[0001] Die Verwendung von Chrom zur Oberflächenveredelung wird seit langem in der Industrie
eingesetzt. Dabei reicht die Anwendungsbreite von dünnen Schichten für dekorative
Zwecke bis hin zur Ausbildung von Hartchromschichten. Bei der modernen Hartverchromung
sind eine hohe Härte und Verschleißbeständigkeit, eine Beständigkeit gegen chemische
Einflüsse, eine Korrosionsbeständigkeit sowie eine hohe Temperaturbeständigkeit erstrebenswerte
Vorteile.
[0002] Der überwiegende Teil der dekorativen Verchromung sowie fast die gesamte Hartverchromung
wird mit CrO
3 als Elektrolyt durchgeführt. Die damit verbundenen Nachteile wie geringe Stromausbeuten
bei gleichzeitig hohen Stromdichten, eine hohe Sensibilität gegenüber den Abscheidungsbedingungen
bei einer geringen Streufähigkeit, sowie die Notwendigkeit des Einsatzes von Katalysatoren
werden wegen der hervorragenden Schichteigenschaften von Chrom in Kauf genommen.
[0003] In weitaus größerem Maße als bei anderen metallabscheidenden Elektrolyten ist die
Stromausbeute der Chromelektrolyte von der Elektrolytzusammensetzung und den verwendeten
Verfahren abhängig. Daher wurden kontinuierlich Versuche unternommen, die Stromausbeute
bei der Verchromung zu erhöhen. So offenbart die Patentschrift DE 34 02 554 die Verwendung
einer organischen Verbindung als Mittel zur Erhöhung der Stromausbeute, bei der galvanischen
Abscheidung von Hartchrom. Als organische Verbindung wird dabei der Einsatz einer
gesättigten aliphatischen Sulfonsäure bzw. eines Sulfonsäurederivats offenbart. Auch
die US 4,588,481 sowie die US 5, 176,813 offenbaren die Verwendung derartiger Substanzen
zu dem Zweck, die Stromausbeuten zu erhöhen. Auch ist dem Stand der Technik aus der
US-PS 37 45 097 bekannt, daß die Anwesenheit von Alkylsulfonsäuren im Elektrolyten
zu irisierenden Effekten auf den an sich glänzenden Chromüberzügen führt, wodurch
außergewöhnlich dekorative Überzüge abgeschieden werden.
[0004] Trotz vielfach bekannter Chromabscheidungsverfahren besteht nach wie vor ein großer
Bedarf an Chromabscheideverfahren, die es ermöglichen, Überzüge mit besonderen Eigenschaften
auszubilden. Metallische Überzüge dienen neben dekorativen Zwecken insbesondere der
funktionellen Beschichtung von Werkstücken, um den beim bestimmungsgemäßen Einsatz
auftretenden Beanspruchungsmechanismen durch geeignete Oberflächeneigenschaften, wie
beispielsweise Härte, Verschleißfestigkeit, Korrosionsbeständigkeit, Reibbeschaffenheit
oder thermische und chemische Beständigkeit Rechnung zu tragen. Diese Eigenschaften
können insbesondere durch die Verwendung von Legierungen definierter Zusammensetzung
beeinflußt werden. Desweiteren enthalten die verwendeten Elektrolyten oftmals spezielle
Zusätze, welche die Eigenschaften der Überzüge zusätzlich beeinflussen.
[0005] Insbesondere die von Chromschichten bekannte Neigung zur Bildung von Mikrorissen,
was zu einer geringen Korrosionsresistenz führt, hat zu der Suche nach Chromlegierungen
geführt, welche die bekannten Vorteile verbessern, sowie die bekannten Nachteile beheben.
Die Abscheidung von neben Chrom auch Molybdän oder Vanadium enthaltenden Legierungen
durch Elektrolyse ist in einschlägigen Veröffentlichungen beschrieben. Insbesondere
wurde versucht, durch Chrom-Molybdänlegierungen die Korrosions-, Abrieb-, und Hitzebeständigkeit
zu verbessern. Tests zeigten jedoch, daß es sich als schwierig erwies, die veröffentlichten
Verfahren zu reproduzieren. Desweiteren zeichnen sich die bekannten Verfahren zur
Erzeugung einer Chrom-Molybdänlegierung durch eine äußerst geringe Stromausbeute aus,
wodurch die bekannten Verfahren unökonomisch und im Bereich der Massengalvanisierung
nicht einsetzbar waren.
[0006] Um den bekannten Nachteil der geringen Stromausbeute bei Abscheidung von Chrom-Molybdän-Schichten
zu überkommen, ist aus der EP 0848 086 A1 bekannt, der Legierung lod zuzusetzen, um
die Stromausbeute zu erhöhen. Dies ist natürlich mit dem Nachteil verbunden, daß giftige
Dämpfe freigesetzt werden können und sich ferner durch Verflüchtigung die Konzentrationszusammensetzung
im Bad verändert.
[0007] Die im Stand der Technik bekannten Verfahren führen nur zu matten Chrom-Molybdänlegierungen,
die ungleich unattraktiver im Vergleich zu den bekannten reinen Chromschichten sind.
Ferner besteht ein Bedürfnis ein Verfahren zu entwickeln, welches durch die Arbeitsbedingungen
wenig beeinflußt wird, um eine konstante Qualität bei geringem Kontrollaufwand zu
gewährleisten.
[0008] Aufbauend auf dem bekannten Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung daher
die
Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Legierung bereitzustellen, welche
die im Stand der Technik bekannten Nachteile überkommt und die Erzeugung einer Schicht
gewährleistet, welche sich durch eine im Vergleich zu den reinen Chromschichten höhere
Korrosions- und insbesondere Chloridbeständigkeit auszeichnet, sowie insgesamt einen
hohen Glanz aufweist. Ferner soll das Verfahren hohe Stromausbeuten gewährleisten.
Ferner soll mit der Erfindung ein Elektrolyt zur Durchführung des Verfahrens vorgeschlagen
werden.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß des Patentanspruch 1.
[0010] Gemäß eines ersten Lösungsansatzes wird mit der Erfindung vorgeschlagen, eine Chromlegierung
aus einem Elektrolyten abzuscheiden, welcher neben Chrom- und Schwefelsäure auch ein
Isopolyanionen ausbildendes Metall enthält, wie z.B. Molybdän, Vanadium, Wolfram oder
Niob. Als besonders vorteilhaft hat sich dabei die Verwendung von Molybdän erwiesen,
das in Form von Molybdänsäure oder von Molybdänsalzen dem Elektrolyten zugesetzt wird.
[0011] Reine Chrom-Molybdänlegierungen haben jedoch ein mattes, graues Aussehen. Dem Vorteil
einer höheren Korrosionsbeständigkeit steht das stumpfe Aussehen, sowie eine äußerst
aufwendige Verfahrensführung sowie die geringen Stromausbeuten entgegen. Darüber hinaus
werden die Zusammensetzung der so abgeschiedenen Schichten stark von den Arbeitsbedingungen
beeinflußt und sind dadurch wenig geeignet für eine technische Verwendung.
[0012] In überraschender Weise zeigte sich jedoch, daß nach Zugabe einer organischen Verbindung,
insbesondere durch Zugabe einer kurzkettigen, aliphatischen Sulfonsäure, zu einer
neben Chromsäure auch Schwefelsäure und mindestens ein Isopolyanionen ausbildendes
Elements enthaltenen Elektrolytlösung, es zu einer über einen weiten Arbeitsbereich
konstanten Abscheidung von glatten, glänzenden Chromlegierungsschichten definierter
Zusammensetzung kommt und somit die oben genannten bekannten Nachteile wie das matte,
graue Aussehen und die Störanfälligkeit überwunden werden. Dadurch ermöglicht es das
erfindungsgemäße Verfahren, mit einem geringen Aufwand an analytischen Verfahrenskontrollen,
die Erzeugung einer technisch brauchbaren Schicht mit konstanter Zusammensetzung zu
garantieren, welche die vorteilhaften Chrom-Molybdän-Legierungseigenschaften aufweist
und sich durch einen dekorativen Glanz sowie eine glatte Oberfläche auszeichnet. Die
kombinierte Beigabe einer organischen Verbindung mit einem Isopolyanionen ausbildenden
Element führt daher in überraschender Weise zu einer verbesserten Chromlegierungsabscheidung.
Dadurch wurde überraschend gezeigt, daß die organische Verbindung nicht nur die Stromausbeute
beeinflußt, sondern auch einen direkten, vorteilhaften Einfluß auf die Ausbildung
der Legierung hat, was sich insbesondere in dem Glanz und nicht zuletzt in der konstanten
Zusammensetzung der erfindungsgemäß gebildeten Schicht äußert. Ferner weist die erfindungsgemäß
gebildete Schicht weitere vorteilhafte Eigenschaften auf, die sie sowohl gegenüber
den reinen Chromüberzügen als auch den im Stand der Technik bekannten Chrom-Molybdänlegierungen
auszeichnet. Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht daher die technische Verwendung
der ansonsten zu stark von den Arbeitsbedingungen beeinflußten, matten und grauen
Chrom-Molybdänlegierungen. Darin liegt auch ein Vorteil gegenüber reinen Chromüberzügen,
die auch eine hohe Sensibilität gegenüber den Abscheidebedingungen aufweisen. Dadurch
ist das erfindungsgemäße Verfahren in besonderen Maße wirtschaftlich, da die Produktqualität
eine höhere Konstanz aufweist und somit ein geringer Ausschuß anfällt. Weitere vorteilhafte
Eigenschaften des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedenen Schicht werden
nachfolgend genannt.
[0013] Als insbesondere vorteilhaft hat sich der Einsatz der in der DE 34 02 554 beschriebenen
organischen Verbindungen erwiesen. Diese Verbindungen werden als Katalysatoren - neben
Schwefelsäure und/oder gegebenenfalls Fluoriden - zugegeben. Gegenüber den Fluoriden
bzw. den komplexen Fluoriden haben kurzkettige Sulfonsäuren den Vorteil, daß z.B.
Stahl als Grundmaterial nicht angegriffen wird. Als insbesondere vorteilhaft hat sich
der Einsatz von gesättigten, aliphatischen Sulfonsäuren mit maximal zwei Kohlenstoffatomen
und maximal sechs Sulfonsäuregruppen bzw. deren Salze oder Halogenderivate erwiesen.
So führt der Einsatz einer gesättigten aliphatischen Sulfonsäure bzw. von deren Salzen
oder Halogenderivaten nicht nur zu einer Erhöhung der Stromausbeute, sondern auch
zu dem oben genannten überraschenden Einfluß auf den Glanz und die Toleranz der erfindungsgemäß
abgeschiedenen Chrom-Molybdänlegierung gegenüber den Arbeitsbedingungen, bei konstanter
Zusammensetzung und Qualität der Legierungsschicht. Dieser Einfluß ist völlig neu,
und das erfindungsgemäße Verfahren bietet daher erstmals die Möglichkeit, wenig aufwendig
glänzende Chrom-Molybdänlegierungen herzustellen, welche viele vorteilhafte Eigenschaften
von reinen Chromschichten aufweisen, sowie zusätzliche, durch die Legierung begünstigte
Eigenschaften aufweisen, was insgesamt zu einer glänzenden Schicht führt, welche sowohl
den reinen Chromschichten als auch den bekannten Chrom-Molybdänschichten in vielerlei
Hinsicht überlegen ist.
[0014] Chrom-Molybdänschichten, die aus einem schwefelsauren Elektrolyten abgeschieden werden,
weisen bei geringer Rißdichte breite Risse auf, die von der Oberfläche bis zum Grundmaterial
reichen können, was die Korrossionsbeständigkeit verschlechtert. Das erfindungsgemäße
Verfahren überkommt diesen Nachteil durch Zugabe einer organischen Verbindung, insbesondere
durch Zusatz einer Sulfonsäure, da sich dadurch die Rißdichte deutlich erhöht. Die
Risse der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedenen Schichten sind daher
sehr fein und reichen nicht mehr bis zum Grundmaterial. Dies beeinflußt außerordentlich
vorteilhaft die Korrosionsbeständigkeit und bewirkt einen klaren Vorteil der mit den
erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedenen Schichten gegenüber den bekannten Chrom-Molybdän-Schichten.
[0015] So zeigten Untersuchungen ferner, daß reine Chrombeschichtungen deutlich höhere anodische
Ströme erlauben, als die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugte Beschichtung
aus Chrom, Molybdän und einer kurzkettigen aliphatischen Sulfonsäure. Ferner zeigte
sich, daß bei der Verwendung von Molybdänverbindungen zusammen mit organischen Verbindungen
Schichten abgeschieden werden, die im Vergleich zu den reinen Chromschichten deutlich
geringere anodische Korrosionsströme aufweisen. Dadurch wird gezeigt, daß die erfindungsgemäß
abgeschiedenen Schichten eine deutlich höhere Korrosionsbeständigkeit als reine Hartchromschichten
aufweisen. Dieser deutliche Unterschied resultiert ferner in einer besseren chemischen
Beständigkeit der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Schicht gegenüber
Chloriden. Des weiteren zeichnen sich die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren abgeschiedenen
Schichten in vorteilhafter Weise durch eine große Härte und einen hohen Abriebwiderstand
aus. Die Härte des mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erzeugten Überzugs liegt im
Bereich von Hartchromüberzügen.
[0016] Erfindungsgemäß kann dem Elektrolyten Molybdänsäure in einer Menge von 10 g/l bis
hin zur Löslichkeitsgrenze zugegeben werden. Dabei hat sich der Zusatz von 50-70 g/l
Molybdänsäure als besonders vorteilhaft erwiesen. Ferner enthält der Elektrolyt Chromsäure
in einer Menge von 100 g/l bis 400 g/l in Abhängigkeit von der gewünschten Einbaurate.
Zusätzlich weist der Elektrolyt katalysierende Schwefelsäure in einem Mengenbereich
von 1 g/l bis 6 g/l auf, wobei er jedoch vorzugsweise 2 g/l enthält. Die organische
Verbindung wird mit einer Konzentration von über 0,1 g/l dem Elektrolyten zugesetzt,
als insbesondere vorteilhaft hat sich eine Menge von 2 g/l erwiesen. Ferner können
dem Elktrolyten Halogenide, vorzugsweise komplexe Halogenide, zugesetzt werden.
[0017] In vorteilhafter Weise ermöglicht es das erfindungsgemäße Verfahren, daß die Betriebsparameter
Elektrolytzusammensetzung, Elektrolyttemperatur und/oder Stromdichte in Abhängigkeit
der gewünschten Molybdäneinbaurate eingestellt werden können. So kann nach den jeweiligen
Anforderungen gezielt eine erfindungsgemäßer Überzug bereitgestellt werden. Erfindungsgemäß
weisen die elektrolytisch abgeschiedenen Chrom-Molybdän-Legierungsschichten eine Molybdäneinbaurate
zwischen 0,1 Gew.-% und 10 Gew.-% auf. Es zeigte sich, daß optimierte Abscheidungsergebnisse
zu erzielen sind, wenn Chrom- und Schwefelsäure in einem Verhältnis von ca. 100:1
und Chrom- und Molybdänsäure in einem Verhältnis von ca. 3:1 bis 4:1 im Elektrolyten
enthalten sind.
[0018] Zur Abscheidung der Chromlegierung wird der Elektrolyt mit einer Außenstromquelle
verbunden. In vorteilhafter Weise erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren einen weiten
Stromdichte-Arbeitsbereich, bei Gewährleistung einer sehr glänzenden Schichtabscheidung.
Dabei kann eine Bestromung mit einer Stromdichte im Bereich von 5 A/dm
2 bis wenigstens 200 A/dm
2 durchgeführt werden, so daß auch eine High Speed Verchromung problemlos möglich ist.
[0019] Vorteilhafter Weise ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren eine sicher haftende,
korrosionsbeständige und glänzende Schicht bei hoher kathodischer Stromausbeute abzuscheiden.
Dabei wird vorzugsweise mit einer kathodischen Stromausbeute von nicht weniger als
15%, vorzugsweise von über 20% gearbeitet.
[0020] Insbesondere vorteilhaft hat sich ein Überzug erwiesen, der bei einem Stromdichte-Arbeitsbereich
von 20-50 A/dm
2 bei sehr glänzender Abscheidung und einer Molybdäneinbaurate von 1% erfindungsgemäß
gebildet wird.
[0021] Ferner kann dem Elektrolyten ein Element der VI Hauptgruppe hinzu gegeben werden.
Dabei kann dieser Zusatzstoff als Salz oder als Mischungen davon zugesetzt werden.
Als Salz sind z.B. Sulfate, Halogenide, Carbonate, Chromate, Dichromate, Oxide, Hydroxide,
Acetate, Sulfonate sowie Verbindungen, bei denen das Element als Anion vorliegt, bezeichnet.
Dabei liegt die Menge an Zusatzstoff in einem Bereich von 0,25 mMol bis 2,5 Mol/l,
vorzugsweise jedoch unter oder gleich 0,1 Mol/l. Insbesondere vorteilhaft hat sich
die Zugabe von Selen oder Tellur erwiesen. Durch die Zugabe der Verbindungen dieser
Elemente zu dem erfindungsgemäßen Verfahren wird in vorteilhafter Weise die Rißzahldichte
beeinflußt.
[0022] Im Folgenden soll die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert werden:
Beispiel 1:
[0023] In einem Elektrolyten mit 200g/l Chromsäure (CrO
3), 60g/l Molybdänsäure (handelsübliche Qualität, ca. 85% MoO
3) und 1% Schwefelsäure, bezogen auf den Chromsäuregehalt, wird auf einem Körper aus
z.B. Stahl bei 55°C und einer kathodischen Stromdichte von 50 A/dm
2 bei Zugabe von 2,1 g/l Methansulfonsäure, eine hochglänzende, korrosionsbeständige
Chrom-Molybdänschicht abgeschieden. In diesem Ausführungsbeispiel wird erfindungsgemäß
als organische Verbindung aus der Gruppe der kurzkettigen, aliphatischen Sulfonsäuren
Methansulfonsäure als zusätzlicher Katalysator zu der Schwefelsäure zugegeben. Die
Stromausbeuten liegen in einem Bereich von ca. 20%.
[0024] Dieses Ausführungsbeispiel dient der Erläuterung und ist nicht beschränkend. Die
zuzusetzenden Mengen der einzelnen Katalysatoren können variieren und hängen von der
Badzusammensetzung und den Abscheidungsbedingungen ab.
[0025] Mit dem beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich sämtliche Werkstoffe,
insbesondere metallische, mit einer Chrom-Molybdänlegierung überziehen, welche sich
gegenüber herkömmlichen Chrom-Molybdänlegierungen insbesondere durch ihr glattes,
glänzendes Aussehen auszeichnet, sowie sich gegenüber reinen Chromschichten durch
ihre bessere Korrosionsbeständigkeit, insbesondere ihre chemische Beständigkeit gegenüber
Chloriden, sowie ferner durch ihre wenig störanfällige Abscheidung hervorhebt. Ferner
gewährleistet das erfindungsgemäße Verfahren konstante Arbeitsbedingungen sowie eine
hohe Stromausbeute.
1. Verfahren zur Beschichtung von Werkstoffen, insbesondere von metallischen Werkstoffen,
wobei zur Bildung einer Korrosions- und insbesondere Chloridbeständigen Schicht, die
sich durch einen hohen Glanz auszeichnet, eine Chromlegierung aus einem Elektrolyten
abgeschieden wird, der neben Chrom- und Schwefelsäure zumindest ein Isopolyanionen
ausbildendes Metall sowie eine organische Verbindung enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Isopolyanionen ausbildende Metall Molybdän in Form von Molybdänsäure oder von
Molybdänsalzen dem Elektrolyten zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektrolyten Molybdänsäure in einer Menge von 10 g/l bis zur Löslichkeitsgrenze
hinzugegeben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß dem Elektrolyten Molybdänsäure in einer Menge von 50 g/l bis 70 g/l hinzugegeben
wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als organische Verbindung eine kurzkettige aliphatische Sulfonsäure, deren Salze
und/oder deren Halogenderivate dem Elektrolyten zugegeben werden.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Verbindung in einer Konzentration von 0,1 g/l bis 10 g/l dem Elektrolyten
hinzugefügt wird.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ca. 2 g/l der organischen Verbindung dem Elektrolyten zugesetzt wird.
8. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Methansulfonsäure verwendet wird.
9. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein Zusatzstoff aus der VI Hauptgruppe als Salz oder anders geartete Mischung in
einem Bereich von 0,25 mMol bis 2,5 Mol/l Elektrolyt dem Elektrolyten zugesetzt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß Selen und/oder Tellur verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Zusatzstoff in einer Menge von unter oder gleich 0,1 Mol/l Elektrolyt bezogen
auf das jeweilige Element liegt.
12. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestromung mit einer Stromdichte in einem Bereich von 5 A/dm2 bis 200 A/dm2 durchgeführt wird.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Bestromung mit einer Stromdichte von 20 A/dm2 bis 100A/dm2 erfolgt.
14. Verfahren nach einem oder mehreren der obigen Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Molybdäneinbaurate einen Wert zwischen 0,1 Gew.-% und 10,0 Gew.-% aufweist.
15. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer kathodischen Stromausbeute von nicht weniger als 15%, vorzugsweise von
über 20%, gearbeitet wird.
16. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß mit einer Badtemperatur von 20 bis 70°C gearbeitet wird.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Betriebsparameter Elektrolytzusammensetzung, Elektrolyttemperatur und/oder Stromdichte
in Abhängigkeit der gewünschten Molybdäneinbaurate gewählt werden können.
18. Elektrolyt zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 17 für die
galvanische Abscheidung einer Chrom-Molybdän-Legierung, dadurch gekennzeichnet, daß dieser neben Chrom- und Schwefelsäure auch ein Isopolyanionen ausbildendes Metall
in Form von Säure oder Salz oder einem anderen Derivat zusätzlich eine organische
Verbindung aufweist.
19. Elektrolyt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß er Molybdän als Isopolyanionen ausbildendes Metall, sowie eine kurzkettige aliphatische
Sulfonsäure, deren Salze und/oder deren Halogenderivate, als organische Verbindung
enthält.
20. Elektrolyt nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt Chromsäure in einer Menge von 100 g/l bis 400 g/l enthält.
21. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektrolyt Schwefelsäure in einer Menge von 1 g/l bis 6 g/l enthält.
22. Elektrolyt nach einem der Ansprüche 18 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Zusatzstoff aus der VI Hauptgruppe als Salz oder anders geartete Mischung
in einem Bereich von 0,25 mMol bis 2,5 Mol/l Elektrolyt enthält.
23. Chrom-Molybdän-Legierungsschicht, elektrolytisch abgeschieden gemäß dem Verfahren
nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Molybdäneinbaurate einen Wert zwischen 0,1 Gew.-% und 10,0 Gew.-% aufweist.