(19)
(11) EP 1 146 181 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.10.2001  Patentblatt  2001/42

(21) Anmeldenummer: 01109517.1

(22) Anmeldetag:  17.04.2001
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)7E04D 13/14, E04D 13/04, F24F 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 14.04.2000 DE 10018676
10.05.2000 DE 10022775

(71) Anmelder: FDT FlachdachTechnologie GmbH & Co. KG
68199 Mannheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Hamann, Stefan
    55411 Bingen (DE)
  • Rupprecht, Holger
    78120 Furtwangen (DE)
  • Kranz, Klaus
    85207 Wiesbaden (DE)

(74) Vertreter: Kruspig, Volkmar, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Meissner, Bolte & Partner Postfach 86 06 24
81633 München
81633 München (DE)

   


(54) Universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern, zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung


(57) Die Erfindung betrifft ein universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern, zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung. Hierbei ist der Grundbaustein des Systems ein maßlich standardisierter Flansch mit einem Flanschring (1) und einem mit dem Flanschring einstückig ausgebildeten Rohrstück (2). Das Rohrstück (2) besitzt einen zum Flanschring hin gerichteten ersten Abschnitt (3) mit einem größeren Innendurchmesser und einen daran anschließend, einen gestuften Übergang bildend, zweiten Abschnitt (4) mit einem kleineren Innendurchmesser. Der erste Abschnitt ist als umlaufende Nut (10) zur Aufnahme eines Dichtrings (7) ausgebildet. Im zweiten Abschnitt (4) am Außenumfang des Rohrs sind mindestens zwei gegenüberliegende Auskragungen (5) mit Einführschräge (6) vorhanden, wobei weiterhin im ersten Abschnitt (3) des Rohrstücks eine nach innen hineinspringende, umlaufende Rastkante (11) angeformt ist, die vorzugsweise einen Teil der Nut (10) bildet. Mit dem zweiten Abschnitt ist eine Verrohrung (8) verbindbar, wobei die Verrohrung eine umlaufende Nut (9) mit Dichtung umfaßt, die außenumfangsseitig auf das Rohrstück aufschieb- und rastend fixierbar ist. Weiterhin umfaßt das System einen Laubfang-Gully oder wahlweise ein Dunstrohr mit Regenschutz und Wetterkappe.


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern, zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung.

[0002] Entwässerungsgullys für nicht belüftete Flachdächer gehören zum Stand der Technik. Bei solchen Gullys wird ein umlaufender Flansch mit Reduzierstück mechanisch auf einem Stahlblechprofil befestigt. Oberhalb einer Dampfsperre befindet sich eine oder mehrere Wärmedämmschichten, die nach oben mit einer Trennschicht, z.B. Rohglasvlies, abgedeckt sind. Auf dieser Trennschicht ist dann die eigentliche Dachbahn, beispielsweise Rhenofol (eingetragene Marke der Braas Flachdachsysteme GmbH & Co.KG) angeordnet. Eine zusätzliche Manschette wird dann mit einem Gullyflansch verschweißt, der den äußeren Abschluß der Dachdurchdringung bildet. Der äußere Abschluß des Flansches nimmt dann einen gitterartigen Laub- oder Kiesfang auf, welcher zur Reinigung abnehmbar ist. Der äußere Flansch ist also in diesem erläuterten Beispiel mit einem umlaufenden Ring oder einer Manschette versehen, die aus dem gleichen Material wie die eigentliche Dachbahn besteht, um ein sicheres Verschweißen zu gewährleisten. Der Gully selbst ist mehrteilig aufgebaut und für jede der Schichten bzw. der notwendigen Dampfsperre spezifiziert.

[0003] Neben der Möglichkeit der mechanischen Befestigung z.B. durch Schrauben und Dübel sind Gullys bekannt, die dann Verwendung finden, wenn Dachbahnen verklebt fixiert werden. Auch hierfür kommen Sonderformen zum Einsatz.

[0004] Für Dunstrohraufsätze sind ebenfalls Dachdurchführungen erforderlich, wobei der Außenabschluß zur führenden Aufnahme des Dunstrohrs manschettenartig ausgeführt und mit der Dachbahn verklebt wird. Aufgrund der unterschiedlichen Ausführungsformen je nach Dachaufbau, Dachunterkonstruktion und Dachbahnmaterial sind eine Vielzahl nur beschränkt standardisierbarer Bauteile erforderlich mit dem Nachteil eines größeren Aufwands bei der Lagerhaltung und entsprechenden Problemen dann, wenn beispielsweise bei der Altbausanierung zu einem späteren Zeitpunkt zusätzliche Dämmschichten und eine neue äußere Dachhaut aufzubringen ist.

[0005] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung anzugeben, welches insgesamt mit einer geringen Teilezahl auskommt und das in konsequenter Weise ein Baukastenprinzip umsetzt. Die Teile des Systems sollen vor Ort ohne weiteres für unterschiedliche Einsatzfälle anwendbar sein, ohne daß die ausführenden Betriebe und Unternehmen einen aufwendigen Lagerbestand vorhalten müssen.
Darüber hinaus sollen mit dem neuen universellen System sowohl die Kosten bei der Herstellung der Systembestandteile als auch bei der Montage gesenkt werden. Weiterhin soll mit dem System sowohl bei Neubauten einfach und sicher eine langzeitstabile abdichtende Dachdurchführung realisierbar sein als auch bei Altbausanierungen nachträglich die Möglichkeit bestehen, auftragende Dämmschichten zu installieren und einen oberhalb der Dämmschicht zu fixierenden Gully oder Entlüftungs-Baugruppe mit dem vorhandenen Bestand zu verbinden.

[0006] Zur Lösung der Aufgabe der Erfindung wird auf ein universelles System zurückgegriffen, das primär aus mindestens einem maßlich standardisierten Flansch mit einem Flanschring und einem mit dem Flanschring einstückig ausgebildeten Rohrstück besteht.
Das Rohrstück besitzt einen zum Flanschring hin gerichteten ersten Abschnitt mit einem größeren Innendurchmesser und einen daran anschließend, einen gestuften Übergang bildend, zweiten Abschnitt. Der zweite Abschnitt weist gegenüber dem ersten Abschnitt einen kleineren Innendurchmesser auf.

[0007] Weiterhin ist der erste Abschnitt als umlaufende Nut zur Aufnahme eines Dichtrings ausgebildet, wobei im zweiten Abschnitt am Außenumfang des Rohrstücks mindestens zwei gegenüberliegende Auskragungen mit Einführschrägen vorhanden sind.

[0008] Im ersten Abschnitt des Rohrstücks, d.h. an der Innenseite des Flanschrings, ist eine nach innen hineinspringende umlaufende Rastkante angeformt, die vorzugsweise einen Teil der Nut bildet.

[0009] Das System umfaßt weiterhin eine mit dem zweiten Abschnitt verbindbare Verrohrung, welche eine umlaufende Nut mit Dichtung besitzt, die außenumfangsseitig auf das Rohrstück des Flansches aufschieb- und mittels der Auskragungen rastend fixierbar ist. Insbesondere bei einer verdeckten Montage, bei der der Sitz des Rohrstücks in der Verrohrung nicht ohne weiteres optisch überprüft werden kann, bieten die Geräusche beim Einrasten der gegenüberliegenden Auskragungen mit Einlaufschräge in die umlaufende Nut eine einfache und wirksame Montagehilfe und Kontrollmöglichkeit.

[0010] Das universelle System ist wahlweise mit einem Laub- oder Kiesfang-Gully versehen, wobei dieser mehrere umfangsseitig beabstandete, unten konisch verjüngte Befestigungsteile besitzt. Die Befestigungsteile weisen einen Rücksprung zum Verbinden mit der umlaufenden Rastnase des Flansches auf, wobei das konische Ende in die Dichtringnut des Rohrstücks zurückspringt. Im vorstehend beschriebenen Fall ist in der Dichtringnut kein Dichtring befindlich, d.h. diese dient allein dem Fixieren des Laubfang-Gullys.

[0011] Wahlweise kann das System ein Dunstrohr mit Regenschutz- und Wetterkappe zu Entlüftungszwecken aufweisen, wobei das untere Ende des Dunstrohrs vom Rohrstück und der dort befindlichen Dichtung sicher fixiert ist.

[0012] Der Flanschring des universellen Flansches besteht vorzugsweise aus einem mit der umgebenden Dachbahn stoffschlüssig verbindbaren, d.h. hier angepaßten Material, weist aber ansonsten standardisierte Abmessungen auf.

[0013] Im Unterschied zum bekannten Stand der Technik wird nicht von einem kompletten Gully- oder Dunstrohr-Baugruppensystem ausgegangen, sondern ein Standard-Flansch ist sowohl mit Mitteln zum Ausbilden eines Gullys kombinierbar als auch zur Aufnahme eines Dunstrohrs geeignet. Dadurch, daß lediglich der Flansch quasi als Wechselflansch materialseitig an die zu verbindende Dachbahn oder Dachhaut angepaßt werden muß, können die übrigen Teile des Systems unverändert Verwendung finden.

[0014] Bei einer Ausführungsform weist der Flanschring an seiner Ober- und/oder Unterseite jeweils überstehend einen werkseitig befestigten Dachbahnabschnitt auf, der mit der üblichen Technologie mit der umgebenden Dachhaut verbunden werden kann, ohne daß besondere Anforderungen aus technologischer Sicht oder Sondermaterialien bestehen bzw. zum Einsatz kommen müssen.

[0015] In diesem Sinne besteht bei einer nächsten Ausführungsform die Möglichkeit, an der Oberseite des Flanschrings einen Streifen aus Dachbahnmaterial einzulassen, so daß eine normale Nahtführung beim Bahnverschweißen gegeben ist.

[0016] Speziell für den Einsatz bei der Sanierung von Dächern weist ein ausgestalteter Flanschring Befestigungsbohrungen oder Example - ausnehmungen auf. Anwendungsseitig wird zunächst dieser spezifizierte Standard-Flanschring über den vorhandenen Gully oder Flansch mit dem Rohrstück in diesen hineinreichend fixiert, wobei in an sich bekannter Weise die für die Abdichtung und Dämmung relevanten Schichten aufgebracht werden. Die äußere Schicht wird dann mit einem weiteren erfindungsgemäßen Flansch verbunden, wobei das Rohrstück des weiteren Flansches unmittelbar und über eine Rohrverlängerung in den darunter liegenden, zusätzlich aufgebrachten Flansch dichtend eingeführt ist. Auch hier erweist es sich von Vorteil, daß ein Stecken und Rasten unter Verwendung der spezifischen Mittel und Merkmale des Standard-Flansches erfolgen kann.

[0017] Eine spezielle Applikation besteht in der Verwendung des Flansches zum Verbinden und Verlängern von Belüftungs- oder Entwässerungsrohren, wobei hier der Flanschring an einer Sollbruchstelle abgetrennt werden kann, so daß der Flansch als Adapter zum Verbinden einsetzbar ist.
Ein solcher Applikationsfall ist beispielsweise dann gegeben, wenn durch entsprechende Dämmschichten ein ohne weiteres nicht zu überbrückender Abstand zwischen dem unterhalb der Dämmung befindlichen Flansch und dem Außenflansch besteht.

[0018] Der Laubfang-Gully besitzt in einer Ausführungsform der Erfindung durch Streben verbundene Befestigungsteile, die ein Einsatzstück aufnehmen können, das formschlüssig mit den Befestigungsteilen in Kontakt steht. Weiterhin kann an den Oberseiten der Befestigungsteile eine Haube oder Abdeckplatte fixiert werden.

[0019] Zum Gewährleisten einer ausreichenden und sicheren Abdichtung kann der Flanschring mit Befestigungsbohrungen, der bevorzugt bei Sanierungsfällen Anwendung findet, an seiner Unterseite eine an sich bekannte Dichtbeschichtung, z.B. aus sogenanntem Streckmetall aufweisen.

[0020] Der vorgeschlagene Wechselflansch stellt demnach eine multivalente Baugruppe dar, die sowohl mit einem Laubfang kombiniert werden kann, die aber auch geeignet ist, im Inneren Rohre aufzunehmen oder außenumfangsseitig ein Belüftungs- oder Entwässerungsrohr zu fixieren.

[0021] Die Abmessungen des Flansches sind so gewählt, daß der Innendurchmesser auf den Außendurchmesser aufzunehmender Rohre und der Außendurchmesser auf den Innendurchmesser nach unten führender weiterer Rohre abgestimmt ist.

[0022] Die Dachabdichtung kann in einfacher Weise an einen Gully angeschlossen werden, wobei für jedes Dachbahnenmaterial ein entsprechender Flansch zur Verfügung steht. Der Flansch selbst wird durch das erläuterte Zusammenstecken mit dem Gully verbunden. Ebenso besteht die Möglichkeit, den Flansch mit einem Dunstrohr bzw. Kaltdachentlüfter zu verbinden, ohne daß ein Austausch oder ein anders geartetes Bauteil erforderlich wird.

[0023] Weiterhin kann durch den Standard-Flansch nachträglich aus einem ursprünglich vorgesehenen Gullydurchbruch ein Dunstrohr oder Kaltdachentlüfter ausgeführt werden.

[0024] Die Erfindung soll nachstehend anhand von Ausführungsbeispielen sowie unter Zuhilfenahme von Figuren näher erläutert werden.

[0025] Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Schnittdarstellung des Systems zur Entlüftung;
Fig. 2
eine Schnittdarstellung des Systems zur Entwässerung;
Fig. 3
eine Schnittdarstellung eines Wechselflansches gemäß dem universellen System;
Fig. 4
eine Schnittdarstellung einer Ausführungsform des Systems zur Entlüftung mit unterem und oberem Flansch und dazwischen befindlicher, nicht gezeigter Dämmung;
Fig. 5
eine Zusammenstellungszeichnung analog der Ausführungsform nach Fig. 4;
Fig. 6
eine Detaildarstellung des Systems zur Entlüftung mit Zwangsentlüftung durch Ventilator oder Lüfterrad;
Fig. 7
eine Zusammenstellungszeichnung des Systems für die Entwässerung von Dächern mit höherem Dämmschichtaufbau und
Fig. 8
eine Detaildarstellung des Systems zur Entwässerung bei Dachaufbauten mit einer Zwischenschicht relativ geringer Höhe.


[0026] Bei dem System gemäß Ausführungsbeispiel kommen Flanschringe 1 zum Einsatz, welche einstückig ausgebildet mit einem Rohrstück 2 versehen sind. Das Rohrstück 2 weist einen zum Flanschring 1 hin gerichteten ersten Abschnitt 3 mit einem größeren Innendurchmesser und einen daran anschließenden, einen gestuften Übergang bildenden zweiten Abschnitt 4 auf. Der erste Abschnitt 3 ist als umlaufende Nut 10 zur Aufnahme eines Dichtrings 7 ausgebildet.

[0027] Im zweiten Abschnitt 4 des Rohrstücks 2 sind mindestens zwei gegenüberliegende Auskragungen 5 mit Einführschräge 6 vorhanden. Im ersten Abschnitt 3 des Rohrstücks 2 des Flansches ist eine nach innen hineinspringende, umlaufende Rastkante 11 angeformt, die vorzugsweise einen Teil der umlaufenden Nut 10 bildet.

[0028] Mit dem zweiten Abschnitt 4 des Rohrstücks 2 kann eine Verrohrung 8 verbunden werden, welche eine umlaufende Nut 9 ebenfalls mit Dichtung umfaßt. Die Nut mit Dichtung ist außenumfangsseitig auf das Rohrstück 2 aufschieb- und mittels der Auskragungen 5 rastend fixierbar.

[0029] Wahlweise kann nun in die offene Seite des Flansches, z.B. wie in der Fig. 2 dargestellt, ein Befestigungsteil 12 für einen Laubfang eingesetzt werden, um eine Dachentwässerung zu bilden. Am Befestigungsteil 12 sind Rücksprünge 13 vorhanden, wobei die Befestigungsteile 12 ein konisches Ende 14 besitzen. Der Rücksprung 13 gestattet ein Verbinden mit der umlaufenden Rastkante oder Rastnase 11 des Flanschrings 1.

[0030] Alternativ kann zum Zwecke der Entlüftung, wie in der Fig. 1 gezeigt, ein Dunstrohr 15 in den offenen Flanschring 1 eingeführt und dichtend mit diesem verbunden werden.

[0031] Am Dunstrohr 15 ist ein Regenschutz 16 mit Wetterkappe 17 befestigbar.
Wie in der Fig. 2 dargestellt, wird zwischen dem Rohrstück 2 des Flansches im Bereich der Auskragung 5 mit Einführschräge 6 bezogen auf die Dichtung 18 in der Verrohrung 8 ein sicherer und straffer Halt erreicht.
Das Hineingleiten der Auskragung 5 in die umlaufende Nut 9 der Verrohrung 8 erfolgt geräuschbehaftet, was dem Monteur das Erreichen der gewünschten Position erkennbar macht.
In der Detaildarstellung des Schnitts des Flansches gemäß Fig. 3 wird noch einmal die umlaufende Rastkante 11 sowie die Ausführung der gegenüberliegenden Auskragungen 5 im Bereich des Rohrstücks 2 deutlich. Die Innen- und Außendurchmesser des Rohrstücks 2 bzw. der Öffnung im Flanschring 1 sind auf die Standardmaße der anzuschließenden Verrohrung bzw. einzusetzender Befestigungsteile für einen Laubfang abgestimmt.

[0032] Fig. 4 zeigt eine Schnittdarstellung des Systems zur Entlüftung mit einem unteren Flansch 24, der mit einer Verrohrung 8 zur Entlüftung, die zum Gebäudeinneren führt, verbunden ist. Der Flansch 24 nimmt das untere Ende eines Dunsthaubenrohrs 25 auf, welches durch einen oberen Flansch 26 geführt ist. Zwischen unterem und oberen Flansch befindet sich eine nicht gezeigte Dämmung. Der obere Flansch 26 ist mit einer ebenfalls nicht gezeigten Dachbahnfolie, z.B. durch Kleben verbunden. Durch die gegebene höhenmäßige Variabilität des Systems nach Fig. 4 können Dachaufbauten ganz unterschiedlicher Höhe mit wenigen Standard-Bauteilen mit einer Entlüftung, aber auch Entwässerung, wie beispielsweise in der Fig. 7 gezeigt, versehen werden.

[0033] Fig. 5 zeigt eine Zusammenstellungszeichnung analog Fig. 4, wobei mit dem Bezugszeichen 27 ein Isolierschaumstück zum Keilverbinden des Flansches 24 mit unterer Verrohrung in einer Aussparung oder Bohrung des Daches dargestellt ist.

[0034] Bei der Ausführungsform nach Fig. 6 weist das System einen Ventilator 28 zur Zwangsbelüftung auf, welcher von einer Windfangeinrichtung 29 in Rotationsbewegung versetzt wird.

[0035] In ähnlicher Weise, wie die Dachdurchführung zur Entlüftung gestaltet ist, besteht die Möglichkeit, auch unterschiedlich hohe Dachaufbauten gemäß Fig. 7 zu entwässern. Der dort gezeigte untere Flansch 24 kann ein Aufsetzflansch 19 insbesondere zur Altdachsanierung sein. Der Aufsetzflansch 19 besitzt einen Flanschring 20, welcher wiederum Befestigungsbohrungen 21 aufweist. Das Rohrstück 22 des Aufsetzflansches taucht in eine darunter befindliche Verrohrung ein.

[0036] Bei einer weiteren Ausführungsform eines Aufsetzflansches 19 nach Fig. 8 besitzt dieser Aufsetzflansch wiederum eine umlaufende Nut 23, in die Auskragungen 5 des Rohrstücks 2 eines oberen Flansches rastend eingreifen. Der Aufsetzflansch 19 nach Fig. 8 kann von oben auf eine vorhandene Bohrung oder einen vorhandenen Durchbruch mit darunter liegendem Rohr zentriert aufgesetzt werden. Anschließend erfolgt das Heranführen einer ersten Dichtbahn und/oder das Aufbringen einer Dämmschicht. Oberhalb der Dämmschicht wird dann die endgültige Dachdichtbahn und der obere Flansch 26 fixiert, wobei nach kompletter Montage der Laubfang mit Befestigungsteilen 12 rastend eingesetzt wird.

[0037] Alles in allem gelingt es mit der Erfindung, ein universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern, zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung anzugeben, wobei der Grundbaustein des Systems ein maßlich standardisierter Flansch mit einem Flanschring und einem mit dem Flanschring einstückig ausgebildeten Rohrstück ist. Mit Hilfe der zum System gehörenden Elemente können Dachaufbauten unterschiedlicher Höhe ohne weiteres durchdrungen werden, wobei sich der Montageaufwand einerseits und der Lagerhaltungsaufwand andererseits verringert. Auch besteht die Möglichkeit, durch einen Aufsetzflansch Altdachsanierungen ohne Entfernen bereits vorhandener Verrohrungen oder Altflansche, was regelmäßig zu Dichtungsproblemen führt, abzuwickeln.

Bezugszeichenliste



[0038] 
1
Flanschring
2
Rohrstück
3
erster Abschnitt des Rohrstücks
4
zweiter Abschnitt des Rohrstücks
5
Auskragung
6
Einführschräge der Auskragung
7
Dichtring
8
Verrohrung
9
umlaufende Nut der Verrohrung
10
umlaufende Nut im ersten Abschnitt 3
11
umlaufende Rastkante
12
Befestigungsteile des Laubfangs
13
Rücksprung am Befestigungsteil
14
konisches Ende der Befestigungsteile 12
15
Dunstrohr
16
Regenschutz
17
Wetterkappe
18
Dichtung der Verrohrung
19
Aufsetzflansch insbesondere zur Altdachsanierung
20
Flanschring des Aufsetzflansches
21
Befestigungsbohrungen des Aufsetzflansches
22
Rohrstück des Aufsetzflansches
23
umlaufende Nut des Aufsetzflansches
24
unterer Flansch
25
Dunsthaubenrohr
26
oberer Flansch
27
Isolierstoff-Keilring
28
Ventilator oder Lüfterrad
29
Windfangeinrichtung



Ansprüche

1. Universelles System zur Durchdringung von Dächern, insbesondere Flachdächern, zum Zweck der Belüftung und/oder Entwässerung, bestehend aus mindestens

- einem maßlich standardisierten Flansch mit einem Flanschring und einem mit dem Flanschring einstückig ausgebildeten Rohrstück, wobei das Rohrstück einen zum Flanschring hin gerichteten ersten Abschnitt mit einem größeren Innendurchmesser und einen daran anschließend, einen gestuften Übergang bildend, zweiten Abschnitt mit einem kleineren Innendurchmesser aufweist, weiterhin der erste Abschnitt als umlaufende Nut zur Aufnahme eines Dichtrings ausgebildet ist, im zweiten Abschnitt am Außenumfang des Rohrstücks mindestens zwei gegenüberliegenden Auskragungen mit Einführschräge vorhanden sind und im ersten Abschnitt des Rohrstücks eine nach innen hineinspringende, umlaufende Rastkante angeformt ist, die vorzugsweise einen Teil der Nut bildet;

- einer mit dem zweiten Abschnitt verbindbaren Verrohrung, welche eine umlaufende Nut mit Dichtung umfaßt, welche außenumfangsseitig auf das Rohrstück aufschieb- und mittels der Auskragungen rastend fixierbar ist;

- wahlweise einem Laub- oder Kiesfang-Gully mit mehreren umfangsseitig beabstandeten, unten konisch verjüngten Befestigungsteilen, welche einen Rücksprung zum Verbinden mit der umlaufenden Rastnase besitzen, wobei das konische Ende in die Dichtringnut des Rohrstück zurückspringt, oder

- einem Dunstrohr mit Regenschutz und Wetterkappe, wobei das untere Ende des Dunstrohrs vom Rohrstück und der dort befindlichen Dichtung fixiert ist.


 
2. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Flanschring aus einem mit der umgebenden Dachbahn stoffschlüssig verbindbaren Material besteht.
 
3. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Flanschring an seiner Oberseite und/oder Unterseite jeweils überstehend einen werkseitig befestigten Dachbahnabschnitt aufweist.
 
4. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite des Flanschrings ein Streifen aus Dachbahnmaterial eingelassen ist.
 
5. System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Flanschring als Adapterring mit Befestigungsbohrungen oder -ausnehmungen ausgebildet ist, wobei im Fall von Dachsanierungen mit zusätzlichen Dämmschichten zunächst der AdapterFlanschring über dem vorhandenen Gully oder Flansch mit dem Rohrstück in diesen hineinreichend fixiert wird.
 
6. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb der Dämmung ein weiterer standardisierter Flansch mit der Dachbahn verbunden angeordnet ist, wobei das Rohrstück des weiteren Flansches unmittelbar oder über eine Rohrverlängerung in den darunterliegenden Adapterflanschring rastet und dichtend eingeführt ist.
 
7. System nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Laubfang-Gully aus durch Streben verbundenen Befestigungsteilen, einem Einsatzstück und einer formschlüssig mit den Befestigungsteilen verbindbaren Haube besteht.
 
8. System nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
gekennzeichnet durch
Verwendung eines Flansches mit an einer Sollbruchstelle abgetrenntem Flanschring als Adapter oder Kupplung zum Verbinden und Verlängern von Belüftungs- oder Entwässerungsrohren.
 
9. System nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Flanschring mit Befestigungsbohrungen an seiner Unterseite eine an sich bekannte Dichtbeschichtung aufweist.
 
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
dieses einen Aufsetzflansch mit Flanschring und Befestigungsbohrungen aufweist, wobei mit dem Flanschring einstückig verbunden ein Rohrstück vorgesehen ist, welches sich in Montageposition nach oben erstreckt, und wobei im Rohrstück eine umlaufende Nut zur Aufnahme einer durch den Dachaufbau reichenden Verrohrung oder eines äußeren Flansches eingeformt ist.
 
11. System nach Anspruch 10,
gekennzeichnet durch
die Verwendung bei der Sanierung von Altdächern ohne Entfernen vorhandener Gullys oder Durchdringungen, jedoch mit höherem Dachaufbau, insbesondere einer zusätzlichen Dämmung.
 




Zeichnung




























Recherchenbericht