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EP 1 170 555 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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09.01.2002 Patentblatt 2002/02 |
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Anmeldetag: 06.07.2000 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Anmelder: ROX Lufttechnik GmbH |
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57586 Weitefeld (DE) |
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Erfinder: |
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- Schartmann, Herbert
50259 Pulheim (DE)
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Wetterschutzgitter mit Frostsicherung |
(57) Außenluft[1] strömt über ein sogenanntes Vogelschutzgitter[2] und einen Tropfenabscheider[3] in den Außenluftkanal oder die Außenluftkammer des RLT-Zentralgerätes[4]. Das Außenluftansaugelement wird von einem isolierten Kanal[5] ganz oder teilweise umgeben in den Luftauslaßöffnungen[6] als Düsen oder Schlitze eingebaut sind. Der Düsenkanal wird über eine Bypassklappe[7] und Bypasskanal mit warmer Zuluft aus dem Gerät versorgt werden. Die Kappe[7] öffnet bei Anstieg des Differenzdruckes[8] über der Ansaugeeinrichtung durch Bereifung, Eis oder Schnee. Dieser Regelkreis wird
nur in Abhängigkeit der Außentemperatur[9] im Winter freigeschaltet, da ein Druckanstieg auch durch angesaugtes Laub oder anderes
Material im Lufteintrittsquerschnitt möglich wäre. Zur Erhöhung der Lufttemperatur kann in den Bypasskanal ein Lufterwärmer eingebaut
werden. Die Entfrostung wird hierdurch entsprechend intensiviert. Statt warmer Zuluft kann auch Fortluft mit Raumtemparatur über eine Klappe[10] zum Entfrosten des Wetterschutzgitters verwendet werden, wenn die räumliche Nähe
der Fortluft zur Außenluftansaugung dies ermöglicht und hygienische Bedenken nicht
bestehen. Statt Luft aus dem Zuluftsystem oder der Abluftanlage kann auch Raumluft aus dem Gebäude
oder temperierte Außenluft über einen separaten Ventilator[11] dem Kanal[5] und den Düsen[6] zur Entfrostung von Gitter[2] und Tropfenabscheider[3], zugeführt werden. Die erforderliche Heiz- und Förderenergie ist kein Verlust, kommt
sie doch der Zuluft als Vorwärmung zugute. Je nach Intensität der Bereifung oder Vereisung genügt eine teilweise Entfrostung
des Ansaugquerschnittes bei einem reduzierten Außenluftvolumenstrom. Die Ventilatoren
der RLT-Anlage werden dann mit reduzierter Drehzahl - evtl. in Abhängigkeit des Widerstandes
am Wetterschutzgitter - betrieben.
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Problemstellung:
[0001] Raumlufttechnische Anlagen (RLT-Anlagen) haben die Aufgabe Außenluft zu filtern,
diese im Winter zu erwärmen, im Sommer zu kühlen, in die zu lüftenden Räume zu transportieren
und kontaminierte Abluft aus den Räumen zu fördern. In besonderen geologischen Lagen
können Wetterschutzgitter, die als Außenluftansaugung gebaut werden, aus regenabweisenden
Lamellen und einem sogenannten Vogelschutzgitter durch Reifansatz "zuwachsen". Der
erzwungene Luftstrom fördert offenbar die Kristallbildung. Wie an jeden Grashalm oder
Zweig in der Natur bereifen auch Metallstrukturen wie Drahtgitter, Kunststoffprofile
und Filterfasern. Im Außentemperaturbereich zwischen etwa -3°C bis +3°C und bei bestimmten
Werten der Luftfeuchtigkeit kann der Reif den Luftdurchtrittsquerschnitt in kurzer
Zeit verschließen. Die Außenluftversorgung der RLT-Anlage ist nicht gesichert. Die
Anlage ist gestört.
Bekannte Lösungsversuche:
[0002] Es gab Versuche mit elektrisch beheizten Wetterschutzgittem das Problem zu lösen.
Die Ergebnisse waren unbefriedigend. Glattrohr-Wärmeaustauscher (Heizwasserdurchflossene
Rohre) zur Frostsicherung, direkt mit dem Außenluftgitter verbunden, führen zu hohen
Wärmeverlusten bei Anlagenstillstand. Die Einfriergefahr der Wärmeaustauscher selbst
muß durch den Zusatz von Frostschutzmittel verhindert werden. Ein separater Warmwasserkreislauf
muß erstellt werden. Diese Lösung konnte sich wegen der hohen Kosten in der Praxis
nicht durchzetzen.
Erfindergedanke:
[0003] Das Außenluftgitter in bekannter Konstruktion wird mit einem Luftkanal mit Luftaustrittsdüsen
für Warmluft in spezieller Anordnung im Durchlaßquerschnitt der Außenluft kombiniert.
Die Düsen ermöglichen die Zuströmung warmer und trockener Luft aus dem Zuluftbereich
druckseitig vom Ventilator des RLT-Gerätes, dem warmen Fortluftbereich der Abluftanlage
oder separat erwärmter Luft. Bei Reifbildung wird der Luftdurchtrittsquerschnitt verengt,
der Druckfall über den Lufteintritt steigt. In Abhängigkeit des Differenzdruckes über
dem Wetterschutzgitter und der Außentemperatur wird die Klappe eines Bypasses geöffnet
oder der separate Ventilator mit Lufterwärmer aktiviert. Die austretende Warmluft
vermischt sich mit der kalten Außenluft und verhindert je nach Düsenbestückung, Warmluftvolumenstrom
und Lufttemperatur im ganzen Querschnitt oder teilweise die Vereisung bzw. Bereifung.
Die Versorgung der Räume mit Außenluft ist bei allen Witterungsbedingungen gesichert.
Konstruktionsbeschreibung:
[0004] Außenluft
[1] strömt über ein sogenanntes Vogelschutzgitter
[2] und einen Tropfenabscheider
[3] in den Außenluftkanal oder die Außenluftkammer des RLT-Zentralgerätes
[4]. Das Außenluftansaugelement wird von einem isolierten Kanal
[5] ganz oder teilweise umgeben in den Luftauslaßöffnungen
[6] als Düsen oder Schlitze eingebaut sind. Der Düsenkanal wird über eine Bypassklappe
[7] und Bypasskanal mit warmer Zuluft aus dem Gerät versorgt werden. Die Klappe
[7] öffnet bei Anstieg des Differenzdruckes
[8] über der Ansaugeeinrichtung durch Bereifung, Eis oder Schnee. Dieser Regelkreis wird
nur in Abhängigkeit der Außentemperatur
[9] im Winter freigeschaltet, da ein Druckanstieg auch durch angesaugtes Laub oder anderes
Material im Lufteintrittsquerschnitt möglich wäre.
[0005] Zur Erhöhung der Lufttemperatur kann in den Bypasskanal ein Lufterwärmer eingebaut
werden. Die Entfrostung wird hierdurch entsprechend intensiviert
[0006] Statt warmer Zuluft kann auch Fortluft mit Raumtemparatur über eine Klappe
[10] zum Entfrosten des Wetterschutzgitters verwendet werden, wenn die räumliche Nähe
der Fortluft zur Außenluftansaugung dies ermöglicht und hygienische Bedenken nicht
bestehen.
[0007] Statt Luft aus dem Zuluftsystem oder der Abluftanlage kann auch Raumluft aus dem
Gebäude oder temperierte Außenluft über einen separaten Ventilator
[11] dem Kanal
[5] und den Düsen
[6] zur Entfrostung von Gitter
[2] und Tropfenabscheider
[3], zugeführt werden. Die erforderliche Heiz- und Förderenergie ist kein Verlust, kommt
sie doch der Zuluft als Vorwärmung zugute.
[0008] Je nach Intensität der Bereifung oder Vereisung genügt eine teilweise Entfrostung
des Ansaugquerschnittes bei einem reduzierten Außenluftvolumenstrom. Die Ventilatoren
der RLT-Anlage werden dann mit reduzierter Drehzahl - evtl. in Abhängigkeit des Widerstandes
am Wetterschutzgitter - betrieben.
[0009] Die Konstruktion eines Wetterschutzgitters mit Frostsicherung wird durch folgende
Abbildungen gezeigt
- Fig.1:
- Schnitt durch ein Wetterschutzgitter mit umgebendem Luftkanal und Luftauslässen in
Richtung Außenlufteintritt eines RLT-Zentralgerätes oder Luftkanals blasend
- Fig. 2:
- Ansicht eines Wetterschutzgitters mit umlaufendem Luftkanal und Luftauslässen für
Warmluft zur Entfrostung.
- Fig. 3:
- Ansicht eines Wetterschutzgitters mit drei senkrechten und einem waagerechten angeordneten
Luftkanal und Luftauslässen für Warmluft zur Entfrostung.
- Fig. 4.
- RLT-Zentralgerät mit Wetterschutzgitter und Entfrostung. Die Warmluft wird nach Filterung
und Erwärmung druckseitig vom Zuluftventilator über Klappe und Bypaß dem Wetterschutzgitter
in Abhängigkeit von Außenlufttemperatur und Druckverlust des Außenluftgitters zugeführt.
- Fig. 5:
- RLT-Zentralgerät für Zu- und Abluft. Die Warmluft zur Entfrostung des Außenluftgitters
wird aus dem Abluftgerät der RLT-Anlage - druckseitig vom Abluftventilator - entnommen.
Eine Regelung öffnet die Bypaßklappe nur bei Druckanstieg durch Bereifung in einem
bestimmten Temperaturbereich.
- Fig. 6:
- Ein RLT-Zentralgerät mit Wetterschutzgitter und Frostsicherung erhält die Warmluft
zur Entfrostung über ein eigenes kleines Luftheizgerät bestehend aus Lufterwärmer
und Ventilator.
1. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung zum Einbau in ein Luftbehandlungsgerät oder
einen Luftkanal, mit regenabweisenden Lamellen in waagerechter oder senkrechter Anordnung,
Vogelschutzgitter aus Drahtgeflecht, Schweißdraht oder gestanztem Blech, Luftkanäle
für trockene Warmluft mit Luftaustrittsöffnungen zur Lufteinblasung in Richtung Außenlufteinlaß,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens an einer Seite des Wetterechutzgitters ein Luftkanal mit Luftauslässen
zum Austritt von Warmluft zur Entfrostung des Außenlufteintrittes angeordnet ist.
2. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Luftkanäle mit Luftauslässen an zwei, drei oder vier Seiten des Außenlufteintrittes
angeordnet sind, oder der Ansaugquerschnitt zusätzlich oder alleine in der Mitte einen
Luftkanal mit Luftauslässen zur Entfrostung aufweist.
3. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Luftkanal zum Austritt der Warmluft diese über einen Bypass mit Klappe von Druckseite
des Geräteventilators erhält.
4. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmluft zur Entfrostung druckseitig vom Abluftventilator der RLT-Anlage über
einen Bypass mit Klappe entnommen wird.
5. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Warmluft zur Entfrostung von einem kleinen Luftheizgerät, bestehend aus Lufterwärmer
und Ventilator zur Entfrostung dem Lufteinlaß zuströmt.
6. Wetterschutzgitter mit Frostsicherung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Warmluft zur Entfrostung des Außenluft-Eintrittsquerschnittes nur dann strömt,
wenn ein Druckfühler den Druckanstieg durch Reif- oder Eisansatz gemessen hat Zusätzlich
wird die Außentemperatur gemessen, um lediglich in einem frei zu wählenden Temperaturbereich
im Winter - etwa zwischen -3°C und +3°C - die Entfrostung zu aktivieren.