(19)
(11) EP 0 781 323 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 95932676.0

(22) Anmeldetag:  07.09.1995
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7C11D 3/386, C11D 3/39
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP9503/506
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9608/554 (21.03.1996 Gazette  1996/13)

(54)

PULVERFÖRMIGES, ENZYMHALTIGES BLEICH- UND WASCHMITTEL

ENZYME-CONTAINING WASHING AND BLEACHING AGENT IN POWDER FORM

AGENT DE LAVAGE ET DE BLANCHIMENT EN POUDRE CONTENANT DES ENZYMES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR IT NL

(30) Priorität: 16.09.1994 DE 4433027

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
02.07.1997  Patentblatt  1997/27

(73) Patentinhaber: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • WILSBERG, Heinz-Manfred
    D-40589 Düsseldorf (DE)
  • VOGT, Günther
    D-47918 Tönisvorst (DE)
  • MEINE, Georg
    D-40822 Mettmann (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 381 397
EP-A- 0 495 554
WO-A-92/06167
DE-A- 4 344 490
EP-A- 0 495 258
EP-A- 0 659 876
WO-A-93/21294
   
  • TENSIDE, Bd. 30, Nr. 6, 1993 DE, Seiten 388-393, U.HOTZ 'Verwendung von Cellulasen in Waschmitteln'
  • NOVO NORDISK, B157G-GB 3500 'Enzymes for the Detergent Industry ' Juli 1991 , NOVO NORDISK , DK siehe Beispiele
 
Bemerkungen:
Die Akte enthält technische Angaben, die nach dem Eingang der Anmeldung eingereicht wurden und die nicht in dieser Patentschrift enthalten sind.
 
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft pulverförmige Oxidationsmittel- und Cellulase-haltige Bleich- und Waschmittel insbesondere für den Temperaturbereich von 30° C bis 60° C, zur Verstärkung der Bleichwirkung, wobei beim Waschen von farbigen Textilien diese ihre Farbigkeit auch nach mehreren Wäschen nicht verlieren in der Haushaltswäsche.

[0002] Bleichmittel und bleichmittelhaltige Zusätze werden bei der Haushaltswäsche häufig als Ergänzung zu den üblichen Waschmitteln verwendet, um deren Reinigungswirkung zu verstärken. Diese Zusätze werden insbesondere dann eingesetzt, wenn stark verschmutzte Wäsche gewaschen werden soll oder um weiße Wäsche wieder aufzuhellen.

[0003] Als Bleichmittel werden in der Regel Bleichsysteme eingesetzt, die eine Kombination eines anorganischen Peroxids oder Perhydrats mit einem Bleichaktivator, der unter Waschbedingungen eine organische Persäure bildet, enthalten. Diese Kombinationen sind seit langer Zeit bekannt. Die am häufigsten eingesetzten aktivsauerstoffhaltigen Bleichkomponenten sind die Alkaliperborate,- percarbonate,- persulfate und -persilikate. Als Aktivatoren werden in der Regel solche Verbindungen verwendet, die unter Hydrolyse- bzw. Perhydrolysebedingungen Carbonsäuren bzw. Percarbonsäuren abspalten, wobei in überwiegendem Maße solche Verbindungen eingesetzt werden, die in Gegenwart der erwähnten Oxidationsmittel Peressigsäure liefern.

[0004] In der deutschen Patentanmeldung DE 31 41 745 wird z.B. eine enzymhaltige Bleichmittelzusammensetzung beschrieben, die ein zum Bleichen von Geweben wirksames anorganisches Peroxid enthält, sowie 0,01 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse der Enzyme, Hydrolase, Transferase, Oxyreductase, Lyase, Isomerase, Ligase, Protease, Lipase, Cellulase oder Amylase mit einer optimalen Wirkungstemperatur von 10 °C bis 80 °C bei einem optimalen pH-Wert von 4 bis 12, sowie mindestens 0,1 bis 20 Gew.-%, bezogen auf die Gesamtmasse eines wasserfreien Salzes aus der Reihe wasserfreies Natriumcitrat, wasserfreies Magnesiumsulfat, wasserfreies Calciumchlorid und wasserfreies Zinksulfat. Der Wassergehalt der Gesamtmasse der beschriebenen Zusammensetzung beträgt weniger als 2 Gew.-%.

[0005] In der europäischen Patentanmeldung EP 0 407 045 wird eine stabilisierte Natriumpercarbonatzusammensetzung beschrieben, die neben Natriumpercarbonat auch 2,5 bis 35 Gew.-% mindestens einer Verbindung aus der Gruppe bestehend aus Harnstoff, Harnstoffderivaten, Acetaten, Aminosäuren mit nicht mehr als sieben Kohlenstoffatomen oder deren Salzen, Triazinverbindungen und Guanidinverbindungen als Stabilisatoren enthält. Es werden Zusammensetzungen beschrieben, die nur aus Percarbonat bestehen oder aus einem Gemisch aus Percarbonat und Alkalimetallcarbonaten, -dicarbonaten, -sulfaten und -boraten.

[0006] In der europäischen Patentanmeldung EP 0 508 034 wird eine Waschmittelzusammensetzung beschrieben, die neben Polyvinylpyrrolidon, Tensiden und Builder auch Bleichmittel, Bleichaktivator und Enzyme enthalten kann.

[0007] Aus dem Stand der Technik sind auch Enzym-haltige Zusammensetzungen bekannt, die als Waschmittel eingesetzt werden. So werden in der internationalen Patentanmeldung WO 93/21294 Tensidzusammensetzungen beschrieben, die neben Tensiden und Buildern einen modifizierten Polyester in Kombination mit Cellulase und Soil-release-Verbindungen enthalten. Als weitere Bestandteile enthalten die fertigen Mittel Bleichmittel.

[0008] In der europäischen Patentanmeldung EP-A-495 258 werden Tensidzusammensetzungen offenbart, die Tensid, ein Buildersystem, Cellulase und ein weichmachenden Ton enthalten, deren Aufgabe darin besteht, eine farbauffrischende Wirkung und Erhalt der weißen Farbe bei Textilien auf Baumwollbasis zu bewirken.

[0009] Ferner ist aus dem Informationsblatt der NOVO NORDISK, B157G-GB 3500 "Enzyme für die Tensidindustrie" bekannt, daß Cellulase eine farbauffrischende Wirkung aufweist.

[0010] Die voranstehend genannten Wasch- und Bleichmittel haben jedoch den Nachteil, daß auf Grund der enthaltenen Oxidationsmittel bei Buntwäsche auch die Farben auf den gewaschenen Textilien bereits nach wenigen Wäschen ihre Farb- und Leuchtkraft verlieren und in vielen Fällen auch gräulich erscheinen und somit "verwaschen" aussehen.

[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, eine Bleich- und Waschmittelzusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die die obigen Nachteile nicht aufweist und die auch zum Waschen von farbigen Textilien verwendet werden kann, ohne daß diese ihre Farbigkeit auch nach mehreren Wäschen verlieren.

[0012] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein pulverförmiges Wasch- und Reinigungsmittel zur Verstärkung der Bleichwirkung, wobei beim Waschen von farbigen Textilien diese ihre Farbigkeit auch nach mehreren Wäschen nicht verlieren, enthaltend 20 Gew.-% bis 60 Gew.-% Alkalipercarbonat, 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichmittelaktivator, Cellulase mit einer Aktivität von 0,01 CEVU/g bis 2,7 CEVU/g, 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% anionisches Tensid, 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-% nichtionisches Tensid, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-% Alkalicitrat, bis zu 15 Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 60 Gew.-% wasserlösliche Salze, ausgewählt aus Natriumchlorid, wasserfreiem Natriumcarbonat, Natriumnitrat, Natriumsulfat sowie deren Gemischen, 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% Komplexbildner und 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% optische Aufheller.

[0013] Überraschenderweise wurde festgestellt, daß das erfindungsgemäße Mittel eine hervorragende Wasch- und Bleichwirkung zeigt, wobei jedoch die Farbigkeit auch nach mehreren Wäschen im wesentlichen beibehalten wird.

[0014] Als Oxidationsmittel enthält das erfindungsgemäße Mittel Natriumpercarbonat.

[0015] Als weiteren Bestandteil enthält das erfindungsgemäße Bleich- und Waschmittel einen Bleichaktivator. Als Bleichaktivatorkomponente ist jede pulverförmig konfektionierbare, unter Perhydrolysebedingungen organische Persäure liefernde Verbindung geeignet. Zu diesen gehören insbesondere N- oder O-Acylverbindungen, beispielsweise mehrfach acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin, N-acylierte Triazine, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin, acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglykoluril, N-acylierte Hydantoine, Hydrazide, Triazole, Urazole, Diketopiperazine, Sulfurylamide und Cyanurate, außerdem Carbonsäureanhydride, insbesondere Phthalsäureanhydrid, Carbonsäureester, insbesondere Natrium-isononanoylphenolsulfonat, und acylierte Zuckerderivate, insbesondere Pentaacetylglukose. Der Bleichaktivator kann in bekannter Weise mit Hüllsubstanzen überzogen oder, ggf. unter Einsatz von Granulierhilfsmitteln, granuliert worden sein und gewünschtenfalls weitere Zusatzstoffe, beispielsweise Farbstoff, enthalten. Vorzugsweise wird ein Bleichaktivator eingesetzt, der unter den Waschbedingungen Peressigsäure bildet. Unter diesen ist mit Hilfe von Carboxymethylcellulose granuliertes Tetraacetylethylendiamin (TAED) mit mittleren Korngrößen von 0,01 mm bis 0,8 mm, wie es nach dem in der europäischen Patentschrift EP 037 026 beschriebenen Verfahren hergestellt werden kann, besonders bevorzugt. TAED ist vorzugsweise in Mengen von 94 Gew.-% bis 99 Gew.-% in der Bleichaktivatorkomponente enthalten. Bleichaktivator ist erfindungsgemäß einer Menge 5 Gew.-% bis 20 Gew.-%, insbesondere von 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% im erfindungs-gemäßen Mittel enthalten sein.

[0016] Erfindungsgemäß enthält das Wasch- und Bleichmittel Cellulase in einer Aktivität von 0,01 CEVU bis 2,7 CEVU (Cellulose-Viscosity-Units, basierend auf der Viskositätszunahme von CMC-Lösungen bei der enzymatischen Hydrolyse der CMC wie in der Publikation AF-253/1 von Novo beschrieben). Die erfindungsgemäß verwendete Cellulase gehört zu den aus Bakterien oder Pilzen gewinnbaren Enzymen, welche ein pH-Optimum vorzugsweise im fast neutralen bis schwach alkalischen pH-Bereich von 6 bis 9,5 aufweisen. Derartige Cellulasen sind beispielsweise aus den deutschen Offenlegungsschriften DE 31 17 250, DE 32 07 825, DE 32 07 847, DE 33 22 950 oder den europäischen Patentanmeldungen EP 265 832, EP 269 077, EP 270 974, EP 273 125 sowie EP 339 550 bekannt. Geeignete Handelsprodukte sind beispielsweise Celluzyme® der Novo Nordisk oder KAC® von Kao.

[0017] Das erfindungsgemäße Mittel enthält anionische und nichtionische Tenside. Ferner können auch Seifen enthalten sein. Geeignete anionische Tenside sind insbesondere solche vom Sulfat- oder Sulfonattyp, doch können auch andere Typen wie Seifen, langkettige N-Acylsarcosinate, Salze von Fettsäurecyanamiden oder Salze von Ethercarbonsäuren, wie sie aus langkettigen Alkyl- oder Alkylphenyl-Polyglykolethern und Chloressigsäure zugänglich sind, verwendet werden. Die anionischen Tenside werden vorzugsweise in Form der Natriumsalze verwendet.

[0018] Besonders geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester von langkettigen primären Alkoholen natürlichen und synthetischen Ursprungs mit 10 bis 20 C-Atomen, d.h. von Fettalkoholen wie z.B. Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen, Oleylalkohol, oder den C10- bis C20-Oxoalkoholen und solche von sekundären Alkoholen dieser Kettenlängen. Daneben kommen die Schwefelsäuremonoester der mit 1 bis 10 Mol Ethylenoxid ethoxylierten aliphatischen primären Alkohole, sekundären Alkohole oder Alkylphenole in Betracht. Ferner eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und sulfatierte Fettsäuremonoglyceride.

[0019] Bei den Tensiden vom Sulfonattyp handelt es sich in erster Linie um die Alkylbenzolsulfonate mit C9- bis C15-Alkylgruppen, um Sulfobernsteinsäuremono- und - diester mit 6 bis 22 C-Atomen in den Alkoholteilen und um die Ester von α-Sulfofettsäuren, beispielsweise die α-sulfonierten Methyl- oder Ethylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren. Weitere brauchbare Tenside vom Sulfonattyp sind die Alkansulfonate, die von C12- bis C18-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxidation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation oder durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind, sowie die Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie z.B. aus langkettigen Monoolefinen mit end-oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließender alkalischer oder saurer Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält.

[0020] Besonders bevorzugt werden als anionische Tenside die Alkylbenzolsulfonate mit linearen C9- bis C15-Alkylgruppen, die Fettalkoholsulfate mit 12 bis 18 C-Atomen und Gemische dieser Tenside verwendet. Anionisches Tensid ist in dem erfindungsgemäßen Mittel in Mengen von 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% enthalten.

[0021] Als Seifen sind insbesondere gesättigte Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure,
Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern-, oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische, geeignet. Insbesondere sind solche Seifengemische bevorzugt, die zu 50 bis 100 Gew.-% aus gesättigten C12-C18-Fettsäureseifen und zu 0 bis 50 Gew.-% aus Ölsäureseife zusammengesetzt sind. Bevorzugt enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittel die Seifen in Mengen von 0,1 bis 4 Gew.-%, insbesondere 0,1 bis 3 Gew.-%.

[0022] Zu den geeigneten nichtionischen Tensiden gehören Alkylpolyglykoside mit 10 bis 22 C-Atomen im Alkylteil und die Alkoxylate, insbesondere die Ethoxylate und/oder Propoxylate von linearen und verzweigtkettigen Alkoholen mit 10 bis 22 C-Atomen, vorzugsweise 12 bis 18 -Atomen. Der Alkoxylierungsgrad der Alkohole liegt dabei zwischen 1 und 20, vorzugsweise 3 und 10. Sie können in bekannter Weise durch Umsetzung der entsprechenden Alkohole mit den entsprechenden Alkylenoxiden hergestellt werden. Geeignet sind insbesondere die Derivate der Fettalkohole, obwohl auch deren verzweigtkettige Isomere, insbesondere sogenannte Oxoalkohole, zur Herstellung verwendbarer Alkoxylate eingesetzt werden können. Brauchbar sind demgemäß insbesondere die Ethoxylate primärer Alkohole mit linearen Dodecyl-, Tetradecyl-, Hexadecyl- oder Octadecylresten sowie deren Gemische. Außerdem sind entsprechende Ethoxylierungs- und/oder Propoxylierungsprodukte von Alkylaminen, vicinalen Diolen und Carbonsäureamiden, die hinsichtlich des Alkylteils den genannten Alkoholen entsprechen, sowie von Alkylphenolen mit 5 bis 12 C-Atomen im Alkylrest verwendbar.

[0023] Das erfindungsgemäße Mittel enthält als weiteren Bestandteil Builder. Bei den Buildern handelt es sich um eine wasserlösliche oder eine wasserunlösliche Verbindung oder um ein Gemisch aus zwei oder mehreren derartiger Verbindungen. Es können handelsübliche Buildersubstanzen verwendet werden. Geeignete Buildersubstanzen sind insbesondere solche aus den Klassen der Polycarbonsäuren, insbesondere polymere Acrylsäuren, Methacrylsäuren, Maleinsäuren und Copolymere aus diesen, Schichtsilikate, insbesondere Bentonite, Alumosilikate, insbesondere Zeolithe, Alkalisilikate, insbesondere Natriumsilikat, und Alkalicarbonate, insbesondere Natriumcarbonat. Die vorgenannten Polycarbonsäuren werden üblicherweise in Form ihrer Alkalisalze, insbesondere ihrer Natrium- oder Kaliumsalze eingesetzt. Die vorzugsweise eingearbeiteten Zeolithe sind insbesondere solche des NaA- oder NaX-Typs oder deren Gemische. Unter den Alkalisilikaten sind solche mit Molverhältnissen von SiO2 zu Alkalioxid im Bereich von 1,5 bis 3,0 bevorzugt.

[0024] Ferner enthält das erfindungsgemäße Mittel Alkalicitrat, wobei Natriumcitrat-2-Hydrat besonders bevorzugt ist.

[0025] Zusätzlich zu den oben genannten Komponenten enthält das erfindungsgemäße Wasch- und Bleichmittel als weitere pulverförmige Komponente wasserlösliche Salze die im Bereich von 1 °C bis 45 °C kein Kristallwasser abgeben und deren Schmelzpunkt über 45 °C liegt, ausgewählt aus Natriumchlorid, wasserfreies Natriumcarbonat, Natriumnitrat Natriumsulfat sowie deren Gemische. Derartige Salze sind in den erfindungsgemäßen Mitteln in einer Menge von 10 Gew.-% bis 60 Gew.-% enthalten.

[0026] Das erfindungsgemäße Mittel enthält zusätzlich zu den bisher genannten Bestandteilen Komplexbildner für Schwermetalle, die sowohl die Lagerstabilität, insbesondere der Percarbonat-Komponente, wie auch die Bleichwirkung des erfindungsgemäßen Bleichmittels unter Anwendungsbedingungen erhöhen. Zu den geeigneten Komplexierungsmitteln gehören Aminopolycarbonsäuren, insbesondere Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Polyphosphonsäuren, insbesondere Aminotri-(methylenphosphonsäure), Ethylendiamintetra(methylenphosphonsäure) und 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure sowie deren Alkalisalze, insbesondere deren Natriumsalze. Sie können in beliebiger Weise zugesetzt werden und werden vorzugsweise in das sprühgetrocknete Pulver aus Builder und Tensid eingearbeitet, in dem sie insbesondere in Mengen von 0,1 Gew.-% bis 1 Gew.-% vorhanden sein können.

[0027] Das erfindungsgemäße Mittel enthält außerdem optische Aufheller.

[0028] Das erfindungsgemäße Mittel kann darüber hinaus weitere in Bleich- und Waschmitteln übliche Zusatzstoffe, wie weitere Enzyme, Farbstoffe und/oder Duftstoffe, enthalten. Diese Bestandteile sind vorzugsweise in Mengen nicht über 1 Gew.-%, insbesondere von 0,05 bis 0,5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, vorhanden. Sie können Teil einer oder mehrerer Pulverkomponenten sein oder mehr oder weniger homogen auf alle pulverförmigen Bestandteile verteilt sein.

[0029] Die einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Mittels können in an sich bekannter Weise vermischt und konfektioniert werden. Die Herstellung der erfindungsgemäßen Mittel erfordert keinen größeren technischen Aufwand. Meist sind einfache Mischapparaturen, wie Schaufel- oder Trommelmischer geeignet, in denen die pulverförmigen Komponenten gemischt werden können. Auch die Verwendung automatisch arbeitender Bandwaagen in Kombination mit Freifallmischern ist möglich und wird für eine kontinuierliche Produktion der erfindungsgemäßen Mittel bevorzugt. Gegebenenfalls kann die Mischung unter gleichzeitigem Aufdüsen von Farb- und/oder Duftstoffen bzw. flüssigen Enzymzubereitungen erfolgen. Es ist auch möglich, das Mittel durch Sprühtrocknen einer wäßrigen Suspension oder Aufschlämmung der Komponenten herzustellen. Enthält das erfindungsgemäße Mittel nichtionisches Tensid kann dieses als Teil der wäßrigen Aufschlämmung mitversprüht oder nach dem Sprühtrocknen der übrigen Bestandteile in bekannter Weise auf das Pulver aufgedüst werden. Es ist bevorzugt, daß das sprühgetrocknete Pulver einen solchen Wassergehalt aufweist, daß der Wassergehalt des fertigen Mittels 8 Gew.-% bis 15 Gew.-% beträgt, insbesondere 8 Gew.-% bis 13 Gew.-%. Vorzugsweise wird dieses sprühgetrocknete Produkt so hergestellt, daß eine etwa 30 Gew.-% bis 65 Gew.-% Wasser enthaltende Suspension aus Buildersubstanzen und Tensid auf Temperaturen von etwa 40 °C bis 100 °C erwärmt und mittels Düsen unter einem
Zerstäubungsdruck von etwa 20 bis 120 bar, insbesondere von 30 bis 60 bar, in einen Fallraum gesprüht wird, in den im Gleichstrom oder vorzugsweise im Gegenstrom Trocknungsgase eingeleitet werden, die Eingangstemperaturen von etwa 150 °C bis etwa 350 °C, insbesondere von 200 °C bis 250 °C aufweisen. Das erfindungsgemäße Mittel weist vorzugsweise ein Schüttgewicht von nicht über 850 g/l, insbesondere von 250 bis 800 g/l und besonders bevorzugt von 400 bis 750 g/l auf. Es wird vorzugsweise als Zusatz zu waschmittelhaltigen Flotten, insbesondere im Temperaturbereich von 30 °C bis 60 °C, zur Verstärkung der Bleichwirkung (Bleichbooster) eingesetzt. Es kann allerdings auch als alleinige reinigungsaktive Komponente in der Waschflotte verwendet werden, insbesondere dann, wenn nur mit relativ geringen Mengen an nicht-bleichbaren Anschmutzungen verunreinigte Textilien gereinigt werden sollen.


Ansprüche

1. Pulverförmiges Wasch- und Reinigungs mittel zur Verstärhung der Bleichwirkung, wobei beim Waschen von farbigen Textilien diese ihre Farbigkeit auch nach mehreren Wäschen nicht verlieren, enthaltend 20 Gew.-% bis 60 Gew.-% Alkalipercarbonat, 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% Bleichmittelaktivator, Cellulase mit einer Aktivität von 0,01 CEVU/g bis 2,7 CEVU/g, 5 Gew.-% bis 10 Gew.-% anionisches Tensid, 0,1 Gew.-% bis 3 Gew.-% nichtionisches Tensid, 5 Gew.-% bis 15 Gew.-% Builder, 1 bis 6 Gew.-% Alkalicitrat, bis zu 15 Gew.-% Wasser, 10 Gew.-% bis 60 Gew.-% wasserlösliche Salze ausgewählt aus Natriumchlorid, wasser freiem Natriumcarbonat Natriumnitrat, Natriumsulfat sowie deren Gemische, 0,01 Gew.-% bis 1 Gew.-% Komplexbildner und 0,1 Gew.-% bis 0,5 Gew.-% optische Aufheller.
 
2. Pulverförmiges Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichaktivator eine unter Waschbedingungen Peressigsäure bildende Verbindung ist, insbesondere N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin, 1,5-Diacetyl-2,4-dioxo-hexahydro-1,3,5-triazin, Tetraacetylglykoluril und Pentaacetylglucose.
 


Claims

1. A powder-form detergent for boosting bleaching performance, coloured fabrics retaining their colour even after several washes, containing 20% by weight to 60% by weight of alkali metal percarbonate, 5% by weight to 20% by weight of bleach activator, cellulase with an activity of 0.01 CEVU/g to 2.7 CEVU/g, 5% by weight to 10% by weight of anionic surfactant, 0.1% by weight to 3% by weight of nonionic surfactant, 5% by weight to 15% by weight of builder, 1 to 6% by weight of alkali metal citrate, up to 15% by weight of water, 10% by weight to 60% by weight of watersoluble salts selected from sodium chloride, anhydrous sodium carbonate, sodium nitrate, sodium sulfate and mixtures thereof, 0.01% by weight to 1% by weight of complexing agent and 0.1% by weight to 0.5% by weight of optical brightener.
 
2. A powder-form detergent as claimed in claim 1, characterized in that the bleach activator is a compound which forms peracetic acid under washing conditions, more particularly N,N,N',N'-tetraacetyl ethylenediamine, 1,5-diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazine, tetraacetyl glycol uril and pentaacetyl glucose.
 


Revendications

1. Agent pulvérulent de lavage et de nettoyage en vue du renforcement de l'action de blanchiment, par lequel lors du lavage d'articles textiles colorés, ceux-ci ne perdent pas leur intensité de couleur même après plusieurs lavages, contenant de 20 % en poids à 60 % en poids d'un percarbonate de métal alcalin, de 5 % en poids à 20 % en poids d'un activateur d'agent de blanchiment, de la cellulase avec une activité de 0,01 CEVU/g à 2,7 CEVU/g, de 5 % en poids à 10 % en poids d'agent tensioactif anionique, de 0,1 % en poids à 3 % en poids d'agent tensioactif non ionique, de 5 % en poids à 15 % en poids d'agent de structuration, de 1 % en poids à 6 % en poids de citrate de métal alcalin, jusqu'à 15 % en poids d'eau, de 10 % en poids à 60 % en poids de sels solubles dans l'eau choisis parmi le chlorure de sodium, le carbonate de sodium anhydre, le nitrate de sodium, le sulfate de sodium ainsi que leurs mélanges, de 0,01 % en poids à 1 % en poids d'agent complexant et de 0,1 % en poids à 0,5 % en poids d'azurant optique.
 
2. Agent pulvérulent selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'activateur de blanchiment est un composé qui forme dans les conditions de lavage de l'acide peracétique, en particulier la N,N,N',N'-tétraacétyléthylènediamine, 1a 1,5-diacétyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazine, le tétraacétylglycolurile et le pentaacétylglucose.