[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Flächenbearbeitungseinrichtung nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Zur Bearbeitung von planen Flächen sind eine Viehlzahl von Bearbeitungseinrichtungen
bekannt. Häufig weisen diese Bearbeitungseinrichtungen ein rotierend oder vibrierend
angetriebenes Werkzeug auf, welches auf die zu bearbeitende Fläche bürstend oder abrasiv
einwirkt.
[0003] Ein grosses Problem beim Einsatz solcher Bearbeitungseinrichtungen besteht nun dann,
wenn die innere Ecke eines aus drei Flächen bestehenden Gegenstandes bearbeitet werden
soll. Die flächigen, runden Werkzeuge reichen dabei nicht bis in die Ecke hinein,
sondern hinterlassen auf jeder Fläche einen durch einen konkaven Kreisbogen begrenzten,
unbearbeiteten Bereich.
[0004] Wenn nur eine Fläche in eine solche Ecke hin bearbeitet werden soll, sind beispielsweise
vibrierend angetriebene Werkzeuge bekannt, welche ein in eine Spitze auslaufenden
Bereich aufweisen, welcher bis in die Ecke hinein geführt werden kann. Derartige Werkzeuge
können aber lediglich für abrasive Bearbeitung eingesetzt werden, hingegen nicht für
bürstende Bearbeitung, da hierbei das Material nicht weggeführt würde.
[0005] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung lag nun darin, ein Einrichtung zu bereitzustellen,
welche die bürstende oder abrasive Bearbeitung von in eine Ecke mündenden Flächen
bis in die Ecke hinein erlaubt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch eine Einrichtung mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 gelöst. Weitere erfindungsgemäss Ausführungsformen ergeben sich aus den
Ansprüche 2 bis 7.
[0007] Durch die Ausbildung des Bearbeitungswerkzeuges als Kegel können die Flächen bis
in die Eckbereiche bearbeitet werden. Wenn der Kegelwinkel vorzugsweise ca. 71° beträgt,
kann das Bearbeitungswerkzeug entlang einer Wand auf dem Boden aufliegend bis in die
Ecke verfahren werden, wobei sowohl die Bodenfläche wie auch die Wandfläche entlang
der Berührungslinie bis in die Ecke bearbeitet werden. Anschliessend kann das Bearbeitungswerkzeug
entlang der zweiten Wand von der Ecke wegbewegt werden, wodurch auch diese Wandfläche
entlang der Berührungslinie zusammen mit der Bodenfläche bearbeitet wird.
[0008] Die erfindungsgemässe Einrichtung kann sowohl als automatisch oder halbautomatisch
betriebenes Gerät, vorzugsweise mit Geräteträger, ausgelegt sein oder als tragbares
Handgerät ausgebildet sein.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung wird nachstehend anhand von Zeichnungen
noch näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht einer auf einer fahrbaren Plattform angeordneten erfindungsgemässen
Flächenbearbeitungseinrichtung;
Fig. 2 die Aufsicht auf die Flächenbearbeitungsvorrichtung nach Figur 1; und
Fig. 3 eine weitere, alternative Ausführungsform einer Flächenbearbeitungseinrichtung
in mehrteiliger Form.
[0010] In Figur 1 ist die Seitenansicht auf eine erfindungsgemässe Flächenbearbeitungseinrichtung
dargestellt. Das eigentliche Werkzeug 1 ist kegelförmig ausgebildet, wobei der Kegelwinkel
vorzugsweise 70,9° beträgt. Die Oberfläche des Kegels 1 ist entsprechend dem Einsatzzweck
des Werkzeuges mit reinigenden resp. abrasiven Mitteln ausgestattet.
[0011] Die Achse 2 des Kegels 1 ist drehbar gelagert in einem Halterahmen 3 angeordnet und
kann vorzugsweise über einen Motor (hier nicht dargestellt) angetrieben werden. Die
Befestigung des Kegels 1 mit dem Halterahmen 3 ist vorteilhafterweise verstell- resp.
einstellbar ausgebildet, um die Achse 2 in Bezug auf die Bodenfläche 4 der zu bearbeitenden
Fläche resp. Raumes derart auszurichten, dass der Kegel 1 den Boden regelmässig entlang
seiner Mantellinie berührt.
[0012] Der Halterahmen 3 ist vorzugsweise auf einer fahrbaren Plattform 5 befestigt, mit
welcher das Werkzeug 1 über die Bodenfläche 4 resp. entlang der Wandflächen 6 bewegt
werden kann, wie dies insbesondere auch aus Figur 2 in der Aufsicht hervorgeht.
[0013] Die Plattform 5 kann entweder frei bewegliche Rollen aufweisen und von der Bedienperson
manuell bewegt werden, oder einen eigenen Antrieb aufweisen. Vorteilhafterweise besitzt
die Plattform 5 zwei im rechten Winkel zueinander angeordnete Seitenkanten, welche
vorzugsweise mit Führungselementen 7 versehen sind. Damit kann die Plattform 5 einfach
entlang der Wandflächen 6 bis in die durch zwei Wandflächen 6 gebildeten Ecken 6'
verfahren werden. Wenn die Achse 2 des Kegels 1 in der winkelhalbierenden Ebene der
beiden Seitenkanten der Plattform 5 ausgerichtet ist, können durch die bevorzugte
Winkelgebung des Kegels 1 sowohl die Bodenfläche 4 wie auch beide Wandflächen 6 bis
in die Ecke 6' hinein vorteilhafterweise durch die Oberfläche des Kegels 1 bearbeitet
werden.
[0014] Wenn nun die Achse 2 des Kegels 1 vorzugsweise in der Höhe senkrecht verschiebbar
mit dem Halterahmen 3 verbunden ist, können neben der Bodenfläche 4 auch die Wandflächen
6 pratkisch beliebig in der Höhe vollständig bearbeitet werden. Die Höhenverstellung
kann entweder manuell oder automatisch mittels eines entsprechenden Antriebes erfolgen.
[0015] Um den Effekt der unterschiedlichen radialen Geschwindigkeiten entlang des Kegelmantels
von der Kegelbasis zur Spitze auszugleichen, kann der Kegel 1 vorzugsweise in mehrere,
beispielsweise zwei Segmente 1' und 1'' unterteilt sein, wie dies in Figur 3 dargestellt
ist. Vorzugsweise können die Segmente 1' und 1'' unterschiedlich angetrieben sein,
beispielsweise mittels separater Motoren oder unter Zwischenschaltung eines Getriebes.
Denkbar ist der Antrieb der verschiedenen Segmente 1' resp. 1'' in gleicher Drehrichtung
oder in unterschiedlicher Drehrichtung.
[0016] Die Oberfläche des Kegels 1 kann nun je nach dem Einsatzzweck unterschiedlich beschaffen
sein. Für Reinigungszwecke kann die Oberfläche beispielweise aus radial abstehenden,
fadenartigen Reinigungsborsten bestehen oder die Oberfläche kann als Schwamm ausgebildet
sein. Dies kann entweder dadurch erreicht werden, dass auf einen kegelförmigen Grundkörper
1 mit entsprechenden Mitteln ausgestattete Matten vorzugsweise lösbar befestigt werden,
oder dass die Mittel direkt auf den Kegelkörper 1 fest aufgebracht werden. Derartig
aufgebaute Kegel 1 eignen sich insbesondere für Reinigungsarbeiten von Räumen mit
rechtwinkligen Eckbereiche, wobei insbesondere der Boden sowie die Seitenwände mindestens
bis in eine bestimmte Höhe gereinigt werden sollen. Grundsätzlich lassen sich aber
auch vollständige Reinigungsarbeiten inklusive des Deckenbereiches mit einer derartigen
Vorrichtung durchführen.
[0017] Für abrasive Zwecke kann nun die Oberfläche des Kegels 1 entsprechend ausgebildet
werden, beispielsweise durch Beschichtung mit einem körnigen Mittel, resp. dem lösbaren
Anbringen einer mit einem körnigen Mittel versehenen Matte. Damit lassen sich vorteilhafterweise
insbesondere dreidimensionale Werkstücke mit senkrecht aufeinanderstehenden Eckbereichen
bis in die Ecke hinein in einem einzigen Arbeitsgang mit einem einzigen Werkzeug exakt
bearbeiten.
1. Flächenbearbeitungseinrichtung mit einem um eine Achse rotierbaren Werkzeug (1), dadurch
gekennzeichnet, dass das Werkzeug als Kegel (1) mit in eine Spitze auslaufende Form
ausgebildet ist, dessen Kegeloberfläche als abrasives oder bürstendes Element ausgebildet
ist.
2. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kegel
(1) einen Winkel von 70° - 72°, vorzugsweise von 70,9° aufweist.
3. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kegel (1) entlang seiner Drehachse (2) mindestens zweiteilig ist, wobei jeder
Teil (1',1") separat verdrehbar ist.
4. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kegel (1) einen geschlossenen Mantel aufweist, mit welchem vorzugsweise lösbar
ein abrasives oder bürstendes Element verbunden ist.
5. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Kegel (1) mit einem Antrieb verbunden ist.
6. Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die Achse (2) des Kegels (1) höhenverstellbar auf einem verfahrbaren Träger (3)
angeordnet ist, wobei die Kegelachse (2) in Bezug auf die Hochachse des Trägers (3)
in einem Winkel angeordnet ist, welcher dem halben Kegelwinkel entspricht.
7. Flächenbearbeitungseinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Träger
(3,5) seitlich zwei Anschläge (7) aufweist, welche untereinander in einem Winkel von
90° angeordnet sind.
8. Verwendung einer Flächebearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur
Reinigung von Böden (4) und mindestens angrenzenden Wandbereichen (6) in Gebäuden.
9. Verwendung einer Flächenbearbeitungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7 zur
Entfernung von Farben und/oder Lack.