(19)
(11) EP 1 101 703 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 00124584.4

(22) Anmeldetag:  10.11.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 5/22, B65D 77/00, B65D 81/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.11.1999 DE 29920396 U

(71) Anmelder: Deutsche See GmbH & Co. KG
27570 Bremerhaven (DE)

(72) Erfinder:
  • Koch, Maria Dr.
    27578 Bremerhaven (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Hauck, Graalfs, Wehnert, Döring, Siemons 
Neuer Wall 41
20354 Hamburg
20354 Hamburg (DE)

   


(54) Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse


(57) Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, mit
  • einem Behälter,
  • einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem bzw. hochdichtem Kunststoffmaterial und
  • einer Schutzgasfüllung im Behälter, die einen Anteil von 1% bis 20% Sauerstoff, vorzugsweise von 3% bis 8%, aufweist.





Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch.

[0002] Als Transportverpackung für Räucherfischerzeugnisse dienen üblicherweise Holzspankisten oder auch Kartons sowie Kisten aus Styropor. Im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma- und Feuchtigkeitserhalt der Fischware werden die Verpackungen den Anforderungen nur teilweise gerecht. Vorkehrungen zum Frischhalten der Fischware während eines Transports lassen sich nur schwer mit den bekannten Verpackungen umsetzen.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Transportverpackung für Fischware bereitzustellen, die mit einfachen Mitteln ein wirkungsvolles Frischhalten der Ware ermöglicht, und deren Haltbarkeit verlängert.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst durch eine Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, mit einem Behälter, einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem bzw. hochdichtem Kunststoffmaterial und einer Schutzgasfüllung im Behälter, die einen Anteil von 1 bis 20%, vorzugsweise von 3 bis 8%, Sauerstoff aufweist.

[0005] Bei Fischware, insbesondere bei geräucherten Fischerzeugnissen, kommt es bei der Schutzatmosphäre nicht in erster Linie - nicht wie bei anderen Lebensmitteln - darauf an, eine Schimmelpilzbildung zu verhindern bzw. diese hinauszuzögern. Vielmehr hat sich herausgestellt, daß es bei Fisch- und Räucherfischerzeugnissen darauf ankommt, das Wachstum von anaeroben Sporenbildnern zu verzögern und/oder aufzuhalten. Dies wird durch den Anteil von Sauerstoff in dem Schutzgas erreicht.

[0006] Vorzugsweise weist die Schutzgasfüllung 20 bis 60% Kohlendioxid (CO2), vorzugsweise 35 bis 45%, auf. Die Verwendung von Kohlendioxid als Schutzgas ist bekannt. Das bakterizid wirkende Gas verhindert insbesondere das Wachstum von Schimmelpilzen auf der Fischware. Der im Vergleich zur freien Atmosphäre hohe Anteil an Kohlendioxid verbunden mit dem deutlich erniedrigten Sauerstoffanteil schafft eine überaus vorteilhafte Schutzatmosphäre, die zu einer Verlängerung der Haltbarkeit bei Räucherfischerzeugnissen um 20 bis 30% führt. Auch ist die Schutzatmosphäre geruchs- und geschmacksneutral, was eine Verbesserung im Hinblick auf den Geschmacks-, Aroma- und Feuchtigkeitserhalt in der Fischware bietet.

[0007] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Schutzgasfüllung besteht neben den oben genannten Anteilen aus Sauerstoff und Kohlendioxid ausschließlich aus Stickstoff. Der Stickstoff dient in der Schutzgasfüllung als ein neutrales Füllgas.

[0008] Vorzugsweise besteht der Behälter aus Pappe, die mit einer fett- oder wasserdichten Beschichtung versehen ist. Die Beschichtung des Behälters dient dazu, ein Aufsaugen von Fett und/oder Wasser der geräucherten Fischware zu verhindern. Weiterhin dient die Beschichtung ebenfalls dazu, die Schutzgasatmosphäre im Behälterinnenraum länger aufrecht zu erhalten. Zweckmäßigerweise besitzt die erfindungsgemäße Verpackung einen kasten- oder steigenartigen Behälter mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe. Ein solcher Behälter ist einfach und kostengünstig herstellbar, so daß trotz der Befüllung mit einer Schutzatmosphäre die gesamten Herstellungskosten niedrig bleiben. Vorzugsweise ist die Verpackung als eine Transportverpackung ausgebildet, deren Abmessung ungefähr 29 cm x 29 cm x 7 cm betragen.

[0009] Ein Beispiel für die Zusammensetzung des Schutzgases lautet wie folgt:
Sauerstoff 3 bis 8 %
Kohlendioxid 35 bis 45 %
Stickstoff 47 bis 62 %


[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in Zeichnungen dargestellten Ausführungsgbeispiels näher erläutert.
Fig. 1
zeigt einen Zuschnitt für den Behälter der Verpackung nach der Erfindung.
Fig. 2
zeigt perspektivisch eine Ecke von innen eines nach dem Zuschnitt nach Fig. 1 aufgestellten Behälters.


[0011] In Fig. list ein Zuschnitt aus Karton gezeigt, der z.B. weitgehend aus Altpapier hergestellt ist und der beidseitig mit Polyethylen wasser- und fettdicht beschichtet ist. Der Zuschnitt weist einen Bodenabschnitt 10 auf, an den über Rilllinien erste Wandabschnitte 12, 14 und zweite Wandabschnitte 16, 18 angelenkt sind. An die ersten Wandabschnitte 12, 14 sind Stützabschnitte 20, 22 angelenkt, die an gegenüberliegenden Enden Befestigungslaschen 24, 26 aufweisen. Beim Aufstellen des Behälters werden sie gegen die Außenseite der anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.

[0012] Die Seitenwandabschnitte 16, 18 bestehen aus einem ersten Unterabschnitt 28, der unmittelbar am Bodenabschnitt 10 angelenkt ist und einem äußeren Unterabschnitt 30, der am Unterabschnitt 28 angelenkt ist. Er ist kürzer ausgeführt als der erste Unterabschnitt 28 und wird beim Aufstellen gegen die Innenseite des Unterabschnitts 28 geklappt und mit diesem verklebt.

[0013] An gegenüberliegenden Enden der ersten Wandabschnitte 12, 14 sind Laschen 32, 34 angelenkt, die aus drei Abschnitten bestehen, nämlich einem inneren Abschnitt 36, der unmittelbar am Wandabschnitt 12 angelenkt ist, einem mittleren Abschnitt 38 und einem äußeren Abschnitt 40. Beim Aufstellen wird die Außenseite des Abschnitts 36 (in Fig. list die Innenseite des Zuschnitts gezeigt) gegen die Innenseite des Unterabschnitts 28 gelegt und verklebt, wobei der Abschnitt 36 sich bis anstoßend an die entsprechende Kante des Unterabschnitts 30 erstreckt. Der Abschnitt 40 der Befestigungslaschen 32, 34 wird mit seiner Innenseite gegen die Innenseite des zugeordneten ersten Wandabschnitts 12, 14 gelegt und verklebt, wobei sich dabei der mittlere Abschnitt 38 diagonal über die so gebildete Ecke erstreckt, wie dies deutlicher aus Fig. 2 hervorgeht.

[0014] Man erkennt, daß die Stützabschnitte 20, 22 an gegenüberliegenden Seiten eine Abstützfläche für darüberzustellende Behälter bilden, die anderen Seitenwandabschnitte 16, 18 doppellagig ausgeführt sind und mit Hilfe der Laschen 32, 34 eine stabile Eckausführung erhalten wird zwecks Abstützung bei übereinander gestellten steigenartigen Behältern.

[0015] Bei der Aufrichtung des Zuschnitts nach Fig. 1 werden zunächst die Unterabschnitte 30 gegen die Abschnitte 28 gelegt und verklebt. Anschließend erfolgt die bereits beschriebene Verklebung der Laschen 32, 34. Als letztes werden die Laschen 24, 26 gegen die Außenseite der Wandabschnitte 16, 18 gelegt und verklebt.

[0016] Nachdem der Behälter aufgestellt und mit Inhalt gefüllt ist, wird er von einer nicht gezeigten Polyethylen Schutzfolie umgeben, die mehrlagig ist und aus hochdichtem Kunststoffmaterial besteht, so daß eine ausreichende Gasdichtigkeit gewährleistet ist. Nach dem Einfüllen der Schutzgasatmosphäre erfolgt eine Verschweißung der Nähte der Folie. Diese ist außerdem mit einem Antibeschlagmittel ausgerüstet.


Ansprüche

1. Verpackung für Fisch oder Fischerzeugnisse, insbesondere für Räucherfisch, Frischfisch sowie Erzeugnisse aus oder mit Frischfisch, mit

- einem Behälter,

- einer um den Behälter herum gelegten Schrumpffolie aus gasdichtem bzw. hochdichtem Kunststoffmaterial und

- einer Schutzgasfüllung im Behälter, die einen Anteil von 1% bis 20% Sauerstoff, vorzugsweise von 3% bis 8%, aufweist.


 
2. Verpackung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasfüllung 20% bis 60% Kohlendioxid, vorzugsweise von 35% bis 45%, aufweist.
 
3. Verpackung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schutzgasfüllung in Ihren verbleibenden Anteilen aus Stickstoff besteht.
 
4. Verpackung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter aus Pappe besteht, die mit einer fett- oder wasserdichten Beschichtung versehen ist.
 
5. Verpackung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie und die Beschichtung des Behälters aus Polyethylen (PE) besteht.
 
6. Verpackung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Behälter kasten- oder stiegenartig mit einem einteiligen Zuschnitt aus Pappe ausgebildet ist.
 
7. Verpackung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite von gegenüberliegenden Wandabschnitten (12, 14) Stützabschnitte (20, 22) angelenkt sind zur Bildung von oberen Abstützflächen und die Stützabschnitte (20, 22) mittels Befestigungslaschen (24, 26) an den gegenüberliegenden Enden durch Klebung an der Außenseite der beiden anderen Wandabschnitte (16, 18) befestigt sind.
 
8. Verpackung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die anderen Wandabschnitte (16, 18) doppellagig ausgebildet sind, von denen ein erster Unterabschnitt am Bodenabschnitt (10) und ein weiterer Unterabschnitt am ersten Unterabschnitt angelenkt sind und der zweite Unterabschnitt nach innen gefaltet und mit dem ersten Unterabschnitt verklebt ist.
 
9. Verpackung nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß an gegenüberliegenden Enden der ersten Wandabschnitte (12, 14) Laschen (32, 34) angelenkt sind, die in drei Unterabschnitte (36, 38, 40) unterteilt sind, von denen der erste mit seiner Außenseite mit der Innenseite des zugeordneten zweiten Wandabschnitts (16) verklebt ist und sich bis zum Ende des äußeren Unterabschnitts (30) des zweiten Wandabschnitts (16, 18) erstreckt, der äußere Abschnitt (40) mit seiner Innenseite mit der Innenseite des ersten Wandabschnitts (12, 14) verklebt ist, wobei der mittlere Abschnitt (38) vom ersten Abschnitt zum ersten Wandabschnitt (12, 14) zurück gebogen ist und sich diagonal über die gebildete Ecke erstreckt.
 




Zeichnung