(19)
(11) EP 1 145 972 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.2001  Patentblatt  2001/42

(21) Anmeldenummer: 01108003.3

(22) Anmeldetag:  29.03.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7B65D 5/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.04.2000 DE 20006907 U

(71) Anmelder: Brakemann Verpackungen GmbH & Co.KG
32257 Bünde (DE)

(72) Erfinder:
  • Brakemann, Uwe
    32257 Bünde (DE)

(74) Vertreter: Specht, Peter, Dipl.-Phys. et al
Loesenbeck.Stracke.Specht.Dantz, Patentanwälte, Jöllenbecker Strasse 164
33613 Bielefeld
33613 Bielefeld (DE)

   


(54) Verpackungskarton für Möbelplatten


(57) Ein Verpackungskarton für Möbelplatten, mit einem Seitenwände (2) und einen Boden (1) aufweisenden Unterteil ist so ausgebildet, daß zwei sich gegenüber liegende Seitenwände (2) in jeweils mindestens einem Teilbereich als zu den benachbarten Seitenwandteilen (6) frei bewegliche Spannflächen (5) ausgebildet sind, die mit einer Vielzahl von mit Abstand und parallel zueinander, in Längsachsrichtung verlaufenden Kerbungen versehen sind.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verpackungskarton für Möbelplatten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Zerlegbare, aus einer Vielzahl von Platten bestehende Möbel, insbesondere Schränke oder dergleichen, werden üblicherweise in Kartons verpackt, die aus einem Unterteil sowie einem Oberteil bestehen, das auf das jeweilige Unterteil aufgestülpt wird.

[0003] Je nach Größe und Beschaffenheit des Möbels sind unterschiedlich viele Möbelplatten in einem Karton zu verpacken, woraus sich die Notwendigkeit ergibt, Verpackungskartons zur Verfügung zu stellen, die unterschiedliche Abmessungen, insbesondere unterschiedliche Höhen aufweisen. Bei der Vielzahl verschiedener Möbel ist eine entsprechend hohe Zahl verschiedener Verpackungskartons vorrätig zu halten, was naturgemäß mit erheblichen Kosten verbunden ist.

[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Verpackungskarton der gattungsgemäßen Art so auszubilden, daß er vielseitiger verwendbar ist, insbesondere hinsichtlich unterschiedlicher Abmessungen von Möbelteilstapeln, die verpackt werden sollten.

[0005] Diese Aufgabe wird durch einen Verpackungskarton gelöst, der die Merkmale des Anspruches 1 aufweist.

[0006] Durch die als Spannflächen ausgebildeten Teilbereiche der Seitenwände, die sich nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bis in den Boden hinein erstrecken, besteht die Möglichkeit, in ein und denselben Verpackungskarton Möbelplatten unterschiedlicher Stapelhöhe zu verpacken, wobei die Kerbungen es erlauben, die Spannflächen an entsprechender Stelle problemlos einzuknicken und über die oberste Möbelplatte zu schlagen. Anschließend werden die Spannflächen durch Spannbänder so mit den Möbelplatten verspannt, daß diese fest gegen ein Verrutschen gesichert sind, wobei die Spannbänder unter dem Boden des Verpackungskartons entlanggeführt werden.

[0007] Durch die Ausbildung der Spannflächen bis in den Bodenbereich hinein sind auch Mölbelplattenstapel verpackbar, die in ihrer Breite unterschiedlich sind. In jedem Fall wird ein solcher Stapel unterseitig vom Boden und seitlich sowie zumindest teilweise oberseitig von den Spannflächen gestützt.

[0008] Dabei kann die Stapelhöhe durchaus über den Rand des Unterteiles hinausragen, da der Stapel von den Spannbändern in Verbindung mit den Spannflächen sicher gehalten wird. Eine Abdeckung des Stapels erfolgt durch ein Oberteil, das auf das Unterteil aufgestülpt wird.

[0009] Die Erfindung erlaubt die Reduzierung der zu bevorratenden Verpackungskartons hinsichtlich ihrer Abmessungen bzw. ihrer Zweckbestimmung für die jeweils zugeordneten Abmessungen der Möbelplatten bzw. der daraus gebildeten zu verpackenden Stapel.

[0010] Gerade in Anbetracht der enormen Menge verschiedener Verpackungskartons, die bisher notwendig waren, kommt der Verringerung auf einige wenige, alle vorkommenden Abmessungen der Möbelplatten abdeckenden Verpackungskartons eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung zu. Diese ergibt sich insbesondere durch die Einsparung von Lagerkosten. Aber auch die Herstellung der Verpackungskartons insgesamt kann nun kostenreduziert erfolgen, da die jeweils erforderlichen in großen Stückzahlen hergestellt werden können.

[0011] Die Spannflächen, die durch Einschnitte von den benachbarten übrigen Seitenteilen getrennt sind, können mittig der jeweiligen Seitenteile vorgesehen sein. Denkbar ist aber auch, mehrere Spannflächen jedem Seitenteil zuzuordnen, wobei sich dann zwischen jeweils zwei Spannflächen ein starrer Teilbereich der Seitenwand anschließt.

[0012] Weitere vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.

[0013] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.

[0014] Es zeigen:
Figur 1
den Zuschnitt eines erfindungsgemäßen Kartons in einer Draufsicht,
Figur 2
den Zuschnitt in einer perspektivischen Ansicht,
Fig. 3-5
unterschiedliche Zusammenbaupositionen des Verpackungskartons jeweils schaubildlich dargestellt.


[0015] In den Figuren ist ein Unterteil eines Verpackungskartons für Möbelplatten dargestellt, das aus einem Boden 1, sich daran anschließenden, gegenüberliegenden Seitenwänden 2 sowie Stirnseiten 3 besteht.

[0016] Jede Seitenwand 2 weist einen Teilbereich auf, der als Spannfläche 5 ausgebildet ist, an die sich beidseitig jeweils ein Seitenwandteil 6 anschließt, wobei die Spannfläche 5 relativ zu den Seitenwandteilen 6 bewegbar ist.

[0017] Die Spannfläche 5 ist mit einer Vielzahl von mit Abstand und parallel zueinander in Längsachsrichtung verlaufenden Kerbungen 7 versehen, die eine Knickung der Spannfläche 5 in nahezu jeder Position parallel zur Längsachse des Verpackungskartons erlauben. Dabei reicht der Bereich, in dem Kerbungen 7 vorgesehen sind, bis in den Boden 1 hinein, der in diesem Bereich in Verlängerung der Trennung zu den Seitenwandteilen 6 ebenfalls aufgetrennt ist, so daß die Spannfläche 5 in den Boden 1 hineinragt.

[0018] Jedes Seitenwandteil 6 ist so ausgebildet, daß es zu einer Doppellage umknickbar ist, wozu mittig, in Längsachsrichtung verlaufend, eine Knicklinie 10 vorgesehen ist. An der dem Boden 1 abgewandten freien Längskante ist jede Seitenwand 6 mit Laschen 8 versehen, die in Stecköffnungen 9 eingreifen, die im Boden 1 vorgesehen sind.

[0019] Zuvor jedoch werden, wie in der Figur 3 deutlich erkennbar ist, die Stirnseiten 3 U-förmig gefaltet und auf den Boden gelegt. Anschließend werden die Seitenwandteile 6 um die sich gegenüberliegenden Schenkel der zugeordneten Stirnseite gelegt, so daß sie diese übergreifen und mit den Laschen 8 in den Stecköffnungen 9 festgesetzt. Hierdurch entsteht ein fester Verbund zwischen den Seitenwandteilen 6 und der jeweiligen Stirnseite 3.

[0020] Die Figur 4 zeigt eine Position des Verpackungskartons, in dem dieser mit Möbelplatten bestückt werden kann.

[0021] Nachdem die nicht dargestellten Möbelplatten in dem Verpackungskarton gestapelt sind, werden die Spannflächen 5 umgeschlagen, so daß sie sowohl die Seiten des Stapels als auch dessen Oberseite zumindest teilweise bedecken (Figur 5).

[0022] Zur Fixierung des Stapels werden im Bereich der Spannflächen 5 nicht dargestellte Spannbänder unterhalb des Bodens 1 entlang geführt und fest verspannt, so daß die Spannflächen 5 an den Stapel angepreßt werden.

[0023] Wie sich gezeigt hat, wird dadurch ein solcher Reibschluß erzeugt, daß die einzelnen Möbelplatten auch bei ungünstigster Lagerung des Verpackungskartons darin nicht verrutschen.

[0024] Entscheidend hierfür ist, daß die Spannflächen 5 im Zusammenwirken mit dem Boden 1 den Stapel fest umschließen.

[0025] Die Kerbungen 5 erlauben es, unterschiedlichste Stapelhöhen in der genannten Art und Weise zu fixieren, wobei selbst Stapel, die über die Seitenwandteile 6 nach oben hinausragen, gehalten werden. In diesem Fall bietet ein ebenfalls nicht dargestelltes Oberteil, das auf das Unterteil gestülpt wird, ausreichenden Schutz, wobei die Fixierung des Oberteiles am Unterteil gleichfalls über Spannbänder in an sich bekannter Weise erfolgt.


Ansprüche

1. Verpackungskarton für Möbelplatten, mit einem Seitenwände (2) und einen Boden (1) aufweisenden Unterteil, dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich gegenüberliegende Seitenwände (2) in jeweils mindestens einem Teilbereich als zu den benachbarten Seitenwandteilen (6) frei bewegliche Spannflächen (5) ausgebildet sind, die mit einer Vielzahl von mit Abstand und parallel zueinander, in Längsachsrichtung verlaufenden Kerbungen versehen sind.
 
2. Verpackungskarton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Spannflächen (5) in den Bereich des Bodens erstrecken und diesem gegenüber seitlich frei bewegbar sind.
 
3. Verpackungskarton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannflächen (5) höher sind als die benachbarten Seitenwandteile (6).
 
4. Verpackungskarton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwandteile (6) doppellagig ausgebildet sind.
 
5. Verpackungskarton nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwandteile (6) auf ihrer dem Anbindungsbereich mit dem Boden (1) gegenüberliegenden Seite mit Laschen (8) versehen sind, die in Rastöffnungen (9) des Bodens (1) eingreifen.
 
6. Verpackungskarton nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Teile jeder Stirnseite (3) zwischen den beiden Lagen der Seitenwandteile (6) angeordnet sind.
 
7. Verpackungskarton nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannflächen (5) sich direkt gegenüberliegen.
 
8. Verpackungskarton nach Anspruch 1 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß jede Seitenwand (2) mit mehreren Spannflächen (5) versehen ist.
 
9. Verpackungskarton nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannflächen (5) mit Abstand zueinander angeordnet sind.
 




Zeichnung