[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine nach
dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[Stand der Technik]
[0002] Eine Bogenführungseinrichtung ist beispielsweise aus EP 0306682 A2 bekannt. Die Einrichtung
besteht im Wesentlichen aus zwei mit Blasluft beaufschlagten Blasleisten, die vor
und nach dem durch einen Gummituchzylinder und einen Druckzylinder gebildeten Druckspalt
über die Zylinderbreite achsparallel angeordnet sind. Die in Förderrichtung vordere
Blasleiste ist im zwickelförmigen Raum oberhalb des einlaufenden Bogens zwischen Gummituchzylinder
und Druckzylinder angeordnet. Der Blasluftstrom ist dabei auf den Gummituchzylinder,
in die Druckzone selbst sowie auf die Oberseite des auf dem Druckzylinder im Greiferschluß
geführten Bogens gerichtet. Die in Förderrichtung nach der Druckzone angeordnete hintere
Blasleiste erzielt einen Blasluftstrom, welcher auf die Oberseite des auf dem Druckzylinder
geführten Bogens und auf den Gummituchzylinder entgegen der Förderrichtung gerichtet
ist. Die Erfindung beschreibt primär die Bogenführungseinrichtung im Druckbetrieb
(Druck an-Stellung). Es ist darüber hinaus in der Druckpraxis gebräuchlich, dass bei
abgestellten Gummituchzylinder (Druck ab-Stellung) der Blasluftbetrieb beibehalten
wird, beispielsweise bei Kontrolle des Papierlaufes oder wenn ein Druckwerk nicht
am Druck beteiligt ist. Der Bedruckstoff wird dann im Greiferschluß auf dem Druckzylinder
durch den Druckspalt kontaktlos zum inaktiven Gummituchzylinder mittels Blasluft durch
das Druckwerk gefördert.
[0003] Aus dem UK-Patent GB 2267059 B ist eine Lackiereinrichtung für eine Druckmaschine
bekannt, welche dem letzten Druckwerk nachgeordnet ist. Bei einem nicht am Druckvorgang
bzw. einem nicht am Lackiervorgang (das Lacksystem ist abgestellt) beteiligten Lackwerk
kann der Kontakt einer frisch gedruckten Oberseite des Bedruckstoffes am Formzylinder
beim Durchlaufen des Druckspaltes verhindert werden. Dabei ist die Lackiereinrichtung
zweiteilig als Unterteil und Oberteil ausgebildet. Das Unterteil nimmt den Gegendruckzylinder
und das Oberteil den Formzylinder mit dem Lackdosiersystem auf. Bei abgestelltem Lackvorgang
wird das in Drehgelenken am Unterteil gelagerte Oberteil vom Unterteil und damit vom
bogenführenden Druckzylinder abgeschwenkt. Damit ist ein relativ großer Abstand zwischen
Formzylinder und Druckzylinder im Druckspalt bzw. dem Lackierspalt erzielbar und der
Bogen kann ohne den Einsatz von pneumatischen Bogenführungsmitteln abschmierfrei die
Lackiereinrichtung passieren. Soll der Lackiervorgang erneut durchgeführt werden,
so wird das Oberteil zum Unterteil und somit der Formzylinder zum bogenführenden Druckzylinder
wieder angestellt. Hierbei muß der vorher entkoppelte Antrieb des Formzylinders mit
dem Antrieb des Druckzylinders eingekoppelt werden.
[Aufgabe der Erfindung]
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Bogenführungseinrichtung in einer
Druckmaschine zu schaffen, die eine gleichmäßige Führung eines Bedruckstoffes auf
einem Bogenführungszylinder gestattet und ein verbessertes Durchlaufen des Bedruckstoffes
durch einen von Gummituch-/Formzylinder und Bogenführungszylinder gebildeten Druckspalt
bzw. Lackierspalt, bei inaktiven Gummituch-/Formzylinder, gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Ausbildungsmerkmale des Hauptanspruches gelöst. Weiterbildungen
ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Bei Bogenrotationsdruckmaschinen in Reihenbauweise mit Druckwerken für den Mehrfarbendruck
sind für die Inlineveredelung auch ein oder mehrere Lackwerke den Druckwerken zuordbar.
Ein Lackwerk ist dabei mit einem Druckwerk vergleichbar. Der Gummituchzylinder des
Druckwerkes entspricht dann bekanntlich dem Formzylinder des Lackwerkes, der mit einer
Auftragwalze sowie einem Lackdosiersystem in Funktionsverbindung ist. Ein Druckzylinder
ist dabei sowohl im Druckwerk als auch im Lackwerk als Bogenführungszylinder eingesetzt.
[0007] Ein erster Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist darin begründet, dass bei
einem nicht am Druckprozess beteiligten Gummituch-/Formzylinder der Freiraum im Druckspalt/Lackspalt
zwischen Gummituchzylinder bzw. Formzylinder und dem Bogenführungszylinder definiert
durch einen Schwenkmechanismus einstellbar ist. Ja nach Flächengewicht und/oder Elastizität
des bogenförmigen Bedruckstoffes ist somit die Größe des Freiraumes durch eine Schwenkbewegung
eines Gummituch-/Formzylinders mittels Schwenkmechanismus festlegbar.
[0008] Von Vorteil ist weiterhin, dass zur Realisierung der Schwenkbewegung des Gummituch-/Formzylinders
eine Trennung des Gummituch-/Formzylinderantriebes vom Antrieb des Bogenführungszylinders,
vorzugsweise des Druckzylinders, nicht erforderlich ist. Damit ist ein Abschwenken
von Gummituch-/Formzylinder aus der Druck an-Stellung sowie ein Einschwenken von Gummituch-/Formzylinder
in die Druck an-Stellung während des Betriebes der Druckmaschine durchführbar. Alternativ
sind die Schwenkbewegungen auch beim Maschinenstillstand realisierbar.
[0009] Vorteilhaft ist ebenso, dass der Gummituch-/Formzylinder in abgeschwenkter sowie
in eingeschwenkter Position stets mit einer benachbarten Auftragwalze antriebsseitig
in Funktionsverbindung ist. Die Auftragwalze sowie ein zugeordnetes Dosiersystem für
Farbe bzw. für Lack behalten dabei ihre festgelegte Position innerhalb der Druckmaschine.
Damit ist ein mögliches Antrocknen von Druckfarbe bzw. Lack auf dem Gummituchzylinder
verhinderbar oder ein sonst erforderlicher Reinigungsprozeß von Gummituchzylinder-/Formzylinder
ist hinfällig.
[Beispiele]
[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Dabei zeigen
schematisch:
- Fig. 1
- eine Bogenrotationsdruckmaschine
- Fig. 2
- ein Lackwerk im Bereich des Druckspaltes (Seitenansicht)
- Fig. 3
- einen Schwenkmechanismus in Vorderansicht
[0011] Eine Bogenrotationsdruckmaschine ist gem. Figur 1 in Reihenbauweise dargestellt.
Dabei sind mehrere Druckwerke für den Mehrfarbendruck mit Druckzylindern aneinander
gereiht und untereinander mit Transferzylindern bzw. Wendesystemen verbunden. Die
in Figur 1 gezeigte Teilansicht einer derartigen Druckmaschine dient u. a. der Inline-Veredelung.
Dabei ist lediglich ein letztes Druckwerk 1 mit einem Plattenzylinder 8, einem Gummituchzylinder
9 und einem Druckzylinder 11 als Bogenführungszylinder gezeigt. Dem Plattenzylinder
8 ist ein Farbwerk und gegebenenfalls ein Feuchtwerk zugeordnet, auf das hier nicht
näher eingegangen werden soll. Dem Druckwerk 1 ist in Förderrichtung 23 ein erstes
Lackwerk 2 nachgeordnet, welches durch einen Formzylinder 12 und ein Dosiersystem
13 mit einer Auftragwalze 14 und z. B. einem Kammerrakel 15 gebildet ist. Dem Formzylinder
12 ist der Druckzylinder 11 zugeordnet. Dem ersten Lackwerk 2 ist zumindest eine Trocknereinrichtung
4, zum Beispiel als ein IR-Trockner oder ein UV-Trockner, nachgeordnet, welche einem
benachbarten Druckzylinder 11, alternativ einem benachbarten Transferzylinder 10 zugeordnet
ist. In Fig. 1 sind zwei Trocknereinrichtungen 4 modular in Reihenbauweise angeordnet.
Der (letzten) Trocknereinrichtung 4 folgt in Förderrichtung 23 ein zweites Lackwerk
3 mit Formzylinder 12, Auftragwalze 14 und Dosiersystem 13 mit z.B. Kammerrakel 15
und gerasterter Auftragwalze 14. Alternativ ist statt des Kammerrakels 15 auch eine
Dosierwalze (mindestens ein Zweiwalzenwerk) nach dem Quetschwalzen- oder Schöpfwalzenprizip
einsetzbar. Beim Einsatz eines Kammerrakels 15 ist die Auftragwalze 14 als Rasterwalze
ausgebildet. Die Druckzylinder 11 der Druckwerke 1, der Lackwerke 2, 3 sowie die der
Trocknereinrichtung 4 sind mittels Transferzylinder 10 für den Bogentransport untereinander
verbunden.
[0012] Dem zweiten Lackwerk 3 folgt in Föderrichtung 23 ein Ausleger 5, welcher den bogenförmigen
Bedruckstoff mittels umlaufendem Fördersystem 6 in bekannter Weise einem Auslegerstapel
7 zuführt und dort ablegt. Ein Gummituchzylinder 9 im Druckwerk 1 trägt beispielsweise
ein Gummituch, die Formzylinder 12 der Lackwerke 2,3 tragen jeweils eine flexible
Hochdruckplatte. Die Bogenführungszylinder, Druckzylinder 11 und Transferzylinder
10, die Formzylinder 12 mit zugeordneten Dosiersystemen 13 (Kammerrakel 15 und Auftragwalze
14) sind in Seitengestellen 18 gelagert.
[0013] In Fig. 2 ist ein Druckspalt bzw. Lackierspalt 17 am Lackwerk 2 gezeigt. Hierbei
ist der Druckzylinder 11 als Bogenführungszylinder mit dem Formzylinder 12 in Druck
an-Stellung dargestellt. Dem Formzylinder 12 ist die gerasterte Auftragwalze 14 zugeordnet,
welche mit dem Kammerrakel 15 (Dosiersystem 13) in Funktionsverbindung ist. Druckzylinder
11, Formzylinder 12 und gerasterte Auftragwalze 14 tragen endseitig ein Zahnrad und
sind somit antriebsseitig gekoppelt. Zwischen den Zahnrädern von Druckzylinder 11
und gerasterter Auftragwalze 14 ist ein Zwischenrad 16 angeordnet. Alternativ sind
auch mehrere Zwischenräder 16 zwischen Druckzylinder 11 und gerasterter Auftragwalze
14 anordbar. Das Zwischenrad 16 ist mit dem Zahnrad des Druckzylinders 11 und dem
Zahnrad der gerasterten Auftragwalze 14 ständig antriebsseitig im Eingriff. Dabei
besteht zwischen dem Zwischenrad 16 (oder Zwischenzahnrädern) und dem Zahnrad des
Formzylinders 12 antriebsseitig keine Verbindung.
[0014] Der Formzylinder 12 ist mit einer Lagerung 20 in einem Schwenkmechanismus 19,20,21
drehbar gelagert. Dieser Schwenkmechanismus 19-21 besteht aus wenigstens einer jeweils
in einem Seitengestell 18 mit einem gestellfest angeordneten Drehgelenk 19 innenseitig
schwenkbar gelagerten Tragplatte 21. Bevorzugt ist jedes im Seitengestell 18 angeordnete
Drehgelenk 19 zu einem an der Innenseite des Seitengestells 18 fixierten Walzenlager
22 fluchtend angeordnet. Es ist auch eine vom Walzenlager 22 abweichende, beidseitige
Anordnung des Drehgelenkes 19 realisierbar.
[0015] Das Walzenlager 22 nimmt dabei die gerasterte Auftragwalze 14 auf. In dieser bevorzugten
Ausbildung ist die Relativlage von Walzenlager 22 und Drehgelenk 19 derart, dass diese
fluchten. Alternativ ist deren Relativlage auch seitenversetzt parallel ausführbar.
[0016] In Fig. 3 ist ein Schwenkmechanismus gezeigt, welcher in bevorzugter Weise durch
zwei an einem Seitengestell 18 innen und außen drehbar im Drehgelenk 19 endseitig
angeordnete Tragplatten 21 gebildet ist. Diese beidseitige Anordnung von Tragplatten
21 ergibt einen verbindungssteifen Schwenkmechanismus 19 - 21. Jedes Seitengestell
18 weist einen Durchbruch 24 auf, derart dass je nach Größe dieses Durchbruches 24
der Schwenkbereich der Tragplatten 21 mit dem Formzylinder 12 um die Achse des Drehgelenkes
19 definiert ist. Hierbei ist zwischen den Tragplatten 21 die Lagerung 20 für den
Formzylinder 12 angeordnet.
[0017] Im Druck-/Lackierbetrieb ist der Formzylinder 12 in Druck an-Stellung dem Druckzylinder
11 im Druck-/Lackierspalt 17 in Kontakt zugeordnet und der Hauptantrieb erfolgt über
einen Räderzug, ausgehend vom Zahnrad des Druckzylinders 11 über das Zahnrad des Formzylinders
12 zum Zahnrad der gerasterten Auftragwalze 14. Der wesentliche Kraftfluß geht im
Druck-/Lackierbetrieb antriebsseitig über den Räderzug von Druckzylinder 11, Formzylinder
12 und Auftragwalze14.
[0018] Durch den Druck-/Lackierspalt 17 wird der auf der Mantelfläche des Druckzylinders
11 im Greiferschluß geführte, bogenförmige Bedruckstoff in Förderrichtung 23 transportiert
und bedruckt bzw. lackiert. Synchron erfolgt der Hilfsantrieb ausgehend vom Zahnrad
des Druckzylinders 11 über das Zwischenzahnrad 16 zum Zahnrad der gerasterten Auftragwalze
14. Das Zwischenrad 16 läuft bevorzugt lose ohne wesentlichen Kraftfluß mit.
[0019] Ist ein Druckwerk 1 bzw. hier das Lackwerk 2 nicht am Druck-/Lackierprozeß beteiligt,
zum Beispiel bei Kontrolle des Papierlaufes im Druckwerk 1 bzw. Lackierwerk 2, so
wird der Schwenkmechanismus 19-21 betätigt. Die Tragplatten 21 schwenken synchron
um die Achse des Drehgelenkes 19, so dass der Druck-/Lackierspalt 17 freigelegt ist
und der Formzylinder 12 vom Druckzylinder 11 antriebsseitig getrennt ist. D. h. der
Räderzug des Hauptantriebes ist entkoppelt. Der in den Tragplatten 21 gelagerte Formzylinder
12 ist dabei antriebsseitig in ständigem Kontakt zur gerasterten Auftragwalze 14,
wird dabei um deren Mantelfläche geschwenkt und ist in einer definierten Position
fixierbar. Antriebsseitig erfolgt der Kraftfluss ausgehend vom Zahnrad des Druckzylinders
11 über das Zwischenzahnrad 16 auf das Zahnrad der gerasterten Auftragwalze 14 und
von dieser auf das Zahnrad des Formzylinders 12. Soll der Formzylinder 12 wieder am
Druck-/Lackierprozeß beteiligt werden, so wird der Schwenkmechanismus 19-21 betätigt,
die Tragplatten 21 mit dem Formzylinder 12 schwenken auf den Druckzylinder 11 zu und
die rotierenden Zahnräder von Formzylinder 12 und Druckzylinder 11 können im Stillstand
oder während des Maschinenlaufs eingekoppelt werden.
[0020] Die Druckbeistellung erfolgt hierbei mittels Lagerung 20, welche zum Beispiel als
Dreiringlager ausgebildet ist.
Alternativ kann die Druckbeistellung auch über die Beistellung (Schwenkbewegung) der
Tragplatten 21 selbst erfolgen.
[0021] In einer weiteren Ausführung ist der Einsatz des Zwischenrades 16 nicht erforderlich,
wenn die Auftragwalze 14 mit einem separaten - vorzugsweise elektrischen - Antrieb
gekoppelt ist. Beispielsweise kann dies ein Hilfsantrieb und/oder ein separater Walzenantrieb
sein.
Hierbei ist der Formzylinder 12 über das stirnseitig angeordnete Zahnrad mit dem Zahnrad
der Auftragwalze 14 in Eingriff. Mittels Schwenkmechanismus 19-21 ist der Formzylinder
12 wiederum um die Auftragwalze 14 mittels Drehgelenk 19 schwenkbar. Hierbei wird
die Antriebsverbindung des Zahnrades des Druckzylinders 11 und des Zahnrades des Formzylinders
12 getrennt, wobei jedoch das Zahnrad des Formzylinders 12 mit dem Zahnrad der Auftragwalze
14 in Funktionsverbindung bleibt. Der Formzylinder 12 sowie Auftragwalze 14 sind auch
im abgeschwenkten Zustand vom separaten Antrieb antreibbar, so dass ein mögliches
Antrocknen von Lack (oder Farbe) verhindert wird. Beim Zurückschwenken des Formzylinders
12 in Richtung Druckzylinder 11 ist der separate Antrieb elektrisch derart synchronisierbar,
dass das Zahnrad des Formzylinders 12 mit dem Zahnrad des Druckzylinders 11 wieder
in einer definierten Winkelposition in Eingriff bringbar ist.
[0022] Der Schwenkmechanismus 19-21, speziell die Tragplatte 21, ist mit einer Betätigungseinrichtung
(nicht gezeigt) in Funktionsverbindung, um die Schwenkbewegungen zu realisieren.
Bevorzugt ist an der Tragplatte 21 ein Zahnsegment angeordnet, welches mit einem Stellmotor
mit Ritzel als Betätigungseinrichtung in Eingriff ist. Alternativ ist statt des Stellmotors
mit Ritzel auch ein Arbeitszylinder, z.B. mit Gewindespindel, an der Tragplatte 21
anlenkbar.
[0023] Die vorstehenden Ausbildungsmerkmale sind nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr sind die Ausbildungsmerkmale auch in beiden Lackwerken einsetzbar
bzw. in einem Druckwerk wenn diese Werke nicht am Druck- bzw. Lackierprozeß beteiligt
sind. Weiterhin ist das Dosiersystem 13 nicht auf eine Auftragwalze 14 mit zugeordnetem
Kammerrakel 15 oder mit zugeordneter Dosierwalze beschränkt. Vielmehr sind auch hier
alternative Dosiersysteme einsetzbar.
[0024] Die Antriebsverbindung von Druckzylinder 11 zur Auftragwalze 14 ist dabei nicht auf
die Anordnung von einem oder mehreren Zwischenrädern 16 zwecks Bildung eines Räderzuges
(Zahnradgetriebe) beschränkt. Vielmehr sind alternative getriebtechnische Lösungen,
z.B. als Zugmittelgetriebe, zur Antriebsübertragung zwischen dem Druckzylinder 11
und der Auftragwalze 14 einsetzbar.
[Bezugszeichenliste]
[0025]
- 1
- - Druckwerk
- 2
- - Lackwerk
- 3
- - Lackwerk
- 4
- - Trocknereinrichtung
- 5
- - Ausleger
- 6
- - Fördersystem
- 7
- - Auslegerstapel
- 8
- - Plattenzylinder
- 9
- - Gummituchzylinder
- 10
- - Transferzylinder
- 11
- - Druckzylinder
- 12
- - Formzylinder
- 13
- - Dosiersystem
- 14
- - Auftragwalze
- 15
- - Kammerrakel
- 16
- - Zwischenrad
- 17
- - Druck-/Lackierspalt
- 18
- - Seitengestell
- 19
- - Drehgelenk
- 20
- - Lagerung
- 21
- - Tragplatte
- 22
- - Walzenlager
- 23
- - Förderrichtung
- 24
- - Durchbruch
1. Bogenführungseinrichtung in einer Druckmaschine zur Führung von Bedruckstoffen im
Bereich von Gummituch-/Formzylinder und einem Bogenführungszylinder bei einem nicht
am Druck-/Lackierprozess beteiligten Gummituch-/Formzylinder, wobei dem Gummituch-/Formzylinder
zumindest eine gelagerte Auftragwalze zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeweils in einem Seitengestell (18) ein Drehgelenk (19) angeordnet ist, dass
in dem Drehgelenk (19) ein mit einer Betätigungseinrichtung gekoppelter Schwenkmechanismus
(19-21) mit einem drehbar angeordneten Formzylinder (12) gelagert ist, dass mittels
Schwenkmechanismus (19-21) der Formzylinder (12) in antriebsseitigem Kontakt zur Auftragwalze
(14) um diese schwenkbar und der Formzylinder (12) antriebsseitig vom Druckzylinder
(11) trennbar ist, und dass der Formzylinder (12) mit der antreibbaren Auftragwalze
(14) eine ständige Antriebsverbindung aufweist.
2. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Zahnrad des Druckzylinders (11), zumindest ein mit dem Druckzylinder (11)
gekoppeltes Zwischenrad (16), ein mit dem Zwischenrad (16) gekoppeltes Zahnrad der
Auftragwalze (14) und ein Zahnrad des Formzylinders (12) antriebsseitig gekoppelt
sind.
3. Bogenführungseinrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das mit dem Zahnrad des Formzylinders (12) in Eingriff stehende Zahnrad der Auftragwalze
(14) mit einem separaten Antrieb gekoppelt ist.
4. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Schwenkmechanismus (19-21) durch zwei endseitig an einem Drehgelenk (19)
angeordnete Tragplatten (21) gebildet ist und jedes Seitengestell (18) einen dem Schwenkbereich
angepaßten Durchbruch (24) aufweist.
5. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Betätigungseinrichtung mit der Tragplatte (21) in Funktionsverbindung ist.
6. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1;
dadurch gekennzeichnet,
dass das Drehgelenk (19) zu einem an der Innenseite des Seitengestelles (18) fixierten
Walzenlager (22) fluchtend angeordnet ist.
7. Bogenführungseinrichtung nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Relativlage des Drehgelenkes (19) zu einem an der Innenseite des Seitengestells
(18) fixierten Walzenlager (22) seitenversetzt parallel ist.