[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Erstellung einer Deckenrand-Abschalung
gemäss Patentanspruch 1 und eine Deckenrand-Abschalung gemäss Patentanspruch 2.
[0002] Das Erstellen von Deckenrand-Abschalungen über betonierten Wandabschnitten, insbesondere
über dem Kellerbereich, sind aufwendig und benötigen eine Vielzahl von Arbeitsschritten.
Üblicherweise wird nach der Erstellung der Betonwände für das Kellergeschoss nach
dem Schalen der Kellerdecke mit Schalplatten oder Brettern von aussen die Deckenrand-Abschalung
erstellt. Nach dem Betonieren und Aushärten der Decke müssen die aussen an der Wand
angebrachten Schalungsplatten entfernt werden.
[0003] Aus der EP-A1-0927796 ist es bereits bekannt, mit Beton-Elementplatten Deckenrand-Abschalungen
zu erstellen, und zwar werden die Beton-Elementplatten mittels rechtwinkligen Haltebügeln
in aufrechter Stellung gehalten und die Haltebügel auf der Deckenschalung befestigt.
Mit diesem bekannten Schalungssystem kann die Erstellung einer Deckenrand-Abschalung
aus Holz umgangen werden. Sie bedingt allerdings, dass für die Beton-Elementplatten
eine verhältnismässig genaue Auflagefläche vorliegt. Eine solche kann ohne weiteres
bei aus Back- oder Betonsteinen erstellten Wänden erzeugt werden. Gegossene Betonwände
weisen im allgemeinen aber nicht die hohe Genauigkeit an der Oberfläche auf, um diese
als Auflage für an rechtwinkligen Halteelementen gehaltenen Beton-Elementplatten zu
dienen.
[0004] Es ist weiter bekannt, die Deckenrand-Abschalung aus streifenförmigen Leichtbauplatten
herzustellen, welche auf die Innenseite der äusseren Schalung der Betonwände aufgenagelt
werden. Diese Platten müssen teilweise in die zu erstellende Wand hineinragen, um
eine Verbindung zu letzterer sicherzustellen. Sie neigen dennoch dazu, beim Entfernen
der Schalung nach dem Giessen der Wände teilweise ab- oder auszubrechen oder sie halten
der späteren Belastung beim Giessen der Betondecke nicht stand.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zur Erstellung
einer Deckenrand-Abschalung, und eine Deckenrand-Abschalung mit dem bzw. der auf einfache
Weise eine einwandfreie Schalung vor dem Giessen der Wände erstellt werden kann und
welche eine der Qualität der Oberfläche der zu erstellenden Wand entsprechende äussere
Oberfläche aufweist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs
1 sowie durch eine Deckenrand-Abschalung gemäss den Merkmalen des Patentanspruchs
2.
[0007] Die Verwendung von Elementplatten, welche mittels Ankerbügeln fest in der darunterliegenden
Wand verankert sind, ergibt eine saubere und nicht zu Beschädigungen neigende Schalung
für das nachfolgende Betonieren der Decke. Dank der sicheren Verankerung der Beton-Elementplatten
in der darunterliegenden Wand lassen sich an dieser auch handelsübliche Euro-Norm-Schutzgeländerhalter
und Schutzgeländer befestigen. In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung werden
Beton-Elementplatten mit vertikal verlaufenden Bohrungen verwendet, durch welche die
Ankerbügel eingeschoben werden können. Dies ermöglicht eine einwandfreie und einfache
Befestigung der Ankerbügel an den Beton-Elementplatten.
[0008] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemässen Deckenrand-Abschalung besteht darin,
dass bei Verwendung von Beton-Elementplatten mit einer der unteren Kante entlang verlaufenden
Stufe gemäss EP-A1-0927796, diese teilweise in die Wand einbetoniert werden und die
untere Stufe als Richtmass für die Oberkante der Wand dienen kann. Ein zusätzliches
Anzeichnen des Deckenniveaus entfällt.
[0009] Anhand illustrierter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung näher erläutert. Es
zeigen
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung der Befestigung einer Elementplatte an einer Aussenschalung
für eine Wand,
- Figur 2
- einen Vertikalschnitt längs Linie II-II in Figur 1,
- Figur 3
- einen Vertikalschnitt längs Linie II-II in Figur 1 nach dem Giessen der Wand,
- Figur 4
- einen Vertikalschnitt längs Linie II-II in Figur 1 nach dem Ausschalen der Wand und
mit in gebrochenen Linien angedeuteter Lage der Betondecke,
- Figur 5
- eine weitere Ausgestaltung eines Ankerbügels mit an der Unter- und an der Hinterseite
der Elementplatte anliegenden Schenkeln,
- Figur 6
- eine weitere Ausgestaltung eines Ankerbügels mit die Elementplatte grösstenteils umgreifendem
Ankerbügel,
- Figur 7
- eine weitere Ausgestaltung des Ankerbügels,
- Figur 8
- ein mit einem Wand-Armierungseisen verbundener Ankerbügel.
[0010] In Figur 1 ist eine Elementplatte, kurz Platte 1 dargestellt, welche mittels Nägeln
3 an einer äusseren Schalung 5 für eine Wand 8 befestigt ist. Als Platte 1 wird vorzugsweise
aber nicht notwendigerweise eine solche mit parallel zu den Längskanten verlaufenden
Stufen 7 und 9 verwendet, welche zudem vertikal und parallel zur äusseren Oberfläche
verlaufende Bohrungen 11 aufweist. Alternativ zu den hier beschriebenen Beton-Elementplatten
können selbstverständlich auch Platten 1 aus andern Baumaterialien verwendet werden.
Zum horizontalen Ausrichten der Platte 1 werden vorerst an der Schalung 5 in bekannter
Weise eine horizontal verlaufende Markierungen angebracht und danach auf der horizontalen
Markierung Nägel oder Stifte 13 eingeschlagen, auf denen die Platte 1 abgestützt ausgerichtet
ist, bevor sie mit wenigen Nägeln 3 temporär an der Schalung 5 fixiert wird. Die horizontal
verlaufende Markierung für die Nägel 13 wird vorzugsweise einige Zentimeter unter
der Höhe h, welche später der Höhe der Decke des Raums entspricht, angebracht. Damit
kann erreicht werden, dass bei Verwendung einer abgestuften Platte 1 die Stufe 7 innerhalb
der Wand 8 zu liegen kommt und die Kante an der Stufe 7 an der Platte 1 beim Betonieren
als Richtmass für die Höhe der Wand 8 verwendet werden kann. Selbstverständlich kann
bei einer Platte 1 mit rechteckigem Querschnitt deren Unterkante direkt als Richtmass
für die Wandoberkante dienen.
[0011] Vor oder nach dem Befestigen der Platten 1 an der Schalung 5 werden Ankerbügel 15
mit den Platten 1 verbunden. In der Ausführung gemäss den Figuren 1 bis 4 werden die
Ankerbügel 15 in die Bohrungen 11 in den Platten 1 von unten eingeschoben und gegen
das Herausfallen durch einen Stift oder Nagel 17, welcher durch das obere an der Plattenkante
9 herausragende Ende des Ankerbügels 15 geschoben wird, gesichert. Der Ankerbügel
15 weist einen ersten gerade verlaufenden Schenkel 16 auf und daran unten anschliessend
einen in gerader Linie verlaufenden oder einen in einem Winkel oder abgesetzt zur
Oberfläche 19 der Schalungsplatte 5 verlaufenden zweiten Schenkel 18 auf. Im zweiten
Schenkel 18 können zur Erhöhung der Verankerungsfestigkeit Löcher 20 oder querliegende
Ankerstifte oder -stäbe 22 mit glatter oder rauher Oberfläche angebracht sein.
[0012] In Figur 4 ist ersichtlich, dass die Oberkante der Platte 1 bei der Herstellung einer
Deckenplatte 21 als Richtmass für deren Oberkante 23 dienen kann. Folglich ist die
Höhe der Platte 1 entsprechend der Dicke der Bodenplatte 21, zuzüglich der Breite
der Stufe 7, wenn eine solche erwünscht ist, zu wählen.
[0013] In der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 5 wird die Platte 1 ebenfalls mit
Nägeln 3 an der Schalplatte 5 befestigt. Der Ankerbügel 15 ist an der Rückseite der
Platte 1 befestigt. Die Befestigung kann mit einem Nagel 3 oder einem weiteren Nagel
erfolgen. Ein unter die Platte 1 greifender Finger 4 ist wenigstens an seinem Ende
vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt.
[0014] In der Ausgestaltung gemäss Figur 6 wird die Platte 1 nicht nur an der Rückseite
vom Ankerbügel 15 gehalten, sondern letzterer umgreift die Oberkante der Platte 1
hakenförmig. Der hakenförmige Teil 25 kann durch eine Hülse 27 mit dem Ankerbügel
15 verbunden sein.
[0015] In der Figur 7 wird die Verbindung zwischen dem Ankerbügel 15 und der Platte 1 mit
am Ankerbügel 15 oder an der Platte 1 befestigten Stegen erzeugt.
[0016] In der Ausgestaltung der Erfindung gemäss Figur 8 erfolgt die Verankerung der Platte
1 an einem vertikalen Armierungseisen 29, welches der Armierung der zu erstellenden
Wand 8 dient. Der Ankerbügel 15 bzw. dessen unterer Schenkel 18 wird durch ein Verbindungsmittel
am Armierungseisen 29 befestigt. Als Verbindungsmittel kann der Schenkel 18 am Ankerbügel
15 im Endbereich gespalten sein. In den Spalt wird das Armierungseisen 29 eingeschoben
und mit einem Keil 35 eine kraftschlüssige Verbindung herbeigeführt. Alternativ kann
auch ein Drahtbinder, wie er für das Verbinden von Armierungseisen dient, verwendet
werden (keine Abb.).
[0017] Nach der Fertigstellung, d.h. dem Giessen der Wand 8, können die Nägel 3 mit einer
Zange aus der Platte 1 herausgezogen werden, so dass bei den Ausführungsformen gemäss
den Figuren 1 bis 5 keine Metallteile an der Oberfläche der Deckenabschalung zu liegen
kommen. Bei der Ausführung gemäss Figur 6 ist der hakenförmige Teil 25 des Ankerbügels
15 vorzugsweise aus Kunststoff hergestellt und kann später abgetrennt werden.
1. Verfahren zur Erstellung einer Deckenrand-Abschalung über einer betonierten Wand (8)
mit Elementplatten (1), die als verlorene Schalung fungieren, gekennzeichnet durch
folgende Arbeitsschritte:
a) Anzeichnen der Unterkante der später zu erstellenden Decke (21) an der äusseren
Wandschalung (5),
b) Befestigen der Elementplatten (1) an der äusseren Wandschalung (5),
c) wobei vor oder nach dem Schritt b) Ankerbügel (15) mit den Elementplatten (1) verbunden
werden, deren untenliegende Schenkel (18) die Elementplatten (1) überragen.
2. Deckenrand-Abschalung über betonierten Wänden (8) mit Elementplatten (1), umfassend
eine Mehrzahl von Elementplatten (1), an denen Ankerbügel (15) befestigbar sind, welche
von den Platten (1) wegragen und eine Verankerung der Elementplatten (1) in der darunter
liegenden Betonwand (8) bewirken.
3. Deckenrand-Abschalung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Ankerbügel
(15) einen ersten, mit der Elementplatte (1) verbindbaren Schenkel (16) und einen
zweiten, parallel oder abgewinkelt zum ersten verlaufenden, in die unter der Platte
(1) liegende Betonwand (8) hineinragenden Schenkel (18) aufweisen.
4. Deckenrand-Abschalung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel
(16) in einer vertikalen Bohrung (11) in der Elementplatte (1) eingeschoben ist.
5. Deckenrand-Abschalung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Schenkel
(16) an der Rückseite der Elementplatte (1) liegt und mit dieser verbunden ist.
6. Deckenrand-Abschalung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass
am Ankerbügel (15) ein die Platte (1) teilweise zu untergreifen und/oder oben zu umgreifen
bestimmter Haken (4,25) befestigt ist.
7. Deckenrand-Abschalung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Haken (25)
mit einer Hülse (27) am Ankerbügel (15) befestigt ist.
8. Deckenrand-Abschalung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass
am zweiten Schenkel (18) des Ankerbügels (15) ein Verbindungsmittel zum Befestigen
des Ankerbügels (15) an einem Armierungseisen (29) für die Verbindung der Wand (8)
mit der Decke (21) angebracht ist.
9. Deckenrand-Abschalung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
am zweiten Schenkel (18) des Ankerbügels (15) Querbohrungen (20) und/oder Querstäbe
oder -stifte (22) zur Erhöhung der Festigkeit der Verankerung der Platte (1) in der
Wand (18) angebracht sind.
10. Deckenrand-Abschalung nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der zweite Schenkel (18) des Ankerbügels (15) zum Hindurchführen eines Armierungseisens
(29) und Einschlagen eines Keils (35) gespalten ist