(19)
(11) EP 0 879 100 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.10.2001  Patentblatt  2001/42

(21) Anmeldenummer: 97900893.5

(22) Anmeldetag:  28.01.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B21B 1/34, B21B 1/46, C21D 9/68
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/AT9700/014
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9727/952 (07.08.1997 Gazette  1997/34)

(54)

VERFAHREN ZUM REVERSIERWALZEN VON BAND SOWIE EINRICHTUNG ZUR DURCHFÜHRUNG DES VERFAHRENS

PROCESS AND DEVICE FOR REVERSE ROLLING METAL STRIPS

PROCEDE ET DISPOSITIF POUR LE LAMINAGE REVERSIBLE DE FEUILLARDS METALLIQUES


(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE GB IT

(30) Priorität: 31.01.1996 AT 17996

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.11.1998  Patentblatt  1998/48

(73) Patentinhaber: Voest Alpine Industrieanlagenbau Gmbh
4020 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • MOSER, Friedrich
    A-4490 St. Florian (AT)
  • FINSTERMANN, Gerhard
    A-4031 Linz (AT)

(74) Vertreter: Kopecky, Helmut, Dipl.-Ing. et al
Kopecky & Schwarz Patentanwälte Wipplingerstrasse 32/22
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
WO-A-96/32509
US-A- 2 658 741
DE-B- 1 158 024
   
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 005, no. 119 (M-081), 31.Juli 1981 & JP 56 059507 A (NIPPON STEEL CORP), 23.Mai 1981,
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 014, no. 196 (M-0964), 20.April 1990 & JP 02 037903 A (HITACHI LTD), 7.Februar 1990,
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 012, no. 121 (M-686), 15.April 1988 & JP 62 248503 A (HITACHI LTD), 29.Oktober 1987,
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 373 (M-861), 18.August 1989 & JP 01 127105 A (SUMITOMO HEAVY IND LTD;OTHERS: 01), 19.Mai 1989,
  • DATABASE WPI Section Ch, Week 7749 Derwent Publications Ltd., London, GB; Class M21, AN 77-87908Y [49] XP002031653 & SU 537 718 A (KANTOROV V M) , 2.März 1977
  • PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 013, no. 365 (M-859), 15.August 1989 & JP 01 122605 A (HITACHI LTD), 15.Mai 1989,
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Herstellen eines warm-reversiergewalzten Bandes, insbesondere eines Stahlbandes, wobei ein Band entweder durch Stranggießen direkt oder durch Stranggießen und anschließendes Vorwalzen hergestellt wird, anschließend das Band in mehreren Walzstichen warmgewalzt und nach jedem Walzstich zu einem Bund gewickelt wird, sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

[0002] Ein Verfahren dieser Art ist aus der JP-A-2-37903 bekannt.

[0003] Ein Verfahren zum Reversierwalzen eines Warmbandes ist beispielsweise auch in der DE-A - 29 00 648 beschrieben. Das Band wird bei diesem bekannten Verfahren nach jedem Walzstich von einer als Haspelofen ausgebildeten Wickelvorrichtung aufgenommen. Es sind zwei Haspelöfen mit einem dazwischen angeordneten Warm-Reversierwalzgerüst vorgesehen; das Band wird im Hin- und Hergang in das Warm-Reversierwalzgerüst zwischen den Haspelöfen mehrmals eingestochen, bis das Band die gewünschte Enddicke erreicht hat.

[0004] Bei einem Warm-Walzverfahren dieser Art und der eingangs beschriebenen Art ergeben sich im Laufe des Walzens Temperaturunterschiede zwischen den Bandenden sowie Bandkanten und Bandmittelteilen. Durch das Aufhaspeln des Bandes gelingt es zwar, allzu große Temperaturunterschiede zu vermeiden, jedoch ist ein Temperaturausgleich in dem Maße, daß die Bandenden bzw. Bandkanten wiederum eine von der idealen Walztemperatur nicht allzu sehr abweichende Temperatur aufweisen, nicht möglich, da dies eine längere Pause zwischen zwei aufeinanderfolgenden Walzstichen erfordern würde, d.h. das Walzverfahren müßte unterbrochen werden. Eine unzureichende Nutzung der Reversierwalzeinrichtung sowie ein Produktionsrückgang wären die Folge.

[0005] Die Erfindung bezweckt die Vermeidung dieser Nachteile und Schwierigkeiten und stellt sich die Aufgabe, ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art sowie eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu schaffen, welche es ermöglichen, in Kombination mit der Herstellung eines Bandes in einer Stranggießanlage einerseits die Reversierwalzeinrichtung über ihre gesamte Einsatzdauer bestmöglich zu nutzen, d.h. einen Walzbetrieb ohne Unterbrechungen und ohne Verlust an Produktionsmenge aufrecht zu erhalten und dennoch für das zu walzende Band unter möglichst hoher Energieeinsparung optimale Temperaturverhältnisse zu erzielen. Weiters sollen Temperaturunterschiede zwischen den Bandenden sowie den Bandkanten und Bandmittelstücken so gering gehalten werden, daß sie weder für das Walzverfahren, für die Walzeinrichtungen, noch für die Qualität des Bandes nachteilige Auswirkungen haben.

[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Art dadurch gelöst, daß zwei oder mehrere Bänder abwechselnd gewalzt werden und während des Walzens eines der Bänder in mindestens einem Walzstich das andere Band oder die anderen Bänder in zu einem Bund gewickelter Warteposition verharren.

[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht zudem, geringere Enddicken zu erreichen, u.zw. ohne zusätzlichen Energieaufwand. Weiters ist eine Verbesserung der geometrischen Produkttoleranzen (Profil, Dicke, Planheit) in einfacher Weise und ohne großen Zusatzaufwand möglich. Durch den Temperaturausgleich werden zusätzlich die Walzkrafterhöhung beim Einstechen der Bandenden in das Walzgerüst minimiert und die Walzenlagerungen geringer belastet.

[0008] Aus der JP-A 56-59507 ist es bekannt, Elektroblech kaltzuwalzen, wodurch die magnetischen Eigenschaften eingestellt werden sollen. Insbesondere soll ein Alterungsprozeß mehrmals hintereinander zwischen den einzelnen Walzschritten stattfinden. Zu diesem Zweck wird Bandmaterial reversiergewalzt, wobei zwei Bänder abwechselnd reversiergewalzt werden, u.zw. in der Art und Weise, daß während des Walzens des einen Bandes das weitere Band zum Zweck des Altems in gewickelter Warteposition verharrt.

[0009] Zweckmäßig wird erfindungsgemäß für das Band bzw. die Bänder in zu einem Bund gewickelter Warteposition ein Wärmeausgleich durchgeführt, u.zw. einschließlich des Bandendes bzw. der Bandenden.

[0010] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, nicht nur optimale Temperaturverhältnisse für das Walzen einzustellen, sondern es kann auch dafür herangezogen werden, die Materialeigenschaften des Bandes vor oder nach einer Stichabnahme zu verbessern, d.h. durch eine spezifische Temperatureinwirkung, beispielsweise in Abhängigkeit von der Dicke und Qualität des Walzgutes, physikalische Eigenschaften des Bandes bzw. Gefügestrukturen des Bandes zu verbessern, u.zw. dadurch, daß für das Band bzw. die Bänder in zu einem Bund gewickelter Warteposition eine Wärmebehandlung, insbesondere eine Aufheizung, durchgeführt wird, u.zw. einschließlich des Bandendes bzw. der Bandenden. Hierdurch gelingt es weiters, das Band auf eine optimale Walztemperatur zu bringen; bei der Walzung verlorene Wärmeenergie wird dem Band wieder zugeführt.

[0011] Eine Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer Stranggießanlage, gegebenenfalls einem Vorwalzgerüst, und mit einer nachgeordneten Band-Walzanlage mit mindestens einem Reversierwalzgerüst und einer Wickelvorrichtung ist gekennzeichnet durch mindestens drei Wickelvorrichtungen, von denen mindestens zwei an einer Zulaufseite des Reversierwalzgerüstes und mindestens eine an der anderen Zulaufseite des Reversierwalzgerüstes vorgesehen sind.

[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind an jeder Zulaufseite des Reversierwalzgerüstes jeweils zwei Wickelvorrichtungen vorgesehen.

[0013] Vorteilhaft sind die Wickelvorrichtungen mit einem Wärmeisoliermantel ausgestattet. Sie könnten jedoch auch in einem beheizten Raum aufgestellt sein.

[0014] Zweckmäßig sind die Wickelvorrichtungen als Haspelöfen ausgebildet und vorzugsweise mit einer Heizeinrichtung ausgestattet.

[0015] Zur Energieeinsparung sind vorteilhaft zwei Wickelvorrichtungen gemeinsam von einem Isoliermantel umgeben.

[0016] Um die Bandenden auch komplett aufwickeln zu können, ist zweckmäßig die Wickelvorrichtung mit einer das Bandende auf- und abwickelnden Einrichtung versehen.

[0017] Eine andere bevorzugte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtung mit einer isolierten, gegebenenfalls beheizbaren, weitgehend geschlossenen Einlauf- bzw. Auslaufzone versehen ist.

[0018] Vorteilhaft ist mindestens eine Wickelvorrichtung mit einer Schutzgaseinrichtung ausgestattet.

[0019] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung an mehreren Ausführungsbeispielen näher erläutert, wobei Fig. 1 eine schematisch dargestellte Anordnung einer Wickelvorrichtung in Seitenansicht wiedergibt. Die Fig. 2 und 3 zeigen in zu Fig. 1 analoger Darstellung weitere Ausführungsformen. In den Fig. 4 bis 6 ist die erfindungsgemässe Anordnung einer Wickelvorrichtung jeweils in einem Verbund mit einer Stranggießanlage dargestellt.

[0020] Fig. 1 zeigt eine Gesamtanordnung einer Einrichtung zur Durchführung einer Reversierwalzung mit einem Reversierwalzgerüst 1, das entweder als Vorgerüst oder als Fertiggerüst (Steckel-Gerüst) ausgebildet sein kann. An einer Seite 2 des Reversierwalzgerüstes 1 sind zwei als Haspelöfen 3 und 3' ausgebildete Wickelvorrichtungen angeordnet. An der anderen Seite 4 des Reversierwalzgerüstes 1 ist nur eine einzige Wickelvorrichtung 3", die ebenfalls als Haspelofen ausgebildet ist, vorgesehen. Selbstverständlich kann anstelle des einzigen, zwischen den Haspelöfen 3 bis 3" angeordneten Reversierwalzgerüstes 1 auch ein Mehrfachgerüst, bei dem das Band 9 bzw. 9' bei einem Durchgang zwei oder mehrere Stichabnahmen erfährt, vorgesehen sein.

[0021] Die Haspelöfen 3 bis 3" sind mit antreibbaren Haspeldornen 5 ausgestattet und jeweils mit einem wärmeisolierten Mantel 6 ausgestattet. Sie weisen gegebenenfalls Heizeinrichtungen 7 auf, um ein bestimmtes Temperaturniveau im Innenraum 8, 8' jedes Haspelofens 3 bis 3" zu halten.

[0022] Vorzugsweise sind die Haspelöfen 3 bis 3" derart ausgebildet, daß die Bandenden des zu walzenden Bandes 9, 9' komplett in den Innenraum 8 der Haspelöfen 3 bis 3" eingezogen werden können. Zu diesem Zweck weisen die Haspelöfen 3 bis 3" entsprechende Einrichtungen auf, wie Antriebsrollen 10, die das Bandende erfassen können und aus dem jeweiligen Haspelofen 3 bis 3" herausziehen können, sowie sogenannte Bundöffner 11, das sind keilförmige, an den aufgewickelten Bund 12 anstellbare Einrichtungen - auch Bundöffnungsschwerter genannt -, die es gestatten, das Bandende vom Bund 12 zu lösen und aus dem Innenraum 8 jedes Haspelofens 3 bis 3" herauszuführen. Zum Anstellen eines Bundöffners 11 an die Bundoberfläche eines auf einem Haspeldorn 5 gewickelten Bundes 12 dienen nicht näher dargestellte Stelleinrichtungen.

[0023] Sollte das vollständige Aufwickeln eines Bandes einschließlich seines Bandendes nur schwierig durchführbar sein, kann ein Haspelofen 3 bis 3" auch mit einer isolierten, eventuell beheizbaren Ein- bzw. Auslaufzone versehen sein, die gegebenenfalls schwenkbar ausgebildet ist, um das Band und die Ein- bzw. Auslaufzone aus dem Rollgangsbereich zu bringen.

[0024] Vorteilhaft sind die Innenräume 8 der Haspelöfen 3 bis 3" mittels nicht näher dargestellter Schutzgaseinrichtungen unter Schutzgasatmosphäre setzbar, so daß Verzunderungen der Bänder 9, 9' hintangehalten werden können.

Die Funktion der Einrichtung ist folgende:



[0025] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung können abwechselnd zwei Bänder 9, 9' gewalzt werden. Während das eine Band 9 gewalzt wird, ist das andere Band 9' in dem zweiten der beiden an der Seite 2 des Reversierwalzgerüstes 1 benachbart angeordneten Haspelöfen 3, 3' in zu einem Bund 12 aufgewickelter Warteposition. Während das Band 9' hier verharrt, bis es zum Walzen eingesetzt wird, d.h. das andere Band 9 in zwei oder mehreren Walzstichen gewalzt wird, kann ein Temperaturausgleich bzw. eine Wärmebehandlung, eventuell sogar unter Schutzgasatmosphäre, durchgeführt werden. Wenn dann das zweite Band 9' gewalzt wird, befindet sich das erste gewalzte Band 9 in zu einem Bund aufgewickelter Warteposition und kann seinerseits einem Temperaturausgleich für nachfolgende Walzstiche unterworfen werden.

[0026] Gemäß den in den Fig. 2 und 3 dargestellten Ausführungsformen sind zwei Haspeldorne 5 benachbart angeordnet und von einem gemeinsamen Wärmeschutzgehäuse 6 umgeben. Gemäß Fig. 2 sind die Haspeldorne 5 in horizontal benachbarter Anordnung und gemäß Fig. 3 in vertikal benachbarter Anordnung angeordnet.

[0027] In den Fig. 4, 5 und 6 sind verschiedene Varianten von Stranggießanlagen in Kombination mit einem Reversierwalzgerät schematisch dargestellt.

[0028] Gemäß Fig. 4 ist einer Stranggießanlage 13 mit einer Kokille 14, einer Rollenführungsbahn 15 und einer dieser nachgeordneten Trenneinrichtung 16 ein Temperatur-Ausgleichsofen 17 zur Aufnahme von vom Strang abgetrennten Bändern nachgeordnet. Ist der Strang 18, wie er aus der Kokille 14 austritt, nicht dünn genug, um im durcherstarrten Zustand gewickelt werden zu können, ist in der Stranggießanlage noch ein nicht näher dargestelltes Vorwalzgerüst zur Walzung eines wickelbaren Stranges 18 vorgesehen. Direkt in der Linie der Stranggießanlage 13 sind als Haspelöfen ausgebildete Wickelvorrichtungen 3 bis 3"' und dazwischen liegend ein Reversierwalzgerüst 1 angeordnet. Gemäß dem in Fig. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind also auf jeder Seite 2 bzw. 4 des Reversierwalzgerüstes 1 jeweils zwei Haspelöfen 3, 3' und 3", 3"' vorgesehen. Es könnten auch mehr sein oder auch nur auf einer der beiden Seiten 2 und 4 des Reversierwalzgerüstes 1 ein einziger Haspelofen.

[0029] Die Funktion ist folgende: Zunächst wird ein vom Strang 18 abgetrenntes Band 9' in den Temperatur-Ausgleichsofen 17 direkt eingefördert, u.zw. mit einer die Stranggießgeschwindigkeit wesentlich übersteigenden Abzugsgeschwindigkeit. Nach einem Temperaturausgleich wird das Band 9' gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren abwechselnd mit einem zweiten, zuvor vom Strang 18 abgetrennten Band 9 gewalzt.

[0030] Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist es möglich - wie in Fig. 5 dargestellt -, auf den Temperatur-Ausgleichsofen 17 zu verzichten, es kann nämlich der in Strangförderrichtung erstangeordnete Haspelofen 3 diese Funktion übernehmen, ohne daß das erfindungsgemäße Verfahren zum Reversierwalzen gestört ist. In diesem Fall sind auf jeder Seite 2 und 4 des Reversierwalzgerüstes jeweils mindestens zwei Haspelöfen 3, 3' und 3", 3"' angeordnet.

[0031] Fig. 6 zeigt eine Sonderbauform eines in Strangauslaufrichtung erstgeordneten Haspelofens 3, der eine eigene Bandeinlauföffnung 19 und eine eigene Bandaustrittsöffnung 20, ähnlich wie in Fig. 3 dargestellt, aufweist. Der Haspeldorn 21 (es sind hier zwei Haspeldorne 21 symmetrisch zur Symmetrieachse vorgesehen) dieses Haspelofens 3 ist mittels einer Stelleinrichtung in eine Aufwickelanfangsposition I an der Bandeinlauföffnung 19 zwecks Erfassens des Bandanfanges sowie in eine Abwickelposition II, in der ein auf dem Haspeldorn 21 gewickelter Bund 12 gegen eine ortsfest am Haspelofen 3 angeordnete bzw. anzudrückende Andrückrolle 22 gepreßt ist, bewegbar, wobei die Andrückrolle 22 in Abwickelrichtung der Bandaustrittsöffnung 20 vorgelagert ist. Ein Haspelofen dieser Art ist in der österreichischen Patentanmeldung A 647/95 näher beschrieben

[0032] Die Erfindung beschränkt sich nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele, sondern sie kann in verschiedener Hinsicht modifiziert werden. Beispielsweise können bei einer Einrichtung gemäß Fig. 1 auf der Seite 4 des Reversierwalzgerüstes 1 ebenfalls zwei Haspelöfen angeordnet sein, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, ein Band 9 bzw. 9' auch nach einer ungeraden Anzahl von Walzstichen einem Temperaturausgleich bzw. einer Wärmebehandlung zu unterziehen. Sollen mehr als zwei Bänder abwechselnd gewalzt werden, ist eine entsprechende Anzahl von Haspelöfen vorzusehen.

[0033] Anhand des nachstehenden Beispieles eines Walzplanes ist zu ersehen, welche Zeit für ein Band 9 bzw. 9' für eine Wärmebehandlung bei zwei abwechselnd gewalzten Bändern 9, 9' bei einer Einrichtung nach Fig. 1 zur Verfügung steht. Das Walzen jedes Bandes 9, 9' erfolgt in jeweils sieben Stichen mit einem Temperaturausgleich bzw. einer Haltezeit, der bzw. die sich über jeweils zwei Stichzeiten erstreckt.

Hierin bedeuten:



[0034] 
HO 3 Haspelofen 3
HO 3' Haspelofen 3'
HO 3" Haspelofen 3"
HZ Band 9 Temperaturausgleich bzw. Haltezeit für Band 9
HZ Band 9' Temperaturausgleich bzw. Haltezeit für Band 9'
9 (Stich i) Position von Band 9 nach Stich Nr. i
   9' (Stich i): Position von Band 9' nach Stich Nr. i
Walzplan
Prozeßschritt Auslauf HO 3" HO 3' HO 3 Einlauf  
          9 Erstes Band 9
1   9 (Stich 1)        
2     9 (Stich 2)   9' Erstes Band 9'
3   9' (Stich 1) HZ Band 9      
4     HZ Band 9 9' (Stich 2)    
5   9 (Stich 3)   HZ Band 9'    
6     9 (Stich 4) HZ Band 9'    
7   9' (Stich 3) HZ Band 9      
8     HZ Band 9 9' (Stich 4)    
9   9 (Stich 5)   HZ Band 9'    
10     9 (Stich 6) HZ Band 9'    
11   9' (Stich 5) HZ Band 9      
12     HZ Band 9 9' (Stich 6)    
13 9 (Stich 7)     HZ Band 9' 9 Zweites Band 9
14   9 (Stich 1)   HZ Band 9'    
15 9' (Stich 7)   HZ Band 9      
16     9 (Stich 2)   9' Zweites Band 9'
17   9' (Stich 1)        
18       9' (Stich 2)    
19   9 (Stich 3)   HZ Band 9'    
20     9 (Stich 4) HZ Band 9'    
21   9' (Stich 3) HZ Band 9      
22     HZ Band 9 9' (Stich 4)    
 
 
      usw.      
 
 
 



Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines warm-reversiergewalzten Bandes (9, 9'), insbesondere eines Stahlbandes, wobei ein Band entweder durch Stranggießen direkt oder durch Stranggießen und anschließendes Vorwalzen hergestellt wird, anschließend das Band (9, 9') in mehreren Walzstichen warmgewalzt und nach jedem Walzstich zu einem Bund (12) gewickelt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zwei oder mehrere Bänder (9, 9') abwechselnd gewalzt werden und während des Walzens eines der Bänder (9) in mindestens einem Walzstich das andere Band (9') oder die anderen Bänder in zu einem Bund (12) gewickelter Warteposition verharren.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das Band (9') bzw. die Bänder in zu einem Bund (12) gewickelter Warteposition ein Wärmeausgleich durchgeführt wird, u.zw. einschließlich des Bandendes bzw. der Bandenden.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für das Band (9') bzw. die Bänder in zu einem Bund (12) gewickelter Warteposition eine Wärmebehandlung, insbesondere eine Aufheizung, durchgeführt wird, u.zw. einschließlich des Bandendes bzw. der Bandenden.
 
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, mit einer Stranggießanlage (13), gegebenenfalls einem Vorwalzgerüst, und mit einer nachgeordneten Band-Walzanlage mit mindestens einem Reversierwalzgerüst (1) und Wickelvorrichtungen (3), gekennzeichnet durch mindestens drei Wickelvorrichtungen (3), von denen mindestens zwei an einer Zulaufseite (2) des Reversierwalzgerüstes (1) und mindestens eine an der anderen Zulaufseite (4) des Reversierwalzgerüstes (1) vorgesehen sind.
 
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Zulaufseite (2, 4) des Reversierwalzgerüstes (1) jeweils zwei Wickelvorrichtungen (3) vorgesehen sind.
 
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtungen (3) mit einem Wärme-Isoliermantel (6) ausgestattet sind.
 
7. Einrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtungen als Haspeiöfen (3) ausgebildet und vorzugsweise mit einer Heizeinrichtung (11) ausgestattet sind.
 
8. Einrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Wickelvorrichtungen (3) gemeinsam von einem Isoliermantel (6) umgeben sind (Fig. 2, 3).
 
9. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtung (3) mit einer das Bandende auf- und abwickelnden Einrichtung (10, 11) versehen ist.
 
10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickelvorrichtung (3) mit einer isolierten, gegebenenfalls beheizbaren, weitgehend geschlossenen Einlauf- bzw. Auslaufzone versehen ist.
 
11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Wickelvorrichtung (3) mit einer Schutzgaseinrichtung ausgestattet ist.
 


Claims

1. A process for the production of a hot-reverse-rolled strip (9, 9'), in particular a steel strip, wherein a strip is produced either directly by continuous casting or by continuous casting plus a subsequent roughing operation, the strip (9, 9') is subsequently hot-rolled in several rolling passes and after each rolling pass is wound into a coil (12), characterized in that two or several strips (9, 9') are rolled alternately and during the rolling of one of the strips (9) in at least one rolling pass the other strip (9') or the other strips remain in a waiting position wound into a coil (12).
 
2. A process according to claim 1, characterized in that a heat equalization is carried out for the strip (9') or the strips, namely including the strip end or the strip ends, while the strip(s) is (are) in a waiting position in the form of a coil (12).
 
3. A process according to claim 1 or 2, characterized in that a heat treatment, in particular heating, is carried out for the strip (9') or the strips, namely including the strip end or the strip ends, while the strip(s) is (are) in a waiting position in the form of a coil (12).
 
4. A device for carrying out the process according to one or several of claims 1 to 3, comprising a continuous casting plant (13), optionally a roughing stand, and comprising a strip rolling plant that is arranged subsequently and has at least one reversing stand (1) and coiling means (3), characterized by at least three coiling means (3), of which at least two are provided on an entry side (2) of the reversing stand (1) and at least one, on the other entry side (4) of the reversing stand (1).
 
5. A device according to claim 4, characterized in that two coiling means (3) are provided on each entry side (2, 4) of the reversing stand (1).
 
6. A device according to claim 4 or 5, characterized in that the coiling means (3) are provided with a heat-insulating jacket (6).
 
7. A device according to claim 6, characterized in that the coiling means are configured as coiler furnaces (3) and preferably are provided with a heating means (11).
 
8. A device according to claim 6 or 7, characterized in that two coiling means (3) are jointly surrounded by an insulating jacket (6) (Figs. 2, 3).
 
9. A device according to one or several of claims 4 to 8, characterized in that the coiling means (3) is provided with a device (10, 11) for coiling and uncoiling the strip end.
 
10. A device according to one or several of claims 4 to 8, characterized in that the coiling means (3) is provided with an insulated, optionally heatable, largely closed inlet or outlet zone.
 
11. A device according to one or several of claims 4 to 10, characterized in that at least one coiling means (3) is provided with a protective gas means.
 


Revendications

1. Procédé pour fabriquer un feuillard (9,9') laminé à chaud selon un laminage réversible, notamment un feuillard d'acier, selon lequel on forme un feuillard soit directement par coulée continue, soit par coulée continue et prélaminage ultérieur, puis on applique un laminage à chaud au feuillard (9,9') dans plusieurs passes de laminage et après chaque passe de laminage, on l'enroule pour former une bobine (12), caractérisé en ce qu'on lamine alternativement deux ou plusieurs feuillards (9,9') et que pendant le laminage de l'un des feuillards (9), dans au moins une passe de laminage l'autre feuillard (9') ou les autres feuillards sont retenus dans une position d'attente en étant enroulés sous la forme d'un collet (12).
 
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que pour le feuillard (9') ou pour les feuillards dans une position d'attente à l'état enroulé sous la forme d'une bobine (12), on exécute un équilibrage thermique, et ce y compris pour l'extrémité du feuillard et les extrémités des feuillards.
 
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que pour le feuillard (9') ou les feuillards dans la position d'attente dans laquelle ils sont enroulés pour former une bobine (12), on exécute un traitement thermique, notamment un chauffage, et ce y compris pour l'extrémité du feuillard ou pour les extrémités des feuillards.
 
4. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon une ou plusieurs des revendications 1 à 3, comportant une installation de coulée continue (13), éventuellement une cage de prélaminage et une installation aval de laminage de feuillard comportant au moins une cage de laminage réversible (1) et des dispositifs d'enroulement (3), caractérisé par au moins trois dispositifs d'enroulement (3), dont deux au moins deux sont prévus sur le côté arrivée (2) de la cage de laminage réversible (1) et au moins un est prévu sur l'autre côté d'arrivée (4) de la cage de laminage réversible (1).
 
5. Dispositif selon la revendication 4, caractérisé en ce que respectivement deux dispositifs d'enroulement (3) sont prévus sur chaque côté d'arrivée (2,4) de la cage de laminage réversible.
 
6. Dispositif selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que les dispositifs d'enroulement (3) sont équipés d'une gaine d'isolation thermique (6).
 
7. Dispositif selon la revendication 6, caractérisé en ce que les dispositifs d'enroulement sont agencés sous la forme d'ouvertures de dévidoir (3) et sont équipés de préférence d'un dispositif de chauffage (11).
 
8. Dispositif selon la revendication 6 ou 7, caractérisé en ce que les dispositifs d'enroulement (3) sont entourés en commun par une enveloppe isolante (6) (figures 2, 3).
 
9. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 4 à 8, caractérisé en ce que le dispositif d'enroulement (3) comporte un dispositif (10, 11) qui enroule et déroule l'extrémité du feuillard.
 
10. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 4 à 8, caractérisé en ce que le dispositif d'enroulement (3) est équipé d'une zone isolée d'entrée ou de sortie éventuellement chauffable et fermée dans une large mesure.
 
11. Dispositif selon une ou plusieurs des revendications 4 à 10, caractérisé en ce qu'au moins un dispositif d'enroulement (3) est équipé d'un dispositif à gaz protecteur.
 




Zeichnung