[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere
für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch.
[0002] Als Transportverpackung für Räucherfischerzeugnisse dienen üblicherweise Holzspankisten
oder auch Kartons sowie Kisten aus Styropor. Im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma-
und Feuchtigkeitserhalt der Fischware werden die Verpackungen den Anforderungen nur
teilweise gerecht. Vorkehrungen zum Frischhalten der Fischware während eines Transports
lassen sich nur schwer mit den bekannten Verpackungen umsetzen.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportverpackung für Fischware
bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln ein wirkungsvolles Frischhalten der Ware
ermöglicht, und deren Haltbarkeit verlängert.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse,
insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch,
mit einem Behälter, einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem
bzw. hochdichtem Kunststoffmaterial und einer Schutzgasfüllung im Behälter, die einen
Anteil von 1 bis 20%, vorzugsweise von 3 bis 8%, Sauerstoff aufweist.
[0005] Bei Fischware, insbesondere bei geräucherten Fischerzeugnissen, kommt es bei der
Schutzatmosphäre nicht in erster Linie - nicht wie bei anderen Lebensmitteln - darauf
an, eine Schimmelpilzbildung zu verhindern bzw. diese hinauszuzögern. Vielmehr hat
sich herausgestellt, daß es bei Fisch- und Räucherfischerzeugnissen darauf ankommt,
das Wachstum von anaeroben Sporenbildnern zu verzögern und/oder aufzuhalten. Dies
wird durch den Anteil von Sauerstoff in dem Schutzgas erreicht.
[0006] Vorzugsweise weist die Schutzgasfüllung 20 bis 60% Kohlendioxid (CO
2), vorzugsweise 35 bis 45%, auf. Die Verwendung von Kohlendioxid als Schutzgas ist
bekannt. Das bakterizid wirkende Gas verhindert insbesondere das Wachstum von Schimmelpilzen
auf der Fischware. Der im Vergleich zur freien Atmosphäre hohe Anteil an Kohlendioxid
verbunden mit dem deutlich erniedrigten Sauerstoffanteil schafft eine überaus vorteilhafte
Schutzatmosphäre, die zu einer Verlängerung der Haltbarkeit bei Räucherfischerzeugnissen
um 20 bis 30% führt. Auch ist die Schutzatmosphäre geruchs- und geschmacksneutral,
was eine Verbesserung im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma- und Feuchtigkeitserhalt
in der Fischware bietet.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Schutzgasfüllung besteht neben den
oben genannten Anteilen aus Sauerstoff und Kohlendioxid ausschließlich aus Stickstoff.
Der Stickstoff dient in der Schutzgasfüllung als ein neutrales Füllgas.
[0008] Vorzugsweise besteht der Behälter aus Pappe, die mit einer fett- oder wasserdichten
Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung des Behälters dient dazu, ein Aufsaugen
von Fett und/oder Wasser der geräucherten Fischware zu verhindern. Weiterhin dient
die Beschichtung ebenfalls dazu, die Schutzgasatmosphäre im Behälterinnenraum länger
aufrecht zu erhalten. Zweckmäßigerweise besitzt die erfindungsgemäße Verpackung einen
kasten- oder steigenartigen Behälter mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe. Ein
solcher Behälter ist einfach und kostengünstig herstellbar, so daß trotz der Befüllung
mit einer Schutzatmosphäre die gesamten Herstellungskosten niedrig bleiben. Vorzugsweise
ist die Verpackung als eine Transportverpackung ausgebildet, deren Abmessung ungefähr
29 cm x 29 cm x 7 cm betragen.
[0009] Ein Beispiel für die Zusammensetzung des Schutzgases lautet wie folgt:
Sauerstoff |
3 bis 8 % |
Kohlendioxid |
35 bis 45 % |
Stickstoff |
47 bis 62 % |
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsgbeispiels
näher erläutert.
- Fig. 1
- zeigt einen Zuschnitt für den Behälter der Verpackung nach der Erfindung.
- Fig. 2
- zeigt perspektivisch eine Ecke von innen eines nach dem Zuschnitt nach Fig. 1 aufgestellten
Behälters.
[0011] In Fig. list ein Zuschnitt aus Karton gezeigt, der z.B. weitgehend aus Altpapier
hergestellt ist und der beidseitig mit Polyethylen wasser- und fettdicht beschichtet
ist. Der Zuschnitt weist einen Bodenabschnitt 10 auf, an den über Rilllinien erste
Wandabschnitte 12, 14 und zweite Wandabschnitte 16, 18 angelenkt sind. An die ersten
Wandabschnitte 12, 14 sind Stützabschnitte 20, 22 angelenkt, die an gegenüberliegenden
Enden Befestigungslaschen 24, 26 aufweisen. Beim Aufstellen des Behälters werden sie
gegen die Außenseite der anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.
[0012] Die Seitenwandabschnitte 16, 18 bestehen aus einem ersten Unterabschnitt 28, der
unmittelbar am Bodenabschnitt 10 angelenkt ist und einem äußeren Unterabschnitt 30,
der am Unterabschnitt 28 angelenkt ist. Er ist kürzer ausgeführt als der erste Unterabschnitt
28 und wird beim Aufstellen gegen die Innenseite des Unterabschnitts 28 geklappt und
mit diesem verklebt.
[0013] An gegenüberliegenden Enden der ersten Wandabschnitte 12, 14 sind Laschen 32, 34
angelenkt, die aus drei Abschnitten bestehen, nämlich einem inneren Abschnitt 36,
der unmittelbar am Wandabschnitt 12 angelenkt ist, einem mittleren Abschnitt 38 und
einem äußeren Abschnitt 40. Beim Aufstellen wird die Außenseite des Abschnitts 36
(in Fig. list die Innenseite des Zuschnitts gezeigt) gegen die Innenseite des Unterabschnitts
28 gelegt und verklebt, wobei der Abschnitt 36 sich bis anstoßend an die entsprechende
Kante des Unterabschnitts 30 erstreckt. Der Abschnitt 40 der Befestigungslaschen 32,
34 wird mit seiner Innenseite gegen die Innenseite des zugeordneten ersten Wandabschnitts
12, 14 gelegt und verklebt, wobei sich dabei der mittlere Abschnitt 38 diagonal über
die so gebildete Ecke erstreckt, wie dies deutlicher aus Fig. 2 hervorgeht.
[0014] Man erkennt, daß die Stützabschnitte 20, 22 an gegenüberliegenden Seiten eine Abstützfläche
für darüberzustellende Behälter bilden, die anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 doppellagig
ausgeführt sind und mit Hilfe der Laschen 32, 34 eine stabile Eckausführung erhalten
wird zwecks Abstützung bei übereinander gestellten steigenartigen Behältern.
[0015] Bei der Aufrichtung des Zuschnitts nach Fig. 1 werden zunächst die Unterabschnitte
30 gegen die Abschnitte 28 gelegt und verklebt. Anschließend erfolgt die bereits beschriebene
Verklebung der Laschen 32, 34. Als letztes werden die Laschen 24, 26 gegen die Außenseite
der Wandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.
[0016] Nachdem der Behälter aufgestellt und mit Inhalt gefüllt ist, wird er von einer nicht
gezeigten Polyethylen Schutzfolie umgeben, die mehrlagig ist und aus hochdichtem Kunststoffmaterial
besteht, so daß eine ausreichende Gasdichtigkeit gewährleistet ist. Nach dem Einfüllen
der Schutzgasatmosphäre erfolgt eine Verschweißung der Nähte der Folie. Diese ist
außerdem mit einem Antibeschlagmittel ausgerüstet.
1. Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch
sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, mit
- einem Behälter,
- einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem bzw. hochdichtem
Kunststoffmaterial und
- einer Schutzgasfüllung im Behälter, die einen Anteil von 1% bis 20% Sauerstoff,
vorzugsweise von 3% bis 8%, aufweist.
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasfüllung 20% bis
60% Kohlendioxid, vorzugsweise von 35% bis 45%, aufweist.
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasfüllung in Ihren
verbleibenden Anteilen aus Stickstoff besteht.
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter
aus Pappe besteht, die mit einer fett- oder wasserdichten Beschichtung versehen ist.
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie und die Beschichtung
des Behälters aus Polyethylen (PE) besteht.
6. Verpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter kasten-
oder stiegenartig mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe ausgebildet ist.
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite von gegenüberliegenden
Wandabschnitten (12, 14) Stützabschnitte (20, 22) angelenkt sind zur Bildung von oberen
Abstützflächen und die Stützabschnitte (20, 22) mittels Befestigungslaschen (24, 26)
an den gegenüberliegenden Enden durch Klebung an der Außenseite der beiden anderen
Wandabschnitte (16, 18) befestigt sind.
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Wandabschnitte
(16, 18) doppellagig ausgebildet sind, von denen ein erster Unterabschnitt am Bodenabschnitt
(10) und ein weiterer Unterabschnitt am ersten Unterabschnitt angelenkt sind und der
zweite Unterabschnitt nach innen gefaltet und mit dem ersten Unterabschnitt verklebt
ist.
9. Verpackung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberliegenden
Enden der ersten Wandabschnitte (12, 14) Laschen (32, 34) angelenkt sind, die in drei
Unterabschnitte (36, 38, 40) unterteilt sind, von denen der erste mit seiner Außenseite
mit der Innenseite des zugeordneten zweiten Wandabschnitts (16) verklebt ist und sich
bis zum Ende des äußeren Unterabschnitts (30) des zweiten Wandabschnitts (16, 18)
erstreckt, der äußere Abschnitt (40) mit seiner Innenseite mit der Innenseite des
ersten Wandabschnitts (12, 14) verklebt ist, wobei der mittlere Abschnitt (38) vom
ersten Abschnitt zum ersten Wandabschnitt (12, 14) zurück gebogen ist und sich diagonal
über die gebildete Ecke erstreckt.