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EP 0 846 510 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.05.2001 Patentblatt 2001/21 |
(22) |
Anmeldetag: 27.11.1997 |
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Verwendung einer Kokille zum Herstellen von Barren aus Leichtmetall oder einer Leichtmetall-legierung,
insbesondere aus Magnesium oder einer Magnesiumlegierung
Use of a mould for producing bars of light metal or their alloys, especially magnesium
or magnesium alloy
Utilisation d'une coquille pour fabrication de bars en métal léger ou alliage léger,
notamment de magnésium ou d'alliage de magnésium
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE DK ES FR GB IE IT LI NL SE |
(30) |
Priorität: |
03.12.1996 DE 19650074 15.03.1997 DE 19710887
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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10.06.1998 Patentblatt 1998/24 |
(73) |
Patentinhaber: Honsel AG |
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59872 Meschede (DE) |
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Erfinder: |
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- Brungs, Dieter Dr. Ing.
59872 Meschede-Eversberg (DE)
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(74) |
Vertreter: Rehders, Jochen |
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Velten Franz Mayer & Jakoby,
Kaistrasse 20 40221 Düsseldorf 40221 Düsseldorf (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 3 218 100 US-A- 2 264 456 US-A- 4 071 072
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DE-A- 3 514 123 US-A- 3 338 296
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Kokille zum Herstellen von Barren aus
Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung, insbesondere aus Magnesium oder einer
Magnesiumlegierung mit einem Durchmesser von 60 bis 400 mm.
[0002] Das Herstellen von Leichtmetall-, insbesondere von Magnesium-Barren erfolgt nach
heutigem Stand der Technik üblicherweise dadurch, daß Gießstränge mit großem Durchmesser,
vorzugsweise 400 bis 600 mm Durchmesser mittels bekannter Stranggießverfahren gegossen
werden, wie sie beispielsweise in der US-A-4 071 072 beschrieben sind. Hierbei wird
Schmelze in eine kurze, wassergekühlte Kokille gegeben, und der aus der Kokille austretende
Strang wird durch Besprühen mit Wasser oder durch Eintauchen in ein Wasserbad bis
zum vollständigen Erstarren abgekühlt. Danach muß eine spanende Bearbeitung der Oberfläche
der Gießstränge zur Beseitigung der Gußrandschale erfolgen. Schließlich wird der Gießstrang
durch Strangpressen auf die gewünschten Abmessungen des Barrens gebracht.
[0003] Die Bezeichnung der so gefertigten Barren ist "Pre-ex (Pre-extruded) Barren".
[0004] Der konventionelle, wassergekühlte Strangguß von Magnesium oder Magnesiumlegierung
ist bei kleinen Formaten wegen der damit verbundenen Explosionsgefahr nicht geeignet.
[0005] Nachteile des Standes der Technik sind insbesondere:
- Eine ungünstige Ausbringung durch die lange Prozeßkette:
1. Das Stranggießen von Gießsträngen mit großem Durchmesser mit etwa 80 % Ausbringung.
2. Die spanende Bearbeitung mit etwa 90 % Ausbringung.
3. Das Strangpressen auf die gewünschten Abmessungen des Barrens mit etwa 70 % Ausbringung.
Das ergibt dann insgesamt eine Ausbringung von nur etwa 50 %.
Die Folgen sind ein äußerst hoher Energieverbrauch für den Fertigungsprozeß und zusätzlich
für die Wiederaufbereitung des Rücklaufmaterials.
- Weiterhin entsteht ein hoher Energieverbrauch durch den notwendigen Betrieb einer
Strangpresse, die für das Strangpressen der großformatigen Barren eine Preßkraft in
der Größenordnung um 10.000 t und mehr aufweisen muß. Da Strangpressen in dieser Größenordnung
nur an wenigen Stellen in der Welt betrieben werden, ergibt sich daraus die Tatsache,
daß nur wenige Firmen weltweit in der Lage sind, diese "Pre-ex"-Barren zu fertigen.
- Ein weiterer Nachteil dieses mehrstufigen Verfahrens liegt darin, daß kleinere Bedarfsmengen
nicht wirtschaftlich gefertigt werden können. Auch kurzfristige Bedarfsdeckungen sind
wegen des mehrstufigen Verfahrens nicht möglich.
[0006] Barren aus Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung, insbesondere aus Magnesium
oder einer Magnesiumlegierung können zwar für Versuchszwecke mit herkömmlichen Gießtechniken,
z. B. im Sandgießverfahren hergestellt werden. Die Gefügeeigenschaften sind jedoch
wegen der äußerst geringen Erstarrungsgeschwindigkeiten für die Weiterverarbeitung,
insbesondere das Strangpressen ungünstig. Eine Einzelfertigung erfordert einen sehr
hohen manuellen Aufwand für die Formherstellung sowie die Weiterverarbeitung des Gußrohlings.
Der Gußrohling muß vom Anguß- und Laufsystem befreit werden und rundum auf das Fertigmaß
für die Weiterverarbeitung bearbeitet werden. Durch das großvolumige Anguß- und Steigersystem
sowie die spanende Bearbeitung ergibt sich auch für das Sandgießverfahren eine sehr
geringe Ausbringung in der Größenordnung um etwa 50 %. Für eine Serienfertigung von
Barren ist das Sandgießverfahren somit nicht geeignet.
[0007] In der US-A-2 264 456 ist eine Blechmetallkokille beschrieben. Sie ruht auf einem
absenkbarem Tisch in einer Sprühzone oder einem Wasserbad. Die Kokille weist Klammerelemente
zum Halten/Fixieren der freien Enden der Bleche auf. Sie werden in dem Maße nachgelegt,
wie der Gießtisch abgesenkt wird.
[0008] Allen Verfahren ist gemeinsam, daß grundsätzlich eine intensive Flüssigkeitskühlung
der Kokille und/oder des Barrens vorgesehen ist.
[0009] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Herstellen von Barren, insbesondere Preßbarren aus Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung,
insbesondere aus Magnesium oder einer Magnesiumlegierung, mit einem Durchmesser von
60 - 400 mm zu schaffen, welches sowohl für eine Serienfertigung als auch für eine
Einzelfertigung für kleine Bedarfsmengen und eine kurzfristige Bedarfsdeckung geeignet
ist. Die Barren sollen ohne weitere Bearbeitung die gewünschten Abmessungen aufweisen,
so daß eine spanende Bearbeitung der Barrenoberflächen entfallen bzw. auf ein Minimum
reduziert werden kann. Schließlich soll die Gesamtausbringung auf etwa 80 % und darüber
erhöht werden.
[0010] Ausgehend von dieser Problemstellung wird die Verwendung einer rohrförmigen, stranggepreßten,
nur ruhender Luft ausgesetzten Kokille aus Metall mit hoher Wärmeleitfähigkeit, mit
einem dem gewünschten Durchmesser bzw. Querschnitt des Barrens entsprechenden Innendurchmesser
bzw. Innenquerschnitt, einer die Kokille verschließenden Bodenplatte, einer mindestens
der gewünschten Länge des Barrens entsprechenden Länge zum Herstellen von Preßbarren
aus Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung, insbesondere aus Magnesium oder
einer Magnesiumlegierung, mit einem Durchmesser von 60 bis 400 mm vorgeschlagen.
[0011] Vorzugsweise wird eine stranggepreßte Metallkokille aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung
verwendet. Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß die Abkühlungsgeschwindigkeit
in einer solchen Kokille so hoch ist, daß die Kühlwirkung in ruhender Luft aufgrund
der hohen Wärmeleitfähigkeit des Kokillenmaterials völlig ausreicht und sie sogar
zum Herstellen von Barren aus Aluminium und dessen Legierungen geeignet ist, ohne
daß ein Anschmelzen der Kokille eintritt. Um die Kühlwirkung der Metallkokille zu
erhöhen, kann die Kokille bevorzugt mit Kühlrippen versehen sein.
[0012] Derartige Kokillen lassen sich schnell durch Strangpressen mit jedem beliebigen Innendurchmesser
bzw. Innenquerschnitt sowie mit Kühlrippen herstellen, so daß der mittels dieser Kokille
hergestellte Barren bereits die jeweiligen, für die Weiterverarbeitung erforderlichen
Abmessungen aufweist, ohne daß zusätzliche Bearbeitungsschritte erforderlich sind.
Die bevorzugt eingesetzte Kokille aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung hat
an ruhender Luft bereits eine so hohe Kühlwirkung, daß eine zusätzliche Kühlung nicht
erforderlich ist.
[0013] Die Innenfläche der Metallkokille kann mit einer herkömmlichen Schlichte versehen
sein, und als Kokillenwerkstoff kommen Metalle in Frage, die sich durch Strangpressen
umformen lassen und eine hohe Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Vorzugsweise kommen daher
für die Kokille Aluminium oder Aluminiumlegierungen in Frage.
[0014] Die Leichtmetall- bzw. Leichtmetallegierungsschmelze, insbesondere die Magnesium-
oder Magnesiumlegierungsschmelze, wird von oben in das als Kokille verwendete Strangpreßprofil
mit steigendem Metallspiegel eingefüllt. Als unterer Abschluß oder Boden für die Kokille
dient eine Metallplatte, vorzugsweise eine Stahlplatte, die auch gekühlt sein kann.
Um eine ruhige Metallzuführung ohne Wirbel und Turbulenzen zu erreichen, erfolgt die
Schmelzezufuhr während des Gießens stets unterhalb der Schmelzeoberfläche und zwar
bevorzugt in der Weise, daß ein gleichbleibender Abstand einer in die Schmelze eingetauchten
Schmelzedüse von der Schmelzeoberfläche mittels eines Schwimmers durch Absenken der
Kokille oder Anheben der Schmelzedüse eingestellt wird.
[0015] Eine ruhige Metallzuführung ohne Wirbel und Turbulenzen kann auch ohne die Verwendung
eines Schwimmers erreicht werden, indem das Absenken der Kokille bzw. Anheben der
Schmelzedüse in Abhängigkeit der Formfüllgeschwindigkeit so gesteuert wird, daß die
Schmelzedüse immer in die Schmelze eingetaucht bleibt.
[0016] Ein leichtmetallresistenter Filter in der Schmelzedüse kann ebenfalls eine ruhige
Metallzuführung bewirken und vermindert oder vermeidet dazu noch das Einbringen von
Oxiden und/oder Verunreinigungen in die Kokille.
[0017] Durch das Schrumpfen des Leichtmetalls oder der Leichtmetallegierung, insbesondere
des Magnesiums oder der Magnesiumlegierung, während des Erstarrens lassen sich die
Barren leicht aus dem als Kokille verwendeten Strangpreßprofil herausnehmen. Das als
Kokille verwendete Strangpreßprofil erfordert keinerlei Nacharbeit und steht unmittelbar
für weiteren Einsatz zur Verfügung.
[0018] Die Kokille zeichnet sich durch eine sehr hohe Ausbringung aus, da ein notwendiger
Verschnitt allenfalls auf den untersten Bereich des Barrens beschränkt ist, bei dem
es beim anfänglichen Einfüllen der Leichtmetall- bzw. Leichtmetallegierungsschmelze,
insbesondere der Magnesium- bzw. Magnesiumlegierungsschmelze, zu Turbulenzen und Oxideinschlüssen
kommt und der somit allein bei entsprechenden Anforderungen an die Sauberkeit abgetrennt
werden muß. Das gesamte restliche Material bis zum oberen Metallspiegel kann direkt
für die Weiterverarbeitung eingesetzt werden. Zusätzlich kann ggf. die Oberfläche
des Gußrohlings durch Strahlen gereinigt oder auch geringfügig spanend bearbeitet
werden, um eine metallisch saubere Oberfläche zu erhalten, wenn entsprechende Anforderungen
an die herzustellenden Produkte, insbesondere Strangpreßprofile bestehen.
[0019] Die Leichtmetall- oder Leichtmetallegierungsschmelze, insbesondere die Magnesium-
oder Magnesiumlegierungs-Schmelze kann auch von unten in das als Kokille verwendete
Strangpreßprofil mit steigendem Metallspiegel eingefüllt werden. Hierfür kommen z.
B. das Niederdruck-Gießverfahren oder auch das Schwerkraft-Gießverfahren mit steigender
Formfüllung in Frage.
[0020] Die Kokille kann einteilig sein oder mehrteilig aus Strangpreßprofilsegmenten zusammengesetzt
sein.
[0021] Um bei der Formfüllung von oben einen gleichbleibenden Abstand einer in die Schmelze
eingetauchten Schmelzedüse von der Schmelzeoberfläche zu gewährleisten, kann ein Schwimmer
vorgesehen sein, der die Schmelzezufuhr steuert.
[0022] In der Schmelzedüse kann ein leichtmetallresistenter Filter angeordnet sein.
[0023] Es lassen sich Barren mit einer der Höhe der Kokille entsprechenden Länge herstellen.
[0024] Um einer möglichen Lunkerbildung im oberen Bereich des Barrens entgegenzuwirken,
kann im oberen Bereich der Kokille eine Wärmeisolierung vorgesehen sein. Diese Wärmeisolierung
kann als an der Innenseite und/oder der Außenseite der Kokille im oberen Bereich angeordnete,
wärmeisolierende Beschichtung ausgebildet sein. Anstelle oder zusätzlich zu dieser
Beschichtung kann auch ein wärmeisolierender Aufsatz auf der Kokille vorgesehen sein.
Dieser Aufsatz kann aus einem Rohrstück aus Formsand, das vorzugsweise sich nach oben
konisch verjüngend ausgebildet ist, bestehen.
[0025] Für eine Serienfertigung in Form einer Bandfertigung oder Karussellfertigung können
mehrere auf dem Band oder dem Karussell angeordnete Kokillen vorgesehen sein. Wichtig
dabei ist die Kühlstrecke, die bis zum Erstarren und zur Entnahme des Barrens aus
der Kokille benötigt wird. Es kann auch gleichzeitig mehrsträngig gegossen werden,
indem mit einer entsprechenden Verteilerpfanne oberhalb mehrerer Kokillen gearbeitet
wird.
[0026] Die Erfindung wird nachstehend anhand mehrerer, in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele
des näheren erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform einer Kokille,
- Fig. 3
- eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform einer Kokille,
- Fig. 4
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens und einer gekühlten Bodenplatte,
- Fig. 5
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens und eines leichtmetallresistenten Filters,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens und eines anders angeordneten, leichtmetallresistenten Filters,
- Fig. 7
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens und einer Wärmeisolierung im oberen Bereich der Kokille und
- Fig. 8
- eine Schnittansicht einer erfindungsgemäßen Kokille mit Darstellung des angewandten
Gießverfahrens und einer anderen Ausführungsform einer Wärmeisolierung im oberen Bereich
der Kokille.
[0027] Eine stranggepreßte Kokille 1 aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung weist eine
Rohrwand 2 mit einem dem gewünschten Durchmesser des Barrens entsprechenden Innendurchmesser
und radiale Kühlrippen 3 auf. Die Kokille 1 ruht auf einer Bodenplatte 4 aus Metall,
und das Ganze wird von einer Absenkvorrichtung 10 getragen. Die Bodenplatte 4 kann,
wie in Fig. 4 dargestellt, Kühlkanäle 16 aufweisen. In die Kokille 1 ragt eine Schmelzedüse
6 hinein, die aus einem leichtmetall-, insbesondere magnesiumbeständigen Material
besteht. Mit der Düse 6 steht ein Schwimmer 7 ebenfalls aus leichtmetall-, insbesondere
magnesiumbeständigem Material in Verbindung, der dafür sorgt, daß Leichtmetall- oder
Leichtmetallegierungsschmelze bzw. die Magnesium- oder Magnesiumlegierungsschmelze
8 stets mit einem gleichmäßigen Abstand zu einer Schmelzeoberfläche 9 in die Kokille
1 eingeführt wird.
[0028] Die Absenkvorrichtung 10 wird entsprechend der Gießgeschwindigkeit abgesenkt, bis
die Kokille mit Metallschmelze gefüllt ist. Das Abkühlen der Schmelze erfolgt an ruhender
Luft.
[0029] Wenn die Kühlwirkung ausreichend ist, kann die Kokille auch als glattes Rohr ohne
Kühlrippen ausgebildet sein.
[0030] Mit dem beschriebenen Verfahren lassen sich Barren mit einer der Höhe der Kokille
entsprechenden Länge herstellen. Selbstverständlich ist es möglich, die Düse 6 entsprechend
der Gießgeschwindigkeit anzuheben, statt die Kokille 1 abzusenken.
[0031] Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt eine aus Kokillensegmenten 11
bestehende Kokille, in deren Rohrwand 12 Kanäle 13 angeordnet sind. Zusätzlich sind
äußere Kühlrippen 14 dargestellt. Im dargestellten Beispiel besteht die Kokille aus
vier Kokillensegmenten 11, die z. B. mittels einer Schwalbenschwanzverbindung 15 formschlüssig
miteinander verbunden sind, jedoch kann die Kokille auch aus weniger oder mehr Kokillensegmenten
bestehen.
[0032] Selbstverständlich sind auch andere Verbindungsmöglichkeiten z. B. durch Verschweißen
möglich.
[0033] Um ein Anhaften des Leichtmetalls oder der Leichtmetallegierung an der Innenfläche
der Kokillenrohrwand zu vermeiden, kann diese mit einer herkömmlichen Schlichte behandelt
sein.
[0034] Der Querschnitt der Kokille kann, wie dargestellt, kreisförmig sein, kann jedoch
auch andere Querschnittsformen aufweisen.
[0035] Die Abkühlungsgeschwindigkeit an der Wand 2 der Kokille ist so groß, daß die aus
Aluminium oder einer Aluminiumlegierung stranggepreßte Kokille 1 auch zum Herstellen
von Barren aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung geeignet ist.
[0036] Um die Formfüllgeschwindigkeit zu steuern, kann gemäß Fig. 5 ein leichtmetallresistenter
Filter 17 zwischen dem Schwimmer 7 und der Schmelzedüse 6 oder gemäß Fig. 6 anstelle
des Schwimmers an der Schmelzedüse 6 angeordnet sein. Damit läßt sich das Einbringen
von Oxiden und anderen Verunreinigungen in die Schmelze vermindern oder sogar ganz
vermeiden.
[0037] Um einer Lunkerbildung im oberen Bereich des Barrens entgegenzuwirken, kann im oberen
Bereich der Kokille 1, innen und/oder außen, eine wärmeisolierende Beschichtung 18,
19 angebracht sein. Der gleiche Zweck läßt sich auch durch einen in Fig. 8 dargestellten
Aufsatz 20 in Form eines sich konisch nach oben verengenden Rohrstücks aus Formsand
erreichen, der allein oder zusätzlich zu der Beschichtung 18, 19 in Fig. 7 die Wärmeisolierung
bildet.
1. Verwendung einer rohrförmigen, stranggepreßten, nur ruhender Luft ausgesetzten Kokille
(1) aus Metall mit hoher Wärmeleitfähigkeit mit einem dem gewünschten Durchmesser
bzw. Querschnitt eines herzustellenden Barrens entsprechenden Innendurchmesser bzw.
Innenquerschnitt, einer die Kokille (1) verschließenden Bodenplatte (4), einer der
gewünschten Länge des Barrens entsprechenden Länge zum Herstellen von Preßbarren aus
Leichtmetall oder einer Leichtmetallegierung, insbesondere aus Magnesium oder einer
Magnesiumlegierung, mit einem Durchmesser von 60 bis 400 mm.
2. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 1 mit Kühlrippen an der Außenfläche.
3. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 1 oder 2 aus Aluminium oder einer Aluminiumlegierung.
4. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 2 oder 3, die mehrteilig aus Strangpreßprofilsegmenten
(11) zusammengesetzt ist.
5. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4 mit einem Boden aus einer Metallplatte
(4) als Unterlage für die Kokille (1; 11).
6. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 5, bei der die Metallplatte (4) kühlbar ist.
7. Verwendung einer Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 6 mit einer Wärmeisolierung
(18, 19, 20) im oberen Bereich.
8. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 7 mit einer wärmeisolierenden Beschichtung
(18, 19) an der Innenseite und/oder der Außenseite des oberen Bereichs.
9. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 7 oder 8 mit einem wärmeisolierenden Aufsatz
(20) auf dem oberen Bereich.
10. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 9, bei der der wärmeisolierende Aufsatz (20)
aus einem Rohrstück aus Formsand besteht.
11. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 10, bei der das Rohrstück (20) sich nach oben
konisch verjüngend ausgebildet ist.
12. Verwendung einer Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 11, bei welcher die Schmelze
mittels einer Schmelzedüse (6) während des Gießens stets unterhalb der Schmelzeoberfläche
(9) zuführbar ist.
13. Verwendung einer Kokille nach Anspruch 12, bei der ein gleichbleibender Abstand der
in die Schmelze eingetauchten Schmelzedüse (6) von der Schmelzoberfläche (9) mittels
eines Schwimmers (7) durch Absenken der Kokille (1) oder Anheben der Schmelzedüse
(6) einstellbar ist.
14. Verwendung einer Kokille nach einem oder mehreren der Ansprüche 10 bis 13 mit einer
Halterung für die Kokille (1; 11) und einer Absenkvorrichtung (10) für die Metallplatte
(4).
15. Verwendung einer Kokille nach einem der Ansprüche 1 bis 14, bei welcher die Schmelze
mittels einer mit einem leichtmetallresistenten Filter (17) versehenen Schmelzedüse
(6) zuführbar ist.
1. The use of a tubular, extruded chill (1,) exposed only to resting air, of metal with
a high thermal conductivity with an internal diameter or internal cross-section corresponding
to the desired diameter or cross-section of a bar which is to be produced, a base
plate (4) closing the chill (1), a length corresponding to the desired length of the
bar for the production of press bars of light metal or of a light metal alloy, in
particular of magnesiun or of a magnesium alloy, with a diameter of 60 to 400 mm.
2. The use of a chill according to Claim 1 with cooling ribs on the outer surface.
3. The use of a chill according to Claim 1 or 2 of aluminium or of an aluminium alloy.
4. The use of a chill according to Claim 2 or 3, which is composed in several parts of
extrusion profile segments (11).
5. The use of a chill according to Claim 1, 2, 3 or 4 with a base of a metal plate (4)
as base for the chill (1;11).
6. The use of a chill according to Claim 5, in which the metal plate (4) is able to be
cooled.
7. The use of a chill according to one of Claims 1 to 6 with a thermal insulation (18,
19, 20) in the upper region.
8. The use of a chill according to Claim 7 with a thermally insulating coating (18, 19)
on the inner face and/or on the outer face of the upper region.
9. The use of a chill according to Claim 7 or 8 with a thermally insulating attachment
(20) on the upper region.
10. The use of a chill according to Claim 9, in which the thermally insulating extension
(20) consists of a pipe piece of casting sand.
11. The use of a chill according to Claim 10, in which the pipe piece (20) is constructed
narrowing conically upwards.
12. The use of a chill according to any of Claims 1 to 11, in which the melt is able to
be supplied by means of a melt nozzle (6) during casting always beneath the melt surface
(9).
13. The use of a chill according to Claim 12, in which a constant spacing of the melt
nozzle (6), immersed in the melt, from the melt surface (9) is able to be set by means
of a float (7) by lowering the chill (1) or raising the melt nozzle (6).
14. The use of a chill according to one of more of Claims 10 to 13 with a mounting for
the chill (1;11) and a lowering device (10) for the metal plate (4).
15. The use of a chill according to one of Claims 1 to 14, in which the melt is able to
be supplied by means of a melt nozzle (6) provided with a light metal-resistant filter
(17).
1. Utilisation d'une coquille (1) de forme tubulaire, extrudée, exposée uniquement à
de l'air au repos, en métal d'une grande conductibilité thermique avec un diamètre
intérieur ou section intérieure correspondant au diamètre ou à la section voulue d'une
barre à réaliser, une plaque de fond (4) fermant la coquille (1), et une longueur
correspondant à la longueur voulue de la barre, pour la fabrication de billettes en
métal léger ou en un alliage léger, notamment en magnésium ou un alliage de magnésium,
d'un diamètre de 60 à 400 mm.
2. Utilisation d'une coquille selon la revendication 1, avec ailettes de refroidissement
sur la surface extérieure.
3. Utilisation d'une coquille selon la revendication 1 ou 2, en aluminium ou alliage
d'aluminium.
4. Utilisation d'une coquille selon la revendication 2 ou 3, qui est en plusieurs parties
et composée de segments profilés extrudés (il).
5. Utilisation d'une coquille selon la revendication 1, 2, 3 ou 4 avec un fond fait d'une
plaque métallique (4) servant de support à la coquille (1 ; 11).
6. Utilisation d'une coquille selon la revendication 5, dans laquelle la plaque métallique
(4) peut être refroidie.
7. Utilisation d'une coquille selon l'une des revendications 1 à 6, avec une isolation
thermique (18, 19, 20) dans la région supérieure.
8. Utilisation d'une coquille selon la revendication 7, avec un revêtement (18, 19) isolant
thermiquement sur la face intérieure et/ou la face extérieure de la région supérieure.
9. Utilisation d'une coquille selon la revendication 7 ou 8, avec un chapeau (20) isolant
thermiquement sur la région supérieure.
10. Utilisation d'une coquille selon la revendication 9, dans laquelle le chapeau (20)
isolant thermiquement est constitué d'une pièce tubulaire en sable de moulage.
11. Utilisation d'une coquille selon la revendication 10, dans laquelle la pièce tubulaire
(20) se rétrécit coniquement vers le haut.
12. Utilisation d'une coquille selon l'une des revendications 1 à 11, dans laquelle le
métal en fusion peut toujours être amené au-dessous de sa surface (9) au moyen d'une
buse de fusion (6) pendant la coulée.
13. Utilisation d'une coquille selon la revendication 12, dans laquelle une distance constante
de la buse de fusion (6), immergée dans le métal en fusion, par rapport à sa surface
(9), peut être réglée au moyen d'un flotteur (7), par abaissement de la coquille (1)
ou relèvement de la buse de fusion (6).
14. Utilisation d'une coquille selon l'une ou plusieurs des revendications 10 à 13, avec
une fixation pour la coquille (1; 11) et un dispositif d'abaissement (10) pour la
plaque métallique (4).
15. Utilisation d'une coquille selon l'une des revendications 1 à 14, dans laquelle le
métal en fusion peut être amené au moyen d'une buse de fusion (6) pourvue d'un filtre
(17) résistant au métal léger.