[0001] Die Erfindung bezeichnet ein zumindest teilweise drehendes und schlagendes Handwerkzeuggerät
mit einem axial beweglichen Döpper und einem als rotierende Werkzeugspindel dienenden
Führungsrohr für einen axial beweglichen Flugkolben.
[0002] Bei derartigen Handwerkzeuggeräten wird der axiale Schlag vom Flugkolben über den
im Schlagwerk geringfügig axial beweglichen Döpper auf ein Werkzeug übertragen. Durch
die oszillierende Bewegung des Döppers im Schlagwerk wird stets entweder etwas Staub
in das Schlagwerk bzw. etwas Öl aus dem Schlagwerk nach aussen befördert, was über
Dichtelemente weitgehend unterbunden werden kann. Bei fehlender Gegenkraft über das
Werkzeug gelangt der hoch beschleunigte Döpper bis in einen werkzeugseitig axial angrenzenden
Leerschlagbereich hinein, was zu einer Lehrschlagabschaltung genutzt werden kann.
[0003] Durch die im Leerschlagfall erfolgende axiale Versetzung und die hohe Geschwindigkeit
des Döppers in Richtung Werkzeug weisen die Dichtelemente eine deutlich reduzierte
Abstreiffähigkeit auf und tragen bei der langsameren Bewegung des Döppers zurück in
den Arbeitspunkt Staub in das Schlagwerk ein, welcher weiter in ein Getriebe kriecht.
Die Staubverschleppung in das Getriebe ist verantwortlich für eine deutliche Lebensdauerverkürzung
der Getriebeteile.
[0004] Nach der DE19724531A1 erstreckt sich ein, als rotierende Werkzeugspindel dienendes
und zur Leerschlagabschaltung axial bewegliches, rotierendes Führungsrohr teleskopartig
von der Werkzeugaufnahme über einen Döpper bis in den Bereich des Flugkolbens hinein.
Bei einem axial anschlagenden, axial versetzbaren, Führungsrohr wird der im Leerschlagfall
auftretende relative Versatz des Döppers und somit der Staubeintrag reduziert. Durch
die axiale Versetzung des rotierenden Führungsrohrs treten Dichtprobleme an der radialen
Aussenseite des Führungsroheres zum Gehäuse auf, wodurch es an dieser Stelle zu einem
Staubeintrag kommt, der weiter in das Getriebe verschleppt wird.
[0005] Nach der EP0759341 weist das, als rotierende Werkzeugspindel dienende, sich teleskopartig
von der Werkzeugaufnahme über einen Döpper bis in den Bereich des Flugkolbens hinein
erstreckende, axial feste Führungsrohr eine Radialwellendichtung zwischen der Aussenfläche
des Führungsrohrs und dem Gehäuse auf. Die Leerschlagabschaltung erfolgt über eine
separate, im Führungsrohr koaxial innenliegende, vom Döpper axial versetzbare Schalthülse.
[0006] Nach der GB2053769 wird eine, in eine axiale und eine rotierende Bewegung zerlegbare,
Drehschlagbewegung bei rotierenden Schlagwerken mit je einer getrennten Axialdichtung
und Radialwellendichtung abgedichtet. Nach der EP0735230 weist ein Spülkopf für ein
teilweise drehendes und schlagendes Handwerkzeuggerät ein Dichtelement mit, über ein
zwischengeordnetes hülsenförmiges Gehäuseteil mit je einem axialen und einem umlaufenden
Freiheitsgrad, voneinander getrennten Axialdichtungen und Radialdichtungen auf.
[0007] Die Aufgabe besteht in der Realisierung eines teilweise drehenden und schlagenden
Handwerkzeuggerätes mit einem rotierenden und axial beweglichen Führungsrohr, welches
auch im Leerschlagfall hinreichend dicht gegen Staubeintrag ist.
[0008] Die Aufgabe wird im wesentlichen durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Im wesentlichen weist ein teilweise drehendes und schlagendes Handwerkzeuggerät ein,
als Werkzeugspindel dienendes, in einem Gehäuse rotierendes und axial bewegliches,
einen Flugkolben axial beweglich führendes sowie sich teleskopartig von einer Werkzeugaufnahme
über einen Döpper bis in den Bereich des Flugkolbens hinein erstreckendes Führungsrohr
auf, welches die Leerschlagabschaltung durch eine axiale Verschiebung bewirkt, wobei
ein zwischen der Aussenfläche des Führungsrohrs und dem Gehäuse angeordnetes Dichtelement
als Dichtungen mindestens eine Axialdichtung für die rein axiale Bewegung und mindestens
eine Radialwellendichtung für die rein rotierende Bewegung aufweist.
[0010] Durch die getrennte Ausführung der Dichtfunktion sind gegenüber der komplexen Drehschlagbewegung
leistungsfähigere, spezielle Dichtungen wie Radialwellendichtringe für die rein rotierende
Bewegung und Abstreifringe für die rein axiale Bewegung einsetzbar, welche den Staubeintrag
in das Getriebe wesentlich verringern.
[0011] Vorteilhaft ist zwischen dem Führungsrohr und dem Gehäuse ein zum Gehäuse drehfest,
axial bewegliches Gehäuseteil aussen koaxial zum Führungsrohr angeordnet, wobei die
Radialwellendichtung zwischen dem Führungsrohr und dem Gehäuseteil und die Axialdichtung
zwischen dem Gehäuseteil und dem Gehäuse angeordnet ist, wodurch eine einfache Auftrennung
der Drehschlagbewegung möglich ist.
[0012] Vorteilhaft ist das Gehäuseteil als Hülse ausgebildet, wodurch standardisierte ringförmige
Dichtungen einsetzbar sind.
[0013] Vorteilhaft ist die Axialdichtung als eine statische Dichtung, wie bspw. ein Faltenbalg,
ausgebildet, wodurch eine platzsparende und bezüglich der begrenzten Anzahl von begrenzten
axialen Versetzungen des Führungsrohres eine zuverlässige Abdichtung erzielt wird.
[0014] Vorteilhaft ist das Gehäuseteil zumindest teilweise radial abgesetzt, wodurch ein
axialer Anschlag zum Gehäuse oder zum Führungsrohr ausgebildet wird.
[0015] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
- Fig. 1
- als schlagendes Handwerkzeuggerät mit drehendem Führungsrohr
- Fig. 2
- als Variante mit statischer Dichtung
[0016] Nach Fig. 1 weist ein ausschnittsweise dargestelltes, teilweise drehendes und schlagendes
Handwerkzeuggerät 1 ein, als Werkzeugspindel dienendes, in einem Gehäuse 2 rotierendes
und axial bewegliches, einen Flugkolben 3 axial beweglich führendes sowie sich teleskopartig
von einer Werkzeugaufnahme 4 über einen Döpper 5 bis in den Bereich des Flugkolbens
3 hinein erstreckendes Führungsrohr 6 auf, welches die Leerschlagabschaltung durch
eine axiale Verschiebung 7 bewirkt. Ein zwischen der Aussenfläche des Führungsrohrs
6 und dem Gehäuse 2 angeordnetes Dichtelement 8 weist als Dichtungen eine als ringförmiger
Abstreifring ausgeführte Axialdichtung 9 für die rein axiale Bewegung und eine, als
ringförmiger Radialwellendichtring ausgeführte, Radialwellendichtung 10 für die rein
rotierende Bewegung auf. Zwischen dem Führungsrohr 6 und dem Gehäuse 2 ist ein zum
Gehäuse 2, als radial abgesetzte Hülse ausgeführtes, drehfest, axial bewegliches Gehäuseteil
11 aussen koaxial zum Führungsrohr 6 angeordnet, wobei die Radialwellendichtung 10
zwischen dem Führungsrohr 6 und dem Gehäuseteil 11 und die Axialdichtung 9 zwischen
dem Gehäuseteil 11 und dem Gehäuse 2 angeordnet ist.
[0017] Nach Fig. 2 ist das, eine Radialwellendichtung 10 zwischen dem Gehäuseteil 11 und
dem Führungsrohr 6 beinhaltende, Dichtelement 8 mit einer Axialdichtung 9 zwischen
dem Gehäuseteil 11 und dem Gehäuse 2 ausgebildet, wobei die Axialdichtung 9 einen
Faltenbalg 12 mit einer der axiale Verschiebung 7 zugeordneten axialen Länge ausbildet.
1. Handwerkzeuggerät zur Erzeugung einer zumindest teilweise drehenden und schlagenden
Bewegung mit einem, in einem Gehäuse (2) rotierenden und axial beweglichen, einen
Flugkolben (3) axial beweglich führenden sowie sich teleskopartig von einer Werkzeugaufnahme
(4) über einen Döpper (5) bis in den Bereich des Flugkolbens (3) hinein erstreckenden,
Führungsrohr (6), welches durch eine axiale Verschiebung (7) eine Leerschlagabschaltung
bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen dem Führungsrohr (6) und dem Gehäuse (2) angeordnetes Dichtelement (8)
als Dichtungen mindestens eine Axialdichtung (9) für die rein axiale Bewegung und
mindestens eine Radialwellendichtung (10) für die rein rotierende Bewegung aufweist.
2. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem Führungsrohr (6) und dem Gehäuse (2) ein zum Gehäuse (2) drehfest, axial
bewegliches Gehäuseteil (11) koaxial zum Führungsrohr (6) angeordnet ist.
3. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Radialwellendichtung (10) zwischen dem Führungsrohr (6) und dem Gehäuseteil (11)
sowie die Axialdichtung (9) zwischen dem Gehäuseteil (11) und dem Gehäuse (2) angeordnet
ist.
4. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (11) als Hülse ausgebildet ist.
5. Handwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Axialdichtung (9) als eine statische Dichtung mit einem Faltenbalg (12) ausgebildet
ist.
6. Handwerkzeuggerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Faltenbalg (12) eine der axialen Verschiebung (7) zugeordnete axiale Länge aufweist.
7. Handwerkzeuggerät nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuseteil (11) zumindest teilweise radial abgesetzt ist.