(19)
(11) EP 0 764 486 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 96113208.1

(22) Anmeldetag:  16.08.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B22D 25/02, B22C 9/28

(54)

Verfahren zur Herstellung einer Form für den Abguss von mehreren Bremsscheiben

Process for producing a casting mould for plural brake disks

Procédé pour la préparation d'un moule pour la coulée plusieurs disques de frein


(84) Benannte Vertragsstaaten:
ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 23.09.1995 DE 19535457

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
26.03.1997  Patentblatt  1997/13

(73) Patentinhaber: Fritz Winter Eisengiesserei GmbH & Co. KG
35254 Stadtallendorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Seekatz, Klaus
    35260 Stadtallendorf (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack 
Patentanwälte Kanzlerstrasse 8a
40472 Düsseldorf
40472 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 3 636 120
US-A- 5 251 682
US-A- 1 404 682
   
  • J.W.NIERMANS: "Metalen en Metaalbewerking - Deel III - De Gieterij" 1951 , NIJGH & VAN DITMAR N.V. , ROTTERDAM XP002079057 * Seite 52 - Seite 55; Abbildung 70 *
  • "Composite pinion and ring gear casting" RESEARCH DISCLOSURE., Nr. 280, August 1987, Seite 482 XP002079056 New York USA
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer in zwei Formhälften mittengeteilten Form für den Abguß einer Bremsscheibe, bei dem der Formhohlraum von der Teilungsebene der Form aus in beide Formhälften geformt wird. Bei einem solchen Verfahren werden nach dem Einsetzen des Modells die Formhälften mit Formsand gefüllt. Das Modell des Scheibenformkörpers ist dabei etwa je zur Hälfte in jeder der beiden Formhälften abgeformt. Danach wird das Modell entfernt. Dann werden die Formhälften unter Bildung des Formhohlraums zusammengesetzt.

[0002] Beim Abguß von scheibenförmigen Körpern, nachfolgend "Scheibenformkörper" genannt, war es in der Praxis bisher üblich, das Modell des Scheibenformkörpers so in den Formkasten einzusetzen, daß die Scheibengroßfläche parallel zur Teilungsebene der Form liegt. Ein Beispiel für diese Arbeitsweise ist in der US 5,251,682 gegeben. Bei diesem Stand der Technik wird für das Gießen einer Transmissionsscheibe in herkömmlicher Weise eine in zwei Hälften geteilte, nach Art eines Kastens ausgebildete Form verwendet, in der das Werkstück mit zur Teilungsebene parallel liegender Scheibenfläche abgegossen wird. Zum Erzeugen der Gießform wird dabei zunächst mittels eines Models die untere Hälfte der zu gießenden Scheibe in den in der ersten Formhälfte enthaltenen Formsand abgeformt. Dann wird die obere Hälfte der Scheibenform in die obere Formhälfte eingeformt. Diese wird anschließend auf die untere Formhälfte so aufgesetzt, so daß eine geschlossene Gießform entsteht. In dieser Gießform ist nun ein der Form der zu gießenden Scheibe entsprechender Hohlraum ausgebildet. Die zu gießende Scheibe erstreckt sich dabei in der Teilungsebene der Form.

[0003] Sofern in dieser bekannten Weise in einer Gießform mehrere scheibenförmige Werkstücke gleichzeitig gegossen werden sollen, ist deren Anzahl durch die Größe der in der Teilungsebene der Gießform vorhandenen Fläche begrenzt. Der wirtschaftliche Vorteil des gleichzeitigen Gießens mehrerer Werkstücke kann daher ebenfalls nur im begrenzten Maße genutzt werden. Dies ist insbesondere beim Gießen von Bremsscheiben nachteilig, die unter hohem Kostendruck in großen Stückzahlen hergestellt werden.

[0004] Ausgehend von dem voranstehend erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es kostengünstig möglich ist, eine große Zahl von Bremsscheiben zu gießen.

[0005] Dies gelingt, wenn bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß zur Ausbildung des Formhohlraums ein Modell des Scheibenkörpers abgeformt wird, dessen Scheibenfläche in einer zur Teilungsebene der Form senkrechten Ebene steht. Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird dabei der Formhohlraum mit nur einem Innenkern abgeformt.

[0006] Die Vorteile bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen zum einen darin, daß man auf einer gleich großen Stellfläche die doppelte Menge Gußkörper abgießen kann. Ferner kann die Abgußzeit erheblich verkürzt werden, weil die in einer Form befindlichen zwei oder mehr Gußkörper nahezu gleichzeitig erzeugt werden können. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß man auf einen Kern, nämlich den Außenkern, wegen der anderen Lage des Modells beim Abformen des Formhohlraums in der Form verzichten kann, der bislang für die hinterschnittenen Abschnitte des Scheibenformkörpers notwendig war. Solche Abschnitte sind nun entfallen.

[0007] Diese Vorteile summieren sich zu einer erheblichen Verminderung der Produktionskosten, ohne daß hierzu ein besonderer Aufwand erforderlich ist. Die Vorteile lassen sich vielmehr mit den gleichen Mitteln erreichen, die man bisher schon beim Formgießen verwendet hat.

[0008] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
Fig. 1
zeigt den Längsschnitt durch eine Form mit darin abgegossenem Scheibenkörper nach herkömmlicher Erzeugung
Fig. 2
die zugehörige Draufsicht der Form,
Fig. 3
eine Form für den Abguß von zwei Scheibenformkörpern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren im Längsschnitt und
Fig. 4
in Draufsicht.


[0009] Gleiche Teile sind in den verschiedenen Abbildungen mit denselben Bezugszeichen versehen.

[0010] Die kastenartige Form 1 besteht aus den Formhälften 1a und 1b. Sie ist jeweils in der Teilungsebene X-X mittengeteilt. In jeder der beiden Formhälften 1a und 1b ist das Modell des zu erzeugenden Scheibenformkörpers 4 nach dem Einbringen des Formsandes 5 in die Formhälften 1a,1b unter Bildung einer entsprechenden Gießhohlraumvertiefung abgeformt. Die Hohlräume, die im Gußkörper gebildet werden sollen, sind durch in die Form 1 eingesetzte Kerne geschlossen. Bei der herkömmlichen Gießweise befindet sich im Formkasten 1 ein Außenkern 2 und ein Innenkern 3. Nach dem Zusammensetzen der Formhälften 1a, 1b wird der Formhohlraum gebildet. Dieser wird zur Erzeugung des Scheibenformkörpers 4 mit Metallschmelze, insbesondere Gußeisen, ausgefüllt.

[0011] Bei der bisherigen Ausführung gemäß Fig. 1 und 2 wird der Scheibenformkörper 4 mit parallel zur Teilungsebene X-X liegender Scheibe 4a abgegossen. In der Form 1 nach Fig. 3 und 4 sind dagegen in erfindungsgemäßer Weise zwei Gußkörper mit senkrecht zur Teilungsebene X-X der Form 1 sich erstreckender Scheibe 4a abgegossen.

[0012] Für den Abguß benötigt man jeweils nur einen Innenkern 3. Beim Abguß nach dem in Fig. 1 und 2 dargestellten bekannten Muster war demgegenüber wie gesagt noch ein zusätzlicher Außenkern 2 erforderlich. Dieser kann nach dem neuen Verfahren entfallen, weil keine Hinterschneidungen auftreten, die durch einen Außenkern abgedeckt sein müssen.


Ansprüche

1. Verfahren zur Herstellung einer in zwei Formhälften (1a,1b) mittengeteilten Form (1) für den Abguß einer Bremsscheibe (4), bei dem der Formhohlraum von der Teilungsebene (X-X) der Form (1) aus in beide Formhälften (1a,1b) geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung des Formhohlraums ein Modell des Scheibenkörpers (4) abgeformt wird, dessen Scheibenfläche (4a) in einer zur Teilungsebene (X-X) der Form (1) senkrechten Ebene steht.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum mit nur einem Innenkern (3) abgeformt wird.
 


Claims

1. A process for producing a mould (1) centrally divided into two mould halves (1a, 1b) for the casting of a brake disc (4), wherein the mould cavity is formed in both mould halves (la, 1b) starting from the dividing plane (X-X) of the mould (1),
characterised in that for the construction of the mould cavity a model of the disc body (4) is formed whose disc surface (4a) lies in a plane perpendicular to the dividing plane (X-X) of the mould (1).
 
2. A process according to claim 1,
characterised in that the mould cavity is formed with only one inner core (3).
 


Revendications

1. Procédé de fabrication d'un moule (1) divisé au centre en deux moitiés de moule (1a, 1b) pour le coulage d'un disque de frein (4), dans lequel l'espace creux du moule est formé à partir du plan de séparation (X-X) du moule (1) dans les deux moitiés de moule (1a, 1b), caractérisé en ce que, pour former l'espace creux du moule, il est formé un modèle du corps en forme de disque (4) dont la surface (4a) se trouve dans un plan perpendiculaire au plan de séparation (X-X) du moule (1).
 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'espace creux du moule est formé avec seulement un noyau intérieur (3).
 




Zeichnung