[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zentrifugieren von viskosen Fluiden,
insbesondere viskosen Kunststoffschmelzen.
[0002] Zentrifugierverfahren beruhen auf der Wirkungsweise, daß Stoffgemische unterschiedlicher
Dichte durch Zentrifugalkräfte getrennt werden. Bei Vollmantel-Zentrifugen müssen
schwerere Stoffe unter dem Einfluß von Zentrifugalkräften durch den leichteren flüssigen
Stoff hindurchwandem. Je höher die Viskosität des leichteren Stoffes ist, um so langsamer
wandert der spezifisch schwerere Stoff zur Außenwand der Zentrifuge.
[0003] Bekannte Zentrifugen sind für niedrig viskose dünnflüssige Massen in Mischung mit
einer anderen Substanz entwickelt worden, etwa verunreinigtes Wasser, Polymere in
Monomeren oder Suspensionen, aus denen feste oder polymere Teilchen abgeschieden werden.
Für Stoffe mit hoher Viskosität, wie sie plastifizierte Kunststoffschmelzen darstellen,
welche bei üblichen Verarbeitungstemperaturen eine Viskosität aufweisen, die ca. 106
bis zu 109 mal höher als die von Wasser ist, sind bisher bekannt gewordene Zentrifugen,
wie etwa kontinuierlich arbeitende Vollmantelzentrifugen, in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit
nicht besonders geeignet.
[0004] Die Abscheide- bzw. Reinigungsleistung ist bei gegebenen Abmessungen der Zentrifuge
gemäß der nachfolgenden Formel von der Sinkgeschwindigkeit der Verschmutzungsanteile
in der Thermoplastschmelze abhängig.

mit
- vS
- als Sinkgeschwindigkeit
- d
- als Teilchenabmessung
- (γv - γK)
- als Dichtedifferenz zwischen den Verunreinigungen (V) und der Schmelze (K)
- Z
- als der sich aus der Drehzahl und den Vollmanteldurchmesser der Zentrifuge ergebende
Schleuderzahl
- η
- als der Viskosität bzw. der kinematischen Zähigkeit der Thermoplastschmelze
[0005] Die Sinkgeschwindigkeit erhöht sich somit umgekehrt proportional mit der Abnahme
der Viskosität.
[0006] Je größer die Sink- oder Trenngeschwindigkeit bzw. die Abscheidegeschwindigkeit der
Fremdstoffteilchen aus der Thermoplastschmelze ist, um so größer kann also der Durchsatz
der gereinigten Thermoplastschmelze durch die Zentrifuge sein. Damit wird die Höhe
der Viskosität der Schmelze in der Zentrifuge zu einem entscheidenden Faktor für die
Wirtschaftlichkeit des Verfahrens.
[0007] In der Offenlegungsschrift DE 44 14 750 A1 desselben Anmelders ist eine Ausführungsform
einer kegelförmigen Zentrifuge offenbart, die ein innerhalb der Zentrifugierstufe
angeordnetes kegelförmiges Scherelement aufweist. Jedoch handelt es sich bei dieser
Ausführung um eine Zentrifuge mit einem kegelförmigen Mantel, bei der das zu reinigende
Material an der Kegelspitze mittels des feststehenden kegelförmigen Scherelements
zugeführt wird. Bei der Verteilung und Abgabe an die rotierende Zentrifugierwand wird
das viskose Material kurzzeitig geschert.
[0008] Jedoch ist eine effektive Viskositätsverminderung innerhalb der Zentrifugierstufe
nicht möglich, da es die eigentlich Aufgabe des kegelförmigen Scherelements ist, die
aus der Zuführung austretende Kunststoffschmelze gegen die kegelförmige Zentrifugeninnenwand
zu drücken, um ein Ablaufen der Kunststoffschmelze an der Zuführung vor Einwirkung
der Zentrifugalkraft zu vermeiden. Dabei tritt lediglich im unteren Bereich des feststehenden
Kegels eine geringe Scherung auf, welche keine bedeutende Viskositätsverminderung
zur Folge hat. Bei einer Verlängerung der Scherstrecke wird der Kegelmantel der Zentrifuge
entsprechend größer, wobei einerseits beim Starten der Zentrifuge während des Durchfahrens
der Resonanzfrequenz der Kegelmantel zerstört werden kann und andererseits die auftretenden
Kräfte von der Führung und Lagerung des Scherelements konstruktionsbedingt nicht entsprechend
aufgenommen werden können, so daß diese beschädigt werden. Bei einer Verlängerung
des Scherelements und einer damit erforderlichen Verlängerung des kegelförmigen Zentrifugenmantels
ist durch die damit verbundene Erhöhung der Baugröße die Wirtschaftlichkeit der Zentrifuge
nicht mehr gegeben.
[0009] Ferner ist aus der Offenlegungsschrift DE 44 14 750 A1 desselben Anmelders eine zylindrische
Vollmantelzentrifuge mit Austragsschnecke für einen kontinuierlichen Durchfluß bekannt.
Die ungereinigte Substanz fließt dabei zunächst in einen Raum eines in der Mittelachse
der Zentrifuge befindlichen Hohlzylinders, der außen einen wendelförmigen Steg als
Austragsschnecke trägt. Durch ein Zuführrohr wird die Kunststoffschmelze in den Raum
innerhalb des Hohlzylinders zugeführt, welcher Öffnungen aufweist, so daß das zugeführte
Material infolge der Zentrifugalkraft durch die Öffnungen hindurch in radialer Richtung
in die Zentrifugierstufe fließt. Die Austragsschnecke des Hohlzylinders hat die Aufgabe,
die abgetrennte Substanz bzw. Verunreinigungen aus der Zentrifuge zu entfernen, wobei
sich der Hohlzylinder mit der Austragsschnecke unabhängig von dem Vollmantel dreht,
an dem die Trennung der Substanzen stattfindet. Darüber hinaus wird in der Beschreibung
zu dieser Ausführungsform zwar erwähnt, daß bei einer derartigen Vollmantelzentrifuge
im Zuge der Zufuhr eine Scherkraft auf die Kunststoffschmelze ausgeübt werden kann,
jedoch hat es sich gezeigt, daß keine geeignete Vorrichtung zum Scheren bekannt ist.
[0010] Diese Ausführung einer Vollmantelzentrifuge ohne eine Viskositätsverminderung durch
Scherung vor dem Zentrifugieren hat für polymere viskose Materialien den entscheidenden
Nachteil, daß die hohe Viskosität des polymeren Materials eine Trennung von Verschmutzungen
nur mit erheblichem Zeitaufwand ermöglicht und technisch, wenn überhaupt, dann nur
mit einem unwirtschaftlich hohen Aufwand möglich ist. Dadurch ist eine derartige Vollmantelzentrifuge
im Hinblick auf die Wirtschaftlichkeit nicht sinnvoll einsetzbar.
[0011] Das Dokument GB 449,542 offenbart ein Verfahren zur Behandlung von Lösungen aus chloriertem
Gummi. Dieser Stand der Technik lehrt dabei, daß ein externes Scherelement benutzt
werden kann, um die Viskosität eines Fluids zu verringern. Weiter offenbart die WO
91/13686 eine Dekanter-Zentrifuge in Gestalt einer zylindrischen Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge.
[0012] Bei der Scherung von Kunststoffschmelzen besteht einerseits die Gefahr, daß die Makromoleküle
des Kunststoffs zerteilt und somit zerstört werden. Andererseits ist eine Viskositätsverminderung
von Kunststoffschmelzen, insbesondere von Thermoplastschmelzen, aufgrund von Scherung
nur ein im wesentlichen temporärer Zustand, da sich die Viskosität der Kunststoffschmelze
nach Einwirkung der Scherkraft sukzessive wieder erhöht. Dies beruht darauf, daß die
Viskosität von Kunststoffschmelzen von der Entknäulung der Makromoleküle als Folge
der eingebrachten Scherkraft abhängig ist. Infolge der Krafteinwirkung strecken sich
die Makromoleküle in Scherrichtung, so daß diese leichter aneinander vorbeigieiten.
Wenn eine Scherkraft auf eine Kunststoffschmelze einwirkt, werden die Makromoleküle
entknäult, wodurch sich die Viskosität verringert. Dieser entknäulte Zustand der Makromoleküle
der Kunststoffschmelze fällt jedoch nach der Einwirkung der Scherkraft von dem energetisch
höheren Zustand sukzessive wieder in den energetisch niedrigeren verknäulten Zustand,
so daß sich die Viskosität der Kunststoffschmelze langsam wieder erhöht.
[0013] Daher ist es Aufgabe der Erfindung, eine wirtschaftlich zu betreibende Vorrichtung
zum Zentrifugieren von viskosen Kunststoffschmelzen mittels einer Scherung zu schaffen.
[0014] Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung gemäß den Merkmalen des Anspruchs
1. Die Unteransprüche haben vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung zum Inhalt.
[0015] Eine Vollmantelschneckenzentrifugiervorrichtung zum Zentrifugieren von viskosen Fluiden,
insbesondere viskosen Kunststoffschmelzen bzw. Thermoplastschmelzen gemäß Anspruch
1 weist den Vorteil auf, daß eine baulich getrennte Schervorrichtung, welche von der
Zentrifugiervorrichtung unabhängig betrieben ist, eine Scherung für eine derartige
Viskositätsverminderung des Fluids vornehmen kann, daß die Viskosität des Fluids in
nahezu optimaler Art und Weise vermindert wird. Durch diese nahezu optimale Viskositätsverminderung
ist ein wirtschaftliches Zentrifugieren von hochviskosen Massen möglich, da die Trennung
von Verschmutzungen der viskosen Masse in einer herkömmlichen Zentrifugiervorrichtung
durchgeführt werden kann, ohne daß die Schmelze unter einem erheblichen Zeitaufwand
zentrifugiert werden muß. Andererseits können Zentrifugen mit geringerer Leistung
verwendet werden, welche derartig hochviskose Massen ohne vorherige Viskositätsverminderung
nicht durchführen könnten.
[0016] Die Anordnung der Schervorrichtung unmittelbar vor der Vollmantelschneckenzentrifugierung
ist notwendig, da eine Viskositätsverminderung durch Scherung von Thermoplastschmelzen
nur zum Erfolg führt, wenn die Scherung im unmittelbaren Bereich vor dem Einwirken
der Zentrifugalkräfte erfolgt. Bei einer zeitlichen Distanz zwischen Scheren und Zentrifugieren
würde sich ansonsten mehr oder minder langsam die hohe Viskosität wieder einstellen.
[0017] Da die Viskositätsabnahme durch Scherung von Thermoplast zu Thermoplast unterschiedlich
ist, ist es weiterhin wesentlich, daß die Schervorrichtung von der Zentrifugiervorrichtung
baulich getrennt ist, um entsprechende Anpassungsmaßnahmen an den jeweiligen Kunststoff
treffen zu können.
[0018] Im Gegensatz zu den bisher bekanntgewordenen Zentrifugiervorrichtungen ist es gemäß
der Erfindung möglich, den Schervorgang des Fluids von dem Zentrifugiervorgang abzukoppeln,
wobei die Viskositätsverminderung der Scherung zwischen der Schervorrichtung und der
Zentrifugierstufe im wesentlichen beibehalten wird. Dadurch ist der Schervorgang in
vorteilhafter Art und Weise von den Rahmenbedingungen des Zentrifugierens unabhängig,
insbesondere der Drehzahl und der Konstruktion bzw. Baugröße, wodurch die Viskosität
des Fluids im Hinblick auf das gesamte Zentrifugierverfahren effektiv vermindert wird.
Dadurch wird ein wirtschaftliches Zentrifugieren auch für hoch viskose Massen durch
eine effektive Viskositätsverminderung erreicht, da der Energieaufwand und die notwendige
Verweildauer in der Zentrifuge vermindert werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
erlaubt es, die Schergeschwindigkeit vor dem eigentlichen Zentrifugiervorgang um ein
Vielfaches zu steigern und damit die Viskosität der Schmelze erheblich zu senken.
[0019] Durch eine Weiterbildung nach Anspruch 2 ist es vorteilhaft, daß die maximal auf
das Fluid einwirkende Scherkraft frei wählbar ist, um eine Zerstörung der Makromoleküle
des Kunststoffs zu vermeiden, welche bei zu hohen Scherkräften in mehrere Teile zerfallen
würden. Durch die zylindrische Form der Scherflächen wird über den gesamten Bereich
dieser zylindrischen Scherflächen für eine gleichmäßige Scherung gesorgt.
[0020] Mit einer Weiterbildung nach Anspruch 3 ist es aufgrund der freiwählbaren Drehzahl
der rotierenden Scherfläche möglich, die Scherkraft in Abhängigkeit von der Höhe des
Scherspalts jeweils auf eine spezifische Kunststoffschmelze derart einzustellen, daß
eine nahezu optimale Viskositätsverminderung erreicht wird, ohne die Makromoleküle
des Kunststoffs zu zerstören. Die Viskosität des Kunststoffs kann sich aufgrund der
nahezu optimal einstellbaren Schergeschwindigkeit in Abhängigkeit von der Temperatur
auf bis zu 10% des ursprünglichen Viskositätswerts verringern, wodurch sich die Leistung
der Zentrifuge erheblich erhöht.
[0021] Gemäß einer Weiterbildung nach Anspruch 4 kommt es in der Schervorrichtung zu einem
konstanten Durchfluß, wobei keine Verwirbelungen der Kunststoffschmelze auftreten,
und somit eine gleichmäßig definierte Scherung gewährleistet ist. In dem konischen
Abschnitt des Scherspalts kommt es dabei zu einer Geschwindigkeitserhöhung des Fluids,
wobei die Viskositätsverminderung durch den verminderten Schervorgang beibehalten
wird, so daß die Kunststoffschmelze mit nahezu optimaler Viskositätsverminderung möglichst
schnell in die Zentrifugierstufe gelangt.
[0022] Mit einer Weiterbildung nach Anspruch 5 wird es verhindert, daß die Strömung des
Fluids in dem Rohr bzw. in dem Zuführrohr zur Zentrifugierstufe negativ beeinflußt
wird, so daß das Fluid aufgrund des von dem Extruder erzeugten Drucks und der vorherrschenden
Geschwindigkeit des Fluids unmittelbar in die Zentrifugierstufe eintritt, wobei die
durch die Schervorrichtung erzeugte Viskositätsverminderung aufrecht erhalten wird.
[0023] Durch ein mit einer derartigen Vorrichtung durch geführtes Verfahren ist es möglich,
die Scherkraft derart definiert zu begrenzen, daß die Viskosität der Schmelze erheblich
verringert wird, ohne die Makromoleküle des Kunststoffs zu zerstören. Durch den von
einem Extruder erzeugten vorherrschenden Druck wird das Fluid zwischen den zylinderförmigen
Scherflächen spiralförmig transportiert, so daß die Scherung über eine möglichst lange
Wegstrecke durchgeführt werden kann.
[0024] Ferner ist aufgrund der einstellbaren Drehzahl auf ein spezifisches Fluid bzw. eine
spezifische Thermoplastschmelze eine nahezu optimale Scherung möglich.
[0025] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden
Erläuterungen des Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnungen.
[0026] Es zeigt:
Fig. 1 Die Abhängigkeit der Viskosität von der Schergeschwindigkeit;
Fig. 2 Die Abhängigkeit der Viskosität vom Druck;
Fig. 3 eine Schnittdarstellung einer Schervorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 eine Draufsicht der Schervorrichtung von Fig. 3;
Fig. 5 eine vertikal angeordnete Zentrifugiervorrichtung mit einer Schervorrichtung
gemäß der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 6 eine horizontale Zentrifugiervorrichtung mit einer Schervorrichtung gemäß der
vorliegenden Erfindung.
[0027] Fig. 1 zeigt die Abnahme der Viskosität bei steigender Schergeschwindigkeit an dem
Beispiel eines Polyethylens. (Quelle: "Kenndaten für die Verarbeitung thermoplastischer
Kunststoffe, Carl Hanser Verlag).
[0028] Als Beispiel wird in Fig. 1 ein Polyethylen (Lotrene FB 3003, CDF, 704 DR 116) in
doppeltlogarithrnischer Aufzeichnung gezeigt. Auf der Abszisse ist die Viskosität
η und auf der Ordinate die Schergeschwindigkeit D aufgetragen. Daraus läßt sich der
Abfall der Viskosität mit steigender Schergeschwindigkeit bei Temperaturen der Schmelze
zwischen 170 und 270°C entnehmen. Bei dieser Polyethylentype verringert sich danach
die Viskosität bei einer Zunahme der Schergeschwindigkeit von 200 /sec auf 1000 /sec
von 1000 Pa x s auf 220 Pa x s ! Diese starke Abnahme der Viskosität bei steigender
Schergeschwindigkeit gilt für alle Thermoplaste in ähnlicher Weise.
[0029] Die Fig. 2 zeigt die Abhängigkeit zwischen dem Druck der Schmelze und der Viskosität
am Beispiel eines Polyethylens und eines Polystyrols. (Quelle: Westover, R.F.:SPE
Techn. Papers (ANTEC) 6(1969), S.80-5). Ferner wird auch die Druckabhängigkeit thermoplastischer
Schmelzen zur Reduzierung der Viskosität ausgenutzt. Aus der Fig. 2 läßt sich beispielhaft
für Thermoplaste bei den Thermoplasten Polyethylen und Polystyrol entnehmen, wie stark
bei einem Druckabbau die Viskosität abnimmt.(Quelle: Westover, RF.: SPE Tech. Papers
(ANTEC) 6 (1969) S. 80-5). Der Anfangsdruck des durch die Schnecke plastifizierten
polymeren Materials kann bei einem Einschnecken-Extruder bis zu etwa 600 bar betragen
und bei einem Zweischnecken-Extruder bis zu etwa 1000 bar. Dieser Druck wird abgebaut,
wenn die Schmelze den Scherkanal durch die Öffnungen verläßt.
[0030] Fig. 3 zeigt eine Schervorrichtung 30 gemäß der vorliegenden Erfindung, welche ein
drehbar angetriebenes Innenteil 31 und ein feststehendes Außenteil 32 aufweist, welche
zueinander geometrisch ähnlich ausgebildet sind. Das Fluid wird über ein Zuströmrohr
34 durch eine tangential angeordnete Zuströmöffnung 36 in die Schervorrichtung 30
eingeleitet, wobei sich zwischen dem rotierenden Innenteil 31 und dem feststehenden
Außenteil 32 ein Scherspalt 33 bildet. Das Fluid wird zwischen einer zylinderförmigen
Scherfläche 39 des rotierenden Innenteils 31 und einer zylinderförmigen Scherfläche
40 des feststehenden Außenteils 32 aufgrund einer konstanten Drehzahl und somit einer
konstanten Schergeschwindigkeit gleichmäßig geschert. Dabei wird das Fluid während
eines spiralförmigen Umlaufs im Scherspalt 33 dem konisch spitz zulaufenden Bereich
des Scherspalts zugeführt. In diesem konisch spitz zulaufenden Bereich wird das Fluid
aufgrund des verminderten Durchmessers beschleunigt und einer Abströmöffnung 37 zugeführt.
Ferner findet aufgrund des verminderten Durchmessers nur noch eine geringere Scherung
als in dem zylindrischen Abschnitt des Scherkanals statt, so daß die verminderte Viskosität
lediglich beibehalten wird. Ein Zuführrohr 35 des Fluids schließt sich direkt an die
Abströmöffnung 37 an, wobei der Innendurchmesser des Zuführrohrs 35 mit dem Durchmesser
der Abströmöffnung 37 übereinstimmt. Das rotierende Innenteil 31 ist über eine gelagerte
Antriebswelle 38 frei wählbar angetrieben.
[0031] Fig. 4 zeigt den annähernd tangentialen Zustrom des Fluids über das Zuströmrohr 34
in den Scherkanal 33. Ferner ist das rotierende Innenteil 31 und die Abströmöffnung
37 dargestellt.
[0032] In Fig. 5 ist eine vertikale Vollmantelzentrifuge 50 mit einer unmittelbar davor
angeordneten Schervorrichtung 30 dargestellt. Das Fluid wird, wie in Fig. 3 beschrieben,
über das Zuströmrohr 34 in die Schervorrichtung 30 eingeleitet und über ein Zuführrohr
35 von der Schervorrichtung 30 derart in einen Hohlzylinder 51 der Zentrifugiervorrichtung
50 eingeleitet, daß das Fluid von der Schervorrichtung 30 durch eine unmittelbare
Zuführung in die Zentrifugierstufe 54 der Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge 50 derart
annähernd kontinuierlich unter Druck eingeleitet wird, daß das Fluid nach dem Austreten
aus dem Zuführrohr 35 mittels einer Umlenkeinrichtung 52 unmittelbar in den Bereich
von Zuführöffnungen 53 in dem Hohlzylinder 51 umgelenkt wird, durch welche das Fluid
unter Beibehaltung der verminderten Viskosität in radialer Richtung in die Zentrifugierstufe
54 eintritt, so daß die durch die Schereinwirkung hervorgerufene verminderte Viskosität
des Fluids im wesentlichen aufrecht erhalten wird. Ferner weist die Umlenkeinrichtung
52 bevorzugt eine zum Zuführrohr 35 ausgerichtete Spitze auf, die im Bereich des Zuführrohrs
35 angeordnet ist, wobei das Fluid ausschließlich durch die Umlenkeinrichtung 52 in
Umfangsrichtung gleichmäßig verteilt wird und über die Zuführöffnungen 53, welche
im wesentlichen in der Mitte der Zentrifugierstufe 54 angeordnet sind, unmittelbar
in die Zentrifugierstufe 54 eintritt, wobei die Zentrifugierstufe 54 zur Viskositätsbeibehaltung
vorzugsweise induktiv erwärmbar ist.
[0033] Die Zuführöffnungen 53 erstrecken sich über den ganzen Umfang des Hohlzylinders 51
und leiten das Fluid unter einern erheblichen Druckabfall in die Zentrifugierstufe
54, wodurch die Viskosität der Schrnelze weiter vermindert wird. In der Zentrifugierstufe
54 werden Verschmutzungen des Fluids mit Hilfe einer an den Hohlzylinder 51 angebrachten
Austragsschnecke über die Aussparung 55 ausgesondert. Das gereinigte Fluid verläßt
die Zentrifugierstufe 54 über die Aussparung 56. Ferner ist der rotierende Außenmantel
57 der Zentrifuge nur einfach gelagert, wobei das untere Ende des Zentrifugenmantels
57 durch den Kreiseleffekt stabilisiert wird.
[0034] In Fig. 6 ist eine horizontale ausgeführte Vollrnantelzentrifuge gezeigt, welche
ähnlich zu der in Fig. 5 gezeigten vertikale Vollrnantelzentrifuge aufgebaut ist.
Jedoch weist die horizontal ausgeführte Vollmantelzentrifuge mehrere Zuführöffnungen
53 in dem Hohlzylinder 51 auf.
[0035] Die Schleuderzahl Z derartiger Zentrifugen liegt in einem Bereich von in etwa 1000
bis 5000, bevorzugt in einem Bereich von 2500 bis 3500, welche sich wie folgt berechnet:

1. Vollmantel-Schnecken-Zentrifugiervorrichtung zum Zentrifugieren von viskosen Fluiden,
insbesondere viskosen Kunststoffschmelzen, welche aufweist:
eine Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge (50) mit einem zylindrischen drehbar angetriebenen
Zentrifugenmantel (57), in welchem ein drehbar angetriebener Hohlzylinder (51) mit
Austragsschnecke angeordnet ist, wobei sich ein Zuführrohr (35) zur Zuführung des
Fluids in den Hohlzylinder (51) erstreckt, wobei der Hohlzylinder (51) in seiner Mantelfläche
eine Zuführöffnung (53) zur Einführung des Fluids in radialer Richtung unmittelbar
in die Zentrifugierstufe (54) aufweist, wobei im Bereich der Ausströmrichtung des
Zuführrohrs (35) eine Umlenkeinrichtung (52) angeordnet ist, die das Fluid in dem
Hohlzylinder (51) annähernd im unmittelbaren Anschluß an das Zuführrohr (35) umlenkt
und sich zu der Zuführöffnung (53) hin erstreckt, und wobei zwischen dem Zentrifugenmantel
(57) und dem Hohlzylinder (51) zumindest je eine Aussparung (55, 56) zum Abtransport
der Verunreinigungen und zum Abtransport des gereinigten Fluids vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine von der Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge (50) baulich getrennte Schervorrichtung
(30) zur Viskositätsverminderung des Fluids durch Scherung unmittelbar an die Vollmantel-Schnecken-Zentrifuge
(50) angrenzend angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schervorrichtung (30)
zur Viskositätsverminderung eines Fluids eine Zuströmöffnung (36) und eine Abstömöffnung
(37) aufweist, wobei zwischen der Zuströmöffnung (36) und der Abstömöffnung (37) ein
Scherspalt (33), in welchem ein Fluid einer Scherkraft ausgesetzt ist, von jeweils
einander zugewandten Scherflächen (39, 40) eines Außenteils (32) und eines Innenteils
(31) gebildet ist, wobei die beiden Scherflächen (39, 40) zueinander rotationssymmetrisch
angeordnet sind, wobei sich der Scherspalt (33) zwischen einer zylindrischen Scherfläche
(40) des Außenteils (32) und einer zylindrischen Scherfläche (39) des Innenteils (31)
ausbildet, und wobei zumindest eines der beiden den Scherspalt (33) bildenden Teile
(31, 32) derart drehbar angetrieben ausgebildet ist, daß die auf das Fluid einwirkende
Scherkraft frei wählbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die auf das Fluid einwirkende
Scherkraft in Abhängigkeit von der Höhe des Scherspalts (33), welche durch den radialen
Abstand der beiden Scherflächen (39, 40) ausgebildet ist, durch eine frei wählbare
Umfangsgeschwindigkeit der rotierenden Scherfläche (39, 40) jeweils auf ein spezifisches
Fluid einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Scherspalt (33)
in der Schervorrichtung (30) durch ein feststehendes Außenteil (32) und ein rotierendes
Innenteil (31) ausgebildet ist, wobei sich der Scherspalt (33) sowohl zwischen der
zylindrischen Scherfläche (40) des Außenteils (32) und der zylindrischen Scherfläche
(39) des Innenteils (31) als auch zwischen einer annähernd konisch zulaufenden Scherfläche
des Außenteils und einer annähernd konisch zulaufenden Scherfläche des Innenteils
ausbildet, wobei die Zuströmöffnung (36) in tangentialer Richtung innerhalb des feststehenden
Außenteils (32) zum Scherspalt (33) hin ausgebildet ist, und wobei die Abströmöffnung
(37) durch das Ende der konisch zulaufenden Scherfläche des Außenteils (32) gebildet
ist,
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß unmittelbar an die Abstömöffnung (37) ein Rohr (35) an das Außenteil (32) anbringbar
ist, welches einen Innendurchmesser aufweist, der mit dem Durchmesser der Abströrnöffnung
(37) übereinstimmt.
1. Solid bowl screw centrifuge to centrifuge viscous fluids, especially viscous plastic
melts that comprises the following:
solid bowl screw centrifuge (50) with a cylindrical rotatably driven centrifuge casing
(57) in which is a rotatably driven hollow cylinder (51) with a discharge screw, whereby
a feed pipe (35) to feed the fluid extends into the hollow cylinder (51), whereby
the hollow cylinder (51) has a feed inlet (53) in its lateral surface to radially
feed the fluid directly into the centrifuge stage (54), whereby there is a deflector
(52) at the discharge of the feed pipe (35) that diverts the fluid in the hollow cylinder
(51) almost at the feed pipe (35) and extends to the feed inlet (53), and whereby
between the centrifuge casing (57) and the hollow cylinder (51) there is at least
one recess (55, 56) for removing impurities and removing the purified fluid, characterized
in that a shearing device (30) structurally separate from the solid bowl screw centrifuge
(50) to reduce fluid viscosity by shearing directly neighbors the solid bowl screw
centrifuge (50).
2. A device according to claim 1, characterized in that the shearing device (30) to reduce
the fluid viscosity has a feed opening (36) and a discharge opening (37), whereby
between the feed opening (36) and the discharge opening (37) there is a shearing gap
(33) in which a fluid that is exposed to shearing force is formed by facing shearing
surfaces (39,40) of an outer part (32) and an inner part (31), whereby the two shearing
surfaces (39,40) are rotationally symmetrical, whereby the shearing gap (33) is formed
between a cylindrical shearing surface (40) of the outer part (32) and a cylindrical
shearing surface (39) of the inner part (31), and whereby at least one of the two
parts (31,32) forming the shearing gap (33) is designed to be rotatably driven so
that the shearing force acting on the fluid can be freely selected.
3. A device according to claim 2, characterized in that the shearing force acting on
the fluid depending on the height of the shearing gap (33) that is formed by the radial
distance between the two shearing surface (39,40) can be adjusted by a freely selectable
peripheral speed of the rotating shearing surface (39,40) for a specific fluid.
4. A device according to claim 2 or 3, characterized in that the shearing gap (33) in
the shearing deice (30) is formed by a fixed outer part (32) and a rotating inner
part (31), whereby the shearing gap (33) is formed between the cylindrical shearing
surface (40) of the outer part (32) and the cylindrical shearing surface (39) of the
inner part (31) as well as between an approximately conically narrowing shearing surface
of the inner part, whereby the feed opening (36) tangentially faces the shearing gap
(33) in the fixed outer part (32), and whereby the discharge opening (37) is formed
by the end of the conically narrowing shearing surface of the outer part (32).
5. A device according to one of prior claims 2 - 4, characterized in that a pipe (35)
can be brought to the outer part (32) directly to the discharge opening (37), and
the inner pipe diameter corresponds to the diameter of the discharge opening (37).
1. Dispositif de centrifugation à bol plein à vis destiné à la centrifugation de fluides
visqueux, notamment de plastiques en fusion visqueux, lequel présente :
une centrifugeuse à bol plein à vis (50) avec un bol (57) cylindrique entraîné en
rotation dans lequel est disposé un cylindre creux (51) avec vis de décharge entraîné
en rotation, un tube d'alimentation (35) destiné à l'amenée du fluide s'étendant dans
le cylindre creux (51), ce dernier (51) présentant sur la surface de sa paroi un orifice
d'amenée (53) pour l'introduction du fluide selon un axe radial directement dans l'étage
de centrifugation (54), un dispositif de renvoi (52), lequel dévie le fluide dans
le cylindre creux (51) approximativement à la hauteur de la jonction directe avec
le tube d'alimentation (35) et s'étend en direction de l'orifice d'amenée (53), étant
disposé dans l'axe de sortie du tube d'alimentation (35), et respectivement au moins
un évidement (55, 56) étant prévu entre le bol de la centrifugeuse (57) et le cylindre
creux (51) pour évacuer les impuretés et sortir le fluide épuré,
caractérisé en ce
qu'un dispositif de cisaillement (30) indépendant de la centrifugeuse à bol plein
à vis (50) et destiné à réduire la viscosité du fluide sous l'effet du cisaillement
est disposé de façon directement contiguë à la centrifugeuse à bol plein à vis (50).
2. Dispositif selon la revendication 1 caractérisé en ce que le dispositif de cisaillement
(30) destiné à réduire la viscosité d'un fluide présente un orifice d'entrée (36)
et un orifice de sortie (37), des surfaces de cisaillement respectives (39, 40) d'une
partie extérieure (32) et d'une partie intérieure (31), tournées l'une vers l'autre,
formant entre l'orifice d'entrée (36) et l'orifice de sortie (37) un interstice de
cisaillement (33) dans lequel un fluide est soumis à un effort de cisaillement, les
deux surfaces de cisaillement (39, 40) étant disposées en symétrie de révolution l'une
par rapport à l'autre, l'interstice de cisaillement (33) se dessinant entre une surface
de cisaillement cylindrique (40) de la partie extérieure (32) et une surface de cisaillement
cylindrique (39) de la partie intérieure (31), et au moins l'une des deux parties
(31, 32) formant l'interstice de cisaillement (33) étant conçue entraînée en rotation
de sorte à permettre de choisir librement l'effort de cisaillement agissant sur le
fluide.
3. Dispositif selon la revendication 2 caractérisé en ce que, pour un fluide donné, il
est possible de régler l'effort de cisaillement agissant sur ce même fluide en fonction
de la hauteur de l'interstice de cisaillement (33) déterminée par l'écart radial entre
les deux surfaces de cisaillement (39, 40), par le truchement d'une vitesse circonférentielle
des surfaces de cisaillement rotatives (39, 40) librement sélectionnable.
4. Dispositif selon la revendication 2 ou 3 caractérisé en ce que sur le dispositif de
cisaillement (30), l'interstice de cisaillement (33) est formé par une partie extérieure
(32) fixe et une partie intérieure (31) rotative, ce dernier (33) apparaissant aussi
bien entre la surface de cisaillement cylindrique (40) de la partie extérieure (32)
et la surface de cisaillement (39) cylindrique de la partie intérieure (31) qu'entre
une surface de cisaillement de la partie extérieure et une surface de cisaillement
de la partie intérieure, lesquelles se terminent approximativement de façon conique,
l'orifice d'entrée (36) étant formé selon un axe radial à l'intérieur de la partie
extérieure fixe (32) en direction de l'interstice de cisaillement (33) et l'extrémité
de la surface de cisaillement de la partie extérieure (32) se terminant de façon conique
formant l'orifice de sortie (37).
5. Dispositif selon l'une des revendications 2 à 4 précédentes caractérisé en ce que
directement à la hauteur de l'orifice de sortie (37), il est possible de monter sur
la partie extérieure (32) un tube (35) dont le diamètre intérieur coïncide avec le
diamètre de l'orifice de sortie (37).