[0001] Die Erfindung betrifft einen Drehschalter nach dem Oberbegriff des Patenanspruchs
1.
[0002] Drehschalter finden häufig in der Kraftfahrzeugtechnik u.a. in Blenden ihren Einsatz.
Derartige Drehschalter oder Drehwiderstände sind aus der DE 197 12 294 C1, der DE
196 36 643 C1 sowie der DE 198 34 374 A1 bekannt. In einer besonderen Ausführungsform
sind Drehschalter auch als kompakte Drehsteller ausgeführt.
[0003] Nachteilig ist, daß die bekannten Drehschalter bzw. Drehsteller den Kopfaufschlagkriterien
nicht entsprechen, so daß diese bei einem Crash häufig zu weit aus der Frontblende
des Kraftfahrzeuges herausstehen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Drehschalter aufzuzeigen, der den Kopfaufschlagkriterien
entspricht.
[0005] Gelöst wird die Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
[0006] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, in einen Drehschalter verdrängbares Material,
beispielsweise in Form von Bruchstellen, zu integrieren, die bei einem erhöhten Kraftdruck
das Eintauchen des Drehknopfes in eine Frontblende des Kraft- und Nutzfahrzeuges ermöglichen.
Diese Bruchstellen können als nachgebende Rippen mit einer Sollbruchstelle oder als
Federelemente gestaltet sein. Für die Deformation des Drehschalters in sich sind Freiräume
zu schaffen, in die der Drehknopf bzw. das Drehknopf-unterteil eintauchen können,
wozu diese Freiräume im jeweiligen Gegenstück eingebracht sind. Diese Freiräume sind
dabei so ausgeführt, daß die Rippen und Federelemente die Möglichkeit haben, im Falle
des Kopfaufschlages weiter einzutauchen.
[0007] Anhand von Ausführungsbeispielen soll die Erfindung näher erläutert werden.
[0008] Es zeigt
Fig. 1
einen Drehschalter in einer besonderen Ausführungsform als Drehsteller mit Federelementen,
Fig. 2
den Drehsteller aus Fig. 1 mit Rippen,
Fig. 3
einen Drehsteller mit Tastfunktion.
[0009] In Fig. 1 ist in einer vereinfachten Darstellung ein Drehschalter 1, hier als Drehsteller,
dargestellt, der aus einem hohlen Drehknopf 2 besteht, das mit einem Drehknopfunterteil
3 zusammenwirkt und in einer Blende 4, beispielsweise einer Frontblende eines Kraftfahrzeuges,
eingebaut ist.
Für die Realisierung der Kopfaufschlagkriterien besitzt das Drehknopfunterteil 3 (
oder hierbei nicht näher dargestellt der Drehknopf 2) um seinen äußeren Umfang verteilt
Federelemente 5, die in Aussparungen des Drehknopfunterteils 3 oder des Drehknopfes
2 eingebracht sind. Zwischen dem Drehknopf 2 und dem Drehknopfunterteil 3 ist ein
Freiraum 8 vorgesehen. Weiterhin weist der Drehsteller 1 im Drehknopfunterteil 3 eine
Durchführung 9, beispielsweise für ein Lichteinkopplung (nicht näher dargestellt)
auf. Am Drehknopfunterteil 3 ist eine Schleiferplatte 10 angebracht, von der über
Kontakte 11 einer Grundplatte 7 ein Signal in bekannter Art und Weise abgegriffen
wird.
[0010] In Fig. 2 ist der Drehsteller 1 aus Fig. 1, hier jedoch mit Rippen 6 dargestellt.
Die Rippen 6 besitzen in einem vorgegebenen Bereich eine Sollbruchstelle 6.1. Der
Einfachheit halber sind in Fig. 2 die selben Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet
worden, so daß sich ein erneutes Aufzählen der Bezugszeichen bei der weiteren Figurenbeschreibung
zur Fig. 2 erübrigen kann.
[0011] Die Funktion der Federelemente 5 bzw. der Rippen 6 ist wie folgt.
[0012] Bei einem Aufprall des nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges wirkt auf den Drehsteller
1 von Hinten (Fahrtrichtung) , beispielsweise durch den Aufprall eines Fahrerköroers,
eine hohe Kraft ein, die größer als die Kraft der Federelemente 5 oder die Stabilität
der Rippen 6 ist. In diesen kommt es dadurch zum Brechen bzw. Verquetschen , entweder
an den oberen Teilen der Federelemente 5 oder in den Sollbruchstellen 6.1 der Rippen
6. Der Drehknopf 2 wird durch das Wegbrechen der Federelemente 5 bzw. der Rippen 6
an diesen sogenannten Bruchstellen nicht mehr abgestützt und bewegt sich durch die
einwirkende Kraft durch die Blende 4 hindurch in Richtung Drehknopfunterteil 3 und
Grundplatte 7. Die verquetschten Teile und das Drehknopfunterteil 3 werden dabei in
den Freiraum 8 im Drehknopf 2 gedrückt.
Befinden sich die Federelemente 5 bzw. die Rippen 6 am Drehknopf 2, erfolgt die gleiche
Bewegung und der Drehknopf 2 geht ebenfalls in Richtung Drehknopfunterteil 3, wobei
in diesem Fall der Freiraum im Gegenstück, d.h. im Drehknopfunterteil 3 vorhanden
sein muß.
[0013] In einer weiteren Ausführung Fig. 3 ist im Drehknopf 2 wie aus Fig. 1 beispielsweise
eine Taste 13 integriert, die durch einen Halter 14 mechanisch gehalten wird. Dabei
ist das Drehknopfunterteil 3 auf dem Halter 14 gelagert. Die Taste 13 weist senkrechte
Führungsnute 13.1 auf, in die der Halter 14 mit seinen Haltefingern 14.1 eingreift.
Für eine gleichmäßige Tastung sind vorzugsweise drei Führungsnute 13.1 vorzusehen.
Der Tastweg ist hierbei durch eine Einsenkung 2.1 im Drehknopfoberteil 2 begrenzt.
Ist die Taste 13 wie in diesem Ausführungsbeispiel ein hohles Tastelement, greifen
die Haltefinger 14.1 vorzugsweise von innen in die Führungsnute 13.1 ein.
Die Taste 13 besitzt einen Lichtleiter15 , der vorzugsweise einseitig innerhalb der
Taste 13 geführt wird und in den Kopfbereich der Taste 13 zur Ausleuchtung einer Tastensymbolik
16 hineinragt. Dieser Lichtleiter 15 greift auf einen Kontaktdom 17, der eine zentrische
Durchführung 17.1 für das Licht eines Lichtelementes 18 einer Leiterplatte 19, beispielsweise
eine LED, aufweist. Über diesen Kontaktdom 17 erfolgt eine Kontaktierung der Kontakte
im Kontaktdom 17 sowie der Kontakte der Leiterplatte 19 bei Tastung der Taste 13.
[0014] Bei einem Aufprall des nicht näher dargestellten Kraftfahrzeuges wird nun beim Brechen
des oberen Teiles der Federelemente 5 oder in den Sollbruchstellen 6.1 der Rippen
6 des Drehstellers 1 das Drehknopfunterteil 3 in den Freiraum 8' zwischen der Taste
13 und dem Drehknopf 2 verfahren. Die Haltefinger 14.1 verlassen bei diesem Vorgang
die Führungsnute 13.1 und verbiegen sich in das hohle Teil der Taste 13 hinein.
[0015] Bei von außen an die Taste 13 angreifenden Haltefingern 14.1 würden diese gleichfalls
in den Freiraum 8' verdrängt werden, wobei jedoch ein größerer Freiraum 8' zwischen
der Taste 13 und dem Drehknopf 2 vorzusehen ist, damit neben den Haltefingern 14.1
auch das Drehknopfunterteil 3 in diesem Freiraum 8' Platz haben.
[0016] Die Erfindung ist jedoch nicht nur auf Kraft- und Nutzfahrzeuge beschränkt. So kann
der hier offenbarte Drehsteller 1 auch in Flugzeugen und Schienenfahrzeugen eingesetzt
werden, der ähnliche Anforderungen zu erfüllen hat, d.h. wenn bei erhöhter Krafteinwirkung
von außen das Drehknopfoberteil 2 nicht aus der Blende 4 herausragen soll, damit die
Verletzungsgefahr reduziert werden kann.
1. Drehschalter, aufweisend ein Drehknopf mit einem Drehknopfunterteil, dadurch gekennzeichnet, daß im Drehschalter (1) Bruchstellen (5, 6) vorgesehen sind, die am Drehknopf (2)
oder am Drehknopfunterteil (3) angebracht sind, wodurch bei einer hohen Krafteinwirkung
auf den Drehschalter (1) es zum Verquetschen an den Bruchstellen (5, 6) kommt und
der Drehknopf (2) sich zum Drehknopfunterteil (3) verstellt.
2. Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bruchstellen (5) durch Federelemente gebildet werden.
3. Drehschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bruchstellen (6) durch Rippen mit Sollbruchstellen (6.1) gebildet werden.
4. Drehschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem zusätzlich im Drehknopfoberteil (2) integrierten Tastelement (13) ein
Halter (14) mit Haltefingern (14.1) in Führungsnute (13.1) des Tastelementes (13)
eingreift, die bei der hohen Krafteinwirkung diese Führungsnute (13.1) verlassen.