[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Bearbeitung von durchlaufenden Bogen
oder Bahnen aus Papier, Pappe oder Folienmaterial die einzeln oder mehrlagig eine
vorgeschaltete Bearbeitungsmaschine, beispielsweise eine Falzmaschine, durchlaufen
haben, mit wenigstens einem Werkzeug zur Bearbeitung, insbesondere zum Schneiden,
Perforieren oder Rillen, das quer zur Durchlaufrichtung auf einer oder mehreren Führungen
verstellbar und in exakt definierten Positionen fixierbar ist.
[0002] Vorrichtungen der gattungsgemäßen Art sind bereits bekannt (MBO, Sonderarbeiten mit
Zusatzeinrichtungen, Bindereport 4/1997, Seite 232 ff, "Heidelberg Finishing setzt
neue Maßstäbe", Bindereport 11/1999, Seite 42 bis 44).
[0003] Bei diesem bekannten Einsatz solcher Bearbeitungswerkzeuge sind zur transversalen
Einstellung der einzelnen Schneid-, Perforier- oder Rillwerkzeuge, die einer Falzmaschine
nachgeschaltet sind, lediglich fest montierte Maßstäbe am Ein- und -Auslauf des Falzwerks
vorgesehen, welche die Übertragung der Werkzeugpositionen vom Falzbogen auf die Messerwellen
ermöglichen sollen. Dabei ist es auch bekannt, eine auf Vierkanttraversen aufsteckbare
Lehre für die exakte Positionierung der Werkzeuge zu verwenden.
[0004] Abgesehen davon, daß bei dieser Art, die einzelnen Werkzeuge in transversaler Richtung
zu positionieren, auch bei der Verwendung spezieller Lehren, die manuelle Einstellarbeit
eine erhebliche Aufmerksamkeit des Bedienpersonals erfordert, ist sie zudem mit einem
erheblichen Zeitaufwand und immer mit einer Restunsicherheit bzw. Ungenauigkeit verbunden.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, mit der es auf einfache und sichere Art möglich ist, die einzelnen
Bearbeitungswerkzeuge in bezug auf eine selbst verstellbare Referenzeinrichtung exakt
in eine Arbeitsposition zu bringen.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß das Werkzeug mit einem elektrischen
Positionsgeber versehen ist, der beim Verschieben des Werkzeugs gegenüber einem stationären
Referenzelement einen elektrischen Meßwert verändert und/oder wegabhängige Verstellsignale
erzeugt, wobei die Meßwerte bzw. die Verstellsignale jeweils die Größe des transversalen
Abstands des Werkzeugs von einem in Verschieberichtung einstellbaren Bogenleitorgans
definieren und einer elektronischen Referenzschaltung eines Prozessors zugeführt werden
und wobei die Meßwerte bzw. Verstellsignale und/oder deren jeweilige Abweichung bzw.
Übereinstimmung von bzw. mit einem manuell eingebbaren Positionssollwert auf einem
Display angezeigt werden.
[0007] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung liegt darin, daß die jeweils erforderlichen
Werkzeugpositionen mittels einer geeigneten Eingabeeinheit, z.B. einer Tastatur in
einem Prozessor eingegeben und in einem Display sichtbar gemacht werden können. Das
Einstellen, auch wenn es manuell geschieht, ist mit Hilfe der Anzeige auf dem Display
gut erkennbar. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit, das Erreichen der vorgegebenen
Werkzeugposition durch zusätzliche optische oder akustische Zeichen wahrnehmbar zu
machen.
[0008] Die Einstellarbeit wird dadurch nicht nur wesentlich erleichtert und in kürzerer
Zeit durchführbar, sondern auch exakter. Vor allem kann sich der Einsteller darauf
verlassen, daß die vorgegebene Position im bezug auf das stationäre Referenzelement
korrekt ist.
[0009] Drehwiderstände oder Drehpotentiometer, die gemäß Anspruch 1 als Positionsgeber vorgesehen
sein können, werden für solche Zwecke seit langem verwendet. Ihre Zuverlässigkeit
ist allgemein bekannt, außerdem stehen sie als leicht erhältliche Handelsware zu günstigen
Preisen zur Verfügung.
[0010] Ein wichtiger Vorteil wird durch die Ausgestaltung nach Anspruch 3 insofern erreicht,
als auch die veränderbare Position des als Referenzorgan verwendeten Bogenleitorgans
in die Ermittlung der Positionsanzeige mit einbezogen wird. Fehleinstellungen der
Werkzeuge können dadurch mit wesentlich höherer Sicherheit vermieden werden.
[0011] Dabei ist in Anspruch 4 eine sehr einfache und leicht realisierbare Möglichkeit angegeben,
die jeweilige Position des Bogenleitorgans in entsprechende elektrische Werte umzuwandeln,
die in einem Prozessor verarbeitet werden können.
[0012] Am einfachsten und leichtesten wird das Einstellen der einzelnen Werkzeuge mit Hilfe
der Ausgestaltung nach Anspruch 5, weil es dadurch möglich wird, die einzustellenden
Werte, beispielsweise mittels einer Tastatur, in eine Referenzschaltung des Prozessors
einzugeben, der danach die Verstellwege der einzelnen Werkzeuge separat errechnet
und den elektrischen Antrieb entsprechend steuert.
[0013] Mit Hilfe der Ausgestaltung nach Anspruch 6 wird sichergestellt, daß die Werkzeuge
ihre jeweils eingestellte Position während des Arbeitens nicht verändern.
[0014] Durch die Ausgestaltung nach Anspruch 7 wird dazu sichergestellt, daß beide Werkzeugteile
jeweils miteinander verstellt werden und zwar so, daß sie ihre korrekte Position zueinander
jeweils exakt einhalten.
[0015] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche
8 bis 10.
[0016] Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- in schematisch vereinfachter Draufsicht eine Vorrichtung zur Bearbeitung von durchlaufenden
Bogen oder Bahnen aus Papier, Pappe oder Folienmaterial, die ausgangsseitig an eine
Falzmaschine angeschlossen ist, welcher die zu bearbeitenden Bogen oder Bahnen über
eine Zufuhrstation zugeführt werden;
- Fig. 2
- ebenfalls in schematisch vereinfachter Darstellung eine teilweise geschnittene Seitenansicht
der in Fig. 1 gezeigten Einrichtungen;
- Fig. 3
- ein Display, mittels welchem die Arbeitspositionen mehrerer Werkzeuge eingestellt
und sichtbar gemacht werden können;
- Fig. 4
- in stark vereinfachter Darstellung ein Schaltschema;
- Fig. 5
- die in Fig. 1 und 2 gezeigte Vorrichtung zur Bearbeitung von durchlaufenden Bogen
oder Bahnen in vereinfachter perspektivischer Darstellung mit nur zwei Werkzeugen,
die manuell verstellt werden können;
- Fig. 6
- ein Werkzeug aus Fig. 5 in Seitenansicht;
- Fig. 7
- einen Schnitt VII-VII aus Fig. 6;
- Fig. 8
- eine Vorrichtung zur Bearbeitung von durchlaufenden Bogen oder Bahnen, ebenfalls in
vereinfachter Perspektivdarstellung mit nur zwei Werkzeugen, die motorisch verstellbar
sind;
- Fig. 9
- ein Werkzeug aus Fig. 8 in Seitenansicht;
- Fig. 10
- einen Schnitt X-X aus Fig. 9.
[0017] Die in Fig. 1 in Draufsicht dargestellte Vorrichtung 31 zur Bearbeitung von durchlaufenden
Bogen oder Bahnen aus Papier, Pappe oder Folienmaterial weist eine Vielzahl von Werkzeugen
W1 bis W6 auf, die zwischen zwei Gestellplatinen 1 und 2 individuell transversal auf
Führungen angeordnet sind, die aus einer Zahnstange 3, einer Führungsstange 4 sowie
aus einer gemeinsamen Antriebswelle 5 bestehen. Dabei ist der Abstand zwischen den
beiden Gestellplatinen 1 und 2 unterteilt in eine linke Parkzone P1 und eine rechte
Parkzone P2 sowie in eine dazwischenliegende Arbeitszone A. Die Gesamtbreite der beiden
Parkzonen P1 und P2 ist so gewählt, daß alle Werkzeuge W1 bis einschließlich W6 in
diese Parkzonen P1 und P2 gestellt werden können, um in der Arbeitszone A einen völlig
freien Durchlauf zu haben.
[0018] Diese Vorrichtung 31 ist in Durchlaufrichtung des Pfeiles 10 unmittelbar hinter einer
Falzmaschine 9 angeordnet, die in den Fig. 1 und 2 nur schematisch dargestellt ist.
In Durchlaufrichtung vor der Falzmaschine 9 befindet sich eine Transporteinrichtung
8 mit mehreren über Antriebsund Umlenkrollen 11 und 12 geführten Transportbändern
13 sowie mit einem Bogenleitorgan 14, an dessen Leitfläche 15 durchlaufende Bogen
20 oder Bahnen aus Papier, Pappe, Folienmaterial od. dgl. geführt und in Querrichtung
ausgerichtet werden.
[0019] Dieses, die Form einer Leitschiene aufweisende Bogenleitorgan 14, ist mittels einer
Gewindespindel 16 quer zur Durchlaufrichtung des Pfeiles 10 verstellbar. Zum Drehen
der Gewindespindel 16 ist eine Handkurbel 17 vorgesehen. Diese Gewindespindel 16 ist
verbunden mit einem elektrischen oder elektronischen Positionsgeber 30. Dieser kann
aus einem Drehpotentiometer 30 bestehen, an dem eine elektrische Spannung anliegt,
die sich proportional zu den Umdrehungen der Gewindespindel 16 und somit auch proportional
zu der transversalen bzw. in Richtung der Gewindespindel 16 verändernden Bezugsposition
des Bogenleitorgans 14 bzw. dessen Leitfläche 15 verändert.
[0020] Eine andere Möglichkeit, die jeweilige Referenzposition des Bogenleitorgans 14 in
verarbeitbaren elektrische Werten darzustellen, besteht darin, z.B. mittels einer
Lochscheibe und einer Lichtschranke Zählimpulse zu erzeugen.
[0021] Der Positionsgeber 30 ist derart an einen Mikroprozessor 40 angeschlossen, daß dieser
die jeweiligen Positionierungswerte des Bogenleitorgans 14 registriert.
[0022] Die Position der in der Leitebene 21 liegenden Leitfläche 15 wird im Mikroprozessor
40 jeweils als Null- bzw. Bezugsposition definiert, von welcher die durch die Linien
35, 36 und 37 angedeuteten Werkzeugpositionen der Werkzeuge W4, W5 und W6 bestimmte
definierte Abstände haben.
[0023] Diese Abstände werden in einem Display 50, das mit dem Mikroprozessor 40 verbunden
ist, jeweils als Pfeile 0, 80, 210 und 391 mit den zugeordneten Positionswerten sichtbar
dargestellt. Diese Ist-Positionspfeile mit den angezeigten Positionswerten 0, 80,
210 und 391 wandern beim Verstellen der Werkzeuge W4, W5 und W6 entlang einer horizontalen
Zeilenlinie 51, über welcher durch vertikale Strichmarkierungen 52, 53 und 54 die
Positionssollwerte z.B. 80, 210, 392 angezeigt werden. Diese Sollpositionswerte können
mittels einer Eingabeeinheit 60 in den Mikroprozessor eingegeben werden. Dabei werden
die Sollpositionswerte jeweils zusätzlich in Zahlen angezeigt, beispielsweise 80,
210 und 392.
[0024] Es ist erkennbar, daß die beiden Werkzeuge W6 und W5 ihre Sollposition bereits einnehmen,
während das Werkzeug W4, dem der Pfeil 391 zugeordnet ist, vom Sollwert 392 noch um
eine Maßeinheit entfernt ist.
[0025] Die Bedienungsperson, welche die Positionierung der einzelnen Werkzeuge W1 bis W6
in der Arbeitszone A vornimmt, kann sich somit leicht an der Anzeige im Display 50
orientieren. Durch den im Display 50 sichtbaren Rechteckrahmen 55 ist zugleich die
Breite des Papierformats von beispielsweise 420 mm angezeigt, wobei die beiden schmalseitigen
Kanten 56 und 57 den Minimalwert Null und den Maximalwert von z. B. 420 mm darstellen.
[0026] Um die jeweiligen Ist-Positionen der sich jeweils innerhalb der Arbeitszone A befindenden
Werkzeuge, z.B. W4, W5 und W6, im Display 50 sichtbar machen zu können, sind alle
Werkzeuge W1 bis W6 jeweils mit einem elektrischen Positionsgeber 23 versehen, der
beim Verschieben des Werkzeugs gegenüber einem stationären Referenzelement einen elektrischen
Meßwert verändert und- oder wegabhängige Verstellsignale, z.B. Zählimpulse, erzeugt
und diesen bzw. diese an den Mikroprozessor 40 weitergibt.
[0027] Wie bereits erwähnt, definieren diese Meßwerte bzw. Verstellsignale der einzelnen
Positionsgeber 23 jeweils den transversalen Abstand eines sich in der Arbeitszone
A befindenden Werkzeugs W4, W5 und W6 von dem Bogenleitorgan 14 bzw. dessen Leitfläche
15.
[0028] Diese Meßwerte bzw. Verstellsignale werden in einer elektronischen Referenzschaltung
des Mikroprozessors 40 verarbeitet und, wie vorstehend beschrieben, im Display 50
zur Anzeige gebracht.
[0029] Die Positionsgeber 23 bestehen vorzugsweise aus einem Drehwiderstand oder einem Drehpotentiometer,
dessen Abgriffsorgan über ein Zahnrad 25 mit dem als Zahnstange 3 ausgebildeten Referenzelement
spielfrei in Eingriff steht. Dabei ist dieses Referenzelement als Zahnstange 3 quer
zur Durchlaufrichtung des Pfeiles 10 verlaufend stationär zwischen den beiden Gestellplatinen
1 und 2 angeordnet.
[0030] Zur Fixierung der jeweiligen Arbeitsposition sind die Werkzeuge W1 bis W6 jeweils
auch mit einer Klemmschraube 26 versehen, deren vertikaler Gewindeschaft 26' im angezogenen
Zustand oberseitig auf die Zahnstange 24 drückt.
[0031] Wie aus den Fig. 5 und 6 ersichtlich ist, bestehen die Werkzeuge W1 bis W6 jeweils
aus einem Oberteil WO und aus einem Unterteil WU, die jeweils mit paarweise in einer
horizontalen Durchlaufebene 33 zusammenwirkenden Schneidoder Rillscheiben 28 und 29
versehen.
[0032] Die beiden Ober- und Unterteile WO und WU der einzelnen Werkzeuge W1 bis W6 weisen
jeweils einen gabelförmigen Gestellkörper 61 bzw. 62 auf. Zwischen einlaufseitig offenen
Gabelschenkeln 63 und 64 bzw. 65 und 66 sind jeweils zwei Transportrollen 67, 68 bzw.
69, 70 angeordnet. Diese Transportrollen 67 und 68 bzw. 69 und 70 stehen jeweils paarweise
durch Zahnriemen 71 bzw. 72 getrieblich miteinander in Verbindung und werden somit
jeweils synchron und gleichsinnig angetrieben (Fig. 2).
[0033] Die Transportrollen 67 und 69 sitzen jeweils auf Antriebswellen 5 und 6, die ihrerseits
durch Zahnräder 73 (Fig. 5) getrieblich miteinander in Verbindung stehen. Der Antrieb
der Antriebswelle 5 erfolgt über einen Zahnriemen 74 von einer Welle 75 der Falzmaschine
9 (Fig. 1).
[0034] Die Antriebsrollen 67 und 69 werden von den Antriebswellen 5 und 6 jeweils über Einwegkupplungen
75 und 76, die vorzugsweise als Rollengesperre ausgebildet sind, angetrieben.
[0035] Die beiden anderen Antriebsrollen 68 und 70 sind jeweils drehfest auf ihren Lagerwellen
77 und 78 angeordnet, auf denen auch die Schneid- oder Rillscheiben 28 bzw. 29 befestigt
sind. Die Lagerwellen 77 und 78 sind jeweils drehbar in den Gabelschenkeln 63 und
64 bzw. 65 und 66 der Gestellkörper 61 bzw. 62 gelagert.
[0036] Das untere Werkzeugteil WU ist mittels einer Paßbohrung 81 auf einer zweiten, parallel
zur Antriebswelle 6 verlaufenden Führungsstange 80 lagestabil, d.h. unverschwenkbar,
geführt und mittels einer Klemmschraube 27, die manuell angezogen werden kann, auf
dieser Führungsstange 80 fixierbar.
[0037] Das obere Werkzeugteil WO hingegen ist um die Achse der Antriebswelle 5 um den Winkel
α schwenkbar, so daß die beiden Werkzeugscheiben 28 und 29 voneinander abgehoben werden
können, damit das betreffende Werkzeug unwirksam wird. Die beiden Transportrollen
67 und 69 bleiben aber in Berührung.
[0038] Um diese Schwenkbarkeit zu erreichen, ist das als Zahnstange 3 ausgebildete Referenzelement
in einer Ausnehmung 44 des Gestellkörpers 61 angeordnet, die bei gelöster Klemmschraube
26 eine solche Schwenkbewegung ermöglicht. Dabei wird diese Schwenkbewegung durch
eine Druckfeder 45 an der Unterseite der Zahnstange 24 bewirkt, wenn die Klemmschraube
26 entsprechend gelöst wird.
[0039] Auch das Zahnrad 25 des Positionsgebers 23 ist in einer Ausnehmung 46 des Gestellkörpers
61 angeordnet. Fixiert ist der Positionsgeber 23 mit seinem Zahnrad 25 durch eine
Deckelplatte 47, die abnehmbar aufgeschraubt ist.
[0040] Während die in den Fig. 5, 6 und 7 dargestellten Werkzeuge W4 und W5 bei gelösten
Klemmschrauben 26 und 27 nur unmittelbar manuell transversal verschoben und in die
jeweils gewünschte Arbeitsposition gebracht werden können, sind in den Fig. 8, 9 und
10 Werkzeuge W4 und W5 dargestellt, die mittels eines motorischen Antriebes transversal
verstellt werden können.
[0041] Zu diesem Zweck ist das Referenzelement als Doppel-Zahnzange 3' ausgebildet, mit
deren vorderseitigen Verzahnung 25' das Zahnrad 25 des Positionsgebers 23 in Eingriff
steht. Mit der zweiten, rückwärtigen Verzahnung 83, steht ein Antriebszahnrad 85 der
Antriebswelle 84 eines elektrischen Verstellmotors 86 in Eingriff, der vom Mikroprozessor
40 bzw. von dessen elektronischer Referenzschaltung gesteuert wird.
[0042] Um eine exakte Mitnahme auch des jeweils unteren Werkzeugteils WU zu gewährleisten,
ist ein vertikaler Kupplungsstift 88 vorgesehen, der in einer vertikalen Bohrung 89
des oberen Gestellkörpers 61 geführt und unter Überwindung einer Rückstellfeder 87
in die koaxiale Bohrung 89' des unteren Werkzeugteils WU, d.h. des Gestellkörpers
62, zu dessen Mitnahme eingeführt werden kann. Damit dies automatisch erfolgen kann,
ist eine über diesen Kupplungsstift 88 der einzelnen Werkzeuge W4, W5 horizontal und
in Querrichtung verlaufende Betätigungsstange 90 vorgesehen. Diese Betätigungsstange
90 ist an Schwenkhebeln 91 und 92 befestigt, die außenseitig an den Gestellplatinen
1 und 2 schwenkbar gelagert und mit elektrischen Betätigungsmagneten 93 und 94 gekoppelt
sind. Dabei durchragt die Betätigungsstange 90 bogenförmige Ausnehmungen 95 der beiden
Gestellplatinen 1 und 2.
[0043] Auch die Ansteuerung der beiden Betätigungsmagnete 93 und 94 für die Betätigungsstange
90, durch welche jeweils die automatische Kupplung zwischen den Oberteilen WO und
Unterteilen WU der einzelnen Werkzeuge W1 bis W5 bewerkstelligt werden kann, kann
durch einen vom Mikroprozessor 40 erzeugten Steuerimpuls ausgelöst werden.
[0044] Mittels einer besonderen Eingabeeinheit 100 ist es möglich, die Stellmotoren 86 der
einzelnen Werkzeuge W1 bis W6 individuell für die jeweils gewünschte Arbeitsposition
zu programmieren. Es ist dazu lediglich erforderlich, eine entsprechende Kennung,
die jedem Werkzeug W1 bis W6 einzeln zugeordnet ist, einzugeben. Ein entsprechendes
Computerprogramm ermittelt dann den Verstellweg der zurückzulegen ist aus der momentanen
Position in die gewünschte Arbeitsposition.
[0045] Während des Durchlaufs von Bogen oder Bahnen durch die sich in der Arbeitszone A
befindenden Werkzeuge müssen die Kupplungsstifte 88 wieder die in Fig. 2 dargestellte
Ruheposition einnehmen. Dies wird durch die bereits erwähnten Rückstellfedern 87 bewirkt,
sobald die beiden Betätigungsmagente 93 und 94 wieder abgeschaltet werden, nachdem
die jeweilige Einstellung der einzelnen Werkzeuge W1 bis W6 vollendet ist.
[0046] Um in diesen Arbeitspositionen die einzelnen Werkzeuge zu fixieren, sind die unteren
Teile WU mittels einer Nockenwelle 105 fixierbar, die jeweils eine durchgehende Ausnehmung
106 durchragt und die mittels eines an einem Hebelarm 104 angreifenden Elektromagneten
103 aus der in Fig. 9 erkennbaren, unwirksamen Drehstellung, in die in Fig. 2 dargestellte
Klemmstellung verdreht werden kann.
[0047] Das obere Werkzeugteil WO ist mit einem Elektromagneten 107 versehen, der bei entsprechender
Ansteuerung einen Bremsstempel 108 von oben auf die Doppelzahnstange 3' preßt und
dadurch sowohl die tranversale Fixierung als auch das Halten dieses Werkzeugoberteils
WO in seiner in Fig. 9 dargestellten Arbeitsposition bewirkt.
[0048] Dieser Elektromagnet 107 ersetzt somit die Klemmschraube 26 der nur manuell verstellbaren
Werkzeuge und zwar auch hinsichtlich des Verschwenkens des Werkzeugoberteils WO um
den Winkel α in die unwirksame Ruheposition, in welcher nur noch die beiden Transportrollen
67 und 69 miteinander in Berührung stehen, jedoch nicht mehr die Schneid- oder Rillscheiben
28 und 29 und die jeweils auf der gleichen Welle 77 bzw. 78 sitzenden Transportrollen
68 und 70. Auch an den Oberteilen WO der elektrisch verstellbaren Werkzeuge W1 bis
W6 sind die Druckfedern 45 vorhanden, durch welche das Verschwenken um den Winkel
α bewirkt wird.
1. Vorrichtung zur Bearbeitung von durchlaufenden Bogen oder Bahnen aus Papier, Pappe
oder Folienmaterial die einzeln oder mehrlagig eine vorgeschaltete Bearbeitungsmaschine,
beispielsweise eine Falzmaschine (9), durchlaufen haben, mit wenigstens einem Werkzeug
(W1 bis W6) zur Bearbeitung, insbesondere zum Schneiden, Perforieren oder Rillen,
das quer zur Durchlaufrichtung auf einer oder mehreren Führungen (3, 4, 5) verstellbar
und in exakt definierten Positionen fixierbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug (W1 bis W6) mit einem elektrischen Positionsgeber (23) versehen ist,
der beim Verschieben des Werkzeugs gegenüber einem stationären Referenzelement (Zahnstange
3, 3') einen elektrischen Meßwert verändert und/oder wegabhängige Verstellsignale
erzeugt, wobei die Meßwerte bzw. die Verstellsignale jeweils die Größe des transversalen
Abstands des Werkzeugs (W1 bis W6) von einem in Verschieberichtung einstellbaren Bogenleitorgans
(14) definieren und einer elektronischen Referenzschaltung eines Prozessors (40) zugeführt
werden und wobei die Meßwerte bzw. Verstellsignale und/oder deren jeweilige Abweichung
bzw. Übereinstimmung von bzw. mit einem manuell eingebbaren Positionssollwert (52,
53, 54) auf einem Display angezeigt werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Positionsgeber (23) ein Drehwiderstand oder ein Drehpotentiometer ist, dessen
drehbares Abgriffsorgan über wenigstens ein Zahnrad (25) mit einer als Referenzelement
(24) dienenden stationären Zahnstange in Eingriff steht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auch dem transversal verstellbaren Bogenleitorgan (14) ein elektrischer oder elektronischer
Positionsgeber (30) zugeordnet ist, dessen Meßwert bzw. Positionssignal den Bezugswert
für die einzustellenden Werkzeugpositionswerte (52, 53, 54) bildet und in einem die
Abweichungen bzw. Übereinstimmung ermittelnden Prozessor (40) registriert wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Bogenleitorgan (14) mittels einer stationär gelagerten Gewindespindel (16) transversal
verstellbar ist, deren Drehbewegungen auf das Abgriffsorgan eines als Positionsgeber
(30) dienenden Potentiometers übertragen werden.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (W1 bis W6) mit einem elektrischen Verstellmotor (86) versehen ist,
der von der Referenzschaltung des Prozessors (40) gesteuert wird und dessen Antriebswelle
(84) getrieblich mit der stationären Zahnstange (3') in Eingriff steht.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Werkzeuge (W1 bis W6) jeweils aus einem Werkzeugoberteil (WO) und einem separaten
Werkzeugunterteil (WU) bestehen, die mittels Klemmeinrichtungen (26, 27) fixierbar
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Positionsgeber (23) und die ggf. vorhandenen Verstellmotoren (86) jeweils auf
dem Werkzeugoberteil (WO) angeordnet sind und daß die beiden Werkzeugteile (WO und
WU) zum Zwecke ihrer gemeinsamen transversalen Verstellung mittels wenigstens eines
manuell oder elektrisch betätigbaren Kupplungselements (88) starr miteinander verbindbar
sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beide Werkzeugteile (WO und WU) jeweils eine mit einer Transportrolle (67, 69) und
mit dem Schneid-, Perforier- oder Rillwerkzeug (28, 29) gekuppelte Antriebswelle (5,
6) aufweisen, die miteinander in Eingriff stehen.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eines der beiden Werkzeugteile (WO oder WU) auf seiner Antriebswelle (5,
6) relativ zum anderen Werkzeugteil (WU oder WO) verschwenkbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß alle vorhandenen Werkzeuge (W1 bis W6) auf ihren Führungen und Antriebswellen, ggf.
auf zwei Seiten der Durchlaufbahn verteilt, in Parkzonen (P1, P2) gebracht werden
können, die außerhalb der Durchlaufbahn bzw. der Arbeitszone (A) liegen.