[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Anlagen zur Herstellung von Wellpappebahnen, und zwar insbesondere zur Herstellung
einseitig kaschierter Wellpappebahnen, die also aus einer gewellten Papierbahn und
einer Deckbahn bestehen, sind allgemein bekannt, beispielsweise aus der EP 0 687 552
A (entsprechend US-Patent 5,632,850) oder der DE 195 36 007 A (entsprechend GB 2,305,675
A). Bei derartigen Maschinen kann es durch vielerlei mögliche Betriebsstörungen dazu
kommen, daß die Qualität der Wellpappe nicht den Sollvorgaben entspricht, daß beispielsweise
die Formatgenauigkeit einer Wellpappebahn, also die Lage ihrer Längskanten und/oder
die Lage einer Rillung und/oder die Lage eines Längsschnittes nicht ordnungsgemäß
sind.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, die eine Erfassung der Formatgenauigkeit der Wellpappebahn ermöglicht.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 gelöst. Durch Erfassung der Formatgenauigkeit einer Wellpappebahn ist es möglich,
die Qualität der fertig produzierten Wellpappebahn laufend zu erfassen und zu überwachen
und gegebenenfalls durch einen Eingriff in den Produktionsprozeß zu korrigieren oder
fehlerhafte Stücke aus der Wellpappebahn herauszuschneiden und auszusondern.
[0005] Die Ansprüche 2 bis 6 geben Ausgestaltungen von Sensoren wieder, mittels derer ein
oder mehrere qualitätsbestimmende Merkmale der Wellpappebahn erfaßt werden. Die Ansprüche
7 und 8 geben mögliche weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung wieder.
[0006] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer perspektivischen
schematischen Darstellung,
- Fig. 2
- die erste Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer Querschnittsdarstellung,
- Fig. 3
- eine zweite Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer perspektivischen
schematischen Ansicht und
- Fig. 4
- einen Querschnitt durch die zweite Ausführungsform einer . Qualitäts-Erfassungs- Vorrichtung.
[0007] In Fig. 1 und 2 ist schematisch eine Wellpappebahn 1 dargestellt, die eine obere
erste Deckbahn 2 und eine untere zweite Deckbahn 3, jeweils aus Papier, und eine zwischen
den Deckbahnen 2, 3 angeordnete und mit diesen verleimte gewellte Papierbahn 4 aufweist.
Die Wellpappebahn 1 befindet sich im Zuge ihrer Herstellung auf einer Anlage zur Herstellung
von Wellpappe, und zwar in Transportrichtung 5 hinter einer Rill- und Längsschneide-Vorrichtung,
wie sie beispielsweise in der EP 0 692 369 B1 (entsprechend US-PS 5,857,395) dargestellt
und beschrieben ist, worauf ausdrücklich verwiesen wird. In dieser Vorrichtung ist
die obere Deckbahn 2 mit in Transportrichtung 5 verlaufenden oberen Rillungen 6 und
die untere Deckbahn 3 mit den oberen Rillungen 6a, 6b zugeordneten unteren Rillungen
7a, 7b versehen worden. Weiterhin ist die Wellpappebahn 1 in dieser Vorrichtung mit
einem in Transportrichtung 5 verlaufenden Längsschnitt 8 versehen worden, durch den
die Wellpappebahn 1 in zwei Teil-Bahnen 1a, 1b mit der Breite c bzw. d zerteilt worden
ist.
[0008] Wie den Fig. 1 und 2 entnehmbar ist, durchläuft die bereits in zwei Teil-Bahnen 1a,
1b zerteilte Wellpappebahn 1 eine erste Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung 9, die zwei
Laser-Sensoren 10, 11 aufweist, die oberhalb und unterhalb der Wellpappebahn 1 angeordnet
sind. Sie sind quer zur Transportrichtung 5 und quer zur Wellpappe 1 auf Führungen
12, 13 mittels nicht dargestellter Antriebe synchron verschiebbar, was durch die Doppelpfeile
14 in Fig. 1 angedeutet wird. Der Laser-Sensor 10 erfaßt den Abstand a zur oberen
Deckbahn 2; der untere Laser-Sensor 11 erfaßt den Abstand b zur unteren Deckbahn 3.
Wenn bei einer Querverschiebung der Sensoren 10, 11 diese über die obere Rillung 6a
bzw. 6b oder die untere Rillung 7a bzw. 7b fahren, dann erfassen sie die Änderung
des Abstandes a bzw. b, erfassen also die Lage der Rillung 6a, 6b bzw. 7a, 7b quer
zur Transportrichtung 5. In gleicher Weise erfassen sie die Lage des Längsschnitts
8 und die Lage der Seitenkanten 25, 26. Durch die Erfassung der Rillungen 6a, 6b,
7a, 7b und des Längsschnitts 8 und der Seitenkanten 25, 26 wird jeweils festgestellt,
ob deren Lage zueinander richtig ist.
[0009] Die von den Laser-Sensoren 10, 11 ermittelten Werte der Abstände a und b werden einem
Auswerte-Gerät 15 zugeführt. Dort wird der Abstand der Seitenkante 25 der Teil-Bahn
la von dem Längsschnitt 8, also die Breite c der Teil-Bahn 1a, ermittelt. In gleicher
Weise wird der Abstand des Längsschnitts 8 von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn 1b,
also deren Breite d, ermittelt. Weiterhin wird der Abstand e der Rillung 6a, 7a von
der Seitenkante 25 und/oder der Abstand f der Rillung 6a, 7a der Teil-Bahn la vom
Längsschnitt 8 ermittelt. Dies gilt in gleicher Weise für den Abstand g der Rillung
6b, 7b der Teil-Bahn 1b vom Längsschnitt 8 und für den Abstand h der Rillung 6b, 7b
von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn 1b. Dem Auswerte-Gerät 15 kann ein Anzeige-Gerät
15a zugeordnet sein. Die Auswertung der Lage-Information kann dann über ein dem Auswerte-Gerät
15 nachgeordnetes Steuer-Gerät 16 zur Ansteuerung der erwähnten Rill- und Längsschneide-Vorrichtung
eingesetzt werden. Weiterhin wird vom Steuer-Gerät 16 ein Elektro-Motor 17 angesteuert,
bei dem es sich beispielsweise um den Antriebsmotor eines in der Anlage in Transportrichtung
5 nachgeordneten Querschneiders handeln kann, mittels dessen ein Bahnabschnitt herausgeschnitten
wird, der als nicht ordnungsgemäß erfaßt wird. Ein solcher herausgeschnittener Abschnitt
wird in einer dem Querschneider nachgeordneten Weiche ausgeschieden. Auch diese Einzelheiten
ergeben sich beispielsweise aus der bereits erwähnten EP 0 692 369 B1 (entsprechend
US-PS 5,857,395), worauf ausdrücklich verwiesen wird.
[0010] In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung 18 dargestellt,
bei der - gleichermaßen wie bei der ersten Qualitäts-Erfassungs-Einrichtung 9 - die
richtige Seitenlage einer oberen Rillung 6a, 6b und einer unteren Rillung 7a, 7b und
eines Längsschnittes 8 erfaßt wird. Hierzu ist ein sogenannter 3D-Scanner als Sensor
19 vorgesehen. Dieser 3D-Scanner weist ein oder mehrere Lichtquellen 20 auf, die an
einem quer zur Transportrichtung 5 oberhalb der oberen Deckbahn 2 angeordneten Träger
21 angebracht sind. Zusätzlich ist - in Transportrichtung 5 den Lichtquellen vor-
oder nachgeordnet - ein zeilenabbildendes System 22 in Form eines Scanners vorgesehen.
Zwischen den Lichtquellen 20 und dem zeilenabbildenden System 22 ist eine spaltbildende
Einrichtung in Form von zwei Walzen 23, 24 vorgesehen, die gegen die obere bzw. die
untere Deckbahn 2, 3 anliegen, wobei die obere Walze 23 eine Blende bildet.
[0011] Wie Fig. 4 entnehmbar ist, sind für den Lichtdurchgang von den Lichtquellen 20 zu
dem zeilenabbildenden System 22 nur die obere Rillung 6a, 6b und der Längsschnitt
8 frei. Deren Lage quer zur Transportrichtung 5 kann damit exakt erfaßt werden. Damit
wird der Abstand f zwischen der Rillung 6a, 7a der Teil-Bahn la und dem Längsschnitt
8 bzw. der Abstand g des Längsschnitts 8 von der Rillung 6b, 7b der Teil-Bahn 1b ermittelt.
Die Auswertung und der mögliche Eingriff in die Anlage erfolgt in gleicher Weise wie
bei der ersten Qualitäts-Erfassungs-Einrichtung 9. In gleicher Weise wie die Lage
der oberen Rillung 6a, 6b und des mittleren Längsschnittes 8 kann die Lage der äußeren
Seitenkanten 25, 26 erfaßt werden, die beispielsweise durch einen Seiten-Beschnitt
erzeugt sind. Es wird der Abstand e der Seitenkante 25 von der Rillung 6a, 7a der
Teil-Bahn 1a bzw. der Abstand h der Rillung 6b, 7b von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn
1b ermittelt. In gleicher Weise wird hierdurch auch die Breite c der Teil-Bahn 1a
bzw. die Breite d der Teil-Bahn 1b ermittelt. Auch hier kann in der geschilderten
Weise ein Eingriff durch entsprechende Verstellung der seitlichen Längsschneider und/oder
Riller erfolgen, die in der EP 0 692 369 B1 (entsprechend US-PS 5,857,395) dargestellt
und beschrieben sind, worauf ausdrücklich verwiesen wird. Es kann also die Formatgenauigkeit,
das ist die Schnittbreite und/oder Rillungsbreite, erfaßt werden.
1. Vorrichtung zur Erfassung der Formatgenauigkeit einer in einer Transportrichtung (5)
bewegten Wellpappebahn (1)
- mit einer ersten und einer zweiten glatten Deckbahn (2, 3),
- mit mindestens einer zwischen den Deckbahnen (2, 3) angeordneten gewellten Papierbahn
(4),
- mit mehreren in Transportrichtung (5) verlaufenden Profilierungen, nämlich
- - Seitenkanten (25, 26); und gegebenenfalls
- - mindestens einen, die Wellpappebahn (1) in Teil-Bahnen (1a, 1b) teilenden Längsschnitt
(8) und/oder
- - mindestens eine Rillung (6a, 7a; 6b, 7b),
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Sensor (10, 11; 19) zur Erfassung der Lage von mindestens zwei Profilierungen
relativ zueinander vorgesehen ist, dem ein Auswerte-Gerät (15) zur Ermittlung des
Abstandes (c, d; e, f; g, h) der mindestens zwei Profilierungen voneinander nachgeschaltet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Sensor (10, 11; 19) berührungslos arbeitend ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß beiderseits der Wellpappebahn (1) zwei Sensoren (10, 11) angeordnet sind,
von denen ein erster Sensor (10) den Abstand a der ersten Deckbahn (2) vom ersten
Sensor (10) messend ausgebildet ist und
von denen ein zweiter Sensor (11) den Abstand b der zweiten Deckbahn (3) vom zweiten
Sensor (11) messend ausgebildet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren als Laser-Sensoren (10, 11) ausgebildet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (10, 11) synchron zueinander quer zur Transportrichtung (5) der Wellpappebahn
(1) verschiebbar ausgebildet sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf derselben Seite der Wellpappebahn (1) mindestens eine Lichtquelle (20) und ein
das Licht aufnehmendes, zeilenabbildendes System (22) vorgesehen sind, und
daß zwischen der mindestens einen Lichtquelle (20) und dem zeilenabbildenden System
(22) eine an der Wellpappebahn (1) anliegende, lediglich die Rillung (6a, 6b) und/oder
den Längsschnitt (8) und/oder die Seitenkanten (25, 26) freilassende Blende (23) vorgesehen
ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auswerte-Gerät (15) ein Anzeige-Gerät (15a) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auswerte-Gerät (15) ein Steuer-Gerät (16) nachgeordnet ist.