[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Stranggußverfahren zum Herstellen von Material-Profilen,
die Hohlräume aufweisen, und eine Strangguß-Vorrichtung zur Durchführung eines solchen
Verfahrens.
[0002] Gemäß dem Stand der Technik sind verschiedene Verfahren zur Herstellung poriger Metallschaumkörper,
Wabenstrukturen aus Stahlteilen und Verfahren zum kontinuierlichen Gießen von Metallsträngen
nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren, auch mit Gaszufuhr, aus folgenden Patent-
bzw. Offenlegungsschriften bekannt:
[0003] Die deutsche Offenlegungsschrift 38 14 030 A1 betrifft einen Schaumstahl als Struktur-Verbandwerkstoff.
Dieser wird durch Aufeinanderkleben von metallkugelförmigen, oder mit Mulden versehenen
Feinblechen, die dann eine Wabenstruktur bilden, hergestellt.
[0004] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 44 16 371 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung
langer, poriger Metallschaumkörper auf Aluminiumbasis bekannt. Diese Metallschaumkörper
erhöhen, eingefügt in Aluminium-Hohlprofile, deren Widerstandsmoment gegen Biegung
und Verdrehung. Die Metallschaumkörper werden aus Metallpulver und Treibmittel unter
Erwärmung dieser Mischung auf mindestens die Schmelztemperatur des Metalles zu einem
porösen Metallkörper aufgeschäumt.
[0005] Der Nachteil des Standes der Technik aus der DE 38 14 030 A1 und der DE 44 16 371
A1 besteht darin, daß die dort beschriebenen Verfahren zwar die Herstellung von Bauteilen
aus mehreren vorbereiteten Teilen mit als Poren ausgebildeten Hohlräumen erlaubt.
Eine Herstellung von Material-Profilen mit Hohlräumen aus einem Guß ist jedoch nicht
möglich.
[0006] In der WO 86/06 431 und der WO 88/04 586 werden Verfahren beschrieben, die zwar eine
gute Formgebung für Hohlräume in Material-Profilen gestatten, jedoch für einen Leichtbau
von tragenden Bauteilen nicht besonders geeignet sind. In der WO 88/04 586 werden
ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Gießen von Metallsträngen
aus hochschmelzenden Metallen mit endabmessungsnahen Querschnitten nach dem Prinzip
der kommunizierenden Röhren beschrieben.
[0007] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 35 16 737 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Herstellen von mit Gasblasen als Hohlräume durchsetzten metallischen Werkstoffen
in Form von Profilen bekannt, welche im Verhältnis zu ihrem Eigengewicht ein höheres
Widerstandsmoment bei Biege-, Knick- und Verdrehbeanspruchungen aufweisen.
[0008] Das dort beschriebene Verfahren hat den Nachteil, daß die eingebrachten Gasblasen
nicht positioniert werden können, da sie in einen nach oben geführten Materialstrang
im noch flüssigen Zustand eingebracht werden und sich somit aufgrund ihrer Auftriebskraft
zunächst in der Schmelze bewegen, bis diese erstarrt. Außerdem ist bei diesem Verfahren
nur eine relativ geringe Verminderung des spezifischen Gewichtes des Ausgangsmaterials
möglich.
[0009] In der US-A-3 941 182 wird ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Bedeckung von Stahldrähten
mit einer Metallschaummasse beschrieben. Der Metallschaum dient ausschließlich zum
Schutz der Drähte vor einem Zerbrechen. Die Herstellung von Material-profilen mit
Hohlräumen wird dort nicht angesprochen. Die Einleitung von Gas zur Herstellung des
Metallschaums erfolgt über Zuleitungen, denen ein Rührer zur Verteilung der Gasblasen
nachgeschaltet ist, der innerhalb der Metallschmelze angeordnet ist. Eine exakte Positionierung
von Hohlräumen in dem Metallschaum ist aufgrund des Rührers nicht möglich.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Stranggußverfahren zum Herstellen von
Material-Profilen, insbesondere Stahl-Profilen, die Hohlräume aufweisen, und eine
Strangguß-Vorrichtung zur Durchführung eines solchen Verfahrens zu schaffen, wobei
das Materialgewicht der Profile durch Einbringung von Gasblasen, die bevorzugt in
ihrer Lage und Ausdehnung flexibel gestaltet werden können und Hohlräume bilden, vermindert
wird.
[0011] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Stranggußverfahren zum Herstellen von Material-Profilen,
die Hohlräume aufweisen, mit den Schritten:
a) Schmelzen des Materials und Bilden eines Strangs aus dem Material;
b) Abkühlen oder Abkühlenlassen des Materialstrangs, so daß wenigstens ein Teil des
Materialstrangs eine Temperatur aufweist, bei der eine teigige Struktur vorliegt;
c) Einleiten von Gas in den Materialstrangteil teigiger Struktur zur Ausbildung der
Hohlräume, wobei der Materialstrang von oben nach unten geführt wird; und
d) Erstarrenlassen des Materials.
[0012] Mit diesem Verfahren lassen sich Hohlräume in Material-Profilen wie gewünscht positionieren,
denn die Gasblasen werden in solche Materialstrangbereiche eingeleitet, bei denen
eine teigige Struktur des Materials vorliegt. Unter einer teigigen Struktur wird ein
zwischen flüssiger Schmelze und Erstarren liegender Zustand des Materials verstanden,
bei dem sich noch Gasblasen - gegebenenfalls unter hohem Druck - mittels Düsen oder
dgl. in das Material einbringen lassen. Daher ist eine Eigenbewegung der Gasblasen
im Materialstrang - wenn überhaupt - nur äußerst eingeschränkt möglich und sollte
ganz unterbleiben, wenn eine bestimmte Position und Struktur der Hohlräume angestrebt
wird.
[0013] Zudem wird durch die Führung des Materialstrangs von oben nach unten, entgegen der
Auftriebsrichtung der Gasblasen im Materialstrang, erreicht, daß die Gasblasen den
teigigen Materialstrangbereich weitestgehend nicht in Richtung auf den flüssigen Bereich
verlassen können, sondern bestimmungsgemäß einen Hohlraum ausbilden, der mit dem Gas
gefüllt ist.
[0014] Bevorzugt werden als Material metallische Werkstoffe verwendet.
[0015] Vorzugsweise wird in Schritt c) das Gas an mehreren Stellen innerhalb des Materialstrangs
eingeleitet, die auf einer Isothermenfläche liegen. Auf diese Weise können gleichzeitig
mehrere Hohlräume durch Einschluß von Gasblasen erzeugt werden.
[0016] Bevorzugt wird in Schritt c) als Gas ein Edelgas, beispielsweise Argon, verwendet,
um zu vermeiden, daß unerwünschte chemische Reaktionen zwischen dem Material und dem
Gas, die eine Änderung der Materialstruktur im erstarrten Zustand nach sich ziehen
können, stattfinden.
[0017] In Schritt c) kann das Gas kontinuierlich oder impulsförmig zugeführt werden. Somit
lassen sich bei kontinuierlicher Bewegung des Materialstrangs entlang der Kokille
sowohl langgestreckte, durchgehende Hohlräume als auch in Längsrichtung des Materialstrangs
hintereinander angeordnete Hohlräume ausbilden.
[0018] Die Struktur der erzeugten Hohlräume kann durch mindestens ein Ultraschallmeßgerät
überwacht werden, das im Bereich des ablaufenden Materialstrangs angeordnet ist.
[0019] Bevorzugt wird die Außenhaut des Materialstranges durch Fasern verstärkt.
[0020] Vorzugsweise ist in Schritt c) die Geschwindigkeit des Materialstrangs größer als
die Auftriebsgeschwindigkeit von aus dem Gas gebildeten Blasen. In diesem Fall können
die eingeleiteten Gasblasen nicht nach oben, in Richtung auf den flüssigen Materialbereich
entweichen. Aufgrund der teigigen Struktur des Materialteils, in den die Gasblasen
eingebracht werden, ist jedoch die Auftriebsgeschwindigkeit im Normalfall vernachlässigbar
klein. Aufgrund ihrer Abhängigkeit von der Größe der Hohlräume kann sie in Einzelfällen
jedoch bei sehr großen Hohlräumen von gewisser Bedeutung sein.
[0021] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Strangguß-Vorrichtung zum Herstellen von Material-Profilen,
die Hohlräume aufweisen, mit
- einem Vorratsbehälter für flüssiges Material, der eine verschließbare, bodenseitige
Auslaßöffnung aufweist; und
- einer gekühlten Kokille zum Abkühlen von aus der Auslaßöffnung als Strang austretendem,
flüssigem Material,
wobei
- die Kokille unterhalb der Auslaßöffnung und im wesentlichen senkrecht angeordnet ist;
- mindestens ein Gasrohr zum Einleiten von Gas vorgesehen ist, und
- das Gasrohr eine Austrittsöffnung hat, die, abhängig von dem verwendeten Material,
im Inneren der Kokille in einem Bereich angeordnet ist, in dem der Materialstrang
aufgrund der Abkühlung durch die Kokille eine teigige Struktur hat.
[0022] Diese Vorrichtung gewährleistet sowohl eine Führung des Materialstranges von oben
nach unten als auch eine Einleitung der Gasblasen in dem Bereich im Inneren der Kokille,
in dem Material mit der geeigneten, teigigen Struktur vorliegt.
[0023] Bevorzugt ist eine Steuervorrichtung, beispielsweise ein steuerbarer Ventilblock,
vorgesehen, mit der die Gaseinleitung in den Materialstrang in ihrem Betrag, der von
dem verwendeten Gasdruck abhängt, und/oder ihrer Form, kontinuierlich oder impulsförmig,
gesteuert werden kann.
[0024] Die Zuführung von Gas kann über am Austrittsende der Gasrohre angeordnete Düsen erfolgen,
deren Öffnungen, abhängig von der gewünschten Querschnittsform für die Hohlräume,
beispielsweise einen runden, schlitzförmigen oder rechteckigen Querschnitt haben können.
[0025] Bevorzugt ist mindestens ein Ultraschallmeßgerät zur Überwachung der Struktur der
Hohlräume des ablaufenden Materialstrangs vorgesehen.
[0026] Elektrische Signale des Ultraschallmeßgerätes, die die Struktur der Hohlräume wiedergeben,
können der Steuervorrichtung zugeleitet werden, so daß, abhängig von den Meßergebnissen
des Ultraschallmeßgerätes, die gewünschte Struktur der Hohlräume erzeugt werden kann.
Beispielsweise können durch Erhöhung des Gasdrucks im Querschnitt des Materialstrangs
größere Hohlräume oder durch Verlängerung der Gasimpulsbreite in Strangrichtung weiter
ausgedehnte Hohlräume gebildet werden.
[0027] Das Verfahren und eine an das zu verarbeitende Material angepaßte Vorrichtung kann
zur Herstellung von Profilen aus Leichtmetall, Buntmetall oder Kunststoff eingesetzt
werden, wobei Verfahren und Vorrichtung gemäß den Erfordernissen der zu verarbeitenden
Materialien gestaltet sind.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen noch näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Ansicht einer Ausführungsform einer Strangguß-Vorrichtung, teilweise im Schnitt;
- Fig. 2A und 2B
- eine Querschnitt- und eine Längsschnitt-Ansicht eines plattenförmigen Material-Profils;
- Fig. 3A und 3B
- eine Querschnitt- und eine Längsschnitt-Ansicht eines U-förmigen Material-Profils;
und
- Fig. 4A und 4B
- eine Querschnitt- und eine Längsschnitt-Ansicht eines T-förmigen Material-Profils.
[0029] Die Figur 1 zeigt eine Ausführungsform einer Strangguß-Vorrichtung, welche zum Teil
im Schnitt dargestellt ist. Die Position einer Zuleitung 1 aus einem Transportbehälter
ist mit einem Pfeil bezeichnet. Ein Vorratsbehälter 2 ist beispielsweise mit flüssigem
Stahl gefüllt, welcher durch eine Heizvorrichtung auf Temperatur gehalten wird. Am
Boden des Vorratsbehälters 2 befindet sich eine verschließbare, als Trichter ausgebildete
Auslaßöffnung, die durch ein geregeltes Ventil 3 geöffnet und verschlossen werden
kann, wobei eine Niveauregelung mittels eines Ultraschallsensors 17 vorgesehen ist.
[0030] Der Vorratsbehälter 2 ist von einem elektromagnetischen Rührwerk 4 umgeben, so daß
der flüssige Stahl entgast und homogenisiert werden kann. Die Schmelze wird in eine
unter der Auslaßöffnung des Vorratsbehälters 2 senkrecht angeordnete Kokille 6 abgelassen,
welche flüssigkeitsgekühlt ist. Die Kokille 6 ist in senkrecht angeordneten Schlittenelementen
an der Bühne 5 befestigt.
[0031] Wenn Stahl als Material verwendet wird, kann dessen Schmelze beispielsweise bei etwa
1400°C in den Kokillenbereich eintreten und nach Abkühlung durch die Kokille 6 eine
Temperatur von etwa 800°C erreichen, bei der die Schmelze teigig wird. Unabhängig
von den genannten Temperaturen kommt es, wie später erläutert wird, jedoch hauptsächlich
auf den Bereich der Schmelze an, bei dem diese eine teigige Struktur zeigt.
[0032] In die Schmelze werden Rohre 7 aus einem hochtemperaturfesten Material, beispielsweise
Keramik, eingetaucht, die an einen Ventilblock 14 angeschlossen sind. Neben der Gaszufuhr
13 ist erforderlichenfalls eine Kühleinrichtung vorgesehen. Bei dem Gas handelt sich
um ein inertes Gas, beispielsweise Argon, welches mit dem Stahl keine Verbindung eingeht.
Das Gas wird druckgeregelt und kann über den Ventilblock 14 so gesteuert werden, daß
jedes einzelne Rohr 7 zeitlich geöffnet und geschlossen werden kann und erforderlichenfalls
verschiedene Drücke eingestellt werden können.
[0033] Der Gasdruck muß ständig so gesteuert und geregelt werden, daß in die Gasleitungen
kein Stahl zurückgedrückt werden kann. Die Gaszufuhr erfolgt über Öffnungen der Rohre
7 in einem Bereich, in dem die Schmelze sich in teigigem Zustand befindet, vorzugsweise
längs oder nahe eines Bereichs gleicher Temperatur, wie in Figur 1 durch eine Isotherme
I gekennzeichnet ist.
[0034] Die sich bildenden Gasblasen 8 sind dadurch genau positionierbar und in ihrer Ausdehnung
steuerbar, so daß in dem Materialstrang vorherbestimmbar Hohlräume entstehen.
[0035] Die Kokille 6 ist so ausgebildet und mittels einer Senkrechtführung 12 so geführt,
daß eine vertikale Oszillation mit einer Frequenz von ca. 1 Hz möglich ist, um das
Anbacken der Schmelze an der Kokillenwand und an den Gasrohren 7 zu verhindern und
die eingebrachten Gasblasen 8 besser voneinander trennen zu können.
[0036] Ein angebautes, weiteres Ultraschallmeßgerät 15 ermöglicht eine Beurteilung der Blasenstruktur,
wobei eine wassergekühlte Grafitmasse als Übertragungsmedium dienen kann. Vorteilhaft
ist es, ca. 2 Meßgeräte im Winkel von 90° zueinander anzuordnen, um eine räumliche
Beurteilung der erzeugten Blasenstruktur vornehmen zu können. Das elektrische Ausgangssignal
des Ultraschallmeßgerätes 15 kann zur Steuerung des Ventilblocks 14, beispielsweise
des dort eingestellten Gasdrucks und der dort verwendeten Gasimpulsbreite, verwendet
werden, um die gewünschte Blasen- und Hohlraumstruktur zu erzeugen.
[0037] Wahlweise kann zusätzlich ein Röntgengerät eingesetzt werden, um Information über
die Blasenstruktur zu gewinnen.
[0038] Die Gasblasen 8 können nach Lage der Gasrohre 7 positioniert und in ihrer vertikalen
und horizontalen Ausdehnung und Verteilung auf dem Querschnitt gesteuert werden. Letzeres
kann beispielsweise über die Form der Öffnungen der Gasrohre 7 in Verbindung mit einer
entsprechenden Gasdrucksteuerung bewerkstelligt werden.
[0039] Der abfallende und weiterhin von außen gekühlte Strang wird unterhalb der Kokille
6 durch eine Transporteinrichtung 11 übernommen, welche in ihrer Geschwindigkeit so
geregelt werden kann, daß eine optimale Prozeßführung möglich ist. Dies bedeutet u.a.,
daß z.B. die Geschwindigkeit des Stranges größer ist als die Geschwindigkeit des Auftriebs
der eingebrachten Gasblasen 8, sofern überhaupt eine solche Eigenbewegung in der teigigen
Struktur des Materials möglich ist.
[0040] Wenn der Strang die horizontale Ebene erreicht hat, kann er geteilt werden, und die
abgetrennten Abschnitte können zur Weiterverarbeitung geführt werden. Unterhalb der
Anlage befindet sich die Auffangwanne 9 für evtl. austretendes flüssiges Material.
[0041] Die möglichen Querschnittsformen der hergestellten Material-Profile reichen von plattenähnlicher
Struktur, Rechteckform, U-Form bis zur Doppel-T-Trägerstruktur usw. Zusätzlich ist
es möglich, vorzugsweise in der Außenhaut des Material-Profils eine Faserverstärkung
einzubringen, um die Widerstandmomente gegen Biegung, Knickung, Verdrehung wesentlich
zu erhöhen, wobei die Fasern von einer Faserverstärkungs-Vorrichtung 16 in Form von
Rollen, welche entsprechend über den Umfang verteilt sind, abgespult werden. Eine
Vorspannung der Fasern in gewissen Bereichen, welche durch die Verwendungsweise des
Material-Profils zweckmäßig erscheint, ist ebenfalls möglich.
[0042] Die Figuren 2A, 2B, 3A, 3B, 4A und 4B zeigen die Querschnittsformen, wie sie oben
beschrieben sind, mit den zugehörigen Längsschnitten, wobei jedoch die Form der Gasblasen
variabel ist.
[0043] Die gesamte Vorrichtung wird durch eine Prozeßsteuerung so geregelt, daß eine kontinuierliche
Produktion möglich ist.
1. Stranggußverfahren zum Herstellen von Material-Profilen, die Hohlräume aufweisen,
mit den Schritten:
a) Schmelzen des Materials und Bilden eines Strangs aus dem Material;
b) Abkühlen oder Abkühlenlassen des Materialstrangs, so daß wenigstens ein Teil des
Materialstrangs eine Temperatur aufweist, bei der eine teigige Struktur vorliegt;
c) Einleiten von Gas in den Materialstrangteil teigiger Struktur zur Ausbildung der
Hohlräume, wobei der Materialstrang von oben nach unten geführt wird; und
d) Erstarrenlassen des Materials.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem als Material metallische Werkstoffe verwendet werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem in Schritt c) das Gas an einer
oder mehreren Stellen innerhalb des Materialstrangs eingeleitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem, wenn das Gas in Schritt c) an mehreren Stellen
innerhalb des Materialstranges eingeleitet wird, diese nahe oder auf einer Isothermenfläche
liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem in Schritt c) als Gas ein Edelgas,
beispielsweise Argon, verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei dem in Schritt c) das Gas kontinuierlich
oder impulsförmig zugeführt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, bei dem die Struktur der erzeugten Hohlräume
durch mindestens ein Ultraschallmeßgerät (15) überwacht wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei dem die Außenhaut des Materialstranges
durch Fasern (16) verstärkt wird.
9. Strangguß-Vorrichtung zum Herstellen von Material-Profilen, die Hohlräume aufweisen,
mit
- einem Vorratsbehälter (2) für flüssiges Material, der eine verschließbare, bodenseitige
Auslaßöffnung aufweist; und
- einer gekühlten Kokille (6) zum Abkühlen von aus der Auslaßöffnung als Strang austretendem,
flüssigem Material,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Kokille (6) unterhalb der Auslaßöffnung und im wesentlichen senkrecht angeordnet
ist;
- mindestens ein Gasrohr (7) zum Einleiten von Gas vorgesehen ist, und
- das Gasrohr (7) eine Austrittsöffnung hat, die, abhängig von dem verwendeten Material,
im Inneren der Kokille (6) in einem Bereich angeordnet ist, in dem der Materialstrang
aufgrund der Abkühlung durch die Kokille (6) eine teigige Struktur hat.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Steuervorrichtung (14) vorgesehen ist, mit der die Gaseinleitung in den Materialstrang
in ihrem Betrag und/oder ihrer Form, kontinuierlich oder impulsförmig, gesteuert werden
kann.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Ultraschallmeßgerät (15) zur Überwachung der Struktur der Hohlräume
des ablaufenden Materialstrangs (10) vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß Signale der Ultraschallmeßgerätes (15), die die Struktur der Hohlräume wiedergeben,
der Steuervorrichtung (14) zugeleitet werden.
1. Continuous casting method for producing material profiles which have cavities, comprising
the steps of:
a) melting the material and forming a strand from the material;
b) cooling or leaving to cool the material strand, so that at least part of the material
strand is at a temperature at which there is a pasty structure;
c) introducing gas into that part of the material strand which has a pasty structure
so as to form cavities, the material strand being directed downwards from above; and
d) leaving the material to solidify.
2. Method according to Claim 1, in which metallic materials are used as the material.
3. Method according to one of Claims 1 or 2, in which, in step c) , the gas is introduced
at one or more points within the material strand.
4. Method according to Claim 3, in which, when the gas is introduced in step c) at a
plurality of points within the material strand, these lie close to or on an isothermal
surface.
5. Method according to one of Claims 1 to 4, in which, in step c) , an inert gas, for
example argon, is used as the gas.
6. Method according to one of Claims 1 to 5, in which, in step c), the gas is supplied
continuously or in a pulsed manner.
7. Method according to one of Claims 1 to 6, in which the structure of the cavities produced
is monitored by at least one ultrasonic measuring device (15).
8. Method according to one of Claims 1 to 7, in which the outer skin of the material
strand is reinforced by fibers (16).
9. Continuous casting apparatus for producing material profiles which have cavities,
with
- a reservoir (2) for liquid material which has a closable outlet opening at the bottom;
and
- a chilled mould (6) for cooling liquid material leaving the outlet opening as a
strand,
characterized in that
- the mould (6) is arranged beneath the outlet opening and essentially vertically;
- at least one gas tube (7) is provided for introducing gas, and
- the gas tube (7) has an outlet opening which, dependent on the material used, is
arranged in the interior of the mould (6) in a region in which the material strand
has a pasty structure on account of the cooling by the mould (6).
10. Apparatus according to Claim 9, characterized in that a control device (14) is provided, with which the introduction of gas into the material
strand can be controlled in its amount and/or its form, continuously or in a pulsed
manner.
11. Apparatus according to Claim 9 or 10, characterized in that at least one ultrasonic measuring device (15) is provided for monitoring the structure
of the cavities of the material strand (10) running off.
12. Apparatus according to Claim 11, characterized in that signals of the ultrasonic measuring device (15) which reproduce the structure of
the cavities are fed to the control device (14).
1. Procédé de coulée continue pour fabriquer des profilés de matériau comportant des
cavités, comprenant les étapes suivantes :
a) fusion du matériau et formation d'une barre à partir dudit matériau ;
b) refroidissement provoqué ou naturel de la barre de matériau de telle sorte qu'au
moins une partie de ladite barre de matériau présente une température à laquelle la
structure est pâteuse ;
c) introduction de gaz dans la partie de barre de matériau à structure pâteuse aux
fins de former les cavités , la barre de matériau étant déplacée du haut vers le bas,
et
d) solidification du matériau.
2. Procédé selon la revendication 1, dans lequel on utilise comme matériau des matériaux
métalliques.
3. Procédé selon une des revendications 1 ou 2, dans lequel, à l'étape c), on introduit
le gaz en un ou en plusieurs points dans la barre de matériau.
4. Procédé selon la revendication 3, dans lequel, lorsque le gaz, à l'étape c), est introduit
en plusieurs points dans la barre de matériau, ceux-ci sont situés dans le voisinage
ou sur une surface isotherme.
5. Procédé selon une des revendications 1 à 4, dans lequel, à l'étape c), on utilise
comme gaz un gaz rare, par exemple de l'argon.
6. Procédé selon une des revendications 1 à 5, dans lequel, à l'étape c), on introduit
le gaz de manière continue ou par impulsions.
7. Procédé selon une des revendications 1 à 6, dans lequel on surveille la structure
des cavités produites à l'aide d'au moins un appareil de mesure à ultrasons (15).
8. Procédé selon une des revendications 1 à 7, dans lequel on renforce la peau extérieure
de la barre de matériau au moyen de fibres (16).
9. Dispositif de coulée continue pour fabriquer des profilés de matériau comportant des
cavités, comprenant
- un réservoir (2) pour le matériau à l'état liquide, qui présente un orifice de sortie
obturable au niveau de son fond ; et
- une coquille (6) refroidie pour refroidir le matériau liquide sortant de l'orifice
de sortie sous forme de barre,
caractérisé en ce que
- la coquille (6) est disposée au-dessous de l'orifice de sortie, essentiellement
verticalement ;
- il est prévu au moins un tube à gaz (7) pour l'introduction de gaz, et
- le tube à gaz (7) comporte un orifice de sortie qui, en fonction du matériau utilisé,
est disposé à l'intérieur de la coquille (6) dans une zone dans laquelle la barre
de matériau, du fait du refroidissement par la coquille (6), présente une structure
pâteuse.
10. Dispositif selon la revendication 9, caractérisé en ce qu'il est prévu un dispositif de commande (14) à l'aide duquel on peut contrôler en quantité
et/ou en forme, en continu ou par impulsions, l'introduction de gaz dans la barre
de matériau.
11. Dispositif selon la revendication 9 ou 10, caractérisé en ce qu'il est prévu au moins un appareil de mesure à ultrasons (15) pour surveiller la structure
des cavités dans la barre de matériau produite.
12. Dispositif selon la revendication 11, caractérisé en ce que les signaux des appareils de mesure à ultrasons (15) qui reproduisent la structure
des cavités sont transmis au dispositif de contrôle (14).