[0001] Die Erfindung betrifft einen kastenförmigen Behälter aus Kunststoff, insbesondere
Lager- und Transportkasten, bei welchem ein Boden unter Ausbildung zumindest eines
äußeren, umlaufenden Laufkranzes unterseitig mit Versteifungsrippen stabilisiert ist.
[0002] Bei kastenförmigen Behältern, insbesondere Lager- und Transportkästen aus Kunststoff
sind bereits mannigfache Behälter-Bauweisen verwirklicht worden, mit dem Ziel, die
Behälter-Steifigkeit zu erhöhen, einhergehend mit einer günstigen spritzgießtechnischen
Herstellung. So ist durch die DE 37 09 190 C2 ein Behälter bzw. Kasten bekanntgeworden,
dessen eine ebene Oberseite aufweisender Boden unterseitig durch Versteifungsrippen
stabilisiert ist. Hierbei wird der gesamte Unterboden, d.h. das Bodenmittelfeld und
der äußere umlaufende Laufkranz, so gebildet, daß die Stege der Verrippung einstückig
rahmenartig miteinander verbunden sind. In den damit vorliegenden Versteifungsrahmen
sind zusätzlich quer zu dessen Längsstegen den Boden unterfangende Einschub- bzw.
Durchsteckkanäle eingeformt, in die sich im Bedarfsfall ein Versteifungsprofil einführen
läßt. Dadurch wird bei hohen Auflasten, insbesondere schweren mittigen Belastungen,
die damit in Verbindung stehende Bodendurchbiegung relativ gering gehalten.
[0003] Nachteilig bei diesem Behälter ist jedoch seine Lauffähigkeit, da die Lauffläche
des Behälters aus den einzelnen Quer- und Längsstegen der Verrippung gebildet wird.
So kommt es beim Einsatz des Behälters im Bereich von Rollen- und Röllchenbahnen sowie
insbesondere auf Kugelumsetztischen zu Störungen aufgrund von mangelnder Kurvengängigkeit
und erhöhter Ablenkfähigkeit der einzelnen Behälter, wodurch der Betriebsablauf in
automatisch gesteuerten Beschickungs- und Entnahmeanlagen oftmals erheblich beeinträchtigt
wird.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Behälter der eingangs genannten Art
zu schaffen, der bei Belastungen nicht nur eine hohe Bodensteifigkeit gewährleistet,
sondern zugleich auch eine sichere Lauffähigkeit ermöglicht und dabei spritzgießtechnisch
dennoch einfach herzustellen ist.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem mit einem Laufkranz ausgebildeten Behälter erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß am Behälterkorpus bodenunterseitig über Filmscharniere oder dergleichen
elastischen und damit umbiegbaren Anbindungslappen befestigte Leistenelemente den
Laufkranz abdecken. Durch die von vornherein sogleich mit angespritzten, über durchgängige
oder als Einzelstege ausgebildete Filmscharniere oder Lappen fest, aber umbiegbar
angebundenen, einen integrierten Bestandteil des Behälters bildenden und im Betriebszustand
den Laufkranzbereich nach unten verschließenden Leistenelemente wird eine ebene zweite,
rahmenartige Bodenfläche erreicht. Diese ermöglicht einen laufsicheren Einsatz des
Behälters, insbesondere auf Kugelumsetztischen, da die einzelnen Kugeln der Tische
jetzt nicht mehr in die durch Quer- und Längsstege gebildeten Öffnungen des verrippten
Laufkranzes eingreifen können bzw. die Quer- und Längsstege nicht mehr zwischen den
Kugeln zwangsgeführt werden, wodurch der Behälter von seiner ursprünglichen Laufrichtung
abgelenkt würde. Die zum Befestigen und gleichzeitig zum Um- bzw. Einschwenken, d.h.
Abbiegen der Leistenelemente auf den Laufkranz bzw. gegebenenfalls Laufkranz-Teilbereichen
erfindungsgemäß vorgesehenen Firlmscharniere, Lappen oder dergleichen werden direkt
beim Spritzgießen des Behälterkorpus' an die Bodenunterseite angespritzt. Nach dem
Umschwenken der Leistenelemente, die als Laufkranzsegmente oder gegebenenfalls einstückiger
Laufkranz ausgebildet sein können, werden diese am Behälter bodenunterseitig bewegungssicher
arretiert, vorzugsweise mit den Boden-Versteifungsrippen verschweißt.
[0006] Die ab- bzw. umbiegbare Anbindung der Leistenelemente ermöglicht es, daß sich diese
direkt mit dem Behälter herstellen bzw. spritzgießen lassen, weil die Biegbarkeit
der Anbindung die Voraussetzung für eine das Entformen optimierende Ausrichtung der
Lage der Leistenelemente im Werkzeug erlaubt. Nach der Entformung brauchen die Leistenelemente
dann nämlich nur noch in ihre Betriebslage umgebogen bzw. verschwenkt zu werden. Die
Kosten für die Herstellung sowie der Aufwand für eine ansonsten separate beizustellende
Lauffläche fallen damit weg. Das Arretieren, insbesondere Verschweißen der Leistenelemente
mit den Versteifungsrippen, führt danach zu einer hygienisch dichten und glatten Bauweise
bzw. Unterbodenkonstruktion, die leicht zu reinigen ist und für den Einsatz mit hohen
Inhaltslasten ohne weiteres mit einer beliebigen Mehrfachverrippung, z.B. einer erhöhten
Anzahl von Längs-, und/oder Querrippen und/oder diagonal bzw. rautenförmig oder wabenartig
verlaufenden Bodenrippen ausgestaltet werden kann. Im Endeffekt läßt sich eine äußerst
verwindungssteife, tragfähige Sandwich-Bauweise mit geschlossenem Laufflächengehäuse
erreichen. Durch Variation des Überdeckungsgrades der Bodenverrippung können Laufflächengehäuse
verschiedener Breite bis - nach einer anderen Ausführung der Erfindung - hin zu einem
komplett geschlossenen Sandwichboden hergestellt werden.
[0007] Bei einem Behälter mit einem doppelwandigen Behälter-Korpus sieht die Erfindung vor,
daß dieser mit einem zweiteiligen Leistenelement versehen ist, wobei das eine Teilelement
mit einem ersten Anbindungslappen/Filmscharnier - durchgängig oder stegartig ausgebildet
- an der jeweiligen Außenwand befestigt ist und an seinem wandentfernten Ende über
einen zweiten durchgängigen bzw. stegartig ausgebildeten Anbindungslappen/Filmscharnier
mit dem anderen Teilelement verbunden ist. Dieses Leistenelement läßt sich mit horizontaler
und damit einfach entformbarer Ausrichtung in dem Werkzeug herstellen und nach dem
Entformen durch zunächst Abbiegen um die erste und danach die zweite Anbindung in
die Decklage bringen. Das erste Teilelement überbrückt dabei den Abstand von der Außenwand
zur Bodenverrippung bzw. der dort jeweils äußersten Rippe; es wird anschließend durch
Abschneiden entfernt, so daß nur noch das zweite, den Laufkranz definierende Teilelement
unter der Verrippung übrig bleibt.
[0008] Nach einem anderen Vorschlag ist bei einem doppelwandigen Behälter an jeweils seiner
äußeren Wand über einen Anbindungslappen/Filmscharnier ein Leistenelement vorgesehen,
das scharnierseitig einen Winkelabschnitt aufweist, dessen nach dem Abbiegen um das
Scharnier in der Abdecklage vertikalem Winkelsteg in der komplementären, in situ angrenzenden
Behälterwand eine Vertiefung zugeordnet ist. In diesem Fall wird das Leistenelement
mit im Werkzeug vertikaler, ebenfalls leicht entformbarer Ausrichtung spritzgegossen.
Nach dem Entformen und Umbiegen um das hier nur eine vorhandene Scharnier legt sich
der Winkelabschnitt unter den Boden, wobei sein in dieser Position vertikaler Winkelsteg
in die Vertiefung eintaucht und sich bündig an die benachbarte Wand bzw. Bodenrippe
anlegt. Der Winkelabschnitt braucht nicht von dem Abdeckteil abgeschnitten zu werden.
Durch die beim Spritzgießen vertikale Ausrichtung des Leistenelementes wird die Schließkraft
des Werkzeugs reduziert.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß die Leistenelemente an ihren von
der Schwenkachse entfernten, freien Enden mit in situ in den Laufkranzbereich eingreifenden
Rastmitteln versehen sind. Diese Rastmittel, z,.B. Zapfen mit nasenartigen Enden,
lassen sich in einfacher Weise mit den im Laufkranzbereich angeordneten Aussteifungsrippen
verrasten, wobei die Leistenelemente lediglich über ihre angespritzten Filmscharniere
umgeklappt und eingreifseitig festgeklippst zu werden brauchen.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Filmscharniere
an der den Außenwänden des Behälters zugewandten Seite des Laufkranzbereiches angeordnet
sind. Hierbei werden die Leistenelemente aus ihrer den Behälter über seine Außenabmessungen
verlängernden Ausgangslage nach innen über den Laufkranzbereich geschwenkt und mit
ihren Rastmitteln an den dem Bodenmittelfeld zugewandten Aussteifungsrippen des Laufkranzbereiches
verrastet.
[0011] Alternativ sieht die Erfindung vor, daß die Filmscharniere an der den Außenwänden
des Behälters abgewandten Seite des Laufkranzbereiches angeordnet sind. Somit überdecken
die Leistenelemente in ihrer Ausgangs- bzw. Außerbetriebslage bodenunterseitig das
Bodenmittelfeld des Behälters. Sie werden dann vom Bodenmittelfeld aus zu den Außenwänden
des Behälters hin in ihre Schließlage, zur Abdeckung des Laufkranzbereiches, eingeschwenkt.
Die Leistenelemente werden dabei über ihre Rastmittel an den den Außenwänden des Behälters
zugewandten Aussteifungsrippen des Laufkranzbereiches verrastet.
[0012] Eine weitere Ausführung der Erfindung sieht vor, daß eine am Behälterkorpus bodenunterseitig
über Fimscharniere oder dergleichen befestigte, ein- oder mehrstückige Abdeckplatte
den gesamten verrippten Bodenbereich verschließt, dort an den Bodenrippen arretiert,
vorzugsweise verschweißt ist. Es liegt damit ein komplett geschlossener Boden, d.h.
der Stand- bzw. Lauffläche und des Bodenmittelfeldes vor, so daß in diesem Fall der
gesamte Bodenbereich doppelwandig ausgeführt ist. Dadurch wird eine verbesserte Lauffähigkeit
erreicht und einer Bodendurchbiegung bei hohen Auflasten entgegengewirkt. Auch hierbei
werden die Filmscharniere direkt beim Spritzgießen des Behälterkorpus' angespritzt,
und zwar zur einfacheren Schwenkbarkeit vorteilhaft an der den Quer- bzw. Längswänden
des Behälters zugewandten Seite des Laufkranzbereiches.
[0013] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Abdeckplatte mit am Bodenbereich
festlegbaren Arretierungsmitteln ausgebildet. Die Arretierungsmittel können sowohl
im Mittenbereich als auch im Randbereich der Abdeckplatte angeordnet sein. Als Arretierungsmittel
sind hierbei beispielsweise Schnapphaken, -klammern oder Rasthaken vorgesehen, die
beim Einschwenken der Abdeckplatte zur Bodenunterseite hin in komplementäre Ausnehmungen
im Bereich der Versteifungsrippen des Bodenmittelfeldes bzw. des Laufkranzbereiches
eingreifen.
[0014] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus den Ansprüchen und der nachfolgenden
Beschreibung von den in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen der Erfindung.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Behälter als Gesamtansicht vom Boden her gesehen;
- Fig. 2
- den Behälter nach Figur 1 mit einzelnen am Unterboden angeordneten Schwenkelementen,
als Teilansicht von einer Längsseite her gesehen;
- Fig. 3
- eine Darstellung wie nach Figur 2 mit demgegenüber alternativ angeordneten Schwenkelementen;
- Fig. 4
- einen Behälter mit einer am Unterboden angeordneten Abdeckplatte, als Teilansicht
von einer Längsseite her gesehen;
- Fig. 5
- eine Behälter-Teilansicht wie gemäß Fig. 2 mit demgegenüber anders gestaltetem Schwenkelement,
das hier in der Ausgangslage dargestellt ist;
- Fig. 6
- der Behälter nach Fig. 5 mit in die Funktionslage eingeklapptem Schwenkelement;
- Fig. 7
- das Schwenkelement nach Fig. 6 mit Verschweißung an die UnterbodenVerrippung;
- Fig. 8
- als Gesamtansicht vom Boden her gesehen eine Ausführung eines Behälters mit doppelten
Außenwänden, in dem linken Zeichnungs-Quadranten mit durchgängiger und in dem rechten
Zeichnungs-Quadranten mit stegartiger Anscharnierung bzw. Anbindung der Schwenkelemente
sowie in der unteren Zeichnungshälfte mit jeweils den in ihre Betriebslage umgeklappten
Schwenk- bzw. Leistenelementen dargestellt;
- Fig. 9
- als Einzelheit des Behälters nach Fig. 8 eine Teilansicht mit in der Ausgangslage
horizontal ausgerichtetem Schwenkelement;
- Fig. 10
- den Behälter nach Fig. 9 mit in die Betriebsposition umgeklapptem Schwenkelement;
- Fig.11
- in vergrößerter Darstellung die in Fig. 9 strichpunktiert eingekreiste Einzelheit
Y;
- Fig.12
- in vergrößerter Darstellung die in Fig. 10 strichpunktiert eingekreiste Einzelheit
Z;
- Fig.13
- bei einem wie in Fig. 8 gezeigten doppelwandigen Behälter eine Anbindung bzw. Anscharnierung
des Schwenkelementes mit vertikaler Ausrichtung; und
- Fig.14
- das in die Betriebslage umgeklappte Schwenkelement nach Fig. 13.
[0015] Von einem hinlänglich bekannten Lager- und Transportkasten 1, der eine im wesentlichen
rechteckige Bauform mit einem Boden, zwei rechtwinklig davon hochragenden Längswänden
sowie zwei ebenfalls rechtwinklig davon hochragenden Querwänden aufweist, ist in den
Figuren im wesentlichen lediglich dessen Bodengestaltung gezeigt. Der im Ausführungsbeispiel
innen eine ebene Oberseite 2 aufweisende Behälterboden 3 (vgl. die Figuren 2 bis 4)
weist gemäß Figur 1 an seiner Bodenunterseite Quer- und Längsversteifungsrippen 4
bzw. 5 auf. Die Versteifungsrippen 4 und 5 definieren ein Bodenmittelfeld 6 und einen
dieses umlaufend eingrenzenden Laufkranz 7 (vgl. hierzu die Figuren 2 bis 4). Dieser
ist im konkreten Ausführungsbeispiel gemäß den Figuren 2 bis 4 gegenüber dem Bodenmittelfeld
6 erhöht, wodurch sich ein äußerer, rahmenartiger Stand- bzw. Laufbereich ergibt.
Die Quer- und Längsversteifungsrippen 4 und 5 des Laufkranzes 7 lassen sich zur Verbesserung
der Lauffähigkeit des Behälters 1 durch Leistenelemente 8 bis 11 verschließen, welche
mittels Filmscharnieren 12 am Laufkranz 7 angespritzt sind.
[0016] Weiterhin besitzen die Leistenelemente 8 bis 11 Rastmittel, die als nasenartige Rastzapfen
13 ausgebildet sind und jeweils gegenüberliegend einer sich durch die Filmscharniere
12 ergebenden Schwenkachse 14 am freien Ende der Leistenelemente 8 bis 11 angeordnet
sind.
[0017] Die Ausführung nach Figur 2 sieht vor, daß die Filmscharniere 12 außen am Laufkranz
7 angeordnet sind. Hierbei werden die Leistenelemente 8 bis 11 durch Umklappen (Pfeilrichtung
15) aus ihrer Öffnungslage in die gestrichelt dargestellte Schließlage geschwenkt,
wobei der nasenartige Rastzapfen 13 in eine Öffnung 16 einer Längsversteifungsrippe
5 des Laufkranzes 7 eingreift.
[0018] Gemäß einer alternativen Ausführung nach Figur 3 sind die Filmscharniere 12 innen
am Laufkranz 7 an einer Längsversteifungsrippe 5 des Laufkranzbereiches angeordnet.
Die Leistenelemente 8 bis 11 werden somit aus ihrer dem Bodenmittelfeld 6 zugewandten
Öffnungslage in die gestrichelt dargestellte Schließlage zur Außenseite des Behälters
1 über den Laufkranzbereich 7 geschwenkt (Pfeilrichtung 17), bis der nasenartige Rastzapfen
(13) in eine Öffnung 18 einer dem Außenrand 19 des Laufkranzes 7 zugewandten Längsversteifungsrippe
5. eingreift
[0019] Wie in der Figur 4 gezeigt, läßt sich mittels einer dem Bodenabmessungen im wesentlichen
entsprechenden Abdeckplatte 20 sowohl der Laufkranz 7 als auch das Bodenmittelfeld
6 nach unten hin verschließen, so daß eine vollflächige Abdekkung vorliegt. Die Abdeckplatte
20 ist mittels Filmscharnier 21 an dem den Quer- oder Längswänden des Behälters 1
zugewandten Außenrand 19 des Laufkranzes 7 befestigt.
[0020] An der Abdeckplatte 20 sind entfernt von der durch die Filmscharniere 21 gebildeten
Schwenkachse 22 Arretierungsmittel 23, beispielsweise nasenartige Rastzapfen, angeordnet.
Die Abdeckplatte 20 wird zum Verschließen des gesamten Bodenbereiches 6,7 aus ihrer
gestrichelt dargestellten Öffnungslage in die den Bodenbereich abdeckende Schließlage
geschwenkt (Pfeilrichtung 24). Dabei greifen dann die Arretierungsmittel 23 rastend
in komplementäre Öffnungen 25,26 die beliebig in den Längsversteifungsrippen 5 des
Laufkranzes 7 und/oder in Längsversteifungsrippen 5 des Bodenmittelfeldes 6 ausgebildet
sind.
[0021] Bei dem Behälter nach den Fig. 5 bis 7 werden die über Filmscharniere 12 an den Außenrand
bzw. die äußere Rippe 19 angebundenen Schwenk- bzw. Leistenelemente 11 anders als
zuvor beschrieben nicht mehr mit der Unterboden-Verrippung verrastet, sondern nach
dem Umklappen um die Schwenkachse 14 in Pfeilrichtung 15 (vgl. Fig. 5) in ihre Betriebs-
bzw. Funktionslage nach Fig. 6 mittels bekannten Schweißverfahren durch eine Schweißung
27 (vgl. Fig. 7) an den Quer- und Längsversteifungsrippen 4, 5 befestigt. Im Bereich
des Laufkranzes 7 liegt damit ein äußerst verwindungssteifes, tragfähiges, geschlossenes
Sandwich-Profil als Laufflächengehäuse vor. Ausgehend von dem Laufkranz 7 sind die
Rippen 4 bzw. 5 im Bodenmittelfeld 6 zur Bodenmitte hin mit einer domartigen Reduzierung
28 ausgebildet. Die Schwenkelemente 111 besitzen zur Außenseite und zur Bodenmitte
hin gerichtete Radien bzw. Anlaufschrägen 29, die einen geräuscharmen An- bzw. Ablauf
auf Röllchen-/Rollenbahnen, Kugelbahnen oder -tischen und Förderbändern gewährleisten.
[0022] Ein in den Fig. 8 bis 12 dargestellter Behälter 100 besitzt einen doppelwandigen,
aus einer Innenwand 101 und einer Außenwand 102 bestehenden Behälterkorpus 103 (vgl.
die Fig. 9 bis 12). Die Leisten- bzw. Schwenkelemente 211 sind hier zweiteilig und
setzen sich aus einem ersten Teilelement 108a und einem zweiten Teilelement 108b zusammen.
Das Teilelement 108a ist über entweder durchgängige (vgl. den linken oberen Quadranten
von Fig. 8) oder stegartige (vgl. den rechten oberen Quadranten von Fig. 8) Filmscharniere
112a bzw. 112b an der jeweiligen Außenwand 102 angebunden, und solche durchgängigen
oder stegartigen Filmscharniere 112a bzw. 112b verbinden auch die beiden Teilelemente
108a und 108b miteinander. Die einteiligen bzw. durchgängigen oder mehrteiligen bzw.
stegartigen Filmscharniere 112a bzw. 112b mit dem zweiteiligen Leistenelement 211
liegen bei der Herstellung durch Spritzgießen in der Trennebene des Werkzeuges (vgl.
die Fig. 9 und 11), so daß eine gute Entformbarkeit gewährleistet wird, wie durch
die Pfeile 30 in Fig. 9 angedeutet, wobei die Schieber für die Seitenwände seitlich
wegfahren.
[0023] Zum Herstellen des Laufkranzes 7 (vgl. die untere Hälfte der Fig. 8) werden die Leistenelemente
211 um zunächst das mit der Außenwand 102 verbundene Scharnier 112a bzw. 112b in Pfeilrichtung
15 umgeklappt, wobei das Teilelement 108a den Abstand zwischen der Außenwand 102 und
der äußersten Rippe 19 der im Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 rautenförmigen Bodenverrippung
mittels der Rippen 4 und 5 überbrückt (vgl. die Figuren 10 und 12), bevor dann das
letztendlich die Laufkranzfläche definierende Teilelement 108b um die in dem Leistenelement
211 vorhandene weitere Filmscharnierung 112a bzw. 112b über die im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 8 rautenförmige Boden-Verrippung geklappt und dort mit den Quer- und Längsrippen
4, 5 zu einem ebenfalls geschlossenem Sandwich-Profil verschweißt wird (vgl. Fig.
12).
[0024] Bei einem Behälter 100, der wie gemäß den Fig. 8 bis 12 einen doppelwandigen Behälterkorpus
103 aufweist, zeigen die Fig. 13 und 14 eine alternative Gestaltung eines Leistenelementes
311, das während der Herstellung und damit in seiner Ausgangslage im Spritzgießwerkzeug
vertikal ausgerichtet und mit einem Winkelabschnitt 31 ausgebildet ist, über den es
mittels durchgängiger oder mehreren stegartigen Filmscharnieren 212 an die Außenwand
102 angebunden ist. Die Werkzeugtrennung und Entformung erfolgt hierbei in Richtung
der Pfeile 32. Die dem Leistenelement 311 benachbarte äußere Rippe 19 der Boden-Verrippung
4, 5 ist mit einer Vertiefung 33 ausgebildet.
[0025] Zum Aufbau des bodenunterseitigen Laufkranzes 7 des Behälters 100 wird das Leistenelement
311 um die Filmscharnierung 212 in Pfeilrichtung 15 gemäß Fig. 14 umgeklappt und sein
die Bodenverrippung überdeckender Abschnitt mit den Rippen 4, 5 verschweißt. Der in
dieser Gebrauchslage vertikale Winkelsteg 34 des Winkelabschnitts 31 des Leistenelementes
311 taucht dabei in die Vertiefung 33 ein, was einerseits eine weitere Verstärkung
in diesem Behälterbereich bedeutet und andererseits braucht der Winkelabschnitt 31,
der den eigentlichen Laufkranzabschnitt des Leistenelementes 311 über das Filmscharnier
212 mit der Außenwand 102 verbindet, nicht abgeschnitten bzw. abgetrennt zu werden,
d.h. er kann so unter dem Behälterboden verbleiben.
1. Kastenförmiger Behälter aus Kunststoff, insbesondere Lager- und Transportkasten, bei
welchem ein Boden unter Ausbildung zumindest eines äußeren, umlaufenden Laufkranzes
unterseitig mit Versteifungsrippen stabilisiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Behälterkorpus bodenunterseitig über Filmscharniere (12; 112a, 112b; 212) oder
dergleichen elastischen, umbiegbaren Anbindungslappen befestigte Leistenelemente (8
bis 11; 111; 211; 311) den Laufkranz (7) abdecken.
2. Behälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anbindungslappen/Filmscharniere (12; 112a, 112b; 212) aus Einzelstegen (112b)
gebildet sind.
3. Behälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein doppelwandiger Behälterkorpus (103) mit einem zweiteiligen Leistenelement (211)
versehen ist, von denen das eine Teilelement (108a) mit einem ersten Anbindungslappen/Filmscharnier
(112a; 112b) an er jeweiligen Außenwand (102) befestigt ist und an seinem wandentfernten
Ende über einen zweiten Anbindungslappen/Filmscharnier (112a, 112b) mit dem anderen
Teilelement (108b) verbunden ist.
4. Behälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein doppelwandiger Behälterkorpus (103) an jeweils seiner Außenwand (102) über einen
Anbindungslappen bzw. ein Filmscharnier (212) mit einem Leistenelement (311) versehen
ist, das scharnierseitig einen Winkelabschnitt (31) aufweist, dessen nach dem Abbiegen
um das Scharnier (212) in der Abdecklage vertikalen Winkelsteg (34) in der komplementären
Behälterwand (19) eine Vertiefung (33) zugeordnet ist.
5. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in ihre Abdecklage umgebogenen Leistenelemente (8 bis 11; 111; 211;; 311) mit
den Boden-Versteifungsrippen (4,5; 19) verschweißtsind.
6. Behälter nach einem der Ansprüche 1 bis 4
dadurch gekennzeichnet,
daß die Leistenelemente (8 bis 11) an ihren von der Schwenkachse (14) entfernten, freien
Enden mit in situ in den Laufkranzbereich (7) eingreifenden Rastmitteln (13) versehen
sind.
7. Behälter nach einem der Ansprüche 1 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filmscharniere (12) an der den Außenwänden des Behälters (1) zugewandten Seite
des Laufkranzes (7) angeordnet sind.
8. Behälter nach einem der Ansprüche 2 und 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filmscharniere (12) an der den Außenwänden des Behälters (1) abgewandten Seite
des Laufkranzes (7) angeordnet sind.
9. Kastenförmiger Behälter aus Kunststoff, insbesondere Lager- und Transportkasten, bei
welchem ein Boden unterseitig mit Versteifungsrippen stabilisiert ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine am Behälterkorpus bodenunterseitig über Filmscharniere (21) oder dergleichen
elastischen, umbiegbaren Anbindungslappen befestigte, ein- oder mehrstückige Abdeckplatte
(20) den gesamten verrippten Bodenbereich (6,7) verschließt.
10. Behälter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abdeckplatte (20) mit am Bodenbereich (6,7) festlegbaren Arretierungsmitteln
(23) ausgebildet ist.
11. Behälter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die ihre Betriebsposition umgebogene Abdeckplatte (20) mit den Boden-Versteifungsrippen
(4,5; 19) verschweißt ist.
12. Behälter nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Anbindungslappen/Filmscharniere (21) aus Einzelstegen gebildet sind.