(19)
(11) EP 1 083 267 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.03.2001  Patentblatt  2001/11

(21) Anmeldenummer: 00106171.2

(22) Anmeldetag:  21.03.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04B 2/82
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.09.1999 DE 19943455

(71) Anmelder: Richter-System GmbH & Co. KG
64343 Griesheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Knauf, Alfons Jean, Dipl.-Kfm
    64343 Griesheim (DE)

(74) Vertreter: Katscher, Helmut, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt, Fröbelweg 1
64291 Darmstadt
64291 Darmstadt (DE)

   


(54) Wandanschluss für beplankte Trennwände


(57) Ein beweglicher Wandanschluß für beidseitig beplankte Trennwände weist ein aus Blech bestehendes Anschlußprofil (1) auf, dessen beide Profilschenkel (3) abgekröpft sind. Jeweils ein an die Stegfläche (2) anschließender Schenkelabschnitt (3a) trägt einen Kantendeckstreifen (4). Beim Einsatz für eine Dehnfuge sind die beiden Schenkelendabschnitte (3c) des Anschlußprofils (1) mit den Wandschalen (6) der Trennwand verschraubt. Beim Einsatz als gleitender Deckenanschluß ist die Stegfläche (2) des Anschlußprofils (1) mit der Deckenfläche verschraubt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen beweglichen Wandanschluß für beidseitig beplankte Trennwände, mit mindestens einem im wesentlichen U-förmigen, aus Blech bestehenden, mit seinen Profilschenkeln an den Innenflächen der beiden Wandschalen anliegenden, eine Stegfläche aufweisenden Anschlußprofil und mit die Ränder der Wandschalen überlappenden Kantendeckstreifen.

[0002] Bewegliche Wandanschlüsse werden als Dehnfugen zwischen benachbarten Trennwandabschnitten und als gleitende Anschlüsse an quer zur Wandeberie verlaufende Flächen, insbesondere Deckenflächen, ausgeführt (DIN 18 183). An Dehnfugen müssen horizontale Längenänderungen der hier zusammentreffenden Trennwandabschnitte ausgeglichen werden.

[0003] Bei der bekannten Ausführung einer Dehnfuge wird auf jeder Wandseite ein Kantendeckstreifen, der ebenso wie die Wandschalen üblicherweise aus Gipskartonplatten besteht, mit einem der beiden Wandschalenränder und mit einem Anschlußprofil verschraubt. Jeder Kantendeckstreifen überlappt den benachbarten Wandschalenrand gleitbar, um bei horizontalen Längenänderungen eine gegenseitige Verschiebung der beiden hier zusammentreffenden Trennwandabschnitte zu ermöglichen. Die Montage dieser bekannten Dehnfuge ist verhältnismäßig aufwendig, weil die beiden Kantendeckstreifen nach dem Beplanken der Trennwand an die Wandschalen und an das dazwischen liegende Profil angeschraubt werden müssen.

[0004] Zur Ausbildung gleitender Deckenanschlüsse wird ein im Querschnitt im wesentlichen U-förmiges Anschlußprofil mit seiner Stegfläche unter Zwischenlage eines Stapels von Gipskartonplattenstreifen an die Deckenfläche angeschraubt. Die beiden flachen Schenkel des Anschlußprofils liegen gleitbar an der Innenseite der beiden Wandschalen an.

[0005] Auch die Ausführung des gleitenden Deckenanschlusses ist verhältnismäßig arbeitsaufwendig, weil die Gipskartonplattenstreifen mit genauer Breite zugeschnitten werden müssen und weil je nach dem zu überbrückenden Abstand eine unterschiedliche Anzahl von Gipskartonplattenstreifen erforderlich ist. Da diese Gipskartonplattenstreifen im eingebauten Zustand jeweils an ihrer Schnittfläche sichtbar sind, müssen diese verhältnismäßig schwer zugänglichen Flächen glatt gespachtelt werden.

[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen beweglichen Wandanschluß für beplankte Trennwände der eingangs genannten Gattung so auszubilden, daß er aus einfach vorzufertigenden Teilen besteht und leicht und einfach zu montieren ist. Außerdem soll der bewegliche Wandanschluß in prinzipiell gleicher Weise für Dehnfugen und gleitende Deckenanschlüsse zu verwenden sein.

[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die beiden Profilschenkel des Ausgleichsprofils jeweils in ihrem an die Stegfläche anschließenden Schenkelabschnitt einen Kantendeckstreifen tragen und in ihrem anschließenden Schenkelendabschnitt so nach außen abgekröpft sind, daß ihre Außenflächen bündig mit den Außenflächen der beiden Kantendeckstreifen sind.

[0008] Das aus Blech bestehende Anschlußprofil bildet mit den beiden daran angebrachten, beispielsweise aus Gipskartonplattenstreifen bestehenden Kantendeckstreifen, die vorzugsweise mit dem tragenden Schenkelabschnitt verschraubt sind, ein einfach herzustellendes und insbesondere sehr einfach zu montierendes Wandanschlußelement, das in grundsätzlich gleicher Ausführung sowohl für Dehnfugen als auch für gleitende Deckenanschlüsse geeignet ist.

[0009] Wird der Wandanschluß als Wand-Dehnfuge ausgeführt, so ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die beiden Schenkelendabschnitte jeweils mit der daran anliegenden Wandschale verschraubt sind und daß jeder Kantendeckstreifen die Kante der jeweils benachbarten Wandschale überlappt. Bei der Montage ist es nur erforderlich, daß das vorbereitete, mit den Kantendeckstreifen versehene Anschlußprofil zwischen die Ränder der beiden Wandschalen eingelegt und mit diesen verschraubt wird, vorzugsweise mittels von außen eingeschraubter, selbstschneidender Schnellbauschrauben. Die Wandschalen des anschließenden Trennwandabschnitts werden von außen an die beiden Kantendeckstreifen angelegt und können daran eine gleitende Bewegung ausführen, um horizontale Längenänderungen auszugleichen.

[0010] Beim Einsatz als gleitender Anschluß an eine quer zur Wandebene verlaufende Fläche, insbesondere Deckenfläche, ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Stegfläche des Anschlußprofils mit der quer zur Wandebene verlaufenden Fläche, insbesondere Deckenfläche, verschraubt ist und die Schenkelendflächen jeweils an der Innenfläche der Wandschale gleitbar anliegen.

[0011] Auch hierbei ist die Montage sehr einfach, weil die Stegfläche des Anschlußprofils unmittelbar an der anschließenden Fläche, beispielsweise Deckenfläche, angeschraubt wird. Die den Abstand zwischen den Wandschalen und der Deckenfläche überbrückenden Kantendeckstreifen sind nur von ihrer glatten Außenfläche her sichtbar, so daß keine aufwendigen Spachtelarbeiten erforderlich sind.

[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand weiterer Unteransprüche.

[0013] Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher erläutert, die in der Zeichnung dargestellt sind. Es zeigt:

Fig. 1 die Ausführung einer Dehnfuge für horizontale Längenänderungen bei einer beidseitig beplankten Trennwand,

Fig. 2 die Ausführung eines gleitenden Deckenanschlusses einer beidseitig beplankten Trennwand in einem senkrechten Schnitt,

Fig. 3 ein aus Blech bestehendes Anschlußprofil im Querschnitt,

Fig. 4 in einer Darstellung entsprechend der Fig. 1 eine Dehnfuge für horizontale Längenänderungen bei einer beidseitig doppelt beplankten Trennwand,

Fig. 5 die Ausführung eines gleitenden Deckenanschlusses einer beidseitig doppelt beplankten Trennwand in einem senkrechten Schnitt entsprechend der Fig. 2 und

Fig. 6 in einem Schnitt entsprechend der Fig. 5 einen gleitenden Deckenanschluß einer auf der einen Seite einfach und auf der anderen Seite doppelt beplankten Trennwand.



[0014] Die in den Fig. 1 und 2 gezeigten beweglichen Wandanschlüsse sind jeweils mit einem aus Blech bestehenden, im Querschnitt im wesentlichen U-förmigen Anschlußprofil 1 ausgeführt, wie es in Fig. 3 im Querschnitt dargestellt ist. Das Anschlußprofil 1 weist eine Stegfläche 2 auf, von deren beiden Längsrändern jeweils ein Profilschenkel 3 abgewinkelt ist. Jeder Profilschenkel 3 weist einen an die Stegfläche 2 anschließenden Schenkelabschnitt 3a auf, der über eine rechtwinklige Kröpfung 3b in einen Schenkelendabschnitt 3c übergeht. Die Schenkelabschnitte 3a und die Schenkelendabschnitte 3c verlaufen parallel zueinander und rechtwinklig zur Stegflache 2.

[0015] Wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt, trägt jede Stegfläche 3a einen Kantendeckstreifen 4, vorzugsweise einen Gipskartonplattenstreifen, der mittels selbstschneidender Schnellbauschrauben 5 am zugeordneten Schenkelabschnitt 3a angeschraubt ist. Die Höhe der Abkröpfung 3b entspricht der Dicke des Kantendeckstreifens 4, d. h. den Beispielen nach Fig. 1 und 2 der einfachen Dicke des Gipskartonplattenstreifens, so daß die Außenflächen 4a der Kantendeckstreifen 4 bündig mit den Außenflächen 3d der Schenkelendabschnitte 3c verlaufen.

[0016] Zur Bildung einer Dehnfuge (Fig. 1) ist das aus dem Anschlußprofil 1 und den beiden daran angeschraubten Kantendeckstreifen 4 bestehende Anschlußelement mit den beiden beispielsweise aus Gipskartonplatten bestehenden Wandschalen 6 einer beidseitig einlagig beplankten Trennwand 7 in der Weise verbunden, daß die Ränder 6a der beiden Wandschalen 6 mittels selbstschneidender Schnellbauschrauben 8 mit den Schenkelendabschnitten 3c verschraubt sind. Die beiden Kantendeckstreifen 4 ragen über die Ränder 6a der Wandschalen 6 hinaus und liegen an den Innenseiten der Wandschalen 6' eines anschließenden Abschnitts der Trennwand 7 gleitbar an, wobei die Kantendeckstreifen 4 die jeweils zwischen den Wandschalen 6 und 6' bestehende Dehnfuge 9 überbrücken. Jeder Kantendeckstreifen 4 überlappt die Kante der jeweils benachbarten Wandschale 6'.

[0017] Beim Einsatz für einen Deckenanschluß (Fig. 2) ist das mit den Kantendeckstreifen 4 versehene Anschlußprofil 1 mit seiner Stegfläche 2 an einer Deckenfläche 10 oder einer anderen, sich quer zur Wandebene erstreckenden Fläche befestigt, vorzugsweise angeschraubt. Jeweils der eine Rand 4b jedes Kantendeckstreifens 4 schließt bündig mit der Oberseite der Stegfläche 2 ab und liegt deshalb unmittelbar an der Deckenfläche 10 an.

[0018] Die beiden Schenkelendflächen 3c liegen jeweils an der Innenfläche 6b der zugeordneten Wandschale 6 gleitbar an. Die beiden Wandschalen 6 sind an im Querschnitt C-förmige Ständerprofile 11 angeschraubt.

[0019] Die in Fig. 4 dargestellte Dehnfuge unterscheidet sich von der Dehnfuge nach Fig. 1 im wesentlichen nur dadurch, daß beide Wandschalen 6 bzw. 6' doppellagig ausgeführt sind und jeweils aus zwei aufeinander liegenden Gipskartonplatten 12 und 13 bestehen, deren Kanten 14 bzw. 15 so gegeneinander versetzt sind, daß sich im Bereich der Dehnfuge 9 bereits die Kante 15 der äußeren Gipskartonplatte 13 de Wandschale 6 mit der Kante 14 der inneren Gipskartonplatte 12 der benachbarten Wandschale 6' überlappt.

[0020] Außerdem sind hierbei auch die Kantendeckstreifen 4 doppellagig ausgeführt und bestehen jeweils aus zwei aufeinander liegenden Gipskartonplattenstreifen 16, 17, die einzeln mit den Schenkelabschnitten 3a des Anschlußprofils 1' verschraubt sind. Deshalb entspricht die Höhe der Abkröpfung 3b hierbei der Dicke der aufeinander liegenden Gipskartonplattenstreifen 16 und 17.

[0021] Der in Fig. 5 gezeigte gleitende Deckenanschluß unterscheidet sich von dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ebenfalls nur dadurch, daß die Wandschalen 6 und die beiden Kantendeckstreifen 4 ebenso wie beim Beispiel nach Fig. 4 doppellagig ausgeführt sind und jeweils aus zwei aufeinander liegenden Gipskartonplatten 12, 13 bzw. Gipskartonplattenstreifen 16, 17 bestehen.

[0022] In Fig. 6 ist am Beispiel eines gleitenden Deckenanschlusses dargestellt, daß auf beiden Wandseiten auch unterschiedliche Ausführungsformen möglich sind, nämlich links in Fig. 6 eine einlagige Ausführung entsprechend der Fig. 2 und rechts in Fig. 6 eine doppellagige Ausführung gemäß Fig. 5. Es versteht sich, daß das dort verwendete Anschlußprofil 1'' dementsprechend asymmetrisch ausgeführt sein muß, nämlich mit unterschiedlicher Höhe der Abkröpfungen 3b auf beiden Seiten.


Ansprüche

1. Beweglicher Wandanschluß für beidseitig beplankte Trennwände, mit mindestens einem im wesentlichen U-förmigen, aus Blech bestehenden, mit seinen Profilschenkeln an den Innenflächen der beiden Wandschalen anliegenden, eine Stegfläche (2) aufweisenden Anschlußprofil (1,1',1'')und mit die Ränder der Wandschalen (6) überlappenden Kantendeckstreifen (4), dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Profilschenkel (3) des Anschlußprofils (1, 1', 1'') jeweils in ihrem an die Stegfläche (2) anschließenden Schenkelabschnitt (3a) einen Kantendeckstreifen (4) tragen und in ihrem anschließenden Schenkelendabschnitt (3c) so nach außen abgekröpft sind, daß ihre Außenflächen (3d) bündig mit den Außenflächen (4a) der beiden Kantendeckstreifen (4) sind.
 
2. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kantendeckstreifen (4) mit dem ihn tragenden Schenkelabschnitt (3a) verschraubt ist.
 
3. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Profilschenkel (3) rechtwinklig abgekröpft sind.
 
4. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der eine Rand (4b) jedes Kantendeckstreifens (4) mit der Stegfläche (2) bündig abschließt.
 
5. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1 als WandDehnfuge, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Schenkelendabschnitte (3c) jeweils mit der daran anliegenden Wandschale (6) verschraubt sind und daß jeder Kantendeckstreifen (4) die Kante der jeweils benachbarten Wandschale (6') überlappt.
 
6. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1 als gleitender Anschluß an eine quer zur Wandebene verlaufende Fläche, insbesondere Deckenfläche, dadurch gekennzeichnet, daß die Stegfläche (2) des Anschlußprofils (1, 1', 1'') mit der quer zur Wandebene verlaufenden Fläche, insbesondere Deckenfläche (10), verschraubt ist und die Schenkelendabschnitte (3c) jeweils an der Innenfläche (6b) der Wandschale (6) gleitbar anliegen.
 
7. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kantendeckstreifen (4) aus einem Gips kartonplattenstreifen besteht.
 
8. Beweglicher Wandanschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Kantendeckstreifen (4) aus zwei aufeinander liegenden Gipskartonplattenstreifen (16, 17) besteht.
 




Zeichnung