[0001] Die Erfindung betrifft eine Schleifwalze für die Steinbearbeitung.
[0002] Aus der DE 40 32 889 C1 ist eine Schleifwalze mit einem zylindrischen Walzenkörper
und einem Schleifmittel bekannt. Das Schleifmittel besteht aus einem auf der Arbeitsseite
aufgeschlitzten und damit Lamellen bildenden Band. Die Lamellen spreizen sich bei
der Rotation der Schleifwalze ab und bearbeiten das Werkstück. Das bandförmige Schleifmittel
ist über eine sogenannte Klettverbindung mit dem Walzenkörper verbunden. Ein Ende
des Schleifmittels sitzt in einem radialen Schlitz im Walzenkörper. Für die Steinbearbeitung
ist diese Schleifwalze nur wenig geeignet.
[0003] Die DE GM 19 00 505 zeigt eine Schleifwalze für eine Fußbodenschleifmaschine. Hierbei
wird das Schleifmittel innerhalb des Walzenkörpers von zwei von Druckfedern vorgespannten
Spannbolzen gehalten. Der Druck der Federn läßt sich durch Schrauben regulieren.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine für die Steinbearbeitung einsetzbare
Schleifwalze so zu verbessern, daß nur noch ein Mittel zum Halten und gleichzeitig
zum Verbinden des Schleifmittels mit der Schleifwalze und damit mit dem Antrieb notwendig
ist.
[0005] Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Verteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung sind den Merkmalen der Unteransprüche zu entnehmen.
[0006] Die Erfindung geht davon aus, daß die zur Steinbearbeitung eingesetzten Schleifmittel
aus einer Trägerschicht, beispielsweise aus Kunstleder bestehen, auf die ein Schleifmittelbelag,
beispielsweise ein Origamisheet mit Diamantsegmenten, aufgebracht ist. Ein dementsprechendes
oder anderes für die Steinbearbeitung eingesetztes Schleifmittel ist gegenüber sonstigen
Schleifmitteln für Holz oder dergleichen wesentlich schwerer.
[0007] Dieser Gewichtsunterschied bei Umdrehungsgeschwindigkeiten von zum Beispiel 900 bis
1000 U/min bewirkt eine sehr große Zentrifugalkraft, der das Schleifband ausgesetzt
ist. Aufgrund der über die gesamte Oberfläche sich erstreckenden Klettverbindung haftet
das Schleifmittel am Umfang des Walzenkörpers. Die absolut sichere Verbindung mit
dem Walzenkörper geht das Schleifband jedoch über einen radialen Schlitz ein, der
mit einer zusätzlichen Spannvorrichtung ausgestattet ist.
[0008] Die Spannvorrichtung besteht vorteilhafterweise aus dem Walzenkörper selbst, der
mindestens an einer, vorzugsweise an beiden Enden, eine konische Ringnut aufweist,
in die ein- oder beidseitig Spannringe eingreifen. Je nachdem, wie weit der/die Spannring/e
in den Konus oder die Konen des Walzenkörpers eindringen, schließt sich der Schlitz,
in dem ein Ende des Schleifbandes sitzt. Dabei übernimmt/übernehmen der oder die Spannring/e
gleichzeitig eine Zentrierfunktion, die notwendig ist, um einen ringförmigen Hohlraum
zwischen der Welle und der Schleifwalze zu bilden. Der Hohlraum wird als Schmier-
bzw. Kühlmittelraum genützt. Von ihm aus gehen Bohrungen zur Oberfläche der Schleifwalze
und zur Schmiermittelzufuhrleitung in der Welle.
[0009] In einer weiteren vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist der Walzenkörper
zwei Schlitze auf. Mit dieser Ausführung kann entweder der Schleifwalzenumfang oder
die Walzenlänge verdoppelt werden, wobei Schleifbänder, auch Sheets genannt, mit gleichen
Längen zum Einsatz gelangen.
[0010] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung weist die Welle eine Distanzbüchse auf.
Damit läßt sich die wirksame Schleifoberfläche bei gleicher Breite der zu verwendenden
Schleifbänder in kurzer Zeit auf die Hälfte reduzieren, indem nur ein Schleifband
in horizontaler Lage zum Einsatz kommt.
[0011] In einer weiteren vorteilhaften Ausführung, die insbesondere den Einsatz der Schleifwalze
mit zwei Schlitzen betrifft, können die beiden Walzenkörperteile durch zusätzlich
zu den Spannringen vorgesehene Spannstücke fixiert werden. Dazu sind die Spannstücke
segmentartig geformt und mit Laschen an ihren Enden versehen. Zur Feineinstellung
der Spannkraft sind vorzugsweise vier Spannstücke vorgesehen, die mit den Teilen des
Walzenkörpers verschraubt und über Spannschrauben gegeneinander verspannt sind.
[0012] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den nachfolgenden Zeichnungen dargestellt.
[0013] Es zeigt:
Fig.1 eine Schleifmaschine in Vorderansicht
Fig.2 eine Schleifwalze im Teilschnitt
Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch den Walzenkörper
Fig. 4 eine Schleifwalze im axialen Teilschnitt mit Distanzbüchse
Fig. 5 einen senkrechten Schnitt durch den Walzenkörper mit zwei Schlitzen
Fig. 6 Spannsegmente in Vorderansicht
Fig. 7 Spannelemente in Seitenansicht
[0014] Fig. 1 zeigt eine Gelenkarmschleifmaschine 10 die auf einem Maschinenständer 12 befestigt
ist. Die Schleifeinheit 14 sitzt beweglich gelagert am Querträger 16. Der Querträger
16 ist über die Spindel 18, die mit einem Motor 20 verbunden ist automatisch entlang
einer Säule heb- und senkbar. Der Antrieb 22 für die Schleifwalze 24 ist auf den Querträger
16 aufgesetzt. Die Schleifwalze 24 ist federnd gelagert und über den Handbügel 26
heb- und senkbar.
[0015] Der in Fig. 2 beschriebene Schleifwalzenaufbau zeigt die in Fig. 1 dargestellte Schleifwalze
24. Mittels des Schraubflansches 28 steht die Welle 30 mit dem Antrieb 22 in Verbindung.
Auf der Welle 30 sitzen links und rechts des Walzenkörpers 32 die Spannringe 34,36.
Die Spannringe 34,36 sitzen beweglich auf der Welle 30 und können somit durch Verdrehen
der Mutter 38, die über ein Gewinde mit der Welle verbunden ist, mit dem Walzenkörper
32 verspannt werden. Zieht man die Mutter 38 an das Spannstück 36 heran, so dringt
die ringförmige Feder 40 des Spannstücks 36 in die konische Ringnut 42 und die Feder
44 in die konische Ringnut 46 des Walzenkörpers 32 ein. Damit zentriert man den Walzenkörper
32 und bildet gleichzeitig den ringzylindrischen Hohlraum 48. Ebenso bewirken die
Spannringe 34,36, daß der Schlitz 50 in dem ein Ende des Schleifbands 52 eingesetzt
ist, die Weite des Schlitzes verringert und damit das Schleifbandende festspannt.
Das Schleifband 52 besteht aus einer Kunstlederschicht 54 auf der Diamantschleifmittelsegmente
56 aufgebracht sind. Über die Welle 30 die mit einer axialverlaufenden Bohrung 58
versehen ist gelangt Kühl- bzw Schmiermittel über weitere radiale Bohrungen 60,62
bis an die Schleifbandoberfläche.
[0016] An die Unterseite der Kunstlederschicht 54 wird ein Fließ 64 aufgeklebt, das mit
den Widerhaken des Kletteils 66 am Walzenkörper einen festen aber lösbaren Kontakt
eingeht.
[0017] Die in Fig. 3 dargestellte Schleifwalze 24 weist einen Schlitz 50 auf der von der
äußeren Oberfläche der Schleifwalze 24 bis zum Hohlraum 48 reicht. Der Walzenkörper
32 ist demnach einseitig durchgehend geschlitzt. In diesem Beispiel ist das Schleifband
54 im Bereich des Schleifmittels und an dessen Ende über eine Klettverbindung mit
der Walzenoberfläche und im Schlitz 50 mittels einer Klettverbindung lösbar befestigt.
[0018] Das in Fig. 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen vom Grundaufbau her gleichen
Aufbau wie die Schleifwalze nach Fig. 1. Aufgrund der längeren Welle 30 könnte bei
dieser Ausführung eine Schleifwalze 24 mit doppelter Länge eingesetzt werden, wozu
zwei offene Schleifbänder also Schleifblätter in Achsrichtung nebeneinander auf den
Walzenkörper 32 aufgespannt werden. Im Beispiel trägt die Welle 30 eine Distanzbüchse
70 zum Längenausgleich für eine möglicherweise einsetzbare längere Schleifwalze 24.
Wird eine Schleifwalze 24 mit doppeltem Durchmesser eingesetzt so hat der Walzenkörper
diametral gegenüberliegende Schlitze 50. In diesem Fall werden die Teile 72,74 des
Walzenkörpers 32 außer von den Spannringen 34,36 von den Spannstücken 76,78 miteinander
verspannt.
[0019] Fig. 5 zeigt einen Walzenkörper mit 2 Walzenteilen 72,74. An den Walzenteilen 72,74
sind an den Stirnseiten Spannstücke 76,78 befestigt. Die Spannstücke 76,78 sind über
Spannschrauben 80 und die Laschen 82 miteinander verbunden. Die radial außerhalb der
Spannringe angeordneten Spannstücke oder auch Spannsegmente erhöhen den Druck auf
den äußeren Schlitzbereich.
[0020] Aus Fig. 6 und Fig. 7 geht die Anordnung und der Aufbau der Spannstücke 76,78 hervor.
Vorgesehen sind hier acht Spannstücke 76,78,82,84,86,88,90,92, die allesamt an einer
Stirnseite des Walzenkörpers 32 mit Schrauben befestigt sind. An den Spannstücken
sind Laschen 94,96,98 angebracht, die mittels Schrauben verbunden sind.
1. Schleifwalze für die Steinbearbeitung mit einem Walzenkörper (32) und einem auf dessen
Mantelfläche befestigten streifenförmigen, mit Schleifmittel besetzten, offene Enden
aufweisenden Schleifband (52), das lösbar mit dem Walzenkörper (32) verbunden ist
und mindestens eines der offenen Enden in einem radialen Schlitz (50) des Walzenkörpers
(32) eingesetzt ist, der mit einer Spannvorrichtung in Verbindung steht, die die Weite
des Schlitzes (50) einstellt,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenkörper (32) auf einer Welle (30) sitzt und mindestens einseitig eine
konische Ringnut (42,46) aufweist, in die ein Spannring (34,36) mit einer konischen
ringförmigen Feder (40,44) eingreift.
2. Schleifwalze nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenkörper (32) an beiden Enden konische Ringnuten (42,46) aufweist, in
die Spannringe (34,36) mit konischen Federn (40,44) eingreifen, wobei eine Mutter
(38) den Walzenkörper (32) mit den beiden Spannringen (34,36) verspannt.
3. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenkörper (32) mindestens teilweise an seiner Umfangsfläche von einem Fließ
(64) umgeben ist, in das die Widerhaken einer zum Klettverschluß am Rücken des Schleifbands
(52) gehörenden Teilfläche eingreifen.
4. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Walzenkörper (32) und der Welle (30) ein Hohlraum (48) gebildet ist,
der über Bohrungen (62) mit der Schleifmitteloberfläche in Verbindung steht.
5. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Welle (30) über einen Teilbereich ihrer axialen Länge eine Distanzbüchse (70)
aufnimmt und der andere Teilbereich eine Schleifwalze (24) trägt.
6. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenkörper (32) zwei diametral gegenüberliegende Schlitze (50) zur Aufnahme
der Enden des Schleifbandes aufweist.
7. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Walzenkörper (32) mindestens an einem seiner Enden mehrere Spannstücke (76,78,82,84,86,88,90,92)
aufweist.
8. Schleifwalze nach einem der Ansprüche 7 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannstücke (76,78,82) jeweils zwei Laschen (96,98) aufweisen, wodurch sie
mit Spannschrauben (80) miteinander verbunden sind.
9. Schleifwalze nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der oder die Schlitze (50) des Walzenkörpers (32) Fließe aufweisen, in die die
Widerhaken des an der Rückseite des Schleifbandes befindlichen Kletteils eingreifen.