[0001] Die Erfindung betrifft eine Turbinenschaufel, insbesondere Gasturbinenschaufel, die
eine von einem heißen Aktionsfluid angeströmte Außenwand hat, die einen gegebenenfalls
mehrteiligen Hohlraum umgibt, der von einem Kühlfluid durchströmt ist, wobei die Außenwand
über den Umfang des Schaufelblattbereichs in einem Querschnitt durch den Schaufelblattbereich
der Turbinenschaufel unterschiedlich dick ist, sowie ein Verfahren zur Herstellung
einer gegossenen Turbinenschaufel, insbesondere Gasturbinenschaufel, nach dem Oberbegriff
von Anspruch 27.
[0002] Zur Erzielung hoher Wirkungsgrade und Leistungen beim Betrieb einer mit einem Aktionsfluid,
insbesondere einem heißen Gas, betriebenen Turbine, insbesondere einer Gasturbine,
wird das Aktionsfluid auf eine hohe Temperatur aufgeheizt. Die vom heißen Aktionsfluid
zuerst angeströmten Leit- und Laufschaufeln werden deshalb zur Vermeidung von Schädigungen
intern gekühlt, insbesondere mittels Durchströmung eines Kühlfluids, beispielsweise
eines Kühlgases oder eines leicht überhitzten Kühldampfes.
[0003] US-Patent 5,320,483 offenbart, wie das Kühlfluid in Form von Kühldampf in einem geschlossenen
Kreislauf in die Turbinenschaufel eingeleitet wird und nach dem Durchströmen eines
mit verschiedenen Strömungskammern und Innenwänden ausgestatteten, innenliegenden
Hohlraums der Turbinenschaufel wieder herausgeführt wird. Der Hohlraum ist von der
Außenwand der Turbinenschaufel umgeben, die von dem heißen Aktionsfluid der Turbine
angeströmt ist. Die Außenwand weist eine im wesentlichen konstante Dicke über eine
Betrachtung eines Querschnitts durch den Schaufelblattbereich auf. Trotz der Ausbildung
von komplexen und recht aufwendig herzustellenden Kanälen und Turbulaturen innerhalb
des Hohlraums der Turbinenschaufel ist es bei dieser Art der Ausbildung einer Turbinenschaufel
jedoch nicht gewährleistet, daß die Kühlung überall homogen und in dem erforderlichen
Maße stattfindet, was die Lebensdauer der Schaufel stark herabsetzt.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine innengekühlte Turbinenschaufel mit
den oben genannten Merkmalen anzugeben, die eine gegenüber üblichen Turbinenschaufeln
verlängerte Lebensdauer auch unter sehr hohen Belastungen besitzt, mit geringem Aufwand
herzustellen ist, sowie in einer Turbine hohe Leistungs- und Wirkungsgrade bei niedrigen
NOx-Emissionen ermöglicht sowie - als Unteraufgabe - ein hierfür geeignetes Herstellungsverfahren.
[0005] Die auf die Turbinenschaufel gerichtete Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Dicke
der Außenwand zumindest über einen Teilumfang des Schaufelblattbereichs nach Maßgabe
des Verlaufs der externen Wärmeübergangszahl an der Außenseite der Außenwand und des
Verlaufs der internen Wärmeübergangszahl an der Innenseite der Außenwand kontinuierlich
so verläuft, daß vorbestimmte Temperaturschwellenwerte an der Außenwand und/oder vorbestimmte
Temperaturgradienten zwischen vorbestimmten Stellen der Außenwand nicht überschritten
werden.
[0006] Die Außenwand der Turbinenschaufel wird durch das heiße Aktionsfluid nicht überall
gleich schnell und gleich stark umströmt, was zu lokal stark unterschiedlichen Wärmeeinträgen
beziehungsweise Wärmeübergängen Aktionsfluid/Außenwand führt. Ein Maß für diesen Wärmeübergang
ist die externe Wärmeübergangszahl. Eine Wärmeübergangszahl gibt die Wärmemenge an,
die pro Zeit- und Flächeneinheit übergeht. Je höher die Wärmeübergangszahl, desto
größer ist der Wärmeübergang der beispielsweise durch Konvektion oder Strahlung in
das Material eingebrachten Wärme. Mit einem erhöhten externen Wärmeübergang steigt
die Kühlanforderung an dieser Stelle des Schaufelblatts.
[0007] Dieser lokal erhöhten Kühlanforderung wird erfindungsmäß dadurch begegnet, daß die
Dicke der Metallwand und somit der Außenwand an Stellen mit einer hohen externen Wärmeübergangszahl
herabgesetzt wird. Dies ergibt sich unter Einbeziehung der Lösung eines Gleichungssystems,
das die Wärmeübertragung innerhalb der verschiedenen Bereiche des Turbinenschaufelblatts
beschreibt. Die Wärmeübertragung umfaßt einerseits den Wärmeübergang vom heißen Aktionsfluid
auf die Außenseite der Außenwand und von der Innenseite der Außenwand auf das Kühlfluid.
Weiterhin wird in dem Gleichungssystem die Wärmeleitung innerhalb der Außenwand beschrieben.
Eine dünnere Außenwand erhöht die Wärmeleitung. Als Randbedingungen für die Lösung
des Gleichungssystems werden die Temperaturschwellenwerte, die Temperaturgradienten
gesetzt. Sie sind charakteristisch für die Außenwand und stellen im wesentlichen eine
obere Begrenzung für die Aktionsfluidtemperaturen dar. Eine Einhaltung dieser Werte
stellt sicher, daß keine Temperaturen an der Schaufel überschritten werden, die zu
lokalen Schäden und letztendlich zum frühen Versagen der Turbinenschaufel führen könnten.
Der Temperaturschwellenwert entspricht in der Regel einer Oxidationsgrenze des Außenwandmaterials,
der Temperaturgradient ist eine Maß für aufgrund unterschiedlicher Temperaturen zwischen
zwei Stellen der Außenwand entstehende thermische Spannungen. Zur Gewährleistung einer
langen Lebensdauer der Turbinenschaufel darf er einen kritischen Wert, der von dem
Werkstoff, der Zusammensetzung aller beteiligten Spannungen und vom Betriebs-Lastkollektiv
abhängt, nicht übersteigen.
[0008] Die Lösung des Gleichungssystems verdeutlicht, daß eine dünnere Ausbildung der Außenwand
in einer Art dynamischem Gleichgewicht das Temperaturniveau und die anliegenden Temperaturgradienten
herabgesetzt. Prinzipiell führt somit eine dünnere Ausbildung der Außenwand zu einer
verbesserten Kühlwirkung aufgrund der erhöhten Wärmeableitung durch das Schaufelaußenwandmaterial.
Dies unterliegt jedoch noch den Anforderungen an die Stabilität, die der Dicke der
Außenwand eine untere Grenze setzen. Bei geschickter Ausbildung des Innenraums, beispielsweise
durch das Einsetzen von Rippen, wie unten beschrieben, wird diese untere Grenze noch
ein wenig zu geringeren Dicken hin verschoben.
[0009] Durch eine lokale Variation der Dicke kann somit den lokal erhöhten Kühlanforderungen
an Stellen mit hohen externen Wärmeübergangszahlen auf einfache Art und Weise begegnet
werden. An Stellen niedriger externer Wärmeübergangszahl kann die Außenwand sogar
dicker ausgeführt werden, was die Stabilität erhöht. Aufgrund der durch die Einstellung
der Außenwanddicke erreichten, individuell angepaßten Kühlwirkung kann auf kompliziert
ausgebildete Kanäle innerhalb des Hohlraums verzichtet werden. Dies vereinfacht die
Herstellung der Turbinenschaufel und senkt die Kosten. Darüber hinaus wird der benötigte
Kühlfluidmassenstrom durch die angepaßte Kühlung gesenkt, was den Wirkungsgrad und
die Leistung der Turbine verbessert.
[0010] Vorteilhaft ist es, wenn die Außenwand mehrschichtig aufgebaut ist und außen an der
Außenwand eine dünne keramische Schutzschicht und innen eine Metallwand aufweist und
daß derjenige Temperaturgradient maßgeblich ist, der zwischen der Außenseite und der
Innenseite der Metallwand anliegt. Durch den mehrschichtigen Aufbau kann die Außenwand
bei geeigneter Wahl der Schichten verschiedenartige Aufgaben und Anforderungen erfüllen.
Die Metallwand, insbesondere aus einer hochwarmfesten Metallegierung, gewährleistet
neben einer ausreichenden mechanische Festigkeit und gute Wärmeelastizität, was aufgrund
der wechselnden mechanischen Belastungen und Temperaturen notwendig ist. Eine keramische
Schutzschicht schützt die Metallwand vor zu hohen Temperaturbelastungen bzw. verhindert
eine Oxidation bzw. Korrosion. Die Schutzschicht soll unter anderem verhindern, daß
die durch das Anströmen durch das heiße Aktionsfluid an der Schaufelaußenwand verursachte
höchste Temperatur einen werkstoffspezifischen Maximalwert übersteigt, beziehungsweise
ein sich einstellender Temperaturgradient zwischen der Außenseite der Außenwand und
der Innenseite der Außenwand einen bestimmten kritischen Wert übersteigt. Übliche
Hochleistungsschaufeln sind auf ausreichend dicke keramische Schutzschichten zur Wärmedämmung
angewiesen, damit Temperatur- und Spannungsgrenzen einhaltbar sind. Durch die hohen
Belastungen während des Betriebs der Turbine, insbesondere durch schnelle Temperaturwechsel
beziehungsweise große Spannungsunterschiede zwischen verschiedenen Bereichen der Außenwand
und aufgrund der bereits im kalten Zustand vorhandenen Gitterparameterunterschiede
zwischen der keramischen Schutzschicht und der Metallwand und unterschiedlicher Wärmeausdehnungskoeffizienten
platzen keramische Wärmedämmschichten vorzeitig von der Metallwand ab. Hieran schließt
sich dann ein Versagen der Schaufel an. Dies wird erfindungsgemäß dadurch verhindert,
daß die Dicke der Metallwand nach Maßgabe der Wärmeübergangskoeffizienten eingestellt
ist und der Temperaturschwellenwert und der Temperaturgradient zwischen der Außenseite
und der Innenseite der Metallwand vorbestimmte Werte nicht übersteigen. Diese Werte
sind nach den entsprechenden Anforderungen der Schutzschicht bzw. der Grenzschicht
zwischen Schutzschicht und Metallwand ausgelegt. Somit reicht es, eine im Vergleich
zu üblichen Schutzschichtdicken sehr viel dünnere Schutzschicht auf die Metallwand
aufzubringen. Die dünnere Ausbildung der Schicht verbessert zusätzlich die Haftung
der Schutzschicht auf der Schaufeloberfläche und verhindert ein lokales Abplatzen,
weil sich die unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen der Materialien aufgrund
der geringen Schichtdicke nicht mehr so stark auswirken. Zugleich ist diese dünne
Schicht wesentlich einfacher aufzubringen, unter anderem auch deshalb, weil an sie
geringere Anforderungen bezüglich der Homogenität gestellt werden müssen. Dies verringert
die Herstellungskosten und erhöht zugleich die Lebensdauer der Schaufel.
[0011] Wenn der Temperaturschwellenwert an der gesamten Außenwand und/oder vorbestimmte
Temperaturgradienten über der gesamten Außenwand nicht überschritten werden, sind
besonders gute Bedingungen für eine geringe thermische oder spannungsmäßige Belastung
einer Turbinenschaufel gegeben. Dies ist besonders bei beschichteten Turbinenschaufeln
wichtig. Durch eine gleichmäßigere, niedrigere Temperatur der Außenwand aufgrund der
erfindungsgemäßen Einstellung der Dicke der Außenwand ist eine gute Haftung der keramischen
Schutzschicht auf der Metallwand gewährleistet, ohne daß weitere fertigungstechnische
Maßnahmen ergriffen werden müßten oder die Heißgastemperatur gesenkt werden müßte,
was den Wirkungsgrad herabsetzen würde.
[0012] Aus thermischen Gründen ist es möglich, die keramische Schutzschicht vollständig
wegzulassen, wenn der Temperaturschwellenwert und der Temperaturgradient kritischen
werkstoffabhängigen Werten entsprechen. Eine eventuelle Schutzschicht dient in diesem
Fall im wesentlichen noch zur Verhinderung von Korrosions- bzw. Oxydationsangriffen
und kann somit zumindest dünner als übliche keramische Schutzschichten ausgebildet
sein. Dies verringert die Herstellungskosten und erhöht die Lebensdauer der Schaufel.
[0013] Vorteilhaft ist es dann insbesondere, wenn die Außenwand einschichtig ist und aus
Metall besteht. Das Metall ist auch bei relativ hohen Temperaturen noch stabil und
leitet zugleich die Wärme gut ab, so daß durch die Kühlung im Inneren und die angepaßten
Dicken der Außenwand die Temperaturschwellenwerte und die Temperaturgradienten eingehalten
werden können.
[0014] Um insbesondere bei dünnen Metallwandabschnitten erhöhten Spannungen in der Außenwand,
beispielsweise durch aufgrund eines hohen Innendrucks erhöhten Primärspannungen, zu
begegnen, wird vorgeschlagen, daß im Hohlraum ein Feld aus Rippen dort vorgesehen
ist, wo ein Außenwandbereich geringerer Dicke vorliegt. Auf diese Weise werden dünnere
Bereiche der Außenwand so gestärkt, daß sie annähernd dieselbe Stabilität aufweisen,
wie dickere Bereiche. Hierdurch läßt sich eine homogene Beanspruchung der Turbinenschaufelaußenwand
und eine gleichmäßige Werkstoffausnutzung erzielen. Durch die homogene Spannungs-
und Dehnungsverteilung wird eine bessere Langzeithaftung der keramischen Schutzschicht
auf dem Grundmaterial erreicht, was zu einer Verlängerung der Schaufellebensdauer
führt. Durch die Begrenzung der innendruckbedingten Primärspannungen durch Anbringen
von wanddickenabhängigen Rippenfeldern im Hohlraum sowie Begrenzung der Wärmespannungen
durch Einhaltung eines Grenzwerts für den Temperaturgradienten wird eine Schädigung
des Werkstoffs durch zu hohe Zyklenzahlen der sich einstellenden gesamten van Mises-Vergleichsspannung,
die die Primärspannung, die Wärmespannung sowie weitere Spannungen umfaßt, zuverlässig
verhindert. Bei Leit-und Laufschaufeln erfolgt die Berechnung der thermischen Leitwerte,
d.h. der Dickenvariation in etwa gleich. Für die Auslegung der Rippenfelder ist bei
Laufschaufeln zu berücksichtigen, daß noch fliehkraftbedingte Spannungen hinzukommen,
sowie zusätzliche Sekundärströmungen.
[0015] Diese vorgenannten Vorteile werden insbesondere dadurch erreicht, daß die Rippen
des Felds nach Maßgabe der Dicke der Außenwand, des Temperaturschwellenwerts und/oder
des Temperaturgradienten und/oder der von Mises-Vergleichsspannung vorbestimmte Maße,
Abstände und räumliche Anordnungen aufweisen. Eine optimale Parameterkombination ermöglicht
in weiten Bereichen eine Einhaltung der Temperaturzielgrößen, so daß eine homogene
Beanspruchung des Materials und eine gleichmäßige Werkstoffausnutzung erzielt werden
kann. Eine Begrenzung der Wärmespannungen erfolgt im wesentlichen bereits durch die
Einhaltung des vorbestimmten Temperaturgradienten durch Einstellung der Dicke der
Metallwand und somit der Außenwand. Die Begrenzung der Primärspannung erfolgt durch
die angebrachten wanddickenabhängigen Rippenfelder auf der Innenseite der Außenwand.
Werden vorbestimmte Abstände zwischen den Rippen eingehalten, kann somit einerseits
eine optimale Kühlwirkung, zugleich jedoch auch eine optimale Stabilität des Materials
erreicht werden. Weitere Parameter sind die Höhe und die Breite der Rippen, sowie
ihre räumliche Anordnung. Durch eine bestimmte Anordnung von Rippen in Rippenfeldern
ist es möglich, dünne und zugleich haltbare Außenwände für eine optimale thermische
Wandauslegung mit oder auch ohne keramische Schutzschichten herzustellen. Diese Maßnahmen
können in der Regel sowohl für Leit- wie auch für Laufschaufeln eingesetzt werden.
[0016] Wenn insbesondere das Feld der Rippen zumindest abschnittsweise quer zur Strömung
des Kühlfluids verläuft, wird die Turbulenz des Kühlfluids erhöht, was die Kühlwirkung
verbessert, ohne daß zusätzliche Turbulatoren eingesetzt werden müßten. Durch die
quer zur Stömungsrichtung des Kühlfluids angeordneten Rippenfelder wird gerade in
den Bereichen mit dünner Wandstärke, wo eine höhere interne Wärmeübergangszahl benötigt
wird, eine erwünschte höhere Kühlwirkung erreicht. Zur Erzielung der gewünschten Verwirbelung
ist darauf zu achten, daß die Rippen weder zu eng noch zu weit voneinander beabstandet
angeordnet werden, weil sonst entweder keine ausreichende Verwirbelung oder eine zu
geringe Stabilität erzielt werden.
[0017] Weisen die Rippen Queröffnungen auf, wird das Kühlfluid bei dem Durchströmen des
Innenraums turbulenter. Dies verbessert wiederum die Kühlwirkung. Die Öffnungen sind
so ausgelegt, daß sie die Stabilität der Rippen nicht beeinflussen.
[0018] Es ist vorteilhaft, wenn der Hohlraum von der Druckseite zur Saugseite in Längsrichtung
der Turbinenschaufel von Innenwänden durchzogen ist, wobei die Innenwände an die druckseitige
bzw. saugseitige Außenwand unter kontinuierlichem Verlauf an den kontinuierlichen
Verlauf der Dicke der Außenwand angeschlossen sind. Durch die Einteilung des Hohlraums
von der Druckseite zur Saugseite wird sichergestellt, daß die Stabilität der Turbinenschaufel
erhalten bleibt bzw. verbessert wird. Zugleich wird der Hohlraum in mehrere Kammern
aufgeteilt. Die Form und Anzahl der hierzu eingesetzten Innenwände wird je nach Kühlungsart
und Kühlfluideigenschaften so gewählt, daß ein möglichst einfacher Aufbau des Hohlraums
resultiert. Dies bedeutet, daß eine kostengünstige, herkömmliche Feingußtechnik angewandt
werden kann. Wenn die Innenwände an die druckseitige bzw. saugseitige Außenwand unter
kontinuierlichem Verlauf an den kontinuierlichen Verlauf der Dicke der Außenwand angeschlossen
sind, werden Spannungsspitzen in der Außenwand werden reduziert. Die Innenwände verstärken
die Außenwandbereiche und fangen somit Spannungen auf, die durch eine sich verändernde
Dicke, und unterschiedlichen Temperaturen in der Außenwand und damit unterschiedlichen
Wärmetransport entstehen. Darüber hinaus wird berücksichtigt, daß sich überall ein
optimales Geschwindigkeitsniveau des Kühllfluids und somit eine optimale interne Wärmeübergangszahl
ergibt. Durch die Aufteilung des Hohlraums treten lediglich geringe Druckverluste
auf. Es ist dehalb ein hoher Anteil an Energie aus dem erwärmten Kühlfluid rückgewinnbar.
[0019] Eine zusätzliche Verbesserung der Korrosionsbeständigkeit ist dadurch gegeben, daß
der Hohlraum mit einer Aluminisierungsschicht versehen ist, isnbesondere die dampfbenetzten
Innenflächen.
[0020] Der Wirkungsgrad der Turbine wird durch das Kühlfluid kaum bzw. lediglich minimal
verringert, wenn das Kühlfluid in einem geschlossenen Kreislauf durch die Turbinenschaufel
geführt wird. Die Führung in einem Kreislauf kann auch weitere Turbinenschaufeln umfassen,
wodurch zusätzlich Kühlfluid eingespart wird. Dadurch, daß keine abkühlende Mischung
durch in das Aktionsfluid austretendes Kühlfluid ensteht, bleibt der Wirkungsgrad
und damit die Leistung der Turbine erhalten. Es wird kein Kühlfluid verbraucht, was
die Betriebskosten der Turbine senkt. Die vom Kühlfluid innerhalb der Turbinenschaufel
aufgenommene Wärme kann weitgehend wiederverwendet werden. Dies verbessert die Energieausnutzung
und erhöht den Wirkungsgrad.
[0021] Eine vorteilhafte räumliche Anordnung des Hohlraums der Turbinenschaufel wird dadurch
unterstützt, daß der Einlaß und der Auslaß des Kühlfluids im Fußbereich angeordnet
sind. Vom Fußbereich aus wird das Kühlfluid dann in die verschiedenen anderen Kühlbereiche
geleitet. Der Fußbereich ist für Zuleitungen des Kühlfluids leichter zugänglich.
[0022] Eine sparsame Verwendung des Kühlfluids ist dadurch gegeben, daß der Kopf- und Fußbereich
der Turbinenschaufel zugleich mit dem Kühlfluid des Schaufelblattbereichs gekühlt
wird. Hierdurch ist der Aufbau des Kopf-, Fuß- und Schaufelblattbereichs und insbesondere
der Übergänge zwischen den Bereichen vereinfacht.
[0023] Eine genauere Anpassung an die wirklich benötigte Kühlung ist dadurch gegeben, daß
die Turbinenschaufel eine Laufschaufel ist und die Wanddicke von Kühlkammern im Hohlraum
nach Maßgabe einer lokalen Wärmeübergangszahl lokal variiert. Durch die Rotationsbewegung
der Laufschaufel wird das Kühlfluid in manchen Bereichen der Kühlkammern stärker gegen
die Innenwände bzw. gegen die Außenwände gepreßt. Dies verursacht einen inhomogenen
internen Wärmeübergangskoeffizienten. Dies wird durch die Änderung der Wanddicken
der Innenwände bzw. der Außenwand erfindungsgemäß wieder ausgeglichen. Durch die Anpassung
der Wanddicken wird lediglich die unbedingt benötigte Materialmenge eingesetzt und
zugleich ein genauer angepaßter Kühlmittelverbrauch erreicht. Hierdurch wird der Wirkungsgrad
der Turbine erhöht und zugleich eine in allen Bereichen der Scahuefl ausreichende
Kühlung sichergestellt.
[0024] Vorteilhaft ist es, wenn im Mittelbereich des Schaufelblattbereichs von Innenwänden
gebildete Mittelkühlkammern vorgesehen sind, die seriell vom Kühlfluid durchströmt
sind. Die Mittelkühlkanäle befinden sich in dem mit am stärksten durch hohen Wärmeeintrag
belasteten Bereichen der Turbinenschaufel. Sie tragen somit einen großen Anteil der
eingetragenen Wärme in sich. Die serielle Durchströmung gewährleistet einen langen,
mäanderförmigen Weg des Kühlfluids durch die Turbinenschaufel und somit eine gute
Ausnutzung der Wärmekapazität des Kühlfluids. Insbesondere an Umlenkstellen wird das
Kühlfluid stark verwirbelt und somit die Kühlwirkung verbessert. Die benötigte Kühlfluidmenge
wird reduziert.
[0025] Ein schnelles Fließen des Kühlfluids und damit ein verbesserter Wärmeabtransport
ist dadurch gegeben, daß im Mittelbereich des Schaufelblattbereichs von Innenwänden
gebildete Mittelkühlkammern vorgesehen sind, die parallel vom Kühlfluid durchströmt
sind. Zugleich ist hierdurch der Aufbau des Hohlraums in dem sich die Kühlkammern
befinden, vereinfacht und somit ein ausschußärmerer Guß bei der Herstellung ermöglicht.
[0026] Die Strömungsgeschwindigkeit des Kühlfluids kurz vor dem Aufprall auf die Außenwand
wird erhöht, wenn zumindest eine der Mittelkühlkammern einen Prallkühleinsatz mit
nach außen gerichteten Prallkühlbohrungen aufweist, die mit Abstand von der Innenseite
der Außenwand angeordnet und die vom Kühlfluid durchströmt sind. Durch die erhöhte
Strömungsgeschwindigkeit des auf die Innenseite der Außenwand aufprallenden Kühlfluids
wird die Kühlwirkung deutlich verbessert. Hierdurch ist es möglich, auch mittels eines
Kühlmittels mit niedrigem Druck eine gute Kühlwirkung zu erzielen, ohne die Außenwand
durch hohe Primärspannungen durch den Innendruck zu belasten.
[0027] Eine einfache, sichere und kostengünstige Art der Halterun des Prallkühleinsatzes
ist gegeben, wenn der Prallkühleinsatz von auf der Innenseite der Außenwand und/oder
von auf der Innenwand und/oder von auf Rippen angebrachten Abstandshaltern gehalten
ist.
[0028] Eine weitere Verbesserung der Kühlung ist dadurch gegeben, daß an der Hinterkante
der Turbinenschaufel eine Zusatzkühlung vorhanden ist. Dies ist besonders vorteilhaft,
weil dort Außenwände enger zusammenlaufen und somit eine Verbindung zu den übrigen
Kühlkammern häufig schwierig ist.
[0029] Insbesondere handelt es sich dabei um eine separate, geschlossene Dampfkühlung.
[0030] Wenn an der Hinterkante der Turbinenschaufel alternativ eine offene Luftkühlung mit
freiem Austritt vorhanden ist wird keine Rückleitung mehr benötigt. Die eingesetzte
Luft wird frei in den Aktionsfluidraum eingeleitet. Da es sich nur um eine relativ
geringe Menge Kühlluft handelt, wird der Wirkungsgrad der Turbine hierdurchwenig gemindert.
[0031] Zur Erzielung einer höheren internen Wärmeübergangszahl ist es vorteilhaft, wenn
das Kühlfluid Dampf ist. Die knappe, für niedrige Schadstoffemissionen bei pulsationsfreiem
Betrieb benötigte Verdichterluft muß nicht eingesetzt werden. Eine geschlossene Luftkühlung
benötigt sehr viel Luft und bewirkt hohe Druckverluste. Bei Verwendung von Dampf als
Kühlfluid sind gegenüber Luft 1,5 bis dreifach höhere interne Wärmeübergangszahlen
erzielbar. Der Einsatz von Dampf ermöglicht somit den Betrieb der Turbine mit einem
heißeren Aktionsfluid, was wiederum den Wirkungsgrad heraufsetzt. Wenn Kühlluft in
das Aktionsfluid eingeleitet wird, entstehen hohe Wirkungsgradverluste. Bei Beibehaltung
der Temperatur des Aktionsfluids ist es durch den Einsatz von Kühldampf möglich, die
Turbinenschaufelaußenwand dicker auszubilden, was die Stabilität der Schaufel erhöht
und die Anforderungen an die Rippenfelder herabsetzt. Es sind auch Lösungen ohne Rippenfelder
möglich. Kühldampf besitzt gegenüber Luft zugleich noch eine höhere Wärmekapazität,
was zu einem verbesserten Wärmeabtransport aus der Turbinenschaufel führt.
[0032] Bei Einsatz eines Niederdruckdampfes ist eine Ausgestaltung des Hohlraums mit wenigen
Kühlkammern im Blattbereich möglich. Dieser Niederdruckdampf ist gekennzeichnet durch
einen Eintrittsdruck von 15 bar oder eine Eintrittstemperatur von ungefähr 250°C.
Durch den niedrigen Druck ist die Belastung der Außenwand durch innendruckbedingte
Primärspannungen vermindert und es werden weniger Rippen zur Stabilisierung der Außenwand
benötigt. Der Innenraum kann beispielsweise so ausgestaltet sein, daß zwei von einer
Innenwand gebildete Kühlkammern seriell von Kühlfluid durchströmt sind. Vorteilhafterweise
befindet sich zumindest in einer der Kühlkammern ein Prallkühleinsatz, der Prallkühlbohrungen
aufweist, die vom Kühlfluid durchströmt sind, und der von auf der Innenseite der Außenwand
und/oder auf der Innenwand und/oder auf einigen der Rippen angebrachten Stegen gehalten
wird. Durch den Einsatz von Prallkühlbohrungen wird der Kühldampf lokal stark beschleunigt
und somit seine Kühlwirkung erhöht. Die Beschleunigung erfolgt durch die Prallkühlbohrungen
auf die Innenseite der Außenwand, und erhöht somit die interne Wärmeübergangszahl.
[0033] Besonders gute Kühleigenschaften hat der Dampf, wenn er ein Mitteldruckdampf ist.
Mitteldruckdampf ist gekennzeichnet durch Eintrittsdaten von ungefähr 30 bar Druck
und 350°C Eintrittstemperatur. Zugleich ist der Innendruckspannungspegel noch nicht
sehr hoch, so daß die entstehenden Spannungen noch beherrschbar sind. Der Mitteldruckdampf
ist in modernen GUD-Kraftwerken direkt verfügbar und muß nicht unter Energieverlust
zusätzlich bereitgestellt werden. Durch den höheren Dampfdruck entstehen gegenüber
einem Niederdruckdampf höhere Wärmeübergangszahlen und ein besserer Wärmetransport.
Unter Gewährleistung gleichbleibender Kühlwirkung ist die Wanddicke der Turbinenschaufel
somit dicker ausbildbar, wodurch die Stabilität der Turbinenschaufel erhöht wird und
die Wand den durch den hohen Druck des Mitteldruckdampfes erhöhten Primärspannungen
besser standhält. Zudem weist der Hohlraum bei Verwendung eines Mitteldruckkühldampfs
lediglich Kühlkammern auf. Auf Prallkühleinsätze kann verzichtet werden. Dies vereinfacht
die Herstellung und reduziert die Kosten.
[0034] Die Außenkontur der Turbinenschauel entspricht vorteilhat dem Verlauf einer aerodynamisch
vorgegebenen Form, wobei die Dicke der Außenwand zum Hohlraum hin variiert. Die Form
weist somit den Vorteil der Einhaltung der Temperaturschwellenwerte auf und weicht
zugleich von ihrer äußeren Form nicht von den üblichen Profilen ab, so daß die Turbinenschaufel
in üblichen Turbinen eingesetzt werden kann und die bereits bekannten Strömungseigenschaften
aufweist.
[0035] Die auf das Verfahren zur Herstellung bezogene Unteraufgabe wird dadurch gelöst,
daß die Gußform so angeordnet wird, daß der Profilverlauf der Außenkontur des Gußkerns
der Differenz zwischen einem aerodynamisch vorgegebenen, insbesondere äußeren Profilverlauf
eines Turbinenschaufelblatts und einer Funktion entspricht, die nach Maßgabe des Verlaufs
der externen Wärmeübergangszahl an der Außenseite der Außenwand der Turbinenschaufel
und des Verlaufs der internen Wärmeübergangszahl an der Innenseite der Außenwand der
Turbinenschaufel kontinuierlich so verläuft, daß zumindest an vorbestimmten Stellen
der Außenwand vorbestimmte Temperaturschwellenwerte und/oder vorbestimmte Temperaturgradienten
zwischen vorbestimmten Stellen der Außenwand nicht überschritten werden. Insbesondere
entspricht der äußere Profilverlauf dabei einem genormten Profilverlauf.
[0036] Es wird also lediglich ein Gußkern eingesetzt, dessen Außenwölbung bzw. Geometrie
mit der variablen Dicke der Außenwand sowie u.U. mit den Geometrien zugehöriger Rippenfelder
entsprechend relativ zu einer umgebenden Gußform bzw. Außenkontur veränderlich ist.
Dieser Gußkern ist kompakt, besitzt eine einfach herzustellende Form, die leicht abgestützt
werden kann und keinen exzessiv engen Toleranzanforderungen unterliegt. Damit sind
sowohl konventionelle Feingußverfahren, als auch Verfahren mit gerichteter Erstarrung
oder Einkristallerstarrung ohne Mehrkosten durchführbar. Die Turbinenschaufel kann
in ihrem Schaufelblattbereich einstückig gegossen werden. Der Ausschuß beim Guß ist
durch die einfache Form vermindert. Durch die Außenwölbungen wird die Außenwand des
Gußprodukts der Turbinenschaufel unterschiedlich dick ausgebildet, wobei im wesentlichen
keine Nachbearbeitung nötig ist. Durch die einfache Maßnahme der unterschiedlich dick
ausgebildeten Außenwände können Temperaturgrenzwerte eingehalten werden, ohne daß
aufwendige Beschichtungen vorgenommen werden müßten, die zudem leicht wieder abplatzen.
[0037] Sowohl für Niederdruck- wie auch für Mitteldruckdampfkonstruktionen kommen gängige,
ausschußarme Verfahren zum Einsatz, da die minimalen Außenwanddicken mit annähernd
1 bis 2 mm im Vergleich zu sonst üblichen Außenwanddicken von dampfgekühlten Turbinenschaufeln
fast doppelt so groß sind und die Gußtoleranzen bei annähernd 0,15 mm liegen, was
in einem für übliche Gußverfahren problemlosen Bereich liegt. Dies vereinfacht die
Herstellung und verringert die Herstellungskosten beträchtlich.
[0038] Die Erfindung wird anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher
erläutert.
[0039] Es zeigen:
Fig.1 einen Querschnitt durch eine niederdruckdampfgekühlte Turbinenleitschaufel mit
variierender Außenwanddicke,
Fig.2 eine schematische Ausschnittsvergrößerung der Außenwand zur Darstellung des
Wärmeübertragungsmechanismus in der Außenwand,
Fig.3 einen schematischen Schnitt durch einen Schaufelblattbereich und einen Fußbereich
einer niederdruckdampfgekühlten Turbinenleitschaufel von Fig.1,
Fig.4 ein Fließschema des Kühldampfes durch eine niederdruckdampfgekühlte Turbinenleitschaufel
im Längsschnitt von Fig.1,
Fig.5 einen Schnitt durch ein Rippenfeld,
Fig.6 Queröffnungen der Rippen,
Fig.7 einen Querschnitt durch eine mitteldruckdampfgekühlte Turbinenleitschaufel,
Fig.8 einen schematischen Schnitt durch einen Schaufelblattbereich und einen Fußbereich
einer mitteldruckdampfgekühlten Turbinenleitschaufel von Fig.7,
Fig.9 ein Fließschema des Kühldampfes einer niederdruckdampfgekühlten Turbinenleitschaufel
im Längsschnitt von Fig.7,
Fig.10 ein Fließschema mit Fließwiderständen der Schaufel,
Fig.11 einen schematischen Schnitt durch eine mitteldruckdampfgekühlte Turbinenleitschaufel
und
Fig.12 ein Fießschema der Turbinenleitschaufel von Fig.11.
[0040] Fig.1 zeigt einen Querschnitt durch einen Schaufelblattbereich 7 einer niederdruckdampfgekühlten
Turbinenleitschaufel 1 miir variierender Außenwanddicke 34. Die Turbinenschaufel 1
wird an der Außenseite 9 der Außenwand 4 von einem heißen Aktionsfluid 2, insbesondere
einem Heißgas angeströmt. Zur Kühlung ist die Turbinenschaufel 1 in ihrem innenliegenden,
im allgemeinen mehrteiligen Hohlraum 5, der von der Außenwand 4 umgeben ist, von einem
Kühldampf 6, nämlich einem Niederdruckkühldampf, durchströmt. Der Hohlraum 5 ist in
Längsrichtung der Turbinenschaufel 1 von Innenwänden 20 durchzogen, welche das Schaufelprofil
in Richtung von der Druckseite 46 zur Saugseite 45 so durchziehen, daß mehrere Mittelkühlkammern
21 entstehen, in diesem Fall zwei, wobei die Innenwände 20 an die druckseitige bzw.
saugseitige Außenwand 4 unter kontinuierlichem Verlauf an den kontinuierlichen Verlauf
der Dicke 34 der Außenwand 4 angeschlossen sind. Die Mittelkühlkammern 21 weisen Prallkühleinsätze
22 auf, deren Wände von einer Vielzahl kleiner Prallkühlbohrungen 23 durchbrochen
sind. Der Niederdruckkühldampf wird durch die Prallkühlbohrungen 23 hindurchgepreßt
und auf die Innenseite 13 der Außenwand 4 zu beschleunigt. Durch den schnellen Aufprall
wird die Innenseite 13 der Außenwand 4 dann gleichmäßig intensiv gekühlt. Im Anströmkantenbereich
32 weist der Hohlraum 5 zwei Vorderkühlkammern 31 auf, durch die ebenfalls Kühldampf
hindurchströmt und die Innenseite 13 der Außenwand 4 gekühlt wird. Die Kühlung erfolgt
hier konvektiv.
[0041] Die Außenwand 4 ist gegebenenfalls mehrschichtig aufgebaut und weist eine Metallwand
3, außen bedarfsweise eine keramische Schutzschicht 15 und innenliegend eine Aluminiumlegierungsschicht
54 auf, wie in Fig.2 dargestellt. Die Metallwand 3, besitzt entlang eines Querschnitts
durch den Schaufelblattbereich 7 unterschiedliche Dicken 8. Die Dicke 8 der Metallwand
3 variiert kontinuierlich, d.h. ohne Sprünge bzw. stetig um keine Spannungsspitzen
hervorzurufen, nach Maßgabe der externen Wärmeübergangszahl W
ex an der Außenseite 9 der Außenwand 4. Die Dicke 33 der keramischen Schutzschicht 15
ist annähernd konstant. Die Dicke 34 der Außenwand 4 variiert also ebenfalls mit der
Dicke 8 der Metallwand 3. Die externe Wärmeübergangszahl W
ex ist durch die Größe des Wärmeübergangs vom Heißgas 2 in die Außenwand 4 gegeben.
Das Prinzip der Wärmeübertragung durch die Außenwand 4 ist in Fig.2 verdeutlicht.
Der externe Wärmeübergang erfolgt mit einer lokal unterschiedlichen, durch die externe
Wärmeübergangszahl W
ex angegebenen Größe, woran die Dicke 8 der Metallwand 3 bzw. die Dicke 34 der Außenwand
4 angepaßt ist.
[0042] Die Dicke 34 der Außenwand 4 bzw. der Dicke 8 der Metallwand 3 ist erfindungsgemäß
zudem auch nach Maßgabe der internen Wärmeübergangszahl W
int an der Innenseite 13 der Außenwand 4 eingestellt. Auf die interne Wärmeübergangszahl
W
int haben die Art und die physikalischen Parameter des Kühlfluids 6 einen entscheidenden
Einfluß. Auch durch den Aufbau des Hohlraums 5 an der Innenseite 13 der Außenwand
4, beispielsweise durch Rippen 16, kann die interne Wärmeübergangszahl W
int verändert werden.
[0043] Der Hohlraum 5 weist Rippen 16 in den Bereichen 14 der Außenwand 4 auf, die besonders
dünn sind oder die besonders starken Belastungen unterworfen sind und somit stabilisiert
werden müssen. Rippen 16 sind beispielsweise auf beiden Innenseiten 13 der Außenwand
4 einer mit Prallkühleinsätzen 22 versehenen Mittelkühlkammer 21 quer zur Strömung
18 des Kühlfluids 6 verlaufend angebracht. Die mittlere Mittelkühlkammer 21 weist
lediglich auf der Innenseite 13 der Außenwand 4 an der Saugseite 45 der Turbinenleitschaufel
1 Rippen 16 auf, an der Druckseite 46 hingegen nur Abstandshalter 44, die den Prallkühleinsatz
22 in Position halten. An einigen der Rippen 16 sind ebenfalls Abstandshalter 44 für
die Positionierung des Prallkühleinsatzes 22 vorhanden.
[0044] Die Rippen 16 weisen vorbestimmte Maße auf, wie die Dicke 37, die Höhe 41, ihren
Fußradius 39, ihren Kopfradius 40, ihre mittragende Breite 38 sowie räumliche Anordnungen,
die besonders geeignet sind, zur Verwirbelung der Kühlfluidströmung 18 beizutragen
beziehungsweise eine ausreichende Kühloberfläche an der Innenseite 13 der Außenwand
4 zu liefern. Eine Darstellung findet sich in Fig.5 bzw. 6. Eine gute Verwirbelung
ist insbesondere dann gegeben, wenn die Rippen 16, die in Rippenfeldern angeordnet
sind, die quer zur Strömungsrichtung 18 des Kühlfluids 6 liegen.
[0045] Die Dicke 8 der Metallwand 3 bzw. die Dicke 34 der Außenwand 4 bewegt sich zwischen
annähernd 0,6 mm bis 1,0 mm im Hinterkantenbereich 36 bis zu annähernd 2 mm im Druckbereich
46. Die Änderungen zwischen den einzelnen Dickenbereichen, die durch Innenwände 20
abgegrenzt sind, weisen zur Verminderung von Spannungsspitzen kontinuierliche Übergänge
10 auf, berechnet beispielsweise mittels einer linearen Interpolation zwischen den
unterschiedlichen Solldicken.
[0046] Fig.2 zeigt schematisch die Wärmeübertragung von einem Aktionsfluid 2 auf eine Kühlfluid
6 über eine Außenwand 4 und ein schematisches Profil der Temperatur T. Die Außenwand
4 der Dicke 34 ist mehrschichtig aufgebaut. Sie weist eine außenliegende keramische
Schutzschicht 15 der Dicke 33, eine tragende Metallwand 3 der Dicke 8 auf. Im Hohlraum
5 und insbesondere an der Innenseite 13 der Außenwand 4 ist optional eine Aluminisierungsschicht
54 gegen Korrosion vorgesehen. Die Beschichtung 54 kann sehr dünn ausgebildet sein.
Ist die Beschichtung 54 nicht angebracht, liegt die Innenseite 13 der Außenwand 4
gleich mit der Innenseite 12 der Metallwand.
[0047] Das außen anströmende heiße Aktionsfluid 2 besitzt eine gegenüber der Außenwand 4
erhöhte Temperatur T. An der Außenseite 9 der keramischen Schutzschicht 15 findet
ein Wärmeübergang auf die Außenwand 4 statt. Der externe Wärmeübergang ist gekennzeichnet
durch die externe Wärmeübergangszahl W
ex, deren Größe angibt, wie stark Wärme auf die Außenwand 4 übergeht. Der lokale Wärmeübergang
zwischen Aktionsfluid 2 und der Außenwand 4 weist für verschiedene Außenwandabschnitte
14 des Schaufelblattbereichs 7 der Turbinenschaufel 1 verschiedene externe Wärmeübergangskoeffizienten
W
ex auf und somit unterschiedliche Dicken 8 der Metallwand 3.
[0048] Nach Eintritt der Wärme in die Außenwand 4 erfolgt zunächst eine Wärmeleitung durch
die keramische Schutzschicht 15 und daraufhin durch die Metallwand 3. Die Wärmeleitung
der keramischen Schutzschicht 15 ist anders als die der Metallwand 3. Somit weist
der Temperaturverlauf T am Übergang von der Innenseite 35 der keramischen Schutzschicht
15 auf die Außenseite 11 der Metallwand 3 eine Unstetigkeit auf. An der Innenseite
12 der Metallwand 3, die in diesem Fall mit der Innenseite 13 der Außenwand 4 übereinstimmt,
tritt die Wärme aus der Außenwand 4 aus, was durch den internen Wärmeübergangskoeffizienten
W
int beschrieben wird. An der Innenseite 13 nimmt das innen vorbeiströmende Kühlfluid
6 die Wärme mit. Der Temperaturverlauf T zeigt in diesem Bereich einen starken Abfall.
[0049] In dem Bereich des Übergangs von der keramischen Schutzschicht 15 auf die Metallwand
3 ist ein Temperaturschwellenwert T
M definiert, der charakteristisch für die Temperaturbeständigkeit der Außenwandmaterials
ist, u.a. für die Haftqualität der keramischen Schutzschicht 15 auf der Metallwand
3. Zwischen der maximaler Metalltemperatur </= T
M und der Temperatur an der Innenseite 12 der Metallwand 3 ist ein Temperaturgradient
ΔT
M definiert. Er ist ein Maß für Temperaturunterschiede und somit auch für die Spannungsbelastung
der Außenwand 4. Durch die erfindungsgemäße Einstellung der Dicke 8 der Metallwand
3 wird erreicht, daß zumindest an vorbestimmten Stellen der Außenwand 4 vorbestimmte
Temperaturschwellenwerte T
M und/oder vorbestimmte Temperaturgradienten ΔT
M zwischen der Außenseite 11 der Metallwand 3 und der Innenseite 12 der Metallwand
3, also vorbestimmten Stellen der Außenwand 4, nicht überschritten werden. Dies stellt
sicher, daß die Außenwand 4 der Turbinenschaufel 1 nicht übermäßig belastet wird,
die keramische Schutzschicht 15 besser auf der Metallwand 3 haftet, keine Oxidation
auftritt und somit ein dauerhafter Einsatz der Turbinenschaufel 1 möglich ist. Für
eine Ziellebensdauer der Schaufel von mindestens 25000 äquivalenten Betriebsstunden
oder zirka 1000 Normallastzyklen gilt für aktuelle Schaufelwerkstoffe bzw. Betriebs-Lastkollektive,
daß der vorbestimmte Temperaturschwellenwert T
M bei annähernd 930 °C bis 950 °C liegt und der vorbestimmte Temperaturgradient ΔT
M bei annähernd 200 bis 220 °C bzw. bei annähernd 260 bis 290 °C über der Metallwanddicke
8 beträgt.
[0050] Fig.3 zeigt eine Aufsicht auf den Fußbereich 26 einer Turbinenschaufel entsprechend
Fig.1. Der Fußbereich 26 weist einen Einlaß 27 und einen Auslaß 28 für das Kühlfluid
6 auf. Schematisch ist die Lage des Schaufelblattbereichs 7 relativ zum Fußbereich
26 der Turbinenschaufel 1 angedeutet. Das Kühlfluid 6 durchströmt die Turbinenschaufel
1 in Mittelkühlkammern 21 mit Prallkühleinsätzen 22 und konvektiv in Vorderkühlkammern
31 im Anströmkantenbereich 32. An der Hinterkante 36 der Turbinenschaufel 1 ist eine
Zusatzkühlung 56 vorgesehen, bei der es sich vorzugsweise um eine seperate, geschlossene
Dampfkühlung handelt.
[0051] Fig.4 zeigt eine Seitenansicht mit einem Fließschema des Kühlfluids 6. Nach dem Einlaß
27 des Kühlfluids 6 in den Fußbereich 26 der Turbinenschaufel 1 durchströmt das Kühlfluid
6 in einem abgezweigten Kühlfluidteilstrom 47 den Hinterkantenbereich 36 der Turbinenschaufel
1. Ein anderer abgezweigter Kühlfluidteilstrom 48 durchströmt eine Vorderkühlkammer
31 im Anströmkantenbereich 32. Nach Verlassen des Schaufelblattbereichs 7 durchläuft
das Kühlfluid 6 den Kopfbereich 25 der Turbinenschaufel 1. Daraufhin durchströmt es
zunächst die auf der Saugseite 45 liegende Vorderkühlkammer 31 und nach einer Umleitung
die auf der Druckseite liegende, benachbarte Vorderkühlkammer 31 bis zum Auslaß 28
im Fußbereich 26.
[0052] Ein weiterer, vom zugeführten Kühlfluid 6 abgezweigter Kühlfluidteilstrom 49 durchströmt
eine erste Mittelkühlkammer 21, die einen Prallkühleinsatz 22 aufweist. Nach Durchgang
durch den Kopfbereich 25 durchströmt das Kühlfluid 6 seriell die zweite Kühlkammer
21, die ebenfalls einen Prallkühleinsatz 22 aufweist, in umgekehrter Richtung wie
die erste. Nach Erreichen des Fußbereichs 26 der Turbinenschaufel 1 werden die verschiedenen
Ströme zusammengeleitet und durch den Auslaß 28 aus der Turbinenschaufel 1 entlassen.
Das Kühlfluid 6 wird zugleich zum Durchströmen des Schaufelblattbereichs 7 und des
Kopf- 25 und des Fußbereichs 26 benutzt. Es ist lediglich ein einziger geschlossener
Kreislauf für das Kühlfluid 6 notwendig, was die Handhabung vereinfacht und die Herstellungskosten
verringert.
[0053] Der Kopf- 25 und der Fußbereich 26 sind mittels einfacher Schweiß- oder Lötverbindungen
24 an dem Schaufelblattbereich 7 der Turbinenschaufel 1 befestigt bzw. mit Abschlußplaten
17 verschlossen. Diese einfache Art der Befestigung ist aufgrund des einfachen Aufbaus
des Hohlraums 5 möglich. In dem Kopf25 und Fußbereich 26 können zur Unterstützung
der Kühlwirkung des Kühlfluids 6 Prallkühleinsätze 22 untergebracht sein, was nicht
dargestellt ist.
[0054] Fig.5 zeigt in einem vergrößernden Schnitt schematisch Rippen 16, die zur Verstärkung
der ausgedünnten Bereiche der Außenwand 4 eingesetzt sind. Die Aufsicht auf die Rippen
16 aus Fig.1 erfolgt in Querrichtung, so daß nur Rippen 16 quer zur Strömungsrichtung
des Kühlfluids 6 sichtbar sind. Entlang einer Rippe 16 sind Rippenqueröffnungen 19
vorbestimmter Maße und Abstände angebracht, wie in Fig. 1 und Fig.7 dargestellt. Sie
dienen dem Queraustausch und der zusätzlichen Verwirbelung des Kühlfluids 6, wodurch
die Kühlwirkung des Kühlfluids 6 verbessert wird. Variiert werden kann hierbei beispielsweise
die Höhe 42 der Rippenqueröffnungen 19 sowie ihr Abstand 52 vom Kopf 50 der Rippe
16, s. Fig.6, wie auch der Abstand 43 der Rippenqueröffnungen 19. Bei der Abstimmung
des Rippenfeldes auf die Anforderungen aufgrund der eingestellten Dicke 34 der Außenwand
4 können die oben genannten Maße, Abstände und räumlichen Anordnungen in bestimmten
Grenzen verändert werden. Die Grenzen sind einerseits dadurch bestimmt, daß eine gute
Kühlung erhalten werden muß, anderseits soll eine ausreichende Stabilität der nach
Maßgabe der Wärmeübergangszahlen lokal mit einer geringen Dicke ausgebildeten Außenwand
4 gegeben sein. Für letztere ist es notwendig, die Rippen 16 enger anzuordnen, andererseits
dürfen sie nicht zu eng sein, so daß das Kühlfluid 6 nicht lediglich über sie hinwegströmt
und möglicherweise nicht verwirbelt wird. Die Höhe 41 der Rippen 16 beträgt ungefähr
das Ein- bis Zweifache der Außenwanddicke 34. Die mittragende Breite 38 der Rippen
16 beträgt ungefähr das Vierfache der Dicke 34 der Außenwand 4. In den Bereichen der
Anströmkante 32 befinden sich vorzugsweise keine Rippen beziehungsweise mur konventionelle
Turbulatoren wie auch im Hinterkantenbereich 36.
[0055] Fig.6 zeigt eine beispielhafte Anordnung von Rippenqueröffnungen 19. Sie weisen eine
längliche ovale Form auf. Sie bewirken einen Queraustausch und eine Verwirbelung der
vorbeiströmenden Kühlfluids 6, wobei sie jedoch so beabstandet angeordnet sind, daß
sie die Stabilität der Rippen 16 nicht beeinträchtigen, die zur Stabilisierung der
dünnen Außenwandbereiche 14 dienen.
[0056] Fig.7 zeigt einen Schnitt durch einen Schaufelblattbereich 7 einer mitteldruckdampfgekühlten
Turbinenleitschaufel 1 mit variierender Außenwanddicke 34. Der von der Außenwand 4
umgebene Hohlraum 5 weist sechs Kühlkammern 21 auf, zwei Vorderkühlkammern 31 im Bereich
der Anströmkante 32 sowie eine Hinterkühlkammern 53 im Hinterkantenbereich 36. Die
sechs Mittelkühlkammern 21 sind durch Innenwände 20 voneinander getrennt. Die Mittelkühlkammern
21 weisen etwa gleiche Strömungsquerschnitte auf. Sie sind nach einem in Fig.3 dargestellten
Fließschema seriell von dem Kühldampf 6 durchströmt. Die Wanddicke 8 der Metallwand
3 variiert über den Umfang von annähernd 1 bis 2,2 mm, nach demselben Prinzip, wie
bereits bei der niederdruckdampfgekühlten Turbinenleitschaufel beschrieben, d.h. zum
Ausgleich der sich über der Querschnitt des Schaufelblatts 7 ändernden Wärmeübergangszahlen
W
ex, W
int. Die Übergänge zwischen Bereichen 14 unterschiedlichen Wanddicken 8 sind jeweils
kontinuierlich, entsprechend den Bereichen 10, ausgeführt, das heißt stetig, vorzugsweise
linear oder mittels anderer Funktionen interpoliert.
[0057] Die Turbinenschaufel 1 weist an der gesamten Innenseite 13 der Außenwand 4, ausgenommen
dem Hinterkantenbereich 36, Rippenfelder auf, die zur Unterstützung der ausgedünnten
Außenwand 4 dienen. Der Mitteldruckdampf weist gegenüber dem Niederdruckdampf einen
nahezu doppelt so großen Druck auf (annähernd 30 bar gegenüber annähernd 15 bar).
Somit ist die Innendruckbelastung der Außenwand 4 wesentlich stärker und ein Hinzufügen
von weiteren Rippenfeldern vonnöten. Vorteilhaft ist dabei jedoch, daß der Mitteldruckdampf
einen verbesserten Wärmeabtransport und damit günstigere interne Wärmeübergangszahlen
W
int gewährleistet. Die Rippen 16 weisen wiederum vorbestimmte Abstände und Dimensionen
auf und sind mit Querströmungsöffnungen 19 ausgestattet. Die Rippen 16 liegen im wesentlichen
quer zur Strömungsrichtung 18, die parallel zur radialen Achse des Schaufelblatts
7 erfolgt.
[0058] Der Kühlmassenfluß kann durch Hinzufügen oder Weglassen von Strömungswiderständen
51, die in Fig. 4 nur schematisch angedeutet sind, so eingestellt werden, daß ein
gewünschter Kühlstrom und ein interner Wärmeübergang bzw. Wärmeübergangszahl W
int eintritt, der an die variierende Wanddicke 34 der Außenwand 4 angepaßt ist.
[0059] Fig.8 zeigt eine Aufsicht auf einen Fußbereich 26 einer mitteldruckdampfgekühlten
Turbinenschaufel aus Fig.7 mit einem Einlaß 27 und einem Auslaß 28 für das Kühlfluid
6.
[0060] Fig.9 zeigt einen Längsschnitt einer mitteldruckdampfgekühlten Turbinenschaufel nach
Fig.7 mit einem Fuß- 26, einem Schaufelblatt- 7 und einem Kopfbereich 25 und ein Fließschema
des Mitteldruckkühldampfes. Die Mittelkühlkammern 21 werden seriell und die Vorder-
31 und die Hinterkühlkammer teilweise parallel vom Kühlfluid 6 durchströmt. Der Fuß-
26 und der Kopfbereich 25 sind an den Schaufelblattbereich 7 angeschweißt oder angelötet.
Sie werden durch einen geschlossenen Kreislauf mit demselben Kühlfluid 6 gekühlt wie
der Schaufelblattbereich 7. Dies verringert die benötigte Kühlmittelmenge und vereinfacht
den Aufbau des Hohlraums 5 beziehungsweise der Innenräume des Kopf- 25 und Fußbereichs
26.
[0061] Fig.10 zeigt eine Schemazeichnung des Kühlmittelflusses durch eine mitteldruckdampfgekühlte
Turbinenschaufel aus Fig.7. In dem Einlaßbereich 27 können verschiedene Strömungswiderstände
51 in unterschiedliche Kühlkammern 21 gelegt werden, so daß der Teilmassenströme des
Kühlfluids 6 eingestellt werden können. Ein vergrößerter Massenstrom bewirkt eine
vergrößerte Kühlwirkung, aber auch erhöhte Druckverluste.
[0062] Fig.11 zeigt eine Schemazeichnung einer mitteldruckdampfgekühlten Turbinenleitschaufel.
Der Hohlraum 5 weist fünf Mtteilkühlkammern 21, der vordere Bereich 32 zwei Vorderkühlkammern
31 und der hintere Bereich 36 eine Hinterkühlkammer 53 auf. Die Mittelkühlkammern
21 haben etwa gleiche Strömungsquerschnitte, die Wanddicke 8 der Außenwand 4 ist nahezu
konstant. Aufgrund der ausreichenden Versteifung durch die Innenwände 20 sind keine
Rippen 16 notwendig.
[0063] Fig.12 zeigt ein Fließschema der Turbinenschaufel aus Fig. 11.
1. Turbinenschaufel (1), insbesondere Gasturbinenschaufel, die eine von einem heißen
Aktionsfluid (2) angeströmte Außenwand (4) hat, die einen gegebenenfalls mehrteiligen
Hohlraum (5) umgibt, der von einem Kühlfluid (6) durchströmt ist, wobei die Außenwand
(4) über den Umfang des Schaufelblattbereichs (7) der Turbinenschaufel (1) unterschiedlich
dick ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke (34) der Außenwand (4) zumindest über einen Teilumfang des Schaufelblattbereichs
(7) nach Maßgabe des Verlaufs der externen Wärmeübergangszahl (Wex) an der Außenseite (9) der Außenwand (4) und des Verlaufs der internen Wärmeübergangszahl
(Wint) an der Innenseite (13) der Außenwand (4) kontinuierlich so verläuft, daß vorbestimmte
Temperaturschwellenwerte (TM) an der Außenwand (4) und/oder vorbestimmte Temperaturgradienten (ΔTM) über der Außenwand (4) zwischen vorbestimmten Stellen der Außenwand (4) nicht überschritten
werden.
2. Turbinenschaufel nach Anspruch 1
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand (4) mehrschichtig aufgebaut ist und außen an der Außenwand (4)
eine dünne keramische Schutzschicht (15) und innen eine Metallwand (3) aufweist und
daß derjenige Temperaturgradient (ΔTM) maßgeblich ist, der zwischen der Außenseite (11) und der Innenseite (12) der Metallwand
(3) anliegt.
3. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 3
dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturschwellenwert (TM) an der gesamten Außenwand (4) und/oder vorbestimmte Temperaturgradienten (ΔTM) über der gesamten Außenwand (4) nicht überschritten werden.
4. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet, daß der Temperaturschwellenwert (TM) und der Temperaturgradient (ΔTM) kritischen, werkstoff- und spannungsabhängigen Werten entsprechen.
5. Turbinenschaufel nach Anspruch 3 oder 4
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenwand einschichtig ist und aus Metall besteht.
6. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß im Hohlraum (5) ein Feld aus Rippen (16) dort vorgesehen ist, wo ein Außenwandbereich
(14) geringerer Dicke (34) vorliegt.
7. Turbinenschaufel nach Anspruch 6
dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (16) des Felds nach Maßgabe der Dicke (34) der Außenwand (4), des
Temperaturschwellenwerts (TM) und/oder des Temperaturgradienten (ΔTM) und der von Mises-Vergleichsspannung vorbestimmte Maße, Abstände und räumliche Anordnungen
aufweisen.
8. Turbinenschaufel nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet, daß das Feld der Rippen (16) zumindest abschnittsweise quer zur Strömung (18) des
Kühlfluids (6) verläuft.
9. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Rippen (16) Queröffnungen (19) aufweisen.
10. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (5) von der Druckseite (46) zur Saugseite (45) in Längsrichtung
der Turbinenschaufel (1) von Innenwänden (20) durchzogen ist, wobei die Innenwände
(20) an die druckseitige bzw. saugseitige Außenwand (4) unter kontinuierlichem Verlauf
an den kontinuierlichen Verlauf der Dicke (34) der Außenwand (4) angeschlossen sind.
11. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß der Hohlraum (5) mit einer Aluminisierungsschicht (54) versehen ist.
12. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlfluid (6) in einem geschlossenen Kreislauf durch die Turbinenschaufel
(1) geführt wird.
13. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (27) und der Auslaß (28) des Kühlfluids (6) im Fußbereich (26) angeordnet
sind.
14. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kopf- (25) und Fußbereich (26) der Turbinenschaufel (1) zugleich mit dem
Kühlfluid (6) des Schaufelblattbereichs (7) gekühlt wird.
15. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Turbinenschaufel (1) eine Laufschaufel ist und die Wanddicken (30) der Innenwände
(20) im Hohlraum (5) nach Maßgabe einer lokalen Wärmeübergangszahl lokal variieren.
16. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß im Mittelbereich (55) des Schaufelblattbereichs (7) von Innenwänden (20) gebildete
Mittelkühlkammern (21) vorgesehen sind, die seriell vom Kühlfluid (6) durchströmt
sind.
17. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß im Mittelbereich (55) des Schaufelblattbereichs (7) von Innenwänden (20) gebildete
Mittelkühlkammern (21) vorgesehen sind, die parallel vom Kühlfluid (6) durchströmt
sind.
18. Turbinenschaufel nach Anspruch 16 oder 17,
dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine der Mittelkühlkammern (21) einen Prallkühleinsatz (22) mit nach
außen gerichteten Prallkühlbohrungen (23) aufweist, die mit Abstand von der Innenseite
(13) der Außenwand (4) angeordnet und die vom Kühlfluid (6) durchströmt sind.
19. Turbinenschaufel nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß der Prallkühleinsatz (22) von auf der Innenseite (13) der Außenwand (4) und/oder
von auf der Innenwand (20) und/oder von auf Rippen (16) angebrachten Abstandshaltern
(44) gehalten ist.
20. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Hinterkante (36) der Turbinenschaufel (1) eine Zusatzkühlung (56) vorhanden
ist.
21. Turbinenschaufel nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzkühlung (56) eine separate, geschlossene Dampfkühlung ist.
22. Turbinenschaufel nach Anspruch 20
dadurch gekennzeichnet, daß die Zusatzkühlung (56) eine Luftkühlung mit freiem Austritt ist.
23. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 22,
dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlfluid (6) Dampf ist.
24. Turbinenschaufel nach Anspruch 23
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf ein Niederdruckdampf ist.
25. Turbinenschaufel nach Anspruch 23
dadurch gekennzeichnet, daß der Dampf ein Mitteldruckdampf ist.
26. Turbinenschaufel nach einem der Ansprüche 1 bis 25,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenkontur der Turbinenschaufel (1) dem Verlauf einer aerodynamisch vorgegebenen
Form entspricht und daß die Dicke (34) der Außenwand (4) zum Hohlraum (5) hin variiert.
27. Verfahren zur Herstellung einer Turbinenschaufel, insbesondere einer Gasturbinenschaufel,
mit einer Außenwand (4), die entlang eines Querschnitts durch den Schaufelblattbereich
(7) der Turbinenschaufel (1) unterschiedlich dick ist, und mit den weiteren Merkmalen
eines der Ansprüche 1 bis 26, wobei das Verfahren ein Gußverfahren umfaßt, bei dem
eine Gußform verwendet wird, die einen Gußkern enthält, zur Herstellung einer Turbinenschaufel
nach den Merkmalen eines der Ansprüche 1 bis 26,
dadurch gekennzeichnet, daß die Gußform so andeordnet wird, daß der Profilverlauf der Außenkontur des Gußkerns
der Differenz zwischen einem aerodynamisch vorgegebenen äußeren Profilverlauf eines
Turbinenschaufelblatts (7) und einer Funktion entspricht, die nach Maßgabe des Verlaufs
der externen Wärmeübergangszahl (Wex) an der Außenseite (9) der Außenwand (4) der Turbinenschaufel (1) und des Verlaufs
der internen Wärmeübergangszahl (Wint) an der Innenseite (13) der Außenwand (4) der Turbinenschaufel (1) kontinuierlich
so verläuft, daß zumindest an vorbestimmten Stellen der Außenwand (4) vorbestimmte
Temperaturschwellenwerte (TM) und/oder vorbestimmte Temperaturgradienten (ΔTM) nicht überschritten werden.