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EP 0 764 486 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.05.2001 Patentblatt 2001/21 |
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Anmeldetag: 16.08.1996 |
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Verfahren zur Herstellung einer Form für den Abguss von mehreren Bremsscheiben
Process for producing a casting mould for plural brake disks
Procédé pour la préparation d'un moule pour la coulée plusieurs disques de frein
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Benannte Vertragsstaaten: |
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ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
23.09.1995 DE 19535457
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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26.03.1997 Patentblatt 1997/13 |
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Patentinhaber: Fritz Winter Eisengiesserei GmbH & Co. KG |
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35254 Stadtallendorf (DE) |
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Erfinder: |
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- Seekatz, Klaus
35260 Stadtallendorf (DE)
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Vertreter: Cohausz & Florack |
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Patentanwälte
Kanzlerstrasse 8a 40472 Düsseldorf 40472 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 636 120 US-A- 5 251 682
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US-A- 1 404 682
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- J.W.NIERMANS: "Metalen en Metaalbewerking - Deel III - De Gieterij" 1951 , NIJGH &
VAN DITMAR N.V. , ROTTERDAM XP002079057 * Seite 52 - Seite 55; Abbildung 70 *
- "Composite pinion and ring gear casting" RESEARCH DISCLOSURE., Nr. 280, August 1987,
Seite 482 XP002079056 New York USA
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer in zwei Formhälften mittengeteilten
Form für den Abguß einer Bremsscheibe, bei dem der Formhohlraum von der Teilungsebene
der Form aus in beide Formhälften geformt wird. Bei einem solchen Verfahren werden
nach dem Einsetzen des Modells die Formhälften mit Formsand gefüllt. Das Modell des
Scheibenformkörpers ist dabei etwa je zur Hälfte in jeder der beiden Formhälften abgeformt.
Danach wird das Modell entfernt. Dann werden die Formhälften unter Bildung des Formhohlraums
zusammengesetzt.
[0002] Beim Abguß von scheibenförmigen Körpern, nachfolgend "Scheibenformkörper" genannt,
war es in der Praxis bisher üblich, das Modell des Scheibenformkörpers so in den Formkasten
einzusetzen, daß die Scheibengroßfläche parallel zur Teilungsebene der Form liegt.
Ein Beispiel für diese Arbeitsweise ist in der US 5,251,682 gegeben. Bei diesem Stand
der Technik wird für das Gießen einer Transmissionsscheibe in herkömmlicher Weise
eine in zwei Hälften geteilte, nach Art eines Kastens ausgebildete Form verwendet,
in der das Werkstück mit zur Teilungsebene parallel liegender Scheibenfläche abgegossen
wird. Zum Erzeugen der Gießform wird dabei zunächst mittels eines Models die untere
Hälfte der zu gießenden Scheibe in den in der ersten Formhälfte enthaltenen Formsand
abgeformt. Dann wird die obere Hälfte der Scheibenform in die obere Formhälfte eingeformt.
Diese wird anschließend auf die untere Formhälfte so aufgesetzt, so daß eine geschlossene
Gießform entsteht. In dieser Gießform ist nun ein der Form der zu gießenden Scheibe
entsprechender Hohlraum ausgebildet. Die zu gießende Scheibe erstreckt sich dabei
in der Teilungsebene der Form.
[0003] Sofern in dieser bekannten Weise in einer Gießform mehrere scheibenförmige Werkstücke
gleichzeitig gegossen werden sollen, ist deren Anzahl durch die Größe der in der Teilungsebene
der Gießform vorhandenen Fläche begrenzt. Der wirtschaftliche Vorteil des gleichzeitigen
Gießens mehrerer Werkstücke kann daher ebenfalls nur im begrenzten Maße genutzt werden.
Dies ist insbesondere beim Gießen von Bremsscheiben nachteilig, die unter hohem Kostendruck
in großen Stückzahlen hergestellt werden.
[0004] Ausgehend von dem voranstehend erläuterten Stand der Technik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem es kostengünstig möglich
ist, eine große Zahl von Bremsscheiben zu gießen.
[0005] Dies gelingt, wenn bei einem Verfahren der eingangs angegebenen Art erfindungsgemäß
zur Ausbildung des Formhohlraums ein Modell des Scheibenkörpers abgeformt wird, dessen
Scheibenfläche in einer zur Teilungsebene der Form senkrechten Ebene steht. Gemäß
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird dabei der Formhohlraum mit nur
einem Innenkern abgeformt.
[0006] Die Vorteile bei Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens bestehen zum einen darin,
daß man auf einer gleich großen Stellfläche die doppelte Menge Gußkörper abgießen
kann. Ferner kann die Abgußzeit erheblich verkürzt werden, weil die in einer Form
befindlichen zwei oder mehr Gußkörper nahezu gleichzeitig erzeugt werden können. Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß man auf einen Kern, nämlich
den Außenkern, wegen der anderen Lage des Modells beim Abformen des Formhohlraums
in der Form verzichten kann, der bislang für die hinterschnittenen Abschnitte des
Scheibenformkörpers notwendig war. Solche Abschnitte sind nun entfallen.
[0007] Diese Vorteile summieren sich zu einer erheblichen Verminderung der Produktionskosten,
ohne daß hierzu ein besonderer Aufwand erforderlich ist. Die Vorteile lassen sich
vielmehr mit den gleichen Mitteln erreichen, die man bisher schon beim Formgießen
verwendet hat.
[0008] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt den Längsschnitt durch eine Form mit darin abgegossenem Scheibenkörper nach
herkömmlicher Erzeugung
- Fig. 2
- die zugehörige Draufsicht der Form,
- Fig. 3
- eine Form für den Abguß von zwei Scheibenformkörpern nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
im Längsschnitt und
- Fig. 4
- in Draufsicht.
[0009] Gleiche Teile sind in den verschiedenen Abbildungen mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0010] Die kastenartige Form 1 besteht aus den Formhälften 1a und 1b. Sie ist jeweils in
der Teilungsebene X-X mittengeteilt. In jeder der beiden Formhälften 1a und 1b ist
das Modell des zu erzeugenden Scheibenformkörpers 4 nach dem Einbringen des Formsandes
5 in die Formhälften 1a,1b unter Bildung einer entsprechenden Gießhohlraumvertiefung
abgeformt. Die Hohlräume, die im Gußkörper gebildet werden sollen, sind durch in die
Form 1 eingesetzte Kerne geschlossen. Bei der herkömmlichen Gießweise befindet sich
im Formkasten 1 ein Außenkern 2 und ein Innenkern 3. Nach dem Zusammensetzen der Formhälften
1a, 1b wird der Formhohlraum gebildet. Dieser wird zur Erzeugung des Scheibenformkörpers
4 mit Metallschmelze, insbesondere Gußeisen, ausgefüllt.
[0011] Bei der bisherigen Ausführung gemäß Fig. 1 und 2 wird der Scheibenformkörper 4 mit
parallel zur Teilungsebene X-X liegender Scheibe 4a abgegossen. In der Form 1 nach
Fig. 3 und 4 sind dagegen in erfindungsgemäßer Weise zwei Gußkörper mit senkrecht
zur Teilungsebene X-X der Form 1 sich erstreckender Scheibe 4a abgegossen.
[0012] Für den Abguß benötigt man jeweils nur einen Innenkern 3. Beim Abguß nach dem in
Fig. 1 und 2 dargestellten bekannten Muster war demgegenüber wie gesagt noch ein zusätzlicher
Außenkern 2 erforderlich. Dieser kann nach dem neuen Verfahren entfallen, weil keine
Hinterschneidungen auftreten, die durch einen Außenkern abgedeckt sein müssen.
1. Verfahren zur Herstellung einer in zwei Formhälften (1a,1b) mittengeteilten Form (1)
für den Abguß einer Bremsscheibe (4), bei dem der Formhohlraum von der Teilungsebene
(X-X) der Form (1) aus in beide Formhälften (1a,1b) geformt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung des Formhohlraums ein Modell des Scheibenkörpers (4) abgeformt wird,
dessen Scheibenfläche (4a) in einer zur Teilungsebene (X-X) der Form (1) senkrechten
Ebene steht.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Formhohlraum mit nur einem Innenkern (3) abgeformt wird.
1. A process for producing a mould (1) centrally divided into two mould halves (1a, 1b)
for the casting of a brake disc (4), wherein the mould cavity is formed in both mould
halves (la, 1b) starting from the dividing plane (X-X) of the mould (1),
characterised in that for the construction of the mould cavity a model of the disc body (4) is formed whose
disc surface (4a) lies in a plane perpendicular to the dividing plane (X-X) of the
mould (1).
2. A process according to claim 1,
characterised in that the mould cavity is formed with only one inner core (3).
1. Procédé de fabrication d'un moule (1) divisé au centre en deux moitiés de moule (1a,
1b) pour le coulage d'un disque de frein (4), dans lequel l'espace creux du moule
est formé à partir du plan de séparation (X-X) du moule (1) dans les deux moitiés
de moule (1a, 1b), caractérisé en ce que, pour former l'espace creux du moule, il
est formé un modèle du corps en forme de disque (4) dont la surface (4a) se trouve
dans un plan perpendiculaire au plan de séparation (X-X) du moule (1).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'espace creux du moule est
formé avec seulement un noyau intérieur (3).