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EP 1 030 740 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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17.10.2001 Patentblatt 2001/42 |
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Anmeldetag: 13.11.1998 |
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Internationale Anmeldenummer: |
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PCT/EP9807/267 |
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Internationale Veröffentlichungsnummer: |
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WO 9926/734 (03.06.1999 Gazette 1999/22) |
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VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM IDENTIFIZIEREN UND SORTIEREN VON BANDGEFÖRDERTEN OBJEKTEN
METHOD AND DEVICE FOR IDENTIFYING AND SORTING OBJECTS CONVEYED ON A BELT
PROCEDE ET DISPOSITIF POUR L'IDENTIFICATION ET LE TRI D'OBJETS TRANSPORTES SUR BANDE
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH ES FR GB IT LI |
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Priorität: |
22.11.1997 DE 19751862
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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30.08.2000 Patentblatt 2000/35 |
(73) |
Patentinhaber: Priese, Lutz |
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56068 Koblenz (DE) |
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Erfinder: |
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- Priese, Lutz
56068 Koblenz (DE)
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Vertreter: Tönhardt, Marion, Dr. |
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Forrester & Boehmert,
Pettenkoferstrasse 20-22 80336 München 80336 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
EP-A- 0 721 807 US-A- 5 041 996
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WO-A-94/25186
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Identifizieren und Sortieren von bandgeförderten
Objekten, insbesondere zur Müllsortierung, bei dem die Materialbeschaffenheit der
Objekte mittels eines NIR-Meßgeräts spektroskopisch erfaßt wird und die Sortierung
in Abhängigkeit des Spektroskopie-Ergebnisses durch Entfernen von Objekten vom Förderband
erfolgt. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zur Durchführung dieses
Verfahrens.
[0002] Bei einem derartigen bekannten Verfahren unter Nutzung der NIR-Spektroskopie zur
Ermittlung der Materialbeschaffenheit von zu sortierenden Objekten war es bislang
erforderlich, die Objekte durch das Förderband an einen stationären Meßpunkt zu überführen.
Dies erfordert einen hohen Aufwand bei der Ausrichtung der zu identifizierenden Objekte.
[0003] Bekannt ist ferner die Nutzung eines Förderbands mit einer maximalen Breite von 70
cm, um Material durch Verblasen auszusortieren, nachdem dieses auf seine Beschaffenheit
untersucht wurde, wobei es darum geht, Kunststoffobjekte, nämlich Verbundstoffverpackungen,
auszusortieren. Dieses Verfahren basiert auf einem rotierenden Spiegel, der einen
Meßpunkt in halbkreisförmigen Bewegungen über das relativ schmale Förderband führt.
An allen vom Meßpunkt überstrichenen Orten wird eine extrem schnelle NIR-Messung durchgeführt,
mit über 1.000 Abtastungen pro Sekunde. Dies erfordert ein spezielles NIR-Meßgerät,
das jeweils nur auf ein bestimmtes Objektmaterial reagiert. Für ein anderes Objektmaterial
ist ein anderes NIR-Meßgerät erforderlich.
[0004] Ein weiteres Verfahren zum Identifizieren und Sortieren von bandgeförderten Objekten
ist aus der DE 43 05 006 A1 bekannt. Die Erfassung der Materialbeschaffenheit der
zu sortierenden Objekte erfolgt mittels eines Polarisationsinterferometers, und zur
Wertung der durch dieses Interferometer gelieferten Daten dient eine Fast-Fourier-Analyse.
Auch ein derartiges Gerät zur Ermittlung der Materialbeschaffenheit der zu identifizierenden
und sortierenden Objekte hat einen im wesentlichen auf einen einzigen Meßpunkt begrenzten
Erfassungsbereich und ist damit mit denselben Nachteilen behaftet wie zuvor erläutert;
d.h., es ist eine relativ aufwendige Vorsortierung und Vereinzelung erforderlich,
bevor die Objekte dem punktförmigen Meßort zugeführt werden. Außerdem ist ein derartiges
Meßgerät kritisch in bezug auf den Abstand zum Meßobjekt.
[0005] Ein Verfahren nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach dem Oberbegriff
von Anspruch 5 sind aus der WO 94/25186 bekannt. Das bildgebende System wird dort
nur benutzt, um Positionsinformation über Stellen der zu sortierenden Objekte zu finden,
an denen eine ungestörte Bestimmung der Stoffsorte möglich ist, wo der Meßfleck also
nicht durch Etiketten, Metallprägungen oder ähnliches auf den zu messenden Objekten
verfälscht wird. Die zu untersuchenden Objekte müssen dazu ganz speziell an das NIR-Meßgerät
herangeführt werden, insbesondere müssen sie auf ein Förderband so aufgelegt werden,
daß sie sich nicht berühren. Wegen dieser hohen Anforderung an Vereinzelung an bestimmten
Positionen auf der Förderstrecke ergeben sich erhöhte mechanische Anforderungen und
ein geringer Durchsatz.
[0006] Angesichts dieses Standes der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren zum Identifizieren und Sortieren von bandgeförderten Objekten zu schaffen,
mit dem ohne großen mechanischen Aufwand die sortenreine Trennung verschiedener Gegenstände
bei hoher Massenförderung gelingt. Außerdem soll eine Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens bereitgestellt werden.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren nach Anspruch 1 und eine Vorrichtung nach
Anspruch 5 gelöst.
[0008] Es beseitigt das erfindungsgemäße Verfahren den Nachteil des Standes der Technik
bezüglich einer aufwendigen Vorsortierung und Vereinzelung durch Bereitstellen eines
relativ großflächigen, differenziert anfahrbaren Erfassungsbereichs durch auf die
Objekte zielende abtastende Bewegung des Meßpunktes des NIR-Meßgeräts über dem objekttragenden
Förderband. Erreicht wird eine derartige Abtastbewegung bevorzugt durch eine Abtasteinrichtung
in Gestalt einer Spiegelanordung zum gezielten Richten des Meßpunktes des NIR-Meßgeräts
auf die Objekte.
[0009] Im Gegensatz zu dem vorstehend erläuterten Stand der Technik auf Grundlage eines
speziellen NIR-Meßgeräts kann beim erfindungsgemäßen Verfahren das NIR-Meßgerät unterschiedliche
Objektmaterialien gleichzeitig identifizieren. Dies erfordert zwar grundsätzlich längere
Belichtungszeiten bzw. Abtastzeiten wie bei der NIR-Abtastung gemäß dem Stand der
Technik. Dies wird jedoch dadurch wettgemacht, daß nicht an allen Orten des Förderkanals
gemessen werden muß, sondern lediglich dort, wo die erfindungsgemäß der NIR-Messung
vorgeschaltete Bildverarbeitung ein Objekt lokalisiert hat.
[0010] Gemäß der Erfindung ist der NIR-Spektralanalyse eine Bildanalyse, bevorzugt eine
Farbbildanalyse zur Lokalisierung vorgeschaltet, einschließlich gegebenenfalls einer
Form- und einer Größenbestimmung der zu identifizierenden Objekte. Die mittels Bildanalyse
gewonnene Information dient zur Bewegungssteuerung der dem NIR-Meßgerät vorgeschalteten
Abtasteinrichtung; d.h., es folgt gezielt ausschließlich eine Abtastung der zu identifizierenden
Objekte unter Aussparung von nicht mit Objekten besetzten Stellen des Förderbands.
Dadurch wird der Abtastvorgang rational durchgeführt. Außerdem erbringt die Bildanalyse
Information über Form, Größe, Farbe und beispielsweise Textur, was eine bessere Selektierung
gewährleistet.
[0011] Nach erstmaliger Aussonderung einer Objekt-Fraktion können mit einer erneuten (Farb)Bildanalyse
auf Grundlage einer weiteren Kamera stromab von der Trennstelle die auf dem Förderband
verbliebenen Objekte bezüglich ihrer gegebenenfalls veränderten Lage wiedererkannt
werden, und zwar ohne erneute NIR-Spektroskopie, wenn die Daten dieser Kamera mit
den bereits erfaßten NIR-Daten abgleichend verknüpft werden. Das heißt, die bereits
gewonnenen und gespeicherten NIR-Werte können bei jedem weiteren Trennschritt genutzt
werden.
[0012] Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt demnach mit anderen Worten folgendes Prinzip
zugrunde:
[0013] Zunächst findet eine Objekt(beispielsweise Müll)erkennung auf einer größeren Fläche
mit Hilfe eines Farbbildes statt. Dabei können Lage, Form, Kontur, Größe, Farbe und
Textur erkannt und entsprechende Kennwerte gespeichert werden. Daraufhin wird die
Materialbeschaffenheit der Objekte mittels NIR-Spektroskopie ermittelt. Im Gegensatz
zu der vorausgehenden Bilderkennung konzentriert sich die Infrarot-Bestrahlung bei
der NIR-Spektroskopie nur auf einen Meßpunkt. Um diesen Meßpunkt an die unterschiedlichen
Stellen des Förderbands, wo die Objekte vorhanden sind, gezielt zu überführen, wird
eine Spiegeleinrichtung vorgeschlagen, welche die Infrarot-Strahlen an den gewünschten
Abtastpunkt bringen. In der Praxis bevorzugt ist jedoch die umgekehrte Vorgehensweise,
d.h., Ausleuchtung des gesamten Erfassungsbereichs und Steuern der Meßoptik derart,
daß lediglich reflektierte Infrarotstrahlen von gewünschten Meßpunkten auf dem jeweiligen
Objekt detektiert werden. Gesteuert wird dieses Spiegelsystem mit Hilfe zuvor gewonnener
Information aus der Bilderkennung. Die aus der (Farb)Bilderkennung und Infrarot-Bestrahlung
gewonnenen Daten werden zusammengeführt und liefern Signale zur Steuerung einer Vorrichtung
zum gezielten Austragen von Objekten, beispielsweise in Gestalt einer Verblasdüsenanordnung.
[0014] Wie bereits erwähnt, ist für das erfindungsgemäße Verfahren nur eine relativ geringe
Vereinzelung erforderlich. Sonstige aufwendige Vorverarbeitungen sind nicht nötig.
Außerdem wird durch das erfindungsgemäße Verfahren eine Identifikation und Trennung
von mehreren Objekt-Fraktionen in einer einzigen Anlage gewährleistet. Diese Anlage
kann problemlos auf die Erkennung neuer Objekte trainiert werden, indem genügend viele
dieser neuen Objekte in einer Lernphase auf dem Förderband plaziert werden.
[0015] Besonders vorteilhaft sind das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Vorrichtung zur Sortierung von Hausmüll geeignet. Es kommen jedoch auch Einsatzbereiche
außerhalb der Müllverarbeitung in Betracht, bei denen es um die Identifizierung und
Sortierung von bandgeförderten Objekten zu anderen Zwecken geht.
[0016] Nach bisherigen Erfahrungen gestattet das erfindungsgemäße Verfahren eine visuelle
Lokalisierung sämtlicher Objekte auf 1 m
2 eines Förderbands in einem Zeitraum von weniger als 50 ms. Für die NIR-Messung eines
einzelnen Objekts sind typischerweise 3 ms erforderlich und die anschließende Auswertung
zur Identifizierung des Objekts benötigt typischerweise 1 bis 2 Millisekunden. Erreichbar
ist damit bereits heute bei Benutzung gängiger Prozessor-Technologien und NIR-Spektrometer-Technologien
eine Identifizierung von Objekten bei Bandgeschwindigkeiten von bis zu 2 m/s,
[0017] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert; die einzige
Figur zeigt eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Identifizieren
und Sortieren von bandgeförderten Objekten.
[0018] Die in der Figur gezeigte Vorrichtung besteht aus drei Vorrichtungskomplexen: einem
Analysekomplex 1 mit einem ersten Trennkomplex, einem zweiten Trennkomplex 2 und einem
dritten Trennkomplex 3. Jeder dieser drei Komplexe 1, 2 und 3 umfaßt einen Endlos-Bandförderer
4, 5 und 6 mit Förderbändern 7, 8 bzw. 9, die sämtliche in derselben Horizontalebene
angeordnet sind und sich unter Zwischenschaltung von Verblasdüsenleisten aneinander
anschließen. Insbesondere ist zwischen dem stromabwärtigen Ende des Bandförderers
4 und dem stromaufwärtigen Ende des Bandförderers 5 eine Verblasdüsenleiste 10 angeordnet,
während zwischen dem stromabwärtigen Ende des Bandförderers 5 und dem stromaufwärtigen
Ende des Bandförderers 6 eine Verblasdüsenleiste 11 angeordnet ist. Jede der Verblasdüsenleisten
erstreckt sich über die volle Breite des jeweiligen Förderbands 7, 8 bzw. 9, schließt
sich unmittelbar an deren entsprechenden Umlenkenden an und ist relativ schmal, um
zu gewährleisten, daß auf der durch die Förderbänder 7, 8 und 9 gebildeten Förderstrecke
geförderte Güter problemlos über die Verblasdüsenleisten 10, 11 hinweglaufen können.
Wie in der Figur durch fette schwarze Punkte gezeigt, erstrecken sich quer über die
Verblasdüsenleisten 10, 11 eine Vielzahl von Blasdüsenöffnungen.
[0019] Die durch die Bandförderer bzw. deren Förderbänder festgelegte Förderstrecke dient
mit den ihnen zugeordneten Aggregaten, die im folgenden näher erläutert sind, beispielsweise
zur Müllsortierung.
[0020] Zur Identifizierung der auf der Förderstrecke geförderten Güter umfaßt der Analysekomplex
1 oberhalb des Bandförderers 4 dieses Komplexes eine Farbkamera 12, ein NIR-Spektrometer
13 mit einem NIR-Sensor 14 und einen optischen Abtastkopf 15. Zur Steuerung dieser
Aggregate dient ein Rechner 16, der bevorzugt entfernt von den Aggregaten 12 bis 14
angeordnet ist und auch in ein Rechnernetz integriert sein kann, wie nachfolgend aufgeführt.
Die Ausgänge der Farbkamera 12 und des NIR-Spektrometers 13 sind mit entsprechenden
Eingängen des Rechners 16 verbunden. Der NIR-Sensor 14, der ebenfalls einen integralen
Bestandteil des NIR-Spektrometers 13 bilden kann, ist zur Übertragung von Meßwerten
mit dem NIR-Spektrometer verbunden.
[0021] Der optische Abtastkopf 15 besteht aus einer an sich bekannten (Spiegel-)Linsenanordnung,
die, beispielsweise motorisch angetrieben, derart verlagerbar ist, daß ein Erfassungsbereich
18 auf dem Förderband 7 punktweise abgetastet wird, wobei der abgetastete Meßpunkt
in den NIR-Sensor eingegeben wird. In der Figur ist beispielsweise ein Meßpunkt mit
der Bezugsziffer 19 bezeichnet. Der optische Abtastkopf 15 ist so ausgelegt, daß der
Erfassungsbereich 18 Rechteckform hat, sich über die volle Breite des Förderbands
7 erstreckt und in Förderrichtung eine gegebene Länge aufweist. Typischerweise hat
der Erfassungsbereich 18 einen Flächeninhalt von etwa 1 m
2, wenn ein Standard-Förderband einer Breite von 100 cm zum Einsatz gelangt.
[0022] Um die mit Hilfe des NIR-Spektrometers 13 mittels des Abtastkopfs 15 gewonnenen Meßwerte
problemlos und aussagekräftig mit Meßwerten der Farbkamera 12 korrelieren zu können,
entspricht der Erfassungsbereich 17 der Farbkamera 12 bezüglich seiner Form und Größe
demjenigen des Erfassungsbereichs 18; d.h., auch der Erfassungsbereich 17 hat Rechteckform
und erstreckt sich über die volle Breite des Förderbands 7. Damit zeichnet sich der
Analysekomplex 1 durch zwei Erfassungsbereiche aus, einem Erfassungsbereich 17, in
welchem die Gestalt und/oder Oberflächenbeschaffenheit und Lage von Objekten auf dem
Förderband 7 erfaßt werden, und einem diesem Erfassungsbereich stromabwärts nachgeordneten
Erfassungsbereich 18 zur Erfassung der Materialbeschaffenheit eben dieser Objekte.
[0023] Im Rechner 16 erfolgt eine Auswertung der Ausgangsdaten der Farbkamera 12 und der
Ausgangsdaten des NIR-Spektrometers 13. Durch Anwenden eines Bildanalyseverfahrens
können Objekte auf dem Bandförderer damit hinsichtlich Form, Größe, Buntheit, Textur
und ähnlichem klassifiziert und lagemäßig erfaßt werden. Durch die NIR-Spektroskopie
ist eine hohe spektrale Auflösung von z.B. bis zu 256 (512) Frequenzkanälen einer
Breite von etwa 2 bis 4 nm an einem einzigen räumlichen Meßort möglich. Aus diesen
Gesamtinformationen kann auf Materialeigenschaften am Meßort bzw. am Objekt geschlossen
werden. Kombiniert man die räumliche Auflösung der Kamera 12 im sichtbaren Bereich
mit einer schnellen Steuerung des NIR-Meßortes über den jeweiligen Erfassungsbereich
17 bis 18 von etwa 1 m
2 kann eine NIR-Messung mit räumlicher Auflösung simuliert werden. Dies erbringt eine
sehr sichere Objektlokalisierung und - identifizierung, ohne daß vorab eine aufwendige
Objektvereinzelung erforderlich wäre. Das heißt, eine Vorvereinzelung ist allenfalls
insoweit erforderlich, als die Objekte in Draufsicht voneinander unterscheidbar sind.
[0024] Nachdem Objekte im Analysekomplex 1 lokalisiert und identifiziert wurden, erreichen
sie nach Verlassen des Förderbands 7 die Verblasdüsenleiste 10 und werden durch die
dort austretenden Luftstrahlen in Richtung des Pfeils 20 in eine Auffangvorrichtung
21 verblasen, über der Förderstrecke angeordnet ist, und die verblasenen Objekte werden
aus der Auffangvorrichtung 21 etwa über eine Rutsche oder einem Querförderer 21a ausgetragen.
[0025] Die verbliebenen Objekte gelangen daraufhin auf das Förderband 8 des ersten Trennkomplexes
2. über dem Förderband 8 ist eine weitere Farbkamera 22 angeordnet, die ähnlich wie
die Farbkamera 12 des Analysekomplexes 1 mit dem Rechner 16 verbunden ist und zur
Erfassung eines Bereichs 23 auf dem Förderband 8 dient. Alternativ kann dem ersten
Trennkomplex 2 (ebenso wie weiteren stromabwärtigen Trennkomplexen, wie z.B. dem Trennkomplex
3) ein eigener Rechner zugeordnet sein, der mit dem Rechner 16 vernetzt ist, wie vorstehend
angesprochen. Dieser Erfassungsbereich 23 hat dieselbe Formgröße und Relativlage zu
dem Förderband 8 wie die Erfassungsbereiche 17 und 18 zu dem Förderband 7 des ersten
Analysekomplexes. Die im Rechner 16 verarbeiteten Erfassungsdaten von der Farbkamera
22 erlauben eine Erfassung der verbliebenen Objekte sowie gegebenenfalls deren Lageänderung.
Durch Abgleichen dieser Daten mit den im Analysekomplex 1 gewonnenen Daten im Rechner
16 wird gewährleistet, daß die im Analysekomplex 1 erfolgte Bildanalyse automatisch
"nachgehalten" wird, ohne daß eine erneute NIR-Spektroskopie erforderlich ist; vielmehr
können die vorher gewonnenen und im Rechner 16 gespeicherten NIR-Werte genutzt und
für einen weiteren Trennschritt herangezogen werden, der stromabwärts vom ersten Trennkomplex
erfolgt, und zwar durch die Verblasdüsenleiste 11 zwischen dem Bandförderer 5 und
dem Bandförderer 6.
[0026] Mittels der Verblasdüsenleiste 11 werden gezielt Objekte in Richtung eines Pfeils
24 zu einer Auffangvorrichtung 25 und von dort über eine Rutsche bzw. einen Querförderer
25a ausgetragen.
[0027] Der zweite Trennkomplex 3 ist identisch zu dem ersten Trennkomplex 2 aufgebaut und
weist demnach eine weitere Farbkamera 26 auf, die einen Bereich 27 auf dem Förderband
9 erfaßt, dessen Größe und Form denjenigen der vorausgehenden Erfassungsbereiche entspricht.
Die Arbeitsweise des zweiten Trennkomplexes 3 entspricht derjenigen der Arbeitsweise
des vorstehend erläuterten ersten Trennkomplexes mit dem Unterschied, daß die Bildbezugsdaten
als Bezugsdaten verwendet werden, die von der Farbkamera 22 des ersten Trennkomplexes
erfaßt wurden, anstatt die Daten, die von der Farbkamera 12 des Analysekomplexes bereitgestellt
wurden.
[0028] Die vorstehend erläuterte erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht auf die dargestellte
Anlage mit lediglich drei Trennkomplexen beschränkt. Vielmehr können den jeweiligen
Erfordernissen entsprechend auch mehr Trennkomplexe oder lediglich ein einziger Trennkomplex
zum Einsatz gelangen.
[0029] Es ist auch nicht zwingend erforderlich, daß es sich bei den Kameras 12, 22 und 26
um Farbkameras handelt; vielmehr können gegebenenfalls auch Schwarzweiß-Kameras zum
Einsatz gelangen.
1. Verfahren zum Identifizieren und Sortieren von bandgeförderten Objekten, insbesondere
zur Müllsortierung, bei dem die Materialbeschaffenheit der Objekte mittels eines NTR-Meßgeräts
(13) spektroskopisch erfaßt wird und die Sortierung in Abhängigkeit des Spektroskopieergebnisses
durch Entfemen von Objekten vom Förderband (7, 8, 9) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband (7, 8, 9) in einem vorbestimmten Bereich (17) über seine gesamte Breite
abgetastet wird, um jedes der in diesem Bereich (17) befindlichen Objekte nach Lage
der Objekte auf dem Förderband (7, 8, 9) und ihrer Gestalt zu lokalisieren, daß ausschließlich
am Ort der lokalisierten Objekte unter Aussparung von nicht besetzten Stellen des
Förderbandes (7, 8, 9) die Oberflächenbeschaffenheit erfaßt (12) wird, wobei unterschiedliche
Objektmaterialien durch das NIR-Meßgerät (13) gleichzeitig identifiziert werden, und
daß die Objekte durch den Meßpunkt (19) des NIR-Meßgeräts (13) in Abhängigkeit von
zumindest deren zuvor erfaßter Lage abgetastet und vom Förderband (7, 8, 9) entfernt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lage der Objekte, deren Materialbeschaffenheit erfaßt (12) und abgespeichert
wurde, nach einem ersten Objektentfernungsvorgang zumindest ein weiteres mal erfaßt
(22, 36) wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zusätzlich zur Lage der Objekte auch deren Größe erfaßt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten, die bei der Erfassung der Lage, Gestalt und Oberflächenbeschaffenheit
und/oder Größe gewonnen werden, einer Bildverarbeitung (16) zugeführt und die derart
verarbeiteten Daten mit Daten über die Materialbeschaffenheit verknüpft werden,
5. Vorrichtung zum Identifizieren und Sortieren von bandgeförderten Objekten, mit einem
NIR-Meßgerät (13), das an einem ersten Erfassungsbereich (18) über einem Förderband
(7) angeordnet ist, welchem zumindest eine Trennstelle (10) zum Entfemen von Objekten
vom Förderband (7) nachgeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß stromaufwärts von dem ersten Erfassungsbereich (18) eine Einrichtung (12) zum optischen
Erfassen der Objekte in einem zweiten Erfassungsbereich (17) über die gesamte Breite
des Förderbandes (7) angeordnet ist, daß eine Einrichtung (16) zur Bildverarbeitung
bzw. - erkennung, welche Meßsignale der Einrichtung (12) zum optischen Erfassen von
Objekten verarbeitet, um Lage und Gestalt der Objekte auf dem Förderband (7) zu erfassen,
vorgesehen ist, um Daten betreffend die Objektlage und -gestalt mit den Meßergebnissen
des NIR-Geräts (13) zu verknüpfen, und daß dem NIR-Gerät (13), welches in der Lage
ist, unterschiedliche Objektmaterialien gleichzeitig zu identifizieren, eine Einrichtung
(15) zum abtastenden Bewegen seines Meßpunkts (19) über die Objekte auf dem Förderband
(7) nur dort, wo ein Objekt lokalisiert ist, zugeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Abtasteinrichtung (15) eine Spiegelanordnung zum Führen des Meßpunkts des NIR-Geräts
(13) über dem Erfassungsbereich (18) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Trennstelle (10) zumindest eine weitere Trennstelle (11) nachgeordnet ist, stromaufwärts
von welcher in einer dritten Erfassungsstelle (23) eine weitere Einrichtung (22) zum
optischen Erfassen von Objekten angeordnet ist, und daß deren Erfassungsergebnisse
mit den Lagedaten der Objekte abgeglichen werden.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung(en) (12, 22, 26) zum optischen Erfassen von Objekten eine Kamera
ist.
1. A method of identifying and sorting objects conveyed on a belt, particularly for sorting
rubbish, wherein the nature of the material in the object is spectroscopically detected
by an NIR measuring device (13) and sorting in dependence on the spectroscopy result
is effected by removing objects from the conveyor belt (7, 8, 9),
characterised in that the conveyor belt (7, 8, 9) is scanned over a predetermined region (17) across its
entire width in order to locate each object in the said region (17) in accordance
with the shape of the object and its position on the conveyor belt (7, 8, 9), in that the nature of the surface is detected exclusively at the site of the located object,
leaving out unoccupied parts of the conveyor belt (7, 8, 9), wherein different object
materials are simultaneously identified by the NIR measuring device (13), and wherein
the objects are scanned by the measuring point (19) of the NIR measuring device (13)
in dependence on at least their previously detected position and are removed from
the conveyor belt (7, 8, 9).
2. A method according to claim 1, characterised in that the position of the objects whose material nature was detected (12) and stored is
re-detected (22, 23) at least once more after a first object-removal operation.
3. A method according to claim 1 or 2,
characterised in that the size of the objects is detected in addition to their position.
4. A method according to claim 1 or 2,
characterised in that the data obtained during detection of the position, shape and surface nature and/or
size are supplied to an image processor (16) and the processed data are linked to
data about the nature of the material.
5. A device for identifying and sorting objects conveyed on a belt, comprising an NIR
measuring device (13) disposed at a first detection region (18) above a conveyor belt
(7) and followed by at least one separating place (10) for removing objects from the
conveyor belt (7), characterised in that a device (12) for optical detection of the objects is disposed upstream of the first
detection region (18) in a second detection region (17) across the entire width of
the conveyor belt (7), in that an image-processing or recognition device (16) which processes measurement signals
from the device (12) for optical detection of objects is provided in order to detect
the position and shape of the objects on the conveyor belt (7) in order to link data
relating to the position and shape of the objects with the measurements by the NIR
device (13), and in that the NIR device (13), which is capable of simultaneously identifying different object
materials, is associated with a device (15) for scanning and moving its measuring
point (19) over the objects on the conveyor belt (7) only at the place where an object
is located.
6. A device according to claim 5, characterised in that the scanning device (15) comprises a mirror arrangement for guiding the measuring
point of the NIR device (13) over the detection region (18).
7. A device according to claim 5 or 6,
characterised in that the separating place (10) is followed by at least one additional separating place
(11) downstream of a third detection place (23) in which another device (22) for optical
detection of objects is disposed, and in that the results of detection thereby are compared with the position data for the objects.
8. A device according to any of claims 5 to 7,
characterised in that the device or devices (12, 22, 26) for optical detection of objects is or are cameras.
1. Procédé d'identification et de tri d'objets transportés sur bande, en particulier
pour le tri d'ordures, dans lequel la nature de la matière des objets est détectée
de manière spectroscopique, au moyen d'un appareil de mesure NIR (13), et le tri s'effectue
en fonction du résultat spectroscopique par élimination d'objets de la bande de transport
(7, 8, 9), caractérisé en ce que la bande de transport (7, 8, 9) est balayée sur toute sa largeur dans une zone (17)
prédéterminée, pour localiser chacun des objets se trouvant dans cette zone (17) quant
à la position des objets sur la bande de transport (7, 8, 9) et leur forme, en ce que la nature de la surface est détectée (12) exclusivement sur le lieu des objets localisés,
en épargnant les emplacements non occupés de la bande de transport (7, 8, 9), les
matières différentes des objets étant identifiées simultanément par l'appareil de
mesure NIR (13), et en ce que les objets sont balayés par le point de mesure (19) de l'appareil de mesure NIR (13)
en fonction au moins de leur position détectée auparavant, et sont éliminés de la
bande de transport (7, 8, 9).
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que la position des objets, dont la nature de la matière a été détectée (12) et mémorisée,
est détectée au moins une autre fois (22, 36) après une première opération d'élimination
d'objets.
3. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce qu'on détecte, outre la position des objets, également leur taille.
4. Procédé selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les données, qui ont été obtenues lors de la détection de la position, de la forme
et de la nature de la surface et/ou de la taille, sont acheminées vers un traitement
d'image (16) et les données ainsi traitées sont corrélées à des données relatives
à la nature de la matière.
5. Dispositif d'identification et de tri d'objets transportés sur bande, comportant un
appareil de mesure NIR (13) qui est disposé en une première zone de détection (18)
au-dessus d'une bande de transport (7) et derrière lequel est prévu au moins un emplacement
de séparation (10) pour l'élimination d'objets de la bande de transport (7), caractérisé en ce qu'en amont de la première zone de détection (18) est disposé un dispositif (12) pour
la détection optique des objets dans une deuxième zone de détection (17), sur toute
la largeur de la bande de transport (7), en ce qu'un dispositif (16) de traitement ou de reconnaissance d'image, qui traite des signaux
de mesure du dispositif (12) de détection optique d'objets, est prévu pour détecter
la position et la forme des objets sur la bande de transport (7), afin de corréler
les données concernant la position et la forme d'objets aux résultats de mesure de
l'appareil NIR (13), et en ce qu'à l'appareil NIR (13), qui est en mesure d'identifier simultanément différentes matières
d'objets, est associé un dispositif (15) pour le déplacement de balayage de son point
de mesure (19) sur les objets, sur la bande de transport (7), uniquement là où est
localisé un objet.
6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que le dispositif de balayage (15) comporte un ensemble de miroirs pour guider le point
de mesure de l'appareil NIR (13) sur la zone de détection (18).
7. Dispositif selon la revendication 5 ou 6, caractérisé en ce que derrière l'emplacement de séparation (10) est prévu au moins un autre emplacement
de séparation (11), en amont duquel est disposé, en un troisième emplacement de détection
(23), un autre dispositif (22) de détection optique d'objets, et en ce que ces résultats de détection sont comparés aux données de position des objets.
8. Dispositif selon l'une des revendications 5 à 7, caractérisé en ce que le(les) dispositif(s) (12, 22, 26) de détection optique d'objets est(sont) une(des)
caméra(s).