(19)
(11) EP 1 076 034 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.02.2001  Patentblatt  2001/07

(21) Anmeldenummer: 00115507.6

(22) Anmeldetag:  19.07.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B66F 9/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 13.08.1999 DE 19937849

(71) Anmelder: CFS Falkenroth Umformtechnik GmbH & Co.
58579 Schalksmühle (DE)

(72) Erfinder:
  • Streck, Hans-Dieter
    58509 Lüdenscheid (DE)

(74) Vertreter: COHAUSZ HANNIG DAWIDOWICZ & PARTNER 
Schumannstrasse 97-99
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Gabelzinke


(57) Die Erfindung betrifft eine Gabelzinke (1) für Hebezeuge insbesondere für einen Gabelstapler mit einem etwa waagerechten Lastschenkel (2) und einem etwa senkrechten Rückenschenkel (4). Die Länge des Rückenschenkeis beträgt 1/3 bis 1/20 vorzugsweise 1/4 bis 1/10 der Länge des Lastschenkels.
Die Querschnittfläche (11) des Rückenschenkels ist um 20% bis 100% größer als die Querschnittfläche (12) des Lastschenkels. Der Rückenschenkel weist eine T-förmige Ausnehmung (7) auf. Der Lastschenkel weist einen U-förmigen Querschnitt (10) auf.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Gabelzinke insbesondere für einen Gabelstapler mit einem etwa waagerechten Lastschenkel und einem etwa senkrechten Rückenschenkel.

[0002] Es sind Gabelzinken aus Stahl für Gabelstapler bekannt, deren Rückenschenkel gleich, kürzer oder länger ist als der Lastschenkel und an deren Rückenschenkel rückseitig oder kopfseitig in einem Abstand zwei Haken oder Ösen angeschweißt sind zur Befestigung an der Aufnahme des Gabelträgers. Diese bekannten Gabelzinken haben ein hohes Gewicht und erfordern zum Anbringen der Haken oder Ösen zusätzlich einen Schweißvorgang, so daß nur schweißbare Werkstoffe verwendbar sind.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es eine Gabelzinke zu schaffen, die bei einfacher Herstellung ein geringeres Gewicht und geringere Abmessungen aufweist.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Länge des Rückenschenkels 1/3 bis 1/20 vorzugsweise 1/4 bis 1/10 der Länge des Lastschenkels beträgt.

[0005] Ein kurzer Rückenschenkel führt zu einer Reduzierung des Gewichts und der Herstellungskosten der Gabelzinke. Ferner benötigen kurze Rückenschenkel einen schmalen Gabelträger, welcher letztlich die Sicht des Fahrers bei angehobener Last verbessert.

[0006] In den Bereichen möglicher Bruchstellen besteht zumindest die gleiche Dimensionierung wie bei bekannten Gabelzinken, so daß wenigstens die gleiche Festigkeit erreicht wird. Die sich aus einem kürzeren Rücken ergebenen höheren Biegespannungen müssen durch eine entsprechende Dimensionierung oberhalb des Gabelknicks ausgeglichen werden. Dabei ist die Querschnittfläche des Rückenschenkels oberhalb des Gabelknickes zwischen Rückenschenkel und Lastschenkel um 20 % bis 100 % größer als die Querschnittfläche des Lastschenkels.

[0007] Um eine Herstellung ohne Schweißen zu ermöglichen, wird vorgeschlagen, daß der Rückenschenkel eine Ausnehmung aufweist, die sich zumindest zur Rückfläche des Rückenschenkels hin öffnet und sich nach innen erweitert. Hierdurch brauchen Haken oder Ösen nicht angeschweißt zu werden, sondern die Ausnehmung dient der Befestigung. Es können damit nicht oder schwierig schweißbare festere Werkstoffe für die Gabelzinke verwendet werden. Dies führt zu einer Optimierung der Dimensionen und damit zu einer weiteren Gewichtsreduzierung.

[0008] Von größtem Vorteil ist es, wenn die Ausnehmung von einer waagerechten hinterschnittenen Nut oder einem Durchbruch gebildet ist, die bzw. der sich über die gesamte Breite des Rückenschenkels erstreckt. Hierzu ist es besonders vorteilhaft, wenn der Querschnitt der Ausnehmung T-, V-, L- oder trapezförmig ist. Auch kann bei einer Befestigung auf einem Gabelträger die Ausnehmung formschlüssig auf einem Vorsprung des Gabelträgers liegen.

[0009] Eine weitere Gewichtsreduzierung bei ausreichender Festigkeit wird erreicht, wenn der Lastschenkel an seiner Unterseite eine Längsausnehmung aufweist, die in einem Abstand zum Gabelknick endet. Hierbei kann der Querschnitt des Lastschenkels im Bereich der Längsausnehmung U-förmig oder brückenförmig sein.

[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1
eine Seitenansicht einer Gabelzinke
Fig. 2
einen vergrößerten Schnitt nach A-A in Fig. 1.
Fig. 3
eine perspektivische Ansicht einer Gabelzinke und
Fig. 4
den Rückenschenkel in Perspektive.


[0011] Die Gabelzinke 1 besitzt einen etwa waagerechten Lastschenkel 2 und einen damit über einen Gabelknick 3 einstückig verbundenen etwa senkrechten Rückenschenkel 4. Die Länge LL des Lastschenkels 2 ist konstruktionsbedingt. Die Länge LR des Rückenschenkels beschränkt sich auf die konstruktiven Mindestmaße für die Auslegung der Befestigung am Gabelträger. Besonders vorteilhaft ist die Länge LR = 1/4 bis 1/7 insbesondere 1/10 von LL wie beim Ausführungsbeispiel.

[0012] Um eine höhere Beanspruchung des Rückenschenkels aufzufangen, ist der Querschnitt 11 des Rückenschenkels zumindest in dem an den Gabelknick angrenzenden Bereich 5 0,2 bis 2 mal größer als der Querschnitt 12 des Lastschenkels in seinem an dem Gabelknick angrenzenden Bereich 6.

[0013] Der Rückenschenkel 4 besitzt eine einzige, zu seiner Rückseite 4a hin offene Ausnehmung 7 (Durchbruch, Nut), in die formschlüssig ein Vorsprung 9 der Aufnahme des Gabelträgers einschiebbar ist. Hierbei wird die Ausnehmung 7 von einer waagerechten Nut mit einer oberen und einer unteren Hinterschneidung 7a, 7b gebildet. Damit besitzt die Ausnehmung bzw. Nut gleichbleibend über ihre Länge einen T-förmigen Querschnitt, wobei die Ausnehmung/Nut 7 in beide Seitenflächen 8a, 8b des Rückenschenkels 4 mündet.

[0014] Die Ausnehmung 7 kann aber auch eine von einem T-Querschnitt abweichende Querschnittsform besitzen, vorzugsweise einen V-, L- oder trapezförmigen Querschnitt, um wiederum eine sichere formschlüssige, lösbare Befestigung zu erreichen. Insbesondere bei einem L-förmigen Querschnitt kann das obere Ende des Rückenschenkels ein Teil der Aufnahme hakenförmig übergreifen.

[0015] Der Lastschenkel 2 besitzt an seiner Unterseite 2a eine zur Lastschenkeflängsachse parallele Längsausnehmung 10, die auf der dem Gabelknick näheren Seite etwa dort endet, wo der Bereich 6 mit der Querschnittfläche 12 beginnt. Hierbei hat der Querschnitt der Längsausnehmung 10 die Form eines auf dem Kopf stehenden U bzw. eine Brückenform.

[0016] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel weist der Rückenschenkel 4 statt einer Ausnehmung einen einzigen einstückigen insbesondere angeformten Vorsprung an seiner Rückseite 4a auf, der in einer entsprechend geformten Ausnehmung in der Aufnahme des Gabelträgers formschlüssig einliegt. Auch dies führt ohne Schweißen zu einer sicheren Befestigung.

[0017] Im übrigen kann die Gabelzinke die üblichen bekannten Merkmale aufweisen, wie einen sich zum freien Ende hin sich verjüngenden Lastschenkel und nicht dargestellte Verstärkungen an der Unterseite des Lastschenkels als Verschleißschutz.

[0018] Das Material insbesondere der Werkstoff der Gabelzinke ist so gewählt, daß es eine maximale Festigkeit besitzt, ohne schweißbar sein zu müssen. Entsprechend den Anforderungen können höher legierte Baustähle, höher legierte Vergütungsstähle sowie rost- und säurebeständige Stähle mit erheblich besseren mechanischen Eigenschaften als bei bisher bekannten Gabelzinkenwerkstoffen zum Einsatz kommen. Vorzugsweise wird die Gabelzinke durch Umformen hergestellt. Das Profil des Tragschenkels sowie die Taperspitze werden vorzugsweise gewalzt, der kurze Rücken mit dem sich anschließenden unterschiedlichen Knickformen wird vorzugsweise durch die bekannten Verfahren der Massivumformung wie zum Beispiel Gesenkschmieden mit und ohne Grat hergestellt.

[0019] Entsprechend der konstruktiven Auslegung der Ausnehmung für die Befestigung kann diese teilweise mit vorgeformt werden. Eine nachfolgende mechanische Bearbeitung ist vorzugsweise notwendig.


Ansprüche

1. Gabelzinke (1) insbesondere für einen Gabelstapler mit einem etwa waagerechten Lastschenkel (2) und einem etwa senkrechten Rückenschenkel (4), dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des Rückenschenkels (4) 1/3 bis 1/20 vorzugsweise 1/4 bis 1/10 der Länge des Lastschenkels (2) beträgt.
 
2. Gabelzinke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Querschnittfläche (11) des Rückenschenkels (4) oberhalb des Gabelknickes (3) zwischen Rückenschenkel und Lastschenkel um 20% bis 100% größer ist als die Querschnittfläche (12) des Lastschenkels (2) zumindest in dem Längenbereich (6), der an den Gabelknick angrenzt.
 
3. Gabelzinke nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenschenkel (4) eine Ausnehmung (7) aufweist, die sich zumindest zur Rückfläche (4a) des Rückenschenkels (4) hin öffnet und sich nach innen erweitert.
 
4. Gabelzinke nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (7) von einer waagerechten hinterschnittenen Nut oder einem Durchbruch oder einer Bohrung gebildet ist, die bzw. der sich über die gesamte Breite des Rückenschenkels (4) erstreckt.
 
5. Gabelzinke nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt der Ausnehmung (7) T-, V-, L-, trapez- oder kreisförmig ist.
 
6. Gabelzinke nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Befestigung auf einem Gabelträger die Ausnehmung (7) formschlüssig auf einem Vorsprung des Gabelträgers liegt.
 
7. Gabelzinke nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Lastschenkel (2) an seiner Unterseite eine Längsausnehmung (10) aufweist.
 
8. Gabelzinke nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsausnehmung (10) in einem Abstand zum Gabelknick (3) endet.
 
9. Gabelzinke nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt (12) des Lastschenkels (2) im Bereich der Längsausnehmung (10) U-förmig oder brückenförmig ist.
 
10. Gabelzinke nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Rückenschenkel (4) nur eine im Gabelrücken integrierte, formschlüssige, nicht geschweißte Befestigungsstelle hat.
 




Zeichnung













Recherchenbericht