[0001] Die Erfindung betrifft eine Dachlattenverlängerung zum Ansetzen an mindestens eine
Dachlatte gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Derartige Dachlattenverlängerungen können im Bereich der Dachkonstruktion zum Verlängern
einer Dachlatte, zum Ansetzen von Dachlatten an bereits bestehende oder auch zur Verbindung
von Dachlatten untereinander verwendet werden.
[0003] Bei der Anbringung von Vollwärmeschutzsystemen an Stirnseiten von Gebäuden kann es
dazu kommen, daß diese nicht ausreichend durch die Dacheindeckung (Ziegel o.ä.) abgedeckt
werden. Dadurch kann Regen in das Vollwärmeschutzsystem eindringen, was zu feuchtem
Mauerwerk bis hin zu Zerstörung des Vollwärmeschutzsystemes führen kann.
[0004] Um zu vermeiden, daß zur Behebung dieser Undichtigkeit die Dacheindeckung großflächig
entfernt und die entsprechenden Dachlatten gegen längere ausgetauscht werden müssen,
bietet sich der Einsatz von Dachlattenverlängerungen an.
[0005] Eine gattungsgemäße Dachlattenverlängerung ist aus der DE 296 13 817 U1 bekannt.
Diese weist zur Aufnahme von Befestigungselementen zur Dachlattenbefestigung zwei
Reihen von Bohrungen auf, die in Richtung der Achse, die bei angesetzter Dachlattenverlängerung
zur Längsachse der Dachlatte parallel ist, gegeneinander um einen halben Bohrungsabstand
versetzt angeordnet sind. Bei einer gegebenen Anzahl von Bohrlöchern erfolgt aufgrund
dieses Versatzes nur eine geringe Schwächung der Struktur der Dachlattenverlängerung
durch die eingebrachten Bohrungen.
[0006] Die bekannte Dachlattenverlängerung wird durch Nageln an der Dachlatte befestigt.
Je nach Anforderungen sind jedoch auch andere in das Holz der Dachlatte eindringende
Befestigungsmittel wie z.B. Schrauben einsetzbar.
[0007] Bei Dachlatten aus faserartigem Material, wie z.B. Holz, werden beim Eindringen der
Befestigungselemente, d.h. im Fall der in der DE 296 13 817 U1 beschriebenen Dachlattenverlängerung
beim Einschlagen der Nägel, die Fasern in bekannter Weise senkrecht zur Verlaufsrichtung
der Fasern auseinandergespreizt und umgreifen die Befestigungselemente. Die Elastizität
der Fasern führt dazu, daß sie der auseinanderspreizenden Kraft eine Gegenkraft auf
die Befestigungselemente entgegensetzen. Der Betrag dieser Gegenkraft und die Reibung
der Befestigungselemente im Material der Dachlatte ist ein Maß für die Befestigungswirkung
des einzelnen Befestigungselements.
[0008] Normalerweise verlaufen die Fasern in Längsrichtung der Dachlatte und damit zumindest
bereichsweise annähernd parallel zu den Reihen von Bohrungen. Bei einem derartigen
Verlauf der Fasern spreizen innerhalb einer Bohrungsreihe benachbarte Befestigungselemente
die gleichen benachbarten Fasern auseinander, was die oben beschriebene Gegenkraft
verringert und die Befestigungswirkung eines einzelnen Befestigungselements reduziert.
Um eine geforderte Festigkeit der Anbringung der Dachlattenverlängerung an der Dachlatte
zu gewährleisten, ist daher bei der bekannten Dachlattenverlängerung eine relativ
große Anzahl von Bohrungen und zugeordneten Befestigungselementen erforderlich. Dies
führt zu einer zeitraubenden und teuren Montage der Dachlattenverlängerung.
[0009] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dachlattenverlängerung
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, daß eine gegebene Festigkeit der
Anbringung der Dachlattenverlängerung an der Dachlatte mit weniger Befestigungselementen
erreicht wird.
[0010] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Dachlattenverlängerung mit den
im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen.
[0011] Durch den zusätzlichen Versatz benachbarter Bohrungen senkrecht zur Längsachse der
Dachlatte ist gewährleistet, daß möglichst viele Befestigungselemente in noch nicht
durch benachbarte Befestigungselemente vorgespreizte Faserbereiche eingreifen. Dies
führt zu einer im Mittel höheren Befestigungswirkung des einzelnen Befestigungselements
und folglich zu einer Reduzierung der erforderlichen Anzahl von Befestigungselementen
zur Erzielung einer gegebenen Festigkeit der Anbringung.
[0012] Ein Versatz gemäß Anspruch 2 ist besonders gut an die typischen Querabmessungen und
die Faserstruktur von Dachlatten angepaßt.
[0013] Eine Anordnung der Bohrungen gemäß Anspruch 3 ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung
einer Anzahl von Bohrungen über die Fläche der Dachlattenverlängerung, so daß bei
einer vorgegebenen Anzahl von Bohrungen nur eine geringe Strukturschwächung der Dachlattenverlängerung
resultiert.
[0014] Die Weiterbildung der Erfindung gemäß Anspruch 4 ist im Hinblick auf hohe Belastbarkeit
der Verbindung zwischen Dachlattenverlängerung und Dachlatte von Vorteil.
[0015] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
- Figur 1
- eine Dachlattenverlängerung;
- Figur 2
- eine Explosionsdarstellung, die die Montage einer Dachlattenverlängerung in einer
Dachkonstruktion verdeutlicht;
- Figur 3
- eine schematische Ausschnittsvergrößerung einer Dachlattenverlängerung; und
- Figur 4
- eine alternative Dachlattenverlängerung.
[0016] Die Dachlattenverlängerung 1 der Figur 1 besteht aus Metall, vorzugsweise aus verzinktem
Stahl oder Stahlblech. In zwei Reihen sind, zur Längsachse der Dachlattenverlängerung
1 parallel, Bohrungen 2 in dieser ausgeführt.
[0017] Wie insbesondere die Ausschnittsvergrößerung der Figur 3 zeigt, sind innerhalb einer
Bohrungsreihe benachbarte Bohrungen 2 senkrecht zur Längsachse der Dachlattenverlängerung
gegeneinander versetzt. Die Mittellinien der beiden Bohrungsreihen sind in der Figur
3 durch gestrichelte Linien angedeutet. Die Bohrungsmittelpunkte der Bohrungen 2 sind
gegenüber den entsprechenden Mittellinien um einen Abstand s, der etwa 2,5 mm beträgt,
versetzt, was einem seitlichen Versatz in Längsrichtung der Dachlattenverlängerung
benachbarter Bohrungen um etwa 5 mm entsprcht. Dieser Versatz ist in Figur 3 übertrieben
groß dargestellt.
[0018] Zusätzlich sind die Bohrungen 2 der beiden Bohrungsreihen in der Dachlattenverlängerung
1 um einen halben longitudinalen Bohrungsabstand in Längsrichtung gegeneinander versetzt.
[0019] Die Bohrungen 2 dienen zum Befestigen der Dachlattenverlängerung 1 auf einer Dachlatte
3 einer in Figur 1 dargestellten Dachkonstruktion mit Hilfe von nicht dargestellten
Schrauben.
[0020] An der freien Stirnseite der an der Dachlatte 3 montierten Dachlattenverlängerung
1 weist letztere eine langlochförmige Aussparung 4 auf, die unten noch beschrieben
wird.
[0021] Der Einbau der Dachlattenverlängerung 1 (vergleiche Figur 2) erfolgt derart, daß
an den Stirnseiten der Dacheindeckung die Reihe Ortgangziegel 5 und anschließend im
Bereich der jeweiligen Dachlatte 3 weitere Ziegel entfernt werden, um einen hinreichend
großen Abschnitt der Dachlatte 3 freizulegen.
[0022] Auf die freigelegte Dachlatte 3 wird die Dachlattenverlängerung 1 aufgesetzt und
entsprechend dem gewünschten stirnseitigen Überstand der Dachlattenverlängerung 1
über die Dachlatte 3, der beispielsweise durch den aufgebrachten Vollwärmeschutz vorgegeben
wird, ausgerichtet. Die Befestigung der Dachlattenverlängerung 1 erfolgt durch Verschrauben
mit der Dachlatte 3, wobei Schrauben 8 durch die Bohrungen 2 in die Dachlatte eingedreht
werden. Es handelt sich dabei um selbstschneidende Holzschrauben (Senkkopf 30 x 2,5
mm, vorzugsweise SPAX-S-Schrauben).
[0023] Durch den oben beschriebenen Versatz der Bohrungen 2 senkrecht zur Längsachse der
Dachlattenverlängerung 1 und der bei montierter Dachlattenverlängerung 1 hierzu parallelen
Längsachse der Dachlatte 3 wird im Mittel vermieden, daß in einer Reihe longitudinaler
aufeinander folgender Schrauben 8 die gleichen Holzfasern auseinandergespreizt werden
und dadurch die Befestigungswirkung der einzelnen Schraube reduziert wird oder die
Dachlatte gar spaltet.
[0024] Anschließend wird der stirnseitig überstehende Teil der Dachlattenverlängerung 1
mit einem entsprechend langen Dachlattenstück 6 verschraubt, so daß von unten gesehen
eine durchgehende Dachlatte vorliegt. Danach erfolgt das Eindecken der verlängerten
Dachlatten mit Ziegeln.
[0025] Abschließend wird wieder die Reihe Ortgangziegel 5 verlegt. Diese werden mittels
Schrauben 7 durch die langlochförmige Aussparung 4 der Dachlattenverlängerung 1 am
Dachlattenstück 6 befestigt.
[0026] Eine alternative Ausführungsform einer Dachlattenverlängerung 1 wird nun anhand von
Figur 4 beschrieben. Hierbei sind Elemente, die denjenigen der Figuren 1 bis 3 entsprechen,
wieder mit den gleichen Bezugszeichen versehen und werden nicht nochmals im einzelnen
erläutert.
[0027] Bei dieser Ausführungsform sind Bohrungen 2 in vier schräg zur Längsachse der Dachlattenverlängerung
1 verlaufenden Bohrungsreihen angeordnet, die zur Veranschaulichung in Fig. 4 gestrichelt
angedeutet sind. Die Schrägstellung der Bohrungsreihen führt bezogen auf die Längsachse
der Dachlattenverlängerung 1 zu einem Versatz von innerhalb einer Bohrungsreihe benachbarten
Bohrungen 2, so daß sich beim Eindrehen von Schrauben durch die derart angeordneten
Bohrungen 2 die gleiche verbesserte Befestigungswirkung ergibt, wie oben in Zusammenhang
mit den Figuren 1 bis 3 beschrieben.
[0028] Alternativ können die Bohrungsreihen bei der Ausführungsform der Fig. 4 zusätzlich
in Längsrichtung der Dachlattenverlängerung 1 gegeneinander versetzt sein.
1. Dachlattenverlängerung zum Ansetzen an eine Dachlatte, insbesondere zur stirnseitigen
Verlängerung der Dachlatte, mit einer Mehrzahl von Öffnungen (2) zur Aufnahme von
Befestigungselementen, dadurch gekennzeichnet, daß benachbarte Öffnungen (2) senkrecht
zur Längsachse der Dachlattenverlängerung (1) gegeneinander versetzt sind.
2. Dachlattenverlängerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der seitliche
Versatz benachbarter Öffnungen (2) im Bereich von 5 mm ist.
3. Dachlattenverlängerung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnungen
(2) über die Breite der Dachlattenverlängerung (1) verteilt sind.
4. Dachlattenverängerung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
durch die Öffnungen (2) Schrauben (8) hindurchgeführt und in Dachlattenmaterial (1;
6) eingedreht sind sind, vorzugsweise selbstschneidende Schrauben.