[0001] Die Erfindung betrifft eine Aufzuganlage, insbesondere einen Kleingüteraufzug mit
vorzugsweise selbsttragender Führungskonstruktion, nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Um die Übertragung von Körperschall bei Bewegen einer Aufzugskabine entlang ihres
Fahrwegs und bei Öffnen und Schliessen der Vertikalschiebetüren von den Führungseinrichtungen
auf das Gebäude zu verringern, ist es bekannt, die Führungseinrichtungen unter Verwendung
einer selbstragenden Hilfskonstruktion im wesentlichen freistehend und ohne krafteinleitende
Anbindung in einen gebäudeseitig bereitgestellten Aufzugsschacht einzubauen. So hat
man beispielsweise in der französischen Patentschrift FR 1570002 die Führungseinrichtungen
von Kabine und Vertikalschiebetüren fest mit einer aus Blechbiegeteilen zusammengesetzten
Hilfskonstruktion verbunden, die mit Ausnahme der Schachttürausschnitte als in Vertikalrichtung
geschlossener Kanal ausgebildet ist. Von dort ist es ferner bekannt, aus Blech gebogene
Eckprofile mittels Verbindungsblechen zur Aufnahme von Schubkräften miteinander zu
verbinden. Ausserdem bilden zwei der Kabinenfront zugewandte Eckprofile zur Kabine
hin umgebogene Vertikalkanten aus, die als Führungseinrichtung für die Vertikalschiebetüren
dienen.
[0003] Diese Hilfskonstruktion führt zwar zu einer zufriedenstellenden, geräuscharmen Einbindung
des Kleinlastenlifts in das Gebäude, ist aber sehr aufwendig aufgebaut und erfordert
zusätzliche Aufstellfläche im Schacht, ferner ist die Montage der Blechbiegeteile
im raumbeengten Schacht schwierig und aufwendig.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, einen Aufzug mit einer Führungskonstruktion der eingangs
genannten Art zu schaffen, der die genannten Nachteile vermeidet, insbesondere einfach
und kostengünstig herzustellen ist und eine verbesserte Ausnutzung der Aufstellfläche
erlaubt.
[0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäss durch einen Aufzug mit den im Patentanspruch 1
angegebenen Merkmalen insbesondere dadurch erreicht, dass die Kabinenführungsschienen
durch Vertikalkanten der Eckprofile gebildet sind.
[0006] Erfindungsgemäss bilden also Eckprofile der selbsttragenden Hilfskonstruktion gleichzeitig
auch die Führungsschiene für die Kabine. Somit entfallen separate Führungsschienen
für die Kabine, weshalb die Herstellung und die Montage der erfindungsgemässen Führungskonstruktion
kostengünstig sind. Die reduzierte Baugruppen- und/ oder Teilezahl der Aufzugsanlage
wirkt sich kostensenkend auf die Material- und Teilbewirtschaftung aus und vereinfacht
die gesamte Logistik bis hin zur Montage. Die Anordnung der Kabinenführungsschiene
seitlich der Kabine als Teil des Eckprofils erlaubt es zudem, den Abstand zwischen
der Führungskonstruktion und der Kabine zu verringern und eine verbesserte Ausnutzung
der Stellfläche des Aufzugs zu erreichen.
[0007] Bei einer Ausführung der Führungskonstruktion sind vier Eckprofile gemäss der Erfindung
mittels geeigneter Querverstrebungen zur Aufnahme der Trag- und Führungskräfte gegenseitig
fixiert und die Kabine ist entlang zweier Führungsschienen nach dem Rucksackprinzip
geführt. Dies sorgt für eine besonders stabile lineare Kabinenbewegung entlang des
Fahrwegs.
[0008] Eine exakte Ausrichtung der Kabinenfront gegenüber den Vertikalschiebetüren ist dadurch
sichergestellt, dass die Kabine und die Vertikalschiebetüren bei mindestens den beiden
der Kabinenfront zugewandten Eckprofilen jeweils am selben Eckprofil geführt sind.
Durch die erfindungsgemässe körperliche Einheit in einer Baugruppe, ist die Ausrichtung,
bzw. Lage dieser beiden Führungen zueinander konstruktiv festgelegt und dauerhaft
masshaltig darstellbar. Die mit der Erfindung erreichbare exakte Führung erlaubt es
ferner, den Abstand der Vertikalschiebetürbaugruppe zur Kabine zu minimieren. Besonders
bei Kleinlastenaufzügen, wie z.B. einem Speisenaufzug, bietet dies den Vorteil, dass
dann im Vergleich zu herkömmlichen Aufzügen dieser Art, keine oder zumindest weniger
Speisen durch den Spalt in den Aufzugsschacht gelangen, was einer unhygienischen und
unangenehmen Geruchentwicklung entgegenwirkt.
[0009] Eine besonders exakte Ausrichtung der Kabinenfront gegenüber den Vertikalschiebetüren
ist ausgehend von der vorgenannten Ausführung mit einer Führungskonstruktion erzielbar,
bei der alle vier Eckprofile mittels horizontal und diagonal angeordneter Streben
miteinander zu einer steifen Führungskonstruktion zusammengefasst sind. Die einander
zugewandten vertikalen Längskanten zweier gegenüberliegender Eckprofile bilden jeweils
seitlich der Kabine zwei zueinander parallele Führungsebenen, in denen die Kabine
geführt ist. Die Kabine, insbesondere deren Beschickungsöffnungsquerschnitt an der
Kabinenfront und die durch Umrahmung der Vertikalschiebetüre begrenzten
[0010] Haltestellenöffnungen sind dadurch fluchtend zueinander ausgerichtet, ohne dass vorstehende
Stufen und Absätze das Erscheinungsbild störten. Zu transportierende Güter bzw. Lasten
können somit ungehindert in die oder aus der Kabine verbracht werden. Dies sind Vorteile,
die speziell bei Verwendung als Speisetransportaufzug besondere Bedeutung erhalten.
[0011] Bei einer solchen Ausführungsform mit zwei Führungsebenen ist in einfacher Weise
eine verdichtete Bauweise von Führungskonstruktion und Kabine dadurch zu erreichen,
in dem die vertikalen Längskanten, die Führungsschienen, zweier gegenüberliegender
Eckprofile einander zugewandt angeordnet sind und die Kabinenführung deshalb konstruktiv
mit kleinerem Breitenbaumass darstellbar ist.
[0012] Eine weitere Steigerung dieser Aufstellfläche einsparenden Bauweise kann damit erreicht
werden, dass der die vertikale Längskante ausbildende Eckprofilschenkel eine zur Kabine
hingerichtete Abkantung der Art ausbildet, dass die Führungsebene soweit in Richtung
Kabine versetzt ist, dass das Breitenbaumass der kabinenseitig vorgesehenen Führungsmittel
zumindest teilweise kompensiert wird. Der daraus gewonnene Vorteil besteht neben einer
zusätzlichen Versteifung des Eckprofils vornehmlich in einer Einsparung der Aufstellfläche
des Aufzugs bzw. einer besseren Ausnutzung des gebäudeseitig bereitgestellten Schachtquerschnitts.
[0013] Eine bevorzugte Weiterbildung der Erfindung sieht einen modulartig nach dem Baukastenprinzip
gestalteten Aufbau der Führungskonstruktion aus standardisierten Horizontal- und Diagonalstreben
und Eckprofilen vor. Unabhängig von der Hubhöhe der Kabine bzw. von der aufzugsspezifischen
Führungsstreckenlänge werden die Eckprofile in normierten Längen, vorzugsweise in
drei Standardlängen, hergestellt. Die jeweils gewählte Länge bzw. Höhe der Führungskonstruktion
wird dann bei Verwendung einer Verbindungseinrichtung durch ein Aneinanderbauen einer
geeigneten Kombination der verschiedenen Standardeckprofile dargestellt. Durch die
Fertigung der Eckprofile in Standardlängen werden der Schnittabfall und die Gesamtkosten
verringert.
[0014] In diesem Zusammenhang vorteilhaft ist es ferner, wenn die Eckprofile durchgehend
zweireihig gelocht sind. Ein solches äquidistante Lochmuster dient einerseits zur
Befestigung der Streben, Maschinenträger und Halterungen der elektrischen Komponenten
und dergleichen andererseits finden darin die Schlösser der Vertikalschieber ihre
Aufnahme. Kombiniert mit in dieser Weise gelochten Eckprofilen können auch die in
einheitlichem Längenmass gefertigten Streben mit genormter Lochung versehen sein,
was die Montage besonders erleichtert.
[0015] Weiters vereinfacht der modulartige Aufbau den Zusammenbau der erfindungsgemässen
Führungskonstruktion selbst, wie auch die Montage der Anbauteile- und Baugruppen.
Bei Montage der erfindungsgemässen Führungskonstruktion im Aufzugsschacht ist ausschliesslich
mit schlanken, im Fall der gelochten Eckprofile, gewichtsreduzierten Bauteilen zu
hantieren, die im Unterschied zu herkömmlichen Konstruktionen einen Zusammenbau unter
beengten Raumverhältnissen z.B. durch Verschrauben, bedeutend erleichtern.
[0016] Besonders einfach und kostengünstig herstellbar ist ein aus Blech gerolltes oder
gebogenes Eckprofil, wobei die Längskanten beider Schenkel des Eckprofils vorzugsweise
umgelappt sind und die Kabinenführungsschiene bzw. die Vertikalschieber-Führungsschiene
bilden.
[0017] Weitere abhängige Ansprüche enthalten zusätzliche zweckmässige und vorteilhafte Ausführungen
der durch die Merkmale des Anspruchs 1 gegebenen Erfindung.
[0018] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und
im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- Figur 1,
- eine Draufsicht des erfindungsgemässen Kleingüteraufzugs,
- Figur 2,
- schematisch eine perspektivische Ansicht eines Höhenabschnitts der erfindungsgemässen
Führungskonstruktion mit einer ersten Ausführung des Eckprofils und mit Kabine,
- Figur 5,
- eine Draufsicht auf ein zweites Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Eckprofilführung,
- Figur 4,
- eine Draufsicht eines dritten Ausführungsbeispiels der Eckprofilführung,
- Figur 5,
- schematisch eine Draufsicht eines Kleingüteraufzugs mit einer erfindungsgemässen Führungskonstruktion
mit nur zwei Eckprofilen.
[0019] Figur 1 zeigt die Einbauverhältnisse eines Kleingüteraufzugs 1 in einem Aufzugschacht
2 . Schachtwände 3,4,5 begrenzen an drei Seiten eine im wesentlichen viereckige Aufstellfläche
6 und einen vertikalen Schachtraum, während der Schacht 2 zur vierten Seite hin durch
eine gebäudeseitig bereitgestellte Schachtwand 7 mit zwei Haltestellen begrenzt ist.
Auf der Aufstellfläche 6 im Aufzugschacht 2 ist freistehend und ohne krafteinleitende
Anbindung an Schachtwände 3,4,5 der Kleingüteraufzug 1 mit einer erfindungsgemässen
selbsttragenden vertikalen Führungskonstruktion 8 montiert. Die Führungskonstruktion
8 besteht bei diesem Ausführungsbeispiel aus vier Eckprofilen 9, die mittels Horizontalstreben
10 und Diagonalstreben 11 in ihrer Lage zueinander fixiert sind.
[0020] Entlang der Führungskonstruktion 8 ist eine Kabine 12 des Kleingüteraufzugs 1 in
Kabinenführungsebenen 13,14 beiderseits der Kabinenseitenwand 15 vertikal bewegbar
geführt. Die Kabinenführungsebenen 13,14 sind erfindungsgemäss durch Kabinenführungen
16 in jeder Ecke der selbsttragenden Führungskonstruktion 8 definiert, was nachfolgend
genauer beschrieben ist.
[0021] Zum Heben und Senken der quaderförmigen Kabine 12 ist ein Trommelantrieb 17 mit Seiltrommel
18 und elektrischem Getriebemotor 19 auf einem Maschinenträger 20 seitlich am oberen
Ende aussen an der Führungskonstruktion 8 montiert. Das Seil 21 läuft als symmetrische
Seilschlaufe über eine seitlich überstehend am Kabinenboden montierte Umlenkrolle
und wird entsprechend der gewählten Kabinenrufe entweder auf die Seiltrommel 18 auf
oder von dieser abgewickelt; entsprechend wird die Kabine 12 dadurch aufwärts oder
abwärts bewegt. Im Bereich jeder Haltestelle ist mit Abstand 22 parallel zur Kabinenfront
23 eine Vertikalschiebetürbaugruppe 24 an die Führungskonstruktion 8 angebaut. Die
an sich bekannte Vertikalschiebetürbaugruppe 24 umfasst neben anderem einen oberen
Schieber 25 und einen unteren Schieber 26, die beispielsweise, wie hier dargestellt,
mittels zwei je über eine Umlenkrolle 27 geführte Seile 28 oder Ketten synchron in
entgegengesetzten Richtungen entlang einer Schieberführung 29 bewegt werden können.
[0022] Die Führungskonstruktion 8 der in Figur 1 und Figur 2 gezeigten Ausführungsform setzt
sich im wesentlichen aus vier tragenden mehrteiligen Eckprofilen 9 zusammen, die jeweils
die Eckkante einer durch ihre Anordnung abgesteckten rechteckigen Grundfläche der
Führungskonstruktion 8 ausbilden und mittels Horizontalstreben 10 und Diagonalstreben
11 miteinander zu einer über die Schachthöhe reichenden steifen selbsttragenden fachwerkartigen
Führungsstruktur 8 verbunden sind. Horizontalstreben 10 am oberen Ende der Führungskonstruktion
8 verbinden jeweils zwei benachbarte Eckprofile 9 und legen den gegenseitigen Abstand
der Führungsschienen 40,41 fest. Als umlaufende Versteifung unterstützen sie bei Bewegen
der Kabine 12 die Einleitung bzw. Abstützung der Antriebskräfte des Trommelantriebs
17 über den Maschinenträger 20 in die Führungskonstruktion 8.
[0023] Jedes der vier Eckprofile 9 bildet im wesentlichen rechtwinklig zueinanderstehende
Seitenschenkel 30 und Breitenschenkel 31 aus, die über die gesamte Länge des Eckprofils
9 durchgehend zweireihig gelocht sind. Diese Lochung 32 mit einheitlichem Lochabstand
33 und Lochdurchmesser dient einerseits zur Befestigung der Streben 10,11, des Maschinenträgers
20 und der Halterungen der elektrischen Komponenten, wie z.B. der Schachtgrubenschalter
andererseits zur Aufnahme und Befestigung eines oder mehrerer Schieberschlösser 35
(Figur 2).
[0024] Die Eckprofile 9 bestehen in der in Figur 1 und Figur 2 dargestellten Ausführung
nicht aus einem einzelnen durchgehenden Profilstück, sondern jeweils aus zwei in Längsrichtung
fluchtend aneinanderstossenden Eckprofilstücken 36,37 mit Standardlänge. Den Stoss
38 überbrückt eine Stosslasche 39, die innen an die beiden jeweils zu verbindenden
stirnseitigen Enden der Eckprofilstücke 36,37 gelegt und mit diesen verschraubt ist.
Die Stosslasche 39 liegt abgesehen von den Bereichen der Führungsschienen 40,41 komplementär
an der Innenfläche der Eckprofilstücke 36,37 an und sorgt für einen fluchtenden, in
Längsrichtung exakt ausgerichteten Übergang von einem Eckprofilstück 36 auf das andere
37. Alternativ zu der hier dargestellten Ausführung kann die Stosslasche aus komplementär
an die Aussenwandung der Eckprofilstücke 36,37 angelegt und mit diesen verschraubt
werden. Allerdings baut das Eckprofil 9 und die gesamte Führungsstruktur 8 mit innen
anliegender Stosslasche 39 bei gleichem Biegewiderstandsmoment kleiner.
[0025] Demgegenüber wesentlich ist, dass die Stosslasche 39 senkrecht zur Längsrichtung
des Eckprofils 9 eine zweidimensionale Ausrichtung der miteinander zu verbindenden
Eckprofilstücke 36,37 bewirkt. Die mehrdimensionale Ausrichtung stellt einen nahezu
stetigen Lauf beim Bewegen der Kabine 12 über den Stoss 38 dar.
[0026] Die Länge der Eckprofilstücke 36,37 ist hier zwar identisch dargestellt; doch können
erfindungsgemäss Eckprofilstücke in drei unterschiedlichen Längen vorgesehen sein.
Dies erleichtert durch kurze und möglichst leichte Stückgewichte die Montage der Führungskonstruktion
8 und hält bei Ablängen der Führungskonstruktion 8 auf das jeweils gewünschte Mass,
den Eckprofilabfall gering.
[0027] Die vertikalen Kanten der Seitenschenkel 30 und Breitenschenkel 31 jedes der vier
Eckprofile 9 sind umgelappt und dienen als Führungsschienen 40 für die Kabine 12 und
als Führungsschiene 41 für die Vertikalschieber 25,26 (Figur 3).
[0028] Figur 3 zeigt eine Draufsicht auf einen Eckbereich der erfindungsgemässen Führungskonstruktion
aus den Figuren 1 und 2, in dem die Kabinenführung 16 und die Vertikalschieberführung
29 an ein und dem selben Eckprofil 9 ausgebildet sind. Dadurch können Abweichungen
der Vertikalschieber-Führungsebene 53 gegenüber der Kabinenfront 23 auf ein Minimum
reduziert werden. Die Kabinenführung 16 besteht im wesentlichen aus einem an der Kabinenseitenwand
15 angebrachten Kabinenführungsschuh 42 mit u-förmiger Ausnehmung, der mit einer Kabinenführungsschiene
40 in Längsrichtung frei darauf verschiebbar in Eingriff steht. In der in Figur 2
gezeigten Ausführung sind je Kabinenführungschiene 40 zwei in Bewegungsrichtung der
Kabine 12 voneinander beabstandete Kabinenführungsschuhe 42 an der Kabinenseitenwand
15 befestigt. Die vier Kabinenführungsschuhe 42 bilden gemeinsam die Kabinenführungsebene
13 der hier nach dem Rucksackprinzip geführten Kabine 12. Vertikalschieberführung
29 umfasst einen Schieberführungsschuh 43, der ortfest mit einem der Schieber 25,
26 verbunden ist und der mittels einer u-förmigen Ausnehmung auf einer Vertikalschieberführungsschiene
41 in Längsrichtung gleitet.
[0029] Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführung des erfindungsgemässen Eckprofils 44 besteht
dieses aus einem Führungsprofil 45 und einem dazu komplementären Trägerprofil 46.
Führungs- 45 und Trägerprofil 46 sind somit getrennt voneinander jeweils wiederum
in standardisierten Längen herstellbar und werden dann in Längsrichtung versetzt miteinander
verbunden. Das Trägerprofil 46 übernimmt die Funktion der Stosslasche 39 und dient
gleichzeitig der Versteifung des Führungsprofils 45.
[0030] Vorteilhaft im Hinblick auf die Profilherstellung ist ferner ein mehrteiliges Eckprofil
47 gemäss einer in Figur 4 gezeigten Ausführungsform aus einem Kabinenprofilteil 48
und einem Schieberprofilteil 49, von denen eines mit der Kabinenführungsschiene 40
und das andere mit der Vertikalschieberführungsschiene 41 versehen separat vorgefertigt
ist. Abgesehen von den Bereichen der Führungsschienen 40,41, sind beide Profilteile
48,49 über weite Bereiche komplementär aneinander gelegt und ergeben gemeinsam das
erfindungsgemässe Eckprofil 47 mit zwei Führungsschienen 40,41. Jeweils die komplementär
geformten Profilbereiche stellen ein exaktes Ausrichten der Profilteile 48,49 zueinander
sicher und ersetzen separate Stosslaschen bei einer in Längsrichtung versetzten Anordnung
beider Profilteile 48,49 zueinander. Beide Profilteile 48,49 sind wiederum mit einer
äquidistanten Lochung 32 versehen und miteinander verschraubt.
[0031] In den Figuren 1 bis 4 ist gezeigt, dass jeweils der die vertikale Kabinenführungsschiene
40 ausbildende Seitenschenkel 30, 30' eine zur Kabine 12 hingerichtete Abkantung 61
ausbildet. Die Abkantung 61 versetzt die Kabinenführungsschiene 40 bzw. die Kabinenführungsebene
13,14 soweit in Richtung Kabine 12 , dass das Breitenbaumass der kabinenseitig vorgesehenen
Führungsschuhe 42 kompensiert wird. Dies wirkt sich in einer reduzierten Aufstellfläche
6 des Aufzugs 1 bzw. einer besseren Ausnutzung des gebäudeseitig bereitgestellten
Schachtquerschnitts aus. Gleichzeitig versteift sie die Eckprofile 9,44,47 zusätzlich.
[0032] Figur 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Führungskonstruktion
50 mit nur zwei Eckprofilen 51 und 52. Die Eckprofile 51,52 besitzen hier einen U-förmigen
Querschnitt und sind mit aufeinander zuweisenden freien Profilschenkeln 54,55 und
56,57 angeordnet und wiederum mittels Horizontal und/oder Diagonalstreben zu einer
selbtstragenden Führungskonstruktion 50 versteift. Auch bei dieser Ausführung sind
die Eckprofile 51,52 in standardisierten Längen mit durchgehender Lochung vorgefertigt.
Die Längskanten der freien Profilschenkel 54,55 des Eckprofils 52 und die freien Längskanten
der freien Profilschenkel 56,57 des Eckprofils 51 bilden eine Vertikalschieberführungsebene
59 und eine Kabinenführungsschiene 60, die parallel zueinander verlaufen und deren
Abstand durch die Wahl der Breite der Profilstege 58, 59 erfindungsgemäss minimal
gewählt werden kann. Wie anhand des vorherigen Ausführungsbeispiels beschrieben, gleiten
je zwei Kabinenführungsschuhe 42 auf einem der Profilschenkel 55 und 57 und führen
die rucksackgehängte Kabine 12 in der Kabinenführungsebene 60 in vertikaler Richtung.
Je zwei Vertikalschieberschuhe 43 pro Profilschenkel 54 und 56 führen einen Vertikalschieber
der Vertikalschieberbaugruppe 24 in der Vertikalschieber-Führungsebene 61.
[0033] Im Unterschied zur Ausführung der Führungskonstruktion 8 ist die in Figur 5 gezeigte
Führungskonstruktion 50 nicht freistehend, sondern mit Hilfe von Befestigungsmitteln
in horizontalen Ebenen zur Schachtwand und/ oder zum jeweiligen Haltestellenboden
hin abgestützt bzw. gesichert. Sie zeichnet sich durch eine besonders kostengünstige
und einfach zu montierende Konstruktion aus.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1.
- Kleinlastenaufzug
- 2.
- Aufzugschacht
- 3.
- Schachtwand
- 4.
- Schachtwand
- 5.
- Schachtwand
- 6.
- Aufstellfläche
- 7.
- Schachtwand
- 8.
- Führungskonstruktion
- 9.
- Eckprofil
- 10.
- Horizontalstrebe
- 11.
- Diagonalstrebe
- 12.
- Kabine
- 13.
- Kabinenführungsebene
- 14.
- Kabinenführungsebene
- 15.
- Kabinenseitenwand
- 16.
- Kabinenführung
- 17.
- Trommelantrieb
- 18.
- Seiltrommel
- 19.
- Elektrischer Getriebemotor
- 20.
- Maschinenträger
- 21.
- Seil
- 22.
- Abstand
- 23.
- Kabinenfront
- 24.
- Vertikalschieberbaugruppe
- 25.
- Oberer Schieber
- 26.
- Unterer Schieber
- 27.
- Umlenkrolle
- 28.
- Seil (Schieber)
- 29.
- Schieberführung
- 30.
- Seitenschenkel
- 31.
- Breitenschenkel
- 32.
- Lochung
- 33.
- Lochabstand
- 34.
- Türkontakt
- 35.
- Schieberschloss
- 36.
- Eckprofilstück
- 37.
- Eckprofilstück
- 38.
- Stoss
- 39.
- Stosslasche
- 40.
- Kabinenführungsschiene
- 41.
- Vertikalschieberführungsschiene
- 42.
- Kabinenführungsschuh
- 43.
- Schieberführungschuh
- 44.
- Eckprofil
- 45.
- Führungsprofil
- 46.
- Trägerprofil
- 47.
- Eckprofil
- 48.
- Kabinenprofilteil
- 49.
- Schieberprofilteil
- 50.
- Führungskonstruktion
- 51.
- Eckprofil
- 52.
- Eckprofil
- 53.
- Vertikalschiebtür-Führungsebene
- 54.
- Profilschenkel
- 55.
- Profilschenkel
- 56.
- Profilschenkel
- 57.
- Profilschenkel
- 58.
- Profilsteg
- 59.
- Profilsteg
- 60.
- Kabinenführungsebene
- 61.
- Vertikalschieber-Führungsebene
1. Aufzuganlage, insbesondere Kleingüteraufzug (1), mit einer vorzugsweise selbsttragenden
Führungskonstruktion (8,50) aus mindestens zwei tragenden Eckprofilen (9,47,51,52),
entlang welchen eine Kabine (12) in vertikaler Richtung zwischen mehreren Haltestellen
mit Vertikalschiebetüren (25,26) bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
zwei Eckprofile (9,44,47,51,52) jeweils eine Kabinenführungsschiene (40,51,52) ausbilden.
2. Aufzuganlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kabinenführungsschienen
(40) als Vertikalkanten der Eckprofile (9,44,47,51,52) ausgebildet sind.
3. Aufzuganlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckprofile (9,47,51,52)
mittels horizontal angeordneter Streben (10) und/ oder diagonal angeordneter Streben
(11) lösbar miteinander verbunden sind.
4. Aufzuganlage nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, das die Eckprofile
(9,44,47,51,52) mindestens eine lotrecht zur Kabinenfront (23) vertikal verlaufende
Kabinenführungsebene (13,14,60) ausbilden.
5. Aufzuganlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass vier Eckprofile (9,44,47,51,52)
zu einer Führungskonstruktion (8) zusammengefasst sind und die einander zugewandten
vertikalen Längskanten zweier gegenüberliegender Eckprofile (9,44,47) jeweils seitlich
der Kabine (12), zueinander parallele Führungsebenen (13,14) bilden, in denen die
Kabine (12) geführt ist.
6. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
der die Kabinenführungsschiene (40) bildende Eckprofilschenkel (30) eine zur Kabine
(12) hingerichtete Abkantung (61) der Art ausbildet, dass die Führungsebene (13,14)
soweit in Richtung Kabine (12) versetzt ist, dass das Breitenbaumass der kabinenseitig
vorgesehenen Führungsmittel (42) zumindest teilweise kompensiert ist.
7. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckprofile
(9,44,47,51,52) eine zur Kabinenfront (23) parallele Vertikalschiebetür-Führungsebene
(53,61) ausbilden.
8. Aufzugsanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Eckprofile
(9,44,47,51,52) eine durchgehend regelmässige Lochung (32) aufweisen.
9. Aufzugsanlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Maschinenträger (20)
und Befestigungselemente von Aufzugskomponenten (35,34) mit der Führungskonstruktion(8,50)
verbindbar sind.
10. Aufzugsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungskonstruktion
(8,50) modulartig aus Eckprofilschienenstücken (36,37), Horizontalstreben (10) und
Diagonalstreben (11) mit jeweils standardisierter Dimensionierung aufgebaut ist.