[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Radialventilator mit einer trichterförmigen
Lufteinlaufdüse für den Eintritt eines axialen Primärluftstromes und mit einem den
Primärluftstrom umlenkenden, einen radialen Luftstrom erzeugenden, insbesondere freiblasenden
Laufrad, wobei die Wandung der Lufteinlaufdüse einen im wesentlichen kegelstumpfmantelförmig
ausgebildeten Einströmabschnitt und einen sich in axialer Richtung an den Einströmabschnitt
anschließenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen, koaxial zu einer zentrischen
Ansaugöffnung des Laufrades angeordneten Ausblasabschnitt aufweist und wobei sich
zwischen dem Laufrad und der Wandung der Lufteinlaufdüse ein Spalt zum Einlaß eines
Sekundärluftstromes befindet. Des weiteren betrifft die Erfindung eine Düse mit den
vorstehend für die Lufteinlaufdüse des Radialventilators genannten Merkmalen.
[0002] Radialventilatoren der vorstehend genannten Art sind bekannt und beispielsweise in
der Monografie "Ventilatoren" von L. Bommes; C. Kramer und H.U. Banzhaff (Expert-Verlag,
Renningen, 1990), der DE-OS 14 03 081, der DE 29 40 773 A1, der DE 198 02 111 A1,
der DE 199 03 359 A1 und der EP 0 769 105 B1 beschrieben.
[0003] Die genannte Monografie enthält Hinweise zur Gestaltung des Radeinlaufs von Radialventilatoren
(S. 214 ff.). Es wird darauf hingewiesen, daß beim Entwurf eines Radialventilators
dem Radeinlauf besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden müsse, da an dieser Stelle
die Gefahr einer Strömungsablösung naturgemäß besonders groß sei. Um durch konstruktive
Maßnahmen eine möglichst verlustarme Strömungsumlenkung der Luft von der axialen in
die radiale Richtung zu erzielen, werden überkrümmte Düsen als optimal angesehen.
Im Speziellen wird eine Umlenkkontur aus zwei zueinander versetzten Kreisbögen beschrieben,
und zwar aus einem Kreisbogen an einer in bestimmter Weise an einem Lüftergehäuse
angebrachten starren Einströmdüse, und aus einem Kreisbogen einer rotierenden Laufraddüse,
die die Einströmdüse so überdeckt, daß sich die Tangenten an die Kreisbögen unter
einem Winkel von etwa 40° derart schneiden, daß der Krümmungsbogen der Deckscheibe
etwas mitgeschnitten wird. Hierdurch wird neben einer großen Unempfindlichkeit gegen
Fertigungsungenauigkeiten und Bauspiele in dem Spalt zum Einlaß des Sekundärluftstromes
zwischen dem Lüfterlaufrad und der Wandung der Lufteinlaßdüse erreicht, daß der zunächst
rasch abfallende statische Druck in der angesaugten Sekundärströmung hinter der engsten
Stelle der Einströmdüse bis zum Spalt s wieder ansteigt, wodurch die Spaltdruckdifferenz
und damit der Spaltverlust verringert werden. Da außerdem vom Spalt aus betrachtet
die Rundung neu ansetzt, staut sich die Randströmung an dieser Stelle zunächst auf,
um dann bis in die Schaufelkanäle des Lüfterrades hinein wieder beschleunigt zu werden.
Dies soll die weitere Umlenkung begünstigen und eine gute Füllung der Kanäle gewährleisten.
Derartige überkrümmte Düsen mit runder Umlenkkontur und Überdeckung des Spaltes, die
hinsichtlich ihrer Druckzahl und ihres inneren Wirkungsgrades mit weiteren bekannten
Radeinlaufgestaltungen, wie mit runder Umlenkkontur mit sich nicht überdeckendem Spalt
und mit eckiger Umlenkontur mit sich nicht überdeckendem Spalt verglichen werden,
zeigen zwar vergleichsweise sehr gute Leistungskennwerte, sind jedoch fertigungstechnisch
nur mit erheblichem Aufwand herzustellen.
[0004] In der DE-OS 14 03 081 wird ebenfalls ein Radialventilator oder eine Pumpe mit einer
speziellen Eintrittsdüse und mit einem Laufrad mit nicht profilierten Schaufeln beschrieben,
bei dem eine runde Umlenkkontur und Überdeckung des Spaltes zwischen Düse und Laufrad
vorliegt, d.h. bei dem der Ausblasabschnitt der Eintrittsdüse in die Ansaugöffnung
des Lüfterlaufrades hineinragt. Das Laufrad weist ein Verhältnis seines Eintrittsdurchmessers
zu seinem Austrittsdurchmesser zwischen 0,45 und 0,63 auf. Im Hinblick auf eine gute
Leistungscharakteristik des Lüfters werden ein besonderes Verhältnis des Ringquerschnittes
im Schaufeleintritt zum kleinsten kreisförmigen Querschnitt der Eintrittsdüse und
ein Wert des Schaufelwinkels vom Schaufeleintritt bis zum Schaufelaustritt im Bereich
von 23° bis 27° als optimal angesehen.
[0005] In der DE 29 40 773 A1 wird ein Hochleistungs-Radialventilator beschrieben, der ein
Spiralgehäuse mit einer seitlichen Einströmdüse und ein entsprechendes Laufrad oder
eine saugseitig angeordnete Wand mit seitlicher Einströmdüse und frei ausblasendem
Laufrad besitzt und dessen Laufrad Schaufeln, insbesondere nicht profilierte Schaufeln,
z.B. Kreisbogen-Schaufeln, aufweist, wobei das Laufrad an der der Einströmdüse zugewandten
Seite durch eine von oben nach unten und außen verlaufende Deckscheibe abgedeckt ist,
deren Einlaßbereich mit dem kleinsten Durchmesser das zugewandte Ende der Einströmdüse
überlappt und nach außen hin unter Freilassung eines Ringspaltes mit einer bestimmten
Spaltweite überdeckt. Zur Optimierung der Leistungscharakteristik ist dabei vorgesehen,
daß eine den Verlauf der Deckscheibe bestimmende, einen kreisbogenförmigen, parabolischen
oder hyperbolischen Verlauf besitzende Kurve mit einem Radius oder mit mehreren Radien
beschrieben ist, der bzw. die sich zum kleinsten Durchmesser des Einlaßbereichs der
Abdeckscheibe (Einlaufdurchmesser) wie 0,21 - 0,3, vorzugsweise wie 0,225-0,280 zu
1 verhält bzw. verhalten.
[0006] Insbesondere beim freiblasenden Einsatz von Radialrädern oder der Verwendung bei
niedrigen Gegendrücken tritt bei Ventilatoren der eingangs genannten Art sehr oft
ein hochfrequentes Geräusch auf, das als sogenanntes Düsenpfeifen bezeichnet wird.
So besteht bei der Ventilatorauslegung neben der Leistungsoptimierung eine technische
Aufgabe darin, die Lufteinlaufdüse so zu gestalten, daß diese Geräuschspitzen vermieden
werden können. Diesem Zweck dienen die in der DE 198 02 111 A1, der DE 199 03 359
A1 beschriebenen Zentrifugalgebläse.
[0007] Die DE 198 02 111 A1 beschreibt ein Zentrifugalgebläse, bei dem der Außenumfang einer
Ansaugöffnung außenseitig des Innenrandes einer Hauptschaufel und eine große Zahl
von Nebenschaufeln in der Ansaugöffnung an einer der Hauptschaufel entsprechenden
Stelle angeordnet sind. Die Nebenschaufeln führen die von einem Außenbereich der Ansaugöffnung
zu der Drehrichtung eines Zentrifugal-Mehrschaufellüfters strömende sekundäre Luft.
Somit strömt die sekundäre Luft von der Nebenschaufel aus in glatter Weise zu der
Hauptschaufel, wodurch die Sekundärluft-Strömungsmenge vergrößert und das Luftströmungsgeräusch
verringert werden soll.
[0008] Die DE 199 03 359 A1 betrifft eine Zentrifugal-Gebläseeinheit mit einem Schneckengehäuse
zur Ausbildung eines Luftdurchlasses, einem Zentrifugallüfter mit mehreren Flügeln
und einem Elektromotor zum Antreiben des Lüfters. Ein schalltrichterförmiger Abschnitt
zum Bilden einer Ansaugöffnung erstreckt sich zu dem radial innengelegenen Ende des
Lüfters, um einen Teil jedes Flügels abzudecken, und eine Wirbelwand (Deckscheibe)
ist in den Flügeln so gebildet, daß ein erster Freiraum zwischen der Wirbelwand und
einer Innenwand des Schneckengehäuses vorgesehen ist. Außerdem ist ein zweiter Freiraum,
der mit dem ersten Freiraum in Verbindung steht, zwischen der Wirbelwand und einem
Wandabschnitt gebildet, der sich ausgehend von dem schalltrichterförmigen Abschnitt
zu einer oberen Wandoberfläche des Schneckengehäuses erstreckt, wodurch sich der Luftströmungswiderstand
in einem durch die beiden Freiräume gebildeten Rückströmungsdurchlaß vergrößert. Insbesondere
dann, wenn der Luftströmungswiderstand in einem Lüftungssystem einer Klimaanlage größer
wird, soll dadurch eine Vergößerung der (sekundären) Rückströmungsluftmenge und eine
Wechselwirkung zwischen der Rückströmungsluft und der Ansaugluft verhindert werden,
um das von der Gebläseeinheit erzeugte Geräusch zu dämpfen. In beiden Offenlegungsschriften
geht es somit um Gebläseeinheiten, bei denen, um den Sekundärluftstrom und die dadurch
entstehenden Geräusche zu verringern, unter anderem durch eine in Richtung der Deckscheibe
gesickte Ansaugöffnung der Widerstand für die Spaltströmung vergrößert wird.
[0009] Der Gegenstand der EP 0 769 105 B1 ist ein Einlaßtrichter für Zentrifugalgebläse,
die ein Gebläserad mit einer Deckelplatte aufweisen, wobei sich der Einlaßtrichter
in die Deckelplatte mit einem dazwischen angeordneten Spalt für Umwälzluft öffnet
und der Einlaßtrichter mit einem konischen Einlaßteil versehen ist, welches sich zum
Gebläserad hin verjüngt. Der Einlaßtrichter weist ein mit dem Einlaßteil verbundenes
Mundstück auf. Innerhalb des Mundstücks ist durch das verjüngte Ende des Einlaßteils,
welches zum Teil in das Mundstück eingeführt ist, ein kreisförmiger, am Schnittpunkt
zwischen dem Einlaßteil und dem Mundstück des Einlaßtrichters angeordneter Rand gebildet,
der als Flußführungsvorrichtung dient, die so ausgelegt ist, daß sie die Ablösung
des Flusses von dem Einlaßteil des Trichters unter minimaler Beeinträchtigung des
Flusses hervorbringt. In dem Patent geht es somit um eine strömungstechnisch und fertigungstechnisch
möglichst günstige Einlaufdüse aus zwei Teilen. Je ein konischer Einlauftrichter und
ein Mundstück werden strömungstechnisch optimiert in verschiedenen Varianten zusammengesetzt.
Diese zweiteilige Ausführung weist gegenüber den vorbeschriebenen einteiligen Lufteinlaufdüsen
den Nachteil eines zusätzlichen Montageschrittes auf.
[0010] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von dem beschriebenen
Stand der Technik einen Radialventilator der gattungsgemäßen Art und eine entsprechende
Düse zu schaffen, durch die bei geringem fertigungstechnischen Aufwand eine Geräuschentwicklung
wirksam reduziert werden kann, ohne daß dabei nennenswerte Verluste bei der Luftleistung
des Ventilators auftreten.
[0011] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Wandung der Düse (Lufteinlaßdüse)
am Umfang mindestens ein von einem dem Ausblasabschnitt abgewandten Rand des Einströmabschnittes
beabstandetes Störungselement aufweist, durch das in der Düse (Lufteinlaßdüse) eine
an ihrer Wandung befindliche Grenzschicht des Primärluftstromes infolge einer Luftdurchmischung
verbreitert wird.
[0012] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß Schall durch lokale Druckschwankungen
im Luftstrom entsteht, die ihrerseits auf Ablösungserscheinungen oder starke Geschwindigkeitsänderungen
des Luftstromes zurückzuführen sind. Die verbreiterte Grenzschicht an der Düsenwandung
verursacht einen geringeren Geschwindigkeitsgradienten beim Ausgleich zwischen dem
aus der Lufteinlaßdüse austretenden Primärstrom der Düse und dem im Spalt zwischen
Düse und Laufrad austretenden Sekundärstrom. Der Geschwindigkeitsgradient hat einen
direkten Einfluß auf die Schall-Leistung, da er proportional zu den Wechselwirkungskräften
ist, die auf die Luftteilchen wirken. Diese Wechselwirkungskräfte auf die Luftteilchen
sind wiederum proportional zur akustischen Leistung und somit zum Geräuschpegel. Wird
also erfindungsgemäß die Breite des Übergangsbereichs zwischen den beiden Strömungen
vergrößert, so stellt sich durch eine Verringerung des Geschwindigkeitsgradienten
eine Reduktion beim Geräuschpegel des Düsenpfeifens ein. Erfindungsgmäß wird die Grenzschicht
dabei auf der Düseninnenseite vergrößert, was der Tatsache Rechnung trägt, daß die
Strömungsgeschwindigkeit der Primärströmung bei Betriebszuständen in Richtung freiblasend
größer ist als die Geschwindigkeit der sekundären Spaltströmung.
[0013] Bei dem Störungselement, das sich in bevorzugter Ausführung der Erfindung in Umfangsrichtung
der Wandung erstrecken kann, kann es sich beispielsweise um ein Zusatzteil oder -
in fertigungstechnisch besonders günstiger Ausführung - um eine Prägung, wie eine
eingeprägte Sicke, handeln. Das Störungselement kann mit Vorteil so ausgeführt sein,
daß die Lufteintrittsdüse als Ziehteil, das heißt ohne Hinterschnitte, sondern nur
maximal mit - im Hinblick auf die Längsachse der Düse - zylinderförmigen Flächen der
Wandung gefertigt werden kann. Die Teilekosten sind dadurch kaum höher als bei den
bisher bekannten eingangs beschriebenen Düsen.
[0014] Die Durchmischung und Grenzschichtverbreiterung können dabei - insbesondere im Falle
eines Rücksprungs in der Wandung der Lufteinlaufdüse - durch eine infolge des Ansteigen
des statischen Drucks in der Strömung verursachte Wirbelbildung des Primärluftstromes
bewirkt werden oder kann - insbesondere im Falle eines Vorsprungs in der Wandung der
Lufteinlaufdüse (bei Vorliegen einer durch eine sogenannte kritische Reynoldszahl
gekennzeichneten kritischen Strömungsgeschwindigkeit) - durch den Umschlag einer laminaren
Grenzschichtströmung in eine turbulente Grenzschichtströmung zustande kommen. Während
es sich bei Wirbeln um eine um ein Zentrum kreisende Strömung handelt, die sich z.B.
unter Ablösung der Grenzschicht von der Wandung ausbilden kann, wird unter Turbulenz
eine Strömungsform verstanden, bei der der Hauptstrombewegung zeitlich und räumlich
ungeordnete Schwankungsbewegungen überlagert sind. Bei aufgeprägter fester Strömungsgeschwindigkeit
kann die Breite einer turbulenten Grenzschicht bis auf etwa das Dreifache der Breite
einer laminaren Grenzschicht ansteigen. Ein weiterer Vorteil der Erzeugung einer turbulenten
Grenzschicht besteht darin, daß eine Grenzschichtablösung des Primärluftstromes von
der Wandung der Einströmdüse gehemmt wird. Da die Strömungsgeschwindigkeit des Primärluftstromes
beim Durchtritt durch die Düse ansteigt, sollten die Abmessungen des die Luftdurchmischung
und dadurch die Verbreiterung der Grenzschicht an der Düsenwandung verursachende Störungselementes
in einem Maß, das dem Abstand des Störungselementes von dem dem Ausblasabschnitt abgewandten
Rand des Einströmabschnittes entspricht, abnehmen. D.h. je näher das Störungselement
am laufradseitigen Düsenende liegt, desto kleiner sollte es ausgeführt sein, um eine
Wirkungsgradreduzierung zu vermeiden.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungsmerkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen
sowie der folgenden Beschreibung enthalten.
[0016] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten, bevorzugten Ausführungsbeispiels soll
im folgenden die Erfindung näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung der erfindungswesentlichen Teile eines erfindungsgemäßen
Radialventilators, einschließlich einer erfindungsgemäßen Düse,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten erfindungswesentlichen Teile eines
erfindungsgemäßen Radialventilators,
- Fig. 3
- einen Fig. 2 entsprechenden Axialschnitt der erfindungswesentlichen Teile eines erfindungsgemäßen
Radialventilators,
- Fig. 4
- eine in Fig. 3 mit IV bezeichnete Einzelheit in vergrößerter Darstellung.
[0017] In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit den gleichen
Bezugszeichen versehen und werden daher in der Regel jeweils nur einmal beschrieben.
[0018] Wie zunächst Fig. 1 und 2 veranschaulichen, weist ein erfindungsgemäßer Radialventilator
eine trichterförmige Lufteinlaufdüse 1 für den Eintritt eines axial (Achse X-X) gerichteten
Primärluftstromes P und ein den Primärluftstrom P umlenkendes, einen radialen Luftstrom
R erzeugendes freiblasendes Laufrad 2 auf. Die Wandung 3 der Lufteinlaßdüse 1 weist
einen im wesentlichen kegelstumpfmantelförmig ausgebildeten Einströmabschnitt 3a und
einen sich in axialer Richtung X-X an den Einströmabschnitt 3a einstückig anschließenden,
im wesentlichen zylindermantelförmigen, koaxial zu einer zentrischen Ansaugöffnung
4 (vgl. Fig. 4) des Laufrades 2 angeordneten, insbesondere in die Ansaugöffnung 4
hineinragenden Ausblasabschnitt 3b auf. Zwischen dem Laufrad 2, insbesondere zwischen
einer vorderen Deckscheibe 2a des Laufrades 2, und der Wandung 3, insbesondere ihres
Einströmabschnittes 3b, der Lufteinlaßdüse 1 befindet sich ein Spalt 5 zum Einlaß
eines Sekundärluftstromes S, dessen Darstellung insbesondere Fig. 4 deutlich zu entnehmen
ist.
[0019] Während die Lufteinlaßdüse 1 fest montiert ist, führt das Laufrad 2 - beispielsweise
angetrieben durch einen nicht dargestellten Elektromotor - zu Erzeugung der verschiedenen
Luftströme P, S, R mit Hilfe von zwischen der vorderen Deckscheibe 2a und einer hinteren
Deckscheibe 2b angeordneten Schaufeln 2c eine rotatorische Bewegung um die Achse X-X
aus.
[0020] Die Wandung 3 der Lufteinlaßdüse 1 weist erfindungsgemäß am Umfang mindestens ein
von einem dem Ausblasabschnitt 3b abgewandten (nicht näher bezeichnetem) Rand des
Einströmabschnittes 3a beabstandetes Störungselement 6a auf, durch das in der Lufteinlaßdüse
1 eine an ihrer Wandung 3 befindliche Grenzschicht, in der in zentrifugaler Richtung
ein Geschwindigkeitsabfall des Primärluftstromes P erfolgt, infolge einer Luftdurchmischung
verbreitert wird. Das Störungselement 6a befindet sich dabei im Bereich des Einströmabschnittes
3a der Düsenwandung 3. Durch die gegenüber einer ungestörten Strömung verbreiterte
Grenzschicht wird vorteilhafterweise eine Geräuschreduzierung des Düsenpfeifens ohne
nennenswerte Auswirkung auf die Luftleistung des Ventilators erreicht, da der Gradient
des zentrifugalen Geschwindigkeitsabfalls verringert und so nachfolgend im Bereich
des Laufrades 2 auch die Breite eines Übergangsbereichs (Turbulenzgebiet) zwischen
der primären Strömung P und der sekundären Strömung S vergrößert wird.
[0021] Ein zweites Störungselement 6b mit gleicher Wirkung befindet sich im Bereich des
Ausblasabschnittes 3b der Düsenwandung 3. Sowohl das erste Störungselement 6a als
auch das zweite Störungselement 6b erstrecken sich in Umfangsrichtung der Wandung
3 und sind in fertigungstechnisch einfacher Weise als Prägungen (Sicken) ausgebildet.
[0022] In einer weiteren, nicht dargestellten Ausführungsform kann das jeweilige Störungselement
6a, 6b auch durch einzelne, in Umfangsrichtung unterbrochene Teilstörungselemente
gebildet sein, die durch noppenartige, nach innen in Richtung des Primärluftstromes
P weisende Erhebungen bzw. Prägungen gebildet sind. Diese noppenartigen Prägungen
können in ihrer Grundgestalt sowohl im wesentlichen rechteckförmig oder kreisförmig,
als auch ellipsenförmig ausgebildet sein.
[0023] Außerdem besteht die Möglichkeit, das Störungselement 6a, 6b derart auszubilden,
daß Anfang und Ende des Störungselementes einen axialen Versatz gegeneinander aufweisen.
Dadurch tritt vorteilhafterweise zu der im wesentlichen in radialer Richtung erfolgenden
Luftdurchmischung eine Luftdurchmischung in Umfangsrichtung hinzu.
[0024] Durch die Erfindung wird bei hohem Ventilatorwirkungsgrad mit konstruktiv einfachen
Mitteln an der erfindungsgemäßen Einlaufdüse 1 eine wirksame Geräuschreduzierung erreicht.
Die Erfindung ist aber nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern umfaßt auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen, beispielsweise
Radialventilatoren ohne Überdeckung des Spaltes zwischen der Einlaufdüse 1 und dem
Laufrad 2. So kann der Ausblasabschnitt 3b der Wandung 3 der Lufteinlaßdüse 1 in die
Ansaugöffnung 4 des Laufrades 2 hineinragen, aber auch bündig mit der Ansaugöffnung
4 abschließen oder vor der Ansaugöffnung 4 enden.
[0025] Ein Einsatz der erfindungsgemäßen Düse, deren bevorzugte Verwendung als Einlaufdüse
1 für den erfindungsgemäßen Radialventilator vorstehend beschrieben wurde, ist auch
für andere Anwendungsfälle möglich.
[0026] Des weiteren kann der Fachmann zusätzliche zweckmäßige technische Maßnahmen und Details,
wie beispielsweise eine geeignete Dimensionierung des Störungselementes bzw. der Störungselemente
6a, 6b oder auch zur Verbesserung der Leistungscharakteristik - derart, wie sie eingangs
beschrieben wurden, vorsehen.
[0027] Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte
Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination
von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sein.
Dies bedeutet, daß grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen
bzw. durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal
ersetzt werden kann. Insofern ist der Anspruch 1 lediglich als ein erster Formulierungsversuch
für eine Erfindung zu verstehen.
Bezugszeichen
[0028]
- 1
- Lufteinlaufdüse
- 2
- Laufrad
- 2a
- vordere Deckscheibe von 2
- 2b
- hintere Deckscheibe von 2
- 2c
- Schaufel von 2
- 3
- Wandung von 1
- 3a
- Einströmabschnitt von 3
- 3b
- Ausblasabschnitt von 3
- 4
- Ansaugöffnung von 2
- 5
- Spalt zwischen 1 und 2
- 6a
- Störungselement in 3a
- 6b
- Störungselement in 3b
- P
- Primärluftstrom
- R
- Radialluftstrom
- S
- Sekundärluftstrom
- X-X
- Längsachse von 1 und 3
1. Radialventilator mit einer trichterförmigen Lufteinlaufdüse (1) für den Eintritt eines
axialen Primärluftstromes (P) und mit einem den Primärluftstrom (P) umlenkenden, einen
radialen Luftstrom (R) erzeugenden, insbesondere freiblasenden Laufrad (2), wobei
die Wandung (3) der Lufteinlaufdüse (1) einen im wesentlichen kegelstumpfmantelförmig
ausgebildeten Einströmabschnitt (3a) und einen sich in axialer Richtung (X-X) an den
Einströmabschnitt (3b) anschließenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen, koaxial
zu einer zentrischen Ansaugöffnung (4) des Laufrades (2) angeordneten Ausblasabschnitt
(3b) aufweist und wobei sich zwischen dem Laufrad (2) und der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse
(1) ein Spalt (5) zum Einlaß eines Sekundärluftstromes (S) befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (3) der Lufteinlaßdüse (1) am Umfang mindestens ein von einem dem
Ausblasabschnitt (3b) abgewandten Rand des Einströmabschnittes (3a) beabstandetes
Störungselement (6a, 6b) aufweist, durch das in der Lufteinlaßdüse (1) eine an ihrer
Wandung (3) befindliche Grenzschicht des Primärluftstromes (P) infolge einer Luftdurchmischung
verbreitert wird.
2. Radialventilator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das mindestens eine Störungselement (6a, 6b) in Umfangsrichtung der Wandung
(3) erstreckt.
3. Radialventilator nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das Störungselement (6a, 6b) durch einzelne, in Umfangsrichtung der Wandung
(3) unterbrochene Teilstörungselemente gebildet ist, die durch insbesondere noppenartige
in Richtung des Primärluftstromes (P) weisende Erhebungen bzw. Prägungen mit vorzugsweise
im wesentlichen rechteckförmiger, kreisförmiger oder ellipsenförmiger Grundgestalt
gebildet sind.
4. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Störungselement (6a, 6b) einen schraubenförmigen Verlauf aufweist, insbesondere
derart, daß Anfang und Ende des Störungselementes (6a, 6b) einen axialen Versatz gegeneinander
aufweisen.
5. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß Schaufeln (2c) des Laufrades (2) zwischen einer vorderen Deckscheibe (2a) und
einer hinteren Deckscheibe (2b) angeordnet sind.
6. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausblasabschnitt (3b) der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse (1) in die Ansaugöffnung
(4) des Laufrades (2) hineinragt, bündig mit der Ansaugöffnung (4) abschließt oder
vor der Ansaugöffnung (4) endet.
7. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a) im Einströmabschnitt (3a) der Wandung (3)
der Lufteinlaßdüse (1) angeordnet ist.
8. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6b) im Ausblasabschnitt (3b) der Wandung (3)
der Lufteinlaßdüse (1) angeordnet ist.
9. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Vorsprung gegenüber dem übrigen
Verlauf der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse (1) ausgebildet ist.
10. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Rücksprung gegenüber dem übrigen
Verlauf der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse (1) ausgebildet ist.
11. Radialventilator nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Sicke in der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse
(1) ausgebildet ist.
12. Düse, insbesondere trichterförmige Einlaufdüse (1), deren Wandung (3) einen im wesentlichen
kegelstumpfmantelförmig ausgebildeten Einströmabschnitt (3a) und einen sich in axialer
Richtung (X-X) an den Einströmabschnitt (3b) anschließenden, im wesentlichen zylindermantelförmigen,
Ausblasabschnitt (3b) aufweist, zur bevorzugten Verwendung für den Eintritt eines
axialen Primärluftstromes (P) in einen Radialventilator, der ein den Primärluftstrom
(P) umlenkendes, einen radialen Luftstrom (R) erzeugendes Laufrad (2) aufweist, wobei
sich zwischen dem Laufrad (2) und der Wandung (3) der Lufteinlaßdüse (1) ein Spalt
(5) zum Einlaß eines Sekundärluftstromes (S) befindet,
dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung (3) am Umfang mindestens ein von einem dem Ausblasabschnitt (3b)
abgewandten Rand des Einströmabschnittes (3a) beabstandetes Störungselement (6a, 6b)
aufweist, durch das eine an der Wandung (3) befindliche Grenzschicht des Primärluftstromes
(P) infolge einer Luftdurchmischung verbreitert wird.
13. Düse nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß sich das mindestens eine Störungselement (6a, 6b) in Umfangsrichtung der Wandung
(3) erstreckt.
14. Düse nach Anspruch 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß das Störungselement (6a, 6b) durch einzelne, in Umfangsrichtung der Wandung
(3) unterbrochene Teilstörungselemente gebildet ist, die durch insbesondere noppenartige
in Richtung des Primärluftstromes (P) weisende Erhebungen bzw. Prägungen mit vorzugsweise
im wesentlichen rechteckförmiger, kreisförmiger oder ellipsenförmiger Grundgestalt
gebildet sind.
15. Düse nach einem der Ansprüche 12 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß das Störungselement (6a, 6b) einen schraubenförmigen Verlauf aufweist, insbesondere
derart, daß Anfang und Ende des Störungselementes (6a, 6b) einen axialen Versatz gegeneinander
aufweisen.
16. Düse nach einem der Ansprüche 12 oder 15,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a) im Einströmabschnitt (3a) der Wandung (3)
angeordnet ist.
17. Düse nach einem der Ansprüche 12 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6b) im Ausblasabschnitt (3b) der Wandung (3)
angeordnet ist.
18. Düse nach einem der Ansprüche 12 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Vorsprung gegenüber dem übrigen
Verlauf der Wandung (3) ausgebildet ist.
19. Düse nach einem der Ansprüche 12 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Rücksprung gegenüber dem übrigen
Verlauf der Wandung (3) ausgebildet ist.
20. Düse nach einem der Ansprüche 12 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Störungselement (6a, 6b) als Sicke in der Wandung (3) ausgebildet
ist.