(19)
(11) EP 1 101 850 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 00810962.1

(22) Anmeldetag:  18.10.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7D03C 7/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 16.11.1999 EP 99811051

(71) Anmelder: Sulzer Textil AG
8630 Rüti (CH)

(72) Erfinder:
  • Herzig, Marcel
    8400 Winterthur (CH)

(74) Vertreter: Sulzer Management AG 
KS/Patente/0007 Zürcherstrasse 12
8401 Winterthur
8401 Winterthur (CH)

   


(54) Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung


(57) Die Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung aus einem Dreherfaden (2) sowie einem Steherfaden (3) umfasst ein Riet (6) zum Führen des Dreherfadens (2) sowie des Steherfadens (3), eine Nadelbarre (4) mit Stehernadeln (4a) zum Führen des Steherfadens (3), sowie eine beweglich gelagerte Dreherfadenverschiebevorrichtung (5), wobei die Nadelbarre (4) und die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) vor dem Riet (6) angeordnet sind, und wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) ein Legeelement (5a) umfasst, welches in einer im wesentlichen parallel zur Verlaufsrichtung des Riets (6) verlaufenden Verschieberichtung (5b) verschiebbar gelagert ist, und wobei das Legeelement (5a) Führungsmittel (5p) zum Führen des Dreherfadens (2) aufweist, und wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) in einer quer zur Verlaufsrichtung des Riets (6) verlaufenden Bewegungsrichtung (5f), insbesondere in einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung, beweglich gelagert ist, um den Dreherfaden (2) sowohl in Verschieberichtung (5b) als auch in Bewegungsrichtung (5f) zu bewegen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung gemäss dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Aus der Druckschrift WO 98/07913 ist eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung bekannt. Diese Vorrichtung umfasst, nebst einer Stehernadelbarre, welche zum Halten der Steherfäden bestimmt ist, drei weitere Schaftrahmen zum Halten der Dreherfäden. Ein erster Rahmen enthält eine Längsschiene mit kleinen, schräg verlaufende Schlitzen zur Aufnahme der Dreherfäden. Ein zweiter Rahmen enthält eine Längsschiene mit einer sich über die gesamte Webbreite erstreckenden Nut zur Führung aller Dreherfäden. Der dritte Rahmen weist eine Schwenkanordnung auf um die Dreherfäden zu spannen, damit sich die Dreherfäden in den Schrägschlitzen des ersten Rahmens in Richtung der Webbreite bewegen. Nachteilig an dieser bekannten Anordnung ist die Tatsache, dass die Vorrichtung relativ kostenaufwändig ist.

[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine wirtschaftlich vorteilhaftere Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung vorzuschlagen.

[0004] Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung aufweisend die Merkmale von Anspruch 1. Die Unteransprüche 2 bis 10 betreffend weitere vorteilhafte Ausbildungen der erfindungsgemässen Vorrichtung.

[0005] Die Aufgabe wird insbesondere gelöst mit einer Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung aus einem Dreherfaden sowie einem Steherfaden umfassend ein Riet zum Führen des Dreherfadens sowie des Steherfadens, eine Nadelbarre mit Stehernadeln zum Führen des Steherfadens sowie eine beweglich gelagerte Dreherfadenverschiebevorrichtung, wobei die Nadelbarre und die Dreherfadenverschiebevorrichtung vor dem Riet angeordnet sind, wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung ein Legeelement umfasst, welches in einer im wesentlichen parallel zur Verlaufsrichtung des Riets verlaufenden Verschieberichtung verschiebbar gelagert ist, und wobei das Legeelement Führungsmittel zum Führen des Dreherfadens aufweist, und wobei die Dreherfadenverschiebevorrichtung in einer quer zur Verlaufsrichtung des Riets verlaufenden Bewegungsrichtung, insbesondere in einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung, beweglich gelagert ist, um den Dreherfaden sowohl in Verschieberichtung als auch in Bewegungsrichtung zu bewegen.

[0006] Die erfindungsgemässe Vorrichtung weist somit eine Dreherfadenverschiebevorrichtung auf, welche die Dreherfäden sowohl in Bewegungsrichtung, welche vorzugsweise im wesentlichen Vertikal verläuft, als auch in Richtung der Webbreite bzw. in Verlaufsrichtung des Riets führt, um die Dreherfäden ansteuerbar zu bewegen und diese insbesondere in die von den Stehernadeln gebildeten Zwischenräume der Nadelbarre einzutauchen und wieder zu entfernen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt den Dreherfaden äusserst präzise zu bewegen, ist zudem relativ massearm und erlaubt somit ein schnelles und fehlerfreies Weben eines Drehergewebes. Zudem ist die erfindungsgemässe Vorrichtung kostengünstig herstellbar.

[0007] In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist sowohl die Dreherfadenverschiebevorrichtung als auch die Stehernadelbarre verschiebbar gelagert, was den Vorteil aufweist, dass das durch Steherfaden und Dreherfaden ausgebildete Webfach noch schneller bzw. mit einer geringeren Hubbewegung erzeugbar ist. Durch diese Massnahme ist eine nochmalige Steigerung der Webgeschwindigkeit möglich.

[0008] In einer vorteilhaften Ausgestaltung sind über die gesamte Webbreite Stehernadeln für Steherfäden bzw. Legeelemente mit Führungsmitteln für Dreherfäden angeordnet, um ein Gewebe zu erzeugen, welches über dessen gesamte Breite einzig eine Dreherbindung aufweist. Mit einer derartigen Vorrichtung ist auch ein Gewebe herstellbar, das über einen oder mehrere Teilabschnitte der Gewebebreite eine Dreherbindung aufweist, wogegen die Kettfäden der übrigen Teilabschnitte eine andere Bindung aufweisen.

[0009] Die erfindungsgemässe Vorrichtung kann in Kombination mit Webmaschinen unterschiedlichen Typus betrieben werden, so beispielsweise mit Luftwebmaschinen, mit Greiferwebmaschinen oder mit Projektilwebmaschinen.

[0010] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles im Detail beschrieben.

[0011] Es zeigen:
Figur 1
eine dreidimensionale Sicht einer Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante;
Figur 2
eine Seitenansicht der Vorrichtung zum Bilden einer Dreherkante in Kombination mit einer Projektilwebmaschine;
Figur 3a
ein Schnitt in vertikaler Richtung durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung;
Figur 3b
eine perspektivische Ansicht eines Teilabschnittes der Dreherfadenverschiebevorrichtung;
Figur 3c, 3d
Legeelemente der Dreherfadenverschiebevorrichtung in unterschiedlichen Stellungen;
Figur 3e
eine Dreherfadenverschiebevorrichtung mit zwei voneinander unabhängig beweglichen Legeschienen;
Figur 4
eine perspektivische Ansicht der in einem Schaftrahmen angeordneten Dreherverschiebevorrichtung;
Figur 5a, 5a, 5c
Ansichten hergestellter Dreherbindungen.


[0012] Figur 1 zeigt die Vorrichtung 1 zum Bilden einer Dreherbindung, welche im Wesentlichen die Stehernadelbarre 4 sowie die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 umfasst. Die Stehernadelbarre 4 weist in Richtung der Webbreite beabstandet angeordnete Stehernadeln 4a mit Stehernadelösen 4b auf. Zudem weist die dargestellte Stehernadelbarre 4 ein Umlenkelement 4d für Steherfäden 3 auf. Die Steherfäden 3 werden über einen Umlenkbaum 10 und das Umlenkelement 4d umgelenkt und durch die Stehernadelöse 4b verlaufend und zwischen den Lamellen 6a des Rietes verlaufend dem Gewebe 7 zugeführt. Die Stehernadelbarre 4 kann fest angeordnet sein oder in Bewegungsrichtung 4c beweglich gelagert sein. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ist in vertikaler Richtung 5f verschiebbar gelagert und umfasst ein Legeelement 5a mit Führungsmittel 5p zum Führen des Dreherfadens 2. Das Legeelement 5a ist in einer Verschiebungsrichtung 5b, welche in Richtung der Webbreite bzw. in Verlaufsrichtung des Rietes 6 verläuft verschiebbar gelagert. Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ein zweites in Verlaufsrichtung des Dreherfadens 2 beabstandet angeordnetes Legeelement 5c auf sowie zwei vertikale Führungen 5d, 5e, welche einen Spalt ausbilden, zwischen welchem der Dreherfaden 2 verläuft. Durch jede Stehernadelöse 4b bzw. durch jedes Führungsmittel 5p können je ein oder auch eine Mehrzahl von Dreherfäden bzw. Steherfäden 2, 3 verlaufend angeordnet sein. Die Steherfäden 2 und Dreherfäden 3 können auch derart angeordnet sein, dass in jeder Öse 4b bzw. in jedem Führungsmittel 5p nur ein einziger Faden verläuft. Bei feststehender Stehernadelbarre 4 ist die Lage des Steherfadens 3 vorgegeben, wobei die Lage des Dreherfadens 2 durch die Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in vertikaler Richtung 5f zyklisch in einen Dreherfaden in Hochstellung 2H sowie in einen Dreherfaden in Tiefstellung 2T bewegt wird. Die Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ist derart koordiniert, dass durch die Bewegung in Verschiebungsrichtung 5f sowie die Bewegung 5b in Verlaufsrichtung des Rietes 6 der Dreherfaden 2 abwechslungsweise zwischen zwei unterschiedliche, durch die Stehernadeln 4a ausgebildete Zwischenräume eingelegt wird, in dem die kombinierte Bewegung 5g durchgeführt wird.

[0013] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Vorrichtung 1 zum Bilden einer Dreherkante. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 befindet sich vorerst in einer Tiefstellung 5T, sodass der Dreherfaden 2T in Tiefstellung gehalten ist. Die Stehernadelbarre 4 ist in der ersten Ausführungsform feststehend angeordnet und hält den Steherfaden 3H in Hochstellung, sodass zwischen dem Dreherfaden 2T und dem Steherfaden 3H ein Webfach ausgebildet wird, in welches ein mit einer Projektilführungsvorrichtung 12a geführtes Projektil 12 einführbar ist, welches einen Schussfaden 13 einträgt. Daraufhin wird das Riet 6 mit Lamellen 6a in Bewegungsrichtung 6d an die Gewebekante angeschlagen sodass sich das Riet in der Anschlagstelle 6c befindet. Nach erfolgtem Anschlag wird das Riet 6 wiederum in Bewegungsrichtung 6d verlaufend in die Offenstellung 6b zurückgeführt. Während dem Anschlagen des Rietes 6 und der nachfolgenden Bewegung in die Offenstellung 6b führt die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 eine Umsteuerbewegung durch, in dem die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in Bewegungsrichtung 5f vertikal angehoben und in die Hochstellung 5H gebracht wird, wobei das Legeelement 5a zudem in Verschiebungsrichtung 5b verschoben wird, und danach die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 wieder in vertikaler Richtung 5f in die Tiefstellung 5T verschoben wird, sodass der sich vorerst in der Tiefstellung 2T befindliche Dreherfaden 2 angehoben wird in die Hochstellung 2H, und danach in einen unterschiedlichen Zwischenraum zwischen zwei Stehernadeln 4a wieder in eine Tiefstellung 2T überführt wird. Somit bildet der Dreherfaden 2T sowie der Steherfaden 3H wiederum ein geöffnetes Webfach aus, in welches ein Schussfaden 13 eintragbar ist.

[0014] In einer zweiten Ausführungsform ist die Stehernadelbarre 4, wie in Figur 2 strichliert dargestellt, zudem in Bewegungsrichtung 4c beweglich gelagert. Dabei werden nach erfolgtem Schussfadeneintrag die Stehernadelbarre 4 von der oberen Stellung in die strichliert dargestellte untere Stellung überführt. Und die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 wird in vertikaler Richtung 5f angehoben bis der Dreherfaden 2T in vertikaler Richtung höher als die Stehernadel 4a zu liegen kommt, wie dies durch den strichliert dargestellten Dreherfaden 2HH dargestellt ist. Gegenüber der oben beschriebenen Anordnung muss die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in diesem Fall nur etwa die Hälfte des vertikalen Weges zurücklegen, sodass die verschiebbar gelagerte Stehernadelbarre 4 den Vorteil aufweist, dass ein neues Webfach mit geringerer Bewegung der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 erzeugbar ist, was beispielsweise ein schnelleres Weben erlaubt.

[0015] Figur 4 zeigt einen Schaftrahmen 11, welcher von einer fest angeordneten Halterung 5k mit vertikaler Seitenführung 5h in vertikaler Richtung 5f verschiebbar gelagert ist. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 ist oben über eine Halterung 5l am Rahmen 11 aufgehängt, und unten über Federn 5m mit dem Rahmen 11 verbunden. An der fest angeordneten Halterung 5k ist zudem ein Antrieb 5i angeordnet, welcher, beispielsweise über Verlagerungselemente wie Hebel oder Zugseile, mit dem längsverschiebbaren Legeelement 5a der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 verbunden ist, um das Legeelement 5a in Bewegungsrichtung 5b angesteuert zu bewegen. Der in Figur 3a dargestellte Querschnitt durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 zeigt einen Grundkörper 5n, welcher oben mit einer Halterung 5l fest verbunden ist und welcher unten mit einer Feder 5m verbunden ist. Auf beiden Seiten bildet der Grundkörper 5n zusammen mit den Führungen 5d, 5e einen vertikal verlaufenden Spalt aus, in welchem je eine Längsschiene 5a, 5c angeordnet ist. Zumindest die Legeschiene 5a ist in Bewegungsrichtung 5b verschieblich und vom Antrieb 5i antreibbar gelagert. Es ist einerseits der Verlauf des Dreherfadens 2 in einer Hochstellung 2H als auch in einer Tiefstellung 2T dargestellt.

[0016] Die in Figur 3b dargestellte perspektivische Ansicht zeigt einen Ausschnitt der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 mit Grundkörper 5n, sowie der aus zwei Teilelementen 5d, 5e bestehenden vertikalen Führung, welche einen in Verlaufsrichtung der Webbreite und in horizontaler Richtung verlaufenden Schlitz ausbilden. Die in Bewegungsrichtung 5b verschiebbare Längsschiene 5a weist regelmässig beabstandet angeordnete Durchbrechungen 5p auf, welche im dargestellten Ausführungsbeispiel rechteckförmig ausgestaltet sind, und die gegenseitig derart beabstandet sind, dass benachbart angeordnete Dreherfäden 2a, 2b, 2c, 2d einzel geführt in Bewegungsrichtung 5b verschiebbar gelagert sind. Die Dreherfäden 2a, 2b, 2c, 2d verlaufen jeweils einzeln durch eine Durchbrechung 5p der stationären Legeschiene 5c.

[0017] Die Figuren 3c und 3d zeigen das durch die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 bewirkte Umsteuern der Dreherfäden 2a, 2b, 2c in benachbart angeordnete Zwischenräume der Stehernadeln 4a. Ausgehend von der Grundstellung gemäss Figur 3c wird in der Anordnung gemäss Figur 3d die längsverschiebbare Legeschiene 5a derart nach links verschoben und anschliessend in vertikaler Richtung abgesenkt, dass die Dreherfäden 2a, 2b, 2c jeweils um eine Stehernadel 4a nach links verschoben zwischen diesen eingetaucht wird. Im nachfolgenden Schritt wird die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in vertikaler Richtung wieder angehoben, die längsverschiebbare Legeschiene 5a nach rechts verschoben und wieder in vertikaler Richtung abgesenkt, sodass die Dreherfäden 2a, 2b, 2c wiederum in der in Figur 3c dargestellten Grundstellung zwischen den Stehernadeln 4a zu liegen kommen. Wie aus Figur 3c ersichtlich sind die Legeschienen 5a, 5c in der Grundstellung in Verschiebungsrichtung 5b leicht versetzt angeordnet, sodass die Dreherfäden 2a, 2b, 2c in deren Verlaufsrichtung einen leichten Versatz aufweisen und diese dadurch an der Seitenwand der Durchbrechung 5p anliegen, was die Dreherfäden 2a, 2b, 2c besonders sicher zu führen und zu positionieren erlaubt.

[0018] Figur 3e zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Dreherfadenverschiebevorrichtung 5, welche aus zwei Teilen 5q, 5r besteht, wobei jeder Teil 5q, 5r, wie im Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 3b dargestellt, ausgestaltet ist. Die beiden Teile 5q, 5r sind fest miteinander verbunden. Die in Figur 3e dargestellte Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 weist somit zwei unabhängig voneinander längsverschiebbare Legeschienen 5a auf, wobei im ersten Teil 5q die Dreherfäden 2a, 2c und im zweiten Teil 5r die Dreherfäden 2b, 2d verschiebbar gelagert sind. Dadurch, dass die Dreherfäden 2a, 2c sowie die Dreherfäden 2b, 2d unabhängig voneinander in Bewegungsrichtung 5b verschiebbar gelagert sind, lassen sich Dreherbindungen in einer Vielzahl von Bindungsarten herstellen, wie dies in den Figuren 5a, 5b und 5c dargestellt ist. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 könnte auch noch mehr Teile 5q, 5r umfassen und beispielsweise aus vier übereinander angeordneten Teilen bestehen. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 könnte auch eine Mehrzahl der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung umfassen, wobei jede dieser Vorrichtungen in einem separaten Rahmen gehalten und geführt ist.

[0019] Figur 5a zeigt ausschnittweise zwei Kettfäden 2, 3 des Gewebes 7, welche mit der erfindungsgemässen Vorrichtung in Form einer Dreherbindung umfassend den Steherfaden 3, den Dreherfaden 2 sowie Schussfäden 13 eingewoben sind. Figur 5a zeigt eine Ansicht von unten gegen das Gewebe 7. Die erfindungsgemässe Vorrichtung erlaubt ein Gewebe 7 enthaltend zumindest eine Dreherbindung herzustellen. Sie erlaubt zudem Teilbreiten des Gewebes 7 oder sogar die gesamte Breite des Gewebes 7 ausschliesslich aus Dreherbindungen bestehend herzustellen.

[0020] Figur 5b zeigt ausschnittweise drei Kettfäden 2a, 2b, 3 eines Gewebes 7, welche mit der in Figur 3e dargestellten Vorrichtung 5 eingewoben wurden. Figur 5c zeigt ausschnittweise vier Kettfäden 2a, 2b, 2d, 3 eines Gewebes 7, welche ebenfalls mit der in Figur 3e dargestellten Vorrichtung 5 eingewoben wurden. Durch eine entsprechende Anordnung der Kettfäden 2a, 2b, 2c, 2d in die in Figur 3e dargestellte Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 sind Gewebe 7 mit unterschiedlichsten Dreherfäden ausführbar. So könnte das Gewebe 7 beispielsweise Dreherkettfäden aufweisen, welche nebeneinanderliegend angeordnet je eine Bindung gemäss Fig. 5b sowie eine Bindung gemäss Fig. 5c aufweisen.

[0021] In einem weiteren Ausführungsbeispiel könnte, in Abänderung zu der in Fig. 1 dargestellten Ausführungsform, die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in ihrer Grundstellung unten angeordnet sein, und die Stehernadelbarre 4 oben angeordnet sein, das heisst gegenüber der Ausführungsform gemäss Fig. 1 gespiegelt angeordnet, sodass der Dreherfaden 2 von der Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 angehoben wird, um diesen in den durch zwei Stehernadeln 4a gebildeten Zwischenraum einzutauchen.

[0022] Die Ausführungsbeispiele zeigen die Dreherfadenverschiebevorrichtung 5 in einer vertikal oder im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung verschiebbar gelagert. Die Dreherfadenverschiebevorrichtung könnte jedoch auch in einer anders, quer zur Verschieberichtung 5b bzw. zur Verlaufsrichtung des Riets 6 verlaufenden Richtung beweglich gelagert sein.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung aus einem Dreherfaden (2) sowie einem Steherfaden (3), umfassend ein Riet (6) zum Führen des Dreherfadens (2) sowie des Steherfadens (3), eine Nadelbarre (4) mit Stehernadeln (4a) zum Führen des Steherfadens (3), sowie eine beweglich gelagerte Dreherfadenverschiebevorrichtung (5), wobei die Nadelbarre (4) und die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) vor dem Riet (6) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) ein Legeelement (5a) umfasst, welches in einer im wesentlichen parallel zur Verlaufsrichtung des Riets (6) verlaufenden Verschieberichtung (5b) verschiebbar gelagert ist, dass das Legeelement (5a) Führungsmittel (5p) zum Führen des Dreherfadens (2) aufweist, und dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) in einer quer zur Verlaufsrichtung des Riets (6) verlaufenden Bewegungsrichtung (5f), insbesondere in einer im wesentlichen vertikal verlaufenden Richtung, beweglich gelagert ist, um den Dreherfaden (2) sowohl in Verschieberichtung (5b) als auch in Bewegungsrichtung (5f) zu bewegen.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Legeelement (5a) als eine Legeschiene mit einer Mehrzahl von in Verschieberichtung (5b) beabstandet angeordneten Führungsmitteln (5p) ausgestaltet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsmittel (5p) als Durchbrechungen, insbesondere rechteckförmig, ausgestaltet sind.
 
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelbarre (4) in einer Verschiebungsrichtung (4c) beweglich gelagert ist, wobei die Verschiebungsrichtung (4c) insbesondere in vertikaler Richtung oder in einer bezüglich dieser zum Riet (4) hin geneigten Richtung verläuft.
 
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) mit einem Schaftrahmen (11) verbunden ist.
 
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) zwei in Verlaufsrichtung des Dreherfadens (2) beabstandet angeordnete Legeelemente (5a, 5c) aufweist, wobei das zum Riet (6) hin angeordnete Legeelement (5a) verschiebbar gelagert ist.
 
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) ein dem Legeelement (5a) zum Riet (6) hin vorgelagerte Führung (5d) aufweist, welche einen insbesondere in Verschieberichtung (5b) verlaufenden Spalt bildet.
 
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Stehernadelbarre (4) über die gesamte Webbreite verteilt angeordnete Stehernadeln (4a) aufweist, und dass das Legeelement (5a) über die gesamte Webbreite verteilt angeordnete Führungsmittel (5p) aufweist.
 
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass derart viele Stehernadeln (4a) und Führungsmittel (5p) angeordnet sind, dass das zu erstellende Gewebe (7) zumindest über einem Teil der Webbreite ausschliesslich aus einer Dreherbindung bestehend herstellbar ist.
 
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Dreherfadenverschiebevorrichtung (5) zumindest zwei Legeelemente (5a) umfasst, welche voneinander unabhängig in Verschieberichtung (5b) verschiebbar gelagert sind.
 
11. Webmaschine umfassend eine Vorrichtung zum Bilden einer Dreherbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
 




Zeichnung

























Recherchenbericht