[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Vereinzeln von flexiblen plattenartigen
Werkstücken eines Stapels, insbesondere von Blechen eines Blechstapels, mit wenigstens
einem Tragsauger sowie mit Trennsaugern, die wenigstens zum Teil gegenüber wenigstens
einem Tragsauger zu einem Werkstückrand hin versetzt angeordnet sind, wobei wenigstens
ein Tragsauger und die Trennsauger an Anlageflächen mit Unterdruck an einer Werkstückoberfläche
des in dem Stapel zuäußerst liegenden Werkstücks anlegbar sind und wobei das von wenigstens
einem Tragsauger und den Trennsaugern beaufschlagte Werkstück unter Bewegen der mit
Unterdruck an dem Werkstück anliegenden Anlageflächen der Trennsauger relativ zu der
Anlagefläche wenigstens eines Tragsaugers um eine in Richtung des den Trennsaugern
zugeordneten Werkstükkrandes verlaufende Achse zu der Seite der Werkstückbeaufschlagung
hin biegbar ist.
[0002] Im Rahmen gängiger Verfahren zur Bearbeitung plattenartiger Werkstücke sind der Bearbeitungsmaschine
die zu bearbeitenden Werkstücke aus einem entsprechenden Stapel einzeln zuzuführen.
Insbesondere in Fällen, in denen die gestapelten Werkstücke mit einer Folie beschichtet
und/oder - im Falle metallischer Werkstücke - aus Gründen des Korrossionsschutzes
eingeölt sind, können sich beim Vereinzeln der Werkstücke insofern Probleme ergeben,
als in dem Stapel einander benachbarte Werkstücke aneinander haften können. Zu beobachten
ist dieses Problem insbesondere bei dünnen Werkstücken.
[0003] Zum Vereinzeln horizontal angeordneter Werkstückplatten eines Stapels offenbart EP-B-0
639 519 eine Vorrichtung der eingangs genannten Art, an der von einer Mehrzahl von
in Längsrichtung des zugeordneten Werkstückrandes nebeneinander liegenden Trennsaugern
Gebrauch gemacht wird.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine funktionssichere Vorrichtung zum
Vereinzeln von flexiblen plattenartigen Werkstücken eines Stapels, insbesondere von
Blechen eines Blechstapels, bereitzustellen.
[0005] Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch eine gattungsgemäße Vorrichtung mit
den kennzeichnenden Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1. Diesen Merkmalen entsprechend
wird eine Achse der Werkstückbiegung im Falle erfindungsgemäßer Vorrichtungen auf
besonders wirksame Art und Weise mittels Trennsaugern definiert, die in Querrichtung
des zugeordneten Werkstükkrandes gegeneinander versetzt angeordnet sind.
[0006] Bevorzugte Erfindungsbauarten ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen 2 bis 11.
[0007] Anspruch 2 beschreibt eine besonders zweckmäßige Möglichkeit zur Erzeugung des erfindungsgemäßen
Versatzes der Anlagefläche wenigstens eines randseitigen gegenüber der Anlagefläche
wenigstens eines innenliegenden Trennsaugers in Querrichtung der von den Trennsaugern
beaufschlagten Werkstückoberfläche. Die beanspruchte Variation der Stauchung der Saugermanschetten
an den Trennsaugern lässt sich dabei durch unterschiedliche Maßnahmen erzielen. Beispielsweise
können an randseitigen und an innenliegenden Trennsaugern ihrem Betrag nach voneinander
verschiedene Unterdrücke angelegt werden. Erfindungsgemäß bevorzugt wird jedoch die
in Anspruch 3 beschriebene Maßnahme, die sich konstruktiv und/oder drucksteuerungstechnisch
besonders einfach umsetzen lässt.
[0008] Der oder die Werkstückanschläge gemäß Anspruch 4 bewirken eine besonders ausgeprägte
Definition der Biegeachse des von den Trennsaugern und wenigstens einem Tragsauger
beaufschlagten Werkstückes.
[0009] Die Entkoppelung von Trag- und Trennsaugern nach Anspruch 5 erlaubt es, die Trennsauger
nur dann an dem in dem Stapel zuäußerst liegenden Werkstück anzulegen, wenn an diesem
unerwünschterweise ein weiteres Werkstück haftet. Die Ansprüche 6 und 7 beschreiben
Möglichkeiten zur Realisierung der genannten Entkoppelung.
[0010] Im Falle der Erfindungsbauart nach Anspruch 8 kann das Trennen aneinander haftender
Werkstücke durch Schwenken der Tragstruktur für wenigstens einen Trennsauger um die
anspruchsgemäße Achse unterstützt werden.
[0011] Ebenfalls der Unterstützung der Trennung aneinander haftender Werkstücke dient die
Trenndüsenanordnung gemäß Anspruch 9. Besonders wirksam ist das an dieser Trenndüsenanordnung
austretende strömende Druckmedium bei pulsierender Aufgabe in Richtung auf die Stirnseite
des den Trennsaugern zugeordneten Werkstückrandes (Anspruch 10) und/oder wenn es die
Trenndüsenanordnung durch Düsenauslässe verlässt, die wie in Anspruch 11 beschrieben
angeordnet sind.
[0012] Nachstehend wird die Erfindung anhand schematischer Darstellungen zu einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Vorrichtung zum Vereinzeln von Blechen eines Blechstapels u.a. mit einem Tragsaugerrahmen,
einem Trennsaugerrahmen, einem Blechdickenmessgerät sowie einer Trenndüsenanordnung
in der Draufsicht auf den Blechstapel,
- Fig. 2
- den Trennsaugerrahmen nach Fig. 1 in der Draufsicht auf seine Oberseite,
- Fig. 3
- eine Schnittdarstellung des Trennsaugerrahmens nach Fig. 2 mit dem in Fig. 2 durch
die Linie III-III angedeuteten Schnittverlauf,
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung des Trennsaugerrahmens nach Fig. 2 mit dem in Fig. 2 durch
die Linie IV-IV angedeuteten Schnittverlauf,
- Fig. 5
- eine Schnittdarstellung der Vorrichtung nach Fig. 1 mit dem in Fig. 1 durch die Linie
V-V angedeuteten Schnittverlauf,
- Fign. 6 bis 11
- Fig. 5 entsprechende Schnittdarstellungen der Vorrichtung nach Fig. 1 in unterschiedlichen
Betriebsphasen und
- Fig. 12
- die Trenndüsenanordnung nach Fig. 1 in der Draufsicht auf ihre Düsenauslässe.
[0013] Ausweislich der Fign. 1 und 5 umfasst eine Vorrichtung 1 zum Vereinzeln von Blechen
2 eines Blechstapels 3 eine als Tragsaugerrahmen 4 ausgebildete Tragstruktur für Tragsauger
5 sowie eine als Trennsaugerrahmen 6 ausgebildete Tragstruktur für Trennsauger 7.
Der Trennsaugerrahmen 6 ist dabei an dem Tragsaugerrahmen 4 um eine horizontale Achse
8 schwenkbar gelagert. Über dem Trennsaugerrahmen 6 ist eine Trenndüsenanordnung 9
auf dem Tragsaugerrahmen 4 um eine horizontale Achse 10 schwenkbar abgestützt. Der
Trenndüsenanordnung 9 gegenüberliegend lagert der Tragsaugerrahmen 4 ein Blechdickenmessgerät
11. Auch dieses ist um eine horizontale Achse schwenkbar. Dieser Achse ist in Fig.
1 das Bezugszeichen "12" zugeordnet. Führungsarme 13 sind um eine Achse 14 schwenkbar
an dem Tragsaugerrahmen 4 angelenkt.
[0014] Relativ zu dem Blechstapel 3 ist der Tragsaugerrahmen 4 in den drei Koordinatenrichtungen
x, y, z des Raumes rechnergesteuert verfahrbar. An seiner dem Blechstapel 3 zugewandten
Unterseite weist der Tragsaugerrahmen 4 eine Mehrzahl der herkömmlichen Tragsauger
5 auf, die über nicht dargestellte Pneumatikleitungen mit einer ebenfalls nicht gezeigten
pneumatischen Druckquelle in Verbindung stehen. Wie üblich besitzen die Tragsauger
5 einen Tragsaugergrundkörper 16 sowie eine daran gehaltene und aus Gummi gefertigte
Tragsaugermanschette 17, die ihrerseits an der dem Blechstapel 3 zugewandten Seite
eine ringförmige Anlagefläche 18 ausbildet. Die gegenseitigen Abstände der Tragsauger
5 sind ebenso wie die Abmessungen des Tragsaugerrahmens 4 in Abhängigkeit von der
Größe der Bleche 2 gewählt.
[0015] Der Blechstapel 3 ruht auf einer Werkstückunterlage 19. Dabei sind die einzelnen
Bleche 2 des Blechstapels 3 mittels Positionieranschlägen 20 seitlich abgestützt und
dabei horizontal definiert ausgerichtet.
[0016] Gemäß den Fign. 1 und 5 ist der Trennsaugerrahmen 6 an der einem Längsrand der Bleche
2 zugewandten Seite der Tragsauger 5 angeordnet. Wie aus Fig. 2 hervorgeht, trägt
der Trennsaugerrahmen 6 an seiner Unterseite ein Trennsaugerfeld mit einer Mehrzahl
von Trennsaugern 7, die teils als randseitige Trennsauger 7a an der dem zugeordneten
Längsrand der Bleche 2 zugewandten Seite des Trennsaugerrahmens 6 und teils als innenliegende
Trennsauger 7b an der von dem genannten Längsrand der Bleche 2 abgewandten Seite der
randseitigen Trennsauger 7a vorgesehen sind. Die innenliegenden Trennsauger 7b liegen
dabei zwischen Werkstückanschlägen 21. Die gedachte Verbindungslinie der innenliegenden
Trennsauger 7b und der Werkstückanschläge 21 verläuft parallel zu dem den Trennsaugern
7 zugeordneten Längsrand der Bleche 2. Auch die Trennsauger 7 stehen über nicht gezeigte
Pneumatikleitungen mit der pneumatischen Druckquelle der Vorrichtung 1 in Verbindung.
[0017] Ausweislich der Fign. 3 und 4 besitzen die randseitigen Trennsauger 7a jeweils einen
an dem Trennsaugerrahmen 6 befestigten Trennsaugergrundkörper 22 sowie eine daran
gehaltene Trennsaugermanschette 23. Die innenliegenden Trennsauger 7b weisen entsprechend
einen Trennsaugergrundkörper 24 sowie eine Trennsaugermanschette 25 auf. An ihrer
dem Blechstapel 3 zugewandten Seite sind die Trennsaugermanschetten 23 der randseitigen
Trennsauger 7a jeweils mit einer Anlagefläche 26, die Trennsaugermanschetten 25 der
innenliegenden Trennsauger 7b jeweils mit einer Anlagefläche 27 versehen. Sowohl die
Trennsaugermanschetten 23 der randseitigen Trennsauger 7a als auch die Trennsaugermanschetten
25 der innenliegenden Trennsauger 7b sind als gefaltete Gummibälge ausgebildet. Dabei
übersteigt die Anzahl der Falten der Trennsaugermanschetten 23 an den randseitigen
Trennsaugern 7a die Anzahl der Falten der Trennsaugermanschetten 25 an den innenliegenden
Trennsaugern 7b. Die Anlageflächen 26, 27 der randseitigen Trennsauger 7a und der
innenliegenden Trennsauger 7b liegen bei deren Ausgangszustand in einer gemeinsamen
Ebene. Gegenüber den freien Enden der Werkstückanschläge 21 sind die genannten Anlageflächen
26, 27 in Ausgangslage zu dem Blechstapel 3 hin vorgesetzt. Mittels eines nicht gezeigten
Schwenkantriebes ist der Trennsaugerrahmen 6 mit den daran angebrachten Trennsaugern
7 und den Werkstückanschlägen 21 um die Achse 8 drehbar. Der genannte Schwenkantrieb
wird ebenso wie alle übrigen Funktionen der Vorrichtung 1 von einer Rechnersteuerung
numerisch gesteuert.
[0018] Die Vorrichtung 1 ist Bestandteil einer umfassenden Anlage zur Bearbeitung der Bleche
2 und dabei einer herkömmlichen Blechbearbeitungsmaschine im Ablauf vorgeschaltet.
Die Rechnersteuerung der Vorrichtung 1 ist in die CNC-Steuerung der Gesamtanlage integriert.
[0019] In Fig. 5 ist die Vorrichtung 1 im Ausgangszustand gezeigt. Sie liegt dabei mit Abstand
oberhalb des Blechstapels 3. Der Trennsaugerrahmen 6 ist leicht geneigt und dabei
mit seinem freien Ende gegen die Horizontale nach oben verschwenkt. Der Einfachheit
halber ist in Fig. 5 sowie den nachfolgenden Fign. 6 bis 11 nur ein Teil der an dem
Trennsaugerrahmen 6 vorgesehenen Trennsauger 7 gezeigt. Die Anlageflächen 26 der an
dem Trennsaugerrahmen 6 angebrachten randseitigen Trennsauger 7a sowie die Anlageflächen
27 der innenliegenden Trennsauger 7b liegen in einer gemeinsamen, entsprechend der
Neigung des Trennsaugerrahmens 6 verlaufenden Ebene und sind dabei den freien Enden
der Werkstückanschläge 21 zu dem Blechstapel 3 hin vorgelagert. Dem Blechstapel 3
näher als die Anlageflächen 26, 27 der randseitigen Trennsauger 7a und der innenliegenden
Trennsauger 7b liegen die Anlageflächen 18 der Tragsauger 5. Die Trenndüsenanordnung
9 und das Blechdickenmessgerät 11 sind auf die von dem Blechstapel 3 abgewandte Seite
des Tragsaugerrahmens 4 geschwenkt und nehmen dort ihre Ruhestellung ein. Ebenfalls
in der Ruhestellung befinden sich die Führungsarme 13, die sich horizontal entlang
dem Tragsaugerrahmen 4 erstrecken. Dem in dem Blechstapel 3 anfangs zuäußerst liegenden
der Bleche 2 ist in den Fign. 5 bis 11 das Bezugszeichen "2a", dem darunter liegenden
das Bezugszeichen "2b" zugeordnet.
[0020] Soll nun das Blech 2a des Blechstapels 3 aufgenommen werden, so wird die Vorrichtung
1 ausgehend von ihrer Position nach Fig. 5 in z-Richtung auf den Blechstapel 3 abgesenkt.
Dabei werden die Tragsauger 5 mit ihren Anlageflächen 18 an die ihnen zugewandte Oberfläche
des in dem Blechstapel 3 zuäußerst liegenden Blechs 2a angelegt. Der Trennsaugerrahmen
6 nimmt nach wie vor seine Ausgangslage gemäß Fig. 5 ein. Die Anlageflächen 26, 27
der randseitigen Trennsauger 7a bzw. der innenliegenden Trennsauger 7b sind dementsprechend
von dem durch die Tragsauger 5 beaufschlagten Blech 2a geringfügig beabstandet. Durch
entsprechende Ansteuerung der pneumatischen Druckquelle mittels der Rechnersteuerung
der Vorrichtung 1 wird dann ein Unterdruck an die Tragsauger 5 angelegt. Diese saugen
sich infolgedessen an dem Blech 2a fest. Ein Kontakt zwischen dem Blech 2a und den
randseitigen Trennsaugern 7a sowie den innenliegenden Trennsaugern 7b an dem Trennsaugerrahmen
6 ist nach wie vor nicht hergestellt. Alles in allem ergeben sich die in Fig. 6 veranschaulichten
Verhältnisse.
[0021] Mit dem angesaugten Blech 2a wird dann die Vorrichtung 1 in z-Richtung angehoben.
Anschließend wird das Blechdickenmessgerät 11 aus seiner Ruhestellung gemäß den Fign.
5 und 6 um die Achse 12 in seine Funktionsstellung geschwenkt, in welcher der Messkopf
des herkömmlichen Blechdickenmessgerätes 11 auf Höhe des von den Tragsaugern 5 gehaltenen
Blechs 2a angeordnet ist. Der Trennsaugerrahmen 6 sowie die Trenndüsenanordnung 9
und die Führungsarme 13 befinden sich nach wie vor in ihrer Ausgangsstellung.
[0022] Mittels des Blechdickenmessgerätes 11 wird überprüft, ob die Vorrichtung 1 wie gewünscht
nur das Blech 2a oder versehentlich mehrere Bleche 2 von dem Blechstapel 3 abgehoben
hat. Gemäß Fig. 7 wird dabei in dem gezeigten Beispielsfall festgestellt, dass an
dem von den Tragsaugern 5 gehaltenen und zuvor in dem Blechstapel 3 zuäußerst angeordneten
Blech 2a unerwünschterweise das Blech 2b haftet.
[0023] Aufgrund des mit dem Blechdickenmessgerät 11 erzielten Messergebnisses werden die
Führungsarme 13 von der Rechnersteuerung der Vorrichtung 1 gesteuert aus ihrer horizontalen
Ruhe- in ihre vertikale Funktionsstellung geschwenkt. Zeitgleich damit wird der Trennsaugerrahmen
6 um die Achse 8 aus seiner Ausgangsposition abgesenkt. Die randseitigen Trennsauger
7a sowie die innenliegenden Trennsauger 7b kommen dabei mit ihren Anlageflächen 26,
27 auf der ihnen zugewandten Oberfläche des Blechs 2a zu liegen. Die Trenndüsenanordnung
9 nimmt nach wie vor ihre Ruhestellung ein. Ebenfalls in der Ruhestellung befindet
sich das wieder nach oben geschwenkte Blechdickenmessgerät 11 (Fig. 8).
[0024] Bei nach wie vor geringfügig gegen die Horizontale nach unten verschwenktem Trennsaugerrahmen
6 wird durch Ansteuern der pneumatischen Druckquelle der Vorrichtung 1 an die randseitigen
Trennsauger 7a sowie die innenliegenden Trennsauger 7b ein Unterdruck angelegt. Unter
der Wirkung dieses Unterdruckes werden die Trennsaugermanschetten 23 der randseitigen
Trennsauger 7a sowie die Trennsaugermanschetten 25 der innenliegenden Trennsauger
7b gestaucht. Infolgedessen werden die an der Vorrichtung 1 haftenden Bleche 2a, 2b
an ihrem den Trennsaugern 7 zugeordneten Längsrand gegen die Werkstückanschläge 21
gezogen. Auf einem Niveau mit den freien Enden der Werkstückanschläge 21 sind nun
die Anlageflächen 27 an den innenliegenden Trennsaugern 7b angeordnet.
[0025] Die Trennsaugermanschetten 23 der randseitigen Trennsauger 7a werden unter der Wirkung
des anliegenden Unterdruckes stärker gestaucht als die Trennsaugermanschetten 25 an
den innenliegenden Trennsaugern 7b. Dementsprechend sind die an der gegenüberliegenden
Oberfläche des Blechs 2a anliegenden Anlageflächen 26 der randseitigen Trennsauger
7a in Querrichtung der genannten Blechoberfläche gegenüber den freien Enden der Werkstückanschläge
21 und den Anlageflächen 27 der innenliegenden Trennsauger 7b zurückgesetzt. Die beiden
aneinander haftenden Bleche 2a, 2b werden infolgedessen an ihrem den Trennsaugern
7 zugeordneten Längsrand um eine mittels der Werkstückanschläge 21 sowie der innenliegenden
Trennsauger 7b definierte Achse zu der Seite der Blechbeaufschlagung durch die Tragsauger
5 sowie die Trennsauger 7, d.h. zu der Seite der Vorrichtung 1 hin gebogen. Unter
der Wirkung seiner Eigenelastizität ist das an dem von den Tragsaugern 5 sowie den
Trennsaugern 7 unmittelbar beaufschlagten Blech 2a anhaftende Blech 2b bestrebt, selbsttätig
seine ebene Form wiederherzustellen. Aufgrund der an ihm wirkenden elastischen Rückstellkräfte
beginnt das Blech 2b, sich ausgehend von seinem den Trennsaugern 7 zugeordneten Längsrand
von dem Blech 2a zu lösen. Es ergeben sich so die in Fig. 9 dargestellten Verhältnisse.
[0026] Unterstützt wird die selbsttätig eingeleitete Trennung der beiden Bleche 2a, 2b durch
Schwenken des Trennsaugerrahmens 6 aus der Position gemäß Fig. 9 in seine Ausgangsposition
gemäß Fig. 10. Die randseitigen Trennsauger 7a sowie die innenliegenden Trennsauger
7b sind dabei nach wie vor unter der Wirkung des an ihnen angelegten Unterdruckes
gestaucht. Das Blech 2a ist nach wie vor an die Werkstückanschläge 21 herangezogen.
[0027] Infolge der beschriebenen Schwenkbewegung des Trennsaugerrahmens 6 verstärkt sich
die Biegung des an der Vorrichtung 1 gehaltenen "Doppelblechs". Damit einher geht
eine Vergrößerung der an dem Blech 2b wirkenden elastischen Rückstellkraft und damit
eine Beschleunigung der längsrandseitigen Trennung der beiden Bleche 2a, 2b.
[0028] In den sich an dem betreffenden Längsrand der Bleche 2a, 2b öffnenden Trennspalt
wird mittels der in ihre Funktionsstellung geschwenkten Trenndüsenanordnung 9 als
strömendes Druckmedium Druckluft in Richtung auf die Stirnseite des Blechrandes aufgegeben.
Auch diese Druckluft unterstützt die Trennung der beiden an der Vorrichtung 1 gehaltenen
Bleche 2a, 2b (Fig. 10).
[0029] Ist die Trennspaltbildung hinreichend weit zu dem Innern der Bleche 2a, 2b hin fortgeschritten,
so bewirkt die Gewichtskraft des Bleches 2b, dass sich dieses vollständig von dem
oberen, unmittelbar an der Vorrichtung 1 gehaltenen Blech 2a löst. Das gelöste Blech
2b fällt dann auf den Blechstapel 3 zurück. Dabei sorgen die ihre Funktionsstellung
einnehmenden Führungsarme 13 im Zusammenspiel mit den Positionieranschlägen 20 an
der Werkstückunterlage 19 dafür, dass das herunterfallende Blech 2b in Übereinstimmung
mit den übrigen Blechen 2 des Blechstapels 3 ausgerichtet wird (Fig. 11).
[0030] Die Düsenanordnung 9 ist im Einzelnen in Fig. 12 dargestellt. Diese Abbildung zeigt
die Düsenanordnung 9 in der Draufsicht auf Düsenauslässe 28, die bei Funktionsstellung
der Trenndüsenanordnung 9 (Fign. 10, 11) dem betreffenden Längsrand der aneinander
haftenden Bleche 2a, 2b gegenüberliegen. Ausweislich Fig. 12 sind die Düsenauslässe
28 entlang dem den Trennsaugern 7 zugeordneten Rand der Bleche 2a, 2b sowie in Querrichtung
der von den Trennsaugern 7 beaufschlagten Blechoberfläche gegeneinander versetzt.
Die Druckluftaufgabe an den Düsenauslässen 28 der Trenndüsenanordnung 9 erfolgt pulsierend.
[0031] Die randseitigen Trennsauger 7a sowie die innenliegenden Trennsauger 7b werden nach
dem Ablösen des an dem Blech 2a anhaftenden Bleches 2b drucklos geschaltet. Der von
ihnen zuvor beaufschlagte Rand des Blechs 2a kann folglich in seine horizontale Lage
zurückfedern. Nach einer Kontrollmessung mittels des Blechdickenmessgerätes 11 wird
das an der Vorrichtung 1 mittels der nach wie vor unter einem Unterdruck stehenden
Tragsauger 5 gehaltene Blech 2a schließlich durch entsprechendes Verfahren der Vorrichtung
1 zu einer Werkstückauflage einer der Vorrichtung 1 im Ablauf nachgeschalteten Bearbeitungsmaschine
transportiert und dort abgelegt.
[0032] Abweichend von dem vorstehend beschriebenen Ablauf können die Trennsauger 7 auch
bereits dann an dem Blech 2a angelegt werden, wenn dieses noch auf dem Blechstapel
3 aufliegt. In diesem Fall ist der Tragsaugerrahmen 4 aus der angehobenen Stellung
gemäß Fig. 5 in die Position gemäß Fig. 6 abzusenken. Die Tragsauger 5 beaufschlagen
dann die ihnen zugewandte Oberfläche des Bleches 2a, stehen aber nicht notwendigerweise
schon unter einem Unterdruck. Der Trennsaugerrahmen 6 wird wie zu Fig. 8 beschrieben
aus seiner Anfangsposition nach unten geschwenkt; die randseitigen Trennsauger 7a
und die innenliegenden Trennsauger 7b kommen auf der Oberfläche des Blechs 2a zu liegen.
Wird nun an die Trennsauger 7 ein Unterdruck angelegt, so wird das Blech 2a an seinem
den Trennsaugern 7 zugeordneten Rand hochgebogen. Haftet an dem Blech 2a das Blech
2b, so wird auch letzteres randseitig elastisch verformt. Allein aufgrund dieser elastischen
Verformung und der dadurch bewirkten elastischen Rückstellkräfte kann es bereits zum
Ablösen des Bleches 2b von dem Blech 2a kommen. Gleichwohl können zur Unterstützung
der Trennung der Bleche 2a, 2b die anhand der Fign. 10 und 11 erläuterten zusätzlichen
Maßnahmen (Schwenken des Trennsaugerrahmens 6 in die Ausgangsposition, Druckluftaufgabe
mittels der Trenndüsenanordnung 9) getroffen werden. Anschließend wird das nun an
die Tragsauger 5 angesaugte vereinzelte Blech 2a von dem Blechstapel 3 abgehoben und
die Trennsauger 7 werden drucklos geschaltet. Nach einer vorherigen Überprüfung mittels
des Blechdickenmessgerätes 11 auf anhaftende Bleche 2 wird das Blech 2a schließlich
der Werkstückauflage der nachgeschalteten Bearbeitungsmaschine zugeführt. Die beschriebenen
Maßnahmen zur Blechtrennung am Blechstapel 3 können auch routinemäßig und somit unabhängig
davon durchgeführt werden, ob an dem Blech 2a tatsächlich das Blech 2b unerwünschterweise
haftet.
1. Vorrichtung zum Vereinzeln von flexiblen plattenartigen Werkstücken eines Stapels,
insbesondere von Blechen (2) eines Blechstapels (3), mit wenigstens einem Tragsauger
(5) sowie mit Trennsaugern (7), die wenigstens zum Teil gegenüber wenigstens einem
Tragsauger (5) zu einem Werkstückrand hin versetzt angeordnet sind, wobei wenigstens
ein Tragsauger (5) und die Trennsauger (7) an Anlageflächen (18, 26, 27) mit Unterdruck
an einer Werkstückoberfläche des in dem Stapel zuäußerst liegenden Werkstücks anlegbar
sind und wobei das von wenigstens einem Tragsauger (5) und den Trennsaugern (7) beaufschlagte
Werkstück unter Bewegen der mit Unterdruck an dem Werkstück anliegenden Anlageflächen
(26, 27) der Trennsauger (7) relativ zu der Anlagefläche (18) wenigstens eines Tragsaugers
(5) um eine in Richtung des den Trennsaugern (7) zugeordneten Werkstückrandes verlaufende
Achse zu der Seite der Werkstückbeaufschlagung hin biegbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Trennsauger (7) in Querrichtung des zugeordneten Werkstückrandes
gegeneinander versetzt angeordnet sind und dass die mit Unterdruck an dem Werkstück
anliegende Anlagefläche (26) des randseitigen Trennsaugers (7a) gegenüber der mit
Unterdruck an dem Werkstück anliegenden Anlagefläche (27) des zu dem Werkstückinnern
hin angeordneten innenliegenden Trennsaugers (7b) in Querrichtung der von den Trennsaugern
(7) beaufschlagten Werkstückoberfläche zurückgesetzt ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein randseitiger (7a) und wenigstens ein innenliegender Trennsauger (7b)
jeweils eine an einem Trennsaugergrundkörper (22, 24) vorgesehene Trennsaugermanschette
(23, 25) aufweisen, an deren dem Werkstück zugewandter Seite die Anlagefläche (26,
27) des betreffenden Trennsaugers (7) vorgesehen ist und dass die Trennsaugermanschette
(23) des randseitigen Trennsaugers (7a) unter der Wirkung des angelegten Unterdrucks
in Querrichtung der von den Trennsaugern (7) beaufschlagten Werkstückoberfläche stärker
stauchbar ist als die Trennsaugermanschette (25) des innenliegenden Trennsaugers (7b).
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein randseitiger (7a) und wenigstens ein innenliegender Trennsauger (7b)
jeweils eine gefaltete Trennsaugermanschette (23, 25) aufweisen, mit zumindest einer
parallel zu der von den Trennsaugern (7) beaufschlagten Werkstückoberfläche verlaufenden
Faltenachse und dass die Anzahl der Falten an der Trennsaugermanschette (23) des randseitigen
Trennsaugers (7a) größer ist als die Anzahl der Falten an der Trennsaugermanschette
(25) des innenliegenden Trennsaugers (7b).
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Seite der Werkstückbeaufschlagung wenigstens ein innenliegender Trennsauger
(7b) und wenigstens ein Werkstückanschlag (21) auf einer gedachten, parallel zu dem
den Trennsaugern (7) zugeordneten Werkstückrand verlaufenden Verbindungslinie mit
Abstand voneinander angeordnet sind und dass das Werkstück bei mit Unterdruck an ihm
angelegten Trennsaugern (7) an dem oder den Werkstückanschlägen (21) in Querrichtung
der von den Trennsaugern (7) beaufschlagten Werkstückoberfläche abgestützt ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Trennsauger (7) entkoppelt von wenigstens einem Tragsauger (5) an
dem in dem Stapel zuäußerst liegenden Werkstück anlegbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Trennsauger (7) an einer Tragstruktur (6) gehalten ist, die relativ
zu einer wenigstens einen Tragsauger (5) lagernden Tragstruktur (4) beweglich ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur (6) für wenigstens einen Trennsauger (7) relativ zu der Tragstruktur
(4) für wenigstens einen Tragsauger (5) schwenkbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragstruktur (6) für wenigstens einen Trennsauger (7) relativ zu der Tragstruktur
(4) für wenigstens einen Tragsauger (5) um eine Achse (8) schwenkbar ist, die parallel
zu der von den Trennsaugern (7) beaufschlagten Werkstückoberfläche in Richtung des
den Trennsaugern (7) zugeordneten Werkstückrandes verläuft.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Trenndüsenanordnung (9) vorgesehen ist, mittels derer bei mit Unterdruck
an dem Werkstück angelegten Trennsaugern (7) ein strömendes Druckmedium in Richtung
auf die Stirnseite des den Trennsaugern (7) zugeordneten Werkstückrandes aufgebbar
ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das strömende Druckmedium mittels der Trenndüsenanordnung (9) pulsierend aufgebbar
ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Trenndüsenanordnung (9) mehrere Düsenauslässe (28) für das strömende Druckmedium
aufweist, die entlang dem den Trennsaugern (7) zugeordneten Werkstückrand und in Querrichtung
der von den Trennsaugern (7) beaufschlagten Werkstückoberfläche gegeneinander versetzt
angeordnet sind.