[0001] Die Erfindung betrifft einen mobilen Abzug mit einem Arbeitsraum, einer Medienanschlußeinrichtung
zur Medienzuführung zum Arbeitsraum und einer Abluftanschlußeinrichtung.
[0002] Es sind mobile, insbesondere auf Rolltische aufgesetzte Geräte in Form von abgesaugten
Kabinen bekannt, die als Medienanschlußeinrichtung lediglich mit Elektroanschlüssen
versehen und hinsichtlich der Lufttechnik nicht unbedingt die Anforderungen nach DIN
12924, Teil 1 erfüllen. Sie sind somit nicht als vollwertige Abzüge anzusehen und
einsetzbar.
[0003] Aus "For Tomorrow's Environment" in Prospekt, 3/2000, der Labcaire Systems LTD. in
Clevedon, North Somerset, BS 2162 H, England ist bereits eine Sicherheitswerkbank
mit einem Arbeitsraum bekannt, die mobil ausgebildet ist. Aus "Die neue Mobilität
im Labor. Mobilien W 90." in Prospekt "Laborsystem Variolab", 2/94 der Fa. Waldner
D-88239 Wangen ist weiterhin eine zwischen der bauseitigen Medienversorgung und den
Abzügen in einem Laborraum angeordnete Medienversorgungseinrichtung bekannt, von der
flexible Leitungen zu den jeweils zu versorgenden Abzügen führen.
[0004] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen mobilen Abzug der
eingangs genannten Art zu schaffen, der vollwertig, das heißt hinsichtlich seiner
Funktionen einem stationärem Standardabzug gleichzusetzen ist, und die entsprechende
deutsche Industrienorm erfüllt.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Medienanschlußeinrichtung
einen kompletten Satz von Medienanschlüssen für alle bei Standardabzügen gebräuchlichen
Medien umfaßt und die Medienanschlußeinrichtung sowie die Ablufteinrichtung mit flexiblen
Anschlußschläuchen versehen sind, die aus dem Abzugunterteil herausführen und mit
Kupplungen zum Anschluß an entsprechende stationäre Einrichtungen versehen sind.
[0006] Der erfindungsgemäße mobile Abzug weist somit insbesondere Medienanschlüsse für die
Medien Abwasser, Gas, Wasser und elektrische Energie sowie einen Abluftanschluß auf,
die bisher nur bei stationären, am Boden befestigten Abzügen als komplette Ausstattung
vorgesehen sind.
[0007] Aufgrund der Anordnung der flexiblen Anschlußleitungen, die wahlweise am Unterteil
rechts und links herausgeführt werden können, sind Anschlußmöglichkeiten des mobilen
Abzuges wahlweise je nach dem möglich, wo die Versorgungseinrichtung bauseitig vorbereitet
ist. Das kann am Fußboden, an der Wand oder an der Decke der Fall sein. Aufgrund der
flexiblen Anschlußleitungen ist der mobile Abzug auch im bereits angeschlossenen Zustand
noch beweglich, wobei die Mobilität insbesondere durch die Anordnung von Rollen erzielt
wird.
[0008] Vorzugsweise ist der mobile Abzug so dimensioniert und aufgebaut, daß er durch normale
in öffentlichen Gebäuden vorgesehene Türen gefahren werden kann und somit in verschiedenen
Räumen nutzbar ist.
[0009] Im Folgenden werden anhand der zugehörigen Zeichnungen besonders bevorzugte Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Abzuges näher beschrieben. Es zeigen
Figur 1 in einer perspektivischen Ansicht ein erstes Ausführungsbeispiel,
Figur 2 in einer perspektivischen Ansicht ein zweites Ausführungsbeispiel und
Figur 3 in einer perspektivischen Ansicht ein drittes Ausführungsbeispiel.
[0010] Die in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiele eines mobilen Abzuges umfassen
einen Aufbau mit einem Arbeitsraum, der über ein Fenster 11 geöffnet und geschlossen
werden kann und dem über eine Medienanschlußeinrichtung 1 verschiedene Medien zuführbar
sind.
[0011] Der Abzug ist auf Rollen montiert und damit beweglich.
[0012] Die Medienanschlußeinrichtung 1 besteht wenigstens aus einem kompletten bei Standardabzügen
üblichen Satz von Medienanschlüssen u. a. für Brenngas, (Propan oder Edelgas), Wasser,
Abwasser, und elektrischer Energie. Weiterhin ist ein Abluftanschluß vorgesehen.
[0013] Das Fenster 11 zum Öffnen und Schließen des Arbeitsraumes ist als zweiteiliges Schiebefenster
ausgebildet, das gegenläufig in Pfeilrichtung geöffnet wird, wobei die Ausbildung
derart ist, daß der untere Schiebefensterteil beim Öffnen soweit nach unten versenkt
wird, daß dadurch die an der Frontblende 12 angeordneten Einrichtungen zum Betätigen
der Medien insbesondere die Ventile überdeckt sind, so daß bei geöffnetem Schiebefenster
die Betätigung der Medienzuführung nicht möglich ist. Hierdurch ergibt sich eine hohe
passive Sicherheit für den Betreiber, da der Benutzer gezwungen ist, den Abzug zu
schließen, um mit den Arbeitsvorgängen beispielsweise den Versuchen im Arbeitsraum
zu beginnen und die Medien freizugeben.
[0014] Das Abzugsgehäuse ist im unteren Teil beispielsweise bis auf eine Höhe von 900 mm
aus Holz-, Kunstoff- und Metallwerkstoffen gebildet. Am oberen Bereich, das heißt
beispielsweise ab einer Höhe von 900 mm bis zur Oberkante des Abzuges ist seitlich
und hinten ein Einscheibensicherheitsglas vorgesehen, das beispielsweise 6 mm dick
ist. Die Front, die das zweiteilige gegenläufige Schiebefenster 11 aufweist ist ebenfalls
mit Einscheibensicherheitsglas verglast. Der untere Teil des Schiebefensters 11 ist
mit Querschiebern versehen, so daß der Arbeitsraum auch im geschlossenen Zustand des
Schiebefensters 11 über die Querschieber zugänglich ist.
[0015] Am unteren Teil des Abzuges befindet sich ein Stauraum, der rechts und links über
Querrolläden 3 zugänglich ist.
[0016] Das Abzuggehäuse ist mittels eines Klebers komplett verklebt und bezüglich bestimmter
tragender Bauteile kraftschlüssig verbunden.
[0017] Die am Abzug vorgesehenen Rollen sind teilweise feststellbar.
[0018] Die Medienanschlußeinrichtung 1 ist mit flexiblen Schlauchanschlüssen versehen, die
aus dem unteren Teil des Abzuges herausführen und im Stauraum untergebracht werden
können, wenn sie nicht benötigt werden. Die Anschlüsse können wahlweise links oder
rechts aus dem Stauraum herausführen und über entsprechende Kupplungseinrichtungen
an den Schlauchanschlüssen mit Versorgungen verbunden werden, die im Raum an beliebiger
Stelle vorgesehen sind.
[0019] Abgesehen von den üblichen Standardmedienanschlüssen kann der Abzug mit allen gebräuchlichen
Medienanschlüssen ausgestattet sein, die vom Benutzer gefordert werden.
[0020] Wie es weiterhin in Figur 1 dargestellt ist, ist die Abluftabsaugung so ausgebildet,
daß die Abluft in zwei Teilströmen, nämlich einer Abluftmenge von etwa 30 % direkt
über die Tischplatte 7 und etwa 70 % der Abluftmenge unterhalb des Abzugdaches 4 angesaugt
und über eine durch eine verglaste, zu Reinigungszwecken abklappbare Prallwand 6 gebildete
Druckkammer 5 hinter der Prallwand und vor der Rückwand des Abzugs nach unten in eine
unterhalb der Tischplatte 7 liegende Ansaugkammer geführt wird. Von dort erfolgt der
Abluftanschluss mittels flexibler Schläuche an die im Raum vorgesehenen Abluftanschlusstutzen.
[0021] Zur Unterstützung der Abführung schwerer Gase auf der Tischplatte 7 ist ein Stützventilator
2 vorgesehen, der an der Vorderkante der Arbeitsplatte über das Einströmprofil, das
als Hohlprofil ausgebildet ist, einen Zuluftstützstrahl einbringt, der mittels eines
Rohrlüfters erzeugt wird.
[0022] Die Anordnung und Ausbildung der Ansaugöffnungen, sowie die oben beschriebene Luftführung
bewirken, daß der Abzug mit einer Mindestluftmenge von nur 300 m
3/h betreibbar ist, was entsprechende Einsparungen gegenüber üblichen Abzügen bedeutet,
die mit einer Mindestluftmenge von ca. 350 bis 400 m
3/h arbeiten.
[0023] Bei dem in Figur 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine abgewandelte Form der
Luftabführung vorgesehen, bei der wiederum die Absaugung in zwei Teilströmen über
der Tischplatte 7 und unterhalb des Abzugsdaches 4 mit einer Aufteilung der Abluftmenge
in etwa 30 % und etwa 70 % jeweils der gesamten Abluftmenge erfolgt.
[0024] Die an der Tischplatte 7 angesaugte Abluftmenge wird über eine unterhalb der Tischplatte
7 liegende Druckkammer 14 und von dort über in den Seitenflächen bündig integrierte
Luftkanäle 10 in eine zweite oberhalb des Abzugdaches befindliche Druckkammer 8 geführt,
in die gleichfalls die direkt unterhalb des Abzugdaches 4 angesaugte Abluftmenge geführt
wird. Von der Druckkammer 8 erfolgt der Abluftanschluss mittels flexibler Schläuche
9 wahlweise links oder rechts durch die Abzugseiten an die im Raum vorgesehenen Abluftanschlußstutzen.
[0025] Bei dem in Figur 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Luftführung umgekehrt,
so daß die Abluft, die oberhalb des Abzugdaches 4 angesaugt wird, über die Druckkammer
8 und Luftkanäle 13 nach unten in die Druckkammer 14 geführt wird, in die auch die
oberhalb der Tischplatte 7 angesaugte Abluft geführt wird. Die Druckkammer 14 ist
über entsprechende Schläuche mit dem Abluftstutzen des Raumes verbindbar.
[0026] Den oben beschriebenen Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Abzuges ist es
gleichfalls gemeinsam, daß innenliegende und von außen abschaltbare Steckdosen vorgesehen
sind und daß die Ablufteinschaltung über im Abzugspfosten eingebaute Funktionsanzeigen
mit Ablufteinschaltung mittels Funkübertragung zur Schnittstelle im Elektrounterverteiler
im Unterrichts- oder Laborraum erfolgt.
1. Mobiler Abzug mit einem Arbeitsraum, einer Medienanschlußeinrichtung zur Medienzuführung
zum Arbeitsraum und einer Abluftanschlußeinrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die Medienanschlußeinrichtung (1) einen kompletten Satz von Medienanschlüssen für
alle bei Standardabzügen gebräuchlichen Medien umfaßt und die Medienanschlußeinrichtung
(1) sowie die Abluftanschlußeinrichtung mit flexiblen Anschlußleitungen versehen sind,
die aus dem Unterteil des Abzuges herausführen und mit Kupplungen zum Anschluß an
entsprechende stationäre Einrichtungen versehen sind.
2. Abzug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Medienanschlüsse wahlweise auf der rechten oder der linken Seite des Abzuges
herausführbar sind.
3. Abzug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschlußleitungen in Stauräumen am unteren Teil des Abzuges unterbringbar sind,
die mit Rolläden (3) geöffnet und geschlossen werden können.
4. Abzug nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er auf Rollen fahrbar ist.