[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Trockner-Schrank bzw. auch genannt Trockenschrank
mit einem Trocknerraum und einem Apparateteil mit einer Wärmepumpe, bestehend aus
einer Verdampfereinheit, einem Kompressor sowie einem Kondensator und mit einem Umluft
erzeugenden Organ zur Erzeugung der Luftzirkulation im Schrank, ein Verfahren zum
Betreiben eines Trockenschrankes, sowie dessen Verwendung zum Trocknen von Textilien
und anderen Gütern.
[0002] Aus der CH-A-672 836 ist ein zweiteiliger Wäschetrocknerschrank bekannt, in welchem
die Trocknung der feuchten Wäsche mit einem geschlossenen Luftkreislauf erfolgt. Dieser
geschlossene Luftkreislauf hat sich als nachteilig erwiesen, indem durch das Betreiben
der Wärmepumpe eine sukzessive Erwärmung der Luft erfolgt, womit entweder eine zunehmende
Leistung des Kühlaggregates bzw. der Wärmepumpe erforderlich ist oder aber der Wirkungsgrad
des Trocknungsvorganges bei fortschreitender Dauer des Trocknungsbetriebes abnimmt.
Die Folge davon ist ein hoher Energieaufwand und eine Ueberhitzung der Wärmepumpe.
[0003] Ein Lösungsansatz wird in der noch nicht veröffentlichten Schweizer Patentanmeldung
CH 1275/96 vorgeschlagen, indem der Luftkreislauf nicht geschlossen geführt wird,
sondern mittels eines Zuluftventilators Luft von ausserhalb des Kreislaufes zugeführt
wird. Diese zusätzlich zugeführte Luft wird der bereits getrockneten Luft beigefügt,
im Kondensator der Wärmepumpe erwärmt und dem Trockenraum des Schrankes zugeführt.
Die sich so ergebende Überschussluft wird unmittelbar nach Austritt der noch warmen
und feuchten Luft aus dem Trockenschrank an die Umgebung abgegeben. Durch die Temperaturdifferenz
aus der eintretenden Luft und der wieder ausgestossenen zusätzlichen Luftmenge wird
erreicht, dass eine kontinuierliche Erwärmung der im geschlossenen Luftkreislauf zirkulierenden
Luft vermieden wird und der Wirkungsgrad der Anlage erhalten werden kann. Nachteilig
ist, dass der apparative Teil aufwendig und teuer ist, sind doch mindestens zwei Ventilatoren
zu betreiben, womit ein höherer Energieverbrauch und höherer Feuchteausstoss in den
Umgebungsraum erzeugt wird.
[0004] Aus der EP 0 467 188 ist ein Wäschetrockner ebenfalls mit einem offenen Luftkreislauf
bekannt, ähnlich der Lösung, vorgeschlagen in der Schweizer Patentanmeldung CH 1275/96.
Im Unterschied zur genannten Schweizer Patentanmeldung wird hier die sich ergebende
Überschussluft bereits nach Erwärmen durch den Kondensator und vor dem Eintritt in
den Trockenschrank wieder an die Umgebung abgegeben, wodurch im Gegensatz zur CH 1275/96
in der EP 0 467 188 warme und trockene Luft an die Umgebung abgegeben wird. Der Vorteil
liegt darin, dass einerseits die Umgebung, wie beispielsweise ein Kellerraum, nicht
feucht wird und zudem eine Erwärmung des quasi geschlossenen Luftkreislaufes im Trockenschrank
vermieden werden kann. Der Nachteil jedoch liegt in der relativ geringen Luftmenge,
welche durch den Trockenraum geführt wird, was zu einer Verlängerung des Trocknungsvorganges
führen kann.
[0005] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Trockenschrank vorzuschlagen,
welcher ebenfalls einen offenen Luftkreislauf aufweist ohne die Nachteile der Lösungen,
welche in der CH 1275/96 und der EP 0 467 188 vorgeschlagen werden.
[0006] Erfindungsgemäss wird ein Trockenschrank gemäss dem Wortlaut nach Anspruch 1 vorgeschlagen.
[0007] Wie bereits aus der EP 0 467 188 bekannt, wird hier im Apparateteil zusätzlich Luft
von ausserhalb der zirkulierenden Trocknungsluft zwischen dem Verdampfer und dem Kondensator
beigefügt, jedoch wird die so sich einstellende überschüssige Luftmenge nicht nach
dem Erwärmen durch den Kondensator und vor dem Eintritt in den Trocknerschrank wieder
an die Umgebung abgegeben, sondern erst nach Durchlauf durch den Trocknerraum, unmittelbar
nach Austritt aus dem Trocknerraum, wie in der CH 1275/96 vorgeschlagen. Im Gegensatz
zu den beiden Lösungen in der EP 0 467 188 und der CH 1275/96 wird nun erfindungsgemäss
vorgeschlagen, dass im Apparateteil eine zusätzliche Luftführung angeordnet ist, um
einen Teil der aus dem Trocknerraum entweichenden warmen und feuchten Luft durch den
Apparateteil zu führen, so dass diese teilweise unbehandelt wieder in den Trocknerraum
rezykliert wird. Diese zusätzliche Luftführung ist derart, dass ein Teil des Luftkreislaufes
in direkter Umgehung des Verdampfers und des Kondensators durch den Apparateteil rezirkuliert
wird. Der Vorteil dieser zusätzlichen Luftführung liegt darin, dass mit praktisch
ein und derselben Einrichtung für die Erzeugung des Luftkreislaufes ein wesentlich
erhöhter Luftstrom durch den Trocknerraum bzw. den Trocknerschrank erzeugt werden
kann als beispielsweise in den vorgeschlagenen Einrichtungen, bekannt aus dem Stand
der Technik. Dieser erhöhte Luftstrom im Trocknerraum führt zu einer erhöhten Bewegung
des Trockengutes, wodurch der Trocknungsvorgang wesentlich beschleunigt werden kann.
Ein weiterer Vorteil dieser Lösung besteht darin, dass nur ein relativ kleiner Teil
der feuchten, erwärmten Luft an die Umgebung abgegeben wird, der jedoch ausreicht,
um eine Erwärmung des quasi geschlossenen Luftkreislaufes im Trocknerschrank zu vermeiden.
Die an die Umgebung abgegebene Luftmenge ist jedoch derart gering im Verhältnis zur
gesamten Luftmenge, dass die Erhöhung der Luftfeuchtigkeit im Umgebungsraum, in welchem
der Trocknerschrank steht, marginal ist. Ein weiterer grosser Vorteil der erfindungsgemäss
vorgeschlagenen Zusatz-Luftführung, welche eine "Bypass"-Luftführung ist, liegt in
der Tatsache, dass mit nur einem die Luftzirkulation erzeugenden Organ bzw. einem
einzigen Ventilator eine erhöhte Luftzirkulation im Trocknerschrank erreicht werden
kann.
[0008] Die Luftmenge dieses sogenannten "Bypass"-Luftstromes kann entweder während dem ganzen
Trocknungsvorgang vorzugsweise weitgehendst konstant gewählt werden oder aber variabel
oder steuerbar. Insbesondere bei konstanter Bypass-Luftstromführung ergibt sich der
gewichtige Vorteil, dass auf ein zusätzliches Regelungs- und Steuerungsorgan verzichtet
werden kann.
[0009] Die erfindungsgemäss vorgeschlagene Bypass-Luftführung kann sowohl ein- wie zweiteilig
ausgebildet sein, indem die wenigstens teilweise unbehandelte, feuchte und warme Luftmenge
vom Austritt aus dem Trocknerraum praktisch bis zum Wiedereintritt in den Trocknerraum
getrennt von den im Apparateteil angeordneten Einrichtungen, wie Verdampfer, Kondensator
etc., geführt wird. Oder aber die erwähnte Luftmenge wird nach Passieren des Verdampfers
mit der dort abgekühlten und getrockneten Luft vermischt, worauf die so erhaltene
Mischluft vor Durchlauf durch den Kondensator, um die Luft erneut zu erwärmen, erneut
getrennt wird, so dass ein Teil getrennt vom Kondensator geführt wird und der andere
Teil durch den Kondensator. Wesentlich ist in beiden Fällen, dass ein Teil des rezyklierten
und geschlossenen Luftkreislaufes weitgehendst ungehindert durch den Apparateteil
hindurchläuft, wodurch mit gleichbleibender Leistung der für die Luftzirkulation verantwortlichen
Einrichtung eine grössere Luftmenge gefördert werden kann.
[0010] Gemäss einer weiteren bevorzugten Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung
wird vorgeschlagen, dass im Apparateteil, dem Verdampfer vorgeschaltet, eine WRG-Einheit
angeordnet ist, wie beispielsweise ein sogenannter Plattenwärmetauscher, in welchem
im Gegenstrom oder im Kreuzstrom ein Teil der aus dem Trocknerschrank abgeführten
feuchten und warmen Luft und die durch den Verdampfer gekühlte und getrocknete Luftmenge
geführt werden. Dadurch kann erreicht werden, dass im Plattentauscher die durch den
Verdampfer gekühlte und trockene Luftmenge einen Teil der feuchten und warmen Abluft
aus dem Trocknerschrank bereits vorkühlt bzw. vorentfeuchtet und somit die insgesamt
benötigte Leistung in der Wärmepumpe bzw. im Kühlaggregat reduziert werden kann. Einerseits
kann die Kühlleistung des Verdampfers reduziert werden und andererseits die Erwärmungsleistung
im Kondensator, da in der erfindungsgemäss vorgeschlagenen Wärmerückgewinnungs(WRG)-Einheit
einerseits ein Teil der feuchten, warmen Abluft aus dem Trocknerschrank abgekühlt
wird und andererseits die dem Teil entsprechende kühle, trockene Luft sich bereits
wieder etwas erwärmt. Ein weiterer grosser Vorteil in der Verwendung dieser WRG-Einheit
liegt darin, dass mit fortschreitender Dauer des Trocknungsbetriebes die Leistung
dieser Rückgewinnungseinheit erhöht wird, indem die Temperaturdifferenz zwischen der
warmen, feuchten Abluft aus dem Trocknerschrank und der abgekühlten, trockenen Luft
zunimmt. Dadurch ergibt sich im Vergleich zum Trocknerschrank, bekannt aus dem Stand
der Technik, der weitere grosse Vorteil, dass die an sich zunehmende Leistungsaufnahme
der Wärmepumpe während dem Trocknungsvorgang wesentlich geringer ausfällt bei der
Verwendung dieser WRG-Einheit, wie beispielsweise des erwähnten WRG-Plattentauschers.
[0011] Als Fazit daraus ergibt sich einerseits ein wesentlich besserer Wirkungsgrad des
Trocknungsaggregates und damit verbunden eine Reduktion der erforderlichen Trocknungszeit
sowie auch ein wesentlich geringerer Energiebedarf als bei den heute aus dem Stand
der Technik bekannten Trockenschränken.
[0012] Die Erfindung wird nun anschliessend beispielsweise und unter Bezug auf die beigefügten
Figuren näher erläutert.
[0013] Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen Trocknerschrank der bekannten Art in Vorderansicht;
- Fig. 2
- eine Vorderansicht der Wärmepumpe bzw. des Apparateteils des Trocknerschrankes mit
entfernter Frontabdeckung;
- Fig. 3
- eine Ansicht von oben der Wärmepumpe bzw. des Apparateteils des Trocknerschrankes
mit entferntem Deckel, und
- Fig. 4
- den Schnitt des Apparateteils aus Fig. 2 entlang der Linie B-B.
[0014] Figur 1 zeigt einen Trocknerschrank 1 mit einer Türöffnung 2 und Verriegelungen 4.
Oberhalb des eigentlichen Trocknerraumes ist ein mit einer Frontabdeckung versehener
Apparateteil bzw. eine Wärmepumpe 3 angeordnet, welche Frontabdeckung beispielsweise
mittels Vierkantverschlüssen 5 verschliessbar ist. In dieser Frontabdeckung angeordnet
ist weiter ein Bedienungsdisplay 7 sowie eine Lufteintrittsöffnung 21, auf deren Funktionsweise
später einzugehen ist. Im Deckel 6 des Trocknerschrankes ist eine Luftaustrittsöffnung
36 angeordnet, auf deren Funktionsweise ebenfalls nachfolgend einzugehen ist.
[0015] Figur 2 zeigt nun die oberhalb des Trocknerraumes 1 angeordnete Wärmepumpe bzw. den
Apparateteil 3 mit entfernter Frontabdeckung, so dass die einzelnen Komponenten der
Wärmepumpe sichtbar sind.
[0016] Die eigentliche Wärmepumpe besteht aus einer WRG-Einheit, wie einem Plattentauscher
14, einem Verdampfer 15, einem Kondensator 25 sowie einem Kompressor 27. Ueber Verbindungsleitungen
28, 29 und 31 sind die, die eigentliche Wärmepumpe bildenden Einheiten für den Transport
des Kühlmediums miteinander verbunden.
[0017] Für das Erzeugen der Luftzirkulation vorgesehen ist ein Ventilator 35, und für das
Erzeugen des erfindungsgemäss vorgeschlagenen Bypass-Luftstromes 18 resp. 32 ist einerseits
ein Luftdurchgang 12 sowie ein weiterer Luftdurchgang 30 vorgesehen.
[0018] Anhand des in der Wärmepumpe bzw. im Apparateteil erzeugten und hindurchtretenden
Luftstromes, welcher durch gestrichelte Linien schematisch dargestellt ist, soll auf
die Funktionsweise und die einzelnen Elemente vertieft eingegangen werden. Aus dem
Trocknerraum 1 tritt feuchte und warme Abluft 11 durch einen sogenannten Flusenfilter
13 hindurch in den Apparateteil 3 ein. Dieser sogenannte Flusenfilter ist nötig, um
ein Verstopfen des Kühlaggregates durch Fasern, Staub, Flusen und dgl. zu verhindern.
[0019] Ein Teil der feuchten und warmen Abluft 11 tritt nun zunächst durch den Plattentauscher
14 hindurch, wird vorgekühlt bzw. vorentfeuchtet, um anschliessend im Verdampfer 15
weiter abgekühlt und entfeuchtet zu werden. Das dabei aus der Luft kondensierende
Wasser wird in einer nicht dargestellten Wanne oder Rinne aufgefangen und nach ausserhalb
des Trocknerschrankes abgeführt.
[0020] Die so abgekühlte und entfeuchtete Luft 16 wird rezirkuliert und quer zum warmen
und feuchten Abluftstrom 11 erneut durch den Plattentauscher 14 geführt, um selbst
erwärmt zu werden, und andererseits um die warme und feuchte Abluft bereits vorzukühlen
bzw. vorzuentfeuchten.
[0021] Ein weiterer Teil der feuchten und warmen Abluft 11 wird unbehandelt durch den Luftdurchgang
12 geführt, zur Bildung eines ersten Bypass-Luftstromes 18, welcher mit der erneut
durch den Plattentauscher geführten und erwärmten Luft 16 vermischt wird. Die so gebildete
gemischte Zirkulationsluft 17 wird bei zu hoher Trocknerraumtemperatur bei der Lufteintrittsöffnung
21 mit zusätzlicher Luft 19 von ausserhalb gemischt. Der Hauptteil 23 dieser Mischluft
wird anschliessend durch den Kondensator 25 geführt und dabei erwärmt. Der andere
Teil dieser Mischluft wird durch einen zweiten Luftdurchgang 30 zur Bildung des zweiten
Luft-Bypasses 32 geführt. Diese Bypass-Luftmenge 32 wie auch die durch den Kondensator
25 erwärmte Mischluft 33 wird durch den Ventilator 35 angesogen und nach Durchtritt
durch den Ventilator durch ein Luftgitter 38 als erwärmte und relativ trockene Luft
39 dem Trocknerraum 1 zugeführt. Die Feuchtigkeit der dem Trocknerraum zugeführten
Luft 39 ist wohl möglicherweise etwas höher als die entsprechende Feuchtigkeit bei
Zufuhrluft in Trockenschränken, bekannt aus dem Stand der Technik, doch ist dies infolge
des erhöhten Luftdurchsatzes kein Nachteil. Im Gegenteil wird durch die erhöhte Luftmenge,
welche durch den Trocknerraum geführt wird, die Trocknungseffizienz im Trocknerraum
erhöht, da das im Trocknerraum befindliche zu trocknende Gut, wie beispielsweise Kleider,
intensiver bewegt wird bzw. die Luftströmung wenigstens teilweise turbulent ausgestaltet
ist.
[0022] Das mittig in der Wärmepumpe bzw. im Kühlaggregat bzw. Apparateteil 3 angeordnete
Trenn- bzw. Abschottungsblech 22 erzeugt die Umlenkung des Luftstromes für die zweite
Durchströmung des Plattentauschers.
[0023] Figur 3 zeigt die Wärmepumpe bzw. den Apparateteil 3 von oben gesehen mit abgehobenem
Deckel, so dass die einzelnen Apparateeinheiten sichtbar sind. Auf eine Wiederholung
der einzelnen Apparateteile kann dabei weitgehendst verzichtet werden, da ein und
dieselben Apparateteile mit denselben Bezugszeichen versehen sind. Zu erwähnen ist,
dass die beiden Luftdurchtrittsöffnungen 12 und 30 lediglich andeutungsweise gestrichelt
dargestellt sind, da sie in Obendraufsicht nur schlecht darstellbar sind.
[0024] Fig. 4 schlussendlich zeigt im Schnitt den Apparateteil entlang der Linie B-B aus
Fig. 2, gesehen in Richtung zum Kondensator 25. Deutlich erkennbar ist einerseits
die Lufteintrittsöffnung 21 für das Zuführen von Luft von ausserhalb sowie der Luftdurchgang
30 für die Bildung des zweiten Bypass-Luftstromes.
[0025] Aus der schematischen Darstellung der Wärmepumpe bzw. des Apparateteils in den Figuren
2 bis 4 zeigt sich deutlich die apparativ und konstruktiv einfache Auslegung der Wärmepumpe
bzw. Apparateteils. Insbesondere auffällig im Vergleich zu Trockenschränken, bekannt
aus dem Stand der Technik ist, dass nur ein Zirkulations-erzeugendes Organ, wie ein
einziger Ventilator 35, verwendet werden muss, was sich aus der sehr einfachen Führung
des sogenannten Bypass-Luftstromes ergibt. Zudem kann die Leistung dieses Ventilators
35 relativ niedrig gehalten werden, da der zu rezyklierende "geschlossene" Luftstrom
zum Teil parallel über die beiden Bypass-Luftführungen durch den Apparateteil hindurch
geführt wird. Dies schlägt sich auch in geringerem Strombedarf nieder. Im weiteren
deutlich erkennbar ist der Umstand, dass nur relativ wenig feuchte Warmluft an die
Umgebung abgegeben wird und nicht, wie bei bekannten Trockenschränken, grosse Mengen
feuchter, warmer Luft, was zu einer unangenehmen Erhöhung der Luftfeuchtigkeit in
der Umgebung führen kann.
[0026] Der Bypass-Luftstrom kann mit einer konstanten Menge betrieben werden, wie beispielsweise
mit ca. 20% - 30%, bezogen auf die Gesamtmenge des innerhalb des Apparateteils 3 zirkulierenden
Luftstromes. So ist es beispielsweise möglich, bei einer Gesamtluftstrommenge innerhalb
des Apparateteils 3 von ca. 850-950 m
3 zirkulierender Umluft einen Luftstrom von ca. 150-250 m
3 als Bypass-Luftstrom 18 resp. 32 zuzuführen. Beim Betreiben des erfindungsgemäss
vorgeschlagenen Trocknerschrankes ist es insbesondere beim Beginn einer neuen Trocknungsphase
möglich, beispielsweise eine in der Eintrittsöffnung 21 angeordnete Luftklappe gänzlich
zu schliessen. Damit wird aber auch durch die Öffnung 36 praktisch keine feuchte,
warme Luft 37 an die Umgebung abgegeben. Die Steuerung der erwähnten Luftklappe kann
beispielsweise gekoppelt sein mit einem im Apparateteil angeordneten Thermostaten,
welcher die Temperatur der nach dem Kondensator erwärmten Trocknungsluft 33 oder der
in den Trocknungsraum eingeführten Luft 39 ermittelt. Sollte die Temperatur beispielsweise
der in den Trocknungsraum eingeführten Luft 39 einen Wert von ca. 40 - 45°C übersteigen,
so ist dem Luftkreislauf eine erhöhte Luftmenge 19 durch die Öffnung 21 zuzuführen.
Um auf das oben erwähnte Beispiel zurückzukommen, hat es sich in der Praxis gezeigt,
dass es beispielsweise sinnvoll ist, zur Gesamtluftstrommenge innerhalb des Apparateteils
3 von aussen ca. 100 - 200 m
3 Luft zuzuführen, so dass durch den Ventilator 35 insgesamt ca. 1000 - 1100 m
3 Trocknungsluft 39 in den Trocknerraum 1 eingeblasen wird.
[0027] Es ist aber auch möglich, die Bypass-Luftmenge 18 bzw. 32 variabel zu gestalten,
beispielsweise wiederum gekoppelt mit dem im Apparateteil angeordneten Thermostaten.
Je grösser der Anteil der Bypass-Luftmenge gewählt wird, um so grösser ist aufgrund
des geringeren Luftwiderstandes im Apparateteil 3 die durch den Ventilator 35 geförderte
Luftmenge. Dadurch erfolgt eine Erhöhung des Luftdurchsatzes im Trocknerraum 1, was
wie eingangs erwähnt positiv ist für die Effizienz des Trocknungsvorganges.
[0028] Gemäss einer weiteren Ausführungsvariante der Erfindung ist es auch möglich, insbesondere
bei kombiniertem Betrieb von einem Trocknerschrank und einer Wascheinheit, wie beispielsweise
einer Waschmaschine, die in der Wärmepumpe bzw. im Kühlaggregat infolge Leistungsaufnahme
erzeugte Ueberschusswärme mittels extern zugeführtem Kühlwasser über einen Kühlkreislauf
bzw. einen Wärmetauscher abzuführen, wodurch beispielsweise das in der Waschmaschine
benötigte Wasser vorerwärmt werden kann. Diese zusätzliche Kühlung kann über einen
zusätzlichen Kreislauf erfolgen, indem dieser zusätzliche Kreislauf in einem Wärmetauscher
wie einem Boiler das Waschwasser vorerwärmt, um die in der Wärmepumpe erzeugte Wärme
abzuführen. Selbstverständlich kann die so abgeführte Wärme auch für andere Zwecke
verwendet werden als für das Erwärmen von Waschwasser.
[0029] Das anhand der Figuren 1 - 4 dargestellte Beispiel einer Ausführungsvariante der
vorliegenden Erfindung ist selbstverständlich nicht limitierend und kann auf x-beliebige
Art und Weise abgeändert, modifiziert oder durch weitere Elemente ergänzt werden.
Insbesondere ist beispielsweise in den Figuren 2 und 3 auf die Darstellung der Abführung
des Kondensates verzichtet worden, und auch sind weder ein Hygrostat noch ein Thermostat
eingezeichnet, da deren Verwendung bei Trocknungseinrichtungen, wie dem erfindungsgemäss
beschriebenen Trocknungsschrank, bestens bekannt ist. So ist es beispielsweise auch
möglich, den Apparateteil bzw. das Kühlaggregat seitlich am Trocknerschrank anzubringen
oder unterhalb des Trocknerschrankes oder an der Rückseite des Schrankes.
[0030] Im weiteren ist der erfindungsgemäss vorgeschlagene Trocknerschrank nicht eingeschränkt
für das Trocknen von Textilien verwendbar, sondern kann selbstverständlich für das
Trocknen von x-beliebigen zu trocknenden Teilen, Materialien, Apparateteile, Geräte,
Werkzeuge, Schüttgut und dgl. verwendet werden.
1. Trocknerschrank mit einem Trocknerraum (1) und einem Apparateteil (3) mit einer Wärmepumpe,
bestehend aus einer Verdampfereinheit (15), einem Kompressor (27) sowie einem Kondensator
(25) sowie mit einem Umluft-erzeugenden Organ (35) zur Erzeugung der Luftzirkulation
im Schrank, mit einer im Apparateteil (3) zwischen Verdampfer (15) und Kondensator
(25) angeordneten Luftzufuhr (21) von ausserhalb sowie einer Oeffnung (36) zum Ausblasen
der zugeführten Luftmenge beim Austritt der feuchten und warmen Abluft (11) aus dem
Trocknerraum (1), um Ueberschusswärme abzuführen, dadurch gekennzeichnet, dass im Apparateteil (3) mindestens ein zusätzlicher Luftkanal vorgesehen ist, durch welchen
wenigstens ein Teil der Umluft wenigstens nahezu ungehindert durch den Apparateteil
(3) hindurchführbar ist, um wenigstens nahezu unbehandelt erneut in den Trocknerraum
(1) geführt zu werden.
2. Trocknerschrank, insbesondere nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Luftkanal mindestens zweiteilig ausgebildet ist, wobei ein erster Teil des Kanals
im Bereich und entlang der Verdampfereinheit (15) geführt ist und ein zweiter Teil
im Bereich und entlang des Kondensators (25).
3. Trocknerschrank, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass dem Verdampfer (15) zum Vorabkühlen bzw. Vorentfeuchten wenigstens eines Teils der
warmen und feuchten Luft vorgeschaltet eine WRG-Einheit (14) angeordnet ist, in welcher
im Kreuz- oder Gegenstrom die den Trocknerschrank verlassende, feuchte und warme Luft
und die durch den Verdampfer (15) abgekühlte und entfeuchtete Luft geführt werden.
4. Trocknerschrank, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass dem Verdampfer (15) vorgeschaltet ein sogenannter Plattenwärmetauscher (14) angeordnet
ist.
5. Trocknerschrank, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Kühlkreislauf vorgesehen ist, für das Abführen der infolge Leistungsaufnahme
der Wärmepumpe erzeugten Überschusswärme.
6. Trocknerschrank, insbesondere nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass anstelle des Kühlreislaufes ein Wärmetauscher (Wasserkondensator) vorgesehen ist,
für das Erwärmen von Wasser, wie beispielsweise Waschwasser, benötigt in einer Wascheinheit.
7. Verfahren für das Betreiben eines Trocknerschrankes, insbesondere nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zirkulationsluft zwischen dem Verdampfer (15) und dem Kondensator (25) zusätzlich
Luft von aussen zugeführt wird, welche zusätzliche Luftmenge beim Austreten nach dem
Trocknerraum (1) als feuchte und warme Abluft (37) über eine weitere Austrittsöffnung
(36) wieder abgeführt wird, um Ueberschusswärme abzuführen.
8. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Teil der aus dem Trocknerraum (1) austretenden feuchten und warmen
Abluft (11) als sogenannter Bypass-Luftstrom (18, 32) geführt wird, um wenigstens
nahezu unbehandelt wieder in den Trocknerraum (1) zugeführt zu werden.
9. Verfahren, insbesondere nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst ein erster "Bypass-Luftstrom" (18) im Apparateteil (3) im Bereich und entlang
neben der Verdampfereinheit (15) geführt wird und mit der in der Verdampfereinheit
(15) getrockneten und abgekühlten Luftmenge vermischt wird, worauf das so erzeugte
Luftgemisch (17) ggf. mit von ausserhalb des Trocknerschrankes zugeführter zusätzlicher
Luft (19) gemischt und erneut aufgeteilt wird, wobei mindestens ein Teil dieser Luftmenge
erneut als sogenannter "Bypass-Luftstrom" (32) im Bereich bzw. entlang des Kondensators
(25) geführt wird, um nachfolgend mit der im Kondensator (25) erwärmten Luftmenge
(33) erneut zusammengeführt zu werden, um schlussendlich mittels des Ventilators (35)
in den Trocknerraum (1) getrieben zu werden.
10. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der sogenannte Bypass-Luftstrom (18, 32) während dem Betreiben des Trocknerschrankes
weitgehendst konstant gehalten wird.
11. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die sogenannte Bypass-Luftmenge während dem Betrieb des Trocknerschrankes variabel
einstellbar ist.
12. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 8 - 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypass-Luftmenge regelbar ist und mit einem Thermostaten gekoppelt ist, welcher
die Luftmenge je nach Temperatur der Trockenluft regelbar variiert.
13. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil der den Trocknerraum (1) verlassenden feuchten und nassen Abluft (11) durch
eine WRGeinheit, wie beispielsweise einen Plattentauscher (14) geführt wird, welche
dem Verdampfer (15) vorgeschaltet ist, um mittels der durch den Verdampfer (15) getrockneten
und abgekühlten Luft (16) im Gegenstrom oder im Kreuzstrom geführt und abgekühlt zu
werden.
14. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 7 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die sich infolge Leistungsaufnahme einstellende Erwärmung der Wärmepumpe mindestens
teilweise mittels eines Kühlkreislaufes abgeführt wird, welche Wärme beispielsweise
für das Heizen von Räumen verwendet werden kann, oder zum Vorerwärmen von Waschwasser
für eine Wascheinheit.
15. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Bypass-Luftmenge (18, 32) zwischen 10 - 40%, vorzugsweise 20 - 30 %, bezogen
auf die Gesamtmenge der zirkulierenden Trocknungsluft, beträgt.
16. Verwendung des Trocknerschrankes nach einem der Ansprüche 1 bis 6 bzw. des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 7 bis 15 für das Trocknen von Textilien bzw. textilähnlichen
Materialien, Geweben bzw. Gewebe-enthaltenden Materialien.