[0001] Die Erfindung betrifft einen Pyrolyseofen zum thermischen Spalten von Kohlenwasserstoffen
mit einer Strahlungszone, darin eingebauten Brennern und Spaltrohren, wobei
- die Spaltrohre in der Strahlungszone aus parallel angeordneten, vertikal verlaufenden
geraden Rohrstücken und diese verbindenden, im unteren Bereich der Strahlungszone
befindlichen Rohrkrümmern, gegebenenfalls auch aus Rohrsammelstücken, bestehen,
- die Spaltrohre in der Strahlungszone in Gruppen parallel durchströmter Rohre angeordnet
sind,
- die geraden Rohrstücke und gegebenenfalls die Rohrsammelstücke der einzelnen Gruppen
in Querrichtung des Pyrolyseofens einreihig, d.h. je Gruppe in einer Ebene angeordnet
sind
- und wobei die Rohrkrümmer jeweils ein gerades Rohrstück oder ein Rohrsammelstück mit
einem in der Ebene nicht benachbarten geraden Rohrstück unter Richtungsumkehr verbinden.
[0002] Die thermische Spaltung (Cracken) von Kohlenwasserstoffen erfolgt üblicherweise in
Pyrolyseöfen. Ein herkömmlicher Pyrolyseofen weist eine mit Brennern beheizte Strahlungszone
auf. Die thermische Spaltung der Kohlenwasserstoffe wird in Spaltrohren in der Strahlungszone
durchgeführt. Die Spaltung der Kohlenwasserstoffe kann dadurch erleichtert werden,
daß die Kohlenwasserstoffe vor der Einleitung in die Strahlungszone in einer Konvektionszone
des Pyrolyseofens vorgewärmt werden.
[0003] Ein Pyrolyseofen mit einer Spaltrohranordnung der eingangs genannten Art ist in der
EP 0 529 441 B1 beschrieben. In Figur 1 ist diese Anordnung der Spaltrohre beispielhaft
dargestellt. Im gezeigten Beispiel sind drei Gruppen von Spaltrohren A, B und C aufgezeigt.
Die zu spaltenden Kohlenwasserstoffe werden entsprechend der Pfeilrichtung von oben
in die Rohre eingeleitet. Die drei Gruppen der Spaltrohre sind stufenförmig versetzt
(zwei 90°-Krümmungen) um drei nicht dargestellte Spaltgaskühler angeordnet, bevor
sie in die Strahlungszone des Pyrolyseofens hineinlaufen. Die Spaltgaskühler befinden
sich in Verlängerung der drei Auslaßrohre (in Z-Richtung weisende Pfeile). Die gestrichelte
Linie symbolisiert das obere Ende der Strahlungszone des Pyrolyseofens. Gerade, vertikal
(Z-Richtung) angeordnete Rohrstücke der Spaltrohre reichen bis zum unteren Bereich
der Strahlungszone. Dort sind jeweils zwei Spaltrohre über ein Rohrsammelstück zu
einem Rohr vereinigt. Die resultierenden acht Spaltrohre pro Gruppe gehen in acht
Rohrkrümmer über, von denen jeweils vier eine in etwa gleiche Krümmungsrichtung aufweisen.
Eine gewisse Abweichung in der Krümmungsrichtung ist durch die Auskragungen der Rohrkrümmer
bedingt. Die geraden Rohrstücke der Gruppen liegen in der Anordnungsebene der Spaltrohre
(X/Z-Ebene). Die acht von unten nach oben durchströmten, geraden Rohrstücke jeder
Gruppe werden über Rohrsammelstücke zunächst zu zwei Spaltrohren und über ein weiteres
Rohrsammelstück zu einem Auslaßrohr vereinigt. Über den drei Auslaßrohren befinden
sich die nicht dargestellten Spaltgaskühler in gerader Verlängerung der Auslaßrohre.
[0004] Nachteilig ist bei dieser Anordnung der Spaltrohre, daß die Rohrkrümmer im unteren
Bereich der Strahlungszone Auskragungen in (in Y-Richtung) aufweisen und aus der Anordnungsebene
(X/Z-Ebene) der Spaltrohre herausragen (EP 0 529 441 B1, Spalte 3, Zeilen 39 bis 41).
Dies hat zur Folge, daß der Schwerpunkt der Rohrkrümmer außerhalb der Anordnungsebene
der Spaltrohre liegt und daher ein Biegemoment auf die thermisch hochbelasteten in
einem oberen Teil des Strahlungsraumes im Pyrolyseofen aufgehängten Rohre ausgeübt
wird.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Pyrolyseofen der eingangs genannten
Art aufzuzeigen, der diesen Nachteil vermeidet.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst von einem Pyrolyseofen mit den Merkmalen
des Anspruchs 1. Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0007] Kennzeichnend an dem erfindungsgemäßen Pyrolyseofen ist, daß die jeweils mit Hilfe
der Rohrkrümmer hergestellte Verbindung über einen ersten S-förmigen Bogen aus der
Ebene mit den geraden Rohrstücken und den Rohrsammelstücken hinausführt, anschließend
mit einem Halbkreis-förmigen oder einem flacheren halbelliptischen oder halbovalen
Bogen die Ebene schräg schneidet und schließlich über einen zweiten S-förmigen Bogen
wieder in die Ebene hineinführt.
[0008] Dadurch daß die verbindenden Bögen die mit den vertikalen geraden Rohrstücken gebildete
Ebene schneiden und von beiden Seiten der Ebene wieder in die Ebene zurückführen,
liegt der Gesamtschwerpunkt der verbindenden Bögen in der Ebene. Der Vorteil besteht
darin, daß durch das beträchtliche Eigengewicht der Rohrkrümmer, die die Bögen bilden,
kein Biegemoment auf die geraden Rohrstücke ausgeübt wird. Die aus zwei S-förmigen
und einem weiteren, z.B. halbkreisförmigen Bogen gebildete Verbindung ist außerdem
elastisch gegenüber Kräften und Momenten die von den beheizten geraden Rohrstücken
eingebracht werden.
[0009] Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Pyrolyseofens sind die
Spaltrohre einer Spaltrohrgruppe vor der Richtungsumkehr mit ihren geraden Rohrstücken
in einer Ebene und die Spaltrohre einer Spaltrohrgruppe nach der Richtungsumkehr mit
ihren geraden Rohrstücken in der selben Ebene parallel nebeneinander aufgereiht.
[0010] Die Richtungsumkehr findet in einem weitgeschwungenen Bogen statt, der die Ebene
der geraden Rohrstücke in einem flachen Winkel schneidet. Der weitgeschwungene Bogen
gestattet eine besonders spannungsarme Montage. Die Rohrstücke vor der Richtungsumkehr
und die Rohrstücke nach der Richtungsumkehr nehmen in der Ebene zwei nebeneinander
liegende Flächen ein, die durch den Flächen gegenüberliegende Brenner, gegebenenfalls
auch unterschiedlich, beheizt werden können.
[0011] Die S-förmigen, Halbkreis-förmigen, halbelliptischen oder halbovalen Bögen einer
Gruppe können jeweils geometrisch gleich ausgeführt sein. Eine solche Ausführung der
Bögen ermöglicht Einsparungen von Herstellungs- und Wartungskosten.
[0012] Die Halbkreis-förmigen, halbelliptischen oder halbovalen Bögen einer Gruppe können
die Ebene mit den geraden Rohrstücken im gleichen Winkel schneiden. Der Vorteil besteht
darin, daß bei kleinem Winkel die Bögen eng aneinander liegen, die Strahlungsrohre
gegeneinander abstützen und dadurch auch die Funktion eines sonst notwendigen aufwendigen
Positionierungssystems mit übernehmen.
[0013] Die Erfindung wird anhand einer Ausführungsform mit zwei Figuren näher erläutert.
- Figur 2
- zeigt die Anordnung der Spaltrohre eines erfindungsgemäßen Pyrolyseofens in Seitenansicht.
- Figur 3
- zeigt eine Draufsicht der Anordnung von Figur 2.
[0014] Figur 2 zeigt schematisch eine Seitenansicht der Spaltrohranordnung eines erfindungsgemäßen
Pyrolyseofens. Zur Vereinfachung ist die Rohrführung nur einer Spaltrohrgruppe im
unteren Teil der Strahlungszone eines solchen Ofens dargestellt. Jeweils zwei von
sechzehn Spaltrohren 1 sind über ein Rohrsammelstück 2 zu einem Rohr vereinigt. Die
resultierenden acht Rohre gehen jeweils in einen S-förmigen Bogen 3, anschließend
in einen halbovalen 4, dann wieder in einen S-förmigen Bogen 5 und schließlich in
jeweils ein Rohrstück 6, also insgesamt in acht gerade Rohrstücke über. Die Spaltrohre
liegen mit ihren geraden, parallelen und im Pyrolyseofen senkrecht angeordneten Rohrstücken
und mit den Rohrsammelstücken in einer Ebene. Insgesamt wird beim Übergang der Spaltrohre
in die acht geraden Rohrstücke durch die Rohrbögen eine Richtungsumkehr erzielt. In
der Figur 2 ist nicht dargestellt, daß diese acht geraden Rohrstücke nach Austritt
aus der Strahlungszone zu einem oder mehreren Spaltgaskühlem geführt werden.
[0015] Zusammen mit der Figur 3, einer Draufsicht des in der Figur 2 dargestellten wird
aufgezeigt, daß jeweils zwei Spaltrohre 1 zusammengefaßt sind, über einen S-förmigen
Bogen 3 aus der Ebene 7 mit den geraden Rohrstücken herausführen, mit einem anschließenden
Bogen (180°) die Ebene 7 schneiden und schließlich mit einem weiteren S-förmigen Bogen
in die Ebene 7 zurückführen.
1. Pyrolyseofen zum thermischen Spalten von Kohlenwasserstoffen mit einer Strahlungszone,
darin eingebauten Brennern und Spaltrohren, wobei
- die Spaltrohre in der Strahlungszone aus parallel angeordneten, vertikal verlaufenden
geraden Rohrstücken und diese verbindenden, im unteren Bereich der Strahlungszone
befindlichen Rohrkrümmern, gegebenenfalls auch aus Rohrsammelstücken, bestehen,
- die Spaltrohre in der Strahlungszone in Gruppen parallel durchströmter Rohre angeordnet
sind,
- die geraden Rohrstücke und gegebenenfalls die Rohrsammelstücke der einzelnen Gruppen
in Querrichtung des Pyrolyseofens einreihig, d.h. je Gruppe in einer Ebene angeordnet
sind
- und wobei die Rohrkrümmer jeweils ein gerades Rohrstück oder ein Rohrsammelstück
mit einem in der Ebene nicht benachbarten geraden Rohrstück unter Richtungsumkehr
verbinden,
dadurch gekennzeichnet, daß die mit Hilfe der Rohrkrümmer hergestellte Verbindung über einen ersten S-förmigen
Bogen aus der Ebene mit den geraden Rohrstücken und den Rohrsammelstücken hinausführt,
anschließend mit einem Halbkreis-förmigen oder einem flacheren halbelliptischen oder
halbovalen Bogen die Ebene schräg schneidet und schließlich über einen zweiten S-förmigen
Bogen wieder in die Ebene hineinführt.
2. Pyrolyseofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spaltrohre einer Spaltrohrgruppe vor der Richtungsumkehr mit ihren geraden Rohrstücken
in einer Ebene und die Spaltrohre einer Spaltrohrgruppe nach der Richtungsumkehr mit
ihren geraden Rohrstücken in der selben Ebene parallel nebeneinander aufgereiht sind.
3. Pyrolyseofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die S-förmigen, Halbkreis-förmigen halbelliptischen oder halbovalen Bögen einer Gruppe
jeweils geometrisch gleich ausgeführt sind.
4. Pyrolyseofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Halbkreis-förmigen, halbelliptischen oder halbovalen Bögen einer Gruppe die Ebene
mit den geraden Rohrstücken im gleichen Winkel schneiden.