[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder zum Anschließen an eine Leiterplatte,
mit einem Gehäuse und mehreren in dem Gehäuse angeordneten Kontaktstiften oder Kontaktbuchsen,
die mit den Leiterbahnen der Leiterplatte verbindbar sind, wobei die Anschlußleiste
neben den Kontaktstiften oder Kontaktbuchsen zur mechanischen Befestigung auf der
Leiterplatte zusätzliche Befestigungselemente aufweist, die ganz oder teilweise in
dem Gehäuse selbst oder in fest mit ihr verbundenen Flanschteilen aufgenommen sind.
[0002] Eine zusätzliche mechanische Befestigung von Steckverbindern auf Leiterplatten ist
notwendig, um Lötstellen mit elektrischen Funktionen weitgehend von mechanischen Belastungen
freizuhalten. Außerdem muß verhindert werden, daß sich das Gehäuse der Steckverbinder
bei Kabelzug von den auf der Leiterplatte verlöteten elektrischen Kontakten lösen
kann.
[0003] Aus der DE 9419334 U1 der Anmelderin ist eine Stiftleiste zum Anschließen an Leiterplatten
bekannt, bei der für die zusätzliche mechanische Befestigung auf der Leiterplatte
L-förmige Winkelstücke vorgesehen sind, die jeweils an den Stirnseiten des Gehäuses
angeordnet sind. Die Verlötung der Winkelstücke auf der Oberfläche der Leiterplatte
erfolgt dabei in einem Arbeitsgang mit der Verlötung der Kontaktstifte / Kontaktbuchsen.
Diese Art der Befestigung hat sich in der Praxis zwar bei einigen Anwendungsfällen
bewährt, benötigt jedoch bezogen auf die erforderlichen hohen Haltekräfte einen sehr
hohen Platzbedarf auf der Leiterplatte.
[0004] Aus der DE 3723347 A1 ist eine Einrichtung zur Befestigung von Steckverbindern auf
Leiterplatten bekannt, bei der die Kontaktstifte im Schwallötverfahren auf der gegenüberliegenden
Seite der Leiterplatte verlötet werden. Die zusätzliche mechanische Befestigung dieser
Steckverbinder erfolgt über Lötzapfen, die an den Stirnseiten der Gehäuse vorgesehen
sind, die Leiterplatte nach Art einer Rastverbindung durchgreifen und auf der gegenüberliegenden
Seite der Leiterplatte zusammen mit den Lötstiften verlötet werden. Diese Lötzapfen
beanspruchen zwar wenig Platz auf der Leiterplatte, sind jedoch durch relativ komplizierte
Stanz- und Biegevorgänge nur schwierig zu fertigen und ragen auf der Lötseite der
Leiterplatte platzaufwendig hervor, so daß die beidseitige Bestückung von Leiterplatten
erschwert wird. Außerdem ist diese Form der Lötzapfen nicht für moderne SMD-Bestückungen
geeignet.
[0005] Um eine sichere, platzsparende mechanische Befestigung von Steckverbindern auf Leiterplatten
zu gewährleisten ist es schließlich allgemein auch bekannt, die Gehäuse vor dem Lötvorgang
mit der Leiterplatte zu verschrauben. Diese Art der Befestigung gewährleistet zwar
relativ hohe Haltekräfte, muß jedoch um die Lötstellen der Kontaktstifte nicht unzulässig
zu verspannen in einem zusätzlichen Arbeitsgang vor dem Löten realisiert werden und
entspricht damit nicht mehr den Anforderungen, die man an moderne kostengünstige automatische
Arbeitsverfahren stellt. Außerdem behindern die überstehenden Köpfe der Befestigungsschrauben
prinzipiell auf der dem Steckverbinder gegenüberliegenden Leiterplattenseite eine
weitere Bestükkung mit Bauelementen.
[0006] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine sichere mechanische Befestigung von Steckverbindern
auf Leiterplatten vorzuschlagen, die für die industrielle Serienfertigung mit allen
zur Zeit bekannten Löttechniken geeignet ist. Dabei sollen die hohen erforderlichen
Haltekräfte mit relativ einfachen Mitteln bei geringstem Platzbedarf gewährleistet
werden.
[0007] Diese Aufgabe wird bei einem Steckverbinder zum Anschließen an eine Leiterplatte
der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß zu seiner zusätzlichen mechanischen
Befestigung auf der Leiterplatte bolzenartige Befestigungselemente vorgesehen sind,
die in Bohrungen des Gehäuses aufgenommen und dort befestigt sind. Dabei können die
Bohrungen im Steckverbindergehäuse derart ausgeführt sein, daß sie sowohl für die
Aufnahme der bolzenartigen Befestigungselemente, als auch für die Aufnahme von Schrauben
bei konventioneller Verarbeitung geeignet sind. Wird die Befestigung der Steckverbindergehäuse
auf der Leiterplatte über separat angefügte Befestigungsteile wie beispielsweise angerastete
Befestigungsböckchen realisiert, befinden sich die Bohrungen zur Aufnahme der Befestigungselemente
vorzugsweise in diesen Elementen.
[0008] Die bolzenartigen Befestigungselemente selbst können ganz oder teilweise einen zylindrischen
oder mehreckigen Querschnitt aufweisen und bestehen vorzugsweise aus einem gut lötfähigen
Material.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Befestigungselemente
so ausgeführt, daß der zur Verlötung mit der Leiterplatte vorgesehene Bereich soweit
aus dem Steckverbindergehäuse herausragt, daß er entweder direkt auf der Oberfläche
der Leiterplatte oder innerhalb einer Leiterplattenbohrung verlötet werden kann.
[0010] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform durchgreifen die Befestigungselemente
die Leiterplatte um einen geringen Betrag und können an der dem Steckverbinder abgewandten
Seite ebenso wie die Kontaktstifte mit der Leiterplatte verlötet werden.
[0011] Die Befestigungselemente werden in dem Gehäuse vorzugsweise mittels Preßsitz gehalten.
[0012] Darüber hinaus können sie jedoch auch ein Gewinde aufweisen und in das Gehäuse eingeschraubt
sein. Schließlich ist es auch möglich, die Befestigungselemente mit dem Gehäuse zu
verkleben oder zu verstiften.
[0013] Dabei weisen die Befestigungselemente einen oberen Abschnitt für die Befestigung
mit dem Gehäuse und einen unteren Abschnitt für die Verlötung mit der Leiterplatte
auf, der je nach Bedarf einen geringeren Querschnitt aufweisen kann.
[0014] Soll die Verbindung der Befestigungselemente mit dem Isoliergehäuse der Steckverbinder
über ein Gewinde erfolgen, wird an dem für die Verlötung vorgesehenen Teil stirnseitig
vorzugsweise eine Angriffsfläche für ein Montagewerkzeug vorgesehen, um den Einschraubvorgang
zu erleichtern. Dabei kann die Angriffsfläche beispielsweise als Sechskant ausgebildet
sein oder auch einen einfachen Schlitz für einen Schraubendreher aufweisen.
[0015] Da das Gehäuse des Steckverbinders im montierten Zustand auf der Leiterplatte aufliegt,
wird der querschnittsgrößere Teil des Befestigungselementes bevorzugt so weit in die
Bohrung des Gehäuses eingeführt, daß sich auch ein Teil des geringeren Quer-schnittsbereiches
innerhalb des Gehäuses befindet. Der dabei zwischen der querschnittsgrößeren Fläche
des Befestigungselementes und der Leiterplattenoberfläche entstehende Freiraum kann
beispielsweise vorteilhaft zur Ausbildung eines Lötmeniskus bei SMD - Lötverfahren
genutzt werden.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zwei Ausführungsbeispielen mit Bezug auf
die beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig.1
- eine perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispieles eines erfindungsgemäßen
Steckverbinders;
- Fig.2
- eine perspektivische Ansicht des Steckverbinders nach Fig.1 mit einer Leiterplatte;
- Fig.3
- eine Seitenansicht eines modifizierten Befestigungselementes mit Gewinde, und
- Fig. 4
- eine geschnittene Detailansicht eines verlöteten Befestigungselementes.
[0017] Der in den Fig. 1 und 2 gezeigte Steckverbinder 1 weist ein Gehäuse 2 aus einem elektrisch
isolierendem Material auf. In dem Gehäuse 2 sind mehrere Kontaktstifte 3 befestigt,
die mit Kontaktbahnen einer Leiterplatte verbunden werden sollen. Jeder Kontaktstift
ist dabei seinerseits auf der gegenüberliegenden Seite als Stift- oder Buchsenkontakt
ausgebildet. Die Befestigung der Kontaktstifte in den Anschlußsegmenten 4 des Steckverbinders
erfolgt über Haltesegmente 5 des Gehäusedeckels. Zur Aufnahme eines Befestigungselementes
ist das Gehäuse 2 an der der Leiterplatte 10 zugewandten Seite mit Öffnungen 6 versehen,
in denen ein Teil eines bolzenartigen Befestigungselementes 7 aufgenommen werden kann.
[0018] Das Befestigungselement 7 umfaßt einen unteren Abschnitt 8, der in eine Bohrung einer
Leiterplatte 10 eingesteckt werden kann, und einen oberen Abschnitt 9, der zur Verbindung
mit dem Gehäuse 2 dient. Das Befestigungselement 7 wird in die Öffnung 6 eingeführt
und dort fest mit dem Gehäuse verbunden. Die Befestigung des Befestigungselementes
7 kann dabei auf verschiedene Arten erfolgen. Denkbar sind hier beispielsweise Schraubbefestigungen
über normale metrische oder selbstschneidende Gewinde. Darüber hinaus können jedoch
auch andere Befestigungsarten wie Preßsitz, Kleben oder Klemmeinrichtungen zum Halten
der Befestigungselemente zum Einsatz kommen. Der untere Abschnittes 8 oder lediglich
seine Stirnseite kann statt der dargestellten zylindrischen Form für den Einsatz eines
Betätigungswerkzeuges auch profiliert sein oder einen Schlitz für den Eingriff eines
Schraubendrehers aufweisen.
[0019] Um den Steckverbinder 1 auf der Leiterplatte 10 montieren zu können, sind hier Bohrungen
11 für die Befestigungselemente 7 und Bohrungen 12 für die Kontaktstifte 3 vorgesehen.
[0020] Vor der Montage des Steckverbinders 1 auf die Leiterplatte 10 werden zunächst die
Befestigungselemente 7 in die Öffnungen 6 des Gehäuses 2 gesteckt oder verschraubt.
Anschließend wird die Einheit bestehend aus Steckverbinder 1 und Befestigungselementen
7 auf die Leiterplatte 10 gesteckt.
[0021] Bei SMD - Anwendungen befinden sich in der Leiterplatte 10 lediglich Durchgangsbohrungen
für die Aufnahme der Befestigungselemente 7. Die vom Boden des Gehäuse 2 des Steckverbinders
1 abstehende wirksame Länge des unteren Abschnittes 8 des Befestigungselementes 7
ist dabei so bemessen, daß sie nach der Montage nicht aus der gegenüberliegende Seite
der Leiterplatte 10 hervorsteht. Die Verlötung erfolgt in diesem Fall lediglich auf
der Leiterplattenoberfläche und/oder innerhalb der metallisierten Leiterplattenbohrung.
Damit wird die gegenüberliegende Leiterplattenseite z. B. für die Anordnung weiterer
Bauelemente freigehalten.
[0022] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform weist der obere Abschnitt 9 des Befestigungselementes
7 einen größeren Querschnitt auf, als der untere Abschnitt 8. Dabei wird der obere
querschnittsgrößere Bereich 9 soweit in die Öffnung 6 des Gehäuse2 eingeführt, daß
aus der Gehäuseunterseite bereits der querschnittskleinere Bereich 8 heraustritt.
Der innerhalb der Öffnung 6 zur Leiterplatte 10 hin entstehende Hohlraum dient dabei
für die Aufnahme eines qualitätserhöhenden Lötmeniskusses 19.
[0023] Das in Fig. 3 dargestellten Befestigungselement weist in seinem querschnittsgrößeren
Bereich ein Gewinde 18 auf und ist zur Betätigung mittels Schraubendreher mit einem
Schlitz versehen.
[0024] Das Befestigungselement wird in das Gehäuse des Steckverbinders soweit eingedreht,
bis sich der querschnittskleinere Teil innerhalb der Öffnung 6 des Gehäuses 2 im Abstand
zur Gehäuseunterseite befindet. Durch das Gewinde am Befestigungselement wird eine
besonders stabile Vorfixierung zwischen Steckverbinder und Leiterplatte 10 gewährleistet.
Anschließend wird das Befestigungselement wie beim ersten Ausführungsbeispiel mit
der Leiterplatte verlötet.
[0025] In einer weiteren vorzugsweisen Ausführung ist das Befestigungselement ganz oder
teilweise als Hohlzylinder ausgeführt. Dies ist besonders im Bereich der Lötstellen
vorteilhaft, da hier kleinere Massen zu einer Verbesserung der Lötfähigkeit entscheidend
beitragen können.
1. Steckverbinder (1) zum Anschließen an eine Leiterplatte (10), mit einem Gehäuse (2)
und ein oder mehreren in dem Gehäuse (2) angeordneten Kontaktelementen, die über Kontaktstifte
mit den Leiterbahnen der Leiterplatte (10) elektrisch verbindbar sind, wobei der Steckverbinder
(1) zur zusätzlichen mechanischen Befestigung auf der Leiterplatte Befestigungselemente
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) als bolzenartige Einsatzteile ausgeführt sind, die teilweise
in Bohrungen des Gehäuses befestigt sind.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente einen zylindrischen Querschnitt aufweisen.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente einen mehreckigen Querschnitt aufweisen.
4. Steckverbinder nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente ganz oder teilweise als Hohlzylinder ausgebildet sind.
5. ; Steckverbinder nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) einen oberen Abschnitt (9) aufweisen, der in dem Gehäuse
(2) fixierbar ist, und ein unterer Abschnitt (8) mit einem geringeren Querschnitt
vorgesehen ist, der in Bohrungen (11) der Leiterplatte aufgenommen ist.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) mit ihrem unteren Abschnitt (8) an und/oder in Bohrungen
(11) der Leiterplatte verlötet sind.
7. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (8) eine Angriffsfläche für ein Montagewerkzeug aufweist.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt (8) stirnseitig einen Schlitz für den Eingriff eines Schraubendrehers
aufweist.
9. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Abschnitt 8 stirnseitig als Vieleck ausgebildet ist.
10. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) mittels Klemmkräften in dem Gehäuse (2) gehalten sind.
11. Steckverbinder nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) ein Gewinde aufweisen und in das Gehäuse einschraubbar
sind.
12. Steckverbinder nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) in das Gehäuse eingepreßt und/oder eingeklebt sind.
13. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) die Leiterplatte (10) zumindest teilweise durchgreifen
und an der dem Steckverbinder abgewandten Seite zusammen mit den Kontaktstiften (3)
an der Leiterplatte (10) verlötet sind.
14. Steckverbinder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Befestigungselemente (7) als Gewindestifte ausgebildet sind und stirnseitig ein
Betäti-gungsprofil (19) aufweisen.
15. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (6) des Gehäuses zur Bildung eines Hohlraumes für einen Lötmeniskus
eine größere Länge aufweisen, als der Abschnitt (9) des Befestigungselementes (7).
16. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen (6) des Gehäuses auch für die Aufnahme konventioneller Verschraubungen
ausgelegt sind.