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EP 1 102 014 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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23.05.2001 Patentblatt 2001/21 |
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Anmeldetag: 06.10.2000 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)7: F24F 11/00 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
06.10.1999 DE 19947945
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Anmelder: Arnold, Gerd, Dr.-Ing. |
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04416 Markkleeberg (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Arnold, Gerd, Dr.-Ing.
04416 Markkleeberg (DE)
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Verfahren zur Regelung der Lüftung von Innenräumen inbesondere von Kellern |
(57) Technisches Problem der Erfindung = technische Aufgabe und Zielsetzung Bauphysikalisch bedingt, entsteht in unbeheizten, kalten Räumen beim Zustrom warmer,
feuchter Luft an den Umfassungsflächen Kondensat. Die daraus resultierende erhöhte
Feuchte bewirkt Bauschäden wie Schimmel- und Schwammbefall. Ziel der Erfindung ist,
ein Verfahren zur Regelung der Lüftung zu entwickeln, daß die an den Umfassungsflächen
eines Innenraumes entstehende Kondensatmenge minimiert. Lösung des Problems bzw. der technischen Aufgabe Das entwickelte Verfahren steuert die Raumlüftung in Abhängigkeit der Temperatur und
Feuchte bzw. der Taupunkttemperatur der Außenluft, der Temperatur und Feuchte der
Raumluft und der Oberflächentemperatur der Umfassungsflächen des Raumes. Die Meßwerte
werden mit Hilfe bekannter Meßwertgeber ermittelt. Mit geeigneter mathematischer Zusammenhänge,
die die Bedingungen zur Entstehung von Oberflächenkondensat mit Hilfe der genannten
Meßgrößen beschreiben, wird der Volumenstromes der zugeführten Außenluft z.B. durch
Lüfter oder elektrische Fensteröffner geregelt. Anwendungsgebiet Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung der Lüftung von Innenräumen, insbesondere
von Kellern und anderen unbeheizten Räumen. Sie ermöglicht, den Zustrom von Außenluft
in die Räume so zu steuern, daß die Entstehung von Kondensat an den Umfassungswänden
des Raumes minimiert wird. Das Verfahren kann zum Beispiel in herkömmlichen Lüftungsanlagen
oder zur Steuerung von elektrischen Fensteröffnern eingesetzt werden.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regelung der Lüftung von Innenräumen, insbesondere
von Kellern, mit dem Ziel, die Bildung von Oberflächenkondensat an den Umfassungswänden
zu vermeiden. In Abhängigkeit von den Meßgrößen Außentemperatur, relative Feuchte
der Außenluft. Innentemperatur, relative Feuchte der Innenluft und der Oberflächentemperatur
der Umfassungsflächen wird der Zustrom von Außenluft in den Raum geregelt
[0002] Bauphysikalisch bedingt, entsteht in unbeheizten, kalten Räumen beim Zustrom warmer,
feuchter Luft an den Umfassungsflächen Kondensat. Die daraus resultierende erhöhte
Feuchte bewirkt Bauschäden wie Schimmel- und Schwammbefall. Durch richtiges Lüftungsverhaiten
kann die Entstehung von Kondensat und der damit verbundenen genannten weitgehend verhindert
werden.
[0003] Die Lüftung von Innenräumen erfolgt entweder durch natürliche Querlüftung oder durch
Zwangslüftung. Üblicherweise wird der Zustrom der Außenluft entweder manuell gesteuert
oder elektronisch nach Zeitintervallen oder in Abhängigkeit der Innen- und Außentemperatur
geregelt. Die dabei mögliche Entstehung von Kondensat an den Oberflächen der Umfassungswände
bleibt unberücksichtigt.
Bekannt ist weiterhin die Regelung der Lüftung von Innenräumen in Abhängigkeit von
der Temperaturen und Feuchten der Außen- und Raumluft. Dabei kann ebenfalls die Entstehung
von Kondensat an den Oberflächen der Umfassungswände nicht verhindert werden. Weiterhin
kann die Luftfeuchte in Innenräumen kann durch Entfeuchtungs- und Klimageräte wirksam
abgesenkt werden. Diese Geräte haben einen hohen Energieverbrauch, ihre Installation
und ihr Betrieb sind sehr kostenintensiv.
[0004] Aufgabe der Erfindung war es, ein Verfahren zur Regelung der Lüftung zu entwickeln,
daß die an den Umfassungsflächen eines Innenraumes entstehende Kondensatmenge vermeidet
bzw. minimiert.
[0005] Die Aufgabe der Erfindung wurde dadurch gelöst, daß das entwickelte Verfahren die
Raumlüftung in Abhängigkeit der Temperatur und Feuchte der Außenluft, der Temperatur
und Feuchte, bzw. der Taupunkttemperatur der Raumluft und der Oberflächentemperatur
der Umfassungsflächen des Raumes regelt Die Meßwerte werden mit Hilfe bekannter Meßwertgeber
ermittelt. Mit Hilfe geeigneter Funktionen, die den Zusammenhang zwischen den genannten
Meßwerten und einem Kriterium der Entstehung von Oberflächenkondensat beschreiben,
erfolgt die Regelung des Volumenstromes der zugeführten Außenluft z.B. durch Lüfter
oder elektrische Fensteröffner. Im Gegensatz zum Stand der Technik wird so der Entstehung
von Kondensat an den Umfassungsflächen und den daraus resultierenden Bauschäden wirksam
entgegen gewirkt.
[0006] Ein Ausführungsbeispiel für eine Steuerung nach dem beschriebenen Verfahren ist in
Skizze 1 dargestellt. Als einfachsten Zusammenhang zur Steuerung der Lüftung wird
die Forderung angewendet, daß die Lüftung nur dann erfolgen darf, wenn die Taupunkttemperatur
der zuströmenden Luft kleiner als die Oberflächentemperatur der Umfassungsflächen
ist Mit bekannten Meßfühlern werden die Oberflächentemperatur der Umfassungswände:
ϑ
o (1) sowie die Temperatur ϑ (2) und die relative Feuchte ϕ
rel (3) der Außenluft gemessen. Die Taupunkttemperatur ϑ
s der Außenluft wird mittels einem in der Steuerung integrierten Rechner (4) aus Außentemperatur
ϑ und relativer Feuchte ϕ
rel nach bekannten physikalischen Zusammenhängen berechnet. Wenn die Taupunkttemperatur
der Außenluft kleiner als die Oberflächentemperatur der Umfassungsflächen ist, können
die Fenster durch bekannte elektrische Fensteröffner (5) o.dgl. geöffnet werden, anderenfalls
werden die Fenster geschlossen.
[0007] z.B.
gemessene min. Oberflächentemperatur der Umfassungsflächen des Raumes: ϑ
o=10° C
Außenluft ϑ = 25° C,
Außenluft ϑ = 20° C,
1. Verfahren zur Steuerung der Lüftung von Innenräumen, insbesondere von Kellern, gekennzeichnet
durch die Regelung des Volumenstromes der zugeführten Außenluft auf der Grundlage
funktionaler Zusammenhänge der Meßgrößen Temperatur und Feuchte bzw. Taupunkttemperatur
der Außenluft, der Temperatur und Feuchte der Raumluft und der Oberflächentamperaturen
der Umfassungsflächen des Raumes, derart, daß die Entstehung von Kondensat an den
Raumumfassungaflächen minimiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Zweipunktateuerung der Raumbelüftung
über Lüfter oder Fensteröffner in Abhängigkeit von der Temperatur und Feuchte, bzw.
Taupunkttemperatur der Außenluft und der Oberflächentamperaturen der Umfassungswände,
derart, daß bei Unterschreitung der Taupunkttemperatur der zuströmenden Luft unter
die Oberflächentemperaturen der Luftzustrom unterbrochen wird und damit die Entstehung
von Kondensat verhindert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Regelung des Zustromes der Außenluft
über elektrische Lüfter in Abhängigkeit von der Temperatur und Feuchte, bzw. Taupunkttemperatur
der Außenluft, der Temperatur und Feuchte der Raumluft und der Oberflächentemperaturen
der Umfassungswände, derart, daß entsprechend einem funktionalen Zusammenhang der
genannten Meßgrößen der Volumenstrom des Lüfters derart geregelt wird, daß die Entstehung
von Kondensat an den Raumumfassungsflächen verhindert wird.