(19)
(11) EP 0 977 668 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
17.10.2001  Patentblatt  2001/42

(21) Anmeldenummer: 98931955.3

(22) Anmeldetag:  21.04.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B41F 13/62, B65H 45/16
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/DE9801/100
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 9847/709 (29.10.1998 Gazette  1998/43)

(54)

EINRICHTUNG ZUM EINSTELLEN VON FALZKLAPPEN

DEVICE FOR ADJUSTING FOLDING JAWS

DISPOSITIF POUR REGLER DES MACHOIRES DE PLIAGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 21.04.1997 DE 19716626

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
09.02.2000  Patentblatt  2000/06

(73) Patentinhaber: KOENIG & BAUER Aktiengesellschaft
97080 Würzburg (DE)

(72) Erfinder:
  • MICHALIK, Horst, Bernhard
    D-97204 Höchberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 0 095 605
DE-A- 2 537 919
DE-A- 3 838 314
DE-B- 1 057 141
DE-A- 2 103 946
DE-A- 2 755 361
DE-A- 4 143 003
GB-A- 361 416
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Einstellen des Klemmspaltes zwischen Falzklappen entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1.

    [0002] Durch das DE-GM 19 38 644 ist ein Falzklappenzylinder eines Falzapparates von Rotationsdruckmaschinen mit kurvengesteuerten Falzklappenwellen und federnden Gegenklappen bekannt, wobei die gesteuerten Falzklappenspindeln und die federnden Gegenklappen an zwei getrennten, zueinander verdrehbaren Zylinderkörperteilen angeordnet sind. Beide Zylinderkörperteile werden zum Einstellen der Produktdicke mittels eines Keilstückes gegen die Kraft einer Feder zueinander verstellt.

    [0003] Nachteilig bei diesem Falzklappenzylinder ist, daß zwei aufwendig herzustellende Zylinderkörperteile zueinander verstellt werden müssen.

    [0004] Die DE-OS 27 55 361 beschreibt einen Falzklappenzylinder einer Rotationsdruckmaschine. Steuerkurven der Falzklappen sind zur Einstellung eines Öffnungszeitpunktes der Falzklappen in Umfangsrichtung und zur Umstellung der Betriebsart in axialer Richtung des Falzklappenzylinders einstellbar.

    [0005] Die DE-OS 21 03 946 offenbart einen Falzklappenzylinder, bei dem die Falzklappenwellen mittels Zahnräder miteinander synchronisiert sind.

    [0006] Die EP 00 95 605 A2 zeigt eine Steuerung für eine Falzklappe eines Klappenzylinders im Falzapparat von Rotationsdruckmaschinen. Dabei ist die Winkelstellung zwischen Falzklappe und zugehörigem Rollenhebel veränderbar.

    [0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zum Einstellen des Klemmspaltes zwischen Paaren von Falzklappen eines Falzklappenzylinders zu schaffen.

    [0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.

    [0009] Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß dicke Falzprodukte bis zu 192 Seiten mit verhältnismäßig geringer Kraft quergefalzt werden können. Indem durch das Wirken der Vorfalz-Klemmelemente die Mitte des Falzbruches genau definiert ist, wird ein genauer Querfalz erzeugt, zumal beide Hälften der Signaturen jeweils um einen gleichen Betrag der Eindringtiefe des Falzmessers in den Vorfalz-Klemmspalt gezogen werden. Da das Querfalzen in zwei Stufen, Vorfalzen und Fertigfalzen erfolgt, sind die jeweils für eine Falzstufe erforderlichen Kräfte verringert. Durch den Einsatz von zylindrischen Vorfalz-Klemmelementen des zangenartig wirkenden Vorfalz-Klemmelemente-Systems werden die mit dem Vorfalz-Klemmspalt in Verbindung stehenden Seitenflächen des Vorfalzproduktes beschädigungsfrei behandelt. Desgleichen erfolgt das Fertigfalzen des Vorfalzproduktes bis zu 192 Seiten infolge der Verwendung von Falzwalzen beschädigungsfrei.

    [0010] Durch das Schaffen einer Einrichtung zum Einstellen des Klemmspaltes zwischen Falzklappen wird die Anordnung von aufwendigen, zueinander verdrehbaren Zylinderkörperteilen vermieden. Mittels eines einfachen Getriebes kann der Abstand von Falzklappen voreingestellt werden. Weiterhin ist diese Einrichtung ebenfalls zum Voreinstellen von Paaren von auf einem Vorfalzzylinder befindlichen Vorfalz-Klemmelementen geeignet.

    [0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.

    [0012] Es zeigen
    Fig. 1
    einen Querschnitt durch eine schematische Darstellung eines Falzapparates;
    Fig. 2
    einen Querschnitt durch eine vergrößerte schematische Darstellung eines Vorfalz-Klemmelementes, welches soeben ein Querfalzprodukt aufgenommen hat;
    Fig. 3
    einen Längsschnitt III - III nach Fig. 1, wobei nur ein Ende eines Vorfalzzylinders mit einer zentralen Steuerung der Vorfalz-Klemmelementen-Systeme dargestellt ist.


    [0013] Zwischen Seitengestellen 1; 2 sind zwei Längsfatztrichter 3; 4 angeordnet, welche an ihrer Papiereinlaufseite eine mittels Motor 6 angetriebene Trichtereinlaufwalze 7 aufweisen. An ihrer Trichterauslaufseite sind jeweils ein Paar zwischen Seitengestellen 8; 9 befindliche Trichterfalzwalzen 11, jeweils eine Zugwalzengruppe 12 sowie überführwalzen 13 angeordnet, welche einen oder mehrere Papierstränge 14; 16 über eine Hauptzugwalzengruppe 17 einer ebenfalls zwischen den Seitengestellen 8; 9 gelagerten Querschneide- und Querfalzeinrichtung 18 zuleitet. Die Querschneide- und Querfalzeinrichtung 18 weist einen bekannten zweiteiligen, d. h. mit zwei Schneidmessern 19 versehenen Schneidzylinder 21 auf, welcher wiederum gegen einen bekannten fünfteiligen Falzmesser-, Nutleiste- und Punkturzylinder 22 - oder auch Transport- und Falzmesserzylinder genannt - arbeitet. Dieser Zylinder 22 weist jeweils fünf an seinem Umfang angeordnete Falzmesser und Falzmesserarmaturen 23, Nutleisten 24 und Punktursysteme 26 auf.

    [0014] Die Querschneide- und Querfalzeinrichtung 18 hat weiterhin einen Rotationskörper, z. B. einen Vorfalzzylinder 27 mit einer Anzahl n, z. B. drei, fünf oder sieben, jedoch vorzugsweise fünf in gleichmäßigen Abständen an seinem Umfang 42 verteilten Vorfalz-Klemmelemente-Systemen 28, welche jeweils mit den Falzmesserarmaturen 23 des Zylinders 22 zusammenwirken (Fig. 1).

    [0015] Jedes der Vorfalz-Klemmelemente-Systeme 28 besteht aus einer Anzahl m von zwei bis zehn sich in achsparalleler Richtung des Vorfalzzylinders 27 nebeneinander und voneinander in einem lichten Abstand a beabstandet angeordneter maulartig arbeitender Paare 29 von falzklappenartigen Vorfalz-Klemmelementen 31; 32.

    [0016] Zwischen Seitenwänden 33 des Vorfalzzylinders 27 - in Fig. 3 nur eine Seitenwand 33 darstellt - sind zwei Wellen 34; 36, z. B. Hohlwellen, mit den Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 bestückt. Die Enden der Wellen 34; 36 sind in den Seitenwänden 33 des Vorfalzzylinders 27 gelagert und werden miteinander mittels wellenfesten Zahnsegmenten 37; 38 oder Zahnrädern synchronisiert. Im Zentrum der Welle 34; 36 ist eine Drehstabfeder 39; 41 eingesetzt. Jeweils ein Ende der Drehstabfeder 39; 41 ist mit der Welle 34; 46 verbunden; das andere Ende der Drehstabfeder 39; 41 ist in einer nichtdargestellten Spanneinrichtung fixiert.

    [0017] Diese Spanneinrichtung befindet sich an der Außenseite der nichtdargestellten Seitenwand, die der Seitenwand 33 gegenüberliegt.

    [0018] Jedes Vorfalz-Klemmelement 31; 32 ist an seinem peripherienahen Ende sowie an der mit dem Vorfalzprodukt in Verbindung stehenden Seite mit einer Verdickung ausgebildet. Dazu trägt die Welle 34 radial in Richtung Peripherie 42 des Vorfalzzylinders 27 gerichtete, voneinander im Abstand a beabstandete fingerartige, federelastische Träger 43. Jeder Träger 43 trägt an seinem peripherienahen Ende eine in achsparalleler Richtung zum Vorfalzzylinder 27 verlaufende zylindrische Verdickung 46. D. h. das auf das Falzprodukt wirkende Ende der Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 steht im Vergleich zum Träger 43 vor.

    [0019] Die zweite Welle 36 trägt in gleicher Weise Träger 44 mit jeweils einem zylindrischen Verdickung 47. Die Träger 43; 44 mit den Verdickungen 46; 47 arbeiten jeweils als Paare 29 von Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 zusammen.

    [0020] Es ist auch möglich, den Träger 43; 44 und die dazugehörige Verdickung 46; 47 einstückig auszubilden.

    [0021] Diese mit einer Verdickung versehenen Enden sind nicht nur bei Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 verwendbar, sondern auch allgemein bei Falzklappen.

    [0022] Auf einer der Wellen, z. B. der Welle 34 befindet sich drehfest auf dem Wellenende mit dem Einspannpunkt der Drehstabfeder 39 ein Steuerarm 49. Der Steuerarm 49 weist an seinem drehstabfernen Ende eine Laufrolle 51 auf, welche auf einer bekannten seitengestellfesten Steuerkurvenbahn 52 abläuft.

    [0023] Diese Steuerkurvenbahn 52 weist Erhebungen und Vertiefungen zur Erzeugung eines Hubes zum öffnen und Schließen der Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 auf.

    [0024] Rotationsachsen 53; 54 des Vorfalzzylinders 27 sowie des Falzmesser-, Nutleisten- und Punkturzylinders 22 sind mittels einer gedachten Zentralen 56 und die Rotationsachse 54 ist mittels eine gedachten Zentralen 57 zu einer Rotationsachse 58 des Schneidzylinders 21 beabstandet. Unterhalb dieser Zentralen 56; 57 ist der Zylinder 22 mit seitengestellfesten Papierführungsstäben 59 umgeben.

    [0025] Dem Vorfalzzylinder 27 sind zwei zwischen den Seitengestellen 8; 9 zueinander federnd gelagerte, ebenfalls zur Querschneide- und Querfalzeinrichtung 18 zugehörige Falzwalzen 61; 62 zum Fertigfalzen der Druckprodukte nachgeordnet. Der Transport von vorgefalzten Druckprodukten zwischen dem Vorfalzzylinder 27 und den Falzwalzen 61; 62 erfolgt mittels zweier zusammenwirkender Bandsysteme 63; 64.

    [0026] Die Bänder des ersten Bandsystems 63 sind am Umfang 42 des Vorfalzzylinders 27 in zwischen den Paaren 29 von Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 befindlichen Nuten 66 sowie einem Teil vom Umfang der ersten Falzwalze 61 geführt. Jeweils an solchen Stellen der Nuten 66 des Vorfalzzylinders 27, an welchen sich ein Vorfalz-Klemmelemente-System 28 befindet, weist der Vorfalzzylinder 27 gegenüber der Peripherie 42 eine sekantenartige, sich in achsparalleler Richtung erstreckende Fläche 67 auf (Fig. 2). Diese Fläche 67 hat zwischen den geschlossenen Paaren 29 der Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 eine Tiefe t, welche größer ist als der zweifache Radius r der Verdickungen 46; 47.

    [0027] Ebenfalls ist am Umfang 76 des Transport- und Falzmesserzylinders 22 jeweils an der Stelle, an welcher Falzmesser 23 angeordnet sind, jeweils eine sekantenartige, sich in achsparalleler Richtung zum Transport- und Falzmesserzylinder 22 erstreckende Fläche 77 vorgesehen.

    [0028] Das zweite Bandsystem 64 ist oberhalb und seitlich des Vorfalzzylinders 27 mittels Bandführungswalzen 68 teilweise um den Vorfalzzylinder 27 sowie um die zweite Falzwalze 62 geführt. Beide Bandsysteme 63; 64 wirken miteinander zusammen.

    [0029] Der lichte Abstand zwischen den beiden Falzwalzen 61; 62 ist entsprechend der Dicke des Querfalzproduktes mittels einer bekannten Falzwalzen-Spaltverstelleinrichtung 74 einstellbar. Beide Falzwalzen 61; 62 sind deshalb in bekannter Weise gegeneinander federnd gelagert, um unbeschadet zeitweise eine Verdickung von Falzprodukten, z. B. nach dem Wechsel und der Verbindung von Papierbahnen, zu kompensieren.

    [0030] Oberhalb der Zylinder 22; 27 sind zwischen dem Einlauf der Papierstränge 14; 16 und dem zweiten Bandsystem 64 seitengestellfeste Papierführungsstäbe 70 angeordnet.

    [0031] Unterhalb der Falzwalzen 61; 62 ist im Seitengestell 8; 9 ein bekanntes Schaufelrad 69 mit einem bekannten Druckprodukt-Ausstoßsystem 71 zur Auslage der Querfalzprodukte auf einem Auslageband 72 angeordnet. Dem Auslageband 72 ist ein seitlich am Schaufelrad 69 in vertikaler Richtung befindliches Leitband 73 vorgeordnet.

    [0032] Die öffnungsweite der Paare 29 von Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 ist mittels der Form der Steuerkurvenbahn 52 einstellbar.

    [0033] Zum Einstellen der Produktdicke der vorzufalzenden Signaturen 78 weist die Steuerkurvenbahn 52 in axialer Richtung im Querschnitt gesehen eine Breite f auf, die einer mehrfachen Breite der Laufrollenspur entspricht. Die Steuerkurvenbahn 52 hat im Querschnitt, d. h. über eine Dicke der Steuerkurve 84 eine Steigung, welche sich in Richtung Seitengestell 8 vergrößert. Demzufolge ist die Steuerkurve 8 kegelstumpfförmig ausgebildet und in axialer Richtung E des Vorfalzzylinders 27 verschiebbar angeordnet. Die Steuerkurve 84 hat eine zentrische Bohrung und ist seitlich an einem hülsenförmigen Steuerkurventräger 86 befestigt, wobei ein Innendurchmesser der zentrischen Bohrung und ein Innendurchmesser des Steuerkurventrägers 86 gleich ist und beide Teile 84; 86 vorzugsweise einstückig ausgebildet sind (Fig. 3).
    Der Steuerkurventräger 86 ist zusammen mit der Steuerkurve 84 koaxial auf einer seitengestellfesten Lagerbüchse 87 angeordnet, welche wiederum im Inneren einen Wellenzapfen 88 des Vorfalzzylinders 27, in einem Kugellager 89 gelagert, aufnimmt. Der hülsenartige Teil des Steuerkurventrägers 86 weist auf seiner Mantelfläche 91 ein Außengewinde 92 auf und ist mittels z. B. einer Paßfeder 93 auf dem Steuerkurventräger 86 verdrehsicher und axialverschiebbar gelagert.

    [0034] Mit dem Außengewinde 92 des Steuerkurventrägers 86 ist ein Innengewindehülse 94 in Eingriff, welche auf ihrer seitengestellnahen Seite einstückig mit einem Führungsring 96 verbunden ist. Der Führungsring 96 stützt sich mit seiner inneren Lauffläche drehbar auf der Mantelfläche 91 des Steuerkurventrägers 86 ab und ist z. B. mittels eines zweiteiligen seitengestellfesten Halteringes 97, welcher in eine in der Mantelfläche 98 umlaufende Ringnut 99 eingreift, gegen axiale Verschiebung gesichert.

    [0035] Die Innengewindehülse 94 weist auf ihrer Mantelfläche 98 eine Verzahnung 101 auf, welche z. B. mittels eines Zahnriemens 102 mit einer Zahnscheibe 103 eines seitengestellfesten Motors 104 verbunden ist. Mit dem Motor 104 ist mit einem Drehwinkelgeber 106 drehfest gekoppelt.

    [0036] Soll nun der Vorfalz-Klemmspalt 81 auf Grund der veränderten Dicke eines anderen Falzproduktes verändert werden, so wird mittels des Antriebes 104 bis 101 die Innengewindehülse 94 verdreht, so daß dadurch der Steuerkurventräger 86 in axialer Richtung E bewegt wird. Befindet sich die Laufrolle 51 auf der Steuerkurvenbahn 52 in einer anderen, z. B. höheren Position als in Fig. 3 dargestellt, so verringert sich die Weite des Vorfalz-Klemmspaltes 81.

    [0037] Statt der im Querschnitt gesehen, ballig ausgeführten Lauffläche der Steuerrolle 51 kann diese auch kegelstumpfförmig ausgebildet sein und sich somit an die Steigung der Steuerkurvenbahn 52 anpassen. Dabei entspricht die Steigung der Steuerkurvenbahn 52 einer Höhe des Hubes der Steuerrolle 51.

    [0038] Es ist auch möglich, Falzklappen von Falzklappenzylindern damit in ihrer Weite einzustellen.

    [0039] Nach einer weiteren Ausführungsvariante kann die Steuerkurvenbahn 52 auch seitengestellfest angeordnet und der die Laufrolle 51 tragende Steuerarm 49 kann auf der Spindel bzw. der Drehstabfeder 41 in axialer Richtung verstellbar sein. Wesentlich ist jedoch, daß die bezüglich der Drehachse 53 des Vorfalzzylinders 27 geneigte Steuerkurvenbahn 52 zur Kurvenrolle 51 relativ verschiebbar angeordnet ist.

    [0040] Ein Verfahren zum Querfalzen von Signaturen läuft wie folgt ab.
    Aus den übereinandergeführten Papiersträngen 14; 16 werden unter Mitwirkung des Schneidzylinders 21 auf dem Falzmesser-, Nutleisten- und Punkturzylinder 22 Signaturen 78 geschnitten, welche an ihrer in Laufrichtung B des Zylinders 22 weisenden Vorderkante eines vorlaufenden Teils 79 der Signatur 78 mittels der Punktursysteme 26 jeweils erfaßt und einem Vorfalz-Klemmelemente-System 28 des Vorfalzzylinders 27 zugeführt werden. Dabei wird jede Signatur 78, gesammelt oder ungesammelt, mittels eines auf dem Zylinder 22 befindlichen Falzmessers 23 in einen Vorfalz-Klemmspalt 81 des Vorfalz-Klemmelemente-Systems 28 geschoben. Sowohl das vorlaufende Teil 79 als auch ein nachlaufendes Teil 82 der Signatur 78 wird um einen Betrag der Eindringtiefe des Falzmessers 23 in den Vorfalz-Klemmspalt 81 geschoben. Fig. 2 zeigt eine Stellung D der Zylinder 22; 27, bei welcher sowohl die Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 als auch das Falzmesser 23 die Zentrale 56 bereits um einen Drehwinkel Alpha durchlaufen haben. Nach dem Zurückziehen des Falzmessers 23 (Fig. 2) schließen sich die Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 zangenartig, bzw. maulartig, und bilden einen Vorfalz 83 an der Signatur 78 aus.

    [0041] Dabei werden die Punkturen des Punktursystems 26 während des Einbringens der Signatur 78 in den Vorfalz-Klemmspalt 81 entgegen der Uhrzeigerdrehrichtung B des Transport- und Formzylinders 22 aus dem vorlaufenden Teil 79 der Signatur 78 herausgezogen (siehe auch DE 195 33 064 A1).

    [0042] Dadurch, daß die Verdickungen 46; 47 der Träger 43; 44 zylinderförmig ausgebildet sind, wird der Vorfalz 83 jenseits einer gedachten Berührungslinie der beiden Verdickungen 46; 47 und innerhalb der beiden Vorfalz-Klemmelemente 31; 32 als Wulst ausgebildet. Daher kann das so ausgebildete Vorfalzprodukt 83; 79; 82 während des weiteren Transportes auf dem Vorfalzzylinder 27 nicht aus den geschlossenen Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 herausrutschen. Somit ist der Radius r einer Verdickung 46; 47 kleiner als die Eindringtiefe eines Falzmessers 23 in einen Vorfalz-Klemmspalt 81. Nach etwa einer viertel Umdrehung des Vorfalzzylinders 27 - von der Stelle 56 des Vorfalzens aus - in Gegenuhrzeigerdrehrichtung C wird das nichtdargestellte Vorfalzprodukt zwischen beiden Bandsystemen 63; 64 aufgenommen. Etwa nach reichlich einer halben Umdrehung des Vorfalzzylinders 27 nach dem Vorfalzvorgang trennen sich die Bandsysteme 63; 64 vom Vorfalzzylinder 27 (in Fig. 1 nicht dargestellt) wobei das erste Bandsystem 63 das Vorfalzprodukt bei geöffneten Vorfalz-Klemmelementen 31; 32 an seinem Vorfalz 83 soeben herausgehoben hat und nachfolgend beide Bandsysteme 63; 64 das Vorfalzprodukt den Falzwalzen 61; 62 zum Fertigfalzen zuführen.

    [0043] Nach Verlassen der Falzwalzen 61; 62 wird das fertiggefalzte Druckprodukt dem Schaufelrad 69 übergeben und nachfolgend auf dem Auslageband 72 abgelegt.

    [0044] Ergänzend zu den bereits genannten Vorteilen bestehen die Vorteile des Vorfalzens beim zweistufigen Querfalzen darin, daß durch die Abrundung der peripherienahen Teile der Vorfalzklemmelemente für die Signatur ein größerer Stützabstand zwischen Falzmesser und Vorfalz-Klemmelement vorhanden ist, als bei bekannten Falzklappensystemen. Durch diesen größeren Stützabstand und die Abrundung der peripherienahen Teile können dicke Falzprodukte ohne Beschädigung und mit geringerer Kraft als bei den herkömmlichen Falzklappensystemen in den Vorfalz-Klemmspalt eingebracht werden. Die abgerundeten Vorfalz-Klemmelemente schonen auf Grund ihrer großen Berührfläche die Außenlagen des Falzproduktes. Die Innenlagen des Falzproduktes werden dadurch geschont, daß sich das Falzmesser über die abgerundeten Vorfalz-Klemmelemente abwickeln kann, ohne dabei das Vorfalzprodukt einzuklemmen.

    [0045] Um beim Vorfalzvorgang ein Reißen der Punkturen zu verhindern, werden die Punkturen bei Rückzug gegenüber der Vorderkante des vorlaufenden Teils der Signatur noch zusätzlich etwa um einem Betrag der Eindringtiefe des Falzmessers in den Vorfalz-Klemmspalt zurückbewegt.

    Bezugszeichenliste



    [0046] 
    1
    Seitengestell
    2
    Seitengestell
    3
    Längsfalztrichter
    4
    Längsfalztrichter
    5
    -
    6
    Motor (7)
    7
    Trichtereinlaufwalze
    8
    Seitengestell
    9
    Seitengestell
    10
    -
    11
    Trichterfalzwalze (3; 4)
    12
    Zugwalzengruppe (3; 4)
    13
    überführwalze (3)
    14
    Papierstrang
    15
    -
    16
    Papierstrang
    17
    Hauptzugwalzengruppe
    18
    Querschneide- und Querfalzeinrichtung
    19
    Schneidmesser (21)
    20
    -
    21
    Schneidzylinder (18)
    22
    Falzmesser-, Nutleisten- und Punkturzylinder (18)
    23
    Falzmesserarmatur (22)
    24
    Nutleiste (22)
    25
    -
    26
    Punktursystem (22)
    27
    Vorfalzzylinder (18)
    28
    Vorfalz-Klemmelemente-System
    29
    Paar (31; 32)
    30
    -
    31
    Vorfalz-Klemmelement
    32
    Vorfalz-Klemmelement
    33
    Seitenwand (27)
    34
    Welle (28)
    35
    -
    36
    Welle (28)
    37
    Zahnsegment (34)
    38
    Zahnsegment (36)
    39
    Drehstabfeder (34)
    40
    -
    41
    Drehstabfeder (36)
    42
    Peripherie, Umfang (27)
    43
    Träger (34)
    44
    Träger (36)
    45
    -
    46
    Verdickung (43)
    47
    Verdickung (44)
    48
    -
    49
    Steuerarm (39)
    50
    -
    51
    Laufrolle (49)
    52
    Steuerkurvenbahn
    53
    Rotationsachse (27)
    54
    Rotationsachse (22)
    55
    -
    56
    Zentrale (53; 54)
    57
    Zentrale (54; 58)
    58
    Rotationsachse (21)
    59
    Papierführungsstäbe
    60
    -
    61
    Falzwalze (18)
    62
    Falzwalze (18)
    63
    Bandsystem, erstes
    64
    Bandsystem, zweites
    65
    -
    66
    Nut (63)
    67
    Fläche (42)
    68
    Bandführungswalze
    69
    Schaufelrad
    70
    Papierführungsstäbe
    71
    Druckprodukt-Ausstoßsystem
    72
    Auslageband
    73
    Leitband
    74
    Falzwalzen-Spaltverstelleinrichtung
    75
    -
    76
    Umfang (22)
    77
    Fläche (76)
    78
    Signatur
    79
    Teil, vorlaufendes (78)
    80
    -
    81
    Vorfalz-Klemmspalt (28)
    82
    Teil, nachlaufendes (78)
    83
    Vorfalz (78)
    84
    Steuerkurve (27)
    85
    -
    86
    Steuerkurventräger (84)
    87
    Lagerbüchse (88; 86)
    88
    Wellenzapfen
    89
    Kugellager (88)
    90
    -
    91
    Mantelfläche (86)
    92
    Außengewinde (91)
    93
    Paßfeder
    94
    Innengewindehülse (96)
    95
    -
    96
    Führungsring (94)
    97
    Haltering
    98
    Mantelfläche (96)
    99
    Ringnut (98)
    100
    -
    101
    Verzahnung (94, 98)
    102
    Zahnriemen
    103
    Zahnscheibe
    104
    Motor
    105
    -
    106
    Drehwinkelgeber (104)
    107
    Außenseite (33)
    108
    Rotationsachse (51)
    B
    Drehrichtung (22)
    C
    Drehrichtung (27)
    D
    Stellung (22; 27)
    E
    Bewegungsrichtung (84, 86)
    a
    Abstand (47, 47; 46, 46)
    f
    Breite (84)
    m
    Anzahl (28)
    n
    Anzahl (29)
    r
    Radius (46; 47)
    t
    Tiefe (67)
    Alpha
    Drehwinkel (22; 27; 56)



    Ansprüche

    1. Einrichtung zum Einstellen des Klemmspaltes zwischen Paaren (29) von Falzklappen (31; 32) eines Falzklappensystems eines Falzklappenzylinders (27), wobei zum Öffnen und Schließen des Falzklappensystems eine Laufrolle (51) auf einer Steuerkurvenbahn (52) einer Steuerkurve (84) geführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurvenbahn (52) der Steuerkurve (84) über ihre Breite (f) eine Steigung in axialer Richtung des Falzklappenzylinders aufweist, daß die Steuerkurvenbahn (52) in einem durch die Rotationsachse (53) des Falzklappenzylinders (27) verlaufenden Querschnitt gesehen geneigt zur Rotationsachse (53) des Falzklappenzylinders (27) angeordnet ist, daß die Steuerkurve (84) und die Laufrolle (51) in axialer Richtung (E) zum Falzklappenzylinder (27) relativ zueinander verschiebbar angeordnet sind.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (84) in axialer Richtung (E) zum Falzklappenzylinder (27) verschiebbar angeordnet ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurvenbahn (52) eine Breite (f) aufweist, die einer mehrfachen Breite der Laufrollenspur entspricht.
     
    4. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzklappen (31; 32) als Vorfalz-Klemmelemente (31; 32) ausgebildet sind, daß der Falzklappenzylinder (27) als Vorfalzzylinder (27) ausgebildet ist und daß dem Vorfalzzylinder (27) Falzwalzen (61; 62) zum Fertigfalzen nachgeschaltet sind.
     
    5. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerkurve (84) an einem axial verschiebbaren, verdrehfesten hülsenförmigen Steuerkurventräger (86) befestigt ist, der ein Außengewinde (92) trägt, daß mit dem Außengewinde (92) eine in axialer Richtung (E) fixierte verdrehbare Innengewindehülse (94, 96) in Eingriff steht, daß die Innengewindehülse (94, 96) mit einem Antrieb (101 bis 104) verbunden ist.
     
    6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufrolle (51) in axialer Richtung (E) verschiebbar angeordnet ist.
     
    7. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Falzklappen (31; 32) eines Paares zum öffnen und Schließen miteinander synchronisiert sind.
     
    8. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Falzklappenzylinder (27) einteilig ausgebildet ist.
     


    Claims

    1. Device for adjusting the clamping gap between pairs (29) of folding jaws (31; 32) of a folding-jaw system of a folding-jaw cylinder (27), a running roller (51) being guided on a control-cam path (52) of a control cam (84) in order to open and close the folding-jaw system, characterized in that the control-cam path (52) of the control cam (84) has, over its width (f), a slope in the axial direction of the folding-jaw cylinder, in that the control-cam path (52), as viewed in a cross section running through the axis of rotation (53) of the folding-jaw cylinder (27), is arranged at an angle to the axis of rotation (53) of the folding-jaw cylinder (27), and in the control cam (84) and the running roller (51) are arranged such that they can be displaced relative to each other in the axial direction (E) with respect to the folding-jaw cylinder (27).
     
    2. Device according to Claim 1, characterized in that the control cam (84) is arranged such that it can be displaced in the axial direction (E) with respect to the folding-jaw cylinder (27).
     
    3. Device according to Claim 1, characterized in that the control-cam path (52) has a width (f) which corresponds to many times the width of the running-roller track.
     
    4. Device according to Claim 1, characterized in that the folding jaws (31; 32) are designed as prefold clamping elements (31; 32), in that the folding-jaw cylinder (27) is designed as a prefolding cylinder (27), and in that folding rolls (61; 62) for the final folding are arranged downstream of the prefolding cylinder (27).
     
    5. Device according to Claim 1, characterized in that the control cam (84) is fixed to an axially displaceable, sleeve-like control cam carrier (86) which is secured against rotation and which bears an external thread (92), in that the external thread (92) is engaged with an internally threaded sleeve (94, 96) which can be rotated but is fixed in the axial direction (E), and in that the internally threaded sleeve (94, 96) is connected to a drive (101 to 104).
     
    6. Device according to Claim 1, characterized in that the running roller (51) is arranged such that it can be displaced in the axial direction (E).
     
    7. Device according to Claim 1, characterized in that the folding jaws (31; 32) of a pair are synchronized to each other for the purpose of opening and closing.
     
    8. Device according to Claim 1, characterized in that the folding-jaw cylinder (27) is constructed in one piece.
     


    Revendications

    1. Dispositif pour régler l'interstice de serrage entre des paires (29) de volets ou mâchoires de pliage (31, 32) d'un système à volets de pliage d'un cylindre à volets de pliage (27), où, pour ouvrir et fermer le système à volet de pliage, un galet de roulement (51) est guidé sur une piste à came de commande (52) d'une came de commande (84), caractérisé en ce que la piste à came de commande (52) de la came de commande (84) présente, dans sa largeur (f), une pente en direction axiale du cylindre à volet de pliage, en ce que la piste à cames de commande (52), si on observe en coupe passant par l'axe de rotation (53) du cylindre à volets de pliage (27), est inclinée par rapport à l'axe de rotation (53) du cylindre à volets de pliage (27), en ce que la came de commande (84) et le galet de roulement (51) sont disposés de façon à être déplaçables l'un par rapport à l'autre, en direction axiale, par rapport au cylindre à volets de pliage (27).
     
    2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la came de commande (84) est déplaçable en direction axiale (E) par rapport au cylindre de volet de pliage (24).
     
    3. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la piste à cames de commande (52) présente une largeur (f) qui est un multiple de la largeur de la trace que suit le galet de roulement.
     
    4. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les volets de pliage (31; 32) sont réalisés sous la forme d'éléments de serrage de prépliage (31; 32), en ce que le cylindre à volets de pliage (27) réalisé sous la forme de cylindre de prépliage (27), et en ce que des rouleaux de pliage (61; 62), devant effectuer le pliage final, sont installés en aval du cylindre de prépliage (27).
     
    5. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la came de commande (84) est fixée sur un support de came de commande (86) en forme de douille, assujetti en rotation, déplaçable axialement, portant un filetage extérieur (92), en ce qu'une douille à filetage intérieur (94; 96) susceptible de tourner, immobilisée en direction axiale (E), est mise en prise avec le filetage extérieur (92), en ce que la douille à filetage intérieur (94; 96) est reliée à un entraînement (101 à 104).
     
    6. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le galet de roulement (51) est déplaçable en direction axiale (E).
     
    7. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les volets de pliage (31; 32) d'une paire sont synchronisés ensemble pour les mouvements d'ouverture et de fermeture.
     
    8. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que le cylindre de volet de pliage (27) est réalisé d'une seule pièce.
     




    Zeichnung