[0001] Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für einen Fahrsteig oder eine Fahrtreppe
mit seitlichen Balustraden welche am Boden in Balustradensockeln enden sowie mit Leitmitteln
zum Führen von von Fahrgästen mitgeführten Gegenständen, vorzugsweise Einkaufswagen
oder Rollkoffer.
[0002] Aus der CH 430 986 ist eine Einlaufvorrichtung für Einkaufskorbwagen an Korbwagen-Förderern
bekannt, bei welchen die Räder der Korbwagen mittels auf einer Einlaufplatte angebrachter
Laufschienen geführt sind. Die Räder der Korbwagen werden beim Einschieben in die
Laufschienen ausserdem in die für den Transport richtige Winkelstellung gedreht.
[0003] Die Herstellung dieser Einlaufvorrichtung ist ziemlich aufwendig und teuer, die gesamte
Einlaufplatte ist im fertigen Zustand sehr schwer und sperrig. Zudem sind die mit
dieser Einlaufvorrichtung ausgerüsteten Fördereinrichtungen für den ausschliesslichen
Transport von Einkaufskorbwagen vorgesehen. Auf mitfahrende Personen würden die Laufschienen
wie Stolperfallen wirken und bergen Verletzungsgefahren. Die Vorrichtung erstreckt
sich über die ganze Breite des Förderers, sodass kein nutzbarer Raum zwischen Einkaufswagen
und Balustraden übrig bleibt.
[0004] Die erfindungsgemässe Schutzvorrichtung bei der die Leitmittel als Einweiserelemente
ausgebildet sind, die zum Schutz der Balustraden vor und/oder nach den Balustradensockeln
in Fahrrichtung seitlich im Zugangs- und/oder Austrittsbereich am Boden angebracht
sind hat demgegenüber den Vorteil, dass sie aus einfach und billig herstellbaren und
leicht handhabbaren Elementen besteht, die an Fahrsteige oder Fahrtreppen angebracht
sind, die auch dem Transport von Personen dienen.
[0005] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Massnahmen sind vorteilhafte
Weiterbildungen und Verbesserungen der im Anspruch 1 angegebenen Schutzvorrichtung
möglich.
[0006] Vorteilhaft ist die lösbare Verbindung der Einweiserelemente am Boden. Die Einweiser
können beliebig oft montiert und demontiert werden; sie können demzufolge in variabler
Zahl und auch nachträglich montiert werden.
[0007] Die im wesentlichen hohl ausgebildeten Einweiserelemente weisen ferner den Vorteil
auf, dass sie materialsparend herstellbar und leicht zu transportieren sind.
[0008] Die Anbringung an der Bodenabdeckung des Fahrsteiges oder der Fahrtreppe erspart
das Vorsehen einer schweren Einlaufplatte.
[0009] Die Unterseiten der Einweiserelemente sind vorteilhaft als Negativprofil eines profilierten
Bodens insbesondere eines Bodenabdeckungsprofils ausgebildet, damit eine formschlüssige
Verbindung zwischen Einweiserelement und Boden entstehen kann.
[0010] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, dass die Einweiserelemente am Boden in Bezug
auf ihre Vertikalachse verstellbar angebracht sind. Das Einweiserelement kann also
in beliebigen Winkeln zur Balustrade eingestellt werden.
[0011] Alle erläuterten Merkmale sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination,
sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den
Rahmen der Erfindung zu verlassen.
[0012] Verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den schematischen Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Fördereinrichtung,
Fig. 2 eine Seitenansicht des Details A gemäss Fig. 1,
Fig. 3 eine Draufsicht des Details A gemäss Fig. 2,
Fig. 4 eine Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Einweiserelemente
Fig. 5 eine Draufsicht der ersten Ausführungsform gemäss Fig. 4,
Fig. 6 eine Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der Einweiserelemente
Fig. 7 eine Draufsicht gemäss Fig. 6,
Fig. 8 eine vergrösserte Seitenansicht des Details B aus Fig. 6,
Fig. 9 das Detail B aus Fig. 6 als Explosionsdarstellung,
Fig. 10 eine Draufsicht des Zugangsbereiches einer Fördereinrichtung mit einer dritten
Ausführungsform der Einweiserelemente,
Fig. 11 eine vergrösserte Draufsicht des Einweiserelementes aus Fig. 10.
[0013] In Fig. 1 ist eine seitliche Ansicht einer Fördereinrichtung 1, beispielsweise eines
Fahrsteiges in geneigter Einbaulage, mit einem Palettenband 2 und einer Balustrade
3 mit einem Balustradensockel 3.1. Vor dem Palettenband 2 befindet sich eine Bodenabdeckung
4, die einen Teil eines Bodens 5 eines Gebäudes oder Stockwerks bildet und mit diesem
fluchtet.
[0014] Aus Fig. 2 ist ein Einkaufswagen 6 mit Rollen 6.1 ersichtlich, der sich auf einer
mit leistenförmigen Einweiserelementen 7 versehenen Bodenabdeckung 4 des Fahrsteiges
1 befindet. Die Einweiserelemente 7, im folgenden auch Einweiser genannt, sind in
Fahrrichtung F nur seitlich, also in der Nähe der Balustraden 3, angeordnet, um einen
freien Zugang zu der Fördereinrichtung zu gewährleisten. Die Bodenabdeckung 4 kann
beispielsweise aus einer Mehrzahl von Platten oder Segmenten 9 bestehen, die an einem
Ende der Bodenabdeckung 4 mit dem Palettenband 2 und an dem anderen Ende der Bodenabdeckung
4 mit dem Boden 5 des Gebäudes in Verbindung stehen.
[0015] Aus Fig. 3 ist ersichtlich, dass pro Segment 9 zwei Einweiser 7 schräg in Fahrrichtung
F angeordnet sind. Die beiden Einweiser 7 sind auf jedem Segment 9 um ihre Vertikalachse
11 so gedreht, dass die Verlängerungen ihrer Längsachsen 13 sich in Richtung des Fahrsteiges
auf der Mittellängsachse 10 des Fahrsteiges 1 treffen. Es entsteht somit ein trichterähnlicher
Zugangsbereich für die Einkaufswagen, die damit so geführt werden, dass sie die Balustrade
3 nicht berühren können. Die Rollen 6.1 des Einkaufswagens 6 werden so auf das Palettenband
2 gelenkt und in eine distanzierte Position vom Balustradensockel 3.1 des Fahrsteiges
1 angebracht, dass sie die Balustrade 3 nicht beschädigen können. Der entstehende
freie Raum zwischen Balustrade 3 und Einkaufswagen 6 könnte beispielsweise dazu dienen,
das Vorbeigehen von Personen zu gestatten.
[0016] Die Einweiser 7 können auch an der Landeseite des Fahrsteiges 1, also im Austrittsbereich,
in Fahrrichtung seitlich nach den Balustradensockeln 3.1 angeordnet werden.
[0017] Die Anordnung der Einweiser 7 auf dem Boden 5 bzw. auf der Bodenabdeckung 4 der Fördereinrichtung
1 kann auch anders aussehen als in den Figuren dargestellt. Der Montagewinkel β des
Einweisers 7 in Bezug auf die Längsachse 10 des Fahrsteiges 1 kann frei eingestellt
werden.
[0018] Es gibt verschiedene Möglichkeiten die Einweiser am Boden zu befestigen. Zwei bevorzugte
Ausführungsformen sind in den Figuren 4 bis 9 dargestellt.
[0019] Fig. 4 und Fig. 5 zeigen einen einteiligen Einweiser 7, der auf einer Bodenabdeckung
4 angebracht ist. Die Unterseite 7.3 des Einweisers 7 ist als Negativprofil der Bodenabdeckung
4 gestaltet, um formschlüssig und komplementär mit der Bodenabdeckung 4 verbunden
zu werden. Im Einweiser 7 und in der Bodenabdeckung 4 sind zueinander fluchtende Löcher
vorhanden, durch die die Einweiser 7 mittels Schrauben 8 auf der Bodenabdeckung 4
befestigt werden können. Es können eine oder mehrere Schrauben, mittig oder aussermittig
auf dem Einweiser, verwendet werden. In Fig. 4 ist nur eine Schraube, in Fig. 5 sind
zwei Schrauben aufgezeigt. Mit Hilfe der Schrauben 8 wird eine lösbare Befestigung
realisiert. Die Einweiser 7 können in variabler Zahl, auch nachträglich, montiert
und demontiert werden.
[0020] Die Figuren 6 bis 9 stellen eine weitere Ausführungsform dar, bei der eine variable
Verstellung des Montagewinkels β des Einweisers 7 ohne grossen Aufwand möglich ist.
Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 zeigen einen zweiteiligen Einweiser 7, der aus einem ersten
Einweiserteil 7.1 und einem zweiten Einweiserteil 7.2 besteht. Der Einweiser 7 ist
zentral mittels einer Schraube 8 an der Bodenabdeckung 4 lösbar befestigt. Wie aus
der Fig. 8 und Fig. 9 besser zu sehen ist, besitzt der erste Einweiserteil 7.1 eine
vorzugsweise kreisförmige Ausnehmung 14, in die der zweite Einweiserteil 7.2 eingeschoben
werden kann. Der erste Einweiserteil 7.1 weist auf seiner dem zweiten Einweiserteil
7.2 zugewandten Fläche in der Ausnehmung 14 stirnseitig eine erste Verzahnung 15 auf.
Der zweite Einweiserteil 7.2 weist auf seiner der Ausnehmung 14 zugewandten Fläche
stirnseitig eine zweite Verzahnung 16 auf, die mit der ersten Verzahnung 15 des ersten
Einweiserteils 7.1 zusammenpasst. Die Zähne der zweiten Verzahnung 16 können in die
Nuten zwischen den Zähnen der ersten Verzahnung 15 eingreifen. Der zweite Einweiserteil
7.2 weist ferner auf seiner dem Einweiserteil 7.1 abgewandten Fläche ein Profil 17
auf, das das Negativprofil des Bodenabdeckungsprofils 18 darstellt. Durch dieses Profil
wird eine formschlüssige Verbindung zwischen Einweiser 7 und Bodenabdeckung 4 erzeugt.
[0021] Aus Fig. 9, die den Einweiser aus Fig. 8 in unmontiertem Zustand zeigt, ist leicht
ersichtlich, wie durch Abschrauben der Schraube 8 der erste Einweiserteil 7.1 frei
drehbar und schwenkbar um die Vertikalachse 11 des Einweisers 7 ist und wie, durch
die obenerwähnten Verzahnungen 15, 16, verschiedene Winkeleinstellungen fixierbar
sind. Nach Einstellung des gewünschten Winkels 12 kann der ganze Verbindungsmechanismus
15, 16, 17 und 18 wieder fest angeschraubt werden. In dieser Weise kann eine beliebige
Neigung der Einweiser 7 in Bezug auf die Längsachse 10 des Fahrsteigs 1 gewählt und
eingestellt werden.
[0022] In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die Einweiser 7 eine längliche Form auf,
d.h. sie sind länger als breit. Sie können entweder leistenförmig oder auch rautenförmig,
insbesondere drachenförmig ausgebildet sein.
[0023] In den Figuren 10 und 11 sind beispielsweise drachenförmige Einweiser 7' ersichtlich.
Die der Balustrade 3 zugewandte Fläche 19 des Einweisers 7' steht parallel zur Balustradenrichtung
und die nach innen gerichtete, der Balustrade 3 abgewandte Fläche 20 steht in flachem
Winkel α zur Balustradenrichtung. Die beiden Flächen 19 und 20 entfernen sich in Fahrrichtung
von einem schmalen gerundeten Ende zu dem anderen breiteren ebenfalls gerundeten Ende
des Einweisers 7' voneinander.
[0024] Die Einweiser 7' können auch an der Landeseite des Fahrsteiges 1, also im Austrittsbereich,
in Fahrrichtung seitlich nach den Balustradensockeln 3.1 angebracht werden.
[0025] Der in den Zugangsbereich kommende Einkaufswagen 6 wird über den flachen Winkel α
des Einweisers 7' zum Palettenband geführt. An der gegenüberliegenden Seite des Fahsteiges
oder der Fahrtreppe 1, bzw. bei Umkehr der Fahrrichtung F, wird der Einkaufswagen
6 durch die Einweiser 7' von der Balustrade 3 weggeleitet. Es werden somit auch an
der Landeseite der Fördereinrichtung 1, d.h. im Austrittsbereich, mögliche Beschädigungen
an der Balustrade 3 durch Einkaufswagen vermieden.
[0026] Ferner weisen die Einweiser 7' Rippen 21 auf, die die Aussenwände des Einweisers
7'verbinden.
[0027] Aus der Fig. 11 sind zwei Schrauben 8 ersichtlich, die den Einweiser 7' mit dem Boden,
beispielsweise mit der Bodenabdeckung 4, fest verbinden. Die Schrauben können nicht
nur von oben sondern auch von unten eingesetzt bzw. geschraubt werden.
[0028] In dieser Variante besteht der Einweiser 7' zweckmässigerweise aus schlagzähem Kunststoff.
Er kann beispielsweise als Spritzgussteil hergestellt werden.
[0029] Die Einweiser 7 und 7' können an verschiedene Grössen der Fördereinrichtung 1 und
der Einkaufswagen 6 angepasst werden.
[0030] In einer anderen Variante können die Einweiser am Boden bzw. an der Bodenabdeckung
der Fördereinrichtung angeklebt werden.
[0031] Die Bodenabdeckung 4 kann auch einstückig ausgebildet sein.
[0032] Als Material für die Einweiser kann z.B. das gleiche Material der Bodenabdeckung
bzw. des Palettenbandes 2 verwendet werden. Andere Materialien, wie z.B. Kunststoff,
Aluminium, Blech, Nirosta-Blech, usw. sind für die in dieser Erfindung vorgesehene
Funktion ebenfalls zweckmässig und geeignet.
[0033] Die Schutzvorrichtung nach der Erfindung kann beispielsweise für horizontale oder
geneigte Fahrsteige, aber auch für Fahrtreppen verwendet werden.
1. Schutzvorrichtung für einen Fahrsteig oder eine Fahrtreppe mit seitlichen Balustraden
welche am Boden in Balustradensockeln enden sowie mit Leitmitteln zum Führen von von
Fahrgästen mitgeführten Gegenständen, vorzugsweise Einkaufswagen oder Rollkoffer,
wobei die Leitmittel als Einweiserelemente (7,7') ausgebildet sind, die zum Schutz
der Balustraden (3) vor und/oder nach den Balustradensockeln (3.1) in Fahrrichtung
(F) seitlich im Zugangs- und/oder Austrittsbereich am Boden (4,5) angebracht sind.
2. Schutzvorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einweiserelemente
(7,7') am Boden (4,5) durch mindestens eine Schraube (8) lösbar befestigt oder am
Boden (4,5) angeklebt sind.
3. Schutzvorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einweiserelemente
(7,7') leisten- oder rautenförmig ausgebildet sind.
4. Schüttvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einweiserelemente (7,7') im wesentlichen hohl ausgebildet sind und vorzugsweise
Rippen (21) aufweisen, die die Aussenwände der Einweiserelemente (7,7') verbinden.
5. Schutzvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einweiserelemente (7,7') an der Bodenabdeckung (4) des Fahrsteiges oder der
Fahrtreppe (1) angebracht sind.
6. Schutzvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einweiserelemente (7,7') mit dem Boden (4,5) formschlüssig verbunden sind.
7. Schutzvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
dass die Unterseite (7.3) der Einweiserelemente (7,7') als Negativprofil eines profilierten
Bodens (4,5), insbesondere eines Bodenabdeckungsprofils (18) ausgebildet ist.
8. Schutzvorrichtung nach einem der Patentansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Einweiserelemente (7,7') am Boden (4,5) in Bezug auf ihre Vertikalachse (11)
verstellbar angebracht sind.