[0001] Die Erfindung betrifft eine Einbaubohle für einen Straßenfertiger nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei Straßenfertigem, die mit einem Fahrgestell und einer über Zugarme an diesem angelenkten,
nachgezogenen, schwimmenden Einbaubohle versehen sind, deren Anstellwinkel gegenüber
dem Untergrund über Stellzylinder einstellbar ist und die wenigstens eine bodenseitige
Glättplatte umfaßt, wird Mischgut über einen frontseitigen Kübel eingefüllt, mittels
eines Förderers in den Bereich vor die Einbaubohle gefördert und dort über die Breite
der Einbaubohle mittels einer Verteilerschnecke verteilt, um dann mittels der Einbaubohle
eingebaut zu werden. Für größere Einbaubreiten ist eine Grundbohle der Einbaubohle
durch Ausfahren von Ausfahrbohlenteilen und/oder Anstückeln von Bohlenverlängerungsteilen
an die Ausfahrbohlenteile verbreiterbar. Hierbei ist die Einbaubohle mit Seitenbegrenzungsteilen
versehen, die auch den Bereich seitlich der Verteilerschnecke überdecken, um ein Austreten
des Mischgutes aus dem Einbaubereich zu verhindern. Die Seitenbegrenzungsteile, die
beispielsweise eine Breite von ca. 25 cm besitzen, stören beim Transport des Straßenfertigers
von einer Baustelle zur anderen. Es ist bekannt, diese vor einem Transport abzubauen
und während des Transports im Kübel des Straßenfertigers zu lagern, um sie an der
neuen Baustelle wieder anzubringen. Dies ist jedoch umständlich und zeitaufwendig.
[0003] Es ist auch bekannt, vgl. EP 0 879 918 A1, die Seitenbegrenzungsteile auf die Rückseite
des Straßenfertigers klappbar auszubilden, und zwar zusammen mit einem Bohlenverlängerungsteil,
jedoch wird hierdurch die Transportlänge des Straßenfertigers erheblich verlängert
und kein Platz für eine zusätzliche Straßenwalze zum Abwalzen der vom Straßenfertiger
eingebauten Schicht auf einem gewöhnlich zum Transport verwendeten Tieflader gelassen,
so daß man dann zwei Transportfahrzeuge benötigt.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Einbaubohle nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 zu schaffen, bei der es möglich ist, die Seitenbegrenzungsteile zum Transport platzsparend
ohne Demontage unterzubringen, so daß noch eine Straßenwalze auf einem Tieflader mitnehmbar
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Hierdurch können die Seitenbegrenzungsteile zum Erreichen einer vorgeschriebenen
Höchstbreite des Straßenfertigers beim Transport zunächst hochgeklappt und dann im
hochgeklappten Zustand in Richtung quer zur Längsachse des Straßenfertigers eingeschoben
werden. Hierdurch bleibt genügend Platz auf einem Tieflader, um eine Straßenwalze
bis an die Rückseite der Einbaubohle heranzufahren, so daß auch diese mitgenommen
werden kann.
[0007] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0008] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines schematisiert in den beigefügten Abbildungen
dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0009] Fig. 1 zeigt schematisch eine rückwärtige Ansicht einer Einbaubohle eines Straßenfertigers.
[0010] Fig. 2 zeigt eine Seitenansicht der Einbaubohle von Fig. 1.
[0011] Fig. 3 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1.
[0012] Fig. 4 zeigt eine hydraulische Verstelleinrichtung für ein Seitenbegrenzungsteil
der Einbaubohle von Fig. 1.
[0013] Die dargestellte Einbaubohle 1 eines Straßenfertigers umfaßt eine Grundbohle 1a,
die in bekannter Weise zur Einstellung eines Dachprofils mittig geteilt sein kann,
und zwei Ausfahrbohlen 1b', 1b", die nach rechts bzw. links quer zur Einbaurichtung
des Straßenfertigers und damit zu dessen Längsachse ausfahrbar sind, um die Grundbohle
1a maximal bis zur doppelten Breite zu verbreitern. Außerdem kann an eine oder beide
Ausfahrbohlen 1b', 1b" ein Bohlenverlängerungsteil 1c angebracht sein. Jeweils ist
ein Stampfer 2, der von einem entsprechenden Antrieb (nicht dargestellt) in vertikaler
Richtung beweglich ist, um vor ihm durch eine Verteilerschnecke angeordnetes Material
einzuziehen und stampfend zusammenzudrücken, und eine nachfolgende Bodenplatte 3 zum
Glätten des vom Stampfer 2 eingebauten Materials, die von einem Vibrationsantrieb
(nicht dargestellt) beaufschlagt sein kann, vorgesehen. Die Ausfahrbohlen 1b', 1b"
sind über Führungsstangen 4 und Ausfahrzylinder 5, die mit einem entsprechenden Stützteil
6 der jeweiligen Ausfahrbohle 1b', 1b" verbunden sind, ausfahrbar.
[0014] An jeder Seite der Einbaubohle 1 ist ein Seitenbegrenzungsteil 7 vorgesehen, das
einen im wesentlichen horizontalen Träger 8 umfaßt, der mittels Schrauben 9 an Seitenwangen
10 der Ausfahrbohle 1b' bzw. 1b" befestigt ist. Der Träger 8 trägt ein Seitenbegrenzungsblech
11, das bodenseitig einen nach außen horizontal umgebogenen Rand aufweist. Das Seitenbegrenzungsblech
11 ist über zwei Verstelleinrichtungen 12 manuell bezüglich des Trägers 8 in seiner
Höhe und Neigung in Längsrichtung des Straßenfertigers einstellbar, um beim Einbau
auf dem Planum zu gleiten.
[0015] An der Rückseite des Trägers 8 ist ein diesen nach rückwärts verlängernder Schwenkarm
13 befestigt, z.B. angeflanscht, wie in Fig. 3 dargestellt ist. Am freien Ende des
Schwenkarms 13 ist eine sich senkrecht zum Seitenbegrenzungsblech 11 und damit quer
zur Längsrichtung des Straßenfertigers erstreckende insbesondere rohrförmige Führungsstange
14 befestigt.
[0016] An der Rückseite der Einbaubohle 1 befindet sich ein beim Ausfahren der Ausfahrbohlen
1b', 1b" teleskopartig ausfahrbarer Laufsteg 15, der über Laufsteghalter 16 gehalten
ist, die jeweils benachbart zur jeweiligen Außenseite der jeweiligen Ausfahrbohle
1b', 1b" an dieser befestigt sind.
[0017] Am jeweiligen Laufsteghalter 16 ist eine rohrförmige Führung 17 befestigt, die zusätzlich
über einen weiteren, mit der jeweiligen Ausfahrbohle 1b', 1b" verbundenen Halter 18
gehalten ist und die Führungsstange 14 verschiebbar und verdrehbar aufnimmt.
[0018] Soll der Straßenfertiger transportiert werden, werden die beiden Schrauben 9 der
beiden Seitenbegrenzungsteile 7 gelöst, wonach letztere zunächst, wie in Fig. 1 gezeigt,
hochgeklappt und dann, wie in Fig. 1 links angedeutet, in der hochgeklappten Stellung
einwärts geschoben werden, bis sich die Seitenbegrenzungsteile 7 in der hochgeklappten
Stellung hinter den Ausfahrbohlen 1b', 1b" befinden, wobei die Führung 17 die Führungsstange
14 führt.
[0019] Der Laufsteg 15 ist in seiner Länge entsprechend verkürzt, d.h. er reicht nicht über
die gesamte Länge der Grundbohle 1a, damit entsprechend Platz für die hochgeklappten
Seitenbegrenzungsteile 7 vorhanden ist.
[0020] Das Hochklappen und Einschieben der Seitenbegrenzungsteile 7 kann manuell erfolgen.
Insbesondere ist hierbei ein Anschlag (nicht dargestellt) vorteilhaft, der das Hochklappen
in der Vertikalstellung des Seitenbegrenzungsteils 7 begrenzt. In dieser Stellung
wird das Seitenbegrenzungsteils 7 mittels einer Schraube 19 am Laufsteghalter 16 zum
Transport befestigt und dadurch gesichert.
[0021] Jedoch ist es zweckmäßig, wenn das Hochklappen mittels eines Zylinders 20 erfolgt,
der an der jeweiligen Ausfahrbohle 1b', 1b" angelenkt ist, vgl. Fig. 1, 3 und 4. An
der Kolbenstange 21 des Zylinders 20 ist eine (gabelförmige) Lasche 22 befestigt,
die mit einem Rohrstück 23 verbunden ist, das einen quadratischen Querschnitt aufweist
und von der rohrförmigen Führung 17, die kreisförmigen Querschnitt aufweist, drehbar
aufgenommen ist. Die Führungstange 14 ist ebenfalls von quadratischem Querschnitt
und zur Gewichtserleichterung rohrförmig sowie von dem Rohrstück 23 verschiebbar und
formschlüssig geführt aufgenommen, so daß zwischen dem Rohrstück 23 und der Führungsstange
14 beim Hochschwenken mittels des Zylinders 20 Kraftschluß besteht. Hierdurch kann
das Seitenbegrenzungsteil 7 in jeder Position der Führungsstange 14 zur Führung 17
durch den Zylinder 20 hochgeklappt werden. In der ausgefahrenen Position der Kolbenstange
21 befindet sich das Seitenbegrenzungsteils 7 in um 90° hochgeklappter Position. -
Dies ist insofern von Vorteil, als bei entsprechender Länge der Führungsstange 14,
wie in Fig. 1 dargestellt, auch dann, wenn zwischen der Ausfahrbohle 1b' bzw. 1b"
und dem Seitenbegrenzungsteil 7 noch ein Bohlenverlängerungsteil 1c angeordnet ist,
ein Hochklappen des Seitenbegrenzungsteils 7 über den Zylinder 20 erfolgen kann, ohne
daß das Bohlenverlängerungsteil 1c vorher entfernt werden müßte.
[0022] Verwendet man einen Zylinder 20 mit beidseitig beaufschlagbarem Kolben, so läßt sich
der Zylinder 20 auch zum Zurückschwenken des Seitenbegrenzungsteils 7 aus der Transportstellung
in die Arbeitsposition verwenden.
[0023] Die Seitenbegrenzungsteile 7 lassen sich somit schnell und bequem in Transportstellung
und auch wieder erneut in Arbeitsstellung bringen, so daß der Straßenfertiger entsprechend
schnell wieder arbeitsfähig ist.
1. Einbaubohle für einen Straßenfertiger mit einer Grundbohle (1a) mit wenigstens einem
seitlichen Ausfahrbohlenteil (1b', 1b") und einem Seitenbegrenzungsteil (7), das zur
Verringerung der Einbaubohlenbreite für einen Transport wegklappbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß rückseitig am Ausfahrbohlenteil (1b', 1b") eine im wesentlichen horizontale Führung
(17) quer zur Einbaurichtung angeordnet ist, die eine an dem Seitenbegrenzungsteil
(7) befestigte Führungsstange (14) verschiebbar und verdrehbar aufnimmt.
2. Einbaubohle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (17) aus einem Rohrabschnitt mit rundem Querschnitt besteht.
3. Einbaubohle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenbegrenzungsteil (7) in der hochgeklappten Stellung an dem Ausfahrbohlenteil
(1b', 1b") sicherbar ist.
4. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsstange (14) über einen Schwenkarm (13) am Seitenbegrenzungsteil (7) befestigt
ist.
5. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenbegrenzungsteil (7) über einen Zylinder (20) hochklappbar ist.
6. Einbaubohle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Seitenbegrenzungsteil (7) in einer Endposition der Kolbenstange (21) des Zylinders
hochgeklappt ist.
7. Einbaubohle nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (20) ein doppeltwirkender Zylinder ist.
8. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Zylinder (20) mit einem von der Führung (17) verschiebbar und verdrehbar aufgenommenen
Rohrstück (23), das die Führungsstange (14) unverdrehbar und verschiebbar aufnimmt,
gekoppelt ist.
9. Einbaubohle nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß rückseitig ein Laufsteg (15) vorgesehen ist, der um die Breite des Seitenbegrenzungsteils
(7) benachbart zum Laufsteg (15) verkürzt ist.
10. Einbaubohle nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (17) an einer Laufsteghalterung (16) befestigt ist.