(19)
(11) EP 1 101 565 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 99122677.0

(22) Anmeldetag:  15.11.1999
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B24B 7/18, B24B 41/047
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(71) Anmelder: Schneider, Wilfried
4416 Bubendorf (CH)

(72) Erfinder:
  • Schneider, Wilfried
    4416 Bubendorf (CH)

(74) Vertreter: Kemény AG Patentanwaltbüro 
Habsburgerstrasse 20
6002 Luzern
6002 Luzern (CH)

   


(54) Flächenbearbeitungseinrichtung


(57) Eine Flächenbearbeitungseinrichtung weist ein kegelförmiges Werkzeug (1) auf, dessen Kegeloberfläche mit einem bürstenden, saugenden oder abrasiven Medium ausgestattet ist. Der Kegelwinkel beträgt vorzugsweise 70,9°, womit vorteilhafterweise eine exakte Bearbeitung von Eckbereichen von in rechtem Winkel zueinanderstehenden Wänden (6) resp. Böden (4) ermöglicht wird. Die Einrichtung eignet sich vorteilhafterweise sowohl für die abrasive Bearbeitung solcher Flächen oder zur reinigenden Bearbeitung solcher Flächen, wie beispielsweise die Reinigung von Böden und angrenzenden Wandbereichen bis in die Ecken hinein.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flächenbearbeitungseinrichtung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Zur Bearbeitung von planen Flächen sind eine Viehlzahl von Bearbeitungseinrichtungen bekannt. Häufig weisen diese Bearbeitungseinrichtungen ein rotierend oder vibrierend angetriebenes Werkzeug auf, welches auf die zu bearbeitende Fläche bürstend oder abrasiv einwirkt.

[0003] Ein grosses Problem beim Einsatz solcher Bearbeitungseinrichtungen besteht nun dann, wenn die innere Ecke eines aus drei Flächen bestehenden Gegenstandes bearbeitet werden soll. Die flächigen, runden Werkzeuge reichen dabei nicht bis in die Ecke hinein, sondern hinterlassen auf jeder Fläche einen durch einen konkaven Kreisbogen begrenzten, unbearbeiteten Bereich.

[0004] Wenn nur eine Fläche in eine solche Ecke hin bearbeitet werden soll, sind beispielsweise vibrierend angetriebene Werkzeuge bekannt, welche ein in eine Spitze auslaufenden Bereich aufweisen, welcher bis in die Ecke hinein geführt werden kann. Derartige Werkzeuge können aber lediglich für abrasive Bearbeitung eingesetzt werden, hingegen nicht für bürstende Bearbeitung, da hierbei das Material nicht weggeführt würde.

[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag nun darin, ein Einrichtung zu bereitzustellen, welche die bürstende oder abrasive Bearbeitung von in eine Ecke mündenden Flächen bis in die Ecke hinein erlaubt.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Einrichtung mit den Merkmalen nach Anspruch 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäss Ausführungsformen ergeben sich aus den Ansprüche 2 bis 7.

[0007] Durch die Ausbildung des Bearbeitungswerkzeuges als Kegel können die Flächen bis in die Eckbereiche bearbeitet werden. Wenn der Kegelwinkel vorzugsweise ca. 71° beträgt, kann das Bearbeitungswerkzeug entlang einer Wand auf dem Boden aufliegend bis in die Ecke verfahren werden, wobei sowohl die Bodenfläche wie auch die Wandfläche entlang der Berührungslinie bis in die Ecke bearbeitet werden. Anschliessend kann das Bearbeitungswerkzeug entlang der zweiten Wand von der Ecke wegbewegt werden, wodurch auch diese Wandfläche entlang der Berührungslinie zusammen mit der Bodenfläche bearbeitet wird.

[0008] Die erfindungsgemässe Einrichtung kann sowohl als automatisch oder halbautomatisch betriebenes Gerät, vorzugsweise mit Geräteträger, ausgelegt sein oder als tragbares Handgerät ausgebildet sein.

[0009] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen

Fig. 1 die Seitenansicht einer auf einer fahrbaren Plattform angeordneten erfindungsgemässen Flächenbearbeitungseinrichtung;

Fig. 2 die Aufsicht auf die Flächenbearbeitungsvorrichtung nach Figur 1; und

Fig. 3 eine weitere, alternative Ausführungsform einer Flächenbearbeitungseinrichtung in mehrteiliger Form.



[0010] In Figur 1 ist die Seitenansicht auf eine erfindungsgemässe Flächenbearbeitungseinrichtung dargestellt. Das eigentliche Werkzeug 1 ist kegelförmig ausgebildet, wobei der Kegelwinkel vorzugsweise 70,9° beträgt. Die Oberfläche des Kegels 1 ist entsprechend dem Einsatzzweck des Werkzeuges mit reinigenden resp. abrasiven Mitteln ausgestattet.

[0011] Die Achse 2 des Kegels 1 ist drehbar gelagert in einem Halterahmen 3 angeordnet und kann vorzugsweise über einen Motor (hier nicht dargestellt) angetrieben werden. Die Befestigung des Kegels 1 mit dem Halterahmen 3 ist vorteilhafterweise verstell- resp. einstellbar ausgebildet, um die Achse 2 in Bezug auf die Bodenfläche 4 der zu bearbeitenden Fläche resp. Raumes derart auszurichten, dass der Kegel 1 den Boden regelmässig entlang seiner Mantellinie berührt.

[0012] Der Halterahmen 3 ist vorzugsweise auf einer fahrbaren Plattform 5 befestigt, mit welcher das Werkzeug 1 über die Bodenfläche 4 resp. entlang der Wandflächen 6 bewegt werden kann, wie dies insbesondere auch aus Figur 2 in der Aufsicht hervorgeht.

[0013] Die Plattform 5 kann entweder frei bewegliche Rollen aufweisen und von der Bedienperson manuell bewegt werden, oder einen eigenen Antrieb aufweisen. Vorteilhafterweise besitzt die Plattform 5 zwei im rechten Winkel zueinander angeordnete Seitenkanten, welche vorzugsweise mit Führungselementen 7 versehen sind. Damit kann die Plattform 5 einfach entlang der Wandflächen 6 bis in die durch zwei Wandflächen 6 gebildeten Ecken 6' verfahren werden. Wenn die Achse 2 des Kegels 1 in der winkelhalbierenden Ebene der beiden Seitenkanten der Plattform 5 ausgerichtet ist, können durch die bevorzugte Winkelgebung des Kegels 1 sowohl die Bodenfläche 4 wie auch beide Wandflächen 6 bis in die Ecke 6' hinein vorteilhafterweise durch die Oberfläche des Kegels 1 bearbeitet werden.

[0014] Wenn nun die Achse 2 des Kegels 1 vorzugsweise in der Höhe senkrecht verschiebbar mit dem Halterahmen 3 verbunden ist, können neben der Bodenfläche 4 auch die Wandflächen 6 pratkisch beliebig in der Höhe vollständig bearbeitet werden. Die Höhenverstellung kann entweder manuell oder automatisch mittels eines entsprechenden Antriebes erfolgen.

[0015] Um den Effekt der unterschiedlichen radialen Geschwindigkeiten entlang des Kegelmantels von der Kegelbasis zur Spitze auszugleichen, kann der Kegel 1 vorzugsweise in mehrere, beispielsweise zwei Segmente 1' und 1'' unterteilt sein, wie dies in Figur 3 dargestellt ist. Vorzugsweise können die Segmente 1' und 1'' unterschiedlich angetrieben sein, beispielsweise mittels separater Motoren oder unter Zwischenschaltung eines Getriebes. Denkbar ist der Antrieb der verschiedenen Segmente 1' resp. 1'' in gleicher Drehrichtung oder in unterschiedlicher Drehrichtung.

[0016] Die Oberfläche des Kegels 1 kann nun je nach dem Einsatzzweck unterschiedlich beschaffen sein. Für Reinigungszwecke kann die Oberfläche beispielweise aus radial abstehenden, fadenartigen Reinigungsborsten bestehen oder die Oberfläche kann als Schwamm ausgebildet sein. Dies kann entweder dadurch erreicht werden, dass auf einen kegelförmigen Grundkörper 1 mit entsprechenden Mitteln ausgestattete Matten vorzugsweise lösbar befestigt werden, oder dass die Mittel direkt auf den Kegelkörper 1 fest aufgebracht werden. Derartig aufgebaute Kegel 1 eignen sich insbesondere für Reinigungsarbeiten von Räumen mit rechtwinkligen Eckbereiche, wobei insbesondere der Boden sowie die Seitenwände mindestens bis in eine bestimmte Höhe gereinigt werden sollen. Grundsätzlich lassen sich aber auch vollständige Reinigungsarbeiten inklusive des Deckenbereiches mit einer derartigen Vorrichtung durchführen.

[0017] Für abrasive Zwecke kann nun die Oberfläche des Kegels 1 entsprechend ausgebildet werden, beispielsweise durch Beschichtung mit einem körnigen Mittel, resp. dem lösbaren Anbringen einer mit einem körnigen Mittel versehenen Matte. Damit lassen sich vorteilhafterweise insbesondere dreidimensionale Werkstücke mit senkrecht aufeinanderstehenden Eckbereichen bis in die Ecke hinein in einem einzigen Arbeitsgang mit einem einzigen Werkzeug exakt bearbeiten.


Ansprüche

1. Flächenbearbeitungseinrichtung mit einem um eine Achse rotierbaren Werkzeug (1), dadurch gekennzeichnet, dass das Werkzeug als Kegel (1) mit in eine Spitze auslaufende Form ausgebildet ist, dessen Kegeloberfläche als abrasives oder bürstendes Element ausgebildet ist.
 
2. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel (1) einen Winkel von 70° - 72°, vorzugsweise von 70,9° aufweist.
 
3. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel (1) entlang seiner Drehachse (2) mindestens zweiteilig ist, wobei jeder Teil (1',1") separat verdrehbar ist.
 
4. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel (1) einen geschlossenen Mantel aufweist, mit welchem vorzugsweise lösbar ein abrasives oder bürstendes Element verbunden ist.
 
5. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel (1) mit einem Antrieb verbunden ist.
 
6. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Achse (2) des Kegels (1) höhenverstellbar auf einem verfahrbaren Träger (3) angeordnet ist, wobei die Kegelachse (2) in Bezug auf die Hochachse des Trägers (3) in einem Winkel angeordnet ist, welcher dem halben Kegelwinkel entspricht.
 
7. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger (3,5) seitlich zwei Anschläge (7) aufweist, welche untereinander in einem Winkel von 90° angeordnet sind.
 
8. Verwendung einer Flächebearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Reinigung von Böden (4) und mindestens angrenzenden Wandbereichen (6) in Gebäuden.
 
9. Verwendung einer Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur Entfernung von Farben und/oder Lack.
 




Zeichnung










Recherchenbericht