Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zur Abstimmung von planaren supraleitenden
Filtern nach der Gattung des unabhängigen Anspruchs.
[0002] Aus der EP 05 22 515 A1 ist eine Methode, einen planaren supraleitenden Filter mit
einem einzelnen Resonator zu verstimmen, bekannt. Der abzustimmende planare Filter
besteht hierbei aus einem Substrat mit einer Supraleiterschicht auf der Unterseite,
welche als Masseleitung dient. Auf der Oberseite befindet sich, ebenfalls aus supraleitendem
Material, eine Mikrostruktur, welche einen Leiter zur kapazitiven Einkopplung des
Hochfrequenzsignals, einen Resonator, und eine Leitung zur kapazitiven Auskopplung
des Signals umfaßt. Der Resonator ist eine in etwa kreisförmige planare Mikrostruktur,
deren laterale Abmessungen seine Resonanzeigenschaften bestimmen. Des weiteren bestimmt
die effektive dielektrische Funktion der Umgebung des Resonators seine Resonanzeigenschaften.
Der Imaginärteil der effektiven dielektrischen Funktion bewirkt die Filterverluste,
ihr Realteil beeinflußt die Lage der Resonanzfrequenz. Der Filter befindet sich in
einem Gehäuse, in dessen Deckel mindestens ein mit einem Gewinde versehenes Durchgangsloch
vorgesehen ist. Hierdurch wird eine Schraube gedreht, derart, daß der Schraubenkopf
sich außerhalb des Gehäuses befindet, und das Gewindeende der Schraube in das elektrische
Feld der sich im Filter fortpflanzenden Mikrowelle oder Millimeterwelle eintaucht.
Zur Minimierung der Verluste wird die Anbringung eines supraleitenden Plättchens mit
in etwa demselben Durchmesser wie das Gewinde der Schraube an der Schraubenspitze
vorgeschlagen.
[0003] In einem Filter mit mehreren Resonatoren beeinflußt eine über einem Resonator befindliche
Schraube in erster Näherung dessen Resonanzfrequenz. Eine Schraube, welche in den
Zwischenraum zwischen zwei benachbarten Resonatoren eintaucht, beeinflußt in erster
Linie die Kopplung zwischen diesen beiden Resonatoren. Die in EP 05 22 515 A1 für
einen einzelnen Resonator vorgeschlagene Abstimmethode ist geeignet für die Herstellung
von Filtern mit sehr geringen Verlusten, jedoch ist die Abstimmung von komplexeren
Filtern mit einer größeren Anzahl von Resonatoren, bedingt durch die große Anzahl
von Freiheitsgraden, extrem zeitaufwendig. Dies ist dem Fachmann bekannt.
[0004] Weiterhin ist aus der WO 94/28592, insbesondere Figur 12, ist ein planarer Bandpaßfilter
auf Hochtemperatursupraleiterbasis in Mikrostreifenleitertechnik bekannt. Auf einem
Trägersubstrat befindet sich eine Supraleiterschicht auf der Unterseite, welche als
Masseleitung dient. Auf der Oberseite befindet sich, ebenfalls aus supraleitendem
Material, eine Mikrostruktur, welche einen Leiter zur kapazitiven Einkopplung des
Hochfrequenzsignals, mehrere Resonatoren, und eine Leitung zur kapazitiven Auskopplung
des Signals umfaßt. Der Resonator ist ein Streifenleiter von etwa rechteckiger Form,
dessen laterale Abmessungen seine Resonanzeigenschaften bestimmen. In der WO 94/28591
besteht das Trägersubstrat aus einer Schichtstruktur, welche mindestens eine ferroelektrische
oder antiferroelektrische Schicht beinhaltet. Durch Anlegen einer Spannung an diese
ferroelektrische oder antiferroelektrische Schicht kann deren dielektrische Funktion
signifikant geändert werden, und somit auch die dielektrische Funktion der Umgebung
des planaren Filters. Somit kann auch die Resonanzcharakteristik des Filters geändert
werden, allerdings nur integral, das heißt, in einer näherungsweise gleichen Weise
für alle Resonatoren, welche den Filter bilden. Mit einher geht bei diesem Verfahren
eine Erhöhung der Verluste.
[0005] Aus der US-A-4-849-722 ist es bekannt, bei einem planaren Bandfilter einen leitfähigen
Abschirmkörper aus zwei Teilen vorzusehen, wobei der eine Teil relativ zum anderen
Teil verschoben werden kann.
Vorteile der Erfindung
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren mit den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß die Abstimmung deutlich weniger aufwendig
ist und trotzdem erlaubt, Filter mit geringen Verlusten herzustellen, wobei, bedingt
durch den geringeren Zeitaufwand bei der Abstimmung, die Herstellungskosten eines
fertig abgestimmten Filters deutlich niedriger ausfallen, da der Zeitaufwand, welcher
zur Abstimmung notwendig ist, einen signifikanten Anteil an den Herstellungskosten
darstellt, wobei es besonders vorteilhaft ist, am Gehäuse eine verschiebbare Wandung
vorzusehen, da hiermit alle Resonanzfrequenzen aller Resonatoren gleichmäßig verschoben
werden und nur noch geringfügiger Abstimmungsaufwand an weniger Schrauben zur Kopplung
der einzelnen Resonatoren notwendig ist, wobei mit einer doppelwandigen Gehäusewandung
mit einem absenkbaren Innendeckel, das Gehäuse leicht abgedichtet werden kann und
wobei durch eine Verschiebbarkeit dieses Innendeckels mittels Piezotranslatoren die
Abstimmung auch bei Betriebstemperatur
(i. A. 77 Kelvin) und gegebenenfalls auch im Kältemittelbad erfolgen kann. Als weiterer
Vorteil ist anzusehen, daß, bedingt durch die elektrische Steuerung der Resonanzverschiebung,
diese Methode mit elektrischen Regelkreisen kompatibel ist.
[0007] Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen
und Verbesserungen des im unabhängigen Anspruch angegebenen Verfahrens möglich.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, den Gehäusedeckel auf der Innenseite mit einer leitenden
Platte einer genau definierten Dicke zu versehen, da diese Methode schon bei der Montage
des Filters einen grob vorjustierten Filter liefert. Als weiterer Vorteil ist anzusehen,
daß durch Herstellung eines geeigneten Satzes von Platten, welche sehr preiswert herzustellen
sind, ein Satz von Filtern mit geringfügig verschiedenen Resonanzfrequenzen hergestellt
werden kann, ohne unterschiedliche Supraleitermikrostrukturen zu erzeugen, für welche
ein ungleich kostspieligerer Satz von verschiedenen Masken vonnöten wäre.
[0009] Schließlich sieht es die Erfindung vor, mehrere Filter gleicher Bauart in einem Gehäuse
mit gestuftem Deckel unterzubringen, da auf diese Weise sehr preisgünstig eine Filterbank
für Frequenzmultiplexanwendungen erhalten werden kann.
Zeichnung
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Figur 1 die perspektivische Ansicht eines Filters in einem aufgeschnittenen Gehäuse,
welches mit einem höhenverstellbaren Deckel versehen ist,
Figur 2 eine Transmissionskurve eines erfindungsgemäßen Filters,
Figur 3 ein Filter eingebaut in ein Gehäuse, welches einen vom Deckel absenkbaren
Innendeckel aufweist,
Figur 4 einen Filter, welcher in ein Gehäuse eingebaut ist, welches einen mittels
Piezotranslatoren gegenüber dem Deckel absenkbaren Innendeckel aufweist,
Figur 5 einen Filter, eingebaut in ein Gehäuse, welches mit Platten auf der Deckelinnenseite
versehen ist und
Figur 6 eine Filterbank, auf deren Gehäusedeckel eine gestufte Platte angebracht ist.
Beschreibung der Erfindung
[0011] Figur 1 zeigt einen planaren Filter in Mikrostreifenleiterbauweise in einem Gehäuse.
Der planare Filter besteht aus einem dielektrischen Substrat (1), welches auf der
Unterseite mit einem Supraleiter, vorzugsweise einem Hochtemperatursupraleiter, beschichtet
ist. Diese Schicht bildet die Masseleitung (2). Auf der Oberseite des dielektrischen
Substrats (1) ist eine Mikrostruktur, ebenfalls aus supraleitendem Material, aufgebracht,
bestehend aus einer Eingangsleitung (3), Resonatoren (4,5,6) und einer Ausgangsleitung
(7). Dieser planare supraleitende Filter ist in ein Gehäuse, bestehend aus einer Bodenplatte
(10), einer Gehäusewand (11) und einem Deckel (12) eingebaut. Der Deckel (12) ist
mittels zweier Schrauben (13,14) an der Gehäusewand (11) befestigt. Im folgenden Text
werden auch die Begriffe Gehäusewandung oder Wandung als Sammelbegriff für Deckel,
Bodenplatte und Wand herangezogen. Im Deckel (12), senkrecht über der Linie (30) befindet
sich eine Koppelschraube (20), deren Gewindeende in das Gehäuseinnere ragt. Die Linie
(30) verläuft zwischen den Resonatoren (5,6); Schnittzeichnungen in den folgenden
Figuren geben Schnitte entlang einer Ebene, welche diese Linie beinhaltet und senkrecht
zur Oberfläche des Substrats (1) verläuft, wieder.
[0012] Eine einlaufende Millimeter- oder Mikrowelle wird über den Eingangsleiter (3) an
die Serie von Resonatoren (4,5,6) angekoppelt. Das gefilterte Signal steht am kapazitiv
gekoppelten Ausgangsleiter (7) zur Verfügung. Bei dem in Figur 1 gezeigten Planarfilter
handelt es sich um einen Bandpaßfilter, bei welchem nur Mikrowellen oder Millimeterwellen
(im folgenden auch mit dem Sammelbegriff Hochfrequenzwellen bezeichnet) mit einer
Frequenz, welche der Eigenfrequenz der Resonatoren (4,5,6) entspricht, zwischen Eingangsleiter
(3) und Ausgangsleiter (7) transmittiert werden. Durch geeignete Strukturierung sind
auch andere Filterarten realisierbar, insbesondere Bandsperrfilter, Tiefpaßfilter
oder Hochpaßfilter, auf welche die erfindungsgemäße Methode ebenfalls angewandt werden
kann. Der Deckel (12) ist mittels der Schrauben (13,14) an der Gehäusewand (11) befestigt.
Darüber hinaus werden diese Schrauben (13,14) zur Höhenverstellung des Deckels herangezogen.
Dies geschieht durch Lockern der Schrauben (13,14) und Hochhalten des Deckels (12)
durch eine auf die Schrauben (13,14) aufgesetzte Kontermutter (15). Die auf der Schraube
(14) aufgesetzte Kontermutter wird vom Deckel (12) in Figur 1 verdeckt. Durch Absenken
des Deckels (12) werden die Resonanzfrequenzen aller Resonatoren (4,5,6) und damit
das Transmissionsband des Filters zu höheren Frequenzen verschoben, Anheben des Deckels
wirkt entgegengesetzt. Die Charakteristik eines solchen Filters, allerdings mit sieben
Resonatoren, für zwei verschiedene Lagen des Deckels ist in Figur 2 dargestellt.
[0013] Die Kopplung zwischen den einzelnen Resonatoren bestimmt die spektrale Feinstruktur
innerhalb des Transmissionsbandes. Ein Beispiel für diese sehr schwache spektrale
Feinstruktur ist in Figur 2 mit einem Pfeil gekennzeichnet. Diese Kopplung wird durch
die Koppelschraube (20) beeinflußt. Das Gewindeende der Koppelschraube taucht sowohl
in das elektrische Feld des Resonators (5) als auch in das elektrische Feld des Resonators
(6) ein und dient somit als doppelte kapazitive Kopplung zwischen den Resonatoren
(5) und (6). Eine stärker entwickelte Kopplung, welche im hier gewählten Ausführungsbeispiel
einer weiter eingedrehten Schraube entspricht, glättet die Feinstruktur innerhalb
des Transmissionsbands. Bei stärkerer Kopplung wird auch das Transmissionsband gespreizt,
so daß die Feinjustierung das Ziel hat, Bandbreite und spektrale Feinstruktur des
Filters gleichzeitig an den beabsichtigten Einsatz anzupassen. Diese Feinjustierung
der spektralen Transmissionscharakteristik wird im allgemeinen nach der Fixierung
der spektralen Lage des gesamten Transmissionsbandes durch den absenkbaren Deckel
vorgenommen werden.
[0014] Ein zweites erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel ist in Figur 3 dargestellt. Die
Figur 3 zeigt einen Schnitt durch einen Filter in einem Gehäuse entlang einer Schnittlinie
(30) (siehe Figur 1). Gleichartige oder gleichfunktionierende Bauteile wie in Figur
1 wurden mit derselben Bezugsziffer versehen. Auf der Unterseite (2) eines dielektrischen
Substrats (1) befindet sich eine supraleitende Schicht (2), welche als Masseleiter
fungiert. Die Resonatoren des Filters liegen außerhalb der Schnittebene und sind deshalb
in Figur 3 nicht sichtbar. Der Filter ist in ein Gehäuse, mit Bodenplatte (10) und
Gehäusewand (11), deren konstruktive Ausgestaltung eine sichere Fixierung des Filterelements
gewährleistet, eingebaut. Dem Fachmann sind jedoch auch alternative Methoden zur Befestigung,
wie z. B. Kleben, Schrauben, Klammern usw., offensichtlich. Ferner weist das Gehäuse
einen Deckel (12) auf, welcher mit Löchern (50,52,53) versehen ist. Im Innern des
Gehäuses, parallel zum Deckel (12), befindet sich der Innendeckel (40), welcher eine
mit der Bohrung (50) fluchtende Bohrung (51) aufweist, welche mit einem Gewinde versehen
ist. An dem Deckel (40) sind ferner zwei Gewindebolzen (41,42) angebracht, dergestalt,
daß sie durch die Löcher (52,53) im Deckel (12) nach außen ragen, sowie eine Dichtung
(45) welche den Innendeckel (40) gegen die Gehäusewand abdichtet. Auf den Gewindebolzen
(41,42) sind Muttern (44,45) aufgeschraubt. Auf der Außenseite des Deckels sind Federn
(16) aufgeklebt, derart, daß ihr federndes Ende das Ende der Gewindebolzen (41,42)
berührt und eine axiale Kraft auf diese in Richtung des Filters ausübt. Durch das
Gewindeloch (51) ist eine Koppelschraube (20) eingeschraubt. An den Gehäusewänden
(11) sind Sicherungsnasen (15) vorgesehen.
[0015] Die auf den Gewindebolzen (41,42) befindlichen Muttern (44,45) dienen zusammen mit
den auf die Gewindebolzen drückenden Federn (16) zum Einstellen und Fixieren eines
Abstandes zwischen dem Innendeckel (40) und dem Deckel (12). Durch Lösen der Kontermuttern
(44,45) wird der Innnendeckel (40) durch den Federdruck abgesenkt und somit die Frequenz
des Transmissionsbands des Filters erhöht. Die Sicherungsnasen (15) schützen die supraleitende
Mikrostruktur auf der Oberseite des Substrats vor Beschädigungen durch einen irrtümlich
losgelösten Innendeckel (40). Durch die Koppelschraube (20) ist es möglich, die Kopplung
zwischen den einzelnen Resonatoren, und damit die spektrale Feinstruktur innerhalb
des Transmissionsbands, zu beeinflussen. Die Dichtung (45) und die Tatsache, daß das
Loch (51) mit einem Gewinde versehen ist, bewirken ein relativ dichtes Gehäuse. Trotzdem
mag es u. U. zweckmäßig sein, das Loch (50) anstelle des Lochs (51) mit einem Gewinde
zur Verstellung der Koppelschraube (20) zu versehen, um die Kopplung zwischen Resonatoren
und die Frequenzverstimmung der Resonatoren zu trennen. Ebenso ist ein anderer Schraubenmechanismus
zur Höhenverstellung des Innendeckels (40) als der hier gezeigte denkbar. Insbesondere
sind hier auch hochgenaue, mit geringen Einbaumaßen aufwartende, in den Deckel zu
integrierende Einsätze vorstellbar.
[0016] Eine elektrisch steuerbare Methode, den Innendeckel abzusenken, um den Filter abzustimmen,
ist in dem weiteren Ausführungsbeispiel in Figur 4 gezeigt. Wiederum befindet sich
ein auf einem dielektrischen Substrat (1) aufgebrachter planarer Filter, von welcher
in der dargestellten Schnittzeichnung nur der supraleitende Masseleiter (2) sichtbar
ist, in einem Gehäuse, welches aus einer Bodenplatte (10), einer Gehäusewand (11)
und einem Deckel (12) besteht. Filter und Gehäuse sind entlang der gleichen Schnittlinie
aufgeschnitten wie die Einrichtung in Fig. 3. Gleiche oder funktionsgleiche Bauteile
wie in den vorhergehenden Figuren wurden mit denselben Bezugszeichen versehen. An
der Innenseite des Deckels (12) sind zwei Piezotranslatoren (60) angebracht, welche
wiederum mit dem Innendeckel (40) verbunden sind. Innendeckel (40) und Deckel (12)
weisen zwei koaxiale Bohrungen (51,50) auf, von welchen die Bohrung (51) mit einem
Gewinde versehen ist und die Bohrung (50) mit einer elektrisch isolierenden Führungsbuchse
(61) versehen ist. In der Bohrung (51) befindet sich eine Koppelschraube (20).
[0017] Das Anheben und Absenken des Innendeckels, welches die Filtercharakteristik in derselben
Weise wie im vorherigen Beispiel beeinflußt, geschieht in diesem Beispiel durch Anlegen
einer Spannung an den oder die Piezotranslatoren (60). Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist die Koppelschraube (20) am Innendeckel und nicht am Außendeckel befestigt. Eine
naheliegende Lösung für das Anlegen einer Spannung am Piezotranslator (60) besteht
daher darin, eine Spannung zwischen Deckel (12) und Koppelschraube (20) anzulegen.
Ebenso besteht die Möglichkeit, die Spannungszuführung zu den Piezotranslatoren (60)
mittels zweier Leiterdrähte zu lösen; in diesem Falle besteht auch die Möglichkeit,
die Koppelschraube (20) im Deckel (12) statt im Zwischendeckel (40) zu verankern,
um die Justierung der spektralen Lage des Transmissionsbands einerseits, und seiner
spektralen Form andererseits weitgehend zu trennen. Eine Anwendungsmöglichkeit dieses
Ausführungsbeipiels der hier offenbarten Erfindung besteht darin, die elektrisch gesteuerte
Abstimmung des Filters mit einem Steuer- und Regelkreis zu kombinieren, um somit beispielsweise
Drifterscheinungen zu kompensieren.
[0018] Die Schnittzeichnung in Figur 5 zeigt ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel.
Der Schnitt ist entlang der in Figur 1 dargestellten Schnittlinie ausgeführt; gleiche
oder funktionsgleiche Bauteile wie in den vorhergehenden Figuren werden mit denselben
Bezugszeichen versehen. Wiederum ist ein Filter, bestehend aus einem Masseleiter (2),
aufgebracht auf einem dielektrischen Substrat (1), und einem nicht in der Figur 5
sichtbaren Resonator in ein Gehäuse, bestehend aus Bodenplatte (10), Gehäusewand (11)
und Deckel (12), eingebaut. Eine Koppelschraube (20) ist in ein Gewindeloch (50) eingeschraubt.
Auf der Innenseite des Deckels (12) ist eine leitende Platte (70) angebracht.
[0019] In diesem Ausführungsbeispiel erfolgt die Auswahl der spektralen Lage des Filterbands
durch Auswahl einer Platte (70) mit der passenden Dicke und ihrer Anbringung auf der
Innenseite des Deckels (12). Wiederum kann die Koppelschraube (20) zur Beeinflussung
der spektralen Feinstruktur des Filterbandes herangezogen werden. Die Änderung der
spektralen Lage des Transmissionsbands ist nach dem Zusammenbau des Gehäuses nicht
mehr möglich, ohne das Gehäuse wieder zu öffnen, jedoch läßt sich auf diese Weise
mit sehr einfachen Mitteln eine Vorabstimmung treffen, welche dann mit Hilfe der Koppelschrauben
(20) nur noch im Detail korrigiert werden muß. Ebenso ist es möglich, mittels eines
Satzes ausgewählter Platten (70) aus derselben Supraleitermikrostruktur einen Satz
Filter herzustellen, deren Transmissionscharakteristik sich in einer genau definierten
Weise unterscheidet.
[0020] Figur 6 zeigt den Querschnitt durch eine Filterbank, in welcher sich vier identische
planare Filter (80), hergestellt mit identischen Masken auf identischen Substraten,
ausgehend von identischen Supraleiterschichten auf beiden Seiten, befinden. Das Gehäuse
besteht aus einer Bodenplatte (10), einer Gehäusewand (11) und einem Deckel (12).
Auf der Innenseite des Deckels (12) ist eine Stufenplatte (72) befestigt.
[0021] Durch die unterschiedlichen Abstände zwischen den planaren Filtern (80) und der ihnen
zugewandten Oberfläche der Stufenplatte (72) wird die spektrale Lage der Transmissionsfrequenzen
der durch die einzelnen Planarfilter realisierten Kanäle leicht gegeneinander verstimmt,
ohne die spektrale Feinstruktur zu ändern. Auf diese Weise kann mit sehr einfachen
Mitteln und unter Umgehung der Herstellung mehrerer Masken eine Vielkanalfilterbank
gebaut werden. Falls erforderlich und/oder erwünscht können auch in diesem Realisierungsbeispiel
noch zusätzliche Schrauben zur Feinabstimmung vorgesehen werden.
[0022] In den vorhergehenden Ausführungsbeispielen wurde der Gehäusedeckel stellvertretend
für andere Gehäusekomponenten, welche sich hinreichend nahe am Planarfilter befinden,
so daß sie mit dem elektrischen Feld der sich durch die Filterstruktur ausbreitenden
Hochfrequenzwelle wechselwirken, herangezogen. Mögliche Abwandlungen der Erfindung
bestehen darin, eine oder mehrere Seitenwände und/oder den Boden verschiebbar im oben
genannten Sinne zu gestalten. Ebenso erscheint es denkbar, die Koppelschrauben (20)
und den verschiebbaren Deckel an verschiedenen Flächen zu realisieren, beispielsweise
die Koppelschrauben (20) an einer Seitenwand koaxial zu der in Figur 1 gezeigten Linie
(30) anzubringen, und die parallel zum Substrat (1) verlaufende, der Oberfläche (das
heißt, der Fläche mit den Resonatoren) zugewandte Gehäusefläche als verschiebbaren
Deckel im oben genannten Sinne auszubilden.
[0023] In den obigen Ausführungsbeispielen kamen Koppelschrauben (20), welche in den Halbraum
zwischen zwei Resonatoren ragten, zum Einsatz, falls zusätzlich zur Verschiebung des
Transmissionsbands durch die verschiebbare Gehäusewandung die Feinstruktur des Transmissionsbands
geändert werden sollte. Ebenso ist aber denkbar, zusätzlich zum absenkbaren Gehäusedeckel,
eine oder mehrere Abstimmschrauben im Feldraum über einem einzelnen Resonator vorzusehen.
Es ist dann möglich, das gesamte Transmissionsband integral durch Verschieben der
Gehäusewandung zu verschieben, und zusätzlich, beispielsweise durch Verschieben der
Resonanz eines einzelnen Resonators, den Filter schmalbandiger oder breitbandiger
auszugestalten.
1. Verfahren zur Abstimmung von planaren Filtern (80) für Millimeterwellen oder Mikrowellen
mit mehreren Resonatoren (4,5,6), wobei der Filter in einem Gehäuse angeordnet ist
und wobei ein leitendes Element (40; 72), welches sich hinreichend nahe am Filter
befindet, so daß dieses mit dem elektrischen Feld der Millimeterwellen oder Mikrowellen
wechselwirken kann, relativ zum Filter verschoben wird, wobei sich das leitende Element
über mehrere Resonatoren erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß das planare Filter supraleitend ist, daß der den Resonatoren zugewandte Teil einer doppelwandigen Gehäusewandung relativ zum
Filter verschoben wird und daß die Verschiebung durch Piezotranslatoren (60) bewirkt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine weitere Gehäusewandung verschoben wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf mindestens einer Innenwand des Gehäuses eine leitende Platte mit der zur gewünschten
Verstimmung notwendigen Dicke angebracht wird.
4. Filterbank bestehend aus mindestens zwei planaren Filtern (80) mit mehreren Resonatoren
für Millimeterwellen oder Mikrowellen, eingebaut in einem Gehäuse, wobei auf der Deckelinnenseite
ein als Stufenplatte (72) ausgebildetes leitendes Element in hinreichender Nähe, so
daß die über mehrere Resonatoren sich erstreckende und den Filtern zugewandte Oberfläche
der Stufenplatte mit dem elektrischen Feld der Millimeterwellen oder Mikrowellen wechselwirken
kann, angebracht ist, wobei das leitende Element relativ zu den Filtern verschiebbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß die planaren Filter supraleitend sind, daß der den Resonatoren zugewandte Teil einer doppelwandigen Gehäusewandung relativ zum
Filter verschiebbar ist und daß die Verschiebung durch Piezotranslatoren bewirkt wird.
1. Method for tuning planar filters (80) for millimetric waves or microwaves having a
number of resonators (4, 5, 6), with the filter being arranged in a housing and with
a conductive element (40; 72), which is located sufficiently close to the filter that
said filter can interact with the electric field of the millimetric waves or microwaves,
is shifted relative to the filter, with the conductive element extending over a number
of resonators, characterized in that the planar filter is superconducting, in that that part of a double-walled housing wall which faces the resonators is shifted relative
to the filter, and in that the shift is produced by piezoelectric translators (60).
2. Method according to Claim 1, characterized in that at least one further housing wall is shifted.
3. Method according to Claim 1, characterized in that a conductive plate with the thickness required for the desired tuning is fitted to
at least one inner wall of the housing.
4. Filter bank comprising at least two planar filters (80) having a number of resonators
for millimetric waves or microwaves, installed in a housing, with a conductive element,
which is in the form of a stepped plate (72) being fitted on the inside of the cover,
in a sufficiently close position that the surface of the stepped plate which extends
over a number of resonators and faces the filters can interact with the electric field
of the millimetric waves or microwaves, with the conductive element having the capability
to be shifted relative to the filters, characterized in that the planar filters are superconducting, in that that part of a double-walled housing wall which faces the resonators can be shifted
relative to the filter, and in that the shift is produced by piezoelectric translators.
1. Procédé pour accorder des filtres planaires (80) d'ondes millimétriques ou micro-ondes
à l'aide de plusieurs résonateurs (4, 5, 6), selon lequel
le filtre est logé dans un boîtier et un élément conducteur (40, 72) suffisamment
proche du filtre pour coopérer avec le champ électrique de micro-ondes ou ondes millimétriques,
peut être déplacé par rapport au filtre ; l'élément conducteur s'étend sur plusieurs
résonateurs,
caractérisé en ce que
• le filtre planaire est supraconducteur,
• la partie d'une paroi de boîtier à double paroi, tournée vers le résonateur, peut
être déplacée par rapport au filtre, et
• le coulissement est produit par des organes de translation piézo-électriques (60).
2. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce qu'
on déplace au moins une autre paroi du boîtier.
3. Procédé selon la revendication 1,
caractérisé en ce que
sur au moins une paroi intérieure du boîtier, il y a une plaque conductrice d'épaisseur
nécessaire pour réaliser l'accord souhaité.
4. Banc de filtres composés d'au moins deux filtres planaires (80) avec plusieurs résonateurs
pour les ondes millimétriques ou micro-ondes, intégrés dans un boîtier, et sur le
côté intérieur du couvercle, on a un élément conducteur en forme de plaque étagée
(72), suffisamment proche pour s'étendre sur plusieurs résonateurs, la face supérieure
de la plaque, étagée, tournée vers les filtres, coopèrant avec le champ électrique
de micro-ondes ou ondes millimétriques, et l'élément conducteur pouvant coulisser
par rapport aux filtres,
caractérisé en ce que
les filtres planaires sont supraconducteurs et la partie de la paroi de boîtier à
double paroi qui est tournée vers les résonateurs, peut coulisser par rapport aux
filtres, le coulissement étant produit par des organes de translation piézo-électriques.