(19)
(11) EP 1 102 291 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.05.2001  Patentblatt  2001/21

(21) Anmeldenummer: 00119243.4

(22) Anmeldetag:  06.09.2000
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7H01H 9/02, H01H 9/18
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 20.11.1999 DE 29920404 U

(71) Anmelder: Popp GmbH + Co KG
95460 Bad Berneck (DE)

(72) Erfinder:
  • Esslinger, Hartmut
    72213 Altensteig (DE)

(74) Vertreter: Tergau & Pohl Patentanwälte 
Mögeldorfer Hauptstrasse 51
90482 Nürnberg
90482 Nürnberg (DE)

   


(54) Elektrischer Installationsschalter sowie Bauteilsystem und Glimmlampe für einen elektrischen Installationsschalter


(57) Um den fertigungstechnischen Aufwand für den Installationsschalter (2) möglichst gering zu halten, ist dieser modular aufgebaut und weist ein Schaltergehäuse (3) mit einem Grundkörper (4) auf, welcher mehrere Kammern (5) zur Aufnahme von Schaltkontakten (6) umfasst, wobei das Schaltergehäuse (3) einen separaten Modulboden (16) zur Befestigung am Grundkörper (4) aufweist, und wobei Modulkontakte (14) zur modulbodenseitigen Verbindung der Schaltkontakte (6) vorgesehen sind. Zur Realisierung unterschiedlicher Schaltertypen sind insbesondere ein Satz unterschiedlich ausgebildeter Modulkontakte (14A bis 14E) sowie Schaltkontakte (6A bis 6E) vorgesehen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen elektrischen Installationsschalter mit einem Schaltergehäuse, das einen Grundkörper umfasst, welcher mehrere Kammern zur Aufnahme von Schaltkontakten aufweist. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein Bauteilsystem und eine Glimmlampe für einen Installationsschalter.

[0002] Installationsschalter zur Elektroinstallation, insbesondere zur Unterputzmontage, weisen üblicherweise einen Gerätesockel aus Isolierstoff, beispielsweise aus Keramik oder Kunststoff sowie elektrische Kontaktelemente zum Anschluss des In-stallationsgeräts an ein Stromnetz auf. Unter Installationsschalter wird hier sowohl ein Taster als auch ein klassischer Schalter verstanden, der in der Regel eine Schaltwippe aufweist, bei deren Betätigung über einen schwenkbeweglichen Schalthebel Schaltkontakte geöffnet oder geschlossen werden. Der Gerätesockel nimmt hierbei die Schaltkontakte auf, die über Anschlussklemmen in Form von Schraub- oder Klemmkontakten mit dem Stromnetz verbunden werden. Zur Unterputzmontage wird der Schalter in eine Unterputzdose eingeführt und dort mittels Spreizkrallen gehalten, die an einem den Gerätesockel haltenden Tragrahmen befestigt sind.

[0003] Nachteilig bei einem derartigen Schalter ist es, dass zu dessen Aufbau und insbesondere zur Realisierung einer Vielzahl von verschiedenen Schaltertypen, z. B. Öffner, Schließer, Ein- und Aus-Schalter, Wechselschalter oder Kreuzschalter, eine entsprechende Vielzahl von Bauteilen oder Einzelelementen bereitzustellen ist. Dies ist mit einem entsprechend hohem Fertigungsaufwand sowie einer entsprechend großen Lagervorhaltung verbunden.

[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen geringen fertigungstechnischen Aufwand bei der Herstellung eines Installationsschalters zu ermöglichen.

[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch einen elektrischen Installationsschalter mit einem Schaltergehäuse, das einen Grundkörper umfasst, welcher mehrere Kammern zur Aufnahme von Schaltkontakten aufweist, wobei das Schaltergehäuse einen am Grundkörper befestigten separaten Modulboden aufweist, und wobei Modulkontakte zur modulbodenseitigen Verbindung der Schaltkontakte vorgesehen sind.

[0006] Das wesentliche Merkmal des separaten Modulbodens ermöglicht hierbei, dass die in die Kammern eingefügten Schaltkontakte in Abhängigkeit des gewünschten Schaltertyps in einfacher Weise miteinander verbunden werden können. Der Grundkörper und der Modulboden bilden einen zweiteiligen Gerätesockel für die Aufnahme von Schaltbauteilen. Der Installationsschalter ist also modular aufgebaut, wobei zur Realisierung von unterschiedlichen Schaltertypen die einzelnen Modulbauteile verschieden miteinander kombiniert werden. Der modulartige Aufbau hat den wesentlichen Vorteil, dass mit einem begrenzten Sortiment von Modulbauteilen die unterschiedlichsten Schaltertypen realisierbar sind. Es sind also vergleichsweise wenig Einzel- oder Modulbauteile notwendig.

[0007] In einer bevorzugten Ausführung ist der Modulboden für die Aufnahme unterschiedlich ausgeformter Modulkontakte ausgebildet, so dass unterschiedliche Schaltertypen durch Auswahl der geeigneten Modulkontakte in einfacher Weise realisierbar sind.

[0008] Zweckdienlicherweise weist der Modulboden für eine sichere Führung der Modulkontakte Halteelemente zu deren Lagepositionierung auf.

[0009] Um den fertigungstechnischen Aufwand möglichst gering zu halten, ist in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass die Modulkontakte in den Modulboden eingelegt sind.

[0010] Für eine sichere Verbindung zwischen Grundkörper und Modulboden ist dieser mit dem Grundkörper über eine Schnappverbindung verbunden. Dies gewährleistet zudem eine sichere Kontaktierung der Schaltkontakte über die Modulkontakte.

[0011] Bei der Montage des Installationsschalters werden vorzugsweise zunächst die Schaltkontakte in die entsprechenden Kammern des Grundkörpers eingebracht, die gewünschten Modulkontakte in den Modulboden eingelegt und dieser dann zusammen mit den Modulkontakten am Grundkörper befestigt. Alternativ hierzu wird zunächst der Modulboden zusammen mit den Modulkontakten mit dem Grundkörper verrastet, und erst anschließend werden die Schaltkontakte von oben in die Kammern eingefügt. Der modulare Aufbau ermöglicht es, diese Montage erst bei der Installation des Schalters vorzunehmen, so dass die genaue Schaltfunktion erst zu diesem späten Zeitpunkt festgelegt wird.

[0012] Für eine einfache Montage und eine sichere Kontaktierung weisen die Modulkontakte in einer vorteilhaften Ausgestaltung Kontaktzungen auf, mittels derer sie in die Schaltkontakte einsteckbar sind. Die Kontaktierung zwischen Modulkontakten und Schaltkontakten erfolgt insbesondere nach Art einer Messerkontaktierung.

[0013] Für eine hohe Flexibilität des Modulkonzepts und zur Ermöglichung einer möglichst großen Vielzahl von Schaltertyp-Varianten sind die Kammern vorzugsweise zur Aufnahme unterschiedlicher Schaltkontakte ausgebildet. Die Schaltkontakte sind hierzu insbesondere unterschiedlich ausgeformt, so dass über die Auswahl der Schaltkontakte die Schaltstrecken innerhalb des Schalters variiert werden können.

[0014] Um einen möglichst hohen Anteil an Standardbauteilen zu erzielen, also um die Gesamtzahl der Einzelanteile gering zu halten, ist in einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass die unterschiedlichen Schaltkontakte einen identischen Kontaktgrundkörper aufweisen und sich nur im Hinblick auf unterschiedlich ausgestaltete Kontaktarme unterscheiden, die am Kontaktgrundkörper angeordnet, insbesondere befestigt oder angeformt sind.

[0015] Für eine sichere Kontaktierung der Schaltkontakte mit den Modulkontakten sind die Schaltkontakte in den jeweiligen Kammern fixiert, insbesondere eingerastet. Damit ist ein Verrutschen der Schaltkontakte beim Einstecken der Kontaktzungen vermieden.

[0016] Vorzugsweise ist der Modulboden als Kontaktstecker ausgebildet. Dies ermöglicht insbesondere die Integration des Schalters in ein komplexes Bussystem. Der Kontaktstecker ist hierzu derart ausgebildet, dass anstelle der einzelnen Modulkontakte ein komplexer Kontaktstecker mit vertikal aufstehenden Kontaktzungen vorgesehen ist. Die Modulkontakte sind also fest im Kontaktstecker integriert. Zum Anschließen des Bussystems wird dieses einfach über den Kontaktstecker an den Schalter angeschlossen.

[0017] Zur Lösung der Aufgabe ist gemäß der Erfindung weiterhin ein Bauteilsystem für den beschriebenen Schalter vorgesehen, das zur Realisierung verschiedener Schaltertypen einen Satz von unterschiedlichen Modulkontakten und gleichzeitig oder alternativ einen Satz von unterschiedlichen Schaltkontakten umfasst.

[0018] Um den fertigungstechnischen Aufwand möglichst gering zu halten, sind die Modulkontakte und Schaltkontakte derart ausgeformt, dass vorzugsweise lediglich ein einziges Schaltergehäuse notwendig ist.

[0019] Zur Lösung der Aufgabe ist gemäß der Erfindung weiterhin eine Glimmlampe für den beschriebenen Schalter vorgesehen, welche drei Kontaktbeine zur Kontaktierung im Grundkörper des Schalters aufweist, wobei zwei der Kontaktbeine miteinander elektrisch leitend verbunden sind.

[0020] Mit einer derartigen Glimmlampe können sämtliche mit dem Schalter realisierbare Schaltertypen mit einer Glimmlampe versehen werden. Zur Ausbildung eines geeigneten Anschlusses der Glimmlampe wird diese durch Drehung in 90°-Schritten in geeigneter Weise in den Grundkörper eingesetzt. Der modulare Aufbau des Schalters ist für die Verwendung der Glimmlampe keine zwingende Voraussetzung. Die Glimmlampe kann vielmehr auch in herkömmlichen Schaltern eingesetzt werden.

[0021] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen in schematischen Darstellungen:
Fig. 1
einen Installationsschalter in einer Explosionsdarstellung,
Fig. 2
die elektrischen Schaltbauteile des Schalters in einer vergrößerten Darstellung,
Fig. 3
einen Modulboden mit angedeuteten Modulkontakten in einer Aufsicht,
Fig. 4
einen als Kontaktstecker ausgebildeten Modulboden
Fig. 5A
ein Prinzipschaltbild eines Kreuzschalters,
Fig. 5B
ein Prinzipschaltbild eines Wechselschalters mit Glimmlampe, und
Fig. 6
eine Glimmlampe für einen Installationsschalter.


[0022] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0023] Der in Fig. 1 - nur ausschnittsweise - dargestellte Installationsschalter 2 dient insbesondere zur Unterputzmontage. Er weist ein Schaltergehäuse 3 auf, das einen Grundkörper 4 sowie einen separaten Modulboden 16 jeweils aus einem isolierenden Material umfasst. Der Grundkörper 4 ist zur Aufnahme von insbesondere unterschiedlichen Schaltbauteilen ausgestaltet und bildet zusammen mit dem Modulboden 16 einen Gerätesockel. Über eine entsprechende Kombination der Schaltbauteile lassen sich unterschiedliche Schaltertypen, beispielsweise Aus-, Wechsel- oder Kreuzschalter, realisieren. Diese Schaltbauteile sind im Wesentlichen Schaltkontakte 6, Schaltelemente 11 und Modulkontakte 14, die in Fig. 2 vergrößert dargestellt sind und anhand dieser Figur ergänzend erläutert werden. Im Montageendzustand sind mit dem Grundkörper 4 in der Regel weitere, hier nicht dargestellte Schaltbauteile verbunden, wie beispielsweise eine Schaltwippe sowie ein Tragrahmen mit Spreizkrallen für die Unterputzmontage.

[0024] Die Schaltkontakte 6 sind von oben in den Grundkörper 4 einsetzbar und weisen einen Klemmkontakt 8 und unterschiedlich ausgestaltete Kontaktarme 10 auf. Die Klemmkontakte 8 sind von einer Klemmfeder 8a und einem Kontaktgrundkörper 9 gebildet, in den die Klemmfeder 8a fest einrastbar ist. Die Klemmfeder 8a klemmt einen zu kontaktierenden Leiter zwischen einem ihrer Schenkel und dem Kontaktgrundkörper 9. Im Ausführungsbeispiel hat der Grundkörper 4 sechs Kammern 5 zur Aufnahme von Schaltkontakten 6 , die paarweise einander gegenüberliegen. Die Kammern 5 sind von oben mit den Schaltkontakten 6 bestückbar und nach unten hin zumindest teilweise offen. Die eingefügten Schaltkontakte 6 sind in den Kammern 5 fest gehalten, insbesondere eingeschnappt.

[0025] Mittig zwischen den Schaltkontakten 6 sind drei Schaltelemente 11 schwenkbar angeordnet, die eine Schwenkmulde 12 und eine an diese angeformte Schaltzunge 13 aufweisen. In Abhängigkeit des gewünschten Schaltertyps werden die Schaltkontakte 6 von unten über die Modulkontakte 14 oder auch seitlich durch einen Modulkontakt 14a miteinander in geeigneter Weise leitend verbunden. Die Modulkontakte 14 haben hierzu nach oben gebogene Kontaktzungen 15, die zur Kontaktierung nach Art einer sogenannten "Messerkontaktierung" dienen und zwischen zwei Schenkel einer Messerschneide 17 des Schaltkontakts 6 eingreifen, oder umgekehrt. Bei der Montage des Schalters 2 werden die Modulkontakte 14 bevorzugt in den Modulboden 16 eingelegt, welcher Halteelemente 18 zur Lagepositionierung der Modulkontakte 14 aufweist. Die Halteelemente 18 sind insbesondere als am Modulboden 16 angeformte einfache Stege oder Noppen ausgebildet. Der Modulboden 16 wird zusammen mit den Modulkontakten 14 von unten an den Grundkörper 4 über Schnappverbindungen 20 befestigt. Hierbei werden die Modulkontakte 14 von unten in die Kammern 5 eingeführt und automatisch über die Messerkontaktierung mit den Schaltkontakten 6 kontaktiert.

[0026] Der beschriebene Schalter 2 zeichnet sich durch seinen modularen Aufbau aus und ermöglicht die Realisierung von unterschiedlichsten Schaltertypen bei einem einheitlichen aus Grundkörper 4 und Modulboden 16 gebildeten Schaltergehäuse 3. Der modulare Aufbau hat den entscheidenden Vorteil, dass die Anzahl der notwendigen Bauteile im Vergleich zu herkömmlichen Schaltern deutlich reduziert sind. Neben einer Vielzahl von universell einsetzbaren Bauteilen ist nämlich zur Realisierung von allen gängigen Schaltertypen lediglich ein Satz von unterschiedlichen Schaltkontakten 6 und insbesondere ein Satz von unterschiedlichen Modulkontakten 14 vorgesehen, die in Abhängigkeit des zu realisierenden Schaltertyps in geeigneter Weise in die Kammern 5 bzw. in den Modulboden 16 eingelegt werden. Über die Modulkontakte 14 werden die einzelnen Schaltkontakte 6 unterschiedlich miteinander verbunden, und über die Kontaktarme 10 wird festgelegt, welche Schaltkontakte 6 miteinander über eines der Schaltelemente 11 kontaktierbar sind. Die Kontaktarme 10 sind hierbei unterschiedlich ausgeformt, insbesondere unterschiedlich abgekröpft. Durch die unterschiedliche Kröpfung ist es ermöglicht, zwei nebeneinanderliegende oder auch kreuzweise gegenüberliegende Schaltkontakte 6 miteinander über eines der Schaltelemente 11 zu verbinden. Beispielsweise wird gemäß Fig. 2 der Schaltkontakt 6A über das Schaltelement 11A - je nach Schaltstellung - entweder mit dem Schaltkontakt 6B oder mit dem Schaltkontakt 6C verbunden. Das Schaltelement 11A ist im Kontaktarm 10A des Schaltkontakts 6A schwenkbar gelagert.

[0027] Zur Betätigung des Schalters 2 weist dieser - je nachdem ob es ein Einfach- oder ein Mehrfachschalter ist - einen oder mehrere Schalthebel 22 auf, die einen Schaltstift 24 umfassen, der in die Schwenkmulde 12 des ihm zugeordneten Schaltelements 11 eingreift. Der Schalthebel 22 wird über eine nicht dargestellte und im Montageendzustand mit dem Grundkörper verbundene Schaltwippe betätigt. Dabei erfolgt eine Schwenkbewegung der Schalthebel 22 um eine Schwenkachse 28, die zugleich eine Lagerachse für die Lagerung am Grundkörper 4 ist. Die Schwenkbewegung wird auf das Schaltelement 11 übertragen, so dass dieses mit seiner an der Schaltzunge 13 befindlichen Kontaktfläche 30a die Kontaktfläche 30b des ihm zugeordneten Kontaktarms 10 berührt. Das Schaltelement 11 ist mit seiner Schwenkmulde 12 im Kontaktarm 10 eines der Schaltkontakte 6 schwenkbar gehalten. Es ist asymmetrisch ausgestaltet, und zwar ist die Schaltzunge 13 sowohl endseitig als auch nur einseitig seitlich an der Schwenkmulde 12 befestigt. Die Kontaktarme 10 sind durch eine geeignete Formgebung federnd ausgebildet. Das asymmetrische Schaltelement 11 erlaubt eine vergleichsweise geringe Schaltkraft und damit ein angenehmes Schaltgefühl und ein geringes Schaltgeräusch. Das angenehme Schaltverhalten wird durch die federnde Ausgestaltung der Kontaktarme 10 zusätzlich entscheidend verbessert. Denn aufgrund der federnden Ausgestaltung wird die Bewegungsenergie des Schaltelements 11 abgedämpft. Üblicherweise wird diese Energie durch Aufschlagen des Schaltelements 11 auf eine feststehende Kontaktfläche abgebaut. Dieses Aufschlagen führt zum "Prellen", und dieser Effekt ist durch die federnde Ausgestaltung deutlich reduziert, wodurch die Lebensdauer des Schalters 2 entscheidend verlängert wird.

[0028] In Fig. 1 sind weiterhin mehrere Entsperrer 32 dargestellt, die jeweils in eine Ausnehmung 34 des Klemmkontakts 8 eingreifen, um einen im Klemmkontakt 8 klemmkontaktierten Leiter zu lösen.

[0029] Zur Illustration der Anordnung von unterschiedlichen Modulkontakten 14A bis 14E auf dem Modulboden 16 sind gemäß Fig. 3 mehrere Modulkontakte 14A bis 14E unterschiedlicher Ausformung gleichzeitig dargestellt. Zur Unterscheidung sind sie unterschiedlich schraffiert. Die einzelnen Modulkontakte 14A bis 14E werden von den Halteelementen 18 sowie von der Außenkontur des Modulbodens 16 in diesem gehalten. Die Halteelemente 18 sind dabei derart ausgeformt, dass ein einziger Modulboden 16 zur Aufnahme aller Modulkontakte 14A bis 14E geeignet ist. Es ist natürlich ohne Weiteres möglich, für jeden Schaltkontakt 14A bis 14E einen separaten Modulboden vorzusehen, jedoch erhöht sich dadurch die Anzahl der notwendigen Bauteile.

[0030] Gemäß Fig. 4 sind die Modulkontakte 14 fest in einem Kontaktstecker 40 integriert. An diesem sind lediglich die den einzelnen Modulkontakten 14 zugeordneten Kontaktzungen 15 zu erkennen, die zur Ausbildung eines Modulkontaktes 14 innerhalb des Kontaktsteckers 40 in geeigneter Weise miteinander verbunden sind, wie dies in Fig. 4 beispielhaft gestrichelt dargestellt ist. Der Kontaktstekker 40 wird mit seinen Kontaktzungen 15 von unten in den Grundkörper 4 des Schalters 2 an den Messerschneiden 17 eingesteckt. Er dient insbesondere zum Anschluss des Schalters 2 an ein Bus-System. Hierzu führt von dem Kontaktstekker 40 eine Busleitung 42 weg.

[0031] Als Beispiele für die mit dem beschriebenen modularen Konzept zu realisierenden unterschiedlichsten Schaltertypen sind in Fig. 5A ein Kreuzschalter 44 und in Fig. 5B ein Wechselschalter 46 mit integrierter Glimmlampe 48 dargestellt. Wie der Fig. 5A zu entnehmen ist, sind beim Kreuzschalter 44 alle sechs Kammern 5 mit Schaltkontakten 6A bis 6F belegt. Es sind zwei Schaltelemente 11C und 11F vorgesehen, die in den Schaltkontakten 6C bzw. 6F schwenkbar gehalten, also mit diesen leitend verbunden sind. Die Schaltkontaktpaare 6A und 6D sowie 6B und 6E sind über Modulkontakte 14 jeweils leitend miteinander verbunden. Zur Realisierung des Kreuzschalters 44 sind dessen Schaltkontakte 6C und 6F jeweils für einen Stromeingang 50C bzw. 50F, also zum Anschluss an den Phasenleiter eines Stromnetzes, vorgesehen. Die Schaltkontakte 6A und 6E sind jeweils für einen Stromausgang 52A bzw. 52E vorgesehen. Zur Betätigung des Kreuzschalters 44 hat dieser eine einzige Schaltwippe, mit der die beiden Schaltelemente 11C,11F gleichzeitig betätigt werden.

[0032] Die Schaltelemente 6A bis 6F sind derart gewählt, dass bei der Schaltstellung "unten" der Schaltelemente 11C,11F, also wenn sie in Richtung zu den Schaltkontakten 6A bis 6C gekippt sind, die Schaltelemente 11C,11F die beiden Schaltkontakte 6B und 6C sowie die beiden Schaltkontakte 6F und 6A miteinander verbinden. In der Schalterstellung "unten" besteht also eine Verbindung zwischen dem Stromeingang 50C und dem Stromausgang 52E sowie zwischen dem Stromeingang 50F und dem Stromausgang 52A. Die Schaltkontakte 6A bis 6F sind weiterhin derart ausgestaltet, dass in der entgegengesetzten Schaltstellung "oben" die Schaltkontakte 6F und 6E sowie die Schaltkontakte 6C und 6D miteinander leitend über die Schaltelemente 11C,11F verbunden sind. Demnach sind die Ein-bzw. Ausgänge 50F und 52E sowie 50C und 52A miteinander leitend verbunden.

[0033] Zur Realisierung des Wechselschalters 46 sind lediglich drei Schaltkontakte 6A,6E und 6F notwendig. Das Schaltelement 11F ist im Schaltkontakt 6F gehalten. Diesem ist der Stromeingang 50F und den beiden anderen Schaltkontakten sind die Stromausgänge 52A bzw. 52E zugeordnet. In der Schaltstellung "unten" ist der Stromeingang 50F mit dem Stromausgang 52A und in der Schaltstellung "oben" mit dem Stromausgang 52E verbunden. Dies wird durch eine entsprechende Ausgestaltung der einzelnen Kontaktarme 10 der Schaltkontakte 6A,6E und 6F erreicht. Die Glimmlampe 48 ist leitend mit den beiden Schaltkontakten 6F und 6A verbunden. Über die Glimmlampe 48 sind demnach Stromeingang 50F und Stromausgang 52A permanent verbunden, so dass die Glimmlampe 48 unabhängig von der Schalterstellung leuchtet.

[0034] Um die Glimmlampe 48 bei allen Schaltertypen einbauen zu können, und um sie möglichst einfach auszuführen, weist sie gemäß Fig. 6 lediglich drei Kontaktbeine 54 auf. Diese sind an einem Glimmlampensockel 56 angeordnet. Sie weisen U-förmige Schienen auf, in denen jeweils ein Kontaktelement 58 geführt wird. Im Glimmlampensockel 56 ist eine Fassung für ein Leuchtmittel 60 vorgesehen, und zur Abdeckung ist ein Deckel 62 vorgesehen, der vorzugsweise in den Glimmlampensockel 56 eingeschnappt wird. Die drei Kontaktbeine 54 sind an drei der vier Ecken der Glimmlampe 48 angeordnet. Zwei Kontaktbeine 54 sind miteinander leitend verbunden. Diese dreibeinige Ausgestaltung mit der leitenden Verbindung zweier Kontaktbeine 54 ermöglicht es, die Glimmlampe 48 universell für jeden Schaltertyp einzusetzen. Hierzu bedarf es lediglich einer entsprechenden Drehung im Grundkörper 4 in 90°-Schritten.

Bezugszeichenliste



[0035] 
2
Schalter
3
Schaltergehäuse
4
Grundsockel
5
Kammer
6
Schaltkontakt
8
Klemmkontakt
8a
Klemmfeder
9
Kontaktgrundkörper
10
Kontaktarm
11
Schaltelement
12
Schwenkmulde
13
Schaltzunge
14,14A-14E
Modulkontakt
15
Kontaktzunge
16
Modulboden
17
Messerschneide
18
Halteelement
20
Schnappverbindung
22
Schalthebel
24
Schaltstift
28
Schwenkachse
30a,30b
Kontaktfläche
32
Entsperrer
34
Ausnehmung
40
Kontaktstecker
42
Busleitung
44
Kreuzschalter
46
Wechselschalter
48
Glimmlampe
50c,50f
Stromeingang
52a,e
Stromausgang
54
Kontaktbeine
56
Glimmlampensockel
58
Kontaktelemente
60
Leuchtmittel
62
Deckel



Ansprüche

1. Elektrischer Installationsschalter (2) mit einem Schaltergehäuse (3), das einen Grundkörper (4) umfasst, welcher mehrere Kammern (5) zur Aufnahme von Schaltkontakten (6) aufweist,
   dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaltergehäuse (3) einen am Grundkörper (4) befestigten separaten Modulboden (16) aufweist, und dass Modulkontakte (14) zur modulbodenseitigen Verbindung der Schaltkontakte (6) vorgesehen sind .
 
2. Schalter (2) nach Anspruch 1,
   dadurch gekennzeichnet,
dass der Modulboden (16) für die Aufnahme unterschiedlich ausgeformter Modulkontakte (14) ausgebildet ist, über die die Schaltkontakte (6) zur Ausbildung unterschiedlicher Schaltertypen untereinander kontaktierbar sind.
 
3. Schalter (2) nach Anspruch 2 ,
   dadurch gekennzeichnet,
dass der Modulboden (16) Halteelemente (18) zur Lagepositonierung der Modulkontakte (14) aufweist.
 
4. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass die Modulkontakte (14) in dem Modulboden (16) eingelegt sind.
 
5. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass der Modulboden (16) mit dem Grundkörper (4) über eine Schnappverbindung (20) verbunden ist.
 
6. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass die Modulkontakte (14) zur Kontaktierung der Schaltkontakte (6) Kontaktzungen (15) aufweisen.
 
7. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass die Kammern (5) zur Aufnahme unterschiedlicher Schaltkontakte (6) ausgebildet sind.
 
8. Schalter (2) nach Anspruch 7,
   dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontakte (6) jeweils einen einheitlichen Kontaktgrundkörper (9), eine einheitliche Klemmfeder (8a) und unterschiedliche Kontaktarme (10) aufweisen.
 
9. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass die Schaltkontakte (6) in den jeweiligen Kammern (5) fixiert sind.
 
10. Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
   dadurch gekennzeichnet,
dass der Modulboden (16) als Kontaktstecker (40) ausgebildet ist.
 
11. Bauteilsystem für einen elektrischen Schalter (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche
   dadurch gekennzeichnet,
dass zur Realisierung verschiedener Schaltertypen ein Satz von unterschiedlichen Modulkontakten (14A-14E) und / oder ein Satz von unterschiedlichen Schaltkontakten (6A-6F) vorgesehen ist.
 
12. Bauteilsystem nach Anspruch 11,
   dadurch gekennzeichnet,
dass zur Realisierung verschiedener Schaltertypen ein einheitliches Schaltergehäuse (3) vorgesehen ist.
 
13. Glimmlampe für einen Schalter (2) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
   dadurch gekennzeichnet,
dass drei Kontaktbeine (54) zur Kontaktierung im Grundkörper (4) des Schalters (2) vorgesehen sind, von denen zwei miteinander elektrisch leitend verbunden sind.
 




Zeichnung