[0001] Die Erfindung betrifft eine Gabelzinke insbesondere für einen Gabelstapler mit einem
etwa waagerechten Lastschenkel und einem etwa senkrechten Rückenschenkel.
[0002] Es sind Gabelzinken aus Stahl für Gabelstapler bekannt, deren Rückenschenkel gleich,
kürzer oder länger ist als der Lastschenkel und an deren Rückenschenkel rückseitig
oder kopfseitig in einem Abstand zwei Haken oder Ösen angeschweißt sind zur Befestigung
an der Aufnahme des Gabelträgers. Diese bekannten Gabelzinken haben ein hohes Gewicht
und erfordern zum Anbringen der Haken oder Ösen zusätzlich einen Schweißvorgang, so
daß nur schweißbare Werkstoffe verwendbar sind.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine Gabelzinke zu schaffen, die bei einfacher Herstellung
ein geringeres Gewicht und geringere Abmessungen aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Länge des Rückenschenkels
1/3 bis 1/20 vorzugsweise 1/4 bis 1/10 der Länge des Lastschenkels beträgt.
[0005] Ein kurzer Rückenschenkel führt zu einer Reduzierung des Gewichts und der Herstellungskosten
der Gabelzinke. Ferner benötigen kurze Rückenschenkel einen schmalen Gabelträger,
welcher letztlich die Sicht des Fahrers bei angehobener Last verbessert.
[0006] In den Bereichen möglicher Bruchstellen besteht zumindest die gleiche Dimensionierung
wie bei bekannten Gabelzinken, so daß wenigstens die gleiche Festigkeit erreicht wird.
Die sich aus einem kürzeren Rücken ergebenen höheren Biegespannungen müssen durch
eine entsprechende Dimensionierung oberhalb des Gabelknicks ausgeglichen werden. Dabei
ist die Querschnittfläche des Rückenschenkels oberhalb des Gabelknickes zwischen Rückenschenkel
und Lastschenkel um 20 % bis 100 % größer als die Querschnittfläche des Lastschenkels.
[0007] Um eine Herstellung ohne Schweißen zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß der Rückenschenkel
eine Ausnehmung aufweist, die sich zumindest zur Rückfläche des Rückenschenkels hin
öffnet und sich nach innen erweitert. Hierdurch brauchen Haken oder Ösen nicht angeschweißt
zu werden, sondern die Ausnehmung dient der Befestigung. Es können damit nicht oder
schwierig schweißbare festere Werkstoffe für die Gabelzinke verwendet werden. Dies
führt zu einer Optimierung der Dimensionen und damit zu einer weiteren Gewichtsreduzierung.
[0008] Von größtem Vorteil ist es, wenn die Ausnehmung von einer waagerechten hinterschnittenen
Nut oder einem Durchbruch gebildet ist, die bzw. der sich über die gesamte Breite
des Rückenschenkels erstreckt. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn der Querschnitt
der Ausnehmung T-, V-, L- oder trapezförmig ist. Auch kann bei einer Befestigung auf
einem Gabelträger die Ausnehmung formschlüssig auf einem Vorsprung des Gabelträgers
liegen.
[0009] Eine weitere Gewichtsreduzierung bei ausreichender Festigkeit wird erreicht, wenn
der Lastschenkel an seiner Unterseite eine Längsausnehmung aufweist, die in einem
Abstand zum Gabelknick endet. Hierbei kann der Querschnitt des Lastschenkels im Bereich
der Längsausnehmung U-förmig oder brückenförmig sein.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Gabelzinke
- Fig. 2
- einen vergrößerten Schnitt nach A-A in Fig. 1.
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht einer Gabelzinke und
- Fig. 4
- den Rückenschenkel in Perspektive.
[0011] Die Gabelzinke 1 besitzt einen etwa waagerechten Lastschenkel 2 und einen damit über
einen Gabelknick 3 einstückig verbundenen etwa senkrechten Rückenschenkel 4. Die Länge
LL des Lastschenkels 2 ist konstruktionsbedingt. Die Länge LR des Rückenschenkels
beschränkt sich auf die konstruktiven Mindestmaße für die Auslegung der Befestigung
am Gabelträger. Besonders vorteilhaft ist die Länge LR = 1/4 bis 1/7 insbesondere
1/10 von LL wie beim Ausführungsbeispiel.
[0012] Um eine höhere Beanspruchung des Rückenschenkels aufzufangen, ist der Querschnitt
11 des Rückenschenkels zumindest in dem an den Gabelknick angrenzenden Bereich 5 0,2
bis 2 mal größer als der Querschnitt 12 des Lastschenkels in seinem an dem Gabelknick
angrenzenden Bereich 6.
[0013] Der Rückenschenkel 4 besitzt eine einzige, zu seiner Rückseite 4a hin offene Ausnehmung
7 (Durchbruch, Nut), in die formschlüssig ein Vorsprung 9 der Aufnahme des Gabelträgers
einschiebbar ist. Hierbei wird die Ausnehmung 7 von einer waagerechten Nut mit einer
oberen und einer unteren Hinterschneidung 7a, 7b gebildet. Damit besitzt die Ausnehmung
bzw. Nut gleichbleibend über ihre Länge einen T-förmigen Querschnitt, wobei die Ausnehmung/Nut
7 in beide Seitenflächen 8a, 8b des Rückenschenkels 4 mündet.
[0014] Die Ausnehmung 7 kann aber auch eine von einem T-Querschnitt abweichende Querschnittsform
besitzen, vorzugsweise einen V-, L- oder trapezförmigen Querschnitt, um wiederum eine
sichere formschlüssige, lösbare Befestigung zu erreichen. Insbesondere bei einem L-förmigen
Querschnitt kann das obere Ende des Rückenschenkels ein Teil der Aufnahme hakenförmig
übergreifen.
[0015] Der Lastschenkel 2 besitzt an seiner Unterseite 2a eine zur Lastschenkeflängsachse
parallele Längsausnehmung 10, die auf der dem Gabelknick näheren Seite etwa dort endet,
wo der Bereich 6 mit der Querschnittfläche 12 beginnt. Hierbei hat der Querschnitt
der Längsausnehmung 10 die Form eines auf dem Kopf stehenden U bzw. eine Brückenform.
[0016] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Rückenschenkel 4 statt
einer Ausnehmung einen einzigen einstückigen insbesondere angeformten Vorsprung an
seiner Rückseite 4a auf, der in einer entsprechend geformten Ausnehmung in der Aufnahme
des Gabelträgers formschlüssig einliegt. Auch dies führt ohne Schweißen zu einer sicheren
Befestigung.
[0017] Im übrigen kann die Gabelzinke die üblichen bekannten Merkmale aufweisen, wie einen
sich zum freien Ende hin sich verjüngenden Lastschenkel und nicht dargestellte Verstärkungen
an der Unterseite des Lastschenkels als Verschleißschutz.
[0018] Das Material insbesondere der Werkstoff der Gabelzinke ist so gewählt, daß es eine
maximale Festigkeit besitzt, ohne schweißbar sein zu müssen. Entsprechend den Anforderungen
können höher legierte Baustähle, höher legierte Vergütungsstähle sowie rost- und säurebeständige
Stähle mit erheblich besseren mechanischen Eigenschaften als bei bisher bekannten
Gabelzinkenwerkstoffen zum Einsatz kommen. Vorzugsweise wird die Gabelzinke durch
Umformen hergestellt. Das Profil des Tragschenkels sowie die Taperspitze werden vorzugsweise
gewalzt, der kurze Rücken mit dem sich anschließenden unterschiedlichen Knickformen
wird vorzugsweise durch die bekannten Verfahren der Massivumformung wie zum Beispiel
Gesenkschmieden mit und ohne Grat hergestellt.
[0019] Entsprechend der konstruktiven Auslegung der Ausnehmung für die Befestigung kann
diese teilweise mit vorgeformt werden. Eine nachfolgende mechanische Bearbeitung ist
vorzugsweise notwendig.
1. Gabelzinke (1) insbesondere für einen Gabelstapler mit einem etwa waagerechten Lastschenkel
(2) und einem etwa senkrechten Rückenschenkel (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Rückenschenkels (4) 1/3 bis 1/20 vorzugsweise 1/4 bis 1/10 der
Länge des Lastschenkels (2) beträgt.
2. Gabelzinke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittfläche (11) des Rückenschenkels (4) oberhalb des Gabelknickes
(3) zwischen Rückenschenkel und Lastschenkel um 20% bis 100% größer ist als die Querschnittfläche
(12) des Lastschenkels (2) zumindest in dem Längenbereich (6), der an den Gabelknick
angrenzt.
3. Gabelzinke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenschenkel (4) eine Ausnehmung (7) aufweist, die sich zumindest zur
Rückfläche (4a) des Rückenschenkels (4) hin öffnet und sich nach innen erweitert.
4. Gabelzinke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) von einer waagerechten hinterschnittenen Nut oder einem Durchbruch
oder einer Bohrung gebildet ist, die bzw. der sich über die gesamte Breite des Rückenschenkels
(4) erstreckt.
5. Gabelzinke nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Ausnehmung (7) T-, V-, L-, trapez- oder kreisförmig ist.
6. Gabelzinke nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Befestigung auf einem Gabelträger die Ausnehmung (7) formschlüssig
auf einem Vorsprung des Gabelträgers liegt.
7. Gabelzinke nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastschenkel (2) an seiner Unterseite eine Längsausnehmung (10) aufweist.
8. Gabelzinke nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausnehmung (10) in einem Abstand zum Gabelknick (3) endet.
9. Gabelzinke nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (12) des Lastschenkels (2) im Bereich der Längsausnehmung (10)
U-förmig oder brückenförmig ist.
10. Gabelzinke nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenschenkel (4) nur eine im Gabelrücken integrierte, formschlüssige,
nicht geschweißte Befestigungsstelle hat.