[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schleifen von Messern nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Zum Schleifen von Messern fleischverarbeitender Maschinen, wie Fleischwölfen, Cuttern
oder dergleichen, sind im Handel Schleifmaschinen erhältlich, bei denen ein Messer
von Hand an einem entsprechenden Schleifwerkzeug, beispielsweise einem Bandschleifgerät
oder einer Schleifscheibe, geschliffen werden kann. Führungshilfen zum manuellen Schleifen
sind beispielsweise durch die Druckschrift DE 198 36 804 bekannt geworden und dienen
dazu, das manuelle Schleifen zu erleichtern und die Unfallgefahr dabei zu verringern.
[0003] Weiterhin sind im Handel Halbautomaten zum Schleifen von Messern fleischverarbeitender
Maschinen erhältlich, bei denen das Abfahren der Kontur des Messers, beispielsweise
eines Cuttermessers, automatisch erfolgt. Da je nach Abnutzungsgrad des Cuttermessers
die erste sogenannte Zustellung, d. h. der Verfahrweg bis zum Kontakt des Schleifwerkzeugs
mit dem Messer, variiert, erfolgt das Anfahren der ersten Zustellung nach wie vor
manuell, wobei der Bediener mit dem Gehör entscheidet, wann das Anfahren des Messers
an das Schleifwerkzeug zu stoppen ist.
[0004] Da das Schleifen der Messer regelmäßig nach einer entsprechenden Abnutzung stattfindet
und sich die Abmessungen der Außenkontur der Messer somit im Zuge der Abnutzung und
des damit verbundenen Nachschleifens ändern ist kein fester Referenzpunkt zum Anfahren
des Messers an ein Schleifwerkzeug vorhanden, weshalb die automatische Nachbearbeitung
eines Messers für fleischverarbeitende Maschinen bislang noch nicht durchgeführt wird.
[0005] Die manuelle oder halbautomatische Bearbeitung ist, von dem personellen Aufwand abgesehen,
auch insofern von Nachteil, dass das Anfahren an das Schleifwerkzeug ungenau ist.
Bei einer Orientierung der Bedienperson nach dem Gehör sind die Nebengeräusche, die
üblicherweise in solchen Verarbeitungsstätten vorliegen, sehr störend, so dass häufig
über den eigentlichen Punkt der Berührung zwischen Schleifwerkzeug und Schneidwerkzeug
hinaus gefahren wird. Zum einen führt dies zu einem zu starken Abschleifen am Messer
und somit zu einer entsprechenden Verkürzung der Lebensdauer sowohl des Messers als
auch des Schleifwerkzeugs. Darüber hinaus sind die Schleifwerkzeuge gerade für das
Schleifen von Cuttermessern so ausgebildet, dass sie bei Überschreiten eines bestimmten
Schleifdrucks, d. h. dem Anpressdruck des Messers an das Schleifwerkzeug, ausweichen
können. Hierdurch wird bei einem zu starken Anfahren des Messers an das Schleifwerkzeug
die Schneide des Messers vom Schleifvorgang nicht mehr erfasst und dementsprechend
auch nicht geschärft.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung vorzuschlagen, die ein zuverlässiges
Anfahren des Schleifwerkzeugs an nachzuschleifende Messer von fleischverarbeitenden
Maschinen ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Stand der Technik der einleitend Art durch
die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0009] Dementsprechend zeichnet sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, dass
ein Sensor zur Erfassung der Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer vorgesehen
ist. Die Erfassung der Berührung ermöglicht das automatische Anfahren, wobei die Schleifposition
des Schleifwerkzeugs präzise einzustellen ist. Bereits bei Halbautomaten, bei denen
das Einspannen der Messer sowie das Starten des Schleifvorgangs manuell erfolgt, können
mit einem erfindungsgemäßen Sensor die oben angeführten Nachteile, d. h. unnötige
Abschleifvorgänge mit entsprechender Verkürzung der Lebensdauer sowohl des Messers
als auch des Schleifwerkzeugs, vermieden werden.
[0010] Ein zu starker Schleifdruck, d. h. ein zu großer Anpressdruck des Schleifwerkzeugs
an das Messer, der zum Ausweichen des Schleifwerkzeugs führen kann, kann ebenso mit
Hilfe eines erfindungsgemäßen Sensors vermieden werden, so dass stets gewährleistet
bleibt, dass die Schneide des Messers auch tatsächlich geschärft wird.
[0011] Darüber hinaus ist mit Hilfe eines erfindungsgemäßen Sensors der Aufbau einer vollautomatischen
Vorrichtung denkbar.
[0012] Die Erfassung der Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer kann auf unterschiedlichste
Art und Weise vorgenommen werden. So kann beispielsweise eine Motorstromüberwachung
eines während des Schleifens aktiven Elektromotors vorgenommen werden. In Frage kommt
hierbei beispielsweise ein Elektromotor, der das Schleifwerkzeug betreibt. Bei der
Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer erhöht sich der Reibwiderstand und somit
die Lastaufnahme des Motors. Bei einer Erfassung des Motorstroms macht sich somit
das Erreichen des Berührungspunktes zwischen Schleifwerkzeug und Messer in Form eines
signifikanten Stromanstiegs bemerkbar.
[0013] Weiterhin kann auch der Motorstrom der Vorschubeinrichtung überwacht werden, der
das Schleifwerkzeug an das Messer heranfährt. Mit dem Erreichen des Berührungspunktes,
bei dem das Messer und das Schleifwerkzeug aufeinandertreffen, ergibt sich ein Widerstand
in der Vorschubrichtung, der sich wiederum in der Lastaufnahme des zugehörigen Elektromotors
in Form eines Stromanstieges bemerkbar macht.
[0014] Eine weitere Möglichkeit, die Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer zu erfassen,
besteht darin, weitere Sekundäreffekte, beispielsweise eine Druckänderung im Druckniveau
des zugeführten Kühlschmiermittels zu beobachten. Eine solche Druckänderung kann mittels
eines Drucksensors oder aber auch in einer weiteren Ausführungsform der Erfindung
wiederum über eine Stromerfassung, diesmal jedoch des Pumpenmotors für das Kühlschmiermittel
erfasst werden.
[0015] Darüber hinaus kann auch der zeitliche Verlauf weiterer Sekundäreffekte beim Betrieb
der Vorrichtung erfasst und somit der Moment der Berührung des Schleifwerkzeugs mit
dem Messer während des Vorschubs bestimmt werden. So könnte beispielsweise das Vibrationsverhalten
der gesamten Vorrichtung überwacht werden. Auch eine Leitfähigkeitsmessung bzw. eine
Messung des elektrischen Widerstandes zwischen dem Schleifwerkzeug und dem Messer
käme als Möglichkeit zur Erfassung der Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer
in Frage. Eine weitere, beispielhaft erwähnte Möglichkeit, mittels Sekundäreffekten
die Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer zu erfassen, bestünde in einem Zug-
und/oder Druckmesswertaufnehmer, der sowohl am Schleifwerkzeug bzw. dessen Halterung
als auch am entsprechenden Messer angebracht werden kann und die dort einwirkenden
Kräfte misst. Im Moment der Berührung des Schleifwerkzeugs mit dem Messer kommt es
zwangsläufig zu einer entsprechenden mechanischen Belastung, die über den mechanischen
Zug- und/oder Druckmesswertaufnehmer erfassbar ist.
[0016] Mit dem erfindungsgemäßen Sensor kann die Zustellung, d. h. der Anfahrweg des Schleifwerkzeugs
an das Messer exakt eingestellt werden. Dies ermöglicht eine präzise Ansteuerung für
die verschiedenen Zustellungen, die beim Schleifen eines Messers erforderlich sein
können. Unter Zustellung ist hierbei jeweils die Stellung des Schleifwerkzeugs in
Bezug zum Messer in einem Bearbeitungsschritt zu verstehen, wobei die verschiedenen
Zustellungen nacheinander angefahren werden, um ein bestimmtes Querschnittsprofil
in das entsprechende Messer einzuschleifen.
[0017] Zum optimalen Einschleifen eines solchen Querschnittprofils ist es weiterhin von
Vorteil, wenn der Schleifdruck, d. h. Anpressdruck zwischen dem Schleifwerkzeug und
dem zu schleifenden Messer präzis eingestellt werden kann. Auch zu diesem Zweck ist
eine erfindungsgemäße Sensoranordnung ohne größeren Zusatzaufwand zu gebrauchen.
[0018] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird zusätzlich eine
Auswerteeinheit zur Auswertung des zeitlichen Verlaufs des Sensorsignals vorgesehen.
Über diesen Zeitverlauf des Sensorsignals kann der Schleifvorgang überwacht und gegebenenfalls
der Schleifdruck bzw. die Zustellung gesteuert werden.
[0019] Darüber hinaus ist über den Zeitverlauf des Sensorsignals auch eine Aussage über
den Zustand des Schleifwerkzeugs möglich. Dies ist insbesondere im Falle eines vollautomatischen
Betriebs von Vorteil, da in diesem Fall entweder der erforderliche Wechsel des Schleifwerkzeugs
anzuzeigen oder dieser Wechsel automatisch von der entsprechenden Anlage vorzunehmen
ist.
[0020] Für die Zustandskontrolle des Schleifwerkzeugs wird der Zeitverlauf des Sensorsignals
vorzugsweise ohne Vorschub des Schleifwerkzeugs beobachtet. Das Sensorsignal wird
somit während des sogenannten Freischleifens beobachtet, in dem vom entsprechenden
Messer so viel Material abgeschliffen wird, dass das Schleifwerkzeug im Wesentlichen
wieder frei läuft. Der Zeitverlauf dieser Freischleifphase kann besonders gut zur
Zustandskontrolle des Schleifwerkzeugs verwendet werden.
[0021] Die Erfindung kann für die unterschiedlichsten Arten von Messern Verwendung finden,
die bei fleischverarbeitenden Maschinen zu schärfen sind. So kann beispielsweise eine
sogenannte Wolf-Scheibe, die als stationäres Gegenmesser für ein rotierendes Schermesser
in einem Fleischwolf dient, mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Vorrichtung plan geschliffen
werden, wobei hier eine Halterung zur planparallelen Fixierung der Wolf-Scheibe vorzusehen
ist, auf die eine Schleifscheibe abgesenkt oder die gegen eine Schleifscheibe gefahren
wird.
[0022] Auch ein sogenanntes Cuttermesser kann mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung geschliffen
werden, wobei hier vorteilhafterweise eine Cuttermesserhalterung vorzusehen ist, die
relativ zum Schleifwerkzeug bewegt wird. Hierzu wird vorzugsweise eine Führungseinheit
für eine Cuttermesserhalterung vorgesehen, die das Cuttermesser entlang einer stationären
Schleifeinheit führt, wie dies aus einer handelsüblichen halbautomatischen Vorrichtung
bekannt ist. Grundsätzlich wäre jedoch auch die umgekehrte Anordnung denkbar, d. h.
eine stationäre Cuttermesserhalterung, an der ein Schleifwerkzeug, z. B. ein Schleifband,
entlang geführt wird.
[0023] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren näher erläutert.
Im Einzelnen zeigen
[0024]
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Schleifvorrichtung zum Planschleifen
einer Wolf-Scheibe,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung zum Schleifen eines sogenannten Cuttermessers,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Strom- Zeit-Diagramms,
- Fig. 4
- eine Darstellung zur Veranschaulichung der Abnutzung eines Cuttermessers,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit einer anderen Messerform,
- Fig. 6
- ein Querschnittsprofil eines Cuttermessers zur Veranschaulichung der für den Schlifferforderlichen
Zustellungen und
- Fig. 7
- eine schematische Darstellung einer weiteren Messerform während des Schleifvorgangs.
[0025] In Fig. 1 ist eine Schleifvorrichtung 1 zum Planschleifen einer Wolf-Scheibe 2 dargestellt.
Die Wolf-Scheibe 2 stellt das stationäre Gegenmesser in einem Fleischwolf dar. Sie
ist auf einer Halterung 3 plan über nicht näher dargestellte Halteelemente fixiert,
z. B. zwischen zwei Backen eingespannt.
[0026] Oberhalb der Wolf-Scheibe 2 ist eine Schleifscheibe 4 in einer Schleifmaschine 5
angeordnet, die an einem Ständer 6 in Vorschubrichtung V absenkbar ist. Ein Elektromotor
7 dient hierbei zum Antrieb der Schleifscheibe 4. Nicht näher dargestellte Antriebsmittel
dienen zum gesteuerten Absenken in Vorschubrichtung V der Schleifmaschine 5. Eine
Sensorik zur Erfassung der Berührung zwischen der Wolf-Scheibe 2 und der Schleifscheibe
4 kann beispielsweise durch die Erfassung des Strom-Zeit-Verlaufs am Elektromotor
7 oder dem nicht dargestellten Antrieb zum Absenken der Schleifmaschine 5 während
des Vorschubs realisiert werden.
[0027] In Fig. 2 ist eine Schleifvorrichtung 8 zum Schärfen eines schematisch im Querschnitt
dargestellten Cuttermessers 9 vorgesehen. Die Schleifvorrichtung 8 umfasst ein Schleifband
10, das um zwei Umlenkwalzen 11, 12 umläuft. Bei einer Vorrichtung dieser Art wird
das Cuttermesser 9, das in einer nicht näher dargestellten Halterung fixiert, z. B.
eingespannt oder verschraubt, ist, waagrecht in Vorschubrichtung V' an das Schleifband
10 herangeschoben. Auch in dieser Ausführungsform kann die gewünschte Sensorik durch
Überwachung des Motorstroms sowohl des Motors zum Antrieb des Schleifbandes als auch
des Motors zum Antrieb des Vorschubs bewerkstelligt werden.
[0028] Fig. 3 zeigt beispielhaft ein Strom-Zeit-Diagramm, wie es an einem Elektromotor der
Schleifvorrichtungen 1, 8 während des Vorschubs mit anschließendem Stillstand des
Vorschubs ab einem vorgegebenen Anpressdruck zwischen dem Schleifwerkzeug und dem
Messer messbar ist. Der Motor, an dem der Strom I über die Zeit gemessen wird, kann
beispielsweise der Antriebsmotor für das Schleifwerkzeug, z. B. der Elektromotor 7
für die Schleifscheibe 4 oder ein nicht dargestellter Elektromotor zum Antrieb des
Schleifbands 10, sein.
[0029] Vom Zeitpunk t
0 bis zum Zeitpunkt t
1 läuft das Schleifwerkzeug, d. h. die Schleifscheibe 4 oder das Schleifband 10 frei,
so dass sich der Betriebsstrom des Elektromotors auf einem unteren Wert I
0 befindet. Mit der Berührung des Schleifwerkzeugs 4 bzw. 10 an dem jeweiligen Messer
2, 9 erfährt das Schleifwerkzeug 4, 9 eine Reibung, so dass die Lastaufnahme und somit
der Strom I ansteigt. Zum Zeitpunkt t
1 ist somit der Moment der Berührung zwischen dem Schleifwerkzeug 4, 10 und dem zu
schleifenden Messer 2, 9 zu erfassen.
[0030] Der Strom steigt mit zunehmendem Vorschub an, bis er einen Maximalwert I
1 zum Zeitpunkt t
2 erreicht. Zu diesem Zeitpunkt t
2 wird der Vorschub gestoppt, woraufhin der Strom I wieder langsam abklingt. Zum Zeitpunkt
t
3 wird ein vorgegebener Stromwert I
2 erreicht, bei dem sich das Schleifwerkzeug 4, 10 wieder frei geschliffen hat. Die
Zeitdauer, die bis zum Erreichen des Zeitpunkts t
3 benötigt wird, kann als Maß für den Verschleißzustand des Schleifwerkzeugs 4, 10
dienen.
[0031] Weiterhin sind in dem Diagramm beispielhaft ein Zeitintervall Δt zwischen der Zeit
t
1 und t
2 sowie ein Stromintervall ΔI zwischen dem Strom I
0 und I
1 eingezeichnet. Bei bekanntem Zustand des Schleifwerkzeugs 4, 10 kann beispielsweise
das Verhältnis zwischen ΔI und Δt heran gezogen werden, um den sich während des Vorschubs
beim Erreichen des Maximums I
1 einstellenden Schleifdrucks, d. h. den Anpressdruck des Schleifwerkzeugs 4, 10 an
das zu schleifende Messer 2, 9 zu bestimmen. Die dargestellten Auswertungsvarianten
sind beispielhaft zu verstehen, weitere Auswertungsmöglichkeiten sind ohne weiteres
denkbar.
[0032] In Fig. 4 und 5 sind zwei unterschiedliche Cuttermesser 13, 14 in dem Trog 15 eines
Cutters gezeichnet. Im Bereich der Schneide 16, 17 sind verschiedene Zonen 16', 16''
bzw. 17', 17'' eingezeichnet, die die Maßschwankung der Cuttermesser 13, 14 mit zunehmender
Lebensdauer und fortschreitenden Schleifvorgängen demonstrieren. Bei dem Cuttermesser
13 gemäß Fig. 4 ist aufgrund der Form des Cuttermessers ein Nachstellen der Drehachse
erforderlich, damit das Cuttermesser 13 stets am Trog 15 anliegt.
[0033] Bei der Form gemäß Fig. 5 ist ein solches Nachstellen der Achse nicht erforderlich.
Gleichwohl ist anhand der beiden gezeigten Messerformen der Messer 13, 14 erkennbar,
dass für ein präzises Anfahren an das Schleifband 10 keine festen Bezugspunkte vorhanden
sind, da sich die Messerform mit zunehmender Lebensdauer verändert.
[0034] Fig. 6 zeigt ein Querschnittsprofil durch die Schneide eines Cuttermessers, beispielsweise
des Cuttermessers 14. Mit senkrechten Linien sind hier die verschiedenen Zustellungen,
19 bis 26, d. h. die Position, in denen nacheinander das Messer 14 an das Schleifband
10 zum Schleifen gebracht wird, dargestellt. Anhand dieses Diagramms wird verständlich,
dass das Schleifen eines solchen Cuttermessers 14 trotz fehlender Referenzpunkte für
das Anfahren an das Schleifwerkzeug 10 möglichst mit präzisen Zustellungen und Vorschüben
vorgenommen werden sollte, um das gewünschte Querschnittsprofil zu erhalten.
[0035] Das Querschnittsprofil der Cuttermesser 13, 14 ist im Übrigen neben der Messerkontur
von wesentlicher Bedeutung für die Qualität und auch der Art der Ware, die mit dem
jeweiligen Messersatz produziert wird. So werden für unterschiedliche Wurstsorten
unterschiedliche Messerformen mit unterschiedlichen Querschnittsprofilen verwendet.
Das Querschnittsprofil ist daher möglichst präzise auch beim Nachschleifen zu bewahren.
[0036] In Fig. 7 ist ein Cuttermesser 27 mit zwei unter einem Winkel zueinander stehenden
Schneidzonen 28 dargestellt. Das Schleifband 10 berührt gerade die Schneidzone 28,
die als Erstes geschliffen werden soll. Bei einer derartigen Messerform werden die
unterschiedlichen Schneidzonen 28, 29 nacheinander geschliffen. Dies bedeutet, dass
zunächst alle Zustellungen 19 bis 26 im Bereich der Schneidzone 28 nacheinander angefahren
werden und anschließend die Schneidzone 29 entsprechend bearbeitet wird.
[0037] Anhand dieser Messerform werden die Schwierigkeiten, die beim Anfahren der verschiedenen
Zustellungen 19 bis 26 des Messers 27 an das Schleifband 10 vorliegen, nochmals veranschaulicht.
Es gibt für beide Schneidzonen 28, 29 keinerlei Bezugspunkte, beispielsweise im Bezug
zur Messerachse und/oder einer Passbohrung 31, anhand derer der Vorschub gesteuert
werden könnte. Aus diesem Grund wurden bisher, wie eingangs erwähnt, diese Vorgänge
nach wie vor manuell eingestellt. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist nunmehr
ein maschinelles und darüber hinaus auch präziseres Anfahren der Messer 2, 9, 13,
14, 27 an das jeweilige Schleifwerkzeug 4, 10 möglich.
[0038] Für die Verwendung der Erfindung ist es im Übrigen unerheblich, ob das Schleifwerkzeug
2, 10 oder das zu schleifende Messer 2, 9, 13, 14, 27 mit dem Vorschub verfahren wird.
Wesentlich ist die Steuerung der Relativbewegung zwischen den Messern 2, 9, 13, 14,
27 und den zugehörigen Schleifwerkzeugen 4, 10.
Bezugszeichenliste:
[0039]
- 1
- Schleifvorrichtung
- 2
- Wolf-Scheibe
- 3
- Halterung
- 4
- Schleifscheibe
- 5
- Schleifmaschine
- 6
- Ständer
- 7
- Elektromotor
- 8
- Schleifvorrichtung
- 9
- Cuttermesser
- 10
- Schleifband
- 11
- Umlenkwalze
- 12
- Umlenkwalze
- 13
- Cuttermesser
- 14
- Cuttermesser
- 15
- Trog
- 16
- Schneide
- 17
- Schneide
- 18
- Zustellung
- 19
- Zustellung
- 20
- Zustellung
- 21
- Zustellung
- 22
- Zustellung
- 23
- Zustellung
- 24
- Zustellung
- 25
- Zustellung
- 26
- Zustellung
- 27
- Cuttermesser
- 28
- Schneidzone
- 29
- Schneidzone
- 30
- Messerachse
- 31
- Passbohrung
1. Vorrichtung zum Schleifen von Messern fleischverarbeitender Maschinen mit einem Schleifwerkzeug,
wie einem Schleifband, einer Schleifscheibe oder dergleichen, wobei eine Halterung
für das zu schleifende Messer und eine Relativbewegung zwischen der Messerhalterung
und dem Schleifwerkzeug vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Sensor zur Erfassung der Berührung des Schleifwerkzeugs (4, 10) mit dem zu schleifenden
Messer (2, 9, 13, 14, 27) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, dass eine Motorstromüberwachung vorgesehen ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Vibrations-, ein Leitfähigkeits- und/oder ein mechanischer Sensor vorgesehen
ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Zug- und/oder Druckmesswertaufnehmer zur Erfassung der mechanischen Belastung
des Messers, der Messerhalterung und/oder des Schleifwerkzeugs vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass ein Drucksensor zur Erfassung des Drucks eines Kühlschmiermittels vorgesehen ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine Erfassung des Anpressdrucks zwischen zu schleifendem Messer (2, 9, 13, 14, 27)
und Schleifwerkzeug (4, 10) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine Auswerteeinheit zur Auswertung des zeitlichen Verlaufs I(t) des Sensorsignals
vorgesehen ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine Zustandskontrolle des Schleifwerkzeugs (4, 10) anhand des zeitlichen Verlaufs
I(t) des Sensorsignals vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass die Zustandskontrolle des Schleifwerkzeugs ohne Vorschub während des Freischleifens
vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, dass eine automatisch anfahrbare Zustellung des Schleifwerkzeugs (4) an das zu schleifende
Messer (2) bzw. des zu schleifenden Messers (9, 13, 14, 27) an das Schleifwerkzeug
(10) vorgesehen ist.
11. Verfahren zum Schleifen von Messern fleischverarbeitender Maschinen dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorrichtung nach einem der vorgenannten Ansprüche verwendet wird.