[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung gemäss dem
Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der Druckschrift WO 98/07913 ist eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung
bekannt. Diese Vorrichtung umfasst, nebst einer Stehernadelbarre, welche zum Halten
der Steherfäden bestimmt ist, drei weitere Schaftrahmen zum Halten der Dreherfäden.
Ein erster Rahmen enthält eine Längsschiene mit kleinen, schräg verlaufende Schlitzen
zur Aufnahme der Dreherfäden. Ein zweiter Rahmen enthält eine Längsschiene mit einer
sich über die gesamte Webbreite erstreckenden Nut zur Führung aller Dreherfäden. Der
dritte Rahmen weist eine Schwenkanordnung auf um die Dreherfäden zu spannen, damit
sich die Dreherfäden in den Schrägschlitzen des ersten Rahmens in Richtung der Webbreite
bewegen. Nachteilig an dieser bekannten Anordnung ist die Tatsache, dass die Vorrichtung
relativ kostenaufwändig ist.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine wirtschaftlich vorteilhaftere Vorrichtung
zum Bilden einer Dreherbindung vorzuschlagen.
[0004] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung aufweisend die Merkmale von Anspruch
1. Die Unteransprüche 2 bis 10 betreffend weitere vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemässen
Vorrichtung.
[0005] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einer Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung
aus einem Dreherfaden sowie einem Steherfaden umfassend ein Riet zum Führen des Dreherfadens
sowie des Steherfadens, eine Nadelbarre mit Stehernadeln zum Führen des Steherfadens
sowie eine beweglich gelagerte Dreherfadenverschiebevorrichtung, wobei die Nadelbarre
und die Dreherfadenverschiebevorrichtung vor dem Riet angeordnet sind, wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung
ein Legeelement umfasst, welches in einer im wesentlichen parallel zur Verlaufsrichtung
des Riets verlaufenden Verschieberichtung verschiebbar gelagert ist, und wobei das
Legeelement Führungsmittel zum Führen des Dreherfadens aufweist, und wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung
in einer quer zur Verlaufsrichtung des Riets verlaufenden Bewegungsrichtung, insbesondere
in einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung, beweglich gelagert ist, um
den Dreherfaden sowohl in Verschieberichtung als auch in Bewegungsrichtung zu bewegen.
[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist somit eine Dreherfadenverschiebevorrichtung
auf, welche die Dreherfäden sowohl in Bewegungsrichtung, welche vorzugsweise im wesentlichen
Vertikal verläuft, als auch in Richtung der Webbreite bzw. in Verlaufsrichtung des
Riets führt, um die Dreherfäden ansteuerbar zu bewegen und diese insbesondere in die
von den Stehernadeln gebildeten Zwischenräume der Nadelbarre einzutauchen und wieder
zu entfernen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt den Dreherfaden äusserst präzise
zu bewegen, ist zudem relativ massearm und erlaubt somit ein schnelles und fehlerfreies
Weben eines Drehergewebes. Zudem ist die erfindungsgemässe Vorrichtung kostengünstig
herstellbar.
[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist sowohl die Dreherfadenverschiebevorrichtung
als auch die Stehernadelbarre verschiebbar gelagert, was den Vorteil aufweist, dass
das durch Steherfaden und Dreherfaden ausgebildete Webfach noch schneller bzw. mit
einer geringeren Hubbewegung erzeugbar ist. Durch diese Massnahme ist eine nochmalige
Steigerung der Webgeschwindigkeit möglich.
[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind über die gesamte Webbreite Stehernadeln
für Steherfäden bzw. Legeelemente mit Führungsmitteln für Dreherfäden angeordnet,
um ein Gewebe zu erzeugen, welches über dessen gesamte Breite einzig eine Dreherbindung
aufweist. Mit einer derartigen Vorrichtung ist auch ein Gewebe herstellbar, das über
einen oder mehrere Teilabschnitte der Gewebebreite eine Dreherbindung aufweist, wogegen
die Kettfäden der übrigen Teilabschnitte eine andere Bindung aufweisen.
[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann in Kombination mit Webmaschinen unterschiedlichen
Typus betrieben werden, so beispielsweise mit Luftwebmaschinen, mit Greiferwebmaschinen
oder mit Projektilwebmaschinen.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles im Detail beschrieben.
[0011] Es zeigen:
- Figur 1
- eine dreidimensionale Sicht einer Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante;
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante in Kombination mit
einer Projektilwebmaschine;
- Figur 3a
- ein Schnitt in vertikaler Richtung durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung;
- Figur 3b
- eine perspektivische Ansicht eines Teilabschnittes der Dreherfadenverschiebevorrichtung;
- Figur 3c, 3d
- Legeelemente der Dreherfadenverschiebevorrichtung in unterschiedlichen Stellungen;
- Figur 3e
- eine Dreherfadenverschiebevorrichtung mit zwei voneinander unabhängig beweglichen
Legeschienen;
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der in einem Schaftrahmen angeordneten Dreherverschiebevorrichtung;
- Figur 5a, 5a, 5c
- Ansichten hergestellter Dreherbindungen.
[0012] Figur 1 zeigt die Vorrichtung 1 zum Bilden einer Dreherbindung, welche im Wesentlichen
die Stehernadelbarre 4 sowie die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 umfasst. Die Stehernadelbarre
4 weist in Richtung der Webbreite beabstandet angeordnete Stehernadeln 4a mit Stehernadelösen
4b auf. Zudem weist die dargestellte Stehernadelbarre 4 ein Umlenkelement 4d für Steherfäden
3 auf. Die Steherfäden 3 werden über einen Umlenkbaum 10 und das Umlenkelement 4d
umgelenkt und durch die Stehernadelöse 4b verlaufend und zwischen den Lamellen 6a
des Rietes verlaufend dem Gewebe 7 zugeführt. Die Stehernadelbarre 4 kann fest angeordnet
sein oder in Bewegungsrichtung 4c beweglich gelagert sein. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 ist in vertikaler Richtung 5f verschiebbar gelagert und umfasst ein Legeelement
5a mit Führungsmittel 5p zum Führen des Dreherfadens 2. Das Legeelement 5a ist in
einer Verschiebungsrichtung 5b, welche in Richtung der Webbreite bzw. in Verlaufsrichtung
des Rietes 6 verläuft verschiebbar gelagert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel
weist die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ein zweites in Verlaufsrichtung des Dreherfadens
2 beabstandet angeordnetes Legeelement 5c auf sowie zwei vertikale Führungen 5d, 5e,
welche einen Spalt ausbilden, zwischen welchem der Dreherfaden 2 verläuft. Durch jede
Stehernadelöse 4b bzw. durch jedes Führungsmittel 5p können je ein oder auch eine
Mehrzahl von Dreherfäden bzw. Steherfäden 2, 3 verlaufend angeordnet sein. Die Steherfäden
2 und Dreherfäden 3 können auch derart angeordnet sein, dass in jeder Öse 4b bzw.
in jedem Führungsmittel 5p nur ein einziger Faden verläuft. Bei feststehender Stehernadelbarre
4 ist die Lage des Steherfadens 3 vorgegeben, wobei die Lage des Dreherfadens 2 durch
die Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in vertikaler Richtung 5f zyklisch
in einen Dreherfaden in Hochstellung 2H sowie in einen Dreherfaden in Tiefstellung
2T bewegt wird. Die Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ist derart koordiniert,
dass durch die Bewegung in Verschiebungsrichtung 5f sowie die Bewegung 5b in Verlaufsrichtung
des Rietes 6 der Dreherfaden 2 abwechslungsweise zwischen zwei unterschiedliche, durch
die Stehernadeln 4a ausgebildete Zwischenräume eingelegt wird, in dem die kombinierte
Bewegung 5g durchgeführt wird.
[0013] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 zum Bilden einer Dreherkante.
Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 befindet sich vorerst in einer Tiefstellung
5T, sodass der Dreherfaden 2T in Tiefstellung gehalten ist. Die Stehernadelbarre 4
ist in der ersten Ausführungsform feststehend angeordnet und hält den Steherfaden
3H in Hochstellung, sodass zwischen dem Dreherfaden 2T und dem Steherfaden 3H ein
Webfach ausgebildet wird, in welches ein mit einer Projektilführungsvorrichtung 12a
geführtes Projektil 12 einführbar ist, welches einen Schussfaden 13 einträgt. Daraufhin
wird das Riet 6 mit Lamellen 6a in Bewegungsrichtung 6d an die Gewebekante angeschlagen
sodass sich das Riet in der Anschlagstelle 6c befindet. Nach erfolgtem Anschlag wird
das Riet 6 wiederum in Bewegungsrichtung 6d verlaufend in die Offenstellung 6b zurückgeführt.
Während dem Anschlagen des Rietes 6 und der nachfolgenden Bewegung in die Offenstellung
6b führt die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 eine Umsteuerbewegung durch, in dem
die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in Bewegungsrichtung 5f vertikal angehoben
und in die Hochstellung 5H gebracht wird, wobei das Legeelement 5a zudem in Verschiebungsrichtung
5b verschoben wird, und danach die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 wieder in vertikaler
Richtung 5f in die Tiefstellung 5T verschoben wird, sodass der sich vorerst in der
Tiefstellung 2T befindliche Dreherfaden 2 angehoben wird in die Hochstellung 2H, und
danach in einen unterschiedlichen Zwischenraum zwischen zwei Stehernadeln 4a wieder
in eine Tiefstellung 2T überführt wird. Somit bildet der Dreherfaden 2T sowie der
Steherfaden 3H wiederum ein geöffnetes Webfach aus, in welches ein Schussfaden 13
eintragbar ist.
[0014] In einer zweiten Ausführungsform ist die Stehernadelbarre 4, wie in Figur 2 strichliert
dargestellt, zudem in Bewegungsrichtung 4c beweglich gelagert. Dabei werden nach erfolgtem
Schussfadeneintrag die Stehernadelbarre 4 von der oberen Stellung in die strichliert
dargestellte untere Stellung überführt. Und die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5
wird in vertikaler Richtung 5f angehoben bis der Dreherfaden 2T in vertikaler Richtung
höher als die Stehernadel 4a zu liegen kommt, wie dies durch den strichliert dargestellten
Dreherfaden 2HH dargestellt ist. Gegenüber der oben beschriebenen Anordnung muss die
Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in diesem Fall nur etwa die Hälfte des vertikalen
Weges zurücklegen, sodass die verschiebbar gelagerte Stehernadelbarre 4 den Vorteil
aufweist, dass ein neues Webfach mit geringerer Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 erzeugbar ist, was beispielsweise ein schnelleres Weben erlaubt.
[0015] Figur 4 zeigt einen Schaftrahmen 11, welcher von einer fest angeordneten Halterung
5k mit vertikaler Seitenführung 5h in vertikaler Richtung 5f verschiebbar gelagert
ist. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ist oben über eine Halterung 5l am Rahmen
11 aufgehängt, und unten über Federn 5m mit dem Rahmen 11 verbunden. An der fest angeordneten
Halterung 5k ist zudem ein Antrieb 5i angeordnet, welcher, beispielsweise über Verlagerungselemente
wie Hebel oder Zugseile, mit dem längsverschiebbaren Legeelement 5a der Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 verbunden ist, um das Legeelement 5a in Bewegungsrichtung 5b angesteuert zu bewegen.
Der in Figur 3a dargestellte Querschnitt durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 zeigt einen Grundkörper 5n, welcher oben mit einer Halterung 5l fest verbunden ist
und welcher unten mit einer Feder 5m verbunden ist. Auf beiden Seiten bildet der Grundkörper
5n zusammen mit den Führungen 5d, 5e einen vertikal verlaufenden Spalt aus, in welchem
je eine Längsschiene 5a, 5c angeordnet ist. Zumindest die Legeschiene 5a ist in Bewegungsrichtung
5b verschieblich und vom Antrieb 5i antreibbar gelagert. Es ist einerseits der Verlauf
des Dreherfadens 2 in einer Hochstellung 2H als auch in einer Tiefstellung 2T dargestellt.
[0016] Die in Figur 3b dargestellte perspektivische Ansicht zeigt einen Ausschnitt der Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 mit Grundkörper 5n, sowie der aus zwei Teilelementen 5d, 5e bestehenden vertikalen
Führung, welche einen in Verlaufsrichtung der Webbreite und in horizontaler Richtung
verlaufenden Schlitz ausbilden. Die in Bewegungsrichtung 5b verschiebbare Längsschiene
5a weist regelmässig beabstandet angeordnete Durchbrechungen 5p auf, welche im dargestellten
Ausführungsbeispiel rechteckförmig ausgestaltet sind, und die gegenseitig derart beabstandet
sind, dass benachbart angeordnete Dreherfäden 2a, 2b, 2c, 2d einzel geführt in Bewegungsrichtung
5b verschiebbar gelagert sind. Die Dreherfäden 2a, 2b, 2c, 2d verlaufen jeweils einzeln
durch eine Durchbrechung 5p der stationären Legeschiene 5c.
[0017] Die Figuren 3c und 3d zeigen das durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 bewirkte
Umsteuern der Dreherfäden 2a, 2b, 2c in benachbart angeordnete Zwischenräume der Stehernadeln
4a. Ausgehend von der Grundstellung gemäss Figur 3c wird in der Anordnung gemäss Figur
3d die längsverschiebbare Legeschiene 5a derart nach links verschoben und anschliessend
in vertikaler Richtung abgesenkt, dass die Dreherfäden 2a, 2b, 2c jeweils um eine
Stehernadel 4a nach links verschoben zwischen diesen eingetaucht wird. Im nachfolgenden
Schritt wird die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in vertikaler Richtung wieder
angehoben, die längsverschiebbare Legeschiene 5a nach rechts verschoben und wieder
in vertikaler Richtung abgesenkt, sodass die Dreherfäden 2a, 2b, 2c wiederum in der
in Figur 3c dargestellten Grundstellung zwischen den Stehernadeln 4a zu liegen kommen.
Wie aus Figur 3c ersichtlich sind die Legeschienen 5a, 5c in der Grundstellung in
Verschiebungsrichtung 5b leicht versetzt angeordnet, sodass die Dreherfäden 2a, 2b,
2c in deren Verlaufsrichtung einen leichten Versatz aufweisen und diese dadurch an
der Seitenwand der Durchbrechung 5p anliegen, was die Dreherfäden 2a, 2b, 2c besonders
sicher zu führen und zu positionieren erlaubt.
[0018] Figur 3e zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dreherfadenverschiebevorrichtung
5, welche aus zwei Teilen 5q, 5r besteht, wobei jeder Teil 5q, 5r, wie im Ausführungsbeispiel
gemäss Fig. 3b dargestellt, ausgestaltet ist. Die beiden Teile 5q, 5r sind fest miteinander
verbunden. Die in Figur 3e dargestellte Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 weist somit
zwei unabhängig voneinander längsverschiebbare Legeschienen 5a auf, wobei im ersten
Teil 5q die Dreherfäden 2a, 2c und im zweiten Teil 5r die Dreherfäden 2b, 2d verschiebbar
gelagert sind. Dadurch, dass die Dreherfäden 2a, 2c sowie die Dreherfäden 2b, 2d unabhängig
voneinander in Bewegungsrichtung 5b verschiebbar gelagert sind, lassen sich Dreherbindungen
in einer Vielzahl von Bindungsarten herstellen, wie dies in den Figuren 5a, 5b und
5c dargestellt ist. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 könnte auch noch mehr Teile
5q, 5r umfassen und beispielsweise aus vier übereinander angeordneten Teilen bestehen.
Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 könnte auch eine Mehrzahl der in Fig. 3 dargestellten
Vorrichtung umfassen, wobei jede dieser Vorrichtungen in einem separaten Rahmen gehalten
und geführt ist.
[0019] Figur 5a zeigt ausschnittweise zwei Kettfäden 2, 3 des Gewebes 7, welche mit der
erfindungsgemässen Vorrichtung in Form einer Dreherbindung umfassend den Steherfaden
3, den Dreherfaden 2 sowie Schussfäden 13 eingewoben sind. Figur 5a zeigt eine Ansicht
von unten gegen das Gewebe 7. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt ein Gewebe
7 enthaltend zumindest eine Dreherbindung herzustellen. Sie erlaubt zudem Teilbreiten
des Gewebes 7 oder sogar die gesamte Breite des Gewebes 7 ausschliesslich aus Dreherbindungen
bestehend herzustellen.
[0020] Figur 5b zeigt ausschnittweise drei Kettfäden 2a, 2b, 3 eines Gewebes 7, welche mit
der in Figur 3e dargestellten Vorrichtung 5 eingewoben wurden. Figur 5c zeigt ausschnittweise
vier Kettfäden 2a, 2b, 2d, 3 eines Gewebes 7, welche ebenfalls mit der in Figur 3e
dargestellten Vorrichtung 5 eingewoben wurden. Durch eine entsprechende Anordnung
der Kettfäden 2a, 2b, 2c, 2d in die in Figur 3e dargestellte Dreherfadenverschiebevorrichtung
5 sind Gewebe 7 mit unterschiedlichsten Dreherfäden ausführbar. So könnte das Gewebe
7 beispielsweise Dreherkettfäden aufweisen, welche nebeneinanderliegend angeordnet
je eine Bindung gemäss Fig. 5b sowie eine Bindung gemäss Fig. 5c aufweisen.
[0021] In einem weiteren Ausführungsbeispiel könnte, in Abänderung zu der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform, die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in ihrer Grundstellung unten
angeordnet sein, und die Stehernadelbarre 4 oben angeordnet sein, das heisst gegenüber
der Ausführungsform gemäss Fig. 1 gespiegelt angeordnet, sodass der Dreherfaden 2
von der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 angehoben wird, um diesen in den durch
zwei Stehernadeln 4a gebildeten Zwischenraum einzutauchen.
[0022] Die Ausführungsbeispiele zeigen die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in einer vertikal
oder im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung verschiebbar gelagert. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung
könnte jedoch auch in einer anders, quer zur Verschieberichtung 5b bzw. zur Verlaufsrichtung
des Riets 6 verlaufenden Richtung beweglich gelagert sein.
1. Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung aus einem Dreherfaden (2) sowie einem Steherfaden
(3), umfassend ein Riet (6) zum Führen des Dreherfadens (2) sowie des Steherfadens
(3), eine Nadelbarre (4) mit Stehernadeln (4a) zum Führen des Steherfadens (3), sowie
eine beweglich gelagerte Dreherfadenverschiebevorrichtung (5), wobei die Nadelbarre
(4) und die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) vor dem Riet (6) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) ein Legeelement
(5a) umfasst, welches in einer im wesentlichen parallel zur Verlaufsrichtung des Riets
(6) verlaufenden Verschieberichtung (5b) verschiebbar gelagert ist, dass das Legeelement
(5a) Führungsmittel (5p) zum Führen des Dreherfadens (2) aufweist, und dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung
(5) in einer quer zur Verlaufsrichtung des Riets (6) verlaufenden Bewegungsrichtung
(5f), insbesondere in einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung, beweglich
gelagert ist, um den Dreherfaden (2) sowohl in Verschieberichtung (5b) als auch in
Bewegungsrichtung (5f) zu bewegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Legeelement (5a) als
eine Legeschiene mit einer Mehrzahl von in Verschieberichtung (5b) beabstandet angeordneten
Führungsmitteln (5p) ausgestaltet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (5p)
als Durchbrechungen, insbesondere rechteckförmig, ausgestaltet sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Nadelbarre (4) in einer Verschiebungsrichtung (4c) beweglich gelagert ist, wobei
die Verschiebungsrichtung (4c) insbesondere in vertikaler Richtung oder in einer bezüglich
dieser zum Riet (4) hin geneigten Richtung verläuft.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) mit einem Schaftrahmen (11) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) zwei in Verlaufsrichtung des Dreherfadens
(2) beabstandet angeordnete Legeelemente (5a, 5c) aufweist, wobei das zum Riet (6)
hin angeordnete Legeelement (5a) verschiebbar gelagert ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) ein dem Legeelement (5a) zum Riet (6) hin
vorgelagerte Führung (5d) aufweist, welche einen insbesondere in Verschieberichtung
(5b) verlaufenden Spalt bildet.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Stehernadelbarre (4) über die gesamte Webbreite verteilt angeordnete Stehernadeln
(4a) aufweist, und dass das Legeelement (5a) über die gesamte Webbreite verteilt angeordnete
Führungsmittel (5p) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass derart viele Stehernadeln
(4a) und Führungsmittel (5p) angeordnet sind, dass das zu erstellende Gewebe (7) zumindest
über einem Teil der Webbreite ausschliesslich aus einer Dreherbindung bestehend herstellbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) zumindest zwei Legeelemente (5a) umfasst,
welche voneinander unabhängig in Verschieberichtung (5b) verschiebbar gelagert sind.
11. Webmaschine umfassend eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung nach einem der
vorhergehenden Ansprüche.