[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine handbetätigte Presse mit einem manuell verschwenkbaren
Betätigungshebel für Preß- und Rückhub der Presse sowie einer mechanischen Rückhubsperre,
die den Rückhub erst bei Erreichen eines unteren Endpunktes des Preßhubes freigibt,
wobei die Rückhubsperre eine drehfest mit dem Betätigungshebel verbundene Kurvenscheibe
umfaßt, in der eine nutartige Steuerkurve angeordnet ist, in die ein federbelasteter
Rastbolzen eingreift, für den in der Steuerkurve zumindest ein Rastvorsprung angeordnet
ist, so daß der Rastbolzen die Steuerkurve nur in einer Betriebsrichtung durchlaufen
kann, wobei von außen eine Öffnung in die Steuerkurve führt.
[0002] Eine derartige handbetätigte Presse ist aus der EP 0 622 175 B1 bekannt.
[0003] Derartige handbetätigte Pressen, die vorwiegend in der Akkordarbeit angewendet werden,
erfordern einen Kraftaufwand, der zum Ende des Preßhubes hin zunimmt. Die Bedienungspersonen
neigen daher dazu, den Arbeits- bzw. Preßhub nur unvollständig durchzuführen und den
Entspannungs- oder Rückhub bereits vor Erreichen des vorgesehenen unteren Tot- oder
Endpunktes des Pressenstößels einzuleiten. Dies führt infolge des nicht exakt abgeschlossenen
Arbeitsvorganges zu Ausschuß oder zumindest zu minderwertiger Qualität der gepreßten
Gegenstände.
[0004] Um dies zu verhindern, weist die bekannte Presse eine mechanische Rückhubsperre auf,
die eine Kurvenscheibe mit einer nutartigen Steuerkurve umfaßt, in die ein federbelasteter
Rastbolzen eingreift. Die Steuerkurve besteht aus mehreren Abschnitten, von denen
zwei in Umfangsrichtung, der dritte im wesentlichen radial nach innen und der vierte
radial nach außen und umfänglich zurück zu dem ersten Abschnitt führt. Zwischen dem
ersten und dem zweiten Abschnitt ist ein Rastvorsprung vorgesehen, den der Rastbolzen
nur in Richtung von dem ersten zu dem zweiten Abschnitt überwinden kann.
[0005] Der Rastbolzen selbst ist in axialer Richtung federbelastet an einem Kulissenstein
gelagert, der wiederum federbelastet in radialer Richtung bewegbar ist.
[0006] Im Verlauf des Arbeitshubes der Presse läuft der Rastbolzen auf dem Nutengrund zunächst
von dem ersten in den zweiten Abschnitt. Ist der zweite Abschnitt erreicht, so kann
die Bedienungsperson den Betätigungshebel nicht wieder nach oben bewegen, da der Rastbolzen
dann gegen den Rastvorsprung stößt und eine weitere Bewegung der mit dem Betätigungshebel
drehfest verbundenen Kurvenscheibe verhindert. Erst bei weiterer Bewegung der Kurvenscheibe
in Betriebsrichtung und damit des Betätigungshebels nach unten gelangt der Rastbolzen
in den dritten Kurvenbereich und wird dort zusammen mit dem Kulissenstein radial nach
innen bewegt. Jetzt ist der Rückhub möglich, der Rastbolzen läuft dabei in dem vierten
Kurvenabschnitt umfänglich zurück und radial nach außen, bis er wieder den ersten
Kurvenabschnitt erreicht.
[0007] Auf diese Weise wird sichergestellt, daß der Preßhub zunächst vollständig ausgeführt
wird, bevor der Rückhub eingeleitet werden kann.
[0008] Aufgrund von fehlerhafter Anordnung der zu verpressenden Werkstücke und/oder aufgrund
von fehlerhaften Werkstücktoleranzen kommt es jedoch immer wieder vor, daß der Preßhub
nicht vollständig ausgeführt werden kann, aufgrund der Abmaße und/oder der Anordnung
der Werkstücke ist ein Erreichen des unteren Endpunktes des Preßhubes nicht möglich.
Um jetzt die Entnahme dieses defekten Werkstückes zu ermöglichen, ist in der Steuerkurve
von außen zugänglich ein gebogener Schlitz vorgesehen, der den zweiten und dritten
Abschnitt der Steuerkurve zugänglich macht. Wenn sich die Presse auf die beschriebene
Weise "verklemmt" hat, kann mit einem dünnen Gegenstand von außen durch den Schlitz
hindurch der Rastbolzen axial zurückgedrückt werden, so daß die Steuerkurve bereits
jetzt zurückgedreht werden kann, der Rastbolzen läuft entgegen der Betriebsrichtung
in der Steuerkurve.
[0009] Obwohl durch diese Anordnung sowohl eine effiziente Rückhubsperre bereitgestellt
wird, als auch eine Entriegelung im Fehlerfalle möglich ist, weist die bekannte Rückhubsperre
dennoch eine ganze Reihe von Nachteilen auf, die mit der Entriegelung im Fehlerfall
zusammenhängen.
[0010] Zum einen ist nämlich von Nachteil, daß in dem Nutengrund der Steuerkurve ein relativ
großer Schlitz vorgesehen ist, durch den von außen Schmutz in die Rückhubsperre, insbesondere
in die Steuerkurve, eindringen kann. Auf diese Weise ist es möglich, daß die Steuerkurve
so weit mit Schmutz, Spänen etc. zugesetzt wird, daß der Rastbolzen den Rastvorsprung
auch entgegen der Betriebsrichtung überwinden kann.
[0011] Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß die Entriegelung des Rastbolzens durch den
dünnen Gegenstand relativ kompliziert ist, es kommt z.B. immer wieder vor, daß der
Gegenstand von dem Rastbolzen abgleitet, bevor dieser den Rastvorsprung überwunden
hat, so daß der Entriegelungsvorgang mehrfach wiederholt werden muß, bevor er erfolgreich
ist. Dies ist insbesondere dann von Nachteil, wenn der Gegenstand und/oder der Rastbolzen
ölverschmiert sind. Derart langwierige Entriegelungsvorgänge sind insbesondere im
Zusammenhang mit Akkordarbeit nicht sinnvoll.
[0012] Besonders problematisch ist die Art der gewählten Entriegelung jedoch in dem Fall,
daß eine Bedienungsperson aufgrund einer Unachtsamkeit mit Finger, Hand oder sonstiger
Haut zwischen den Pressenstößel und das zu bearbeitende Werkstück gerät, denn bei
Ausführung des Preßhubes verklemmt sich die Haut dann, was zu schweren Verletzungen
führen kann. Gerade in einer solchen Notsituation ist die bei der bekannten Presse
vorgesehene Entriegelungsmöglichkeit sehr nachteilig, denn es hat sich herausgestellt,
daß die Bedienungsperson häufig nicht die Geduld aufbringt, mit dem kleinen Gegenstand
in dem Schlitz nach dem Rastbolzen zu suchen, um diesen zu entriegeln. In ihrer Not
zieht die Bedienungsperson dann die Hand häufig ruckartig aus der Presse, was zu den
erwähnten schweren Verletzungen führen kann.
[0013] Vor diesem Hintergrund ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die eingangs erwähnte
Presse derart weiterzubilden, daß die Rückhubsperre bei konstruktiv einfachem Aufbau
leichter zu entriegeln ist.
[0014] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei der eingangs erwähnten handbetätigten Presse
dadurch gelöst, daß an jedem Rastvorsprung eine Öffnung vorgesehen ist, in der ein
von außen betätigbarer Entriegelungsstift sitzt, über den der Rastbolzen axial außer
Eingriff mit dem Rastvorsprung bringbar ist, so daß er die Steuerkurve auch entgegen
der Betriebsrichtung durchlaufen kann.
[0015] Bei dieser Maßnahme ist vor allem von Vorteil, daß außen an der Kurvenscheibe ein
Entriegelungsstift hervorragt, der jederzeit zugänglich ist, ohne daß er zunächst
eingeführt werden muß. Dadurch, daß der Entriegelungsstift im Bereich des Rastvorsprungs
angeordnet ist, trifft er jedesmal auf den in Anlage mit dem Rastvorsprung befindlichen
Rastbolzen.
[0016] Die Erfinder der vorliegenden Anmeldung haben nämlich erkannt, daß eine schlitzartige
Öffnung in dem Nutengrund der Steuerkurve nicht zwingend erforderlich ist, es reicht
eine den Entriegelungsstift aufnehmende Bohrung im Bereich des Rastvorsprunges aus,
denn bei einem wie oben beschriebenen Fehler befindet sich der Rastbolzen sowieso
in Anlage mit dem Rastvorsprung, weil die Bedienungsperson den Betätigungshebel sofort
nach oben zurückführt. Dies macht sich durch einen Anschlag beim Bewegen des Betätigungshebels
bemerkbar, woraufhin die Bedienungsperson dann lediglich noch den Entriegelungsstift
axial nach innen drücken muß, der Rastbolzen wird auf jeden Fall getroffen, ein Abrutschen
ist ebenfalls nicht zu befürchten.
[0017] Wenn die Öffnung lediglich eine kreisförmige, den Entriegelungsstift genau aufnehmende
Öffnung ist, ist als weiterer Vorteil mit dieser Konstruktion die Vermeidung des Schmutzeintrages
verbunden, die Steuerkurve selbst ist nämlich von außen nicht mehr zugänglich, denn
die Öffnung wird durch den Entriegelungsstift verschlossen.
[0018] Dabei ist es besonders bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift federbelastet ist.
[0019] Hier ist von Vorteil, daß der Entriegelungsstift in seine Ausgangsposition zurückgeht,
wenn er von der Bedienungsperson wieder freigegeben wurde, nachdem der Rastbolzen
den Rastvorsprung entgegen der Betriebsrichtung überwunden hat.
[0020] Insgesamt ist es noch bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift achsparallel zu dem
Rastbolzen angeordnet ist.
[0021] Hier ist von Vorteil, daß der geringste Kraftaufwand erforderlich ist, um den Rastbolzen
axial aus der Steuerkurve herauszudrücken.
[0022] Insgesamt ist es bevorzugt, wenn der Entriegelungsstift mit einem Not-Betätigungsknopf
verbunden ist, der vorzugsweise axial verschieblich an der Kurvenscheibe angeordnet
ist und weiter vorzugsweise auf einer von außen an der Kurvenscheibe befestigten Führungshülse
sitzt, die vorzugsweise mit einem Kragen versehen ist, der einer Schulter an dem Not-Betätigungsknopf
zugeordnet ist.
[0023] Bei dieser Maßnahme ist von Vorteil, daß zwar ein relativ dünner Entriegelungsstift
in die Kurvenscheibe hineinragen kann, daß der Entriegelungsstift außen jedoch mit
einem relativ großen Not-Betätigungsknopf verbunden ist, auf den die Bedienungsperson
im Fehlerfalle lediglich unkontrolliert drücken muß. Bedenkt man, daß die handbetätigten
Pressen häufig mit einer Rückholfeder verbunden sind, die den Pressenstößel nach oben
zieht, so ergeben sich besondere Vorteile bei in die Presse eingeklemmten Körperteilen.
Die Bedienungsperson läßt dann vor Schreck sofort den Betätigungshebel los, woraufhin
der Pressenstößel bereits so weit wieder nach oben bewegt wird, bis der Rastbolzen
gegen den nächsten Rastvorsprung stößt. Mit der freien Hand kann die Bedienungsperson
nun auf den Not-Betätigungsknopf drücken, wodurch die vollständige Rückbewegung des
Pressenstößels nach oben freigegeben wird.
[0024] Ein besonderer Vorteil ist mit dem Not-Betätigungsknopf dann verbunden, wenn in der
Steuerkurve mehrere Rastvorsprünge verbunden sind, denn sämtliche Entriegelungsstifte
können über den einen Not-Betätigungsknopf betätigt und in die Steuerkurve eingeschoben
werden.
[0025] Die Anordnung des Not-Betätigungsknopfes auf einer Führungshülse mit Kragen hat konstruktive
Vorteile. Insbesondere wenn der Not-Betätigungsknopf eine zentrale Aussparung aufweist,
durch die hindurch Befestigungselemente zugänglich sind, die die Führungshülse an
der Kurvenscheibe befestigen, ergibt sich nämlich eine sehr einfache Montage der Not-Handentriegelung
auch an bereits bestehenden Pressen, selbst wenn diese den eingangs erwähnten Schlitz
im Nutengrund der Steuerkurve aufweisen.
[0026] Die Entriegelungsstifte können nämlich lagerichtig zueinander an dem Not-Betätigungsknopf
befestigt werden, woraufhin dann die Führungshülse durch den Not-Betätigungsknopf
gesteckt und an der Kurvenscheibe befestigt wird. Durch die Vorgabe der Befestigungslöcher
z.B. für Schrauben wird dabei dafür gesorgt, daß die Entriegelungsstifte exakt im
Bereich der Rastnasen in den vorgesehenen Schlitz eingreifen.
[0027] Die zentrale Aussparung wird danach mittels einer Abdeckplatte verschlossen, so daß
auch bei dieser Nachrüstung der Vorteil der Vermeidung des Schmutzeintrages in die
Steuerkurve erreicht wird, denn der Not-Betätigungsknopf deckt die ggf. noch offenen
Bereiche des Schlitzes ab.
[0028] Allgemein ist es noch bevorzugt, wenn zwischen Not-Betätigungsknopf und Kurvenscheibe
zumindest eine Druckfeder vorgesehen ist, die den Not-Betätigungsknopf gegen den Kragen
der Führungshülse drückt.
[0029] Auch diese Maßnahme weist konstruktive Vorteile auf, es ist nicht mehr erforderlich,
jeden Entriegelungsstift mit einer eigenen "Rückholfeder" zu versehen, dies übernehmen
die den Not-Betätigungsknopf von der Kurvenscheibe weg drückenden Druckfedern.
[0030] Weitere Vorteile ergeben sich aus der Beschreibung und der beigefügten Zeichnung.
[0031] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in den jeweils angegebenen Kombinationen, sondern auch in anderen
Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0032] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird in
der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer schematischen Vorderansicht eine neue handbetätigte Presse;
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Kurvenscheibe der Presse aus Fig. 1, in Fig. 1 von rechts
gesehen; und
- Fig. 3
- in einer schematischen Schnittdarstellung die mechanische Rückhubsperre mit Not-Betätigungsknopf
aus Fig. 1.
[0033] In Fig. 1 ist mit 10 eine handbetätigbare oder -betätigte Presse bezeichnet, die
ein Basisteil 11 sowie zwei nach oben weisende Stützen 13 aufweist, an denen ein höhenverstellbares
Kopfteil 14 befestigt ist.
[0034] Die Presse 10 weist ferner einen Betätigungshebel 15 auf, der mit einer Welle 16
drehfest verbunden ist, um die herum der Betätigungshebel 15 geschwenkt werden kann.
[0035] Die Welle 16 ist auf nicht näher bezeichnete Weise (Kniehebel oder Zahnstange) mit
einem Pressenstößel 18 verbunden, der über eine Rückholfeder 19 in seine in Fig. 10
gezeigte obere Stellung vorgespannt ist.
[0036] Die Presse 10 dient dazu, ein schematisch angedeutes Werkstück 21 mit einem ebenfalls
schematisch angedeuteten Werkstück 22 zu verpressen, wozu der Betätigungshebel 15
nach unten bewegt wird, so daß der Pressenstößel 18 seinen bei 23 angedeuteten Preßhub
ausführt. Nach Beendigung des Preßhubes 23 geht der Pressenstößel 18 unterstützt durch
die Rückholfeder 19 in seine in Fig. 1 gezeigte obere Lage zurück, wozu der Betätigungshebel
15 wieder nach oben geschwenkt wird.
[0037] Bei einem derartigen Verpressen von Werkstücken 21, 22 muß der größte Arbeitsdruck
durch die Bedienungsperson im Bereich des unteren Endpunktes des Preßhubes 23 ausgeübt
werden, so daß gerade bei Akkordarbeit die Bedienungspersonen dazu neigen, den Betätigungshebel
15 nicht ganz nach unten zu bewegen.
[0038] Um die dadurch mögliche fehlerhafte Verpressung der Werkstücke 21, 22 zu verhindern,
ist die Presse 10 mit einer mechanischen Rückhubsperre 26 ausgestattet, die den Rückhub
24 erst dann freigibt, wenn der Pressenstößel 18 den unteren Endpunkt des Preßhubes
23 erreicht hat. Die Rückhubsperre 26 umfaßt eine drehfest mit dem Kopfteil 14 verbundene
Lagerscheibe 27, in der ein Rastbolzen 28 in noch näher zu beschreibender Weise axial
und radial beweglich angeordnet ist. Der Lagerscheibe 27 ist eine Kurvenscheibe 29
zugeordnet, in die der Rastbolzen 28 in ebenfalls noch zu beschreibender Weise eingreift.
[0039] Die Kurvenscheibe 29 ist drehfest mit der Welle 16 verbunden, so daß bei einer Arretierung
zwischen Lagerscheibe 27 und Kurvenscheibe 29 über den Rastbolzen 28 der Betätigungshebel
15 nicht wieder nach oben bewegt werden kann.
[0040] Um eine Auslösung der versperrten mechanischen Rückhubsperre 26 z.B. dann zu ermöglichen,
wenn sich zwei Werkstücke 21, 22 unter dem Pressenstößel 18 so verklemmt haben, daß
der untere Endpunkt des Preßhubes 23 nicht erreicht werden kann, ist ein Not-Betätigungsknopf
31 an der Kurvenscheibe 29 über eine Führungshülse 32 gelagert. In noch näher zu beschreibender
Weise bewirkt eine Bewegung des Not-Betätigungsknopfes in Fig. 1 nach rechts eine
Entsperrung der Rückhubsperre 26.
[0041] In Fig. 2 ist die Kurvenscheibe 29 aus Fig. 1 in einer Ansicht von rechts gezeigt.
In der Darstellung der Fig. 2 ist zum einen ein Achsloch 33 zu erkennen, mit dem die
Kurvenscheibe 29 auf der Welle 16 drehfest befestigt ist, wobei ferner eine Steuerkurve
35 zu sehen ist, in die der ebenfalls als Kreis angedeutete Rastbolzen 28 eingreift.
Der Rastbolzen 28 durchläuft die Steuerkurve 35 in Richtung der eine Betriebsrichtung
36, 37, 38 anzeigenden Pfeile auf einem in sich geschlossenen Pfad, wobei der Pfeil
37 die Drehrichtungsumkehr der Kurvenscheibe 29 anzeigt, also den Zustand, wo der
Betätigungshebel 15 ganz nach unten gedrückt wurde und jetzt unterstützt durch die
Rückholfeder 19 wieder nach oben geht, um den Rückhub 24 auszuführen.
[0042] Die Steuerkurve 35 umfaßt einen ersten nutartigen Abschnitt 41, der sich umfänglich
erstreckt. An den ersten nutartigen Abschnitt 41 schließt sich ein zweiter nutartiger
Abschnitt 42 an, der sich ebenfalls rein umfänglich erstreckt. An den zweiten nutartigen
Abschnitt 42 schließt sich ein dritter Abschnitt 43 an, der sich im wesentlichen radial
nach innen erstreckt. An den dritten Abschnitt 43 schließt sich ein vierter, nutartiger
Abschnitt 44 an, der sich radial nach außen und umfänglich zurück zum ersten Abschnitt
41 erstreckt.
[0043] Zwischen dem ersten und dem zweiten Abschnitt 42 ist ein Rastvorsprung 45 vorgesehen,
der dadurch ausgebildet ist, daß der Abschnitt 42 tiefer in die Kurvenscheibe 29 eingelassen
ist als der Abschnitt 41. Auf diese Weise kann der Rastbolzen 28 den Rastvorsprung
45 nur in Betriebsrichtung 36 überwinden. In entsprechender Weise ist ein Rastvorsprung
46 zwischen dem zweiten Abschnitt 42 und dem dritten Abschnitt 43 vorgesehen, so daß
der Rastbolzen 28, der durch eine Feder in den Nutengrund der Steuerkurve 35 hineingedrückt
wird, den Rastvorsprung 46 ebenfalls nur in Betriebsrichtung 36 überwinden kann. Dies
wird dadurch erreicht, daß der zweite Abschnitt 42 zwischen dem Rastvorsprung 45 und
dem Rastvorsprung 46 wieder leicht ansteigt, während der Abschnitt 43 weiter in die
Kurvenscheibe 29 hineinreicht, als der Abschnitt 44 im Bereich des Rastvorsprungs
46.
[0044] Der Abschnitt 44 steigt dann bei seiner radial auswärts gerichteten Bewegung mit
seinem Nutengrund wieder an, so daß sich bei 47 ein Anschlag bildet, den der Rastbolzen
28 nur in Richtung der Betriebsrichtung 38 überwinden kann.
[0045] Der Rastbolzen 28 ist nicht nur in axialer Richtung federbelastet, so daß er mit
seiner Stirnseite auf dem Nutengrund der Steuerkurve 35 entlang fährt, er ist auch
radial nach innen federbelastet, so daß er bei Erreichen des dritten Abschnittes 43
automatisch radial nach innen gedrückt wird und in Betriebsrichtung 37 seine in Fig.
2 gezeigte Position einnimmt.
[0046] Aufgrund der axialen Federbelastung kann also die Kurvenscheibe 29 in Fig. 2 erst
dann wieder im Uhrzeigersinn gedreht werden, wenn der Rastbolzen 28 seine in Fig.
2 gezeigte Position eingenommen hat. Wenn sich jetzt während des Rückhubes die Werkstücke
21, 22 so verklemmen, daß der Rastbolzen 28 z.B. im Bereich des zweiten Abschnittes
42 steht und den dritten Abschnitt 43 deshalb nicht erreichen kann, weil eine Fortsetzung
des Preßhubes 23 und damit eine weitere Bewegung der Kurvenscheibe 29 in Fig. 2 gegen
den Uhrzeigersinn nicht möglich ist, versperrt der Rastbolzen 28 bei dem nun vorzeitig
eingeleiteten Rückhub 24 diese Bewegung durch Anlage an den Rastvorsprung 45.
[0047] Um jetzt dennoch eine weitere Rückbewegung der Kurvenscheibe 29 zu ermöglichen, befindet
sich im Bereich des Rastvorsprungs 45 eine Öffnung 51, durch die hindurch ein in Fig.
2 nicht gezeigter Stift in Fig. 2 von hinten auf den Rastbolzen 28 derart einwirkt,
daß dieser gegen die Kraft der ihn axial vorspannenden Feder aus dem zweiten Abschnitt
42 herausgehoben wird, so daß er wieder in den ersten Abschnitt 41 gelangt, wenn die
Kurvenscheibe 29 im Uhrzeigersinn weitergedreht wird. Eine entsprechende Öffnung 52
befindet sich auch im Bereich des Rastvorsprungs 46.
[0048] Anhand der seitlichen und schematischen Schnittdarstellung in Fig. 3 soll jetzt beschrieben
werden, wie die soeben angedeutete Not-Handentriegelung aufgebaut ist und arbeitet.
[0049] In Fig. 3 ist zunächst zu erkennen, daß der Rastbolzen 28 in einem Kulissenstein
54 sitzt und dort über eine Feder 55 axial derart belastet wird, daß er in Fig. 3
nach links gedrückt wird. Der Kulissenstein 54 wiederum sitzt in einer radial nach
außen weisenden Führung 56 unter Vorspannung einer Feder 57, die den Kulissenstein
54 radial nach innen auf die Welle 16 zu drückt. Auf diese Weise ist der Rastbolzen
28 axial nach außen und radial nach innen federbelastet, so daß er bei einer Bewegung
der Kurvenscheibe 29 der Steuerkurve 35 folgt, von der in Fig. 3 gestrichelt und schematisch
die Abschnitte 41, 42 und 43 angedeutet sind. In der Schnittdarstellung der Fig. 3
ist jetzt gut zu erkennen, daß zwischen den Abschnitten 41 und 42 sowie 42 und 43
jeweils Stufen ausgebildet sind, mit denen der Rastbolzen 28 in Anlage gelangt, wenn
er entgegen der Betriebsrichtung durch die Steuerkurve 35 aus Fig. 2 verfahren werden
soll. Ferner ist zu erkennen, daß die Tiefe der Nut im Bereich des Abschnittes 42
auf den Abschnitt 43 hin wieder abnimmt, wodurch die Stufe bzw. der entsprechende
Rastvorsprung ausgebildet wird.
[0050] In den beiden in Fig. 2 beschriebenen Öffnungen 51, 52 sitzen Entriegelungsstifte
58 bzw. 59, die in Fig. 3 nach rechts geschoben werden können, wodurch der Rastbolzen
28 gegen die Kraft der Feder 55 ebenfalls nach rechts geschoben wird, so daß er die
entsprechende Stufe in der Steuerkurve 35 überwinden kann. Die Entriegelungsstifte
58, 59 sind in dem bereits aus Fig. 1 bekannten Not-Betätigungsknopf 31 angeordnet,
an dem ferner mehrere Druckfedern 61 gelagert sind, von denen in Fig. 3 zwei gezeigt
sind. Die Druckfedern 61 sitzen zwischen der Kurvenscheibe 29 und dem Not-Betätigungsknopf
31, so daß durch die Druckfedern 61 die Entriegelungsstifte 58, 59 in Fig. 3 nach
links vorgespannt sind, die im übrigen achsparallel zu dem Rastbolzen 28 angeordnet
sind.
[0051] Der Not-Betätigungsknopf 31 ist axial verschieblich an der Kurvenscheibe 29 dadurch
angeordnet, daß er unverlierbar auf einer von außen an der Kurvenscheibe 29 befestigten
Führungshülse 62 sitzt. Zu diesem Zweck ist der Not-Betätigungsknopf 31 mit einer
Stufenbohrung 63 versehen, deren Durchmesser sich in Fig. 3 nach links schrittweise
vergrößert. Beim Übergang von dem kleinsten zu dem zweitkleinsten Durchmesser bildet
der Not-Betätigungsknopf 31 eine Schulter 64 aus, auf der die Führungshülse 62 mit
einem Kragen 65 aufliegt. Auf diese Weise ist sichergestellt, daß der Not-Betätigungsknopf
31 nicht durch die Druckfedern 61 zu weit nach links von der Kurvenscheibe 29 weggedrückt
wird.
[0052] Wird der Not-Betätigungsknopf 31 in Fig. 3 nach rechts gedrückt, so werden dadurch
die Entriegelungsstifte 58, 59 in die Abschnitte 42, 43 hinein bewegt, wobei diese
Bewegung dadurch möglich ist, daß in Fig. 3 links oberhalb des Kragens 65 ein Freiraum
66 vorgesehen ist, in den hinein der Kragen 65 gelangt, wenn der Not-Betätigungsknopf
31 auf die Kurvenscheibe 29 zu bewegt wird.
[0053] Der Not-Betätigungsknopf 31 weist ferner eine durch einen Deckel 67 verschlossene
Aussparung auf, die bei der Montage des Not-Betätigungsknopfes 31 an der Kurvenscheibe
29 zunächst offen bleibt, um die Befestigung der Führungshülse 62 an der Kurvenscheibe
29 zu ermöglichen. Zu diesem Zweck sind in einer Außenwandung 68 der Führungshülse
62 axial verlaufende Durchgangslöcher für Befestigungsschrauben vorgesehen, von denen
in Fig. 3 eine bei 69 angedeutet ist.
[0054] Der Zusammenbau erfolgt derart, daß zunächst die Druckfedern 61 sowie die Entriegelungsstifte
58, 59 an dem Not-Betätigungsknopf 31 festgelegt werden, bevor dann in Fig. 3 von
links die Führungshülse 62 durch die Stufenbohrung 63 hindurch geschoben wird. Dann
wird diese Anordnung von links auf die Kurvenscheibe 29 aufgesetzt und mittels der
Schrauben 69 angeschraubt. Dabei ist darauf zu achten, daß die Entriegelungsstifte
58, 59 in die entsprechenden Öffnungen 51, 52 eingreifen. Durch die Druckfedern 61
wird der Not-Betätigungsknopf 31 jetzt gegen den Kragen 65 gedrückt. Die Aussparung
wird dann noch durch den Deckel 67 verschlossen.
[0055] Abschließend sei noch bemerkt, daß in dem gezeigten Ausführungsbeispiel beispielhaft
zwei Rastvorsprünge für den Rastbolzen 28 gezeigt sind, selbstverständlich kann die
Kurvenscheibe 29 auch nur einen oder aber mehr als zwei Rastvorsprünge aufweisen.
1. Handbetätigte Presse (10) mit einem manuell verschwenkbaren Betätigungshebel (15)
für Preß- (23) und Rückhub (24) der Presse (10) sowie einer mechanischen Rückhubsperre
(26), die den Rückhub (24) erst bei Erreichen eines unteren Endpunktes des Preßhubes
(23) freigibt, wobei die Rückhubsperre (26) eine drehfest mit dem Betätigungshebel
(15) verbundene Kurvenscheibe (29) umfaßt, in der eine nutartige Steuerkurve (35)
angeordnet ist, in die ein federbelasteter Rastbolzen (28) eingreift, für den in der
Steuerkurve (35) zumindest ein Rastvorsprung (45, 46) angeordnet ist, so daß der Rastbolzen
(28) die Steuerkurve (35) nur in einer Betriebsrichtung (36, 37, 38) durchlaufen kann,
wobei von außen eine Öffnung (51, 52) in die Steuerkurve (35) führt,
dadurch gekennzeichnet, daß an jedem Rastvorsprung (45, 46) eine Öffnung (51, 52)
vorgesehen ist, in der ein von außen betätigbarer Entriegelungsstift (58, 59) sitzt,
über den der Rastbolzen (28) axial außer Eingriff mit dem Rastvorsprung (45, 46) bringbar
ist, so daß er die Steuerkurve (35) auch entgegen der Betriebsrichtung (36, 37, 38)
durchlaufen kann.
2. Handbetätigte Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Entriegelungsstift
(58, 59) federbelastet ist.
3. Handbetätigte Presse nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Entriegelungsstift
(58, 59) achsparallel zu dem Rastbolzen (28) angeordnet ist.
4. Handbetätigte Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Entriegelungsstift (58, 59) mit einem Not-Betätigungsknopf (31) verbunden ist.
5. Handbetätigte Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Not-Betätigungsknopf
(31) axial verschieblich an der Kurvenscheibe (29) angeordnet ist.
6. Handbetätigte Presse nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Not-Betätigungsknopf
(31) unverlierbar auf einer von außen an der Kurvenscheibe (29) befestigten Führungshülse
(32; 62) sitzt.
7. Handbetätigte Presse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungshülse
(32; 62) mit einem Kragen (65) versehen ist, der einer Schulter (64) an dem Not-Betätigungsknopf
(31) zugeordnet ist.
8. Handbetätigte Presse nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Not-Betätigungsknopf
(31) eine zentrale Aussparung aufweist, durch die hindurch Befestigungselemente zugänglich
sind, die die Führungshülse (32; 62) an der Kurvenscheibe (29) befestigen.
9. Handbetätigte Presse nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Not-Betätigungsknopf (31) und Kurvenscheibe (29) zumindest eine Druckfeder
(61) vorgesehen ist, die den Not-Betätigungsknopf (31) gegen den Kragen (65) der Führungshülse
(32; 62) drückt.