[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1. Ein derartiges Verfahren ist aus der DE 43 08 237 A1 bekannt.
[0002] In der DE 43 08 237 A1 wird über ein Verfahren zum Betreiben einer Achszählanlage
berichtet, bei dem an den Zählpunkten gebildete Achszählimpulse zur Frei- und Besetztmeldung
angrenzender Gleisabschnitte an teilweise weit entfernte Achszählwerke übertragen
werden. Die Achszählimpulse werden aus den Sensorsignalen gleisseitiger Sensoren gebildet,
die auf das Vorüberlaufen von Fahrzeugrädern reagieren. Den Zählpunkten zugeordnete
Vorverarbeitungseinrichtungen setzen dabei die Sensorsignale von paarweise zusammenwirkenden
Radsensoren in fahrrichtungsabhängige Zählimpulse um. Die Übermittlung der Achszählimpulse
an ein entferntes Zählwerk geschieht über Fernmeldeleitungen oder drahtlos mittels
entsprechender Meldetelegramme. Nach der Lehre der DE 43 08 237 A1 sollen dem jeweils
bewertenden Zählwerk die Achszählimpulse des fernen Zählpunktes nur dann übermittelt
werden, wenn eine Zugfahrt über oder in den zugehörigen Gleisabschnitt bevorsteht
oder zu berücksichtigen ist. Außerhalb dieser Zeiten ist die Datenübertragung zwischen
dem Zählwerk und dem fernen Zählpunkt unterbrochen und der überwachte Gleisabschnitt
wird besetzt gemeldet.
[0003] Bei dem aus der DE 43 08 237 A1 bekannten Verfahren ist keine ständige, sondern nurmehr
eine bedarfsweise Datenübermittlung zwischen Zählwerk und fernem Zählpunkt vorgesehen.
Dies ist insbesondere vorteilhaft bei drahtloser Datenübertragung, weil dann kein
ständig vorhandener Übertragungskanal vorgesehen sein muß; vielmehr können die Daten
statt dessen über eine bedarfsweise aufzubauende Kommunikationsverbindung zwischen
Zählwerk und fernem Zählpunkt übertragen werden. Diese Kommunikationsverbindung ist
lediglich während der Beanspruchung des überwachten Gleisabschnittes durch eine Fahrstraße
aufrechtzuerhalten.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, das Verfahren nach dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 so weiterzubilden, daß es zu einer noch weitergehenden zeitlichen
Begrenzung der Informationsübertragung zwischen den Zählpunkten und den Zählwerken
kommt. Dies hätte zur Folge, daß bei drahtloser Datenübertragung die Übertragungskosten
nochmals gesenkt und darüber hinaus auch bei leitungsgebundener Datenübertragung wegen
der insgesamt geringeren Menge an zu übertragenden Daten die Sicherheit der Datenübertragung
angehoben werden könnte.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches
1. Danach sind für das Frei- und Besetztmelden eines Gleisabschnittes von jedem Zählpunkt
prinzipiell nurmehr zwei Datentelegramme an ein zugehöriges Zählwerk zu übermitteln,
wobei das erste zum Besetztmelden und das zweite zum Freimelden des Abschnittes heranzuziehen
ist. Im Gegensatz zum Stand der Technik werden keine Achszahlen online an das Zählwerk
übermittelt, sondern statt dessen neben einem Kennzeichen für die erste Achse eines
Zuges ausschließlich die Achszahl des komplett am Zählpunkt vorbeigefahrenen Fahrzeugverbandes.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens
sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0007] Aus der DE 34 31 171 C2 ist es zwar ebenfalls bereits bekannt, von einer ständigen
Datenübertragung zwischen einer zentralen Auswerteeinrichtung und einer Mehrzahl von
Zählpunkten abzugehen. Statt dessen werden die von den Zählpunkten ermittelten Achszahlen
an den Zählpunkten zwischengespeichert und bedarfsweise von der zentralen Auswerteeinrichtung
abgerufen. Damit soll erreicht werden, daß für mehrere Zählpunkte nur eine einzige,
für diese Zählpunkte gemeinsame zentrale Auswerteeinrichtung vorzusehen ist. Um ständig
über die aktuelle Anzahl der an den Zählpunkten vorübergelaufenen Fahrzeugachsen Bescheid
zu wissen, werden die jeweiligen Zählergebnisse zyklisch an die zentrale Auswerteeinrichtung
übermittelt. Hierzu muß die zentrale Auswerteeinrichtung die Zählpunkte der von ihr
überwachten Gleisabschnitte in möglichst kurzen zeitlichen Abständen zur Abgabe der
von ihnen ermittelten Achszahlen aufrufen. Wegen der ständigen Aktualisierung der
Achszahlen werden dabei insgesamt genauso viele Daten übertragen wie bei der Speisung
auf individuelle Zählwerke. Eine Kostenreduzierung durch Datenreduktion findet nicht
statt.
[0008] Die Erfindung ist nachstehend anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt in den
- Figuren 1 bis 4
- die Gleisfrei- und -besetztmeldungen dreier Gleisabschnitte bei Befahrung durch einen
Zug zu aufeinanderfolgenden Zeitpunkten und in
- Figur 5
- das Einwirken von Radsensoren auf zugehörige Vorverarbeitungseinrichtungen.
[0009] Der in den Figuren 1 bis 4 dargestellte Streckenteil besteht aus den Gleisabschnitten
1 bis 3; er wird durch einen Zug Z befahren. Die Gleisabschnitte werden durch Zählpunkte
ZPl bis ZP4 begrenzt, deren Gleisschaltmittel in bekannter Weise durch jeweils zwei
örtlich versetzte Radsensoren gebildet werden. Die Radsensoren sprechen auf vorüberlaufende
Fahrzeugräder an und geben dabei sich zeitlich überlappende Sensorsignale an den Zählpunkten
zugeordnete Vorverarbeitungseinrichtungen VV1 bis VV4 ab. Diese Vorverarbeitungseinrichtungen
setzen die ihnen zugeführten Sensorsignale in fahrrichtungsabhängige Zählimpulse für
zugeordnete Auswerteeinrichtungen A1 bis A3 um. Entsprechend der Annahme, daß die
Fahrzeuge des Zuges Z die in der Zeichnung angenommenen vier Achsen aufweisen, hat
die Vorverarbeitungseinrichtung VV1 in Fig.1 vier Achsen mehr gezählt als die Vorverarbeitungseinrichtung
VV3; die jeweils ermittelte Achszahl ist zur Verdeutlichung der Abläufe beim Vorrücken
des Zuges in die Symbole für die Vorverarbeitungseinrichtungen eingetragen worden.
[0010] In Figur 1 ist angenommen, daß der Zug Z mit seiner ersten Achse gerade den Zählpunkt
ZP2 befährt. Mit dem Erkennen der ersten Beeinflussung eines der beiden Sensoren oder
mit dem Erkennen der ersten Achse des Zuges durch gleichzeitiges Beeinflussen beider
Sensoren des Zählpunktes ZP2 veranlaßt die Vorverarbeitungseinrichtung VV2 die Abgabe
eines Meldetelegrammes T2 an die Auswerteeinrichtung A3 des folgenden Gleisabschnittes
2, die daraufhin die Besetztmeldung dieses Gleisabschnittes veranlaßt. In Abhängigkeit
vom Typ des Telgramms [a) erste Beeinflussung, b) erste Achse] kann das Telegramm
T2 potentiell auch an den zurückliegenden Abschnitt gesendet werden. Dies ist dann
der Fall, wenn dem Ereignis zum Auslösen des Telegramms T2 keine Fahrrichtung zugeordnet
werden kann. Ein besetzt gemeldeter Gleisabschnitt wird in der Zeichnung durch den
Großbuchstaben B unterhalb des betreffenden Gleisabschnittes, eine Freimeldung durch
den Großbuchstaben F verdeutlicht.
[0011] Die Übermittlung des Meldetelegrammes kann, wie in Figur 1 angenommen, über vorhandene
Daten- oder Versorgungsleitungen zwischen den Zählpunkten und den Auswerteeinrichtungen
oder aber auch über ein gesondertes Bussystem stattfinden. Desgleichen ist es möglich,
Meldetelegramme drahtlos über eine bedarfsweise zwischen einem Zählpunkt und einer
fernen Auswerteeinrichtung aufzubauende Kommunikationsverbindung zu übertragen. Dabei
wird die Kommunikationsverbindung nach der aus Gründen der Sicherheit gegebenenfalls
erforderlichen Mehrfachübertragung eines Meldetelegrammes wieder abgebaut.
[0012] Alternativ kann auch eine telegrammorientierte Kommunikation ohne Verbindungsauf-
und -abbau vorgesehen sein, zum Beispiel über eine ständig vorhandene Funkverbindung
oder durch vorübergehende Belegung eines von mehreren offenen Funkkanälen. Wenn die
Verarbeitung der Radsignale und die Frei- und Besetztmeldung der Gleisabschnitte in
gemeinsamen Einrichtungen in Gleisnähe geschieht, ist eine gesonderte Informationsübertragung
an einen fernen Achszähler überhaupt nicht erforderlich.
[0013] Beim Vorüberlaufen der folgenden Fahrzeugachsen des Zuges Z am Zählpunkt ZP2 bestimmt
die Vorverarbeitungseinrichtung VV2 zwar aufgrund der ihr zugeführten Sensorsignale
laufend die Anzahl der vorbeigefahrenen Achsen und auch die Fahrrichtung dieser Achsen;
diese Angaben werden jedoch nicht an die zur Gleisüberwachung vorgesehenen Auswerteeinrichtungen
A1 und A3 übermittelt. Die Vorverarbeitungseinrichtung VV2 ermittelt neben der Achsenzahl
der den Zählpunkt ZP2 passierenden Züge und ihrer Fahrrichtung auch, wie groß der
zeitliche Abstand zwischen den aufeinanderfolgenden Fahrzeugachsen ist. Durch Vergleich
mit einem hinterlegten Zeitwert, der für den größten zulässigen Abstandwert zwischen
aufeinanderfolgenden Fahrzeugachsen der Fahrzeuge des langsamsten Zuges gilt, kann
die Vorverarbeitungseinrichtung VV2 den Zeitpunkt bestimmen, an dem zu erwarten steht,
daß der Zug Z den Zählpunkt ZP2 vollständig passiert hat. Dieser Fall ist in Figur
2 dargestellt. Ein langsam fahrender Zug kann aufgrund des Zeitkriteriums in mehrere
logische Achsverbünde zerlegt werden. Dies kann zu mehr als zwei Telegrammen pro Zug
führen, jedoch ist die zeitliche Dichte dieser Telegramme durch den hinterlegten Zeitwert
begrenzt.
[0014] Mit dem Erkennen der vollständigen Vorbeifahrt des Zuges Z übermittelt die Vorverarbeitungseinrichtung
der Auswerteeinrichtung A1 des zurückliegenden Gleisabschnittes 1 ein Meldetelegramm
T2*, in dem es ihr die festgestellte Achszahl übermittelt. Die Auswerteeinrichtung
A1 vergleicht diese Achszahl mit der vom Zählpunkt ZP1 ermittelten Achszahl. Wenn
die beiden von den Vorverarbeitungseinrichtungen ermittelten Achszahlen übereinstimmen,
veranlaßt die Auswerteeinrichtung A1 die Freimeldung F des Gleisabschnittes 1.
[0015] Die Besetztmeldung B des folgenden Gleisabschnittes 2 bleibt bestehen, weil die Vorverarbeitungseinrichtungen
VV2 und VV3 der den Gleisabschnitt 2 begrenzenden Zählpunkte ZP2 und ZP3 unterschiedliche
Achszahlen gespeichert haben. Für die späteren Freimeldung des Gleisabschnittes 2
übermittelt die Vorverarbeitungseinrichtung VV2 den von ihr nach dem Vorbeifahren
des Zuges Z ermittelten Zählwert mit einem Meldetelegramm T2*an die Auswerteeinrichtung
A3. Wann das geschieht, ist prinzipiell gleichgültig. So kann die festgestellte Achszahl
zunächst in der Vorverarbeitungseinrichtung VV2 gespeichert werden und dann später
auf Veranlassung der Auswerteeinrichtung A3 an diese übertragen werden oder aber das
Achszählergebnis kann bereits zu einem früheren Zeitpunkt an die Auswerteeinrichtung
A3 übermittelt und dort zwischengespeichert werden.
[0016] In Figur 3 ist der Zug weiter vorgerückt und befährt mit seiner ersten Achsen den
Zählpunkt ZP3. Die zugehörige Vorverarbeitungseinrichtung VV3 erkennt dies und gibt
ein diesbezügliches Meldetelegramm T3 an die Auswerteeinrichtung A3 zum Überwachen
des vorausliegenden Gleisabschnittes 3. Die Auswerteeinrichtung A3 veranlaßt daraufhin
die Besetztmeldung des vorausliegenden Gleisabschnittes 3, wobei es unerheblich ist,
ob sie dies aufgrund des Meldetelegramminhaltes macht, oder aufgrund des Vergleichs
der von den Vorverarbeitungseinrichtungen VV3 und VV4 gespeicherten Achszahlen. Die
Besetztmeldung B des zurückliegenden Gleisabschnittes 2 bleibt bestehen.
[0017] In Figur 4 hat der Zug Z den Zählpunkt ZP3 vollständig passiert. Mit dem Ausbleiben
weiterer Zählimpulse veranlaßt die Vorverarbeitungseinrichtung VV3 die Ausgabe eines
Meldetelegrammes T3* an die Auswerteeinrichtung A3. Diese vergleicht nun die Zählergebnisse
der den zurückliegenden Gleisabschnitt 2 begrenzenden Zählpunkte ZP2 und ZP3. Annahmegemäß
sollen diese von den zugehörigen Vorverarbeitungseinrichtungen ermittelten Achszahler
übereinstimmen. Die Auswerteeinrichtung A3 veranlaßt daraufhin die Freimeldung F des
zurückliegenden Gleisabschnittes 2. Die Besetztmeldung B des vorausliegenden Gleisabschnittes
3 bleibt bestehen, bis der Zug den Zählpunkt ZP4 vollständig passiert hat und die
Auswerteeinrichtung A3 übereinstimmende Zählergebnisse der Vorverarbeitungseinrichtungen
VV3 und VV4 festgestellt hat.
[0018] Hätte der Zug Z den Zählpunkt ZP3 nicht vollständig passiert, sondern wäre über dem
Zählpunkt zum Stillstand gekommen, so hätte die Vorverarbeitungseinrichtung VV3 zwar
beim Ausbleiben weiterer Sensorsignale oder Zählimpulse ein das dann ermittelte Achszählergebnis
präsentierendes Meldetelegramm T2* an die Auswerteeinrichtung A3 übermittelt. Die
Freimeldung des zurückliegenden Gleisabschnittes 2 wäre aber ausgeblieben, weil der
Auswerteeinrichtung A3 von den Vorverarbeitungseinrichtungen VV2 und VV3 unterschiedliche
Achszahlen zugeführt worden wären. Würde sich der Zug Z wieder in Bewegung setzen,
so würde die Vorverarbeitungseinrichtung VV3 erneut ein Meldetelegramm T2 ausgeben.
Dies wäre jedoch ohne Bedeutung, weil die beiden Gleisabschnitte 2 und 3 nach wie
vor besetzt gemeldet sind. Hat der Zug schließlich mit seinen restlichen Achsen den
Zählpunkt ZP3 passiert, so würde die Vorverarbeitungseinrichtung VV3 ein weiteres
Meldetelegramm T2* an die Auswerteeinrichtung A3 übermitteln, die nun für den Fall,
daß die Vorverarbeitungseinrichtungen VV2 und VV3 übereinstimmende Achszahlen festgestellt
haben, den zurückliegenden Gleisabschnitt 2 freimelden würde.
[0019] Hätte sich der über dem Zählpunkt ZP3 zum Stillstand gekommene Zug Z in Gegenrichtung
in Bewegung gesetzt, so würde ebenfalls zunächst das Meldetelegramm T2 für die Besetztmeldung
der Abschnitte 2 und 3 ausgegeben werden. Mit dem vollständigen Passieren des Zählpunktes
ZP3 würde die Vorverarbeitungseinrichtung VV3 der Auswerteeinrichtung A3 das Meldetelegramm
T2* zuführen. Diese vergleicht nun die ihr von den Vorverarbeitungseinrichtungen VV3
und VV4 übermittelten Achszählergebnisse und veranlaßt bei übereinstimmenden Zählergebnissen
die Freimeldung des in Fahrrichtung zurückliegenden Gleisabschnittes 3. Die Freimeldung
des Gleisabschnittes 2 kann frühestens dann erfolgen, wenn der Zug beim weiteren Vorrücken
den Zählpunkt ZP2 vollständig passiert hat und die Vorverarbeitungseinrichtung VV2
zum gleichen Zählergebnis gekommen ist wie die Vorverarbeitungseinrichtung VV3.
[0020] In dem vorstehend erläuterten Ausführungsbeispiel ist angenommen worden, daß die
Radsensoren jedes Zählpunktes auf eine ihnen zugeordnete Vorverarbeitungseinrichtung
wirken. Es ist jedoch auch denkbar, mehrere Zählpunkte auf eine gemeinsame Vorverarbeitungseinrichtung
wirken zu lassen, nämlich vorzugsweise dann, wenn diese Zählpunkte dicht beieinander
angeordnet sind. Dies kann z. B. bei mehrgleisigen Strecken der Fall sein. Die Vorverarbeitungseinrichtungen
sind dann so auszugestalten, daß sie in der Lage sind, die von dem einen oder anderen
Zählpunkt stammenden Zählergebnisse an jeweils diejenige Auswerteeinrichtung weiterzugeben,
die denjenigen Gleisabschnitt überwacht, zu dem der betreffende Zählpunkt gehört.
[0021] Figur 5 zeigt eine Anordnung von Zählpunkten ZP5 bis ZP8 an einer viergleisigen Strecke
11, 12, 13, 14. Während die Zählpunkte ZP5 und ZP8 auf ihnen individuell zugeordnete
Vorverarbeitungseinrichtungen VV5 und VV8 wirken, wirken die Zählpunkte ZP6 und ZP7
auf eine gemeinsame Vorverarbeitungseinrichtung VV6/7. Theoretisch hätten auch noch
die Zählpunkte ZP5 und ZP8 auf die Vorverarbeitungseinrichtung VV6/7 geführt sein
können; dies ist jedoch unterblieben, weil dann die Zuleitungen von den Radsensoren
der Zählpunkte ZP5 und ZP8 unter den Gleisen hindurch auf die gemeinsame Vorverarbeitungseinrichtung
VV6/7 hätten geführt werden müssen. Um insbesondere bei der Nachrüstung oder Umrüstung
einer bestehenden Anlage solche Arbeiten am Gleisbett zu verhindern, gibt es für die
Zählpunkte ZP5 und ZP8 in dem Ausführungsbeispiel nach Figur 5 eigene Vorverarbeitungseinrichtungen.
[0022] In Figur 5 ist angenommen, daß die Vorverarbeitungseinrichtungen mit den nicht dargestellten
Auswerteeinrichtungen zum Überwachen der Gleisabschnitte auf dem Funkweg kommunizieren,
wobei zur Übermittlung der Meldetelegramme jeweils nur kurzzeitig eine Kommunikationsverbindung
mit der jeweils zugehörigen Auswerteeinrichtung aufzubauen ist. Welche und wieviel
Zählpunkte jeweils auf eine gemeinsame Vorverarbeitungseinrichtung zu führen sind,
wird im wesentlichen durch die Konfiguration der Bahnanlage und die Anordnung der
Zählpunkte an den Gleisen vorgegeben.
[0023] Insbesondere dann, wenn die von den Vorverarbeitungseinrichtungen zur Verfügung gestellten
Zählergebnisse auf dem Funkweg übertragen werden sollen, ist es von Vorteil, den jeweils
zu übermittelnden Daten Zusatzinformationen beizugeben, die es der jeweils empfangenden
Auswerteeinrichtung ermöglichen, eindeutig zu erkennen, daß die übermittelten Daten
für sie bestimmt sind und von wem sie stammen. Den zu übermittelnden Daten sind dann
Kennungen für die jeweilige Datenquelle und für die jeweilige Datensenke beizuordnen.
Die jeweils übermittelten Daten sind dann in der Auswerteeinrichtung vorzugsweise
zusammen mit der jeweiligen Adressatenkennung abzuspeichern. Um für die Freimeldung
eines Gleisabschnittes stets die richtigen Achszahlen miteinander zu vergleichen,
ist es ferner von Vorteil, die Daten mit einer fortlaufenden Nummer und/oder einem
Zeitstempel zu versehen, aus dem erkennbar ist, wann sie von der Vorverarbeitungseinrichtung
eines Zählpunktes an eine Auswerteeinrichtung übermittelt und/oder von dieser empfangen
wurden. Mit solchen Zeitstempeln ist zu gewährleisten, daß in einer Auswerteeinrichtung
nicht versehentlich auf alte, nicht mehr aktuelle Achszahlen zurückgegriffen wird.
[0024] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich überall dort mit Vorteil anwenden, wo Strecken
durch Achszählkreise auf ihren Frei- und Besetztzustand überwacht werden sollen. Es
bietet sich insbesondere dort an, wo die Übermittlung von Achszahlen auf funktechnischem
Wege vorgenommen werden soll, weil nach der Lehre der Erfindung nur eine sehr kurzzeitige
Datenübertragung erforderlich ist. Eine kurzzeitige Datenübertragung läßt sich auch
energiemäßig kostengünstiger realisieren als eine ständige Datenübertragung, was insbesondere
bei solarbetriebenen Übertragungseinrichtungen von Vorteil ist. Die Erfindung ist
aber vorteilhaft auch dort anwendbar, wo die Zählpunkte über Versorgungs- oder Busleitungen
mit den Auswerteeinrichtungen verbunden sind. Dort müssen dann nicht mehr wie bisher
in kürzester Zeit eine Vielzahl von den jeweils aktuellen Zählerstand repräsentierenden
Daten an die Auswerteeinrichtungen übermittelt werden, sondern lediglich noch die
Daten, die der ersten und der letzten Achse eines Zuges zuzuordnen sind. Das bedeutet,
daß diese Daten mit geringer Datenrate (relativ schmalbandig) und zeitlich gedehnt
übermittelt werden können, was sich günstig auf die Übertragungssicherheit auswirkt.
1. Verfahren zur Gleisfreimeldung mittels Achszählung unter Verwendung gleisseitiger
Sensoren zum Erfassen von an Zählpunkten (ZP1, ZP2) vorüberlaufenden Fahrzeugrädern
und den Zählpunkten zugeordneten, die Sensorsignale bewertenden Verarbeitungseinrichtungen
(VV1, VV2, A1, A3)
dadurch gekennzeichnet,
daß aufgrund von Sensorsignalen erkannte Fahrzeugachsen, die einen vorgegebenen zeitlichen
Mindestabstand nicht überschreiten, zu einem logischen Achsverbund zusammengefaßt
und gezählt werden,
daß mit dem Erkennen des Anfangs eines Achsverbundes die Besetztmeldung des in Fahrrichtung
vorausliegenden Gleisabschnittes (2) herbeigeführt und mit Ausbleiben weiterer Fahrzeugachsen
innerhalb der vorgegebenen Mindestzeit das jeweilige Achsverbund-Zählergebnis für
die Gleisfreimeldung des zurückliegenden Abschnitts (1) herangezogen und für die spätere
Freimeldung des vorausliegenden Gleisabschnittes (2) gespeichert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Erkennen des Anfangs eines Achsverbundes abhängig davon, ob mit dem Erkennen
einer ersten Achse auch deren Fahrrichtung erkannt wird, ein Meldetelegramm gebildet
wird, das beim Erkennen der Fahrrichtung jeweils an eine Auswerterichtung (A3) übermittelt
wird, die zum Überwachen des in Fahrrichtung vorausliegenden Gleisabschnittes (2)
dient, dagegen bei fehlender Fahrrichtungserkennung an Auswerterichtungen (A1, A3)
zum Überwachen der nach beiden Fahrrichtungen angrenzenden Gleisabschnitte (1, 2).
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherung an dem Zählpunkt (ZP3) vorgenommen wird, wo das Vorliegen der
Freimeldebedingungen des vorausliegenden Gleisabschnittes (2) geprüft wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Speicherung an dem Zählpunkt (ZP2) vorgenommen wird, wo die Achszahlen festgestellt
werden und daß die Achszahlen von dort zu einem späteren Zeitpunkt an die die Gleisfreimeldebedingungen
des folgenden Gleisabschnittes (2) prüfende Auswerteeinrichtung (A3) übertragen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit der ersten erkannten Beeinflussung eines Sensors oder mit dem Erkennen der
ersten Achse eines Fahrzeugs oder der ersten Achse eines Fahrzeugverbandes ein diesbezügliches
Meldetelegramm (T2) an eine Auswerteeinrichtung (A3) zur Besetztmeldung des mindestens
einen in Fahrrichtung hinter dem betreffenden Zählpunkt (ZP2) gelegenen Gleisabschnittes
(2) übertragen wird, oder an die Auswerteeinrichtungen (A1, A3) zum Überwachen der
zu beiden Seiten angrenzenden Gleisabschnitte (1 ,2).
6. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zeitliche Folge der Sensorsignale oder der aus ihnen gebildeten Zählimpulse
dahingehend bewertet wird, ob sie in einer durch eine vorgegebene minimale Vorrückgeschwindigkeit
eines Fahrzeugs und einen maximalen Achsabstand gegebenen Mindestzeit aufeinanderfolgen
und daß beim Überschreiten dieser Mindestfolgezeit das dann vorliegende Achszählergebnis
in Form eines Meldetelegramms (T2*) der oder den Auswerteeinrichtungen (A1, A3) zur
Prüfung der Freimeldebedingungen des zurückliegenden (1) und des vorausliegenden Gleisabschnittes
(2) zugeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensorsignale mehrerer räumlich benachbart angeordneter Zählpunkte (ZP6,ZP7)
von einer gemeinsamen Vorverarbeitungseinrichtung (W6/7)oder Auswerteeinrichtung bewertet
werden.
8. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Auswerteeinrichtungen (A1, A2, A3) vorgesehen sind und daß die Auswerteeinrichtungen
jeweils in räumlicher Nähe eines oder mehrerer räumlich benachbarter Zählpunkte (ZP1,
ZP3) angeordnet werden.
9. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meldetelegramme (T2,T2*; T3,T3*) über zwischen den Zählpunkten und den Auswerteeinrichtungen
verlaufende Daten-oder Versorgungsleitungen übertragen werden.
10. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meldetelegramme (T2,T2*; T3,T3*) leitungsgebunden ) über ein Bussystem, über
das die Zählpunkte mit den Auswerteeinrichtungen verbunden sind, übertragen werden.
11. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meldetelegramme (T2, T2*; T3,T3*) drahtlos über eine bedarfsweise zwischen
einem Zählpunkt und mindestens einer Auswerteeinrichtung aufzubauende oder eine ständig
vorhandene und/oder bedarfsweise zu belegende Kommunikationsverbindung übertragen
werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übertragung eines Meldetelegrammes von einem Zählpunkt an mindestens eine
Auswerteeinrichtung und/oder die Abspeicherung eines übermittelten Meldetelegramms
in einer Auswerteeinrichtung unter Beiordnung einer fortlaufenden Nummer und/oder
eines Zeitstempels für das Ausgeben und/oder das Empfangen des Meldetelegramms vorgenommen
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Übertragung eines Meldetelegrammes von einem Zählpunkt an mindestens eine
Auswerteeinrichtung diesem eine Kennung für die Auswerteeinrichtung oder die Auswerteeinrichtungen
beigegeben wird, für die es bestimmt ist und daß die Auswerteeinrichtungen nur die
für sie jeweils bestimmten Meldetelegramme der Auswertung zuführen.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Übertragung eines Meldetelegramms von einem Zählpunkt an mindestens eine Auswerteeinrichtung
diesem eine Kennung für den jeweiligen Zählpunkt, von dem das Zählergebnis stammt,
beigeordnet wird und daß die Auswerteeinrichtungen nur die von vorgegebenen Zählpunkten
stammenden Meldetelegramme der Auswertung zuführen.
15. Verfahren nach Anspruch 14 ,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Meldetelegramme von den Auswerteeinrichtungen unter Beiordnung der jeweils
übermittelten Zählpunktkennung übernommen werden.