(19)
(11) EP 1 101 601 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 00124858.2

(22) Anmeldetag:  15.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B31F 1/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.11.1999 DE 19955916

(71) Anmelder: BHS CORRUGATED MASCHINEN- UND ANLAGENBAU GmbH
92729 Weiherhammer (DE)

(72) Erfinder:
  • Reis, Christoph
    92694 Etzenricht (DE)
  • Mensing, Hermann-Josef
    92729 Weiherhammer (DE)
  • Sternitzke, Reinhard
    92700 Kaltenbrunn (DE)
  • Ruhland, Karl
    92536 Pfreimd (DE)

(74) Vertreter: Rau, Manfred, Dr. Dipl.-Ing. et al
Rau, Schneck & Hübner Patentanwälte Königstrasse 2
90402 Nürnberg
90402 Nürnberg (DE)

   


(54) Anlage zur Herstellung einer Wellpappebahn


(57) Eine Vorrichtung zur Erfassung der Formatgenauigkeit einer Wellpappebahn (1), die eine erste und eine zweite glatte Deckbahn (2, 3) und eine zwischen diesen angeordnete gewellte Papierbahn (4) aufweist, weist mindestens einen Sensor (10, 11) auf, der eine in einer Transportrichtung (5) der Wellpappebahn (1) verlaufende Rillung (6a, 6b) und/oder einen Längsschnitt (8) und/oder Seitenkanten (25, 26) erfaßt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.

[0002] Anlagen zur Herstellung von Wellpappebahnen, und zwar insbesondere zur Herstellung einseitig kaschierter Wellpappebahnen, die also aus einer gewellten Papierbahn und einer Deckbahn bestehen, sind allgemein bekannt, beispielsweise aus der EP 0 687 552 A (entsprechend US-Patent 5,632,850) oder der DE 195 36 007 A (entsprechend GB 2,305,675 A). Bei derartigen Maschinen kann es durch vielerlei mögliche Betriebsstörungen dazu kommen, daß die Qualität der Wellpappe nicht den Sollvorgaben entspricht, daß beispielsweise die Formatgenauigkeit einer Wellpappebahn, also die Lage ihrer Längskanten und/oder die Lage einer Rillung und/oder die Lage eines Längsschnittes nicht ordnungsgemäß sind.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art zu schaffen, die eine Erfassung der Formatgenauigkeit der Wellpappebahn ermöglicht.

[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 gelöst. Durch Erfassung der Formatgenauigkeit einer Wellpappebahn ist es möglich, die Qualität der fertig produzierten Wellpappebahn laufend zu erfassen und zu überwachen und gegebenenfalls durch einen Eingriff in den Produktionsprozeß zu korrigieren oder fehlerhafte Stücke aus der Wellpappebahn herauszuschneiden und auszusondern.

[0005] Die Ansprüche 2 bis 6 geben Ausgestaltungen von Sensoren wieder, mittels derer ein oder mehrere qualitätsbestimmende Merkmale der Wellpappebahn erfaßt werden. Die Ansprüche 7 und 8 geben mögliche weitere Ausgestaltungen der Vorrichtung wieder.

[0006] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von zwei Ausführungsbeispielen der Erfindung anhand der Zeichnung. Es zeigen:
Fig. 1
eine erste Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer perspektivischen schematischen Darstellung,
Fig. 2
die erste Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer Querschnittsdarstellung,
Fig. 3
eine zweite Ausführungsform einer Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung in einer perspektivischen schematischen Ansicht und
Fig. 4
einen Querschnitt durch die zweite Ausführungsform einer . Qualitäts-Erfassungs- Vorrichtung.


[0007] In Fig. 1 und 2 ist schematisch eine Wellpappebahn 1 dargestellt, die eine obere erste Deckbahn 2 und eine untere zweite Deckbahn 3, jeweils aus Papier, und eine zwischen den Deckbahnen 2, 3 angeordnete und mit diesen verleimte gewellte Papierbahn 4 aufweist. Die Wellpappebahn 1 befindet sich im Zuge ihrer Herstellung auf einer Anlage zur Herstellung von Wellpappe, und zwar in Transportrichtung 5 hinter einer Rill- und Längsschneide-Vorrichtung, wie sie beispielsweise in der EP 0 692 369 B1 (entsprechend US-PS 5,857,395) dargestellt und beschrieben ist, worauf ausdrücklich verwiesen wird. In dieser Vorrichtung ist die obere Deckbahn 2 mit in Transportrichtung 5 verlaufenden oberen Rillungen 6 und die untere Deckbahn 3 mit den oberen Rillungen 6a, 6b zugeordneten unteren Rillungen 7a, 7b versehen worden. Weiterhin ist die Wellpappebahn 1 in dieser Vorrichtung mit einem in Transportrichtung 5 verlaufenden Längsschnitt 8 versehen worden, durch den die Wellpappebahn 1 in zwei Teil-Bahnen 1a, 1b mit der Breite c bzw. d zerteilt worden ist.

[0008] Wie den Fig. 1 und 2 entnehmbar ist, durchläuft die bereits in zwei Teil-Bahnen 1a, 1b zerteilte Wellpappebahn 1 eine erste Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung 9, die zwei Laser-Sensoren 10, 11 aufweist, die oberhalb und unterhalb der Wellpappebahn 1 angeordnet sind. Sie sind quer zur Transportrichtung 5 und quer zur Wellpappe 1 auf Führungen 12, 13 mittels nicht dargestellter Antriebe synchron verschiebbar, was durch die Doppelpfeile 14 in Fig. 1 angedeutet wird. Der Laser-Sensor 10 erfaßt den Abstand a zur oberen Deckbahn 2; der untere Laser-Sensor 11 erfaßt den Abstand b zur unteren Deckbahn 3. Wenn bei einer Querverschiebung der Sensoren 10, 11 diese über die obere Rillung 6a bzw. 6b oder die untere Rillung 7a bzw. 7b fahren, dann erfassen sie die Änderung des Abstandes a bzw. b, erfassen also die Lage der Rillung 6a, 6b bzw. 7a, 7b quer zur Transportrichtung 5. In gleicher Weise erfassen sie die Lage des Längsschnitts 8 und die Lage der Seitenkanten 25, 26. Durch die Erfassung der Rillungen 6a, 6b, 7a, 7b und des Längsschnitts 8 und der Seitenkanten 25, 26 wird jeweils festgestellt, ob deren Lage zueinander richtig ist.

[0009] Die von den Laser-Sensoren 10, 11 ermittelten Werte der Abstände a und b werden einem Auswerte-Gerät 15 zugeführt. Dort wird der Abstand der Seitenkante 25 der Teil-Bahn la von dem Längsschnitt 8, also die Breite c der Teil-Bahn 1a, ermittelt. In gleicher Weise wird der Abstand des Längsschnitts 8 von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn 1b, also deren Breite d, ermittelt. Weiterhin wird der Abstand e der Rillung 6a, 7a von der Seitenkante 25 und/oder der Abstand f der Rillung 6a, 7a der Teil-Bahn la vom Längsschnitt 8 ermittelt. Dies gilt in gleicher Weise für den Abstand g der Rillung 6b, 7b der Teil-Bahn 1b vom Längsschnitt 8 und für den Abstand h der Rillung 6b, 7b von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn 1b. Dem Auswerte-Gerät 15 kann ein Anzeige-Gerät 15a zugeordnet sein. Die Auswertung der Lage-Information kann dann über ein dem Auswerte-Gerät 15 nachgeordnetes Steuer-Gerät 16 zur Ansteuerung der erwähnten Rill- und Längsschneide-Vorrichtung eingesetzt werden. Weiterhin wird vom Steuer-Gerät 16 ein Elektro-Motor 17 angesteuert, bei dem es sich beispielsweise um den Antriebsmotor eines in der Anlage in Transportrichtung 5 nachgeordneten Querschneiders handeln kann, mittels dessen ein Bahnabschnitt herausgeschnitten wird, der als nicht ordnungsgemäß erfaßt wird. Ein solcher herausgeschnittener Abschnitt wird in einer dem Querschneider nachgeordneten Weiche ausgeschieden. Auch diese Einzelheiten ergeben sich beispielsweise aus der bereits erwähnten EP 0 692 369 B1 (entsprechend US-PS 5,857,395), worauf ausdrücklich verwiesen wird.

[0010] In den Fig. 3 und 4 ist eine zweite Qualitäts-Erfassungs-Vorrichtung 18 dargestellt, bei der - gleichermaßen wie bei der ersten Qualitäts-Erfassungs-Einrichtung 9 - die richtige Seitenlage einer oberen Rillung 6a, 6b und einer unteren Rillung 7a, 7b und eines Längsschnittes 8 erfaßt wird. Hierzu ist ein sogenannter 3D-Scanner als Sensor 19 vorgesehen. Dieser 3D-Scanner weist ein oder mehrere Lichtquellen 20 auf, die an einem quer zur Transportrichtung 5 oberhalb der oberen Deckbahn 2 angeordneten Träger 21 angebracht sind. Zusätzlich ist - in Transportrichtung 5 den Lichtquellen vor- oder nachgeordnet - ein zeilenabbildendes System 22 in Form eines Scanners vorgesehen. Zwischen den Lichtquellen 20 und dem zeilenabbildenden System 22 ist eine spaltbildende Einrichtung in Form von zwei Walzen 23, 24 vorgesehen, die gegen die obere bzw. die untere Deckbahn 2, 3 anliegen, wobei die obere Walze 23 eine Blende bildet.

[0011] Wie Fig. 4 entnehmbar ist, sind für den Lichtdurchgang von den Lichtquellen 20 zu dem zeilenabbildenden System 22 nur die obere Rillung 6a, 6b und der Längsschnitt 8 frei. Deren Lage quer zur Transportrichtung 5 kann damit exakt erfaßt werden. Damit wird der Abstand f zwischen der Rillung 6a, 7a der Teil-Bahn la und dem Längsschnitt 8 bzw. der Abstand g des Längsschnitts 8 von der Rillung 6b, 7b der Teil-Bahn 1b ermittelt. Die Auswertung und der mögliche Eingriff in die Anlage erfolgt in gleicher Weise wie bei der ersten Qualitäts-Erfassungs-Einrichtung 9. In gleicher Weise wie die Lage der oberen Rillung 6a, 6b und des mittleren Längsschnittes 8 kann die Lage der äußeren Seitenkanten 25, 26 erfaßt werden, die beispielsweise durch einen Seiten-Beschnitt erzeugt sind. Es wird der Abstand e der Seitenkante 25 von der Rillung 6a, 7a der Teil-Bahn 1a bzw. der Abstand h der Rillung 6b, 7b von der Seitenkante 26 der Teil-Bahn 1b ermittelt. In gleicher Weise wird hierdurch auch die Breite c der Teil-Bahn 1a bzw. die Breite d der Teil-Bahn 1b ermittelt. Auch hier kann in der geschilderten Weise ein Eingriff durch entsprechende Verstellung der seitlichen Längsschneider und/oder Riller erfolgen, die in der EP 0 692 369 B1 (entsprechend US-PS 5,857,395) dargestellt und beschrieben sind, worauf ausdrücklich verwiesen wird. Es kann also die Formatgenauigkeit, das ist die Schnittbreite und/oder Rillungsbreite, erfaßt werden.


Ansprüche

1. Vorrichtung zur Erfassung der Formatgenauigkeit einer in einer Transportrichtung (5) bewegten Wellpappebahn (1)

- mit einer ersten und einer zweiten glatten Deckbahn (2, 3),

- mit mindestens einer zwischen den Deckbahnen (2, 3) angeordneten gewellten Papierbahn (4),

- mit mehreren in Transportrichtung (5) verlaufenden Profilierungen, nämlich

- - Seitenkanten (25, 26); und gegebenenfalls

- - mindestens einen, die Wellpappebahn (1) in Teil-Bahnen (1a, 1b) teilenden Längsschnitt (8) und/oder

- - mindestens eine Rillung (6a, 7a; 6b, 7b),

dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Sensor (10, 11; 19) zur Erfassung der Lage von mindestens zwei Profilierungen relativ zueinander vorgesehen ist, dem ein Auswerte-Gerät (15) zur Ermittlung des Abstandes (c, d; e, f; g, h) der mindestens zwei Profilierungen voneinander nachgeschaltet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der mindestens eine Sensor (10, 11; 19) berührungslos arbeitend ausgebildet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,

daß beiderseits der Wellpappebahn (1) zwei Sensoren (10, 11) angeordnet sind,

von denen ein erster Sensor (10) den Abstand a der ersten Deckbahn (2) vom ersten Sensor (10) messend ausgebildet ist und

von denen ein zweiter Sensor (11) den Abstand b der zweiten Deckbahn (3) vom zweiten Sensor (11) messend ausgebildet ist.


 
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren als Laser-Sensoren (10, 11) ausgebildet sind.
 
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (10, 11) synchron zueinander quer zur Transportrichtung (5) der Wellpappebahn (1) verschiebbar ausgebildet sind.
 
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,

daß auf derselben Seite der Wellpappebahn (1) mindestens eine Lichtquelle (20) und ein das Licht aufnehmendes, zeilenabbildendes System (22) vorgesehen sind, und

daß zwischen der mindestens einen Lichtquelle (20) und dem zeilenabbildenden System (22) eine an der Wellpappebahn (1) anliegende, lediglich die Rillung (6a, 6b) und/oder den Längsschnitt (8) und/oder die Seitenkanten (25, 26) freilassende Blende (23) vorgesehen ist.


 
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auswerte-Gerät (15) ein Anzeige-Gerät (15a) zugeordnet ist.
 
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß dem Auswerte-Gerät (15) ein Steuer-Gerät (16) nachgeordnet ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht