[0001] Die Erfindung betrifft ein Transport- und Lagersystem für Rechteck-Spinnkannen, kurz
Kannen, mit Kannenspeichern und -transportern zwischen ersten Maschinen, welche Spinnkannen
- nämlich Leerkannen - füllen, und zweiten Maschinen, welche auf je einer Bearbeitungslinie
bzw. Längsseite Spinnkannen - nämlich Vollkannen - leeren, wobei jede erste Maschine
ein ihr unmittelbar zugeordnetes Kannen-Streckenlager mit Speicherplätzen für geordnet
nebeneinander zu plazierende Leerkannen und Speicherplätzen für geordnet nebeneinander
zu plazierende Vollkannen besitzt.
[0002] In der Textilindustrie werden Faserbänder (Vorgarn) von und zu Streckmaschinen sowie
Flyern und Spinnmaschinen mit Hilfe sogenannter Spinnkannen transportiert. Nach dem
Füllen oder Leerlaufen muß jede dieser Kannen durch eine neue, leere bzw. gefüllte
Kanne ersetzt werden. Für den Fall sogenannter Rundkannen ist die Übergabe zwischen
Karde und Strecke bekannt aus DE 4 015 377 A1.
[0003] Modernen Spinnmaschinen wird das Vorgarn in sogenannten Rechteckkannen mit genormter
Größe von im Prinzip Quaderform angeliefert. Hierbei wird als Kannenlänge die parallel
zum Kannenboden gemessene größte Rechteckseite bezeichnet, Kannenbreite ist die parallel
zum Kannenboden gemessene Länge der schmalen Rechteckseite. Rechteckkannen werden
an der Spinnmaschine in bestimmter Weise orientiert, nämlich auf jeder Bearbeitungslinie
mit den breiten Rechteckseiten einander zugewandt, unter den Spinnstellen bzw. Spindeln
der Spinnmaschine positioniert. Meist sind die beiden Längsenden der einzelnen Kanne
nicht gleichwertig, so daß die an der Spinnmaschine technisch erforderliche Orientierung
auch die entsprechende Ausrichtung (auf eines der Kannenlängsenden) umfaßt.
[0004] In der Kannen-Ablaufposition mit vorschriftsmäßig orientierter Kanne kann das Vorgarn
an jeder Spinnstelle aus einer Kanne abgezogen werden. Wenn eine Kanne leergelaufen
ist, wird sie durch eine volle Kanne ersetzt. Zum An- und Abtransport der Kannen werden
sogenannte Kannentransporter bzw. -wechselwagen eingesetzt. Ein solcher Wagen läuft
auf einer Fahrspur längs der meist auf einer geraden Linie nebeneinander in einer
Bearbeitungslinie angeordneten Reihe von Arbeitsstellen bzw. Spindeln der Spinnmaschine
und damit auf einer Fahrspur längs der zu betreuenden Kannenreihe, meist zwischen
zwei Reihen von Spinnmaschinen.
[0005] In einer großen Spinnerei, die eine Vielzahl von Streckmaschinen mit nachgeschalteten
Flyern und/oder Spinnmaschinen umfaßt, ist man bestrebt, zumindest die im wesentlichen
automatisch arbeitenden Spinnmaschinen ununterbrochen, produzieren zu lassen. Das
setzt voraus, daß die Spinnmaschinen ständig mit genügend Vormaterial, also vollen
Spinnkannen (Vollkannen), versorgt werden und daß die leeren Spinnkannen (Leerkannen)
abtransportiert werden. Da der Automatisierungsgrad bei den vorgeschalteten Anlagen,
kurz: Vorwerk, die vom Öffnen eines als Rohmaterial angelieferten Faserballens ausgehen
können, bisher nicht so weit gediehen ist wie in der eigentlichen Spinnerei, bemüht
man sich, das Vormaterial mit Überkapazität in so großer Menge vorzubereiten und zu
speichern, daß das Spinnen auch bei Maschinenstillständen im Vorwerk ohne Pause erfolgen
kann.
[0006] Ein im vorstehenden Sinne bewährtes Transport- und Lagersystem für Rechteck-Spinnkannen
wird beschrieben in DE 197 13 859 A1 und EP 08 69 206 A 2. Hiernach gelingt es, eine
automatische Versorgung zwischen Streckmaschinen und Spinnmaschinen zu schaffen, indem
zwischen die Maschinen der ersten Gruppe (Streckmaschinen) und die Maschinen der zweiten
Gruppe (Spinnmaschinen) ein zusätzliches Kannenförder- und -lagersystem geschaltet
wird.
[0007] In dem in der vorgenannten EP 08 69 206 A 2 beschriebenen Konzept werden die Rechteck-Spinnkannen
in derjenigen Ausrichtung, in der sie die Streckmaschine verlassen durch den größten
Teil des Lagersystems bis zu demjenigen Kannentransporter, der die Spinnkanne (Leerkanne
oder Vollkanne) unmittelbar zu der Spinnstelle bringt, gehandhabt. Das bedeutet, daß
an der Spinnmaschine Kannentransporter erforderlich sind, die die einzelne Spinnkanne
den Erfordernissen an der jeweiligen Spinnstelle entsprechend orientieren. Im Bekannten
erfolgt das dadurch, daß der Kannentransporter an die im letzten Speicher gelagerten
Spinnkannen heranfährt, diese (ungedreht) aufnimmt und dann um eine Kurve, z.B. eine
90°-Kurve, fährt, um die Kanne zu drehen und dadurch für die Spindel der Spinnmaschine
richtig zu orientieren.
[0008] Die genannte Umlenkung des einzelnen Kannentransporters kann bei automatischem Betrieb
mit der nötigen Sicherheit nur ausgeführt werden, wenn der Transporter entsprechende
(aufwendige) Lenkmittel besitzt. Weiterhin, bei sehr großen Anlagen wird für jede
Spinnmaschinenseite ein gesonderter Kannentransporter benötigt. Diese Fahrzeuge können
sich an der Annahme- oder Lieferstelle eines vorgeschalteten Kannenspeichers gegenseitig
behindern.
[0009] DE 40 18 088 A1 offenbart ein Verfahren zur Automatisierung des Garnherstellungsvorgangs,
besonders in Spinnereien mit Rotorspinnmaschinen. Vorgesehen werden fahrbare Bedienautomaten
(Wagen) sowie unter den Spinnstellen der Maschine untergebrachte, einen runden oder
unrunden Querschnitt aufweisende Kannen mit Spinnband (Rund- oder Rechteckkannen).
Die Kannen werden unmittelbar an der Strecke auf einen Wagen gesetzt und zusammen
mit dem Wagen direkt zur jeweiligen Wechselposition der einzelnen Spinnmaschine gebracht.
Allerdings haben die Transportwagen im Bekannten beliebig gekrümmte Wege zurückzulegen
und es fehlt ein für Störungen an der Strecke oder für Nachtschichten ausreichendes
Übergabelager.
[0010] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Transport- und Lagersystem so zu verbessern,
daß an jeder Bearbeitungslinie bzw. Längsseite der Spinnmaschinen - allgemein der
zweiten Maschinen - nur in Geradeausrichtung verlaufende Führungen für einen Kannentransporter
zwischen einem Übergabespeicher und der jeweiligen Spinnstelle erforderlich sind.
Bei automatischer Kannenversorgung der Spinnmaschine mit Hilfe von Schienenfahrzeugen
als Verbindungsmittel zwischen Übergabespeicher und Spinnstelle soll mit ausschließlich
geraden Schienen auszukommen sein.
[0011] Die erfindungsgemäße Lösung wird für das eingangs genannte Transport- und Lagersystern
für Rechteck-Spinnkannen im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegeben. Dabei wird zwischen
ersten und zweiten Maschinen unterschieden. Bei der Jet- oder Ringspinnerei kann es
sich bei den ersten Maschinen um Streckmaschinen oder Flyer und bei den zweiten Maschinen
um Flyer oder die Spinnmaschinen handeln. Bei der im Rahmen der Erfindung bevorzugten
Offen-End-Spinnerei (OE-Spinnerei) sind die ersten Maschinen im allgemeinen Streckmaschinen
und die zweiten Maschinen OE-Spinnmaschinen
[0012] Erfindungsgemäß werden die Spinnkannen (zumindest die Vollkannen) bereits dem Kannen-Übergabespeicher
in der räumlichen Orientierung zugeführt, in der sie in der Spinnmaschine geleert
werden. Die einzelne Jet-, Ring- oder OE-Spinnmaschine usw. soll für jede ihrer Längsseiten
einen zumindest für einen vorübergehenden Stillstand des Vorwerks ausreichenden Übergabespeicher
besitzen, in welchem zumindest die Vollkannen, - vorzugsweise auch die Leerkannen
(z.B. damit der weitere Betrieb auf dem Wege über die Streckerei usw. keine neuen
Orientierungsarbeiten erfordert), - räumlich ebenso wie an der jeweiligen Spinnmaschinenseite
(bzw. Bearbeitungslinie) selbst momentan abgearbeitete Kannen ausgerichtet sind. Einige
Verbesserungen und weitere Ausgestaltungen der Erfindung werden in den Unteransprüchen
beschrieben.
[0013] Der jeder Spinnmaschine zugeordnete Übergabespeicher soll so viele Kannen umfassen,
daß der automatische Betrieb - jedenfalls vorübergehend - möglich ist, ohne daß der
Speicher mit neuen Kannen (Vollkannen) versorgt werden müßte. Gegenüber vorgenannter
EP 08 69 206 A 2 bedeutet die Erfindung unter anderem, daß der dort zwischen den ersten
Maschinen und den zweiten Maschinen vorgesehene Lagerspeicher im Prinzip aufgelöst
und auf die Übergabespeicher der Spinnmaschinen aufgeteilt wird.
[0014] Da erfindungsgemäß die entlang der jeweiligen Spinnmaschine arbeitenden Kannentransporter
die Kannen schon in der für die eigentliche Spinnerei richtigen Orientierung aufnehmen,
brauchen diese Fahrzeuge keine Kurven zu durchlaufen, vielmehr können die Transporter
auf geraden Führungen, z.B. mechanischen Führungen, Induktiv- oder Laserwahlführungen
fahren. Mit anderen Worten, erfindungsgemäß stellt der einer Spinnmaschine zugeordnete
Kannentransporter die einzelnen Kannen lediglich durch Parallelverschiebung genau
so orientiert an der Spinnstelle ab, wie er die Kannen im Übergabespeicher aufgenommen
hat.
[0015] Wenn der Übergabespeicher, in welchem die Kannen bereits räumlich so wie an der zugehörigen
Spinnstelle orientiert sind, für einen längeren Stillstand im Vorwerk, z.B. für eine
Nachtschicht oder ein Wochenende, ausreichen soll, kann er im Rahmen der Erfindung
durch einen Zusatzspeicher mit im wesentlichen gleicher Kannnenorientierung und Aufgabe
ergänzt werden. Vorzugsweise wird zu diesem Zweck auf der bezüglich der einzelnen
Bearbeitungslinie gegenüberliegenden Seite der jeweiligen geraden Führung ein Kannen-Nachtschichtspeicher
vorgesehen, zu welchem die Kannen ebenfalls, wie in der Bearbeitungslinie erforderlich,
räumlich orientiert sind. Der Begriff "Nachtschicht" ist allgemein bezogen auf einen
nicht nur vorübergehenden Stillstand des Vorwerks, z.B. auch für die Überbrückung
eines Wochenendes, zu verstehen.
[0016] Erfindungsgemäß werden jeder Spinnmaschine Übergabespeicher sowie gegebenenfalls
die Nachtschichtspeicher mit der bereits endgültigen räumlichen Ausrichtung der Spinnkannen
zugeordnet; mit dieser Orientierung werden die Kannen - bevorzugt mit Hilfe eines
Kannentransporters - zur Spinnstelle gebracht. Während die Kannen nach der genannten
EP 08 69 206 A 2 mit Hilfe des Kannentransporters erst zwischen dem letzten der Spinnstelle
vorgeordneten Speicher und der Spinnstelle richtig orientiert bzw. gedreht werden,
erfolgt das Drehen erfindungsgemäß bereits beim oder vor dem Einsetzen der Kanne in
den Übergabespeicher, evtl. sofort im Anschluß an die Kannenablage der Streckmaschine
ggfs. eines Flyers.
[0017] Bei erfindungsgemäßer Versorgung einer Spinnmaschine gehört zu jeder der beiden Längsseiten
bzw. Bearbeitungslinien der Maschine und damit auch des zugehörigen Kannenspeichers
ein Kannentransporter, insgesamt wird die Maschine also von zwei Transportern bedient.
Die beiden Kannentransporter der Spinnmaschine können unabhängig voneinander arbeiten,
da jeder von ihnen seine eigene Lieferstelle an seinem eigenen Übergabespeicher (bevorzugt
für Voll- und Leerkannen) besitzt. Dadurch wird das Fördersystem vereinfacht. Gegenseitige
Behinderungen dieser Kannentransporter können nicht auftreten. Kurven sind nicht zu
durchfahren; mechanische gerade Führungen können im Boden eingelassen werden, so daß
sie - wie eine in den Boden eingelassene Nut - den Querverkehr nicht behindern. Die
Verwendung je eines Kannentransporters an jeder Spinnmaschinenseite bedeutet eine
Nutzeffektsteigerung des einzelnen Transporters, weil der maximale (Leer-) Fahrweg
eines Transporters nur höchstens eine Maschinenlänge betragen kann.
[0018] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die Kannentransporter auf verschiedene Weise
auszugestalten. In einer ersten Variante können auf dem einzelnen Transporter mehrere
Kannenplätze, z.B. auch insgesamt zwei Plätze, für Leerkannen und Vollkannen vorgesehen
werden. Auf dem Transporter kann außerdem ein Platz für eine mitfahrende Person (eventuell
mit zusätzlicher Handsteuerung) vorgesehen werden. Die Möglichkeit einer solchen Personenbeförderung
ist in großen Spinnereien sehr erwünscht, weil die Bediener zum Beheben von Maschinenfehlern
(durch Rotlicht angezeigt) oft riesige Strecken zeitaufwendig zurücklegen müssen.
[0019] Bei einer weiteren Variante wird auf dem einzelnen Transporter nur ein Kannenplatz
vorgesehen. Dieses Fahrzeug muß dann zwar für jede Kanne (Leerkanne oder Vollkanne)
einen gesonderten Hin- und Herweg ausführen. Fahrzeuge diese Art sind aber wesentlich
weniger aufwendig als Fahrzeuge mit zwei oder mehr Plätzen für zugleich zu transportierende
unterschiedliche Kannen.
[0020] Anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels eines Transport-
und Lagersystems mit jeder Spinnmaschinenseite auf gerader Führung zugeordnetem Kannentransporter
werden Einzelheiten der Erfindung erläutert.
[0021] In der in der Zeichnung in der Draufsicht dargestellten Anlage werden Rechteckspinnkannen
1 zwischen herkömmlich arbeitenden Streckmaschinen 2 und ebenso herkömmlich arbeitenden
Spinnmaschinen 3, insbesondere OE-Spinnmaschinen, hin- und hertransportiert. In Pfeilrichtung
4 werden Vollkannen von den Streckmaschinen 2 (erste Maschinen) zu den Spinnmaschinen
3 (zweite Maschinen) gebracht. In Pfeilrichtung 4' werden Leerkannen in umgekehrter
Richtung gefördert. Die gegenseitige räumliche Zuordnung der Spinn- und Streckmaschinen
gemäß Zeichnung ist nicht erfindungswesentlich; die Streckmaschinen können auch ganz
anders orientiert sein, ja in einem anderen Raum stehen.
[0022] An jeder Kannenfüllposition 5 der Streckmaschinen 2 wird die einzelne Kanne 1 mit
verstrecktem Faserband gefüllt. Ist eine Kanne 1 voll, wird sie in ein Kannenlager,
das sogenannte Streckenlager 6, gebracht. Dieses soll wenigstens einen Leerplatz 7
für die Vollkanne aufweisen, aber auch mindestens eine Leerkanne 8 enthalten, so daß
nach Abtransport einer gerade befüllten Vollkanne 9 möglichst sofort eine Leerkanne
8 aus dem Lager 6 an die Kannenfüllposition 5 heranzubringen ist. Bevorzugt sollen
im Streckenlager 6 die Leerkannen 8 und die Vollkannen 9 jeweils in Gruppen 10 und
11 nebeneinander geordnet positioniert bzw. gesammelt werden.
[0023] Zum Antransport von Leerkannen 8 zum Streckenlager 6 und zum Abtransport der dort
angesammelten Vollkannen 9 dient im Ausführungsbeispiel ein Kannenförderer, der sogenannte
Streckenförderer 12. Dieser soll eine Speicherkapazität für Kannen zum gleichzeitigen
Aufnehmen von jeweils einer Gruppe 10 bzw. 11 von Leerkannen oder Vollkannen besitzen.
Eine solche Kannengruppe 10 oder 11 kann vier Kannen umfassen.
[0024] Erfindungsgemäß wird der Streckenförderer 12 nicht nur zum Heranbringen von Leerkannen
8 oder zum Weitertransportieren von Vollkannen 9, sondern auch dazu eingesetzt, die
einzelnen Kannen in die für die jeweilige Spinnstelle richtige räumliche Orientierung
zu bringen und mit dieser Orientierung in einem Übergabespeicher 13 der Spinnmaschine
3 abzuliefern. Im gezeichneten Ausführungsbeispiel wird der Streckenförderer 12 zum
Drehen der einzelnen Kannen, jeweils 90° um die vertikale Kannenachse, benutzt. Dadurch
wird bei der gezeichneten gegenseitigen Anordnung (die Streckmaschinen und Spinnmaschinen
befinden sich paarweise auf einer geraden Linie) erreicht, daß die von der Spinnmaschine
3 zur Streckmaschine 2 kommenden Leerkannen 8 mit der richtigen Orientierung in das
Streckenlager 6 gelangen und die Vollkannen 9 mit der für die Spinnmaschine 3 bzw.
für jede Seite der Spinnmaschine, bereits richtigen räumlichen Orientierung in einen
Übergabespeicher 13 eingesetzt werden.
[0025] Erfindungsgemäß sind in jedem einer Spinnmaschine bzw. jeder Längsseite jeder Spinnmaschine
zugeordneten Übergabespeicher 13 zumindest die Vollkannen räumlich ebenso orientiert
wie an der Spinn bzw. Arbeitsstelle der Spinnmaschine selbst. Jeder dieser Übergabespeicher
13 soll - für jede Maschinenseite - so groß sein, daß er den automatischen Spinnmaschinenbetrieb
garantieren kann. Zwischen jedem Übergabespeicher 13 und den Arbeitspositionen bzw.
Spindeln jeder der Spinnmaschinen 3 wird für jede Spinnmaschinenlängsseite 14 ein
Kannentransporter 15 vorgesehen. Dieser Kannentransporter 15 läuft auf einer durchweg
geraden Führung 16 längs der Spinnmaschine und längs des Übergabespeichers 13. Der
Transporter 15 holt Leerkannen 8 von den Spinnstellen, bringt sie in den Übergabespeicher
13 und ersetzt sie durch Vollkannen 9, die aus dem Übergabespeicher 13 stammen.
[0026] Der vorgeschaltete, oben genannte Streckenförderer 12 gemäß Zeichnung wird, z.B.
in Schienen oder in einer Induktivführung, auf den gezeichneten Führungslinien 17
geradeaus von Speicher 6 zu Speicher 6 - oder an Kurven 18 umgelenkt - zur Versorgung
der Übergabespeicher 13 herangezogen. Wichtig ist es im Ausführungsbeispiel, daß der
Streckenförderer 12 sowohl geradeaus von Speicher 6 zu Speicher 6 als auch um die
Kurven 18 fahren kann, so daß er einerseits, die Spinnkannen bei dem Transport in
die richtige Orientierung zu bringen, in der Lage ist und andererseits einem anderen
Streckenförderer 12 ausweichen kann.
[0027] Jeder Maschinenlängsseite 14 können - in Bezug auf die Führung 16 gegenüberliegend
- Kannen-Nachtschichtspeicher 19 zugeordnet werden. Im Prinzip. können die Speicher
19 als Zusatzspeicher oder Teil der Übergabespeicher 13 angesehen werden. Natürlich
sollen die Kannen auch im Nachtschichtspeicher 19 (genau wie im Übergabespeicher 13)
in der Orientierung stehen, in der sie an der vorgesehenen Spinnstelle gebraucht werden.
Bezugszeichenliste:
[0028]
- 1 =
- Kanne
- 2 =
- Streckmaschine
- 3 =
- Spinnmaschine
- 4, 4' =
- Kannentransportrichtung
- 5 =
- Kannenfüllposition
- 6 =
- Streckenlager
- 7 =
- Leerplatz
- 8 =
- Leerkanne
- 9 =
- Vollkanne
- 10 =
- Gruppen von Leerkannen
- 11 =
- Gruppen von Vollkannen
- 12 =
- Streckenförderer
- 13 =
- Übergabespeicher
- 14 =
- Maschinenlängsseite
- 15 =
- Kannentransporter
- 16 =
- Führung
- 17 =
- Führungslinie (12)
- 18 =
- Kurve in Führungslinie
- 19 =
- Nachtschichtspeicher
1. Transport- und Lagersystem für Rechteck-Spinnkannen, kurz Kannen (1), mit Kannenspeichern
und -transportern zwischen ersten Maschinen (2), welche Spinnkannen - nämlich Leerkannen
(8) - füllen, und zweiten Maschinen (3), welche auf je einer Bearbeitungslinie bzw.
Längsseite (14) Spinnkannen - nämlich Vollkannen (9) - leeren, wobei jede erste Maschine
(2) ein ihr unmittelbar zugeordnetes Kannen-Streckenlager (6) mit Speicherplätzen
(7) für geordnet nebeneinander zu plazierende Leerkannen (8) und Speicherplätzen für
geordnet nebeneinander zu plazierende Vollkannen (9) besitzt, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Maschine (3) für jede ihrer Bearbeitungslinien.(14) einen Kannen-Übergabespeicher
(13) besitzt, in welchem zumindest die Vollkannen (9) räumlich ebenso wie die in der
jeweiligen Bearbeitungslinie (14) selbst momentan abgearbeiteten Kannen orientiert
stehen.
2. Transport- und Lagersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergabespeicher (13) in räumlich gerader Fortsetzung der jeweiligen zweiten
Maschine (13), insbesondere von deren Längsseite (14), vorgesehen sind.
3. Transport- und Lagersystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Längsseite (14) der zweiten Maschinen (3) eine durchweg gerade Führung (16)
für den dort zu verfahrenden Kannentransporter (15) vorgesehen ist.
4. Transport- und Lagersystem nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf der bezüglich der jeweiligen Bearbeitungslinie (14) gegenüberliegenden Seite
der geraden Führung (16) ein Kannen-Nachtschichtspeicher (19) vorgesehen ist, in welchem
die Kannen bereits wie an der jeweiligen Spinnstelle der Bearbeitungslinie erforderlich,
räumlich orientiert sind.