiderstand einstellen läßt, gegen den der
Trainierende arbeitet.
[0014] Wie Fig. 2 zeigt, ragen vom Übertragungsrahmen 26 zwei Griffhalter 30 nach oben,
welche Griffe 32 bilden, die vom Trainierenden abwechselnd zum Körper hin gezogen
und von ihm weggedrückt werden. Außerdem erkennt man die beiden Fußstützen 18, gegen
die sich der Trainierende abstützt, um den Sitz und den Übertragungsrahmen 26 nach
hinten zu schieben. Ein Paar nicht veranschaulichte Fußschlaufen erlauben auch die
umgekehrte Kraftausübung, also ein Anziehen des Sitzes und des Übertragungsrahmens
auf die Fußstützen zu, so daß ebenso wie beim Armtraining sowohl die Beuge- als auch
die Streckmuskeln trainiert werden.
[0015] Fig. 3 zeigt die am rückwärtigen Ende des Grundrahmens 2 vorgesehene Lagerung 20
in Form eines Lagerbockens für den Kurbeitrieb 22. Im Lagerbock ist eine Welle 21
gelagert, an deren beiderseitigen Enden Kurbelarme 23 sitzen. An diesen Kurbelarmen
ist der Übertragungsrahmen 26 angelenkt, dessen Hubbewegung durch die effektive Kurbellänge
bestimmt wird. Diese kann man, was hier allerdings nicht veranschaulicht ist, verstellbar
machen, indem man beispielsweise die Anlenkpunkte auf den Kurbelarmen auf unterschiedliche
Radien umsteckbar oder in einem radialen Schlitz kontinuierlich verschiebbar macht.
Zwischen den beiden Zinken 25 des Lagerbockes sitzt die Riemenscheibe 24 auf der Welle
21 und überträgt die Drehbewegung der Kurbelarme 23 über den Riemen 34 auf das Schwungrad
38, dessen Rotation entsprechend dem Radienverhältnis von Riemenscheibe und Schwunggradachse
schneller als diejenige der Riemenscheibe ist. Der Übertragungsrahmen 26 ist an seinem
hinteren Ende gegabelt und mit den so gebildeten Gabelenden an den Kurbelarmen 23
angelenkt.
[0016] Durch die Trainingsmöglichkeit für die Arme und die Beine allein oder in Kombination
läßt sich das Training abwechslungsreich und effektiv gestalten, was fördernd für
die Ausdauer des Trainierenden wirkt.
1. Trainingsgerät mit einem Grundrahmen, mit Fußstutzen und Handgriffen, über die ein
Kraftwiderstandsmechanismus betätigbar ist, sowie mit einem Sitz, der an einer Parallelogrammführung
gelagert ist, an deren einem Lagerarm ein mit den Handgriffen verbundenes Übertragungsteil
gelenkig gelagert ist, um die Bewegungen von Sitz und Handgriffen zu koppeln,
dadurch gekennzeichnet,
a) daß das Übertragungsteil ein Übertragungsrahmen (26) ist,
b) daß der Übertragungsrahmen (26) mit einem Kurbeltrieb (22) gekoppelt ist,
c) daß der Kurbeitrieb (22) gegen eine Bremskraft betätigbar ist.
2. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub des Kurbeltriebes (22) einstellbar ist.
3. Trainingsgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbeltrieb (22) als Exzenterrad ausgebildet ist.
4. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungsrahmen (26) an einem Ende mit dem Kurbeltrieb (22) und an einem
Zwischenpunkt mit einem zwischen den Lagerpunkten (4b,8b) des Lagerarms (6b) befindlichen,
gegebenenfalls verstellbaren Anlenkpunkt (28) verbunden ist.
5. Trainingsgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Handgriffe (32) an einem mit dem Übertragungsrahmen (26) verbundenen Griffhalter
(30) sitzen.
6. Trainingsgerät nach Anspruch 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Übertragungsrahmen (26) durch zwei spiegelbildlich angeordnete, längs verlaufende,
jedoch im Breich des Sitzes seitlich nach außen abgebogene und nach oben in die Griffhalter
(30) und Handgriffe (32) auslaufende Hebel gebildet wird.
7. Traningsgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurbeltrieb (22) auf eine Riemenscheibe (24) arbeitet.
8. Traningsgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Riemenscheibe (24) ein Schwungrad (38) antreibt.
9. Trainingsgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß mit der Schwungscheibe (38) eine gegebenenfalls einstellbare Bremse (40) gekoppelt
ist.
10. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sitz (10) mit einer lendenstützenden Lehne (12) versehen ist.
11. Trainingsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fußstützen (18) einstellbar sind und Halteschlaufen haben.