[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Drückwalzen eines Teiles mit einer inneren
Nabe und einer äußeren Nabe, welche die innere Nabe umgibt, sowie eine Vorrichtung
zum Drückwalzen eines solchen Teiles gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
[0002] In der Getriebetechnik werden für vielfältige Zwecke Getriebeteile mit einem radial
inneren zylindrischen Hülsenabschnitt und einem diesen umgebenden äußeren zylindrischen
Hülsenabschnitt benötigt. Derartige Getriebeteile mit einer sogenannten doppelten
Nabe oder Hülse können nach dem Stand der Technik auf verschiedene Weisen gefertigt
werden. So können derartige Teile beispielsweise durch Gieß- oder Schmiedeverfahren
hergestellt werden. Diese Verfahren sind jedoch in ihrer Formgebungsvielfalt beschränkt
und auch nur für die Herstellung großer Serien wirtschaftlich.
[0003] Bei kleineren Serien werden diese Getriebeteile häufig aus Zwischenelementen zusammengeschweißt.
Jedoch ist ein formgenaues Schweißen kaum möglich, so dass bei dieser Fertigungsweise
häufig eine aufwendige Nachbearbeitung des geschweißten Teiles erforderlich ist. Schließlich
ist es bekannt, solche Getriebeteile spanlos durch Drückwalzen herzustellen. Hierbei
wird in einer ersten Aufspannung in einer Drückwalzmaschine eine erste Nabe durch
Spalt- und/ oder Stauchvorgänge an ein erstes Drückfutter angeformt.
[0004] Es ist dann eine Umspannung des Werkstückes auf eine Drückwalzmaschine mit einem
zweiten, an die äußere Nabe angepassten Drückfutter erforderlich, wobei dann in einem
weiteren Verfahrensschritt die zweite äußere Nabe angeformt wird. Für diese Verfahren
werden herkömmliche Drückwalzmaschinen eingesetzt.
[0005] Der Erfindung liegt die
Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen Teile mit einer
doppelten Naben- oder Hülsenstruktur besonders wirtschaftlich gefertigt werden können.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß zum einen durch ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 sowie zum anderen durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
7 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
angegeben.
[0007] Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Drückwalzen eines Teiles mit einer inneren
Nabe und einer äußeren Nabe, welche die innere Nabe umgibt, vorgesehen, wobei
- ein Werkstück mit einem in einer radialen Richtung verlaufenden Werkstückabschnitt
in einer Drückwalzmaschine an einem Drückwerkzeug eingespannt wird,
- das Werkstück in Rotation versetzt wird und mindestens eine Drückrolle radial zugestellt
wird,
- durch die Drückrolle Material an dem radialen Werkstückabschnitt teilweise abgetrennt
wird,
- das abgetrennte Material radial gegen das Drückwerzeug geformt und dabei die innere
Nabe ausgebildet wird,
- eine am Drückwerkzeug verschiebbar gelagerte Verschiebehülse axial über die innere
Nabe geschoben wird und
- mit einer Drückrolle weiteres Material des radialen Werkstückabschnitts umgeformt
und gegen die Verschiebehülse geformt wird, wobei die äußere Nabe ausgebildet wird.
[0008] Ein Aspekt der Erfindung beruht darauf, dass das Werkstück mit den beiden Naben in
einer Einspannung gefertigt werden kann. Hierfür ist neben dem Drückwerkzeug noch
mindestens eine Verschiebehülse an dem Drückwerkzeug vorgesehen, welche nach dem Formen
der inneren Nabe über diese geschoben wird. Diese Verschiebehülse stellt in dieser
Position ein zweites Drückwerkzeug dar, gegen welches die zweite Nabe oder der zweite
zylindrische Umfangsabschnitt geformt werden kann. Dies ermöglicht ein effizientes
und damit kostengünstiges Herstellen derartiger Getriebeteile.
[0009] Das Abtrennen des Materials zum Bilden der Nabe kann im Sinne der Erfindung durch
Abstreckdrückwalzen oder Spalten/ Schneiden erfolgen, wobei letzteres wegen des geringen
Kraftaufwandes und der geringeren Kaltverfestigung bevorzugt ist. Die Drückrolle kann
bis an das Drückwerkzeug zugestellt werden, so dass die Nabe definiert und vollständig
zwischen Drückrolle und Drückwerkzeug endgeformt wird.
[0010] Hierbei kann sich ein besonders dichtes, hoch verfestigtes Werkstoffgefüge in der
Nabe einstellen. Alternativ kann zwischen der Drückrolle und dem Drückwerkzeug ein
Spalt verbleiben, so dass geringere Zustellkräfte erforderlich sind. Allerdings bildet
sich dann bei geringerer Verfestigung ein Werkstückgrat aus, der später abgearbeitet
werden muss.
[0011] Eine besonders große Formenvielfalt kann erfindungsgemäß dadurch erreicht werden,
dass beim Formen der äußeren Nabe ein Steg des radialen Werkstückabschnitts verbleibt,
welcher anschließend weiter umgeformt wird.
[0012] Eine bevorzugte Verfahrensweise besteht nach der Erfindung darin, dass der Steg zunächst
verdickt und dann mit einem Profil versehen wird. Abhängig von der gewünschten Endform
kann die Verdickung als Zwischenform im Querschnitt ein Oval-, ein symmetrischer oder
asymmetrischer Tropfen, ein Kegel oder eine Rechteckform sein. Eine solche Verdickung
läßt sich dann in vorteilhafter Weise weiter umformen und insbesondere mit einer Außenverzahnung
oder einem Poly-V-Profil versehen. Der verbliebene Rondensteg kann dabei sowohl zu
der Seite der beiden ausgebildeten Naben zum Bilden einer dritten Nabe oder auf die
gegenüberliegende Seite umgeformt werden. Neben einer Außenverzahnung läßt sich an
den umgeformten Steg auch ein entsprechendes Innenprofil, beispielsweise eine Kupplungslamellenverzahnung,
anformen.
[0013] Gemäß einer bevorzugten Variante der Erfindung ist vorgesehen, dass die innere Nabe
mit einem Innenprofil versehen wird. Hierfür ist das Drückwerkzeug mit einem entsprechenden
Außenprofil versehen, gegen welches das von dem Ausgangswerkstück abgespaltene oder
abgenommene Material gedrückt und zur Nabe ausgeformt wird. In entsprechender Weise
kann auch ein Innenprofil an der äußeren Nabe vorgesehen werden, in dem die Verschiebehülse
an ihrer Außenseite mit einer entsprechenden Profilierung versehen ist. Des weiteren
ist es möglich, an der Außenseite der inneren Nabe durch eine entsprechend ausgebildete
Verschiebehülse eine Konturierung einzuschneiden oder einzuprägen.
[0014] Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung ist es besonders vorteilhaft, dass
die äußere Nabe mit einem Außenprofil versehen wird. Dieses kann insbesondere eine
Verzahnung oder eine Poly-V-Kontur sein.
[0015] Ein äußerst wirtschaftliches Verfahren wird erfindungsgemäß dadurch erzielt, dass
die innere Nabe und/oder die äußere Nabe in einer radialen Zustellung mittels einer
Drückrolle ausgeformt wird, welche einer Außenkontur entsprechend einer gewünschten
Nabenform aufweist. Durch einfachen Austausch einer derartigen Drückrolle läßt sich
auch in einfacher Weise die Kontur der anzuformenden Nabe verändern. Dies ist insbesondere
bei der Herstellung von Klein- und Mittelserien von einem großen wirtschaftlichen
Vorteil.
[0016] Ausgehend von einer Vorrichtung zum Drückwalzen mit einem Drückwerkzeug, an welchem
ein Werkstück einspannbar ist, einem Antrieb zum rotierenden Antreiben des an dem
Drückwerkzeug eingespannten Werkstücks und mindestens einer Drückrolle mit einer Trennkante
zum Abspalten von Material und zum Bilden der Naben wird die Aufgabe weiter nach der
Erfindung dadurch gelöst, dass eine Verschiebehülse vorgesehen ist, welche an dem
Drückwerkzeug axial verschiebbar zwischen einer ersten Position, in welcher die Verschiebehülse
zum Bilden der inneren Nabe von dem Werkstück beabstandet ist, und einer zweiten Position
gelagert ist, in welcher die Verschiebehülse an dem Werkstück angeordnet ist und die
angeformte innere Nabe umgreift, und dass ein Außenumfangsbereich der Nabe entsprechend
der vorgesehenen Innenkontur der angeformten äußeren Nabe ausgebildet ist.
[0017] Diese Drückwalzmaschine ist geeignet, das erfindungsgemäße Verfahren auszuführen,
wobei die damit verbundenen Vorteile erreicht werden. Als Ausgangswerkstück können
hierzu Blechronden, vorgeformte Blechteile oder Schmiede- oder Gußwerkstücke aus den
verschiedensten Werkstoffen verwendet werden.
[0018] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass zwei axial gegenüberliegende
Drückwerkzeuge vorgesehen sind, zwischen denen das Werkstück einspannbar ist. Somit
können Umformvorgänge zu beiden Seiten des Werkstücks durchgeführt werden, so dass
eine besonders große Formenvielfalt einstellbar ist.
[0019] Erfindungsgemäß ist dies dadurch weitergebildet, dass an den beiden Drückwerkzeugen
jeweils eine Verschiebehülse angeordnet ist. Somit kann eine doppelte Naben- oder
Hülsenstruktur auf beiden Seiten des Werkstücks ausgebildet werden.
[0020] Eine andere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass mehrere
Verschiebehülsen teleskopartig an einem Drückwerkzeug angeordnet sind. So können zwei,
drei oder mehr Verschiebehülsen koaxial ineinander angeordnet sein, so dass drei,
vier oder entsprechend mehr zylindrische Nabenbereiche an einer Seite des Werkstücks
ausgebildet werden können.
[0021] Die vorstehend beschriebene Erfindung läßt sich nicht nur zur Herstellung von Getriebeteilen
sondern auch von allen anderen Drückwalzteilen einsetzen, bei denen eine doppelte
oder mehrfache Naben- oder Hülsenstruktur an einer Seite eines Werkstückes gewünscht
ist. Die Einspannung des Werkstücks an dem Drückwerkzeug kann abhängig von der Werkstückform
und den Umformkräften durch einen axial wirkenden Gegenhalter, ein radial wirkendes
Spannbackenfutter, eine Magnet- oder Vakuum-Spanneinrichtung etc. oder einer Kombination
dieser Spannmittel erfolgen.
[0022] Die Erfindung wird weiter anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen erläutert,
welche schematisch in den beigefügten Zeichnungen dargestellt sind. In den Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Teilquerschnittsansicht durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei in der
oberen Hälfte das Anformen einer inneren Nabe gezeigt ist, während in der unteren
Hälfte das Anformen einer äußeren Nabe dargestellt ist;
- Fig. 2
- eine Teilquerschnittsansicht durch die erfindungsgemäße Vorrichtung von Fig. 1 beim
Umformen eines äußeren Stegbereiches;
- Fig. 3
- verschiedene Querschnittsansichten durch ein erfindungsgemäß bearbeitetes Werkstück
in verschiedenen Verfahrensstadien;
- Fig. 4
- verschiedene Querschnittsansichten durch ein weiteres erfindungsgemäß bearbeitetes
Werkstück in verschiedenen Verfahrensstadien; und
- Fig. 5
- weitere Querschnittsansichten durch ein erfindungsgemäß bearbeitetes Werkstück in
verschiedenen Verfahrensstadien.
[0023] Gemäß Fig. 1 weist eine erfindungsgemäße Drückwalzmaschine 50 ein erstes Drückwerkzeug
52 und ein zweites Drückwerkzeug 54 auf, zwischen denen ein rondenförmiges Werkstück
10 eingespannt wird. Das Werkstück 10 umfasst eine Mittenöffnung, welche in der eingespannten
Position von einem Zentrierzapfen 55 des zweiten Drückwerkzeuges 54 zum Zentrieren
durchdrungen wird. An dem zweiten Drückwerkzeug 54 ist weiterhin eine Stützhülse 58
verschiebbar gelagert. Zusammen mit dem zweiten Drückwerkzeug 54 wird eine Ausnehmung
68 gebildet, in welche das Werkstück 10 passgenau einsetzbar ist.
[0024] Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Drückrollen 70a und 70b
radial zugestellt, durch welche unter Verringerung der Dicke des Werkstücks 10 Material
teilweise abgespalten und radial gegen das erste, linksseitige Drückwerkzeug 52 zum
Bilden einer inneren Nabe 12 geformt wird. Die Drückrollen 70a, 70b weisen hierzu
eine Trennkante 72 auf, an welche sich ein Stauchbereich 74 entsprechend der gewünschten
Kontur der anzuformenden Nabe anschließt. Der Zustand bei Abschluss dieses Verfahrensschrittes
des Anformens der inneren Nabe 12 an einem radial verlaufenden Werkstückabschnitt
16 ist in der oberen Hälfte der Fig. 1 dargestellt. Während des Ausformens der inneren
Nabe 12 ist eine an dem ersten Drückwerkzeug 52 vorgesehene Verschiebehülse 56 in
einer ersten Position, welche zum Bilden eines Freiraums für die Drückrollen 70a,
70b von dem Werkstück 10 beabstandet ist.
[0025] Zum Anformen einer äußeren Nabe 14 wird die Verschiebehülse 56 axial in Richtung
des Pfeiles P1 an das Werkstück 10 zugestellt. Die Verschiebehülse 56 weist an ihrer
Innenseite eine ringförmige Nut 62 mit einer Einführschräge 63 auf, welche zum Einschieben
der angeformten inneren Nabe 12 ausgebildet sind.
[0026] Die ringförmige Nut 62 kann eine Oberflächenkontur aufweisen, die ein Kalibrieren
oder Formen der Außenseite der angeformten inneren Nabe 12 beim Einschieben durchführt.
[0027] In der unteren Hälfte der Fig. 1 ist die Verschiebehülse 56 in einer zweiten Position
dargestellt, in der diese an dem Werkstück 10 anliegt und die innere Nabe 12 umfasst.
In dieser Position werden an den radialen Werkstückabschnitt 16 erneut Drückrollen
70a, 70b zugestellt, wobei entsprechend dem Anformen der inneren Nabe 12 eine äußere
Nabe 14 ausgebildet wird. Bei dieser Ausführungsform verbleibt auch nach dem zweiten
Abspaltvorgang ein radial nach außen vorstehender Steg 18, der nach einem Verfahren
und Entfernen der Stützhülse 58 in Richtung des Pfeiles P2 weiter umgeformt wird.
[0028] In Fig. 2 ist das Umformen des Steges 18 zu einem Poly-V-Abschnitt 22 mit einem Profil
20 dargestellt. Hierfür wird auf Seiten des ersten Drückwerkzeuges 52 eine dritte
Verschiebehülse 64 und auf Seiten des zweiten Drückwerkzeuges eine vierte Verschiebehülse
65 axial an das Werkstück 10 zugestellt, wobei ein Freiraum entsprechend des anzuformenden
Abschnitts gebildet wird. In einem abschließenden Verfahrensschritt, welchem gegebenenfalls
ein Stauch- oder Verdickungsverfahrensschritt zum Vorformen des Steges 18 vorausgegangen
ist, wird eine Poly-V-Rolle 78 radial zugestellt, wobei der Werkstückabschnitt 22
mit dem Profil 20 endgeformt wird.
[0029] In den Fig. 3a bis 3e sind die einzelnen Verfahrensstadien zum Formen des Werkstücks
10 gemäß den Figuren 1 und 2 nochmals schematisch dargestellt. Nach dem Bilden der
inneren Nabe 12 und der äußeren Nabe 14 gemäß den Darstellungen 3a bis 3d wird vor
dem Einformen des Poly-V-Profiles der radial äußere Steg 18 zunächst gemäß Fig. 3e
verdickt und in zwei weiteren Verfahrensschritten gemäß den Fig. 3f und 3g vorgeformt.
In Fig. 3e ist eine vergrößerte Teildarstellung des Profiles 20 gezeigt.
[0030] In den Fig. 4a bis 4e ist eine weitere Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens
dargestellt. Nach einem Ausbilden einer inneren Nabe und einer äußeren Nabe entsprechend
dem vorbeschriebenen Verfahren wird ein radial nach außen vorstehender Steg entsprechend
den Fig. 4a und 4b radial nach innen gegen die angeformte äußere Nabe gedrückt. Anschlie-βend
wird gemäß den Fig. 4c und 4d ein Poly-V-Profil vorgeformt und abschließend gemäß
Fig. 4e das Poly-V-Profil unmittelbar an der so verdickten äußeren Nabe endgeformt.
[0031] In Fig. 4f ist eine weitere Verfahrensabwandlung gezeigt, bei der ein Umfangsabschnitt
mit einer einzigen V-Nut für einen sogenannten Keilriemen ausgebildet ist.
[0032] Eine andere Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist schematisch
in den Fig. 5a bis 5d gezeigt. Ausgehend von einer Ronde wird zunächst eine innere
Nabe und eine äußere Nabe entsprechend dem vorbeschriebenen Verfahren ausgeformt,
wie den Fig. 5a bis 5c zu entnehmen ist.
[0033] Ein verbliebener, radial außen vorstehender Steg wird bei dieser Ausführungsform
gemäß Fig. 5d zu der gegenüberliegenden Seite an ein nicht dargestelltes Drückwerkzeug
umgeformt, welches an seiner Außenseite mit einem Außenprofil versehen ist.
[0034] Hierbei wird an dem so umgeformten zylindrischen Bereich eine Innenverzahnung oder
sogenannte Kupplungslamellenverzahnung angeformt.
1. Verfahren zum Drückwalzen eines Teiles mit einer inneren Nabe (12) und einer äußeren
Nabe (14), welche die innere Nabe (12) umgibt, wobei
- ein Werkstück (10) mit einem in einer radialen Richtung verlaufenden Werkstückabschnitt
(16) in eine Drückwalzmaschine (50) an einem Drückwerkzeug (52) eingespannt wird,
- das Werkstück (10) in Rotation versetzt wird und mindestens eine Drückrolle (70)
radial zugestellt wird,
- durch die Drückrolle (70) Material an dem radialen Werkstückabschnitt (16) teilweise
abgetrennt wird,
- das abgetrennte Material radial gegen das Drückwerkzeug (52) geformt und dabei die
innere Nabe (12) ausgebildet wird,
- eine am Drückwerkzeug (52) verschiebbar gelagerte Verschiebehülse (56) axial über
die innere Nabe (12) geschoben wird, und
- mit einer Drückrolle (70) weiteres Material des radialen Werkstückabschnitts (16)
umgeformt und gegen die Verschiebehülse (56) geformt wird, wobei die äußere Nabe (14)
ausgebildet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass beim Formen der äußeren Nabe (14) ein Steg (18) des radialen Werkstückabschnitts
(16) verbleibt, welcher anschließend weiter umgeformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Steg (18) zunächst verdickt und dann mit einem Profil (20) versehen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die innere Nabe (12) mit einem Innenprofil versehen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die äußere Nabe (14) mit einem Außenprofil versehen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die innere Nabe (12) und/oder die äußere Nabe (14) in einer radialen Zustellung
mittels einer Drückrolle (70) ausgeformt wird, welche eine Außenkontur entsprechend
der gewünschten Nabenform aufweist.
7. Vorrichtung zum Drückwalzen eines Teils mit einer inneren Nabe (12) und einer äußeren
Nabe (14), welche die innere Nabe (12) umgibt, nach dem Verfahren nach einem der Ansprüche
1 bis 6, mit
- einem Drückwerkzeug (52), an welchem ein Werkstück (10) einspannbar ist,
- einem Antrieb zum rotierenden Antreiben des an dem Drückwerkzeug (52) eingespannten
Werkstücks (10) und
- mindestens einer Drückrolle (70) mit einer Trennkante (72) zum Abspalten von Material
und zum Bilden der Nabe,
dadurch
gekennzeichnet,
- dass eine Verschiebehülse (56) vorgesehen ist, welche an dem Drückwerkzeug (52)
axial verschiebbar zwischen einer ersten Position, in welcher die Verschiebehülse
(56) zum Bilden der innern Nabe (12) von dem Werkstück (10) beabstandet ist, und einer
zweiten Position gelagert ist, in welcher die Verschiebehülse (56) an dem Werkstück
(10) angeordnet ist und die angeformte Nabe (12) umgreift, und
- dass ein Außenumfangsbereich der Verschiebehülse (56) entsprechend der vorgesehenen
Innenkontur der anzuformenden äußeren Nabe (14) ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei axial gegenüberliegende Drückwerkzeuge (52) vorgesehen sind, zwischen denen
das Werkstück (10) einspannbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass an beiden Drückwerkzeugen (52) eine Verschiebehülse (56) vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass mehrere Verschiebehülsen (56) teleskopartig an einem Drückwerkzeug angeordnet
sind.