[0001] Die Erfindung betrifft einen Teeaufgußbeutel nach dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Derartige Aufgußbeutel sind in den unterschiedlichsten Ausgestaltungen bekannt. Der
eigentliche Beutel besteht aus zwei Papierlagen, zwischen denen die den Tee aufnehmende
rundum geschlossene Kammer ausgebildet ist. Ein Faden, der mit dem Kammerteil durch
ein Metallclip verbunden ist, trägt an dem anderen Ende eine Fahne, die als Hilfe
beim Einhängen in eine Tasse oder eine Teekanne und zur Aufnahme von Informationen
(Sortenbezeichnung und dgl.) dient.
[0003] Weiterhin sind Teebeutel sogenannte Pads bekannt, die weder eine Fahne noch einen
Faden aufweisen. Es sind einfache, doppelwandige Kissen, die den Tee enthalten und
in die Tasse oder die Teekanne eingelegt werden und nach dem Aufgießen durch einen
Löffel oder dgl. entnommen werden müssen.
[0004] Wenn ein Faden und eine getrennte Fahne sowie als Befestigungsmittel ein Clip oder
dgl. verwendet werden, dann kommen unterschiedliche Materialien zum Einsatz und die
Herstellung ist relativ aufwendig. Eine umweltgerechte Entsorgung, d.h. eine Trennung
der verschiedenen Materialien ist praktisch nicht möglich.
[0005] Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, einen Teeaufgußbeutel der eingangs
genannten Art zu schaffen, der einfach gestaltet, kostengünstig herstellbar und umweltfreundlich
entsorgbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird grundsätzlich durch das Kennzeichen des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß besteht der gesamte Teeaufgußbeutel, d.h. auch der Faden und die
Fahne aus dem Material, aus dem der Kammerteil hergestellt ist. Es handelt sich praktisch
um einen einstückigen Gegenstand aus zwei Papierlagen, die in dem Bereich des Kammerteiles
die den Tee aufnehmende Kammer bilden. Bei einer möglichen Herstellung wird der Tee
auf die untere Papierlage aufgegeben. Dann wird die obere Papierlage zugeführt und
durch Stanzen, Pressen , ggf. Siegeln, der Aufgußbeutel fertig gestellt. Hierbei wird
für das sichere Einschließen des Tees in der Kammer gesorgt und gleichzeitig werden
der oder die Verbindungsstege und die Sollbruchstellen hergestellt, d.h. der Faden
und die Fahne werden im wesentlichen von dem Kammerteil getrennt, wobei der Faden
der Kontur des Kammerteiles folgen kann. Es bleiben lediglich der oder die Verbindungsstege
und die Sollbruchstellen erhalten. Wenn der Teebeutel dann verwendet werden soll,
werden Fahne und Faden an den Sollbruchstellen von dem Kammerteil getrennt. Der Beutel
kann in ein Aufgußgefäß eingehängt und nach Beendigung des Aufgußvorganges entfernt
werden. Dadurch, daß der Faden mehrlagig ist und ebenso wie der Abschnitt der die
Kammer umschließt durch Pressen, Siegeln oder dgl., aus den beiden Lagen zusammengefügt
ist, weist er eine ausreichende Festigkeit auf.
[0008] Der gesamte Teebeutel besteht, abgesehen natürlich von dem Inhalt Tee, aus einem
Material, dem Papier. Er ist auf diese Weise eindeutig umweltfreundlich zu entsorgen.
Die Füllung und Herstellung ist einfach, so daß die Produktionsgeschwindigkeit wesentlich
erhöht werden kann. Hierdurch sind die Herstellungskosten gering, so daß insgesamt
ein preiswertes Produkt entsteht.
[0009] Der Teeaufgußbeutel kann in der unterschiedlichsten Weise ausgestaltet sein. Auf
vorteilhafte Ausführungsformen sind die Ansprüche 4 und 6 gerichtet.
[0010] Wenn der Teeaufgußbeutel so gestaltet ist wie in Anspruch 4 angegeben, dann lassen
sich mehrere derartige Beutel besonders vorteilhaft übereinander liegend in einer
entsprechenden Verpackung verpacken. Dadurch, daß die Außenkontur, d.h. die Tangente
des Teeaufgußbeutels ein Rechteck, vorzugsweise ein Quadrat beschreibt, lassen sich
mehrere Teeaufgußbeutel übereinander liegend in einem entsprechenden Verpackungskarton
mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt verpakken. Hierdurch entsteht eine
wirtschaftliche und sehr kompakte Verpackung für eine entsprechende Anzahl von Teeaufgußbeuteln.
[0011] Eine sehr einfache und daher kostengünstig herzustellende Ausführungsform ist Gegenstand
des Anspruches 6. Hier liegen die den Faden bildenden Fadenabschnitte nebeneinander
auf einer Beutelseite. Sie sind durch Sollbruchstellen miteinander und der an den
Kammerteil angrenzende Fadenabschnitt mit diesem Kammerteil lösbar verbunden. Untereinander
sind die Fadenabschnitte vorzugsweise durch feste Verbindungsstege verbunden.
[0012] Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Draufsicht auf eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teeaufgußbeutels
sowie er vor dem aufgießen nach seiner Herstellung vorliegt;
- Fig. 2
- eine Darstellung des in Fig. 1 dargestellten Aufgußbeutels, jedoch nach dem Trennen
der Sollbruchstellen vor dem Einhängen in ein Aufgußgefäß;
- Fig. 3
- eine der Fig. 1 entsprechende Draufsicht mit einer angedeuteten Verpackungsmöglichkeit
in einem kompakten Verpackungskarton; und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Teebeutels.
[0013] Der in der Zeichnung dargestellte Teeaufgußbeutel besteht aus zwei Papierlagen, die
eine Kammer 1 zur Aufnahme des aufzugießenden Tees bilden. Der Tee wird von einem
umlaufenden Rand 3 eingeschlossen, der durch festes Verbinden der beiden Papierlagen,
beispielsweise durch ein besonderes Pressen oder auch durch Versiegeln hergestellt
ist.
[0014] Der äußere Umfang wird durch einen Abschnitt gebildet, der in Gebrauchslage den Faden
3 zur Verbindung einer Fahne 2 mit dem Kammerteil 1 bildet. Dieser Faden 3 wird bei
der Herstellung durch Stanzen im wesentlichen von dem Kammerteil 1 getrennt ebenso
wie die Fahne 2. Es verbleiben lediglich einige Sollbruchstellen 5, die den Faden
vor der Benutzung in der in Fig. 1 gezeigten Lage halten. Weiterhin ist ein größerer
Verbindungssteg 4 vorhanden, der für eine dauerhafte, nicht trennbare Verbindung zwischen
dem Faden 3 und dem Kammerteil 1 sorgt.
[0015] Wenn der Aufgußbeutel zum Einsatz kommt, werden die Sollbruchstellen 5 getrennt und
der Faden 3 mit der Fahne 2 kann so geformt und verlegt werden, daß der Kammerteil
1 in dem Aufgußgefäß angeordnet werden kann, wobei der Faden 3 eine Art Feder bildet,
die es erlaubt, die Fahne 2 aufrecht auf dem Rand des Aufgußgefäßes einzuhängen.
[0016] Der Faden 3, bei dem in Fig. 2 Falten 7 angedeutet sind, dient dann der Verbindung
der außen liegenden Fahne 2 mit dem Kammerteil 1, so daß nach dem Aufbrühen durch
Anfassen an der Fahne 2 der Kammerteil 1 entnommen und entsorgt werden kann. Dadurch,
daß der Faden 3 durch festes Verbinden der beiden Papierlagen hergestellt ist, ist
er ausreichend fest und dauerhaft, um diese Aufgabe sicher zu erfüllen.
[0017] An Stelle der mehr oder weniger kreisrunden Form, wie sie in der Zeichnung dargestellt
ist, sind selbstverständlich u.a. auch andere Formen, nämlich Quadrate, Rechtecke
und Ovale möglich.
[0018] Bei der Herstellung, d.h. bei der Füllung des Teeaufgußbeutels wird zuerst auf der
unteren Papierlage der Tee als Portion angeordnet. Dann wird die obere Papierlage
zugeführt und anschließend erfolgt die feste Verbindung in den gewünschten Abschnitten
und die Stanzung zur endgültigen Form mit den Sollbruchstellen. Die Herstellung ist
einfach. Es können eine große Anzahl von Aufgußbeuteln gleichzeitig nebeneinander
hergestellt werden.
[0019] In Fig. 3 ist dargestellt, wie mehrere Teeaufgußbeutel in einem Verpackungskarton
9 mit quadratischem Querschnitt verpackt werden können. Bei der Fig. 3 handelt es
sich um eine Draufsicht, d.h. es liegen mehrere Teeaufgußbeutel übereinander in dem
Verpackungskarton 9. Hierdurch entsteht eine sehr kompakte und sichere Verpackung,
aus der der oberste Teeaufgußbeutel jeweils entnommen werden kann. Die Ecke 8 der
Fahne 2 ist entsprechend rechtwinklig ausgebildet um die Ecke auszufüllen, in der
die Fahne in dem Verpackungskarton 9 liegt.
[0020] Wenn der Teeaufgußbeutel keine runde sondern eine ovale Form einnimmt, weist der
Verpackungskarton einen entsprechenden rechteckigen Querschnitt auf.
[0021] Bei einem Teeaufgußbeutel mit quadratischer oder rechteckiger Form ist es auch möglich,
den Faden mit der Fahne nicht so auszubilden, daß er den gesamten Umfang umschreibt,
d.h um den gesamten Umfang verläuft, sondern es ist auch möglich, daß er lediglich
an einer Kante ein- oder mehrlagig ausgebildet ist. Der Kammerteil ist dann quadratisch
oder rechteckig und der Faden ist durch Sollbruchstellen lediglich mit einer Kante
verbunden. Wenn der Faden entsprechend lang ist, können an einer Kante mehrere Lagen
eines Fadens nebeneinander liegen und durch entsprechende Sollbruchstellen miteinander
verbunden sein.
[0022] Die Ausführungsform nach Fig. 4 ist besonders einfach. Hier bildet der Faden 3 nicht
die äußere Kontur des Kammerteils 1, sondern er ist lediglich an einer Beutelseite
vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungsform liegen 3 Fadenabschnitte 10 nebeneinander.
Sie sind im wesentlichen durch Stanzen voneinander getrennt und lediglich durch Sollbruchstellen
5 und jeweils einen festen Verbindungssteg 11 miteinander verbunden. Die Fahne ist
wiederum mit 2 bezeichnet. An der Fahne ist ein Ausschnitt 12 vorgesehen, der das
spätere Einhängen in eine Teekanne oder eine Tasse erleichtert, d.h. ein Einhaken
ermöglicht. Wenn dieser Teeaufgußbeutel nach Fig. 4 zum Aufbrühen eingesetzt werden
soll, werden die Sollbruchstellen zerstört, so daß ein entsprechender Faden 3 entsteht,
bei dem die einzelnen Fadenabschnitte 10 lediglich durch die Verbindungsstege 11 miteinander
verbunden sind. Die Verbindung mit dem eigentlichen Kammerteil 1 erfolgt durch den
festen Verbindungssteg 4. Auch diese Ausführungsform läßt sich auch wegen ihrer rechteckigen
Form gut und einfach verpacken.
1. Teeaufgußbeutel mit einer aus zwei Papierlagen gebildeten Kammer (1) zur Aufnahme
des aufzugießenden Tees, einer Fahne (2) und einem diese mit dem Kammerteil (1) verbindenden
Faden (3), dadurch gekennzeichnet, daß die Fahne (2) und der Faden (3) einstückig
mit dem Kammerteil (1) aus den Papierlagen durch Stanzen oder dgl. hergestellt sind,
und
daß der Faden (3) mit dem Kammerteil (1) durch einen festen Verbindungssteg (4) und
die Fahne (2) und der Faden (3) mit dem Kammerteil (1) bzw. mit angrenzenden Fadenabschnitten
(10) durch Sollbruchstellen (5) verbunden sind.
2. Teeaufgußbeutel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faden (3) der Kontur
des Kammerteiles (1) folgt.
3. Teeaufgußbeutel nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen
kreisförmige Gestalt, bei der der den Faden (3) bildende Abschnitt den Außenumfang
bildet und die Fahne (2) an dem dem Verbindungssteg (4) gegenüberliegenden Ende des
Fadens ausgebildet ist.
4. Teeaufgußbeutel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fahne (2) eine im wesentlichen rechtwinklige Ecke (8) aufweist, die vor dem
Trennen der Sollbruchstellen (5) zusammen mit der Außenkante des Fadens (3) einen
Teil der Außenkontur eines umschreibenden Rechteckes (9) bildet.
5. TeeaufguBbeutel nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die rechtwinklige
Ecke (8) eine Ecke eines umschreibenden Rechteckes bildet.
6. Teeaufgußbeutel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine im wesentlichen rechteckige
Gestalt, bei der der Faden (3) durch mindestens zwei nebeneinander liegende Fadenabschnitte
(10) auf einer Beutelseite gebildet ist, die durch einen festen Verbindungssteg (11)
und durch Sollbruchstellen (5) untereinander verbunden sind.
7. Teeaufgußbeutel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Fahne (2)
und dem angrenzenden Fahnenabschnitt (10) ein Ausschnitt (12) zum Aufhängen vorgesehen
ist.
8. Teeaufgußbeutel nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der den Faden (3) bildende Abschnitt und vorzugsweise auch die Fahne (2) durch
festes Verbinden der Papierlagen untereinander gebildet sind.