[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Schaltafel gemäß dem Oberbegriff des Anspruches
1.
[0002] Bekannte derartige Schaltafeln bestehen im wesentlichen aus einer Holzkonstruktion,
wobei die Oberflächen mit Lasuren, Lacken oder anderen Überzügen zum Schutz der Oberflächen
versehen sind.
[0003] Dabei ergeben sich jedoch verschiedene Nachteile. So weisen solche Schaltafeln nur
eine sehr begrenzte Lebensdauer auf, da Holz durch Feuchtigkeitseinwirkungen sowie
mechanische Beanspruchungen und Feuchtigkeitsschwankungen relativ schnell beschädigt
werden und unbrauchbar werden. Außerdem treten bei solchen Schaltafeln Stärkenänderungen
auf, die durch Änderungen des Feuchtegehaltes der Schaltafeln bedingt sind. Weiters
weisen bekannte Schaltafeln erhebliche Stärkeunterschiede auf und es kommt auch aufgrund
der Einwirkung von Feuchtigkeit auch zu Verbiegungen der Schaltafeln, wodurch bei
Verwendung solcher Schaltafeln auf den mit diesen hergestellten Betonteilen sichtbare
Spuren ergeben, die z.B. für Sichtbetonteile nicht akzeptabel sind.
[0004] Ziel der Erfindung ist es, diese Nachteile zu vermeiden und eine Schaltafel der eingangs
erwähnten Art vorzuschlagen, die sich durch einen einfachen Aufbau und eine hohe Stabilität
und Lebensdauer auszeichnet.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies bei einer Schaltafel der eingangs erwähnten Art durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 erreicht.
[0006] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen ist es möglich relativ leichte Schaltafeln mit
einem Gewicht von weniger als z.B. 10kg/m
2 bei einer Stärke der Schaltafeln von 21 mm oder weniger als 12kg/m
2 bei einer Stärke von 27 mm herzustellen, die sich daher auch relativ leicht handhaben
lässt. Da die außenliegenden Platten weitgehend feuchtigkeitsunempfindlich sind und
z.B. aus Hochdrucklaminat (HPL) auf Phenol-Melaminbasis oder Carbon- oder Kohlefaserplatten
hergestellt sind, ist sichergestellt, dass die Platten kaum Feuchtigkeit aufnehmen.
Dadurch wird auch die Gefahr von Verbiegungen und Verwerfungen, sowie ein "Bi-Metall-Effekt"
bzw. Schüsselung der Schalplatten, wie sie bei den herkömmlichen Schaltafeln aus Holz
auftreten können, vermieden.
[0007] Außerdem weist eine erfindungsgemäße Schaltplatte eine hohe Verschleißfestigkeit,
insbesondere im Hinblick Kratz- und Abriebfestigkeit auf. Weiters ist durch die Verwendung
von Kunststoff-Platten auch eine hohe Alkali-beständigkeit und Beständigkeit gegen
bei Beton verwendeten Trennmittel, sowie die Möglichkeit einer leichten Reinigung
gegeben. Dabei können bei den außenliegenden Platten problemlos eine matte aber glatte
Struktur, wie sie insbesondere für die Herstellung von Sichtbetonteilen erforderlich
ist, sichergestellt werden.
[0008] Durch den vorgeschlagenen Aufbau der Schaltafeln ist es auch möglich kleine Toleranzen,
z.B. kleiner als +/-0,5mm bei den Hauptabmessungen der Schaltafel einzuhalten.
[0009] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft die Merkmale der Ansprüche 3 und 4 vorzusehen.
Durch diese Maßnahmen ergibt sich der Vorteil eines gegenüber dem bisher verwendeten
Holz geringeren thermischen Ausdehnungskoeffizienten und einer geringen Empfindlichkeit
gegen Feuchtigkeit und Austrocknung, wodurch ein problemloser Aufbau einer Schalung
mit den erfindungsgemäßen Schaltafeln ermöglicht wird. Außerdem kann der Radius der
Kanten der Schaltafeln aufgrund der sehr gut bearbeitbaren, die Außenseiten tragenden
Platten aus den vorgeschlagenen Materialien sehr klein, z.B. unter 0,3mm gehalten
werden. Dadurch wird ein hohes Maß an Dichtheit der Schalung im Bereich der Stoßfugen
zwischen zwei Schaltafeln ermöglicht.
[0010] Durch die Merkmale des Anspruches 2 ergibt sich der Vorteil einer sehr guten Steifigkeit
der Schalungstafeln, die sich auch durch eine hohe Formbeständigkeit und Widerstandsfähigkeit
gegen mechanische Beanspruchungen, etwa auch bei einem Herabfallen der Schaltafel,
wie es z.B. bei deren Handhabung geschehen kann, auszeichnet. Durch entsprechende
Dimensionierung der Schaltafel und Wahl der eingesetzten Materialien kann die Biegesteifigkeit
der Schaltafel in weiten Grenzen vorbestimmt werden und z.B. ein E-Modul zwischen
5,0N/m
2 und 9 000N/m
2 vorgegeben werden.
[0011] Ein weiteres Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Herstellung erfindungsgemäßer
Schaltafeln vorzuschlagen, das sich einfach durchführen läßt.
[0012] Erfindungsgemäß werden hiezu die Merkmale des Anspruches 5 vorgeschlagen.
[0013] Durch die vorgeschlagenen Maßnahmen lassen sich die Schaltafeln sehr einfach und
bei Verwendung entsprechend steifer Formen auch mit einer sehr hohen Genauigkeit herstellen.
Dabei ist durch die Verwendung eines aus mit Durchbrüchen versehenen Kunststoffleisten
aufgebauten Gitterrostes ein einfaches Schäumen des Kernes sichergestellt.
[0014] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 schematisch einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Schaltafel und
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Gitterrost.
[0015] Eine erfindungsgemäße Schaltafel 1 weist zwei Platten mit matter glatter Außenfläche
auf, die vorzugsweise aus Hochdrucklaminat Phenol-Melamin hergestellt sind. Weiters
können hiefür auch Carbon- oder Kohlefaserplatten vorgesehen werden.
[0016] Diese Platten 2, die eine Stärke von z.B. 1,5mm aufweisen, sind über einen Kern 3
miteinander verbunden, wobei der Kern 3 vorzugsweise aus Polyurethan-Hartschaum oder
Hart-Integralschaum hergestellt ist. In diesen Kern 3 ist ein Gitterrost 4 eingebettet,
der, wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist aus mit Durchbrüchen 5 versehenen Kunststoffleisten
6 aufgebaut ist, die einander kreuzen.
[0017] Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, sind relativ große Durchbrüche 5 in den Kunststoffleisten
6 vorgesehen.
[0018] Wie aus der Fig. 1 zu ersehen ist, ist die Schalplatte 1 an ihren Seitenflächen mit
einer Abdeckung 7 aus einem dichten elastischen Material, vorzugsweise Polyurethan,
versehen. Die Kanten der Abdeckungen 7 weisen zweckmäßigerweise nur einen sehr kleinen
Radius von z.B. 0,3 mm auf.
[0019] Die Herstellung der Schaltafeln 1 erfolgt in der Weise, daß eine Platte 2 in eine
Form eingelegt und auf diese ein Gitterrost 4 aufgelegt wird. Nach dem Schließen der
Form wird der Kern eingeschäumt, wobei sich aufgrund der Durchbrüche 5 in dem Gitterrost
das Schaummaterial sehr gut und leicht in der Form verteilen kann. Dabei kann je nach
dem sich beim Schäumen einstellenden Druck die Härte und Steifigkeit des Kernes 3
und damit der Schaltafel 1 beeinflußt werden und so auf die jeweiligen Anforderungen
Bedacht genommen werden. Nach dem Entformen werden die Abdeckungen 7 in Form einer
flüssigen oder viskosen erhärtenden Masse auf die Seitenflächen der Schaltafel aufgebracht.
Da die Abdeckungen 7 ein hohes Maß an Elastizität aufweisen, erreicht eine mit solchen
Schaltafeln 1 aufgebaute Schalung ein hohes Maß an Dichtheit.
1. Schaltafel zur Herstellung einer Schalung, insbesondere für die Herstellung von Ortbeton-Bauten,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltafel (1) aus zwei über einen Kern (3) aus hartem Schaumstoff miteinander
verbundenen dichten Platten (2) aus feuchtigkeitsunempfindlichem und verschleißfestem
Material gebildet ist, wobei die Stirnseiten mit einer Abdeckung (7) aus einem dichten
elastischen Material, vorzugsweise Polyurethan, abgedeckt sind.
2. Schaltafel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Kern (3) ein Gitterrost (4) aus mit Durchbrüchen (5) versehenen Kunststoffleisten
(6) integriert ist, die senkrecht zu den Platten (2) stehen.
3. Schaltafel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (3) aus Hart- oder Hart-Integralschaum hergestellt ist.
4. Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten (2) aus Hochdrucklaminat (HPL) auf Phenol-Melaminbasis oder Carbon-
oder Kohlefaserplatten hergestellt sind.
5. Verfahren zur Herstellung einer Schaltafel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Platte (2) aufgelegt, und der Gitterrost (4) auf die Platte (2) aufgelegt
und auf den Gitterrost (4) die zweite Platte (2) aufgelegt und der Zwischenraum zwischen
den Platten (2) ausgeschäumt wird, wonach auf die Seitenflächen die Abdeckung (7)
in Form eines flüssigen, erhärtenden Materials aufgebracht wird.