[0001] Die Erfindung betrifft einen Druckmaschinenzylinder nach dem Oberbegriff von Haupt-
und Nebenanspruch.
[Stand der Technik]
[0002] Ein Druckmaschinenzylinder dieser Art ist aus EP 0 719 640 B1 bekannt. Dieser Zylinder
besteht aus einem Zylinderballen mit lösbar angeordneten Zylinderzapfen, welche in
je einem Seitengestell gelagert sind. Der Zylinderballen weist weiterhin jeweils einen
Zapfen mit einem konischen Ende auf, der endseitig in eine konische Vertiefung im
gestellseitig gelagerten Lagerzapfen eingreift. Dieser Zapfen ist axial soweit in
den Zylinderballen zurückbewegbar, dass das konische Ende zur konischen Vertiefung
im Lagerzapfen außer Eingriff ist. Diese Ausführung ist relativ aufwendig.
[0003] Aus US 5 484 371 ist ein Zylinder als Keramikwalze bekannt. An den Stirnseiten weist
dieser Zylinder kegelförmige Anschrägungen auf, die in an die Anschrägungen angepassten
Lagermitteln aufgenommen sind. Die Lagermittel sind in Achsrichtung des Zylinders
federbelastet bewegbar. Hierbei werden die Spannkräfte auf die gegenüberliegende Lagerung
übertragen, was zu Beanspruchung, z.B. Verbiegungen, der Walze führen kann. Weiterhin
sind Fluchtungsfehler nicht auszuschließen.
[Aufgabe der Erfindung]
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Druckmaschinenzylinder der eingangs
genannten Art zu schaffen, der die genannten Nachteile vermeidet, der insbesondere
einen einfachen Aufbau aufweist und mit geringem Aufwand mit einer antreibbaren Lagerung
kuppelbar ist.
[0005] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Ausbildungsmerkmale von Haupt- und Nebenanspruch
gelöst. Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] Ein erster Vorteil besteht darin, dass der Druckmaschinenzylinder einen Zylinderballen
mit Stirnseiten aufweist, wobei die Stirnseiten in weiteren Ausführungen auch als
Zylinderschulter oder Zylinderzapfen ausgebildet sind. Die Stirnseiten weisen fluchtend
zur Zylinderachse endseitig spiegelbildlich angeordnete Kegel auf. Diese Kegel sind
für die Aufnahme des Zylinders in einer antreibbaren Lagerung und gleichzeitig für
die Zentrierung des Zylinders ausgebildet, so dass ein axialer Versatz sowie Rundlauffehler
spürbar reduzierbar sind.
[0007] Von Vorteil ist ebenfalls, dass die Lagerung im Seitengestell verbleibt und beim
Entkuppeln der Zylinder von der Lagerung freigegeben wird, so dass der Zylinder leicht
austauschbar ist.
[0008] Vorteilhaft ist in einer ersten Ausführung, dass der Druckmaschinenzylinder in einer
ersten Ausbildung mittels Zentrierungen und wenigstens einer formschlüssigen Verbindung
zur Übertragung des Drehmomentes mit einer antreibbaren Lagerung in Funktionsverbindung
bringbar ist.
In einer weiteren Ausführung ist der Druckmaschinenzylinder mittels Zentrierungen
und wenigstens einer in diesen Zentrierungen reibschlüssigen Verbindung zur Übertragung
des Drehmomentes mit einer antreibbaren Lagerung in Funktionsverbindung bringbar.
[0009] Bevorzugt ist ein derartiger Druckmaschinenzylinder als Druckzylinder, Formzylinder,
Gummituchzylinder, Plattenzylinder oder Bogenführungstrommel sowie als Druckmaschinenwalze
einsetzbar.
[Beispiele]
[0010] Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
[0011] Dabei zeigen schematisch:
- Fig. 1
- einen Druckmaschinenzylinder,
- Fig. 2
- eine Stirnseite von Fig. 1,
- Fig. 3
- einen Schnitt A-A von Fig. 2,
- Fig. 4
- eine weitere Stirnseite von Fig. 1,
- Fig. 5
- einen Schnitt A-A von Fig. 4,
- Fig. 6
- verschiedene Öffnungen (Schnitt),
- Fig. 7
- einen Druckmaschinenzylinder mit axialem Formschluss,
- Fig. 8
- einen Druckmaschinenzylinder mit umfangsseitigem Formschluss,
- Fig. 9
- einen Schnitt A-A von Fig. 8.
[0012] Ein Druckmaschinenzylinder 1 weist einen Zylinderballen 2 mit zwei Stirnseiten auf.
Die Stirnseiten sind bevorzugt mit einer in Seitengestellen angeordneten, zumindest
einseitig antreibbaren, Lagerung zur Aufnahme des Druckmaschinenzylinders 1 koppelbar.
Jede Stirnseite weist eine zur Zylinderachse 5 fluchtende Zentrierung 6, vorzugsweise
eine kegelförmige oder zylindrische Zentrierung 6, auf. Die Zentrierungen 6 sind bei
einer kegelförmigen Zentrierung 6 spiegelbildlich zueinander angeordnet. Die Zentrierungen
6 sind derart ausgebildet, dass von außen Zentriermittel, z.B. jeweils eine Pinole,
in die Zentrierung 6 eingreifen können. Im vorliegenden Beispiel entspricht die Zylinderachse
5 in Einbaulage des Druckmaschinenzylinders 1 der Horizonzalen H.
[0013] In den Figuren 1, 2 und 4 ist der Druckmaschinenzylinder 1 beispielhaft seitlich
mit je einer Zylinderschulter 3 und je einem Zylinderzapfen 4 ausgebildet. Hierbei
sind die Zentrierungen 6 endseitig in den Zylinderzapfen 4 des Druckmaschinenzylinders
1 angeordnet.
[0014] In der Figur 1 ist jede Zentrierung 6 ohne Zentrierring 7, in den Figuren 2, 4, 7,
8 ist die Zentrierung 6 mit einem fixierten angeordneten, vorzugsweise unlösbar eingepaßten,
Zentrierring 7 (beidseitig) ausgebildet. Eine derartige unlösbare Verbindung ist beispielsweise
durch eine Pressverbindung realisierbar. Die stirnseitig angeordneten Zentrierringe
7 dienen bevorzugt der Verschleißreduzierung an der Zentrierung 6 und sind beispielsweise
gehärtet.
Bei einer zylindrischen Zentrierung 6 ist der Zentrierring 7 zylindrisch, bei einer
kegelförmigen Zentrierung 6 ist der Zentrierring 7 entsprechend kegelförmig ausgebildet.
Alternativ ist in eine zylindrische Zentrierung 6 ein Zentrierring 7 mit kegelförmiger
Innenfläche einsetzbar. Die Flächen des Zentrierringes 7 bzw. der Zentrierung 6 (Ausführung
ohne Zentrierring 7) sind bevorzugt leicht ballig ausgeführt.
[0015] Je nach Ausbildung des Druckmaschinenzylinders 1 sind die Zentrierungen 6 (mit oder
ohne Zentrierring 7) - neben einer Anordnung in den Stirnseiten des Zylinderballens
2 - jeweils in einem Zylinderzapfen 4 oder einer Zylinderschulter 3 angeordnet.
[0016] Der Druckmaschinenzylinder 1 weist in einer Weiterbildung stirnseitig je eine Öffnung
8 auf, welche mit Bezug auf die Zylinderachse 5 in einer Vertikalen V angeordnet ist.
Bevorzugt ist die Öffnung 8 mit der Vertikalen V zentrisch zur Zylinderachse 5 angeordnet.
Dabei ist die Öffnung 8 bevorzugt als Bohrung, z.B. als Durchgangs- oder Sackbohrung,
ausgeführt. Jede Öffnung 8 weist bevorzugt wenigstens einen Rücksprung 9 auf, d.h.
die Öffnung 8 ist in ihrer Größe wenigstens einfach gestuft angeordnet. Bei einer
als Bohrung ausgebildeten Öffnung 8 ist diese Bohrung im Durchmesser gestuft.
Je nach Ausbildung des Druckmaschinenzylinders 1 sind die Öffnungen 8 in den Stirnseiten
des Zylinderballens 2 oder den Zylinderzapfen 4 oder der Zylinderschulter 3 angeordnet.
Dabei sind die Öffnungen 8 separat oder in Kombination mit den Zentrierungen 6 im
Bereich der Stirnseiten des Zylinderballens 2, der Zylinderschultern 3 bzw. der Zylinderzapfen
4 anordbar.
[0017] Die Öffnungen 8 sind in Fig. 6 in verschiedenen Ausbildungen im Schnitt gezeigt,
wobei die Öffnungen 8 in der Vertikalen V zentrisch zur Zylinderachse 5 angeordnet
sind. Die Fig. 6 a entspricht der Fig. 3 und Fig. 6 b entspricht Fig. 5, wobei Fig.
6 c eine Weiterbildung von Fig. 3 ist. Die Öffnungen 8 weisen Durchgangsbohrungen
auf, wobei Fig. 6 a einen Rücksprung 9, Fig. 6 b zwei von der Horizontalen H getrennte
Rücksprünge 9 und Fig. 6 c einen die Horizontale H schneidenden Rücksprung 9 aufweist.
[0018] Die Öffnungen 8 sind bevorzugt für die formschlüssige Verbindung mit der jeweiligen
antreibbaren Lagerung und/oder als Aufnahmeöffnung für eine Anschlagvorrichtung, z.B.
bei Austausch des Druckmaschinenzylinders 1, einsetzbar. Bevorzugt weisen die am Umfang
austretenden Öffnungen 8 einen konischen Anfangsbereich auf, um den Formschluß mit
der antreibbaren Lagerung und/oder einer Anschlagvorrichtung zu erleichtern.
[0019] Wenigstens eine Stirnseite des Druckmaschinenzylinders 1 ist mit einem Freiraum 10
derart ausgebildet, dass eine lösbar, formschlüssige Verbindung mit der den Druckmaschinenzylinder
1 aufnehmenden Lagerung zwecks Übertragung des Drehmomentes auf den Druckmaschinenzylinder
1 realisierbar ist. Alternativ sind beide Stirnseiten mit einem Freiraum 10 ausgebildet.
[0020] In Fig. 7 und 8 ist ein Druckmaschinenzylinder 1 stirnseitig in Einbaulage mit einer
Lagerung gezeigt.
Nach Fig. 7 ist am Duckmaschinenzylinder 1 die Öffnung 8 mit Rücksprung 9 als Sackbohrung
für die Aufnahme eines Anschlagmittels ausgeführt und achsparallel zur Zylinderachse
5 weist der Druckmaschinenzylinder 1 (zusätzlich zur Zentrierung 6) einen Freiraum
10 für eine formschlüssige Verbindung, z.B. mittels einer Verriegelung 11, mit einer
antreibbaren Lagerung auf.
Gemäß Fig. 8 ist am Druckmaschinenzylinder 1 die Öffnung 8 als Durchgangsbohrung mit
zwei Rücksprüngen 9 für die Aufnahme eines Anschlagmittels ausgeführt. Am Druckmaschinenzylinder
1 ist umfangsseitig ein umlaufender Freiraum 10 angeordnet, der beispielsweise als
Gewinde oder Nut ausgebildet ist. Der Freiraum 10 weist bevorzugt eine sekantenförmige
Anschlagfläche 12 auf, in die eine Platte als ortsfest am Lager angeordnete Verriegelung
11 formschlüssig eingreift.
[0021] In einer Weiterbildung ist der Freiraum 10 für eine formschlüssige Verbindung zwecks
Übertragung des Drehmomentes auch in der Zentrierung 6 anordbar.
[0022] In einer nicht gezeigten weiteren Ausführung ist der mit wenigstens dem Zylinderballen
2 ausgebildete Druckmaschinenzylinder 1 in einer in den Seitengestellen angeordneten,
antreibbaren Lagerung aufgenommen. An jeder der Stirnseiten weist der Druckmaschinenzylinder
1 je eine zur Zylinderachse 5 fluchtend angeordnete Zentrierung 6 auf. Am Druckmaschinenzylinder
1 ist wenigstens in einer Zentrierung 6 eine reibschlüssige Verbindung, vorzugsweise
mit einem Zentriermittel, mit der antreibbaren Lagerung zwecks Übertragung des Drehmomentes
realisierbar.
In einer Weiterbildung ist im Bereich jeder Stirnseite ist eine zur Zylinderachse
5 in einer Vertikalen V verlaufende Öffnung 8 angeordnet, um eine Anschlagvorrichtung
aufzunehmen. Eine weitere formschlüssige Kopplung mit einer antreibbaren Lagerung
ist dabei nicht zwingend erforderlich.
[0023] In dieser Ausführung ist die Zentrierung 6 zylindrisch oder kegelförmig ausgebildet,
wobei bevorzugt in jeder Zentrierung 6 ein Zentrierring 7 fixierbar ist. Bei Ausbildung
als kegelförmige Zentrierung 6 sind diese am Druckmaschinenzylinder 1 spiegelbildlich
zueinander angeordnet. Die Zentrierungen 6 sind jeweils in einem Zylinderzapfen 4
oder einer Zylinderschulter 3 angeordnet.
Die Öffnungen 8 sind bevorzugt zentrisch zur Zylinderachse 5 angeordnet. Ebenso weisen
die Öffnungen 8 bevorzugt wenigstens einen Rücksprung 9 zur formschlüssigen Aufnahme
einer Anschlagvorrichtung auf.
[Bezugszeichenliste]
[0024]
- 1
- Druckmaschinenzylinder
- 2
- Zylinderballen
- 3
- Zylinderschulter
- 4
- Zylinderzapfen
- 5
- Zylinderachse
- 6
- Zentrierung
- 7
- Zentrierring
- 8
- Öffnung (Bohrung)
- 9
- Rücksprung
- 10
- Freiraum
- 11
- Verriegelung
- 12
- Anschlagfläche
- H
- Horizontale
- V
- Vertikale
1. Druckmaschinenzylinder mit einem Zylinderballen und einer antreibbaren Lagerung zur
Aufnahme des Druckmaschinenzylinders in Seitengestellen einer Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckmaschinenzylinder (1) an jeder Stirnseite je eine zur Zylinderachse
(5) fluchtend angeordnete Zentrierung (6) aufweist, und
dass am Druckmaschinenzylinder (1) zumindest an einer Stirnseite ein Freiraum (10)
angeordnet ist, um eine formschlüssige Verbindung mit der Lagerung zur Übertragung
des Drehmomentes zu realisieren.
2. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Bereich jeder Stirnseite eine zur Zylinderachse (5) in einer Vertikalen (V)
verlaufende Öffnung (8) angeordnet ist, um eine Anschlagvorrichtung aufzunehmen.
3. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Zentrierung (6) zylindrisch oder kegelförmig ausgebildet ist.
4. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1 und 3 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass in der Zentrierung (6) ein Zentrierring (7) fixiert angeordnet ist.
5. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 3 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die kegelförmigen Zentrierungen (6) spiegelbildlich zueinander angeordnet sind.
6. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zentrierung (6) in je einem Zylinderzapfen (4) oder einer Zylinderschulter
(3) angeordnet ist.
7. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (8) der Freiraum (10) ist.
8. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freiraum (10) parallel zur Zylinderachse (5) angeordnet ist.
9. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freiraum (10) umfangsseitig angeordnet ist.
10. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freiraum (10) eine umlaufende Nut oder ein Gewinde ist und dass der Freiraum
(10) eine sekantenförmige Anschlagfläche (12) aufweist, welche formschlüssig mit einer
am Lager angeordneten Verriegelung (11) lösbar verbunden ist.
11. Druckmaschinenzylinder nach wenigstens Anspruch 1 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (8) zentrisch zur Zylinderachse (5) angeordnet ist.
12. Druckmaschinenzylinder nach wenigstens Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Freiraum (10) in der Zentrierung (6) angeordnet ist.
13. Druckmaschinenzylinder mit einem Zylinderballen und einer antreibbaren Lagerung zur
Aufnahme des Druckmaschinenzylinders in Seitengestellen einer Druckmaschine,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckmaschinenzylinder (1) an jeder Stirnseite je eine zur Zylinderachse
(5) fluchtend angeordnete Zentrierung (6) aufweist, und
dass zumindest mittels einer Zentrierung (6) eine reibschlüssige Verbindung mit der
Lagerung zur Übertragung des Drehmomentes realisierbar ist.
14. Druckmaschinenzylinder nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Öffnung (8) wenigstens einen Rücksprung (9) aufweist.