(19)
(11) EP 1 102 005 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 00121557.3

(22) Anmeldetag:  30.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7F23K 5/00, F23D 14/68, F23D 14/72
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 19.11.1999 DE 19955680

(71) Anmelder: MAN Turbomaschinen AG GHH BORSIG
46145 Oberhausen (DE)

(72) Erfinder:
  • Aschenbruck, Emil
    47167 Duisburg (DE)
  • Weibel, Hans
    47608 Geldern (DE)
  • Beukenberg, Markus, Dr.
    45481 Mülheim (DE)

(74) Vertreter: Radünz, Ingo, Dipl.-Ing. 
Schumannstrasse 100
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)

   


(54) Anordnung zum Verbrennen eines aufbereiteten Brenngases


(57) In einer Aufbereitungsanlage (6) aufbereitetes und vorgewärmtes Brenngas in einem Brenner in einer Gasturbinenanlage oder in einer Kesselanlage verbrannt. In der die Aufbereitungsanlage (6) mit dem Brenner verbindenden Leitung (5) unmittelbar ist vor dem Brenner ein kontinuierlich arbeitender Detektor (9) zur Ermittlung des Gehaltes an Kondensat in dem aufbereiteten Brenngas angeordnet. Dieser Detektor (9) ist mit einer Alarmeinrichtung (10) und einer Abschalteinrichtung (11) verbunden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eines Anordnung zum Verbrennen eines in einer Aufbereitungsanlage aufbereiteten und vorgewärmten Brenngases in einem Brenner in einer Gasturbinenanlage oder in einer Kesselanlage.

[0002] Brenngas wird vermehrt für den Betrieb von Gasturbinen- und. Kesselanlagen eingesetzt. Durch Unregelmäßigkeiten in der Brenngasaufbereitung oder stark schwankende Brenngasqualitäten kann unbemerkt Brennstoffkondensat ausfallen. Da die für den Gasbetrieb ausgelegten Brennstoffdüsen die Flüssigkeitsanteile des Brenngases nicht zerstäuben, werden diese Flüssigkeitsanteile, aufgrund der hohen kinetischen Energie durch den eigentlichen Brennraum transportiert, ohne an der Verbrennung teilzunehmen. Treffen diese energiereichen Flüssigkeitstropfen dann auf Maschinen- oder Anlagenteile, so werden die Flüssigkeitstropfen durch die Aufprallenergie zerstäubt. Mit der Zerstäubung und durch die vorhandene Luft werden zündfähige Gemische gebildet, die durch Rückzündung unkontrollierte Verbrennungsvorgänge hervorrufen. Da die betroffenen Bereiche für Verbrennungstemperaturen nicht ausgelegt sind, ist der Schädigungsgrad in solchen Fällen erheblich, bis hin zum Totalausfall der Maschine oder Anlage. Die bisherigen Lösungen zur Vermeidung dieser Nachteile konzentrieren sich darauf, die Brenngasaufbereitung mit großem Aufwand sicherer zu gestalten.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einer gattungsgemäßen Anlage die dem Brenner nachgeschalteten Anlagenteile vor Schäden durch etwa im Brenngas vorhandene Kondensatanteile sicherer und mit geringerem Aufwand zu schützen.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Anordnung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches gelöst.

[0005] Durch den unmittelbar vor dem Brenner angeordneten Detektor 9 wird der Endzustand des aufbereiteten Brenngases überwacht. Durch diese Überwachung und die danach zu treffenden Maßnahmen wird ein sehr hoher Maschinen- und Anlagenschutz erreicht. Außerdem können unnötige Sicherheitszuschläge bei, der Erwärmung des Brenngases entfallen, so daß eine Reduzierung der Sekundärenergien möglich wird. Ebenso werden Fehlfunktionen in der Brenngasaufbereitung (Filterung, Kondensatabscheider, Brenngaserwärmung) sowie Schwankungen in der Brenngasqualität kontinuierlich hinsichtlich des Kondensatausfalles am Endprodukt der Brennstoffaufbereitung kontrolliert.

[0006] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher erläutert. Die Zeichnung zeigt das Schema einer Gasturbinenanlage dar.

[0007] Die Gasturbinenanlage besteht aus einer Gasturbine 1, die mit einem Generator 2 zur Erzeugung elektrischer Energie und einem Kompressor 3 zur Komprimierung von Verbrennungsluft gekoppelt ist. Der Kompressor 3 fördert die komprimierte Verbrennungsluft zu einer Brennkammer 4, in der aufbereitetes Brenngas unter Druck verbrannt wird. Das dabei entstehende Verbrennungsgas wird den Eintritt der Gasturbine 1 zugeführt.

[0008] Die Brennkammer 4 ist mit einem Brenner versehen, der über eine Leitung 5 mit einer Aufbereitungsanlage 6 verbunden ist. In dieser Aufbereitungsanlage 6 wird das Brenngas gefiltert, von Kondensat befreit und vorgewärmt. Über die Leitung 5 wird das so aufbereitete Brenngas zu dem Brenner der Brennkammer 4 zugeführt.

[0009] In der unmittelbaren Nähe des Eintrittes in den Brenner ist in der Leitung 5 ein Anschluß 7 für eine Prüfleitung 8 angeordnet, über die ein Teilstrom des durch die Leitung 5 dem Brenner zuströmenden Brenngases entnommen wird. Die Prüfleitung 8 ist mit einem kontinuierlich arbeitenden Detektor 9 verbunden. In dem Detektor 9 wird der Gehalt des Brenngases an Kondensat ermittelt.

[0010] Der Detektor 9 ist mit einer Alarmeinrichtung 10 und mit einer Abschalteinrichtung 11 versehen. Wenn der Detektor 9 einen zu hohen Gehalt an Kondensat in dem Brenngas feststellt, wird über die Alarmeinrichtung 10 ein Alarm ausgelöst und über die Abschalteinrichtung 11 die Zufuhr von Brenngas zu dem Brenner unterbrochen.

[0011] Anstelle in einer Gasturbinenanlage kann die beschriebene Anordnung auch in einer Kesselanlage eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Anordnung zum Verbrennen eines in einer Aufbereitungsanlage (6) aufbereiteten und vorgewärmten Brenngases in einem Brenner in einer Gasturbinenanlage oder in einer Kesselanlage, wobei der Brenner über eine Leitung (5) mit der Aufbereitungsanlage (6) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Leitung (5) unmittelbar vor dem Brenner ein kontinuierlich arbeitender Detektor (9) zur Ermittlung des Gehaltes an Kondensat in dem aufbereiteten Brenngas angeordnet ist und dass der Detektor (9) mit einer Alarmeinrichtung (10) und einer Abschalteinrichtung (11) verbunden ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht